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,524 Buchbesprechungen Programm bestand ails Syniposieii, Postcrsitzungen und R,iiiidtischgesprachen. Der vorliegen- de Band enthalt 51 der 100 praventierte?? Beitragc. Diese sind t.hemat.isch in 5 Sekt.ionen geglie- dert. wobei jede niit einer einlritendcn Uhersiclit rersehen \nude. Obwohl zahlenmiiBig wieder die Originalbeitrage zii nlolekularbiologischen und genetischen Fragen iiherwiegen. wurclen doch nielir als fruher Thenien der angewandt.en Sporenforschnng, wie Kennzeichnumg des Kesistenz- und Kuheverhaltens der Sporen behandelt. Es zeichnen sich ziim Verstandnis dieser Phiinomene insofern Fortschritte ah. als der Keimnngstrigger auf einem de- gradativeri oder bio~~li~-sikaIische~i ~Ieelianismas zii beriihen scheint. Als Triggerorte kommen Proteinrezeptormolckde dcr inneren Sporenineinbran in Bctracht. Zur genetiwhen Theniatik n-nrden Fortschritte geniacht einerseits bei der Kart,ierung von kei- mnngsspezifischen Loci. Ahdererseits stehen jetzt die notwendigen Hilfsmittel und Techniken zur Verfiigung. uin auch bei Bncillus subtilis Genkloiiierungen vornehmen zu konnen. Erste Ergeb- iiisse der Klonierung von 2 Sporulatiorisgenen werden berichtet. Hinsichtlich der Regulation der Sporulations- iind Keiniungsprozesse haufen sich Befunde dar- iiber. in \vie ir-eit nebeii rerinderter Transkription auch eine Regnlat,ion auf translatorischer Ebene beteiligt ist. Viele sporulationsspezifische Loci betreffen die Umuandlung der vegetativen Kibo- somen in sporentypische durch Veranderiing des Proteinanteils. Wesentliehe Hinweise auf die Redeut ung der ribosomalen Zusammensetzung auf die Regulat'ion von Differenzierungsprozessen wirden mittels ribosomaler, sporulationsdefekter Miitanten erhalten. Einige Beitrage, die Actinomyceten- und Hefesporen Zuni Objekt haben, besehliel3en den Band. Die 8. Internationale Sporenkonferenz sol1 1980 bei Boston statt'finden. S. KRETSCHMER (Jena) ELISABETH MSTHER, GrundriB der Genetik (3. a\uflage). 504 S., 314 Abb., 55 Tab., 8 Taf. Jena. 1978. VEB Gastar Fisclier. JI 53,OO. Das Lehrbuch gibt einen guten Vberblick iiber das heutige IVissen von der Vererbung, der fiir Studenten der biologischen Gebiete ein breites Crrundxrissen vermitt,elt, aber auch fur Lehrer und sonst,ige Iiiteressierte sehr brauchbar ist. 1Ss ist versucht, die Gebiete der Genetik moglichst mit gleichmal3iger Intensitat darzustellen. wobei natiirlich subjektive Wahl und Wertung unvermeid- lich sind. Der Stil ist meist gut rerstandlich, auch fiir nicht nither vertraut'e Leser. Die Autorin strebt danach, nicht' nnr die Erkenntnisse zu bringen. sondern auch knrz wichtige, zu ihnen fuh- rende Experimente und deren Ergebnisse ZLI schildern. Das Vorlicgen einer 3. Auflage zeigt, daI3 es sieh gut bei drn Interessierten. irisbesondere a-oh1 in der DDR.. eingefuhrt hat. Diese, im Friihjahr 1977 abgeschlossene Auflage ist stark iinigearbeitet, gestrafft und in wichtigen Teilen erganzt (u. a. Methoden der DSS-Analyse. Populations- und Immungenetik). Der Stoff ist in 22 Kapitel gegliedert, die der Problemreiliung fol gen : Chemisehe Struktur der Erbanlagen, Cytologie, Repli- kation iind Segregation, Gegenwirknngen. Miitat ionen. Rekombinationen. parasexuelle Prozesse (hier auch Viren und Prokaryoten). extrachromosomale Vererbung. Populations- und Zuchtungs- genetik. Einr groBe Zalil von Sehrmata and Strichbildern. rielr Tabellen und 8 Fototafeln helfen, das Dargestellte zu \-eraiiscIiaiiliclien. Eine Literaturliste von 522 Xummern, Veroffentlichungen bis 1977 beriicksichtigend. dient der 1-ertiefung iies Dargestellten durch Eigenstudium. 12 Seiten Stichnortverzeichnis erleichtern das Xuffinden der Bespreehung bestimmter Begriffe im Text. Das Bach ist' ein selir braiichbarer Britrag in deiitscher Sprache zur Verbreitling genetischen n'issens. R. TV. KarLax (Frankfurt'/hf.) L. F. LAPORTE (Editor). Evolution and the Fossil Record (Readings from Scientific American). VIII und 322 S.. zahlr. z. T. farb. Ahb. 11. Tab. San Francisco 1978. IT. H. Freeman and Co. In drei ;\bsclinitten wird in gut \erstandlic.lier Form und niit reichlicliem Bildmaterial ein i'berblick iiber das \Yesen der Evolution gegcben. so wie es sich seit den erst'en Leberisformen im Prakambrinm. palaeontologisch belegcn IiiBt. Die letzten beiden Abschnitte behandeln spezielle palaeontologische Themen9 darunter die verschiedcnen Iiiffbildungen. beginnend mit Stromatoli- then- iind Griinalgen-Riffen. und rersuchen. den 1-erlauf der Evolution im groBen bis ziim Auf- treten des Xenschen in Reziehung zur Entwieklong der Erde darzust.ellen. L. F. LAPORTE leit,et die 5 .tbsrhnitte ein. Die Beitriige reichen bis 1949 zuriick; sie sind, soweit.erforderlich, vom Heraus- geber iiberarbeitet und durcli neue Erkenntnisse crganzt worden. I\. SCHWARTZ (Braunschweig-Stockheim)

ELISABETH GÜNTHER, Grundriß der Genetik (3. Auflage). 504 S., 314 Abb., 55 Tab., 8 Taf. Jena 1978. VEB Gustav Fischer. M 53,00

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,524 Buchbesprechungen

Programm bestand ails Syniposieii, Postcrsitzungen und R,iiiidtischgesprachen. Der vorliegen- de Band enthalt 51 der 100 praventierte?? Beitragc. Diese sind t.hemat.isch in 5 Sekt.ionen geglie- dert. wobei jede niit einer einlritendcn Uhersiclit rersehen \nude.

Obwohl zahlenmiiBig wieder die Originalbeitrage z i i nlolekularbiologischen und genetischen Fragen iiherwiegen. wurclen doch nielir als fruher Thenien der angewandt.en Sporenforschnng, wie Kennzeichnumg des Kesistenz- und Kuheverhaltens der Sporen behandelt. Es zeichnen sich ziim Verstandnis dieser Phiinomene insofern Fortschritte ah. als der Keimnngstrigger auf einem de- gradativeri oder bio~~li~-sikaIische~i ~Ieelianismas zii beriihen scheint. Als Triggerorte kommen Proteinrezeptormolckde dcr inneren Sporenineinbran in Bctracht.

Zur genetiwhen Theniatik n-nrden Fortschritte geniacht einerseits bei der Kart,ierung von kei- mnngsspezifischen Loci. Ahdererseits stehen jetzt die notwendigen Hilfsmittel und Techniken zur Verfiigung. uin auch bei Bncillus subtilis Genkloiiierungen vornehmen z u konnen. Erste Ergeb- iiisse der Klonierung von 2 Sporulatiorisgenen werden berichtet.

Hinsichtlich der Regulation der Sporulations- iind Keiniungsprozesse haufen sich Befunde dar- iiber. in \vie ir-eit nebeii rerinderter Transkription auch eine Regnlat,ion auf translatorischer Ebene beteiligt ist. Viele sporulationsspezifische Loci betreffen die Umuandlung der vegetativen Kibo- somen in sporentypische durch Veranderiing des Proteinanteils. Wesentliehe Hinweise auf die Redeut ung der ribosomalen Zusammensetzung auf die Regulat'ion von Differenzierungsprozessen wirden mittels ribosomaler, sporulationsdefekter Miitanten erhalten.

Einige Beitrage, die Actinomyceten- und Hefesporen Zuni Objekt haben, besehliel3en den Band. Die 8. Internationale Sporenkonferenz sol1 1980 bei Boston statt'finden.

S. KRETSCHMER (Jena)

ELISABETH MSTHER, GrundriB der Genetik (3. a\uflage). 504 S., 314 Abb., 55 Tab., 8 Taf. Jena. 1978. VEB Gastar Fisclier. JI 53,OO.

Das Lehrbuch gibt einen guten Vberblick iiber das heutige IVissen von der Vererbung, der fiir Studenten der biologischen Gebiete ein breites Crrundxrissen vermitt,elt, aber auch fur Lehrer und sonst,ige Iiiteressierte sehr brauchbar ist. 1Ss ist versucht, die Gebiete der Genetik moglichst mit gleichmal3iger Intensitat darzustellen. wobei natiirlich subjektive Wahl und Wertung unvermeid- lich sind. Der Stil ist meist gut rerstandlich, auch fiir nicht nither vertraut'e Leser. Die Autorin strebt danach, nicht' nnr die Erkenntnisse zu bringen. sondern auch knrz wichtige, zu ihnen fuh- rende Experimente und deren Ergebnisse ZLI schildern. Das Vorlicgen einer 3. Auflage zeigt, daI3 es sieh gut bei drn Interessierten. irisbesondere a-oh1 in der DDR.. eingefuhrt hat. Diese, im Friihjahr 1977 abgeschlossene Auflage ist stark iinigearbeitet, gestrafft und in wichtigen Teilen erganzt (u. a. Methoden der DSS-Analyse. Populations- und Immungenetik). Der Stoff ist in 22 Kapitel gegliedert, die der Problemreiliung fol gen : Chemisehe Struktur der Erbanlagen, Cytologie, Repli- kation iind Segregation, Gegenwirknngen. Miitat ionen. Rekombinationen. parasexuelle Prozesse (hier auch Viren und Prokaryoten). extrachromosomale Vererbung. Populations- und Zuchtungs- genetik. Einr groBe Zalil von Sehrmata and Strichbildern. rielr Tabellen und 8 Fototafeln helfen, das Dargestellte zu \-eraiiscIiaiiliclien. Eine Literaturliste von 522 Xummern, Veroffentlichungen bis 1977 beriicksichtigend. dient der 1-ertiefung iies Dargestellten durch Eigenstudium. 12 Seiten Stichnortverzeichnis erleichtern das Xuffinden der Bespreehung bestimmter Begriffe im Text. Das Bach ist' ein selir braiichbarer Britrag in deiitscher Sprache zur Verbreitling genetischen n'issens. R. TV. KarLax (Frankfurt'/hf.)

L. F. LAPORTE (Editor). Evolution and the Fossil Record (Readings from Scientific American). VIII und 322 S.. zahlr. z. T. farb. Ahb. 11. Tab. San Francisco 1978. IT. H. Freeman and Co.

I n drei ;\bsclinitten wird in gut \erstandlic.lier Form und niit reichlicliem Bildmaterial ein i'berblick iiber das \Yesen der Evolution gegcben. so wie es sich seit den erst'en Leberisformen im Prakambrinm. palaeontologisch belegcn IiiBt. Die letzten beiden Abschnitte behandeln spezielle palaeontologische Themen9 darunter die verschiedcnen Iiiffbildungen. beginnend mit Stromatoli- then- iind Griinalgen-Riffen. und rersuchen. den 1-erlauf der Evolution im groBen bis ziim Auf- treten des Xenschen in Reziehung zur Entwieklong der Erde darzust.ellen. L. F. LAPORTE leit,et die 5 .tbsrhnitte ein. Die Beitriige reichen bis 1949 zuriick; sie sind, soweit. erforderlich, vom Heraus- geber iiberarbeitet und durcli neue Erkenntnisse crganzt worden.

I\. SCHWARTZ (Braunschweig-Stockheim)