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Liebe Leserinnen und Leser, der Artikel „E-Autos für Stuttgart: Renault macht das Rennen“ und der Kommentar „Mit dem Strom – Auf dem Elektroauto ruhen mehr Hoffnungen, als es tragen kann“ von Rainer Wehaus (18. Mai) haben Zuschriften ausgelöst. Wenn auch Sie sich zu einem Thema äußern wollen, dann schreiben Sie mir. Ihre Stefanie Köhler Und so erreichen Sie mich: TELEFON 07 11 / 72 05 - 12 81 FAX 07 11 / 72 05 - 71 19 E-MAIL [email protected] POSTANSCHRIFT StN, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart Generell freuen wir uns über jede sachliche Leserzuschrift. Aufgrund der Menge können wir jedoch nicht alle Briefe abdrucken. Auch ist es leider nicht möglich, nicht veröffentlichte Zuschriften zurückzuschicken. In jedem Fall behalten wir uns Kürzungen vor. Veröffentlichte Leserbriefe erscheinen unabhängig von der Meinung der Redaktion. Bitte teilen Sie uns Ihre vollständige Postanschrift mit. Elektroautos bergen Zündstoff Unsere Leser diskutieren sehr kontrovers über die Vor- und Nachteile von alternativ betriebenen Fahrzeugen Mit dem ersten Teil des Kommentars stimme ich überein: Im Moment reden viele Leute, die keine Ahnung davon haben, über die Elektromobilität, und das Million-Ziel war (in Anbetracht der Tatsache, dass die Kaufprämie für E-Autos erst sieben Jahre nach der Verkündung des Ziels gestartet wurde) mindestens ambitioniert. Allerdings frage ich mich, warum Rainer Wehaus die Umweltbilanz eines Elektro- autos als „eher mau“ einstuft. Laut Be- rechnungen des Bundesumweltministe- riums waren Elektroautos bereits im Jahr 2015 zwischen zwölf und 23 Prozent um- weltfreundlicher als Fahrzeuge mit Ver- brennungsmotor – durch die fortschreiten- de Energiewende werden sie bis zum Jahr 2020 sogar bis zu 29 Prozent umwelt- freundlicher sein (Die Angaben sind auf CO 2 -Emissionen bezogen). Natürlich sind zwölf Prozent CO 2 -Einsparung noch kein Traumwert. Bedenkt man jedoch, welchen Aufwand man bei Dieselmotoren betreibt, um 0,5 Prozent weniger CO 2 -Ausstoß zu er- reichen, ist das beachtlich. Im Übrigen tan- ken Elektroautos keinen reinen Kohle- strom, sondern einen Strommix mit mitt- lerweile stolzen 30 Prozent erneuerbaren Energien. Natürlich ist es richtig, dass es einem zu denken geben muss, dass bis jetzt kaum Elektroautos auf unseren Straßen fahren. Das liegt aber nicht daran, dass die Fahr- zeuge unzuverlässig wären oder dass die Reichweite angeblich schlecht ist. Das Hauptproblem sind die hohen Kaufpreise – die durch Skaleneffekte erheblich sinken könnten, wenn Elektroautos und vor allem die Batterien in größeren Mengen gefertigt werden. Was genau ist an Elektroautos „wenig komfortabel“? Ich bin Tausende Kilometer elektrisch gefahren – ich fand das sehr komfortabel. Das Fahren ist leise, ohne zu ruckeln oder zu vibrieren und die „Tank- stelle“ stinkt nicht nach Benzin. Ihre Zuverlässigkeit im Alltag müssen Elektroautos nicht mehr beweisen schließlich fahren auch in Deutschland im- merhin schon 30 000 reine Elektroautos auf den Straßen. Ich habe von keinem Fahrzeug gehört, das den Winter nicht überstanden hätte. Mein Vater ist als Vielfahrer der le- bende Beweis für die Alltagstauglichkeit: Er legt 50 000 Kilometer im Jahr rein elekt- risch zurück. Im schadstoffgeplagten Stuttgart sind Elektroautos das richtige Zeichen. Wenn wir mehr Elektroautos wollen, muss in der Presse ehrlich berichtet werden – unbe- gründete Ängste zu schüren („Zuverlässig- keit im Alltag“, „maue Ökobilanz“), ist da der falsche Weg. Robin Engelhardt, Ditzingen Hohe Kaufpreise Mit Wehmut habe ich den Kommentar ge- lesen. Ich konstatiere: Thema total verfehlt. Natürlich benötigt die Herstellung eines Elektrofahrzeugs auch Energie, aber mir ist nicht bekannt, dass alle anderen Fahr- zeuge mit Verbrennungsmotoren klima- neutral produziert werden. Oder habe ich etwas verpasst? Des Weiteren ist die Ener- giezusammensetzung eines Herstellerlands politisch zu lösen und nicht durch Produ- zenten welcher Produkte auch immer. Wenn es dann schon so ist, dass sich die Stadt Stuttgart für die Anschaffung von Fahrzeugen eines europäischen Herstellers, der übrigens Anteilseigner unseres Stutt- garter Platzhirsches ist, entschieden hat, kann Herr Wehaus zumindest sicher sein, dass diese Fahrzeuge im Herstellerland Frankreich produziert werden – und die setzen mehr auf Kernenergie als auf Kohle. Aber das wollen wir ja auch nicht. Darüber hinaus lässt der Kommentar außer Acht, dass für die Einsatzbedingun- gen der Stadt, die in der Ausschreibung definiert wurden – also der Kurzstrecken- verkehr –, die Elektromobilität mehr als sinnvoll ist. Außerdem ist für mich unklar, woher Herr Wehaus die Informationen über Energieaufwand von Batteriebau und Wie- derverwertung bezieht. Glaubt er tatsäch- lich, dass die Förderung von Öl für die bis- herigen Verbrennungsmotoren umwelt- freundlicher ist? Und letztlich wird Stutt- gart durch den sinnvollen Einsatz von Elektroautomobilen ein kleines Stück lei- ser, denn 41 Prozent der Bürger fühlen sich zunehmend durch Lärm belästigt. Hendrik Handke, Weinstadt Thema verfehlt Ich bin die letzten zwei Jahre einen Elek- tro-Smart der ersten Generation gefahren, und zwar rund 25 000 Kilometer. Obwohl dies ein Auto ist, das nicht als E-Fahrzeug entwickelt, sondern in das der E-Antrieb eher so reingepfriemelt wurde, und obwohl der Smart per se nicht gerade komfortabel ist, zeigte das Fahrzeug im Alltagsbetrieb sehr wohl erhebliche Vorteile gegenüber dem konventionellen Antrieb, und zwar auch im Winter. Der Hauptvorteil, über den so gut wie nie geschrieben wird, wäre eigentlich für Millionen Großstadtbewoh- ner der bei Weitem wichtigste, nämlich der, dass das Fahrzeug beim Anfahren keine Geräusche macht. Man stelle sich vor, welche Lebensquali- tät wir hätten, wenn der Lärm von anfah- renden Autos wegfiele. Außerdem steht beim Fahren immer die gleiche Antriebs- kraft zur Verfügung, da es keine Kraft- unterbrechungen durch Schalten oder Tur- bolöcher gibt. Ganz zu schweigen von ge- ringerem Wartungsaufwand und weniger Umweltverschmutzung etwa durch Wegfall der regelmäßigen Ölwechsel und weniger Bremseinsatz. Einziger Nachteil – der auch der Grund ist, warum derzeit kaum jemand so ein Auto kauft – ist die Reichweite. Und was den Strom aus Kohle angeht, ist die Frage, wie lange es noch Strom aus Kohle geben wird beziehungsweise geben sollte, und dann hat sich das Thema erledigt. Bei den Batterien ist sogar Daimler offenbar schon aktiv mit der Nachnutzung als Stromspei- cher zum Beispiel für Solaranlagen, womit der erhöhte Material- und Energieeinsatz bei der Produktion der Fahrzeuge dann auch anders zu rechnen wäre. Ich habe angesichts des wohl auf recht flüchtigen Recherchen beruhenden Kom- mentars von Herrn Wehaus eher den Ein- druck, dass es mal wieder darum geht, den Kompetenzvorsprung und die hohen Inves- titionen der deutschen Autoindustrie bei konventionellen Technologien zu schützen. Das ist verständlich, aber auf lange Sicht fatal, wenn dann nämlich andere den Markt aufrollen, so wie es schon in anderen Branchen der Fall war, in denen die deut- sche Industrie mal führend war. Michael Molter, Stuttgart Erhebliche Vorteile Mal wieder hat Herr Wehaus den Nagel auf den Kopf getroffen! Richtig so! Man fragt sich als normal und logisch denkender Mensch, woher denn plötzlich all die Elek- trizität sprich der Strom herkommen soll, der für die in der Zukunft geplante mobile Elektrizität benötigt wird? Solarpaneel-Hersteller wie Solar World gehen insolvent, werden vom Staat nicht unterstützt (so wie in China), geplante Windräder werden verdammt, und deren Aufstellung benötigt langwierige Rangelei- en der verschiedensten Behörden, Erdkabel von den Offshore-Anlagen bis zu uns und nach Bayern sind angeblich zu teuer und so weiter. Ich war vor zwei Wochen in Holland und musste feststellen, dass dort jedes Dorf sei- ne eigenen Windräder hat, und dort wusste auch niemand was von angeblich geschred- derten Vögeln oder Fledermäusen. Und Strom muss bekanntlich in Batterien be- ziehungsweise Akkus gespeichert werden. Woher die teuren und zum Teil seltenen Ressourcen hernehmen? Kinderarbeit in fernen Ländern wird somit wieder fest ein- geplant! Dass die für mich immer noch an ein Wunder grenzenden Vorräte an Erdöl bald auslaufen, erfordert ein Denken und Planen in die Zukunft. Dabei handelt es sich nicht nur um Autos; es gibt auch noch Flugzeuge, Schiffe, Züge oder riesige Fa- brikanlagen mit ihren Maschinen. Dass dann bekannte Autohersteller sich lieber mit dem autonomen Fahren beschäf- tigen anstatt sich um einen ausdauernden und kostengünstigen Antrieb in der Zu- kunft zu bemühen, zeigt doch wieder ein gewisses Ablenkungsmanöver (und Hoch- halten der Aktienkurse). Welcher normale Mensch setzt sich in so ein Fahrzeug? Ich (Jahrgang 1940) will mich nicht vom Auto führen lassen. Hanno Schlusnus, Gäufelden Ablenkungsmanöver Schön, Herrn Wehaus’ Artikel zu lesen. Es tut gut, wieder auf dem Boden angekom- men zu sein. Mit Heldenmut Physik bezwingen zu wollen, das geht nicht. Dennoch werde ich demnächst ein E-Auto kaufen, aber ausschließlich als Gefährt für die nähere Umgebung – und als Ergänzung zum bestehenden Fuhrpark mit Verbrenner. Ein „Faktencheck“ in der von Herrn Wehaus’ dargebrachten leichten Art und Weise hilft eventuell dem technisch etwas weiter entfernten Leser zum Verständnis der Lage. Hans-Peter Graether, Freiberg/Neckar Wohltat Der Antrieb der Autos ist von sekundärer Bedeutung. Wer nur darüber diskutiert, ob die Autos mit Benzin, Diesel oder Elektri- zität fahren, lenkt von den eigentlichen Problemen des Autoverkehrs ab: Unsere Autos sind zu groß, zu schwer, es gibt zu viele und sie fahren zu schnell. Rudolf Pfleiderer, Stuttgart Andere Probleme Redaktion: 07 11 / 72 05 - 0 Leserservice (Abo): 07 11 / 72 05 - 61 61 Kontakt Wetter Mittags 25° Nachts 12° Erst Sonne und Wolken, später kräftige Gewitter E Seite 22 Inhalt Politik 2 – 4 Landesnachrichten 5 – 6 Panorama 7 – 8 Wirtschaft 9 – 12 Familienseite 13 Notdienste 14 Veranstaltungen 14 – 15/31 – 34 Impressum 15 Kultur, Kino 16 – 18 Stuttgart und Region 19 – 24/26 Unsere Leser und wir 25 Sport 27 – 30/35 Gewinnzahlen 28 Fernsehprogramm 29 Wissenswert 36 Stuttgart und Region In Stammheim nimmt sich ein Mörder das Leben – er galt als psychisch stabil E Seite 23 Neu in den Kinos Wie sich Katherine Waterston bei der Alienjagd schlägt E Seite 18 Foto: © nata777_7 – tcsaba – Graphic- Compressor/Adobe Stock, Verleih Wissenswert Frühjahrsputz fürs Autos: sieben Tipps für die richtige Pflege E Seite 36 Stuttgart und Region Millionenschaden: Stuttgarts Obstbauern droht Totalausfall E Seite 19 Happy Birthday: In Karlsruhe lebt der älteste Zooelefant Deutschlands E Seite 25 STUTTGART. Die Gemeinde Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) will mithilfe des Verwal- tungsgerichts Castortransporte vom stillgeleg- ten Atomkraftwerk Obrigheim zum Zwi- schenlager in Neckarwestheim verhindern. „Der Sofortvollzug der Transportgenehmi- gung soll außer Kraft gesetzt werden“, sagte Bürgermeister Jochen Winkler unserer Zei- tung. Die Kommune versuche seit Januar beim Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssi- cherheit (BfE) Einsicht in die Transportunter- lagen zu bekommen, um eine Klage prüfen zu lassen. Dann will die Gemeinde entscheiden, ob sie sich juristisch gegen die Transporte der 15 Behälter mit 342 Brennelementen an sich wehren kann. Diese Woche erhielt Winkler nun die Antwort vom BfE, dass ihm die Unterlagen demnächst zur Verfügung gestellt würden – zu- sammen mit dem Bescheid, die Transporte auf dem Neckar seien genehmigt. Die Unterlagen seien sehr umfangreich und hätten erst auf Betriebsgeheimnisse oder Sicherheitsfragen geprüft werden müs- sen, teilte das BfE am Mittwoch unserer Zei- tung mit. In Kürze werde man die Unterla- gen verschicken. Es wäre der erste Transport hoch radioaktiver Abfälle aus einem Atom- meiler auf einem deutschen Fluss. „Als Standortgemeinde erwarten wir schon mehr Respekt von der Behörde“, so Winkler. „Immer wirbt man damit, es handle sich um ein transparentes Verfahren. Dann kann es nicht sein, dass wir so übergangen werden.“ Drei Castoren will die EnBW Kernkraft GmbH in dieser Woche beladen. Die Termine für die Transporte dürfen im Voraus nicht be- kannt gegeben werden, so die EnBW. Man wol- le die Öffentlichkeit aber zeitnah informieren. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sagte, er gehe von „höchsten Sicherheitsstan- dards“ aus. Das Bündnis Neckar castorfrei sprach von einer „Entscheidung gegen die Si- cherheit“ und rief für Sonntag zu einer Pro- testaktion mit Booten auf dem Neckar auf. Atomtransport auf dem Neckar: Neckarwestheim wehrt sich Gemeinde erwägt Klage – Bürgermeister fühlt sich übergangen: Aufsichtsbehörde respektlos Erstmals werden in Deutschland hoch radioaktive Abfälle auf einem Fluss transportiert – die Gemeinde Neckar- westheim zieht dagegen vor Gericht. Aktivisten kündigen Proteste an. Von Carola Fuchs STUTTGART. Die Stadt Stuttgart fährt mit Elektroautos in die Zukunft – allerdings bis auf weiteres nicht mit Modellen deutscher Hersteller. Für die erste Tranche von 44 Fahrzeugen hat nach Informationen unserer Zeitung die französische Autofirma Renault den Zuschlag erhalten. Zum Preis von rund 1,2 Millionen Euro bekommt die Stadtverwaltung von Ende Juli an insgesamt 32 Kangoo-Transporter sowie zwölf Pkw des E-Modells Zoe. Deutsche Hersteller haben sich dem Vernehmen nach auf die europa- weite Ausschreibung entweder gar nicht be- worben oder waren zu teuer. In den nächsten acht Jahren will die von Schadstoff-Diskussionen geplagte Stadt ihren gesamten Fuhrpark (243 Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen) durch Elektroautos ersetzen. Das Ganze ist nicht billig: Ein Elektroauto kostet zur Zeit mehrere tausend Euro mehr als ein Benziner. Die E-Kangoos kosten die Stadt im Schnitt 28 000 Euro – einschließ- lich allerdings Batterie-Miete für mehrere Jahre. Bei einem herkömmlichen Kangoo mit Benzinmotor beginnt die Preisliste bei 17 150 Euro. Der E-Pkw ZOE wird zum Stückpreis von 23 150 Euro erworben – ein vergleichbarer Benziner ist deutlich billiger. Zudem müssen bei den Ämtern Ladesta- tionen geschaffen werden. Der Gemeinderat hat für die erste Tranche bereits 300 000 Euro an Mehrkosten bewilligt. Die zuständi- ge Stabstelle würde diese Summe gerne auch jeweils für die nächsten Jahre haben – auch um den Fahrrad-Bestand der Stadt auf Pe- delecs umrüsten zu können. Die Ausschreibung gestaltete sich zäh. Ein erster Anlauf musste 2016 mangels ak- zeptabler Angebote abgebrochen werden. Im zweiten Anlauf haben nun gerade mal drei Autohäuser Angebote abgegeben. Demnächst will die Stadt eine weitere Ausschreibung für Zweisitzer starten. Da dürfte dann mit der Daimler-Tocher Smart ein deutscher Hersteller zum Zug kommen. E Kommentar E-Autos für Stuttgart: Renault macht das Rennen Exklusiv Prestigeträchtiger Millionenauftrag geht nach Frankreich – Heimische Hersteller haben sich offenbar nicht beworben Röst in peace Ein Esslinger hat 1,4 Millionen Euro im Lotto gewonnen. „Jetzt kann ich einen Rostbraten mehr essen“, sagte der Mitt- fünfziger laut Lottozentrale nach seinem Kuh. Die Auszahlung von Lottogewinnen in Form von Rostbraten ist ungewöhnlich, könnte aber Sinn ergeben. Schließlich dürf- te selbst ein faseriges Stück Fleisch auf lan- ge Sicht stabiler sein als der Euro. Im kon- kreten Fall will der Mann viele Röstzwie- beln auf seinem Fleisch haben. Setzt man als Preis dafür 20 Euro an, so könnte er die nächsten 18 Jahre jeden Tag Rostbraten es- sen. Kulinarisch kann der Mann sich quasi zur Ruhe setzen. Zwischen- durch könnte er auch mal andere schwäbische Spezialitäten pro- bieren, aber das soll er mit seinem Wirt verkutteln. (rai) Mit dem Strom Auf dem Elektroauto ruhen mehr Hoffnungen, als es tragen kann Kommentar Für Elektroautos zu sein heißt, mit dem Strom zu schwimmen. Wer das Wort „Elektromobilität“ auch nur in den Mund nimmt, gilt schon als fortschrittlich, visio- när und tugendhaft. Politiker können auf die Art billig punkten, und auch Bundes- kanzlerin Angela Merkel hat diesem Öko- populismus gefrönt, als sie vor Jahren von einer Million Elektroautos in Deutsch- land bis zum Jahr 2020 fantasierte. Dieses Ziel hat Merkel nun endlich wieder kas- siert, was zumindest die Hoffnung nährt, dass sie sich künftig wieder stärker vom Machbaren und weniger von Wunschden- ken leiten lässt. Wie sagte der verstorbene Altkanzler Helmut Schmidt: Wer Visio- nen hat, sollte zum Arzt gehen. Schon die Energiewende war kostspie- liger Murks, weil Merkel vor allem auf Moralisten und Machtstrategen hörte und weniger auf Techniker und Ingenieure. Dem Klima hat das Ganze bisher nichts gebracht, und die schwarzen Zahlen, die hierzulande angeblich mit grünen Ideen geschrieben werden, finden sich vor allem in den Bilanzen chinesischer Solarfirmen. Auch auf dem Elektroauto ruhen mehr Hoffnungen, als es tragen kann. Die Öko- bilanz ist momentan eher mau, wenn man den Kohlestrom und den Aufwand für die Batterieherstellung berücksichtigt. Es sollte auch zu denken geben, dass jeder E-Autos irgendwie toll findet, aber kaum einer bis jetzt eines fährt. Die Stadt Stutt- gart hat bei der Ausschreibung für 44 Elektroautos nun so ihre Erfahrungen gemacht: E-Autos sind noch rar, teuer, wenig komfortabel, und ihre Zuverlässig- keit im Alltag müssen sie erst noch bewei- sen. Mal sehen, wie die neuen Autos der Stadt den ersten Winter überstehen. Für das von Schadstoff-Debatten geplagte Stuttgart mag die Anschaffung gleich- wohl das richtige Zeichen sein. Als Wel- tenretter taugen E-Autos aber nicht. Von Rainer Wehaus Von Rainer Wehaus [email protected] 3 Vor 40 Jahren feierte die ganze Stadt den VfB für den Aufstieg in die erste Liga. An diesem Sonntag könnte sich die Geschichte wieder- holen. Die Fans sind schon jetzt auf Rekordkurs. Eine Stadt feiert Trump unter Druck – Putin bietet Hilfe an WASHINGTON (AP). In die Affäre um die mutmaßliche Weitergabe geheimer Infor- mationen durch US-Präsident Donald Trump an Moskau hat sich der russische Präsident Wladimir Putin eingeschaltet. Pu- tin bot an, die russischen Notizen zum Ge- spräch zwischen Trump und Putins Außen- minister Sergej Lawrow dem US-Kongress zu übergeben, wenn das Weiße Haus zustim- me. In der Affäre wird Trump auch aus den Reihen der eigenen Republikanischen Partei kritisiert. Zuvor hatte eine weitere Enthül- lung Aufsehen erregt: Trump soll sich beim damaligen FBI-Direktor James Comey per- sönlich dafür eingesetzt haben, Ermittlun- gen gegen den Ex-US-Sicherheitsberater Michael Flynn einzustellen. Das Weiße Haus wies die Berichte energisch zurück. E Seite 4 Hat Berliner Polizei Fehler im Fall Amri vertuscht? BERLIN (tja). Der Berliner Weihnachts- markt-Attentäter Anis Amri hätte nach neu- en Erkenntnissen der Hauptstadtbehörden möglicherweise vor seinem Anschlag festge- nommen werden können. Entscheidende Er- mittlungsergebnisse sind jedoch im Landes- kriminalamt (LKA) möglicherweise zurück- gehalten und sogar manipuliert worden. Die Berliner Landesregierung habe deswegen Strafanzeige gegen LKA-Mitglieder gestellt wegen Strafvereitelung im Amt, sagte In- nensenator Andreas Geisel (SPD). Der Tune- sier Amri hatte am 19. Dezember mit einem gekaperten Lastwagen zwölf Menschen bei dem bislang folgenschwersten islamisti- schen Terroranschlag in Deutschland getö- tet. Wenige Tage später wurde Amri auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossen. E Seite 3 Noch Tage bis zur Entscheidung. E Seite 3 E Seite 26 E Seite 27 Foto: Imago Nummer 114 · 20. Woche · 72. Jahrgang · S Donnerstag, 18. Mai 2017 · E 4063 € 1,80 www.stuttgarter-nachrichten.de · 4 190406 301804 46020 So machen wir uns fit für den Klimawandel E Seite 6 Die schönsten Fahrradtouren in der Region E Seite 20 StN online: Aus dem Privatleben von Dorothea Bachmann, der Bürgermeisterin von Hechingen, sind pikante Details in die Boulevardpresse gelangt. Demnach ist sie erneut mit ihrem getrennt lebenden Mann auf einem Parkplatz in Streit geraten. Nun ist Bachmann wie beim letzten Mal krank- geschrieben. Im Gemeinderat sorgt man sich um die Zukunft der Stadt. Die Netzgemeinde diskutiert den Fall rege. Daniela Prgomet: Das klingt für mich so, als ob da kräftig am Stuhl der Bürgermeisterin gesägt wird. Was Bachmanns Privatleben mit ihren beruflichen Fähigkeiten, die die Bürger ja scheinbar keineswegs bemängeln, zu tun hat, ist mir schleierhaft. Eheprobleme sind seit Urzeiten Allerweltsvorkommnisse und keine Erscheinung aus dem Jahr 2017. Bachmann hat sich kein Fehlverhalten zuschulden kommen lassen. Wer ist hier wirklich dran interessiert, ihren Kopf rollen zu sehen? Andreas Thiel: Das ist Privatsache. Wenn nicht zufällig die Bürgermeisterin betroffen wäre, würde es niemanden interessieren. So etwas kommt täglich und zuhauf vor! Den Dienstwagen hierfür zu nehmen ist allerdings leider nicht sehr intelligent. Maicon Haler: Sie ist Bürgermeisterin. In diesem öffentlichen Amt ist die besondere Neugierde der Öffentlichkeit angemessen. Andreas Kaercher: Das geht uns überhaupt nichts an, was sie privat macht. Solange sie ihre Arbeit gut macht. www.facebook.com/stuttgarternachrichten Im Netz Zum Bericht „Patientin möchte nach Hause“ in der Rubrik „Auf gut Schwä- bisch“ (6./7. Mai): Soweit ich (Jahrgang 1940) mich besin- nen kann, war das Moped ein Schnätter- le. Die Schnättera oder Schnättara ge- hörte zum großen Leiterwagen (für Pfer- de oder Kühe): Diese Wagen hatten ein Brett beziehungsweise mehrere Bretter als Boden, die vorne und hinten über die beiden Quergitter (den richtigen Namen weiß ich nicht mehr) hinausliefen. Vorne konnte der Bauer stehen und die Pferde lenken, hinten war Platz für bis zu zwei Personen, meist saßen da Frauen. Genau diese überstehenden Bretter hinten wa- ren, wenn ich mich recht erinnere, die Schnättera. Gerhard M. Berroth, Kirchberg/Murr Wagen mit Brettern als Boden Zur Rentenpolitik: Alle Jahre wieder: Die Bundesregierung gibt die Rentenerhöhungen für Ost und West bekannt. Per Juli 2017 werden die Altersrenten im Westen um 1,9 und im Osten um 3,6 Prozent erhöht. Die Ren- tenerhöhung im Osten ist fast doppelt so hoch wie im Westen. Der Grund: Die Renten sollen im Osten auf das Niveau im Westen angeglichen werden. Bisher haben sie erst 95,7 Prozent erreicht. So weit, so gut. Wenn aber die Renten angeglichen werden müssen, warum wer- den dann nicht auch die unterschiedli- chen Lebenshaltungskosten – zum Bei- spiel für Mieten und Lebensmittel, die im Westen viel höher als im Osten sind – an- geglichen? Um dafür einen Ausgleich zu schaffen, müssten dann nicht die Renten im Westen um mindestens ein Drittel hö- her sein als im Osten? Wäre das nicht ge- recht? Darüber höre ich von der Politik nichts. Warum eigentlich nicht? Alexander Hettinger, Stuttgart Ungerechtes Rentensystem Orden bekommt nicht jeder Zum „Pro“ und „Kontra“ zum Bericht „Soll Rolf Zuckowski weitersingen?“ (12. Mai): Tief erschüttert und entsetzt habe ich in meiner Zeitung die Ansichten über Rolf Zuckowski gelesen. Wie kann man so etwas über einen Menschen schreiben? Seit 1995 bin ich glücklich verheiratet und habe zwei Kinder großgezogen. Beide haben Rolf Zuckowski täglich gehört. Was hat Simon Rilling in seinem noch so jungen Dasein erreicht, um so über einen Men- schen schreiben zu dürfen oder zu können? Hat er schon ein Verdienstkreuz erhalten? Diesen Orden bekommt nicht jeder! Hier- mit möchte ich Herrn Rilling anregen, darüber nachzudenken und ein Wort der Entschuldigung auszusprechen. Martina Harder, Affalterbach Neuer Feind der Grünen Zum Bericht „CDU sieht Diesel und Arbeitsplätze bedroht“ (12. Mai): Umzingelt von Atommeilern haben die Grünen einen neuen Feind, an dem sie sich abreagieren. Schon zu Zeiten ihrer Mitre- gierung vor vielen Jahren gab es den Diesel, das war zu einer Zeit, in der die Grünen- Politiker selbst die schlimmsten Dreck- schleudern fuhren. Soll dieses Land der Autoindustrie mit ihren vielen Beschäftigten, die hohe Sozial- abgaben leisten, nur noch Fahrrad fahren oder mit der unpünktlichen und maroden Bahn fahren, die außerdem immer teurer wird? Doris Hensel, Stuttgart E-Autos machen beim Anfahren keine Geräusche. Man stelle sich vor, welche Lebensqualität wir hätten, fiele der Lärm von anfahrenden Autos weg.Michael Molter Stuttgart Unsere Autos sind zu groß, zu schwer, es gibt zu viele, und sie fahren zu schnell.Leser Rudolf Pfleiderer Stuttgart 7 Nummer 116 • Samstag/Sonntag, 20./21. Mai 2017 Unsere Leser und wir

Elektroautos bergen Zndstoff · 2017. 5. 27. · Und was den Strom aus Kohle angeht, ist die Frage, wie lange es noch Strom aus Kohle geben wird beziehungsweise geben sollte, und

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  • Liebe Leserinnen und Leser,

    der Artikel „E-Autos für Stuttgart: Renault macht das Rennen“ undder Kommentar „Mit dem Strom – Auf dem Elektroauto ruhen mehr Hoffnungen, als es tragen kann“ von Rainer Wehaus (18. Mai) haben Zuschriften ausgelöst. Wenn auch Sie sich zu einem Thema äußern wollen, dann schreiben Sie mir.Ihre Stefanie KöhlerUnd so erreichen Sie mich:

    TELEFON 07 11 / 72 05 - 12 81FAX 07 11 / 72 05 - 71 19E-MAIL [email protected] StN, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart

    Generell freuen wir uns über jede sachliche Leserzuschrift. Aufgrund der Menge können wir jedoch nicht alle Briefe abdrucken. Auch ist es leider nicht möglich, nicht veröffentlichte Zuschriften zurückzuschicken. In jedem Fall behalten wir uns Kürzungen vor. Veröffentlichte Leserbriefe erscheinen unabhängig von der Meinung der Redaktion. Bitte teilen Sie uns Ihre vollständige Postanschrift mit.

    Elektroautos bergen ZündstoffUnsere Leser diskutieren sehr kontrovers über die Vor- und Nachteile von alternativ betriebenen Fahrzeugen

    Mit  dem  ersten  Teil  des  Kommentarsstimme ich überein: Im Moment reden vieleLeute, die keine Ahnung davon haben, überdie Elektromobilität, und das MillionZielwar  (in Anbetracht der Tatsache, dass dieKaufprämie für EAutos erst sieben Jahrenach  der  Verkündung  des  Ziels  gestartetwurde) mindestens ambitioniert.

    Allerdings frage ich mich, warum RainerWehaus  die  Umweltbilanz  eines  Elektroautos  als  „eher  mau“  einstuft.  Laut  Berechnungen  des  Bundesumweltministeriums  waren  Elektroautos  bereits  im  Jahr2015  zwischen  zwölf  und  23  Prozent  umweltfreundlicher  als  Fahrzeuge  mit  Verbrennungsmotor – durch die fortschreitende Energiewende werden sie bis zum Jahr2020  sogar  bis  zu  29  Prozent  umweltfreundlicher  sein  (Die  Angaben  sind  aufCO2Emissionen  bezogen).  Natürlich  sindzwölf  Prozent  CO2Einsparung  noch  keinTraumwert. Bedenkt man jedoch, welchenAufwand man bei Dieselmotoren betreibt,um 0,5 Prozent weniger CO2Ausstoß zu erreichen, ist das beachtlich. Im Übrigen tanken  Elektroautos  keinen  reinen  Kohlestrom,  sondern  einen  Strommix  mit  mittlerweile  stolzen  30  Prozent  erneuerbarenEnergien.

    Natürlich ist es richtig, dass es einem zudenken  geben  muss,  dass  bis  jetzt  kaumElektroautos  auf  unseren  Straßen  fahren.Das liegt aber nicht daran, dass die Fahrzeuge  unzuverlässig  wären  oder  dass  dieReichweite  angeblich  schlecht  ist.  DasHauptproblem sind die hohen Kaufpreise –die  durch  Skaleneffekte  erheblich  sinkenkönnten, wenn Elektroautos und vor allem

    die Batterien in größeren Mengen gefertigtwerden.

    Was  genau  ist  an  Elektroautos  „wenigkomfortabel“? Ich bin Tausende Kilometerelektrisch  gefahren  –  ich  fand  das  sehrkomfortabel. Das Fahren ist leise, ohne zuruckeln  oder  zu  vibrieren  und  die  „Tankstelle“ stinkt nicht nach Benzin. 

    Ihre  Zuverlässigkeit  im  Alltag  müssenElektroautos  nicht  mehr  beweisen  –schließlich fahren auch in Deutschland immerhin schon 30 000 reine Elektroautos aufden Straßen. Ich habe von keinem Fahrzeuggehört,  das  den  Winter  nicht  überstandenhätte. Mein Vater ist als Vielfahrer der lebende  Beweis  für  die  Alltagstauglichkeit:Er legt 50 000 Kilometer im Jahr rein elektrisch zurück.

    Im  schadstoffgeplagten  Stuttgart  sindElektroautos  das  richtige  Zeichen.  Wennwir mehr Elektroautos wollen, muss in derPresse  ehrlich  berichtet  werden  –  unbegründete Ängste zu schüren („Zuverlässigkeit im Alltag“, „maue Ökobilanz“), ist dader falsche Weg.Robin Engelhardt, Ditzingen

    Hohe Kaufpreise

    Mit Wehmut habe ich den Kommentar gelesen. Ich konstatiere: Thema total verfehlt.

    Natürlich benötigt die Herstellung einesElektrofahrzeugs  auch  Energie,  aber  mirist nicht bekannt, dass alle anderen Fahrzeuge  mit  Verbrennungsmotoren  klimaneutral  produziert  werden.  Oder  habe  ichetwas verpasst? Des Weiteren ist die Energiezusammensetzung eines Herstellerlandspolitisch zu  lösen und nicht durch Produzenten  welcher  Produkte  auch  immer.Wenn  es  dann  schon  so  ist,  dass  sich  dieStadt  Stuttgart  für  die  Anschaffung  vonFahrzeugen eines europäischen Herstellers,der  übrigens  Anteilseigner  unseres  Stuttgarter  Platzhirsches  ist,  entschieden  hat,kann  Herr  Wehaus  zumindest  sicher  sein,dass  diese  Fahrzeuge  im  HerstellerlandFrankreich  produziert  werden  –  und  diesetzen mehr auf Kernenergie als auf Kohle.Aber das wollen wir ja auch nicht.

    Darüber  hinaus  lässt  der  Kommentaraußer Acht, dass für die Einsatzbedingungen  der  Stadt,  die  in  der  Ausschreibungdefiniert wurden – also der Kurzstreckenverkehr  –,  die  Elektromobilität  mehr  alssinnvoll ist. Außerdem ist für mich unklar,woher Herr Wehaus die Informationen überEnergieaufwand von Batteriebau und Wiederverwertung bezieht. Glaubt er tatsächlich, dass die Förderung von Öl für die bisherigen  Verbrennungsmotoren  umweltfreundlicher ist? Und letztlich wird Stuttgart  durch  den  sinnvollen  Einsatz  vonElektroautomobilen  ein  kleines  Stück  leiser, denn 41 Prozent der Bürger fühlen sichzunehmend durch Lärm belästigt.Hendrik Handke, Weinstadt

    Thema verfehlt

    Ich bin die  letzten zwei Jahre einen ElektroSmart der ersten Generation gefahren,und  zwar  rund  25 000  Kilometer.  Obwohldies ein Auto ist, das nicht als EFahrzeugentwickelt,  sondern  in  das  der  EAntriebeher so reingepfriemelt wurde, und obwohlder Smart per se nicht gerade komfortabelist,  zeigte  das  Fahrzeug  im  Alltagsbetriebsehr  wohl  erhebliche  Vorteile  gegenüberdem  konventionellen  Antrieb,  und  zwarauch im Winter. Der Hauptvorteil, über denso  gut  wie  nie  geschrieben  wird,  wäreeigentlich  für  Millionen  Großstadtbewohner der bei Weitem wichtigste, nämlich der,dass  das  Fahrzeug  beim  Anfahren  keineGeräusche macht. 

    Man stelle sich vor, welche Lebensqualität wir hätten, wenn der Lärm von anfahrenden  Autos  wegfiele.  Außerdem  stehtbeim  Fahren  immer  die  gleiche  Antriebskraft  zur  Verfügung,  da  es  keine  Kraftunterbrechungen durch Schalten oder Turbolöcher gibt. Ganz zu schweigen von geringerem  Wartungsaufwand  und  wenigerUmweltverschmutzung etwa durch Wegfallder  regelmäßigen  Ölwechsel  und  wenigerBremseinsatz.

    Einziger Nachteil – der auch der Grundist,  warum  derzeit  kaum  jemand  so  einAuto  kauft  –  ist  die  Reichweite.  Und  wasden Strom aus Kohle angeht, ist die Frage,wie  lange es noch Strom aus Kohle gebenwird  beziehungsweise  geben  sollte,  unddann hat sich das Thema erledigt. Bei denBatterien ist sogar Daimler offenbar schonaktiv mit der Nachnutzung als Stromspeicher zum Beispiel für Solaranlagen, womitder  erhöhte  Material  und  Energieeinsatzbei  der  Produktion  der  Fahrzeuge  dannauch anders zu rechnen wäre.

    Ich  habe  angesichts  des  wohl  auf  rechtflüchtigen  Recherchen  beruhenden  Kommentars von Herrn Wehaus eher den Eindruck, dass es mal wieder darum geht, denKompetenzvorsprung und die hohen Investitionen  der  deutschen  Autoindustrie  beikonventionellen Technologien zu schützen.Das  ist  verständlich,  aber auf  lange Sichtfatal,  wenn  dann  nämlich  andere  denMarkt aufrollen, so wie es schon in anderenBranchen der Fall war,  in denen die deutsche Industrie mal führend war.Michael Molter, Stuttgart

    Erhebliche Vorteile

    Mal wieder hat Herr Wehaus den Nagel aufden Kopf getroffen! Richtig so! Man fragtsich  als  normal  und  logisch  denkenderMensch, woher denn plötzlich all die Elektrizität  sprich der Strom herkommen soll,der für die in der Zukunft geplante mobileElektrizität benötigt wird?

    SolarpaneelHersteller  wie  Solar  Worldgehen  insolvent,  werden  vom  Staat  nichtunterstützt  (so  wie  in  China),  geplanteWindräder  werden  verdammt,  und  derenAufstellung benötigt langwierige Rangeleien der verschiedensten Behörden, Erdkabelvon den OffshoreAnlagen bis  zu uns undnach Bayern sind angeblich zu teuer und soweiter.

    Ich war vor zwei Wochen in Holland undmusste feststellen, dass dort jedes Dorf seine eigenen Windräder hat, und dort wussteauch niemand was von angeblich geschredderten  Vögeln  oder  Fledermäusen.  UndStrom  muss  bekanntlich  in  Batterien  beziehungsweise  Akkus  gespeichert  werden.Woher  die  teuren  und  zum  Teil  seltenenRessourcen  hernehmen?  Kinderarbeit  infernen Ländern wird somit wieder fest eingeplant! Dass die für mich immer noch anein  Wunder  grenzenden  Vorräte  an  Erdölbald  auslaufen,  erfordert  ein  Denken  undPlanen  in  die  Zukunft.  Dabei  handelt  essich nicht nur um Autos; es gibt auch nochFlugzeuge,  Schiffe,  Züge  oder  riesige  Fabrikanlagen mit ihren Maschinen.

    Dass dann bekannte Autohersteller sichlieber mit dem autonomen Fahren beschäftigen anstatt  sich um einen ausdauerndenund  kostengünstigen  Antrieb  in  der  Zukunft  zu  bemühen,  zeigt  doch  wieder  eingewisses  Ablenkungsmanöver  (und  Hochhalten der Aktienkurse). Welcher normaleMensch  setzt  sich  in  so  ein  Fahrzeug?  Ich(Jahrgang 1940) will mich nicht vom Autoführen lassen.Hanno Schlusnus, Gäufelden

    Ablenkungsmanöver

    Schön, Herrn Wehaus’ Artikel zu lesen. Estut  gut,  wieder  auf  dem  Boden  angekommen  zu  sein.  Mit  Heldenmut  Physikbezwingen zu wollen, das geht nicht.

    Dennoch  werde  ich  demnächst  einEAuto  kaufen,  aber  ausschließlich  alsGefährt für die nähere Umgebung – und alsErgänzung zum bestehenden Fuhrpark mitVerbrenner.

    Ein  „Faktencheck“  in  der  von  HerrnWehaus’  dargebrachten  leichten  Art  undWeise  hilft  eventuell  dem  technisch  etwasweiter  entfernten  Leser  zum  Verständnisder Lage.Hans-Peter Graether, Freiberg/Neckar

    Wohltat

    Der Antrieb der Autos  ist von sekundärerBedeutung. Wer nur darüber diskutiert, obdie Autos mit Benzin, Diesel oder Elektrizität  fahren,  lenkt  von  den  eigentlichenProblemen  des  Autoverkehrs  ab:  UnsereAutos  sind  zu  groß,  zu  schwer,  es  gibt  zuviele und sie fahren zu schnell.Rudolf Pfleiderer, Stuttgart

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    E Seite 22

    Inhalt

    Politik2 – 4

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    Impressum15

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    Stuttgart und Region19 – 24/26

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    In Stammheim nimmt sich

    ein Mörder das Leben – er

    galt als psychisch stabil

    E Seite 23

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    pres

    sor/

    Adob

    e St

    ock,

    Ver

    leih

    Wissenswert

    Frühjahrsputz

    fürs Autos: sieben

    Tipps für die richtige Pflege

    E Seite 36

    Stuttgart und Region

    Millionenschaden:

    Stuttgarts Obstbauern

    droht Totalausfall

    E Seite 19

    Happy Birthday: In

    Karlsruhe lebt der älteste

    Zooelefant Deutschlands

    E Seite 25

    STUTTGART. Die Gemeinde Neckarwest

    heim 

    (Kreis  Heilbronn)  will  mithilfe  des  Ver

    wal

    tungsgerichts Castortransporte vom stillg

    eleg

    ten  Atomkraftwerk  Obrigheim  zum 

    Zwi

    schenlager  in  Neckarwestheim  verhind

    ern. 

    „Der  Sofortvollzug  der  Transportgen

    ehmi

    gung soll außer Kraft gesetzt werden“, 

    sagte 

    Bürgermeister  Jochen  Winkler  unserer

      Zei

    tung. Die Kommune versuche seit Januar

     beim 

    Bundesamt für kerntechnische Entsorgun

    gssi

    cherheit (BfE) Einsicht in die Transportu

    nter

    lagen zu bekommen, um eine Klage prüf

    en zu 

    lassen. Dann will die Gemeinde entsch

    eiden, 

    ob sie sich juristisch gegen die Transpor

    te der 

    15 Behälter mit 342 Brennelementen an

     sich 

    wehren kann. Diese Woche erhielt Winkler

     nun

    die Antwort vom BfE, dass ihm die Unterl

    agen 

    demnächst zur Verfügung gestellt würden

     – zu

    sammen mit dem Bescheid, die Transpor

    te auf 

    dem Neckar seien genehmigt. 

    Die  Unterlagen  seien  sehr  umfangre

    ich

    und  hätten  erst  auf  Betriebsgeheim

    nisse

    oder Sicherheitsfragen geprüft werden

     müs

    sen, teilte das BfE am Mittwoch unsere

    r Zei

    tung mit. In Kürze werde man die Un

    terla

    gen verschicken. Es wäre der erste Tran

    sport

    hoch radioaktiver Abfälle aus einem At

    om

    meiler auf einem deutschen Fluss.

    „Als Standortgemeinde erwarten wir sch

    on

    mehr Respekt von der Behörde“, so Win

    kler. 

    „Immer wirbt man damit, es handle sic

    h um 

    ein  transparentes  Verfahren.  Dann  kan

    n  es 

    nicht sein, dass wir so übergangen wer

    den.“ 

    Drei  Castoren  will  die  EnBW  Kern

    kraft 

    GmbH in dieser Woche beladen. Die Te

    rmine 

    für die Transporte dürfen im Voraus nich

    t be

    kannt gegeben werden, so die EnBW. Man

     wol

    le die Öffentlichkeit aber zeitnah inform

    ieren. 

    Umweltminister  Franz  Untersteller  (G

    rüne) 

    sagte, er gehe von „höchsten Sicherheitss

    tan

    dards“  aus.  Das  Bündnis  Neckar  casto

    rfrei 

    sprach von einer „Entscheidung gegen d

    ie Si

    cherheit“ und rief für Sonntag zu einer

     Pro

    testaktion mit Booten auf dem Neckar au

    f. 

    Atomtransport auf dem Neckar:

    Neckarwestheim wehrt sich

    Gemeinde erwägt Klage – Bürgermeister füh

    lt sich übergangen: Aufsichtsbehörde respek

    tlos

    Erstmals werden in Deutschland hoch

    radioaktive Abfälle auf einem Fluss

    transportiert – die Gemeinde Neckar-

    westheim zieht dagegen vor Gericht.

    Aktivisten kündigen Proteste an.

    Von Carola Fuchs

    STUTTGART. Die  Stadt  Stuttgart  fähr

    t  mit

    Elektroautos in die Zukunft – allerdin

    gs bis

    auf weiteres nicht mit Modellen deut

    scher

    Hersteller.  Für  die  erste  Tranche 

    von

    44 Fahrzeugen  hat  nach  Informat

    ionen

    unserer Zeitung die französische Autof

    irma

    Renault den Zuschlag erhalten. Zum 

    Preis

    von rund 1,2 Millionen Euro bekomm

    t die

    Stadtverwaltung von Ende Juli an insge

    samt

    32 KangooTransporter sowie zwölf Pkw

     des

    EModells Zoe. Deutsche Hersteller h

    aben

    sich dem Vernehmen nach auf die eu

    ropa

    weite Ausschreibung entweder gar nich

    t be

    worben oder waren zu teuer.

    In den nächsten acht Jahren will die v

    on

    SchadstoffDiskussionen  geplagte  S

    tadt

    ihren gesamten Fuhrpark (243 Fahrzeug

    e bis

    3,5  Tonnen)  durch  Elektroautos  erse

    tzen.

    Das Ganze ist nicht billig: Ein Elektro

    auto

    kostet zur Zeit mehrere tausend Euro m

    ehr

    als ein Benziner. Die EKangoos koste

    n die

    Stadt im Schnitt 28 000 Euro – einsch

    ließ

    lich  allerdings  BatterieMiete  für  me

    hrere

    Jahre.  Bei  einem herkömmlichen  Ka

    ngoo

    mit Benzinmotor beginnt die Preislist

    e bei

    17 150  Euro.  Der EPkw  ZOE  wird

      zum

    Stückpreis von 23 150 Euro erworben

     – ein

    vergleichbarer Benziner ist deutlich bi

    lliger.

    Zudem müssen bei den Ämtern Lades

    ta

    tionen geschaffen werden. Der Gemeind

    erat

    hat  für  die  erste Tranche  bereits  30

    0 000

    Euro an Mehrkosten bewilligt. Die zustä

    ndi

    ge Stabstelle würde diese Summe gerne

     auch

    jeweils für die nächsten Jahre haben – 

    auch

    um den FahrradBestand der Stadt au

    f Pe

    delecs umrüsten zu können.

    Die  Ausschreibung  gestaltete  sich  zä

    h.

    Ein erster Anlauf musste 2016 mangels

     ak

    zeptabler  Angebote  abgebrochen  we

    rden.

    Im  zweiten  Anlauf  haben  nun  gerade

      mal

    drei Autohäuser Angebote abgegeben.

    Demnächst  will  die  Stadt  eine  weit

    ere

    Ausschreibung  für  Zweisitzer  starten

    .  Da

    dürfte dann mit der DaimlerTocher S

    mart

    ein deutscher Hersteller zum Zug komm

    en. 

    E Kommentar

    E-Autos für Stuttgart: Renault macht das Re

    nnen

    Exklusiv Prestigeträchtiger Millionenauftra

    g geht nach Frankreich – Heimische Herstelle

    r haben sich offenbar nicht beworben

    Röstin peaceEin  Esslinger  hat 

    1,4  Millionen  Euro  im

    Lotto  gewonnen. „Jetzt  kann  ich  e

    inen

    Rostbraten  mehr essen“,  sagte  der 

    Mitt

    fünfziger  laut  Lottozentrale  nach  se

    inem

    Kuh. Die Auszahlung von Lottogewinn

    en in

    Form  von  Rostbraten  ist  ungewöh

    nlich,

    könnte aber Sinn ergeben. Schließlich d

    ürf

    te selbst ein faseriges Stück Fleisch au

    f lan

    ge Sicht stabiler sein als der Euro. Im

     kon

    kreten  Fall  will  der  Mann  viele  Röstz

    wie

    beln  auf  seinem  Fleisch  haben.  Setzt

      man

    als Preis dafür 20 Euro an, so könnte e

    r die

    nächsten 18 Jahre jeden Tag Rostbrate

    n es

    sen.  Kulinarisch  kann  der  Mann  sic

    h

    quasi  zur  Ruhe  setzen.  Zwischen

    durch könnte er auch mal

    andere  schwäbische

    Spezialitäten  pro

    bieren, aber das soll

    er  mit  seinem  Wirt 

    verkutteln. (rai)

    Mit dem StromAuf dem Elektroauto

    ruhen mehr

    Hoffnungen, als es tragen kann

    Kommentar

    Für Elektroautos zu sein heißt, mit dem

     

    Strom zu schwimmen. Wer das Wort 

    „Elektromobilität“ auch nur in den Mu

    nd 

    nimmt, gilt schon als fortschrittlich, vis

    io

    när und tugendhaft. Politiker können a

    uf 

    die Art billig punkten, und auch Bunde

    s

    kanzlerin Angela Merkel hat diesem Ök

    o

    populismus gefrönt, als sie vor Jahren v

    on 

    einer Million Elektroautos in Deutsch

    land bis zum Jahr 2020 fantasierte. Die

    ses 

    Ziel hat Merkel nun endlich wieder kas

    siert, was zumindest die Hoffnung nähr

    t, 

    dass sie sich künftig wieder stärker vom

     

    Machbaren und weniger von Wunschd

    en

    ken leiten lässt. Wie sagte der verstorbe

    ne 

    Altkanzler Helmut Schmidt: Wer Visio

    nen hat, sollte zum Arzt gehen.

    Schon die Energiewende war kostspie

    liger Murks, weil Merkel vor allem auf 

    Moralisten und Machtstrategen hörte u

    nd 

    weniger auf Techniker und Ingenieure.

     

    Dem Klima hat das Ganze bisher nicht

    gebracht, und die schwarzen Zahlen, di

    hierzulande angeblich mit grünen Idee

    geschrieben werden, finden sich vor alle

    in den Bilanzen chinesischer Solarfirme

    n.

    Auch auf dem Elektroauto ruhen mehr

    Hoffnungen, als es tragen kann. Die Ök

    o

    bilanz ist momentan eher mau, wenn m

    an 

    den Kohlestrom und den Aufwand für 

    die 

    Batterieherstellung berücksichtigt. Es 

    sollte auch zu denken geben, dass jeder 

    EAutos irgendwie toll findet, aber kau

    einer bis jetzt eines fährt. Die Stadt Stu

    tt

    gart hat bei der Ausschreibung für 44 

    Elektroautos nun so ihre Erfahrungen 

    gemacht: EAutos sind noch rar, teuer, 

    wenig komfortabel, und ihre Zuverläss

    ig

    keit im Alltag müssen sie erst noch bew

    ei

    sen. Mal sehen, wie die neuen Autos de

    Stadt den ersten Winter überstehen. Fü

    das von SchadstoffDebatten geplagte 

    Stuttgart mag die Anschaffung gleich

    wohl das richtige Zeichen sein. Als Wel

    tenretter taugen EAutos aber nicht.

    Von Rainer Wehaus

    Von Rainer Wehaus

    [email protected]

    3

    Vor 40 Jahren feierte die

    ganze Stadt den VfB für den

    Aufstieg in die erste Liga.

    An diesem Sonntag könnte

    sich die Geschichte wieder-

    holen. Die Fans sind schon

    jetzt auf Rekordkurs.

    Eine Stadt feiert

    Trump unter Druck – Putin bietet Hilfe an WASHINGTON  (AP)

    .  In  die  Affäre  um  die

    mutmaßliche  Weitergabe  geheimer  I

    nfor

    mationen  durch USPräsident  Do

    nald

    Trump  an  Moskau  hat  sich  der  russ

    ische

    Präsident Wladimir Putin eingeschaltet

    . Pu

    tin bot an, die russischen Notizen zum

     Ge

    spräch zwischen Trump und Putins Au

    ßen

    minister Sergej Lawrow dem USKon

    gress

    zu übergeben, wenn das Weiße Haus zus

    tim

    me. In der Affäre wird Trump auch au

    s den

    Reihen der eigenen Republikanischen P

    artei

    kritisiert. Zuvor hatte eine weitere En

    thül

    lung Aufsehen erregt: Trump soll sich

     beim

    damaligen FBIDirektor James Comey

     per

    sönlich dafür eingesetzt haben, Ermit

    tlun

    gen  gegen  den  ExUSSicherheitsbe

    rater

    Michael Flynn einzustellen. Das Weiße

     Haus

    wies die Berichte energisch zurück. 

    E Seite 4

    Hat Berliner Polizei

    Fehler im FallAmri vertuscht?BERLIN  (tja).  Der

      Berliner  Weihnachts

    marktAttentäter Anis Amri hätte nach

     neu

    en Erkenntnissen der Hauptstadtbehö

    rden

    möglicherweise vor seinem Anschlag fe

    stge

    nommen werden können. Entscheidend

    e Er

    mittlungsergebnisse sind jedoch im La

    ndes

    kriminalamt (LKA) möglicherweise zur

    ück

    gehalten und sogar manipuliert worde

    n. Die

    Berliner  Landesregierung  habe  desw

    egen

    Strafanzeige gegen LKAMitglieder ge

    stellt

    wegen  Strafvereitelung  im  Amt,  sagt

    e  In

    nensenator Andreas Geisel (SPD). Der 

    Tune

    sier Amri hatte am 19. Dezember mit 

    einem

    gekaperten Lastwagen zwölf Mensche

    n bei

    dem  bislang  folgenschwersten  isla

    misti

    schen Terroranschlag in Deutschland 

    getö

    tet. Wenige Tage später wurde Amri au

    f der

    Flucht in Italien von der Polizei erschoss

    en.

    E Seite 3

    Noch

    Tage bis zur Entscheidung.

    E Seite 3

    E Seite 26

    E Seite 27

    Foto

    : Im

    ago

    Nummer 114 · 20. Woche · 72. Jahrgang · S

    Donnerstag, 18. Mai 2017

    · E 4063€ 1,80www.stuttgarter-nac

    hrichten.de ·

    4 190406 301804

    4 6 0 2 0

    So machenwir uns

    fit für den Klimawandel

    E Seite 6

    Die schönsten

    Fahrradtouren

    in der RegionE Seite 20

    StN online: Aus dem Privatleben von Dorothea

    Bachmann, der Bürgermeisterin von Hechingen, sind pikante Details in die Boulevardpresse gelangt. Demnach ist sie erneut mit ihrem getrennt lebenden Mann auf einem Parkplatz in Streit geraten. Nun ist Bachmann wie beim letzten Mal krank-geschrieben. Im Gemeinderat sorgt man sich um die Zukunftder Stadt. Die Netzgemeinde diskutiert den Fall rege.

    Daniela Prgomet: Das klingt für mich so, als ob da kräftig am Stuhl der Bürgermeisterin gesägt wird. Was Bachmanns Privatleben mit ihren beruflichen Fähigkeiten,die die Bürger ja scheinbar keineswegs bemängeln, zu tun hat, ist mir schleierhaft. Eheprobleme sind seit Urzeiten Allerweltsvorkommnisse und keine Erscheinung aus dem Jahr 2017. Bachmann hat sich kein Fehlverhalten zuschulden kommen lassen. Wer ist hier wirklich dran interessiert, ihren Kopf rollen zu sehen?

    Andreas Thiel: Das ist Privatsache. Wenn nicht zufällig die Bürgermeisterin betroffen wäre, würde es niemanden interessieren. So etwas kommt täglich und zuhauf vor! Den Dienstwagen hierfür zu nehmen ist allerdings leider nicht sehr intelligent.

    Maicon Haler: Sie ist Bürgermeisterin. In diesem öffentlichen Amt ist die besondereNeugierde der Öffentlichkeit angemessen.

    Andreas Kaercher: Das geht uns überhaupt nichts an, was sie privat macht. Solange sie ihre Arbeit gut macht.

    www.facebook.com/stuttgarternachrichten

    Im Netz

    Zum  Bericht  „Patientin  möchte  nachHause“  in  der  Rubrik  „Auf  gut  Schwäbisch“ (6./7. Mai):

    Soweit  ich  (Jahrgang  1940)  mich  besinnen kann, war das Moped ein Schnätterle.  Die  Schnättera  oder  Schnättara  gehörte zum großen Leiterwagen (für Pferde  oder  Kühe):  Diese  Wagen  hatten  einBrett  beziehungsweise  mehrere  Bretterals Boden, die vorne und hinten über diebeiden Quergitter  (den richtigen Namenweiß ich nicht mehr) hinausliefen. Vornekonnte der Bauer stehen und die Pferdelenken, hinten war Platz für bis zu zweiPersonen, meist saßen da Frauen. Genaudiese  überstehenden  Bretter  hinten  waren,  wenn  ich  mich  recht  erinnere,  dieSchnättera.Gerhard M. Berroth, Kirchberg/Murr

    Wagen mit Bretternals Boden

    Zur Rentenpolitik:

    Alle  Jahre wieder: Die Bundesregierunggibt  die  Rentenerhöhungen  für  Ost  undWest bekannt. Per  Juli  2017 werden dieAltersrenten  im  Westen  um  1,9  und  imOsten  um  3,6  Prozent  erhöht.  Die  Rentenerhöhung im Osten ist fast doppelt sohoch  wie  im  Westen.  Der  Grund:  DieRenten  sollen  im  Osten  auf  das  Niveauim  Westen  angeglichen  werden.  Bisherhaben sie erst 95,7 Prozent erreicht.

    So weit, so gut. Wenn aber die Rentenangeglichen werden müssen, warum werden  dann  nicht  auch  die  unterschiedlichen  Lebenshaltungskosten  –  zum  Beispiel für Mieten und Lebensmittel, die imWesten viel höher als im Osten sind – angeglichen? Um dafür einen Ausgleich zuschaffen, müssten dann nicht die Rentenim Westen um mindestens ein Drittel höher sein als im Osten? Wäre das nicht gerecht?  Darüber  höre  ich  von  der  Politiknichts. Warum eigentlich nicht?Alexander Hettinger, Stuttgart

    Ungerechtes Rentensystem

    Orden bekommt nicht jederZum  „Pro“  und  „Kontra“  zum  Bericht„Soll  Rolf  Zuckowski  weitersingen?“(12. Mai):

    Tief  erschüttert  und  entsetzt  habe  ich  inmeiner  Zeitung  die  Ansichten  über  RolfZuckowski gelesen. Wie kann man so etwasüber einen Menschen schreiben?

    Seit  1995  bin  ich  glücklich  verheiratetund habe zwei Kinder großgezogen. Beidehaben Rolf Zuckowski täglich gehört. Washat Simon Rilling in seinem noch so jungenDasein  erreicht,  um  so  über  einen  Menschen schreiben zu dürfen oder zu können?Hat er  schon ein Verdienstkreuz erhalten?Diesen Orden bekommt nicht  jeder! Hiermit  möchte  ich  Herrn  Rilling  anregen,darüber  nachzudenken  und  ein  Wort  derEntschuldigung auszusprechen.Martina Harder, Affalterbach

    Neuer Feindder GrünenZum  Bericht  „CDU  sieht  Diesel  undArbeitsplätze bedroht“ (12. Mai):

    Umzingelt  von  Atommeilern  haben  dieGrünen einen neuen Feind, an dem sie sichabreagieren. Schon zu Zeiten  ihrer Mitregierung vor vielen Jahren gab es den Diesel,das war zu einer Zeit,  in der die GrünenPolitiker  selbst  die  schlimmsten  Dreckschleudern fuhren.

    Soll  dieses  Land  der  Autoindustrie  mitihren vielen Beschäftigten, die hohe Sozialabgaben  leisten,  nur  noch  Fahrrad  fahrenoder  mit  der  unpünktlichen  und  marodenBahn  fahren,  die  außerdem  immer  teurerwird? Doris Hensel, Stuttgart

    „E-Autos machen beim Anfahren keine Geräusche. Man stelle sich vor, welche Lebensqualität wir hätten, fiele der Lärm von anfahrenden Autos weg.“

    Michael MolterStuttgart

    „Unsere Autos sind zu groß,zu schwer, es gibt zu viele,und sie fahrenzu schnell.“

    LeserRudolf Pfleiderer Stuttgart

    7Nummer 116 • Samstag/Sonntag, 20./21. Mai 2017Unsere Leser und wir