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Elektrische und magnetische Felder Strom im Alltag 2. Ausgabe 2011 Elektronische Fassung - Ausdruck nur zum persönlichen Gebrauch. Druckexemplar erhältlich beim Verlag unter www.ew-online.de

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Elektrische und magnetische FelderStrom im Alltag

2. Ausgabe 2011

FelderTitel2011.qxd 06.12.2011 17:37 Uhr Seite 1

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Elektrische und magnetische FelderStrom im Alltag

Ausgabe 2011

Herausgegeben von der

Forschungsstelle für Elektropathologie, München

EW Medien und Kongresse GmbH

Frankfurt am Main | Berlin | Essen

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HerausgeberForschungsstelle für ElektropathologieSenftenauer Staße 17180689 München

www.ffe-emf.de

2. Ausgabe 2011

copyrightEW Medien und Kongresse GmbH, Frankfurt am Main

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertungaußerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung desVerlages unzulässig und strafbar. Das gilt vor allem für Vervielfältigungen in irgendeinerForm (Fotokopie, Mikrokopie oder ein anderes Verfahren), Übersetzungen und dieEinspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

VerlagEW Medien und Kongresse GmbHKleyerstraße 8860326 Frankfurt am Main

Telefon 0 69.710 46 87- 318Telefax 0 69.710 46 87- 359E-Mail [email protected]

www.vwew.de

ISBN 978-3-8022-0888-1

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Vorwort

Wohl niemand wird ernsthaft bestreiten wollen,dass Strom ein nicht wegzudenkender Teil unse-res modernen Lebens ist. Keine andere Energieist so universell einsetzbar und kaum etwas istuns im alltäglichen Leben so selbstverständlichwie die Zuverlässigkeit der Stromversorgung.

Wann haben Sie zum letzten Mal darüber nachge-dacht, wie der Strom

“in die Steckdose” kommt?

Welche Infrastruktur dahinter steht, Strom über-all und jederzeit verfügbar zu halten? Vielleicht,als Sie Schlagzeilen wie diese gelesen haben:

“Smog aus der Steckdose”,

“Krank durch Strom”,

“Experten raten: Keine Panik”,

“Leben im Elek-

troland”, “Nur Schall und Rauch oder ernstes

Risiko” – Strom ist zum Medienthema geworden.Genauer: die elektrischen und magnetischen Fel-der, die naturgesetzlich mit Erzeugung, Trans-port und Nutzung von Strom verbunden sind.Gerade durch die jetzige Neuorientierung beider elektrischen Energieerzeugung, insbeson-dere der vermehrten Windkraftnutzung in denKüstenregionen und Offshore, entsteht derStrom in zunehmend größeren Abständen zumVerbraucher. Für den verlässlichen Transport istdamit der Neu- und Ausbau von mehreren 1000km Höchstspannungsleitungen eine Notwendig-keit und bringt das Felderthema abermals inverstärktem Umfang in die Öffentlichkeit.

Wenn die öffentliche Diskussion ein Thema ent-deckt, ist nicht gesichert, dass dem Informations-bedürfnis der Bevölkerung auch ausreichendentsprochen wird. Wo nur die

“Story” interes-

siert oder der spektakuläre “Fall”, bleibt die

Sachinformation oft auf der Strecke. Diese Bro-schüre hakt genau an diesem Punkt ein: sach-liche Information zu liefern, Hintergründedeutlich zu machen, auch einmal in die Tiefe zugehen, ist ihre Aufgabe und ihre Absicht.

Dabei beschränken wir uns bewusst auf die nie-derfrequenten Felder der allgemeinen Strom-versorgung, von denen wir ständig in unseremAlltag umgeben sind. Damit soll auch deutlich

werden: Feld ist nicht gleich Feld. Die nieder-frequenten Felder der allgemeinen Strom-versorgung verhalten sich anders als die hoch-frequenten Felder von Radio- und Fernseh- oderMobilfunksendern. Solche Unterscheidungensind sehr wichtig, wenn man wirklich beurtei-len will, wo die Forschung heute steht, welcheFragen bereits beantwortet sind und welche nochuntersucht werden.

Es ist keine einfache Aufgabe, den derzeitigenKenntnisstand über mögliche Wirkungen elektri-scher und magnetischer Felder in unserem All-tag so zusammenzufassen, dass der interessierteLaie wie etwa der Nicht-Physiker oder Nicht-Mediziner damit etwas anfangen kann. Die Ma-terie ist kompliziert, die zum Verständnis erfor-derlichen Grundkenntnisse sind vielseitig.

“Die

Wahrheit ist selten rein und niemals einfach”,fand der Schriftsteller Oscar Wilde vor mehr als100 Jahren. Für Fragen wie

“Gefährden elektri-

sche und magnetische Felder unsere Gesundheit?”ist dies unbedingt beachtenswert.

Die Forschungsstelle für Elektropathologie för-dert seit Jahrzehnten Studien, in denen mög-liche Wirkungen elektrischer und magnetischerFelder umfassend und unvoreingenommenuntersucht werden, um erforderlichenfalls Hin-weise auf Gegenmaßnahmen für Betreiber elek-trischer Anlagen und Geräte geben zu können.Nur wissenschaftliche Forschung kann uns hierweiterbringen – gleichgültig, wie die Ergebnisseschließlich aussehen. Was wir brauchen, ist einesachliche Information der Bevölkerung, dieÄngste ernst nimmt, aber auch zeigt, dassÄngste nicht mit Erkenntnissen verwechseltwerden dürfen. Dazu will diese Broschüre bei-tragen.

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Inhalt

1. Elektrische und magnetische Felder.................................................................................. 6

Was ist ein Feld?.............................................................................................................................. 6

Natürliche Felder............................................................................................................................. 7

Technische Felder............................................................................................................................. 8

Niederfrequente Felder................................................................................................................... 10

2. Felder in der Stromversorgung........................................................................................... 11

3. Von Menschen und Feldern.................................................................................................. 18

Die Wahrnehmbarkeit von Feldern............................................................................................... 19

4. Felder und Gesundheit............................................................................................................ 20

Wirkung auf den Gesamtorganismus von Mensch und Tier........................................................ 21

Wirkungen auf Zellverbände, einzelne Zellen und ihre Bestandteile......................................... 23

Epidemiologische Untersuchungen................................................................................................ 24

Wirkung auf implantierte Herzschrittmacher............................................................................... 27

5. Stand der Forschung................................................................................................................ 28

IRPA 1990/1993................................................................................................................................ 28

ICNIRP............................................................................................................................................... 28

NRC .................................................................................................................................................. 29

SSK.................................................................................................................................................... 30

IARC.................................................................................................................................................. 30

6. Richtwerte – Grenzwerte – Normen.................................................................................. 31

7. Glossar........................................................................................................................................... 34

Elektrische Größen.......................................................................................................................... 34

Von Nano bis Giga........................................................................................................................... 34

8. Weiterführende Literatur....................................................................................................... 35

Allgemeines..................................................................................................................................... 35

Felder im Bereich der Elektrizitäts-Versorgung und -Anwendung.............................................. 35

Normen............................................................................................................................................ 36

Weiterführende Informationen und Literatur im Internet.......................................................... 36

Organisationen, die sich mit Wirkungen elektromagnetischer Felder befassen........................ 36

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In Physik und Technik wird der Begriff “Feld”

generell dazu benutzt, Zustände und Wirkun-gen im Raum zu beschreiben. Ein alltäglichesBeispiel für das Vorhandensein elektrischer Fel-der sind die Bildschirme von Computern oderFernsehgeräten, die den Staub anziehen, weilsie elektrisch geladen sind. Ein jedem bekann-tes Beispiel für die Wirkung eines magnetischenFeldes ist die Ausrichtung der Kompassnadel inNord-Süd-Richtung.

Ein wesentlicher Erklärungsansatz für Entste-hung und Wirkung solcher Felder findet sich in der Theorie vom Elektromagnetismus, die im 19. Jahrhundert von James Clerk Maxwell(1831-1879) entwickelt und mit den so genann-ten Maxwellschen Gleichungen vollständig dar-gestellt wurde. Die Theorie geht von der expe-rimentellen Beobachtung aus, dass zwischenelektrischen Ladungen eine Kraft wirkt, alsoLadungen sich gegenseitig in ihrer näheren Um-gebung beeinflussen. Maxwells Gleichungen,die elektrische und magnetische Erscheinungenmiteinander verknüpfen, ermöglichen eine ge-naue Bestimmung der Stärke und Richtungdieser Kraft.

Es gibt zwei Formen dieser Kraft. Die elektro-statische Kraft geht von ruhenden elektrischenLadungen aus. Die magnetische Kraft tritt auf,wenn sich Ladungen bewegen, beispielsweiseElektronen in einem elektrischen Leiter. Zur Be-schreibung dieser Kräfte und ihrer räumlichenVerteilung, haben Physiker und Mathematikerden Begriff

“Feld” geprägt. Sie sprechen allge-

mein von Kraftfeldern oder im speziellen vonelektrischen und magnetischen Feldern.

Felder können mit Hilfe der schematischen Dar-stellung ihrer Kraftlinien anschaulich gemachtwerden. An jedem beliebigen Punkt im Raumwird dadurch die Richtung der Kraft erkennbar,die auf eine Ladung an diesem Punkt wirkt.

1. Elektrische und magnetische Felder

Was genau die Begriffe “elektrisches Feld” oder

“magnetisches Feld” bedeuten, ist

wissenschaftlich wohl definiert, aber trotzdem ausgesprochen unanschaulich. Fürdie Wahrnehmung elektrischer oder magnetischer Felder besitzt der Mensch keinSinnesorgan. Wir müssen uns daher mit Messgeräten und mit indirekten, überExperimente vermittelten Erfahrungen begnügen. Einen guten Teil ihrer Brisanzgewinnt die Diskussion um mögliche Auswirkungen elektrischer, magnetischer undelektromagnetischer Felder gerade daraus, dass solche Felder unsichtbar, buch-stäblich

“unfassbar” sind.

Magnetische Feldlinien weisen in die Richtung,in die unter ihrem Einfluss ein kleiner Magnet(wie eine Kompassnadel) ausgerichtet wird. DieDichte der Feldlinien ist ein Maß für die Kraft.

Elektrische Feldlinien zweier Leiter mit entgegengesetzter Ladung

Magnetische Feldlinien um einen stromdurchflossenen Leiter

Was ist ein Feld?

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Natürliche Felder

Orientierungshilfe Magnetkompass: Ein horizontalbeweglicher Magnet richtet sich unter dem Einfluss desErdmagnetfeldes auf den Nordpol aus.

Elektrische und magnetische Felder sind keineErfindung des Menschen. Das von der Kompass-wirkung her bekannte Erdmagnetfeld und dasbei Gewittern in Erscheinung tretende elektri-sche Feld sind allgemein bekannte Beispiele fürnatürliche Felder, die seit jeher Bestandteil derUmwelt des Menschen sind. In ihren Eigenschaf-ten unterscheiden sie sich allerdings von denmeisten technischen Feldern. Das Erdmagnet-feld ist ein nahezu konstantes Gleichfeld. Esändert seine Stärke und Richtung nur geringfü-gig, in Abhängigkeit von Ort, Tages- und Jahres-zeit. In Deutschland liegt seine durchschnitt-liche Feldstärke bei 36 Ampere pro Meter (A/m)entsprechend einer Flussdichte von 45 Mikro-tesla (µT) (zu den Maßeinheiten siehe auchGlossar auf S. 34).

An der Erdoberfläche existiert zudem ein natür-liches elektrisches Gleichfeld, dessen Stärke be-stimmt wird von Blitzentladungen gegen Erde,der ionisierenden Wirkung kosmischer Strah-lung auf höhere Luftschichten (Ionosphäre) undvon Luftbewegungen in der Atmosphäre. DiesesFeld besteht also zwischen den GegenpolenIonosphäre und Erde und erreicht bei normalenWetterbedingungen bis zu 0,5 Kilovolt pro Me-ter (kV/m). Unter einer Gewitterwolke überebenem Gelände kann das natürliche Gleichfeld

bis auf 20 kV/m anwachsen. Über Bodenerhe-bungen, an den Spitzen hoher Bäume oder anTurmspitzen können sogar noch weit höhereWerte auftreten.

Elektrische und magnetische Felder sind seit jeher Bestandteil unserer natürlichen Umwelt.

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Blitz und Donner – elektrische Entladungen aus einerGewitterwolke.

Seeleute kennen seit Jahrhunderten ein darausentstehendes, lange Zeit rätselhaftes Phäno-men: das Elmsfeuer, eine Leuchterscheinung anden Mastspitzen ihrer Schiffe. Ursache des Elms-feuers ist eine hohe, luftelektrische Spannung,wie sie sich zum Beispiel bei gewittrigen Wetter-lagen einstellt.

Technische Felder

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat die viel-fältige Nutzung elektrischer Energie technischeFelder zu einem fast allgegenwärtigen Bestand-teil unserer Umwelt gemacht, neben den natür-lichen Feldern. Weil technische Systeme zumeistWechselspannungen und Wechselströme nutzen,ändern auch die dazugehörigen Felder perio-disch Richtung und Stärke.

Die Anzahl der periodischen Schwingungen proSekunde, ihre Frequenz, wird in der EinheitHertz (Hz) gemessen. In Europa beträgt die Fre-quenz der öffentlichen Stromversorgung 50 Hz(die Deutsche Bahn verwendet 16 2/3 Hz), inNordamerika, Teilen von Japan und in einigenanderen außereuropäischen Ländern 60 Hz.

Es werden jedoch auch elektrische und magne-tische Felder mit sehr viel höheren Frequenzengenutzt. Funkwellen zur Übertragung von Rund-funk- und Fernsehprogrammen oder Mikrowel-len sind dafür nur einige Beispiele. Das Spektrumder technischen Felder reicht von Gleichfeldernder Frequenz 0 Hz, bei Straßenbahnen beispiels-weise, und von den niederfrequenten Feldernder Energietechnik über die Funkwellen bis hinzu Röntgen- und Gammastrahlen im Frequenz-bereich oberhalb von 1015 Hz (1.000.000 GHz).

Alle diese Felder, natürliche wie technische, sindTeil des so genannten elektromagnetischen Spek-trums. Das sichtbare Licht der Sonne oder einerGlühbirne gehört ebenso dazu wie die unsicht-bare Infrarotstrahlung oder die sehr energie-reiche Röntgen- und Gammastrahlung. Der ent-scheidende Unterschied liegt in der Frequenz. ImFrequenzbereich oberhalb von etwa 30 kHztreten elektrisches und magnetisches Feld gekop-

pelt auf und können dann nicht mehr unab-hängig voneinander betrachtet werden. DieseFelder können in Form von elektrischer Strah-lung durch den Raum transportiert werden, wiebeispielsweise beim Radio oder dem Licht. Des-halb ist in diesem Hochfrequenzbereich – abereben auch nur hier – der Ausdruck

“elektromag-

netisches” Feld physikalisch zutreffend.

Oberhalb der Frequenz des sichtbaren Lichtskommt ein weiterer physikalischer Effekt zu-sätzlich ins Spiel: Der Quantencharakter deselektromagnetischen Feldes, der ionisierendeWirkungen im Körper erzeugt und deshalbwann immer möglich auf ein Minimum redu-ziert werden muss. Derartige Effekte gibt es imNieder- und Hochfrequenzbereich bis hin zumLicht prinzipiell nicht, weshalb hier auch zusam-menfassend von den nicht-ionisierenden Fel-dern gesprochen wird.

Viele Stoffe absorbieren einen Teil der Energievon Hochfrequenzfeldern und erwärmen sichdabei. Dieser Effekt wird bei Trockenöfen, Mikro-wellenherden und in der medizinischen Thera-pie genutzt. Bei Arbeiten beispielsweise unmit-

FAZIT:

Für niederfrequente Felder gilt:

• Ursache des elektrischen Feldes ist dieSpannung; das elektrische 50-Hz-Feld wird nicht von der Stromstärke bestimmt.

• Ursache des Magnetfeldes ist derfließende Strom, das 50-Hz-Magnetfeld istdaher un- abhängig von der Spannung.

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telbar an Antennenanlagen leistungsstarkerFernseh- oder Rundfunksender muss sicherge-stellt sein, dass die Monteure gegen unzulässigeErwärmung durch Hochfrequenzfelder ge-schützt werden.

Niederfrequente Felder, wie sie etwa bei derElektrizitätsversorgung vorkommen, bilden sichnur in der unmittelbaren Nähe spannungs- bzw.stromführender Leiter aus. Sie können, weil elek-

trisches und magnetisches Feld voneinander un-abhängig sind, getrennt betrachtet werden.Niederfrequenzfelder werden im Gegensatz zu Hochfrequenzfeldern nicht

“abgestrahlt”

und wirken sich daher nur im unmittelbarenBereich des Stromleiters aus. NennenswerteErwärmung oder ionisierende Wirkungen wer-den bei Organismen durch Niederfrequenz-felder auf Grund physikalischer Gesetzmäßig-keiten nicht verursacht.

Je nach der Frequenz eines Feldes muss seine potenzielle Wirkung auf lebende Organismen sehr unterschiedlich bewertetwerden – eine wichtige Unterscheidung, die in der öffentlichen Diskussion um Feldeinwirkungen auf die menschlicheGesundheit nicht immer genügend beachtet wird.

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Niederfrequente Felder, die bei vielen Anwen-dungen im Haushalt oder in der Energieversor-gung auftreten, haben andere physikalischeEigenschaften als hochfrequente Felder etwavon Funksendern. Die Eigenschaften der nieder-frequenten Felder werden im Folgenden näherbeschrieben.

Magnetfelder treten nur bei der Bewegung elek-trischer Ladungen auf, also dann, wenn elektri-scher Strom fließt. Niederfrequente Magnetfel-der durchdringen nahezu unbeeinflusst diemeisten Materialien. Eine großräumige Abschir-mung ist technisch, wenn überhaupt, nur mitgroßem Aufwand realisierbar.

Magnetische Feldlinien sind geschlossene Lini-en, die im Bild (Seite 6, unten) als Kreise um denstromdurchflossenen Leiter dargestellt sind.Auch hier zeigt die Feldliniendichte die Abnah-me der Feldstärke mit zunehmendem Abstandvom Leiter an.

Die Magnetfeldstärke H wird in A/m angegeben.Meist wird zur Charakterisierung des Magnetfel-des statt der Feldstärke H die Flussdichte B mitder Einheit Tesla (T) herangezogen. Da 1 Teslaeine sehr große Maßeinheit ist, sind Teiler wiezum Beispiel Millitesla (mT) oder Mikrotesla (µT)üblich, dies bedeutet:

0,001 T = 1 mT 0,000001 T = 1 µT

Jede elektrische Ladung und damit jeder span-nungsführende Leiter ist von einem elektrischenFeld umgeben, dessen Richtung und Stärke mitFeldlinien dargestellt werden können.

Die elektrischen Feldlinien führen definitionsge-mäß von einer positiven zu einer negativen La-dung. Dies ist der Weg, dem ein frei beweglicherLadungsträger folgen würde. Die Dichte der Feld-linien ist ein Maß für die elektrische FeldstärkeE. Sie wird in V/m oder kV/m angegeben.

Die unten stehende Abbildung (a) zeigt ein in-homogenes elektrisches Feld: Mit wachsendem

Abstand vom Leiter nimmt die Dichte der Feld-linien und damit die Feldstärke ab. In einemhomogenen Feld (Abbildung b) ist dagegen dieFeldstärke überall gleich.

Leitfähige Gegenstände wie Bäume, Büsche undGebäude beeinflussen das elektrische Feld. DasInnere eines leitfähigen Gegenstandes oder Kör-pers ist feldfrei (Prinzip des Faraday’schen Kä-figs). Eine leitfähige Umhüllung kann also einelektrisches Feld abschirmen. Die Leitfähigkeitder meisten Baustoffe ist ausreichend, um einvon außen wirkendes elektrisches Feld im Inne-ren eines Gebäudes auf vernachlässigbar gerin-ge Werte herabzusetzen.

a) Inhomogenes elektrisches Feld

b) Homogenes elektrisches FeldFließen elektrische Ladungen (Strom I im Leiter), entsteht im-mer ein Magnetfeld, hier sichtbar gemacht durch Eisenfeilspäne.

Niederfrequente Felder

Elektrische Felder

Magnetische Felder

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Niederfrequente 50-Hz-Felder gibt es in unseremAlltag überall dort, wo elektrischer Strom er-zeugt, transportiert, umgespannt oder genutztwird.

Die wichtigsten Quellen von niederfrequentenFeldern sind:

• Generatoren• Freileitungen• Kabel• Transformatoren• elektrische Arbeits- und Haushaltsgeräte

Mit der steigenden Nachfrage nach elektrischerEnergie wurde es notwendig, immer höhereSpannungen für die großräumige Versorgungeinzusetzen. Die

“Alternativen” hätten darin

bestanden, entweder enorme Leiterquerschnitteoder immense Übertragungsverluste in Kauf zunehmen. Um 1890, als in Deutschland der Auf-bau von Stromversorgungsnetzen gerade be-gann, lagen die Übertragungsspannungen beiwenigen Kilovolt (kV). 1912 wurden als Höchst-wert schon 100 kV erreicht, und im heutigenwesteuropäischen Verbundnetz liegt die höchs-te Übertragungsspannung bei 380 kV. In groß-flächigen Staaten wie in Nordamerika, Asienund in Osteuropa werden Spannungen auchüber 500 kV verwendet.

Elektrizitätsübertragung und -verteilung nutzendas Drehstromprinzip in Form eines Dreileiter-Wechselstromsystems. Dies verringert den Auf-wand bei Stromerzeugung und Stromversorgung.Alle drei Leiter haben normalerweise die gleicheSpannung und die gleiche Stromstärke. Aller-dings sind die drei Wechselströme jeweils zeit-lich um ein Drittel des Schwingungszyklus gegen-einander versetzt (siehe Bild Drehstromsystem).Dieses Dreileiter-System ist in Deutschland auchfür die Versorgung von Endverbrauchern üblich.

Drehstrom ist ein so genanntes Dreiphasensystem aus dreizeitlich gegeneinander versetzten Wechselströmen in dendrei Leitern L1, L2, L3.

Sonderfall Bahnstrom,16 2/3 Hertz (einphasig)

2. Felder in der Stromversorgung

Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen ist es vorteilhaft, den überwiegen-den Teil des benötigten Stroms in großen Kraftwerken zu erzeugen und ihn dannüber ein Netz von Hochspannungsleitungen zu den Verbrauchszentren zu trans-portieren. Die weitere Verteilung erfolgt über ein Netz von Mittel- und Nieder-spannungsleitungen bis zum Endverbraucher.

Windenergieanlage

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Aufbau der Stromversorgung: vom Kraftwerk zum Verbraucher; oben: überwiegend Freileitungsbereich; unten: überwiegend Kabelbereich

Kohlekraftwerk mit Kühltürmen

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Felder im Bereich von Freileitungen

Um jeden Leiter bildet sich ein elektrisches Feld,das von der Betriebsspannung abhängt, und einmagnetisches Feld, das vom Betriebsstrom hervor-gerufen wird. Bei den in Deutschland üblichendreiphasigen Übertragungssystemen der elektri-schen Energieversorgung heben sich die Kompo-nenten des elektrischen und magnetischen Fel-des der drei Leiter aufgrund der Drehstromsym-metrie weitgehend auf. An jedem Punkt bleibtauf Grund unterschiedlicher Abstände zu denLeitern nur ein Restfeld, das unmittelbar unter-halb der Leitung am größten ist und mit zuneh-mendem Abstand von der Leitung sehr schnellabklingt.

Die Feldstärken im Bereich von Freileitungenlassen sich messtechnisch oder rechnerisch be-stimmen. Besonders interessant für die Allge-meinheit ist die jeweilige Intensität in Boden-nähe. Bestimmt wird die Feldstärke am Boden vor allem von der Höhe der feldverursachendenSpannung oder des Stroms und von der geo-metrischen Anordnung der Leiterseile, ihrenAbständen untereinander und zum Boden.

Die höchsten Feldstärken treten unter Freilei-tungen dort auf, wo die Leiter dem Boden amnächsten sind, also in der Mitte zwischen zweiMasten. Mit zunehmender Höhe der Leitungennimmt das Feld zu den Masten hin ab. Nochausgeprägter sinkt die Feldstärke mit wachsen-dem seitlichen Abstand von einer Freileitung.

Die Feldverhältnisse einer Leitung werden häu-fig als Querprofil dargestellt, das ein Diagrammergibt, in dem die Feldintensität über dem Ab-stand zur Leitungsmitte auf einer Linie senkrechtzur Leitungsachse aufgetragen ist. Das charakte-ristische Querprofil wird für den Fall der höchs-ten Feldkonzentration, also in der Spannfeld-mitte, bei tiefstem Durchhang der Seile ange-geben.

Die Spannung einer Freileitung wird in engenGrenzen geregelt, schwankt also kaum. Damitist das elektrische Feld nahezu konstant, solangeSpannung anliegt. Dies gilt auch, wenn keinStrom fließt, also keine Leistung übertragen wird.

Der Betriebsstrom in den Leiterseilen dagegenist, im Gegensatz zur anliegenden Spannung,nicht konstant. Er schwankt je nach Stromnach-frage der Verbraucher tages- und jahreszeitlichbeträchtlich. Im gleichen Maße schwankt natür-lich auch die Stärke des unter dem Einfluss desStromflusses entstehenden Magnetfeldes.

Typisch für eine Hochspannungsfreileitung sindgroße Abstände zwischen den Leiterseilen unter-einander und zwischen Leiterseilen und Erdbo-den. Die Abmessungen werden von den für dieÜbertragungsspannung benötigten isolierendenLuftstrecken bestimmt. Am Erdboden unter einer

Die Querprofile zeigen: In der Mitte eines Spannfeldes, wo die Hochspannungsfrei-leitungen dem Boden am nächsten sind, erreichen elek-trische wie magnetische Felder ihren Höchstwert. Zu denMasten hin und, noch rascher, nach außen fallen die Feld-stärken schnell ab, hier im Prinzip dargestellt am Querprofilder magnetischen Flussdichte. Unten ist je ein charakteristi-sches Querprofil elektrischer und magnetischer Felder imNahbereich von Freileitungen abgebildet.

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Theorie und Praxis

Die Elektrizitätsversorgung wird, wie auch bei Gas und Fernwärme, über Leitungen bewerkstel-ligt. Ohne ein umfangreiches, fein verästeltes Leitungssystem ist eine flächendeckende Versor-gung nicht möglich. Stromtransport stößt aber an eine relativ einfache physikalische Grenze,denn der elektrische Widerstand der Leiter führt zu Energieverlusten. Bei gegebener Leistung undSpannung bestimmen diese Verluste die benötigten Leiterabmessungen.Um bei einer Spannung von 400 V die Leistung eines gut bemessenen Hausanschlusses (18 kW)über ein Dreiphasensystem zu übertragen, ist eine Stromstärke von 26 A je Leiter erforderlich.Dafür reicht ein Leiter mit einem Querschnitt von 10 mm2. Für die Übertragung von 1000 MW (dieLeistung, die zur Versorgung einer Millionenstadt benötigt wird) müsste man jedoch bei gleicherSpannung eine Stromstärke von 1,44 Millionen A transportieren. Das wäre technisch nichtrealisierbar. Das Problem der Starkstromübertragung kann mit Hilfe von Wechselstrom einfach und elegantgelöst werden. Wenn die Spannung durch einen Transformator um einen bestimmten Faktor er-höht wird, verringert sich die Stromstärke entsprechend. Damit nimmt der benötigte Leiterquer-schnitt bei gleicher übertragener Leistung ab. Um bei unserem Beispiel der Millionenstadt zu bleiben: Wenn die Spannung erhöht wird, also auf380 kV steigt, verringert sich die Stromstärke auf rund 1500 A. Benötigt wird dafür ein Querschnitt,der bei einer Freileitung kein Problem darstellt. In der Realität muss dieses einfache Rechenmodellaufgrund verschiedener technischer Beschränkungen und wirtschaftlicher Faktoren verfeinertwerden. Eine 20-kV-Leitung kann ein großes Dorf von tausend Einwohnern versorgen, wohingegen eine380-kV-Leitung die Versorgung einer ganzen Region gewährleisten kann. Großstädte mit dendazugehörigen Ballungsräumen benötigen sogar mehrere solcher Leitungen für ihre Stromver-sorgung, auch um die Versorgungssicherheit bei Ausfall einer Leitung zu verbessern.

Freileitung sind elektrische und magnetische Fel-der nahezu homogen. Die Ausdehnung dieserFelder ist gemessen an den Körpermaßen einesMenschen groß. Anders ist die Situation bei-spielsweise bei Haushaltsgeräten wie Fön, Rasier-apparat oder Elektroherd, wo meist nur Teile desmenschlichen Körpers im Einflussbereich der Fel-der sind.

Wenn etwa bei Störungen Kurzschlussströme inden Leitern fließen, können deutlich höhereWerte auftreten. Allerdings kommen derartigeFehler nur selten vor und dauern nur Sekunden-bruchteile.

Umspannanlagen erzeugen außerhalb der Umzäunung nurvernachlässigbare Felder.

FAZIT:

Für die Feldstärken am Erdboden bestim-mend sind:

• die Spannung U für das elektrische Feld• der Strom I für das magnetische Feld• die Anzahl der Stromkreise und die

Anordnung der Leiterseile • die Höhe der Leiterseile über der Erde• der seitliche Abstand von der Leitungs-

achse

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Felder im Bereich von Kabeln

Das deutsche Stromverteilungsnetz besteht vor-wiegend aus Kabeln. In den Niederspannungs-Ortsnetzen, die mit 230 und 400 V SpannungHaushalte und Gewerbe versorgen, liegen mehrals 80 Prozent der Leitungen unter der Erde, imMittelspannungsbereich (10 kV oder 20 kV) sindes rund 65 Prozent – mit steigender Tendenz. BeiHochspannungsübertragungen (110 kV bis 380 kV)stehen einem breiten Einsatz von Erdkabeln aberneben betriebstechnischen Problemen vor allemhohe Kosten entgegen.

In den Niederspannungs-Kabeln der Ortsnetzesind die drei Leiter in der Regel eng verdrillt oderso angeordnet, dass sie mit einem zusätzlichenNulleiter die Form eines vierblättrigen Kleeblattsbilden. Magnetfelder solcher Anordnungen ent-stehen bei ungleichmäßigen Strombelastungender einzelnen Leiter. Für die elektrischen Feldergilt, dass die Spannungen der drei Leiter sich inder Regel kompensieren und zudem sehr niedrigsind. Bei erdverlegten Kabeln kommt die schir-mende Wirkung des überdeckenden Erdreicheshinzu.

Ein Mittel- oder Hochspannungs-Kabel bestehtaus einem zentralen Leiter, der von einer odermehreren elektrischen Isolierschichten umgebenist. Das Ganze umschließt ein leitfähiger Schutz-mantel, der elektrisch geerdet wird (siehe Bild:Aufbau eines Hochspannungskabels). Wegender metallischen Ummantelung dieser Kabel ent-steht auch in ihrer unmittelbaren Nähe keinelektrisches Feld. Das magnetische Feld aller-dings lässt sich nicht abschirmen und kann, ab-hängig vom Kabeltyp und von der Tiefe derVerlegung, am Erdboden über dem Kabel sogarhöhere Werte erreichen als unter Freileitungengleicher Spannung. Höhere Feldstärken bleibendabei auf einen Streifen von wenigen MeternBreite beschränkt (siehe Bild: Querprofil desmagnetischen Feldes von Kabeln).

Beispiel für den Aufbau eines Hochspannungskabels

Beispiel von Querprofilen des magnetischen Feldes vonKabeln an der Erdoberfläche (± 0 m), in 0,2 m und in 1 mHöhe darüber

Felder im Bereich von Trafostationen

Transformatoren, kurz “

Trafos” genannt, sind inder öffentlichen Stromversorgung die Energie-übertrager zwischen den verschiedenen Span-nungsebenen (siehe dazu auf Seite 14:

“Theorie

und Praxis”).

Trafostationen in der örtlichen Versorgung ver-binden Mittelspannungskabel oder -freileitun-gen mit den Niederspannungsleitungen zu denHäusern.

Städtische 10-kV-Trafostation

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Die Stärke der elektrischen Felder im Haushaltist infolge der niedrigen Spannungen weitauskleiner als die Feldstärken unter Hochspan-nungsfreileitungen. Feldstärken über 100 V/m(0,1 kV/m) treten nur vereinzelt auf.

Quellen magnetischer Felder im Haushalt sindbeispielsweise die elektrische Hausinstallation,Leuchten und elektrische Geräte wie Haarfön,Bügeleisen, Küchenmaschine, Elektroherd, Fern-sehgerät, Durchlauferhitzer. Die magnetischen

Feldstärken im häuslichen Bereich sind in unmit-telbarer Nähe der Quellen relativ hoch.

Bei leistungsstarken Geräten fließen hohe Strö-me, die auch hohe Magnetfelder zur Folge ha-ben. Diese Felder sind jedoch sehr inhomogenund existieren nur in der unmittelbaren Umge-bung der Geräte. Schon im Abstand von weni-gen Zentimetern sinken die Werte auf geringeRestfeldstärken ab. Am Beispiel des magneti-schen Feldes eines elektrischen Durchlauferhit-zers wird das deutlich: In 1 cm Abstand von derOberfläche werden noch bis zu 200 µT festge-stellt, in 10 cm Abstand nur noch etwa 20 µT.

Grundsätzlich gilt in der häuslichen Umgebung:Die höchsten Werte der magnetischen Feldstär-ken sind stark abhängig vom benutzten Elek-trogerät und treten zeitlich begrenzt, meistenssogar nur während der Einschaltzeit auf.

Elektrische Felder treten hier in der Umgebungnicht auf. Die abschirmende Wirkung von Mauer-werk, Metallteilen oder Lüftergittern lässt keinelektrisches Feld nach außen gelangen.

Die Stromzuleitung zu den Trafos erfolgt meistmit Kabeln. An der Mittelspannungsseite sindnur im Bereich der relativ stromschwachen Auf-spreizungen der Kabel an den Trafo-Durchfüh-rungen schwache Magnetfelder messbar. Anderssieht es bei den stromstärkeren Niederspan-nungs-Ableitungen und der nachgeordnetenStromverteilung (Sammelschienen) aus. Hier ent-stehen auf Grund der Unsymmetrie der Leiterund der größeren Ströme oft stärkere Magnet-felder, die jedoch wegen der geringen Leiter-abstände räumlich eng eingrenzbar sind undschon in geringem Abstand abklingen. Die Mag-netfelder des Trafos selbst sind im Außenbereichvon Stationen vernachlässigbar.

Felder im häuslichen Bereich

Können in 1 cm Abstand bis zu 200 µT gemessen werden,sind es in 10 cm Abstand nur noch etwa 20 µT. Erfolgt kei-ne Wasserentnahme, so werden auch keine magnetischenFelder erzeugt.Magnetische Feldverteilung um eine Trafostation, welche

die Mittelspannung von 10 kV auf 230/400 Volt für End-verbraucher herabsetzt: Die Grafik zeigt die abgebildeteStation der vorigen Seite und veranschaulicht, wie stark die Werte schon in geringem Abstand absinken.

FAZIT:

Magnetfelder in der Stromversorgung tretenimmer bei der Nutzung elektrischer Energiedurch Endverbraucher auf: die Summe all desStroms, den die Geräte in privaten Haus-halten und andere Verbraucher benötigen,ist letztlich die Ursache der Magnetfelder inder Nähe von Freileitungen oder Kabeln.

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Das Bild zeigt die Abnahme des magnetischen Feldes mit der Entfernung bei verschiedenen Feldquellen.

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außen hervorgerufenen Ladungen auf der Kör-peroberfläche des Menschen.

Elektrische Wechselfelder ändern ständig Größeund Polarität. Entsprechend bewegen sich in leit-fähigen Körpern, die im Einwirkungsbereich sol-cher Felder liegen, die influenzierten Ladungenmit der Frequenz des Wechselfeldes hin und her.Das Ergebnis ist ein influenzierter Wechselstrom.

Was passiert im Körper eines Menschen, der auf-recht im elektrischen Feld unter einer Hochspan-nungsleitung steht? Dieser Mensch verändertauf Grund der Leitfähigkeit seines Körpers das inErdbodennähe ursprünglich homogene Feld.Besonders im Bereich des Oberkörpers kommt esaußerhalb zu einer Feldstärkeerhöhung. DieFeldlinien enden nicht mehr am Erdboden, son-dern an so genannten influenzierten, also von

Niederfrequente elektrische und magnetische Wechselfelder bewirken in Körpern,die elektrischen Strom leiten können, eine Bewegung elektrischer Ladungen: Esfließt ein Strom. Auch der Mensch ist ein solcher leitfähiger Körper.

3. Von Menschen und Feldern

Der Mensch im homogenen elektrischen Wechselfeld Der Mensch im homogenen magnetischen Wechselfeld

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Nach dem so genannten Induktionsprinzip er-zeugen sie dadurch im Inneren von leitfähigenKörpern einen Strom. Dieser Strom hat diegleiche Frequenz wie das Magnetfeld selbst undbildet sich kreisförmig um die magnetischenFeldlinien herum aus. Die Größe des Induktions-stroms ist abhängig von der Stärke und Frequenzdes Feldes sowie dem elektrischen Widerstandund der Größe des Körpers.

Bezieht man diesen Strom auf die durchströmteQuerschnittsfläche, so erhält man die Körper-stromdichte. Messungen, Berechnungen undComputersimulationen zeigen, dass bei einemMenschen, der sich in üblicherweise auftreten-den 50-Hz-Feldern befindet, Körperstromdich-ten von maximal 2 mA/m2 nicht überschrittenwerden.

leichter Stromschlag empfunden, ähnlich wie derSchlag, den man gelegentlich spüren kann, wennman an einem trockenen Tag aus dem Autosteigt und den Türgriff berührt.

Solche Momentanentladungen sind vor allemdann spürbar, wenn Mensch und Gegenstand imFeld unterschiedlich gut geerdet sind. Das ist derFall, wenn ein Mensch unter einer Hochspan-nungsleitung in feuchten, gut leitenden Schuheneine nichtgeerdete Metallstruktur wie einen me-tallischen Weidezaun berührt. Bei einer entspre-chenden Erdung werden solche Entladungen ver-mieden.

Auch im umgekehrten Fall, wenn ein Mensch inSchuhen mit isolierenden Gummisohlen direktunter einer Hochspannungsleitung Pflanzenoder einen geerdeten Drahtzaun streift, kann eszu einer solchen Entladung kommen, die beileitfähigem Schuhwerk nicht auftreten würde.

Abschließend sei die Situation betrachtet, in derein Mensch unter einer Hochspannungsleitungeinen leitfähigen Gegenstand berührt und nachdem Entladungsvorgang den Kontakt beibehält.In diesem Fall kommt es zu einem dauerhaftenStromfluss durch den menschlichen Körper. Beider Berührung größerer Gegenstände wie Fahr-zeugen ist eine merkbare Durchströmung je-doch allenfalls direkt unter tief hängenden 380-kV-Leitungen zu erwarten.

Die Erfahrung aus jahrzehntelangem Betrieb vonvielen tausend Kilometern Hochspannungslei-tungen zeigt, dass sich weder im Hinblick aufEntladungseffekte noch auf DurchströmungenGesundheitsgefährdungen ergaben.

Elektrische und magnetische Felder im Lebens-bereich werden vom Menschen nicht unmittel-bar wahrgenommen, ihm fehlen die speziellenSinnesorgane. Allerdings können elektrischeFelder mittelbar an ihren Folgewirkungen be-merkbar werden.

Eine solche Folgewirkung ist die Vibration vonKörperhaaren. Sie entsteht durch Kraftwirkungdes elektrischen Feldes auf Ladungen, die sichauf den Haaren ansammeln. Die dabei hervor-gerufenen Empfindungen werden von Personensehr unterschiedlich beschrieben. Der Schwellen-wert, von dem an ein Feld bemerkt wird, ist vonMensch zu Mensch verschieden. Nach den Ergeb-nissen einer Versuchsserie, bei der sich freiwilli-ge Versuchspersonen mit angelegten Armen auf-recht in ein homogenes Feld stellten, nahmen 60 Prozent der Versuchspersonen dieses Feld biszu einer Feldstärke von 20 kV/m nicht wahr. Nurrund 5 Prozent der Testpersonen bemerkten einFeld bereits bei 7 kV/m.

Die Empfindungen werden meist als ein Kribbelnan behaarten Körperstellen beschrieben. Dabeizeigte sich, dass die Bemerkbarkeit offenbar engmit der Körperhaltung verknüpft ist. Bei ausge-streckten Armen beispielsweise ergeben sichFeldstärkeüberhöhungen an den Händen. Auchschwächere Felder werden dann bemerkbar.

Eine weitere Folgewirkung ergibt sich, weil elek-trische Felder leitfähige Gegenstände, die nichtausreichend geerdet sind, aufladen. Wenn einMensch einen solchen Gegenstand berührt, kannes kurz vor dem Kontakt einen kleinen Funken-überschlag vom aufgeladenen Gegenstand zumMenschen geben. Der Entladungsstrom wird als

Der somit vom elektrischen Wechselfeld erzeugteStrom ist von der Frequenz, der Höhe der äuße-ren Feldstärke sowie der Form und Größe desKörpers abhängig. In metallischen Körpern er-folgt der Stromfluss im Wesentlichen über freieElektronen. In Geweben und Körperflüssigkeitenvon Lebewesen kommt der Stromfluss haupt-sächlich über den Transport von Ionen zustande.

Messungen und Berechnungen zeigen, dass beieinem Menschen in einem 50-Hz-Feld ein Stromvon ungefähr 15 µA bei einer elektrischen Feld-stärke von 1 kV/m über die Füße abfließt. Das istein extrem kleiner, nicht spürbarer Wert. Damitbleibt selbst direkt unter einer Hochspannungs-leitung der Gesamtstrom im Körper ungefährlich.

Im Unterschied zu elektrischen Feldern durch-dringen Magnetfelder nahezu alle Materialien.

Die Wahrnehmbarkeit von Feldern

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nunmehr langjährige weltweite Forschungsakti-vität mit inzwischen mehr als 20 000 Veröffent-lichungen. Alle diese Bemühungen haben je-doch bis heute nicht zu abschließenden Aussa-gen geführt. Ein schlüssiger Beweis für eineEinwirkung der Felder auf die menschliche Ge-sundheit konnte bisher nicht erbracht werden.Dagegen ist der Nachweis, dass sich Felder desAlltags nicht negativ auf die Gesundheit auswir-ken, mit wissenschaftlichen Methoden grund-sätzlich nicht möglich. Der Wissenschaftler sagthierzu lapidar:

“Die Nullhypothese ist unbeweis-

bar.”

Die folgenden Ausführungen sollen einen Ein-blick in die verschiedenartigen Forschungsarbei-ten vermitteln, die bei der bisher erfolglosenSuche nach einer schädlichen Wirkung von Fel-dern auf den Menschen durchgeführt wurden.

Felder der Stromversorgung mit der Netzfrequenz50 Hz finden wir überall dort, wo Elektrizitäterzeugt, verteilt oder genutzt wird und längstnicht nur in der Nähe von Hochspannungslei-tungen.

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts leben Men-schen wegen der rasch fortschreitenden Elektri-fizierung in wachsendem Maße in und mit elek-trischen und magnetischen Feldern. Die Diskus-sion, ob und wie sich solche Felder auf die Ge-sundheit auswirken können, wird dagegen erstin den letzten Jahrzehnten geführt.

Im Jahre 1972 wurde auf einer internationalenelektrotechnischen Konferenz erstmalig eineVermutung über Einschränkungen des Wohlbe-findens von russischen Arbeitern in 750-kV-An-lagen bekannt. Dieses war der Auslöser für eine

Seit vor gut hundert Jahren der Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung be-gann, gibt es auch Befürchtungen über vermutete oder tatsächliche Gefahren deselektrischen Stroms. Diese Ängste betrafen in den ersten Jahrzehnten vor allemdie mittlerweile weitestgehend gelösten Sicherheitsprobleme im Umgang mit dernoch ungewohnten Energiequelle: Fragen des Brandschutzes, der Isolierung vonLeitungen, des sicheren Betriebs der Stromerzeugungsanlagen und der mit Strombetriebenen Geräte sowie der Gefahr beim Berühren von spannungsführendenTeilen. Heute stehen dagegen die elektrischen und magnetischen Felder in derDiskussion.

Elektromedizinische Anwendungen in der ärztlichen Praxissind selbstverständlich geworden als wertvolle Erweiterungder physikalisch-therapeutischen Heilmethoden.

4. Felder und Gesundheit

Forschungsansätze

In der internationalen Forschung werden vorallem drei verschiedene Forschungsansätze zurKlärung möglicher schädlicher Einflüsse elek-trischer und magnetischer Felder verfolgt:

• die Untersuchung der Wirkung auf denGesamtorganismus von Mensch und Tier

• die Untersuchung der Wirkung auf Zell-verbände, einzelne Zellen und ihre Bestand-teile

• Epidemiologische Studien, die versuchen,auffällige Häufungen bestimmter Krank-heitsbilder in Zusammenhang mit äuße-ren Einflüssen zu bringen.

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Wirkung auf den Gesamtorganismus von Mensch und Tier

Elektrische und magnetische 50-Hz-Felder werdengelegentlich mit Beschwerden wie Schlafstörungen,Unwohlsein, Nervosität oder Kopfschmerzen inVerbindung gebracht. Befindlichkeitsstörungendieser Art sind weit verbreitet und die wahreUrsache ist oft schwierig festzustellen. Wenn dieBeschwerden über einen längeren Zeitraumanhalten, suchen die Betroffenen häufig selbstnach möglichen Ursachen in ihrem Umfeld.

In den Fällen, in denen eine Trafostation odereine Freileitung in der Nähe der Wohnung liegt,wird manchmal ein Zusammenhang der Beschwer-den mit dieser Feldquelle vermutet.

Hierzu wurden schon in den 70er-Jahren um-fangreiche Versuchsreihen durchgeführt. Frei-willige Versuchspersonen wurden bis zu 5 Stun-den elektrischen 50-Hz-Feldern (bis zu 20 kV/m)und magnetischen 50-Hz-Feldern (bis zu 5000 µT)ausgesetzt.

Erfasst wurden eine Vielzahl von Messwerten,deren Aufnahme für die Medizin seit langer ZeitRoutine ist: z.B. Blutgerinnung, Elektrokardio-gramm (EKG), Elektroenzephalogramm (EEG),Sauerstoffsättigung des Blutes, Körperoberflä-chentemperatur, Herz- und Atemfrequenz, Ak-tivität bestimmter Enzyme, Flimmerverschmel-zungsfrequenz des Auges oder die Reaktions-

zeit auf akustische oder optische Signale. DieVersuchspersonen mussten Konzentrations-übungen durchführen und wurden nach ihrempersönlichen Wohlbefinden gefragt. Obwohl dieFeldstärken bei diesen Versuchen sehr weitoberhalb der im täglichen Leben auftretendenWerte lagen, zeigten die beobachteten Reak-tionen keine Veränderungen, die eine gesund-heitsschädliche Beeinflussung elektrischer odermagnetischer Felder anzeigen würden.

Bei einer elektrischen Feldstärke von 20 kV/mgab es allenfalls das bereits erwähnte Kribbelnauf der Haut durch vibrierende Körperhaare. BeiMagnetfeldern über 5000 µT wurden Flim-mererscheinungen im Auge beobachtet, die sogenannten Magnetophosphene.

Das sind Reizreaktionen in der Netzhaut desAuges auf magnetische Felder. Sie führen abernicht zu einer Veränderung der Sinneswahrneh-mung und bilden sich nach Verlassen des Feldessofort zurück. Die für Magnetophosphene er-forderlichen Feldstärken treten im Alltag nichtauf und sind so hoch, dass sie mit aufwändigenSpulenkonstruktionen im Labor erzeugt werdenmüssen. Über diese gesicherten Erkenntnissehinaus wird jedoch gefordert, in Langzeitexpe-rimenten nach bisher unbekannten Phänome-nen zu forschen.

Die Stärke elektrischer oder magnetischer Felder kann, je nach Situation, erheblich streuen. Die Streubreite ist hier logarith-misch dargestellt: Jeder Schritt auf der Messachse nach rechts bedeutet eine Verzehnfachung der Feldstärke.

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Für die Untersuchung dieser Fragestellung sindLaborversuche mit Menschen natürlich nicht mög-lich. Statt dessen wurden große Forschungsvor-haben mit Tieren und Zellkulturen durchgeführt.

Es ist schwierig, bei Tierversuchen eine auf denMenschen übertragbare Feldexposition zu be-stimmen. Dies ist insbesondere dann der Fall,wenn induzierte oder influenzierte Ströme be-trachtet werden, die von einem gegebenen Felderzeugt werden und beträchtlich von Gestalt undGröße des Körpers abhängen. Hier müssen ge-eignete Umrechnungsfaktoren gefunden werden.

Ein eindeutiges Ergebnis der durchgeführtenStudien ist, dass elektrische oder magnetische50-Hz-Felder wegen ihrer niedrigen Energienicht in der Lage sind, Zellen indirekt in ihremErbgut so zu verändern, dass sie zu Krebszellenwerden (Krebsinitiation). Diese Tatsache ist unterFachleuten heute international anerkannt.

Es bleibt somit die Frage, ob Zellen mit bereitsvorhandenen Zellschädigungen, wie sie immenschlichen Körper etwa von Lebensmitteln,Alkohol, Nikotin oder ionisierender Strahlungoder auch spontan ohne äußere Einwirkungtäglich in großer Anzahl entstehen, von mag-netischen Feldern so beeinflusst werden kön-nen, dass sie schneller zu Krebszellen werden(Krebspromotion).

Die widersprüchlichen Ergebnisse von Tierversu-chen lassen eine abschließende Aussage zumThema Krebsinduktion von Magnetfeldexposi-tionen bisher nicht zu.

Es gibt Hinweise darauf, dass Melatonin, einHormon der Zirbeldrüse, eine krebshemmendeWirkung besitzt. Würden magnetische Felder

ähnlich wie Tageslicht die Melatoninbildung re-duzieren, würde die krebshemmende Wirkungdes Melatonins verringert, was zu einem be-schleunigtem Wachstum von bereits vorhande-nen Tumoren führen könnte. Diese Hypotheseließ sich bisher ebenfalls nicht belegen.

Ein mögliches Restrisiko wird von der über-wiegenden Zahl der Fachleute als vernach-lässigbar klein angesehen.

Können magnetische Felder Krebsverursachen?

Pipettieren des zentrifugierten Serums zur Bestimmung desMelatoningehaltes

FAZIT:

• Krebserzeugung durch 50-Hz-Magnet-felder kann nahezu ausgeschlossenwerden.

• Beschleunigung von Krebswachstumkonnte trotz sehr hohem Aufwand nichtreproduzierbar beobachtet werden.

Landwirtschaft unter Hochspannung

In Kanada und USA wurden mehrere groß-angelegte Studien an Rindern durchgeführt,die unter oder in der Nähe von Hochspan-nungsfreileitungen gehalten wurden. Signi-fikante Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit,das Wachstum oder die Milchproduktion wa-ren nicht feststellbar. Verschiedene Feldver-suche ergaben, dass Felder von Hochspan-nungsleitungen das Wachstum von Getreideoder Gräsern nicht beeinträchtigen.

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Wirkungen auf Zellverbände, einzelne Zellen und ihre Bestandteile

Ziel weiterer Untersuchungen war die Zellmem-bran (siehe Abbildung). Zum Erhalt des innerenZellmilieus transportiert die Zellmembran aktivüberschüssige Ionen aus der Zelle heraus undpumpt andere Ionen, die die Zelle benötigt, ge-gen ein Diffusionsgefälle in die Zelle hinein.Dabei entstehen Ladungsdifferenzen, und dieZellmembran wird elektrisch aufgeladen. Erreg-bare Membranen von Nervenzellen können ihreDurchlässigkeit (Permeabilität) für bestimmteIonen schlagartig erhöhen. So kann an einererregten Stelle der Zellmembran durch spezifi-sche Natriumkanäle ein plötzlicher Natriumflusszustande kommen, der zur Entstehung einesAktionspotentials führt und so etwa Sinnesreizeim Körper weiterleitet.

Das Aktionspotential verändert die Anordnungder Membranproteine, so dass die Membran fürNatriumionen durchlässig wird. Derartige Vor-gänge können auch von einer elektrischenStromdichte von außen bewirkt werden, wenneine Schwellstärke von 100 mA/m2 überschrittenwird.

Untersuchungen an Tier und Mensch haben kei-ne schlüssigen Hinweise für einen Zusammen-hang zwischen Feldexposition und schädigen-den Einwirkungen ergeben. Beeinflusst wurdendiese Ergebnisse möglicherweise von Regel-, Re-paratur-, und Kompensationsmechanismen, überdie der Gesamtorganismus verfügt.

In weiteren Studien wurde deshalb die Wirkungvon elektromagnetischen Feldern (EMF) auf ein-zelne Zellen und Zellverbände untersucht. Mög-liche Ansatzpunkte für vermutete Wirkungs-mechanismen könnten der Zellkern, der Stoff-wechsel der Zelle oder die Zellmembran sein.

Zur Erforschung mutagener Wirkungen magne-tischer Felder auf Zellkerne wurden menschlicheLymphozyten sehr hohen magnetischen Feldernmit Flussdichten von 1000 bis 8000 µT ausge-setzt. Es wurden keine Änderungen am Erbgutfestgestellt. Untersuchungen einzelner Zellbe-standteile haben bei Flussdichten von 5000 µTbis zu 10000 µT keine Strukturveränderungenergeben.

Schematische Darstellung des Ionenaustausches durch eine Zellmembran

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groß ist die Fülle anderer Faktoren, die miteinwirken, zu unterschiedlich die Anlage derUntersuchungen hinsichtlich der zugrunde lie-genden Fallzahlen, der Güte des Materials undvieler anderer Faktoren. Ein rein zahlenmäßigesGegenüberstellen von Untersuchungen mitoffensichtlich positiven und offensichtlich nega-tiven Ergebnissen ist daher nur sehr bedingtgeeignet, den gegenwärtigen Stand der wissen-schaftlichen Erkenntnis zu bewerten.

Im Folgenden wollen wir uns der Übersicht-lichkeit wegen auf Studien beschränken, die denWohnbereich betreffen. Deren größtes Problembesteht darin, dass sich die Ergebnisse nur aufeine geringe Datenmenge stützen können.Seltene Krankheiten wie Blutkrebs (Leukämie)bei Kindern stehen im Vordergrund der Unter-suchungen. Überdurchschnittlich hohe Feldstär-

Bereits Ende der 1970er Jahre wurde gezeigt,dass Reizwirkungen unter dem Einfluss elek-trischer und magnetischer Felder erst bei sehrhohen Feldstärken auftreten. Für die im ge-wöhnlichen Arbeits- und Lebensbereich vorkom-menden Felder sind keine akuten Einflüsse aufdie Gesundheit zu erwarten. Allen nationalenund internationalen Grenzwert-Empfehlungenfür den Aufenthalt von Menschen in elek-trischen und magnetischen Feldern ist diesesErgebnis eine der wichtigsten Grundlagen.

Darüber hinaus wurde untersucht, ob infolgeeines langfristigen Aufenthaltes des Menschenin elektrischen und magnetischen Feldern Spät-folgen auftreten, wie Schädigung des ungebo-renen Kindes (teratogene Schäden) oder eineBegünstigung der Krebsentwicklung bei Kin-dern und Erwachsenen. Zur Untersuchung die-ser Fragestellungen wurden aufwändige, oftJahre dauernde statistische Studien durchge-führt.

Die ersten Ergebnisse zur Krebshäufigkeit beiKindern, die in der Nähe von Freileitungen le-ben, publizierte eine amerikanische Forscher-gruppe bereits im Jahre 1979. Inzwischen sindviele epidemiologische Studien zur Krebshäu-figkeit bei Bewohnern von Häusern in der Nähevon Freileitungen durchgeführt worden. Außer-dem liegen zahlreiche Studien zu möglichenZusammenhängen zwischen

“elektrischen” Be-

rufen und Krebshäufigkeit oder teratogenerSchäden vor. Die Aussagen all dieser Studiensind sehr schwer miteinander zu vergleichen. Zu

achtet wurde, noch nicht zu einer gesundheit-lichen Beeinträchtigung des Menschen führenmuss.

Besondere Bedeutung für den Zellstoffwechselhaben Kalziumionen, die zum Beispiel gemein-sam mit den Proteinen Aktin und Myosin Mus-kelkontraktionen auslösen. Wichtig ist daher zuwissen, ob sich der Kalziumtransport unter derEinwirkung elektrischer oder magnetischer Fel-der verändert. Bei den üblicherweise in unsererUmwelt vorkommenden Feldstärken wurde keinsolcher Einfluss registriert.

Eine Gesamtbewertung der vielen Einzelunter-suchungen wird bei den unterschiedlichenEffekten, Feldexpositionen und Versuchsbedin-gungen erschwert. Nur wenige Ergebnisse wur-den tatsächlich reproduziert.

Grundsätzlich ist dabei zu beachten, dass beiVersuchen an Zellen der gesamte Regelmecha-nismus, der dem Zellverbund im Menschen inne-wohnt, nicht vorhanden ist. Das bedeutet, dassein Effekt, der bei Versuchen an Zellen beob-

Epidemiologische Untersuchungen

Typisches Bild der Stromversorgungsleitungen in eineramerikanischen Kleinstadt

FAZIT:

Aus den Ergebnissen der vorliegenden Un-tersuchungen bei kurzfristiger Exposition mitFeldern, die in der Umwelt vorkommen,lassen sich keine Befürchtungen im Hinblickauf gesundheitliche Beeinträchtigungenbegründen.

Da bei derartigen Expositionsbedingungenkeine nennenswerten biochemischen, zell-biologischen oder andere funktionellen Ef-fekte im Gesamtorganismus gefunden wur-den, sind auch keine Langzeiteffekte zu er-warten.

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ken treten nur selten auf und die Zahl der Fälle,in denen Krebserkrankungen bei Kindern miteiner erhöhten Feldexposition einhergehen,sind äußerst gering. Gerade für statistisch ab-gesicherte Aussagen über kleine Risiken wärenaber besonders große Personengruppen not-wendig.

Eine weitere Schwierigkeit bei derartigen Studi-en besteht in Unsicherheiten bei der Unterschei-dung zwischen exponierten und nicht-exponier-ten Personen:

• Jeder Mensch ist in irgendeiner Form vonelektrischen Geräten und damit von Feldquel-len umgeben. Eine völlig feldfreie Kontroll-gruppe gibt es nicht.

• Die Feldexposition wurde immer retrospek-tiv, also im Nachhinein ermittelt. Die Magnet-felder der Stromversorgung können sich abermit jeder baulichen Maßnahme im Haus oderin der Nachbarschaft verändern. Bei Kindernändert sich zudem entwicklungsbedingt dasmagnetische Umfeld über den Gebrauch ver-schiedener elektrischer/elektronischer Gerätesehr schnell.

• Über die wirksamen Feldparameter ist nichtsbekannt. Sollte bespielsweise eine niedrigeDauerexposition ausschlaggebend sein, müss-ten vor allem die Anlagen zur Energieüber-tragung und -verteilung oder Haushaltsge-räte wie Heizdecken und Radiowecker be-rücksichtigt werden. Spielen maximale Feld-werte eine wesentliche Rolle, verdienen ganzandere Geräte wie der Haarfön Beachtung.

• Elektrische und magnetische Felder werdenim Körper nicht „gespeichert“, sie reichernsich nicht im Körper an. Mit Entfernung ausdem Feld erlischt auch dessen etwaige Wir-kung auf den Organismus. Zudem gibt esSchwellenwerte, unterhalb derer bereits ausgrundsätzlichen Erwägungen keine Effekteim Organismus auftreten können. Auch ausdiesen Gründen sind Studien in der Bevöl-kerung schwierig zu konzipieren und zuinterpretieren. Es lassen sich nicht in ein-facher Form „Dosis-Wirkungs-Beziehungen“ableiten.

Bei den ersten Studien gründete sich die Bewer-tung der Magnetfelder auf Ersatzgrößen, dievom Typ und von der Entfernung der nächstenFreileitung abgeleitet wurden (

“Leitungs-Code”).

Einige dieser Studien ließen einen Zusammen-hang zwischen den Ersatzgrößen und Leukämiebei Kindern vermuten. Bei der Bewertung derErgebnisse ergab sich jedoch ein Problem:

Die Ersatzgrößen erfassen neben magnetischenFeldern noch eine ganze Reihe anderer Einflüs-se wie etwa die Nähe verkehrsreicher Straßen

und Unterschiede in der wirtschaftlich-sozialenLebenssituation der Familien.

Bei den folgenden Studien wurde daher ver-sucht, die Aussagekraft epidemiologischer Stu-dien über Magnetfeldmessungen in Wohnun-gen zu erhöhen. Das verblüffende Resultat: EinZusammenhang zwischen Leukämie bei Kindernund den Ersatzgrößen ließ sich reproduzieren,mit den gemessenen Feldern war jedoch keinZusammenhang herstellbar. Wenn also vom Be-trieb einer Freileitung etwas ausgeht, das Leu-kämie bei Kindern begünstigt, müsste es etwassein, das eher mit Ersatzgrößen erfasst wird alsmit nachträglichen Feldmessungen. Dieses Phä-nomen wurde in den USA auch

“Leitungs-Code-

Paradoxon” genannt.

Wie schwierig es ist, zu zuverlässigen Aussagenzu gelangen, verdeutlichen die Ergebnisse derbeiden wohl bisher aufwändigsten epidemiolo-gischen Studien.

Feychting und Ahlbom (1992) ermittelten inSchweden retrospektiv über einen Zeitraum von25 Jahren alle 436.000 Einwohner, davon123.000 Kinder, die für mindestens ein Jahr aufeinem Grundstück im Abstand von bis zu 300Metern zu einer Hochspannungsleitung lebten.Die Auswertung dieser enormen Datenmengeergab weder für Erwachsene noch für Kindereinen Zusammenhang zwischen der Nähe vonHochspannungsleitungen und Krebs. Die Studielieferte aber einige schwer zu interpretierendeTeilergebnisse:

Wenn die berechneten magnetischen Felder (wo-bei hier der Abstand zur Leitung als maßgebli-che Ersatzgröße gewertet wurde) herangezo-gen wurden, ergab sich eine erhöhte Zahl vonLeukämieerkrankungen bei Kindern. Dieser Er-höhung stand eine entsprechende Verringerungfür andere Krebsarten gegenüber, das Gesamt-risiko blieb unbeeinflusst.

Wenn Messwerte der magnetischen Felder he-rangezogen wurden, drehten sich die Teilergeb-nisse um, die Anzahl der Leukämieerkrankungenbei Kindern war für höhere Felder erniedrigtund die Anzahl der anderen Krebserkrankungenwar erhöht, die Gesamtzahl der Krebserkrankun-gen war auch hier unbeeinflusst.

Eine nahe liegende Erklärung für die wider-sprüchlichen Ergebnisse ist, dass es sich um sta-tistische Schwankungen handelt. Die Einzeler-gebnisse beruhen durchweg auf sehr kleinenabsoluten Fallzahlen (<10). Eine alternative Er-klärung, die auf einem biologischen Wirkungs-mechanismus beruht, kann nicht gegeben wer-den.

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der selten auftretenden Erkrankungen und derselten vorliegenden überdurchschnittlichen Mag-netfeldwerte kleine Fallzahlen auf. Auch dieQuote von Fällen und Kontrollen, in denen dieBewertung der Magnetfeldexposition auf Mess-daten und nicht auf Ersatzgrößen beruht, istrelativ klein. Hinweise auf mögliche Zusammen-hänge von Erkrankungen und niederfrequentenMagnetfeldern sind somit als schwach anzusehen,auch in Fällen, wo die Ergebnisse signifikantsind. Solange nicht experimentell reproduzier-bare Ergebnisse erzielt werden können, ist einZusammenhang zwischen Feldexpositionen undKrebserkrankungen nicht begründbar. Hier istdie Forschung gefordert, mit weiteren Untersu-chungen eine verbesserte Grundlage zur Ein-schätzung eines möglichen Risikos schwacherMagnetfelder zu legen. Eins ist aber festzuhal-ten: Es wird über extrem kleine Risiken disku-tiert, die mit anderen akzeptierten Risiken destäglichen Lebens nicht vergleichbar sind.

Eine weitere große Studie wurde im Rahmeneines staatlichen Förderprogramms in den USAdurchgeführt. In diese Studie wurden insgesamt629 an Leukämie erkrankte Kinder einbezogen.Die Ergebnisse wurden von Linet und Mitarbei-tern im Jahr 1997 veröffentlicht:

Ein signifikanter Zusammenhang zwischen ge-messenen magnetischen Feldern über 0,2 µT inWohnungen und Leukämien wurde nicht gefun-den. Eine Tendenz in dieser Richtung ergab sichbei Feldstärken zwischen 0,3 und 0,5 µT, aberdiese Ergebnisse basieren auf sehr kleinen Fall-zahlen und sind statistisch nicht gesichert.

Die Autoren selber führen aus, dass ihre Ergeb-nisse wenig Unterstützung für die Hypothesegeben, nach der in Wohnungen mit erhöhtenmagnetischen Feldern für Kinder ein höheresRisiko besteht, an Leukämie zu erkranken.

Neuere Studien, darunter auch eine deutscheStudie zur Kinderleukämie, weisen alle wegen

Stichwort “Epidemiologie”

Die Epidemiologie untersucht das Auftreten von Krankheiten in der Bevölkerung mit dem Ziel,eine Verbindung zwischen einer Krankheit und einem oder mehreren verursachenden Faktorenaufzuklären. Beispielsweise wird vermutet, dass magnetische Felder einen möglichen krankheits-verursachenden Faktor darstellen. Für eine epidemiologische Untersuchung wird dann aus einerGruppe erkrankter Personen und aus einer gleichartigen Gruppe nichterkrankter Personen je-weils eine Stichprobe ausgewählt und genau daraufhin untersucht, in wieweit Unterschiede imHinblick auf Expositionen mit magnetischen Feldern zwischen den Personengruppen bestehen.Eine epidemiologische Untersuchung ist also kein in allen Details kontrollierbares Experiment.Man ist vielmehr angewiesen auf Beobachtungen von Erkrankungs- und Sterbehäufigkeiten undgleichzeitig auf die möglichst genaue Erhebung von Daten über vermutete Ursachen. Mit derGüte dieses Materials steht und fällt die Aussagefähigkeit einer epidemiologischen Studie.Für die Bewertung der Aussagekraft aller epidemiologischen Studien gelten folgende Voraus-setzungen:

1. Die Exposition muss eindeutig bestimmbar sein.2. Die untersuchten Gruppen müssen ausreichend groß sein, um den Einfluss von

“Ausreißern”

zu beschränken.3. Auf eine mögliche Krankheit können viele Faktoren Einfluss nehmen. Die Studie und insbe-

sondere die Datenanalyse müssen versuchen, diese Faktoren möglichst vollständig zu berück-sichtigen.

Deshalb können die Ergebnisse einer epidemiologischen Untersuchung nur Indizien liefern, aberkeinen Wirkzusammenhang beweisen. Sie zeigen lediglich, in welchem Maß ein bestimmter Fak-tor statistisch mit dem Auftreten eines bestimmten Effektes in Verbindung steht, allerdings istdamit keineswegs die Ursache gefunden. Eindeutige Ursache-Wirkungs-Verhältnisse müssen mitExperimenten belegt werden.

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Ein besonderes Thema ist die Reaktion von Herz-schrittmachern auf niederfrequente elektrischeund magnetische Felder. Herzschrittmacher arbei-ten mit elektrischen Impulsen. Die Schaltkreise derGeräte selbst sind gut isoliert und gegen äußereEinflüsse sehr widerstandsfähig. Wesentlich emp-findlicher sind dagegen die Sonden im Herzenmit den Zuleitungen, die einerseits die natür-lichen Signale aufnehmen und andererseits dievon den Geräten erzeugten Impulse zum Herzenübertragen. Nach Bau- und Implantationsart wer-den Herzschrittmacher in unipolare (eine Elektro-de) und bipolare (zwei Elektroden) unterschieden.

Ob und in welchem Maße Herzschrittmacher vonniederfrequenten Feldern beeinflusst werden,lässt sich nur bei Kenntnis der Daten und Ein-stellungen von Schrittmachern sowie der vorhan-denen Felder im Einzelfall beurteilen. DieHerzschrittmacherdaten liegen dem Herstellerund implantierenden Arzt vor. Die individuellenEinstellungen sind im Herzschrittmacherpassvom implantierenden Arzt dokumentiert undliegen damit auch dem nachsorgenden Arzt vor.Die im Bereich von elektrischen Anlagen auf-tretenden Felder können beim Anlagenbetrei-ber abgefragt werden.

Anhand der in den Normen hinterlegten Be-rechnungsverfahren kann eine mögliche Stör-beeinflussung beurteilt werden.

Bei bipolaren Herzschrittmachern sind bei Fel-dern von 5 kV/m und 100 µT (50 Hz) bzw. von10 kV/m und 300 µT (16 2/3 Hz) keine Störungenzu erwarten, wenn die felderzeugenden Größenwie in der elektrischen Energieversorgung we-der moduliert noch getaktet sind. Damit gibtder weitaus größte Teil der in öffentlichen Be-reichen auftretenden niederfrequenten Felderkeinen Anlass zur Besorgnis. In seltenen Fällenkönnen insbesondere ältere unipolare Schritt-machersysteme von solchen Feldern gestörtwerden, auch manche elektrische Geräte kön-nen unter ungünstigen Umständen einen Herz-schrittmacher beeinflussen. Dies gilt vor allemfür leistungselektronisch gesteuerte Geräte wieBohrmaschinen und Schweißgeräte.

Uni- und bipolare Herzschrittmacher schalten inder Regel im Falle einer Störbeeinflussung ineinen festfrequenten Modus um. Außerhalb desstörenden Feldes kehrt der Schrittmacher vonselbst zur normalen Funktion zurück. Inwieweiteine solche Umschaltung für den Patienten be-deutsam ist, kann nur der Arzt beurteilen.

Wirkung auf implantierte Herzschrittmacher

Implantierter bipolarer Herzschrittmacher Bipolarer Herzschrittmacher (Werkfoto Biotronic)

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Ausmaß, als erhebliche Belästigung empfundenwerden, oder zu Beeinträchtigungen derArbeitsleistung führen können. Dies beinhaltet,dass die im genannten Frequenzbereich domi-nierenden nicht thermischen Effekte abhängigvon den Expositionsbedingungen noch bis etwa10 MHz für den Strahlenschutz relevant seinkönnen. Deshalb wurde für einige Regelungender Frequenzbereich bis 10 MHz erweitert.

Die beiden neuen Empfehlungen sind zurBegrenzung der Exposition der allgemeinenBevölkerung sowie der Exposition im beruflichenUmfeld anwendbar. Expositionen von Patientenzu medizinischen Zwecken sind ausgenommen.Die Empfehlungen beziehen sich auf unmittel-

Auf der Basis des derzeitigen wissenschaftlichenKenntnisstandes hat ICNIRP die 1998 ver-öffentlichten Richtlinien für Grenzwerte be-züglich Expositionen durch elektrische, magne-tische und elektromagnetische Wechselfelderüberarbeitet und in 2009 und 2010 ersetzt.

Die Zielsetzung der beiden veröffentlichtenEmpfehlungen zur Begrenzung der Expositiondurch statische magnetische Felder1) und durchzeitlich veränderliche elektrische und magne-tische Felder im Frequenzbereich von 1 Hz bis100 kHz2) ist der Schutz vor allen wissenschaftlichnachgewiesenen gesundheitsschädigenden Wir-kungen. Auch werden wahrnehmbare Wirkun-gen berücksichtigt, die abhängig von Art und

Laufende Laboruntersuchungen prüfen die Hy-pothese, ob Felder mit 50/60 Hz selbst krebsför-dernd sind oder mit anderen krebsförderndenStoffen zusammenwirken. Diese Untersuchun-gen befinden sich allerdings noch im Forschungs-stadium. Gesundheitsrisiken für Menschen, diesolchen Feldern ausgesetzt sind, konnten nichtfestgestellt werden.

Diese Grenzwerte sind aufgrund des heutigenWissensstandes festgelegt worden, aber es gibtimmer noch Forschungsbereiche, in denen Fra-gen aufgetaucht sind, die beantwortet werdenmüssen. Es werden enorme Forschungsanstren-gungen benötigt, um unser Wissen über diemöglichen Auswirkungen von kontinuierlicherLangzeitbelastung durch Felder mit einer nied-rigen Frequenz von 50/60 Hz auf die Gesund-heit des Menschen zu ergänzen.”

Im Jahr 1990 veröffentlichte die InternationaleKommission für nicht-ionisierende Strahlung derIRPA ihre

“Vorläufigen Richtlinien für Grenzwer-

te der Exposition durch elektrische und magne-tische Felder mit 50/60 Hz”. Die wesentlichenSchlussfolgerungen, die 1993 noch einmal vonder IRPA bestätigt wurden, lauten:

“Die Richtwerte gründen sich auf erwiesene

oder angenommene Auswirkungen der Exposi-tion durch Felder mit 50/60 Hz. Einige epidemio-logische Untersuchungen vermuten einen Zu-sammenhang zwischen der Feldexposition mit50/60 Hz und Krebs, andere wiederum nicht. Einsolcher Zusammenhang ist nicht nur nichtnachgewiesen, aktuelle Daten geben auch kei-ne Grundlage zur Einschätzung des Gesundheits-risikos, die man zur Erarbeitung von Grenzwer-ten heranziehen könnte.

Die Frage nach möglichen Gesundheitsschäden der Wirkungen von elektrischenund magnetischen Felder wird auch international intensiv diskutiert. Die dabeigewonnenen Schlussfolgerungen sind von beträchtlicher Bedeutung, denn siekommen von Expertengruppen und Fachleuten unterschiedlicher Herkunft, Fach-disziplin und Interessenlage. Auszüge aus den Berichten von drei Institutionenseien hier angeführt. Viele nationale wissenschaftliche Institutionen kamen zuähnlichen Schlüssen.

International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection(Internationale Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung)

(International Radiation Protection Association) Internationale Vereinigung für Strahlenschutz

ICNIRP

IRPA 1990/1993

5. Stand der Forschung

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Zusammenhang zwischen erhöhten Leukämie-raten bei Kindern und der Nähe der Wohnungzu Hochspannungsleitungen ergeben hatten.Sie fanden aber keinen gesicherten statistischenZusammenhang, wenn anstelle der bloßen Nähezu Hochspannungsleitungen die tatsächlichenFeldstärken berücksichtigt wurden. Sie schließendeshalb aus, dass die Felder von Hochspannungs-leitungen die Erkrankungen verursacht habenkönnten. Für wenig aussagekräftig halten sieauch Tierversuche, bei denen elektromagneti-sche Felder die Wirkung krebserregender Subs-tanzen erhöhten: Die festgestellten Effekte seiennicht auf Menschen übertragbar.

Die elektromagnetischen Felder der alltäglichenUmgebung stellen kein Risiko dar. Sie müssten1.000 mal bis 100.000 mal stärker sein, um dieGesundheit beeinträchtigen zu können. Zu die-sem Schluss gelangte ein Komitee des amerika-nischen

“National Research Council” (NRC), das

drei Jahre lang mehr als 500 Studien zu diesemThema ausgewertet hat. Der NRC war 1991 vomUS-Kongress beauftragt worden, die gesamteinternationale Fachliteratur nach Hinweisen aufmögliche Gesundheitsrisiken durch schwacheelektromagnetische Felder durchzusehen.

Die Experten überprüften auch einige epidemio-logische Untersuchungen, die einen deutlichen

Die wesentlichen Inhalte lauten:Für mögliche Wirkungen einer chronischenExposition fehlt bislang ein Kausalnachweis.Entsprechende öffentliche Besorgnisse entbeh-ren somit jeglicher wissenschaftlicher Grundlage,finden aber immer wieder im Rahmen nationalerStrahlenschutzprogramme Berücksichtigung. Dieempfohlenen, frequenzabhängigen Referenz-werte für Personen werden für die im Alltagvorkommenden 50-Hz-Felder mit den in derTabelle genannten Werten angegeben

bare Wirkungen elektrischer und magnetischerFelder auf den menschlichen Körper, sowie aufindirekte Wirkungen durch feldverursachteKontaktströme. Mögliche indirekte Wirkungendurch eine Beeinflussung von medizinischenHilfsmitteln, wie z.B. metallische Prothesen undHerzschrittmacher, werden nicht berücksichtigt.Auch mögliche feldbedingte Funktionsstörungenvon Produkten werden von den ICNIRP Emp-fehlungen nicht abgedeckt.

(National Research Council der USA) 1996

NRC

Exposition am Arbeitsplatzund im beruflichen Umfeld

Elektrische Feldstärke E(kV/m)

10a)

Exposition der Bevölkerung 15a)

Magnetische Flussdichte B(µT)

6000b)

0200b)

a) identisch mit der EU-Ratsempfehlung 1999/519/EU und der 26. Bundesimmissionsschutzverordnungb) doppelter Wert der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung

1) ICNIRP: Guidelines on Limits of Exposure to Static Magnetic Fields, Health Physics 96(4):504-514; 2009.2) ICNIRP: Guidelines for Limiting Exposure to Time-Varying Electric and Magnetic Fields (1 Hz – 100 kHz),

Health Physics 99(6):818-836; 2010.

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SSK

IARC

(Strahlenschutzkommission)

(International Agency for Research on Cancer)

Die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK)hatte bereits 1995 und 1998 Empfehlungen zumSchutz vor niederfrequenten elektrischen undmagnetischen Feldern der Energieversorgungund -anwendung veröffentlicht. Darin schloss sie sich der Grenzwertempfehlung von IRPA(1990/1993) und ICNIRP (1998) an. Nach Sichtungder neuesten wissenschaftlichen Veröffentli-chungen hat die SSK im September 2001 ihreüberarbeiteten Empfehlungen veröffentlicht.Die zentralen Aussagen hierin lauten:

“In Übereinstimmung mit den ICNIRP-Richtlinien

von 1998, der EU-Ratsempfehlung sowie unterBerücksichtigung der Bewertung der Strahlen-schutzkommission von 1998 und insbesondereder neuen wissenschaftlichen Literatur seit 1998gelangt die Strahlenschutzkommission zu folgen-den Schlussfolgerungen und Empfehlungen:

• Die SSK kommt zu dem Schluss, dass auchnach Bewertung der neueren wissenschaft-lichen Literatur keine neuen wissenschaftli-chen Erkenntnisse im Hinblick auf nachge-wiesene Gesundheitsbeeinträchtigungenvorliegen, die Zweifel an der wissenschaft-lichen Bewertung aufkommen lassen, die denSchutzkonzepten der ICNIRP bzw der EU-Ratsempfehlung zu Grunde liegt.

• Die SSK hält das gegenwärtige Grenzwert-konzept, bestehend aus Basisgrenzwertensowie unter ungünstigsten Expositionsbe-dingungen abgeleiteten Grenzwerten, fürgeeignet und flexibel genug, um vor ge-sundheitlichen Beeinträchtigungen bei denim Alltag vorkommenden Expositionen zuschützen....”

Die IARC hat das mögliche Risiko eines Zusam-menhangs zwischen der Exposition mit elektro-magnetischen Feldern und dem Auftreten vonKrebs bewertet und die elektromagnetischenFelder in die Gruppe 2B

“possibly carcinogenic

to humans” eingestuft – gemeinsam mit über200 anderen Agenzien. In diese Gruppe fallenauch der Genuss eingelegten Gemüses und derGenuss von Kaffee. Elektromagnetische Feldersind damit in die Kategorie mit den geringstenAnhaltspunkten für eine, allenfalls mögliche,krebserzeugende Wirkung eingestuft worden.

Eine interessante Bewertung der Ergebnisse epi-demiologischer Studien hat die InternationalAgency for Research on Cancer (IARC) präsen-tiert. Die IARC nimmt eine fünfstufige Klassi-fizierung verschiedener Agenzien im Hinblickauf ihren möglichen Zusammenhang mit Krebs- erkrankungen vor. Hieraus resultieren folgendeEinstufungsmöglichkeiten:1: Gesichert krebserzeugend beim Menschen

(„carcinogenic to humans“); 2A: Wahrscheinlich krebserzeugend beim Men-

schen („probably carcinogenic to humans“); 2B: Möglicherweise krebserzeugend beim Men-

schen („possibly carcinogenic to humans“); 3: Nicht einstufbar bzgl. der Humankanzero-

genität („not classifiable“); 4: Wahrscheinlich nicht krebserzeugend für

den Menschen („probably not carcinogenicto humans“).

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Seit dem Beginn der Elektrizitätsnutzung finden mögliche Gefährdungen desMenschen große Aufmerksamkeit. Akute Gefährdungen, etwa durch Überschlägebei unzulässiger Annäherung an Stromleitungen oder bei der Berührung vonSpannung führenden Leitern, führten schon früh zu Schutzvorschriften. In denletzten Jahren haben verschiedene Institutionen Grenzwert-Empfehlungen auchfür elektrische und magnetische Felder veröffentlicht.

Gesundheitliche Bedeutsamkeit elektrischer 50-Hz-Felder

6. Richtwerte – Grenzwerte – Normen

In den frühen 70er Jahren begann eine öffent-liche Diskussion darüber, ob direkte Einwirkun-gen von elektrischen oder magnetischen Fel-dern auf den Menschen gesundheitliche Risikenmit sich bringen. Umfangreiche Untersuchungs-programme erbrachten zumindest für elektri-sche Felder bis 20 kV/m und für magnetischeFelder bis 5000 µT keine Beweise für negativegesundheitliche Auswirkungen.

Begleitend setzten Überlegungen ein, ob undwie Grenzwerte für die Exposition mit elektri-schen und magnetischen Feldern festgelegtwerden könnten. Jede Richtlinie, die zu einerBegrenzung der Einwirkung von äußeren Ein-flüssen auf den Menschen führen soll, bedarfaber einer soliden Grundlage. Die einzige wirk-lich nachgewiesene Wirkung zwischen elektri-schen und magnetischen Feldern mit Netzfre-

quenz und dem Menschen ist eine Reizwirkung,hervorgerufen von Strömen im Körper. Elektri-sche Felder können spürbare Effekte wie Auf-richten der Haare oder Entladungen beim Be-rühren von anderen Objekten hervorrufen. DieWeltgesundheitsorganisation (WHO) stellte 1987in ihren Umweltkriterien für die Gesundheit imHinblick auf Magnetfelder fest, dass bis zu einerinduzierten Körperstromdichte von 10 mA/m2

nur geringe biologische Effekte auftreten. Immenschlichen Körper entstehen bereits bei derHerztätigkeit wesentlich höhere Stromdichten.

Dieser Wert von 10 mA/m2 stellt den Basiswert(Sicherheitswert) dar, der allen Empfehlungenund Normen zugrunde liegt. Unter Einbeziehungverschiedener Sicherheitsabschläge wurdenhieraus Grenzwertkonzepte für die allgemeineBevölkerung und den Arbeitsschutz entwickelt.

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Gesundheitliche Bedeutsamkeit magnetischer 50-Hz-Felder

Anfang 1998 veröffentlichte die ICNIRP ihreneuesten diesbezüglichen Richtlinien. Für dieenergietechnische Frequenz von 50 Hz wurdendie in früheren vorläufigen Empfehlungen von1990 angegebenen Werte für den dauerndenAufenthalt übernommen (siehe Tabelle). DasGrundanliegen dieser Richtlinien ist die Begren-zung der induzierten Stromdichten im Körperauf nicht mehr als 10 mA/m2 bei einer kontinu-ierlichen Exposition mit elektrischen oder magne-tischen 50-Hz-Feldern. Dieser Wert liegt etwaum einen Faktor 100 unter den Stromdichten,die zu einer gefährlichen Reizung von Nerven-und Muskelzellen wie etwa Krämpfen führenkönnen. Die Schwelle zu reversiblen Veränderun-gen beispielsweise im Zentralnervensystem liegtzehnmal höher als der Grenzwert von 10 mA/m2.

Die ICNIRP empfiehlt abgestufte Richtwerte, jenach Dauer und Art der Exposition:

• einen Sicherheitswert von 10 mA/m2, der be-rücksichtigt, dass sich Menschen bei beruf-lichen Tätigkeiten begrenzte Zeit in Feldernaufhalten können und

• einen nochmals um den Faktor 5 auf 2 mA/m2

reduzierten Wert für die Allgemeinheit. InFeldern, die nur Körperstromdichten unter-halb dieses Wertes bewirken, können sichMenschen zeitlich unbegrenzt aufhalten,ohne gesundheitliche Beeinträchtigungenbefürchten zu müssen. Damit ist nicht gesagt,dass oberhalb dieses Wertes Schädigungenauftreten; vielmehr fehlen für diese Thesenach wie vor wissenschaftlich abgesicherteBelege. Weil die Körperstromdichten nichtdirekt messbar sind, wurden hier mit Hilfeeines biophysikalischen Modells Werte fürdas elektrische und das magnetische Feldabgeleitet (siehe Tabelle oben).

ICNIRP 1998

Basisgrenzwert

2 mA/m2

2 mA/m2

Elektrische Feldstärke

5 kV/m

5 kV/m

5 kV/m

MagnetischeFlussdichte

100 µT

100 µT

100 µT

EU-Ratsempfehlung 1999

26. BImSchV

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In Deutschland sind seit dem 1.1.1997 Grenz-werte des elektrischen und magnetischen Fel-des für die Exposition der allgemeinen Bevölke-rung verbindlich festgelegt. In der 26. Verordnungzum Bundesimmissionsschutzgesetz (26. BImSchV)sind die international anerkannten Werte ent-halten, wie sie auch die ICNIRP empfiehlt. Siegelten für Orte, an denen Personen sich nichtnur vorübergehend aufhalten. Damit wird be-rücksichtigt, dass diese Werte für den kontinu-ierlichen Aufenthalt zulässig sind. Abgestütztauf den Stand der wissenschaftlichen Kenntnis-se werden in dieser Verordnung im Bereich be-stehender Anlagen auch kurzzeitige oder klein-räumige Überschreitungen der Felder zugelas-sen, ohne dass es zu nachteiligen gesundheitli-chen Auswirkungen kommt. Konsequent einzu-halten sind die Grenzwerte aus Vorsorgegrün-den in der Nachbarschaft von Kindergärten,Schulen und anderen sensiblen Aufenthaltsbe-reichen. Erfasst werden von dieser Verordnungalle ortsfesten Mittel- und Hochspannungsanla-gen mit einer Betriebsspannung von 1000 Voltund mehr. Nicht erfasst werden daher die Nie-derspannungsanlagen, aber auch nicht die Elek-troinstallation im Haushalt und die Elektrogerä-te. Hier wird davon ausgegangen, dass dieseGeräte jeweils nur kurzzeitig genutzt werden.Der Verordnungsgeber sieht daher in Bezug aufgesundheitliche Auswirkungen keine Probleme,auch wenn die Felder in der unmittelbaren Um-

gebung dieser Geräte weit über den Grenzwer-ten für den Daueraufenthalt liegen können. FürGeräte gelten zudem die entsprechendeneuropäisch harmonisierten Normen, die denAnforderungen der EU-Ratsempfehlung von1999 Rechnung tragen sollen.

Auch die EU-Ratsempfehlung von 1999 stütztsich auf eine Expertenvorlage, in der sich dieEmpfehlungen der ICNIRP wiederfinden. Hierinwerden neben den Basisgrenzwerten für denNiederfrequenzbereich auch die abgeleitetenWerte des elektrischen und magnetischen Fel-des in Einklang mit den ICNIRP-Vorgaben ange-geben. Auch wenn dies als Empfehlung in Euro-pa nicht einer rechtsverbindlichen Umsetzung inden einzelnen Mitgliedsstaaten bedarf, hatdiese Empfehlung dennoch weitreichende Ak-tivitäten ausgelöst. Für die 50-Hz-Felder inDeutschland, die von Anlagen der öffentlichenStromversorgung ausgehen und der 26. BImSchVgenügen, können die Anforderungen der EU-Ratsempfehlung als erfüllt angesehen wer-den.

Für berufliche Exposition in elektromagneti-schen Feldern gelten andere Anforderungen,wie sie beispielsweise in Deutschland in derUnfallverhütungsvorschrift BGV B11

“Elektro-

magnetische Felder” der Berufsgenossenschaf-ten niedergelegt sind.

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- Schwingungen pro Sekunde

7. Glossar

In der Literatur finden sich auch folgende in Deutschland nicht mehr gebräuchliche Einheiten:• Magnetfeldstärke in Oersted (1 Oe = 79,6 A/m)• magnetische Flussdichte in Gauß (1 G = 100 µT)

Elektrische Größen

BeschreibungAbkürzung

Hertzf

VVoltU

A/mAmpère proMeter

H

V/mVolt proMeter

E

AAmpèreI

A/m2Ampère proQuadratmeter

S

TTeslaB

WWattP

EinheitFormelzeichenGröße

Frequenz

Spannung

ElektrischeFeldstärke

Stromstärke

Stromdichte

MagnetischeFeldstärke

MagnetischeFlussdichte

ElektrischeWirkleistung

- Ursache jedes elektrischen Stromes- Verhältnis der im Leiter umgesetz-

ten Leistung zum durch den Leiterfließenden Strom

- Verhältnis der auf eine Ladung imFeld wirkenden Kraft zur Größedieser Ladung

- Stärke des elektrischen Stromes(Basisgröße nach Einheitensystem)

- Quotient aus Stromstärke und Quer-schnitt,

- Proportional zur elektrischen Feld-stärke

- Stärke des magnetischen Feldes

- Verhältnis der auf einen stromfüh-renden Leiter im Feld wirkendenKraft im Verhältnis zur Ausrichtungdes Leiters im Feld und zur Größeseines Stromes

- Wirkleistung des Stromes

Von Nano bis GigaBesonders kleine oder große Werte einer physikalischen Größe werden oft durch Abkürzungen inpraxisgerechte, handhabbare Einheiten gebracht. International festgelegt sind dabei Abstufungen in1.000er-Schritten.

Nano (n) bedeutet ein Milliardstel 0,000000001Mikro (µ) bedeutet ein Millionstel 0,000001Milli (m) bedeutet ein Tausendstel 0,001Kilo (k) bedeutet ein Tausendfaches 1000Mega (M) bedeutet ein Millionenfaches 1000000Giga (G) bedeutet ein Milliardenfaches 1000000000

Beispiele:

1 kV = 1000 Volt1 MHz = 1 Million Hertz = 1000000 Hertz1 µT = 1 Millionstel Tesla = 0,000001 Tesla

Hz

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(Ein ausgesprochenes Fachbuch; zehn Autoren erläu-tern Feldtheorie, Feldstärken, biologische Wirkungenvon Nieder- und Hochfrequenz, Influenz- und Induk-tionserscheinungen unter Hochspannungsleitungen,Risiken für Träger von Herzschrittmachern undGrenzwerte für den Personenschutz.)

Robert E. Nabours et al:

Electrical Injuries – Engineering, Medical and Legal Aspects

2000,USA, Lawyers & Judges Publishing Company,Inc., 671 Seiten, englischer Text

(Kompendium zu Elektrounfällen. Umfangreiche undallgemeine Beschreibungen mit konkreten Fällen ausden USA, auch unter juristischen Aspekten.)

Barnes/Greenebaum :

Handbook of Biological Effects of Electromagnetic Fields

2006, CRC-Verlag, 960 Seiten, englischer Text,zweibändige dritte Auflage

Committee on the Possible Effects of Electro-magnetic Fields on Biologic Systems, Board onRadiation Effects Research, Commission on LifeSciences, National Research Council (NRC):

Possible Health Effects of Exposure to ResidentialElectric and Magnetic Fields

National Academy Press, Washington, D.C. 1997

Bundesanstalt für Strahlenschutz (BfS):

Broschüre Strahlung / Strahlenschutz

3. AuflageBraunschweig-Druck 2004;http://www.bfs.de/bfs/druck/broschueren/str_u_strschutz.pdf

(Niederfrequente Felder ab Seite 32ff.)

Felder im Bereich der Elektrizitäts-Versorgung und -AnwendungHaubrich, H.-J.:

Das Magnetfeld im Nahbereich von Drehstrom-Freileitungen

Elektrizitätswirtschaft Jg. 73 (1974), H. 18, S. 511-517

DIN VDE 0210 / EN 50341

Bau von Starkstrom-Freileitungen mitNennspannungen über 1 kV

2002

Jiri Silny:

Beeinträchtigung des Menschen durch nieder-frequente elektrische und magnetische Felder –Aktuelle Übersicht

Forschungszentrum für elektromagnetische Umwelt-verträglichkeit (femu), Aachen, Dezember 2002; http://www.femu.rwth-aachen.de/pdf/NF_2002 .pdf

(Überblick über den Stand der Forschung Ende 2002.)

Heinz Weiß:

Umwelt und Magnetismus

Berlin 1991, Deutscher Verlag der Wissenschaften,130 Seiten

(Der Verfasser ist Physiker und hat an der ehe-maligen DDR-Akademie der Wissenschaften auf dem Gebiet der Kern-, Elektronenspin- und ferro-magnetischen Resonanz gearbeitet. Eine material-und kenntnisreiche Arbeit, die trotz ihres populär-wissenschaftlichen Anspruchs nicht ganz einfach zulesen ist.)

Katalyse e.V.:

Elektrosmog – Gesundheitsrisiken, Grenzwerte,Verbraucherschutz

5. neu überarbeitete AuflageHeidelberg, 2002, Verlag C.F. Müller

(Die sieben Autoren fokussieren jenen Teil derLiteratur, aus dem sich Indizien für ein Gesund-heitsrisiko durch nieder- oder hochfrequente Felderzu ergeben scheinen. Durch die einseitige Auswahlund Verdichtung entsteht dabei leicht der Eindruckeiner überzeugenden Indizien-Kette, die in Wirklich-keit alles andere als überzeugend ist – von der unter-schiedlichen Güte des Materials und seiner subjek-tiven Bewertung durch die Autoren ganz abgesehen.Wer aber wissen will, was es so alles an Hypothesenzu einem möglichen Gesundheitsrisiko durch elek-trische und magnetische Felder des Alltags gibt,findet hier eine recht umfangreiche Zusammen-stellung.)

Hans Schaefer:

Gefährdet Elektrosmog die Gesundheit?

Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, Stuttgart 1995

(Prof. Schaefer hat in diesem Gutachten die vor-liegenden Forschungsergebnisse zusammengestellt,systematisiert und herausgearbeitet, welche Erkennt-nisse im Vergleich der Studien als gesichert ange-sehen werden können.)

Hans-Jürgen Haubrich (Hg.):

Sicherheit im elektromagnetischen Umfeld

Berlin und Offenbach 1990, VDE-Verlag, 137 Seiten

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von weiterführender Literatur zum Themaelektrische und magnetische Felder

Allgemeines

8. Weiterführende Literatur

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Bauhofer, Peter

Handbuch für Hochspannungsleitungen –Niederfrequente elektromagnetische Felder undderen wirksame Reduktion

Verband der Elektrizitätswerke Österreichs, Wien 1994

A. Stamm (Hg.):

Untersuchungen zur Magnetfeldexposition derBevölkerung im Niederfrequenzbereich

Berlin und Offenbach 1993, VDE-Verlag, 140 Seiten

(Elektromagnetische Verträglichkeit biologischerSysteme, Bd. 3.)

Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN undVDE (DKE)

DIN/VDE 0228

Teil 6

(Beeinflussung von Einrichtungen der Informations-technik – Elektrische und magnetische Felder vonStarkstromanlagen im Frequenzbereich von 0 bis 10 kHz.)

ICNIRP Health Physics 74:494-522, 1998

Guidelines for Limiting Exposure to Time-VaryingElectric, Magnetic and Electromagnetic Fields (up to300 GHz)

ICNIRP Health Physics 96:504-514; 2009

Guidelines on Limits of Exposure to Static MagneticFields

ICNIRP Health Physics 99:818-836, 2010

Guidelines for Limiting Exposure to Time-VaryingElectric and Magnetic Fields (1 Hz – 100 kHz)

Normen

DIN EN 50527-1Verfahren zur Beurteilung der Exposition vonArbeitnehmern mit aktiven implantierbarenmedizinischen Geräten (AIMD) gegenüberelektromagnetischen Feldern

Teil 1: Allgemeine FestlegungenDeutsche Fassung EN 50527-1:2010

Teil 2-1: Besondere Beurteilung für Arbeitnehmer mitHerzschrittmachernDeutsche Fassung prEN 50527-2-1:2010

VDE-AR-E 2750-10Regeln zum technisch optimalen Gebrauch vonimplantierbaren Herzschrittmachern, Defibrillatorenund CRT-Geräten

Weitere Informationen und Literatur im InternetForschungsstelle für Elektropathologie (FfE):

http://www.ffe-emf.de

EMF-Portal des femu Aachen:

http://www.emf-portal.de

Organisationen, die sich mit Wirkungenelektromagnetischer Felder befassen

Forschungszentrum für Elektro-MagnetischeUmweltverträglichkeit (femu)

http://www.femu.rwth-aachen.de/

Umweltambulanz Universität Aachen

http://www.ukaachen.de/

“Unsere Einrichtungen” –

“Institute” –

“Institut für

Hygiene und Umweltmedizin” – “Forschungs-

projekte”

Berufsgenossenschaft Energie Textil ElektroMedienerzeugnisse, Institut zur Erforschungelektrischer Unfälle

http://www.bgetem.de/

“Prävention” –

“Fachbereiche” –

“Elektrotechnik”

und “Unfallforschung”

Bundesamt für Strahlenschutz

http://www.bfs.de/elektro/nff/ (Elektromagnetische Felder, statisch/niederfrequent)

Strahlenschutzkommission

http://www.ssk.de/Link-Sammlung: http://www.ssk.de/adress.htm

World Health Organisation (WHO)

http://www.who.int/

“WHO-Sites” –

“Electromagnetic Fields”:

http://www.who.int/emf/

International Commission on Non-Ionizing RadiationProtection (ICNIRP)

http://www.icnirp.net/

Bio-Electromagnetics Society (BEMS)

https://www.bems.org/

Conférence Internationale des Grands RéseauxElectriques (CIGRE)

http://www.cigre.org/

The Union of the Electricity Industry (EURELECTRIC)

http://www.eurelectric.org/

Forschungsstelle für Elektropathologie (FfE)

http://www.ffe-emf.de/

International Agency for Research on Cancer (IARC)

http://www.iarc.fr/

(Internationale Krebsforschungsagentur, Teil der WHO)

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