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Seite 1 von 14 EN 13480 – eine Chance zur Firmenübergreifenden Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten für europäische Standorte EN 13480 – an opportunity for simplification of pipeline components accross european company locations Autor: Thomas Raßhofer, Linde AG, Höllriegelskreuth, Geschäftsbereich LE Co-Autoren: Ralph-Harry Klaer, Bayer Technology Service GmbH Dr. Heinrich Wilming, Degussa AG Agenda 1. Vorwort ................................................................................................................... 2 2. Situation der Normung und Regelwerke in Europa................................................. 2 3. Begriffe ................................................................................................................... 5 4. Situation der Rohrleitungsplanung in Europa ......................................................... 5 5. Zielsetzung des GVC.............................................................................................. 6 5.1 Allgemein .......................................................................................................... 6 5.2 Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen ................................................. 7 6. Ergebnisse des GVC Arbeitskreises ....................................................................... 8 6.1 Allgemein .......................................................................................................... 8 6.2 Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen ................................................................. 8 6.2.1 Stand der Normung - Rohrbauteile ............................................................. 8 6.2.2 Werkstoffe und praktische Umsetzung der EN 13480-2 ............................. 8 6.2.3 Berechnung von Rohrbauteilen .................................................................. 9 6.3 Notwendigkeit einer Überarbeitung der EN 13480 .......................................... 10 7. Veröffentlichung der Ergebnisse / Weitere Vorgehensweise ................................ 11 7.1 Allgemein ........................................................................................................ 11 7.2 Struktur und Inhalte der neuen PAS................................................................ 12 8. Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand ............................................... 12 9. Weiteres Vorgehen ............................................................................................... 12 10. Schlusszitat ........................................................................................................ 13 11. Literaturhinweise ................................................................................................ 13 12. Weitere TC’s mit Bezug auf metallische industrielle Rohrleitungen und die Kontaktadresse des GVC ......................................................................................... 13

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EN 13480 – eine Chance zur Firmenübergreifenden Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten

für europäische Standorte

EN 13480 – an opportunity for simplification of pipeline components accross european

company locations

Autor: Thomas Raßhofer, Linde AG, Höllriegelskreuth, Geschäftsbereich LE Co-Autoren: Ralph-Harry Klaer, Bayer Technology Service GmbH Dr. Heinrich Wilming, Degussa AG Agenda 1. Vorwort ................................................................................................................... 2 2. Situation der Normung und Regelwerke in Europa................................................. 2 3. Begriffe ................................................................................................................... 5 4. Situation der Rohrleitungsplanung in Europa ......................................................... 5 5. Zielsetzung des GVC.............................................................................................. 6

5.1 Allgemein .......................................................................................................... 6 5.2 Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen ................................................. 7

6. Ergebnisse des GVC Arbeitskreises....................................................................... 8 6.1 Allgemein .......................................................................................................... 8 6.2 Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen ................................................................. 8

6.2.1 Stand der Normung - Rohrbauteile............................................................. 8 6.2.2 Werkstoffe und praktische Umsetzung der EN 13480-2............................. 8 6.2.3 Berechnung von Rohrbauteilen .................................................................. 9

6.3 Notwendigkeit einer Überarbeitung der EN 13480.......................................... 10 7. Veröffentlichung der Ergebnisse / Weitere Vorgehensweise ................................ 11

7.1 Allgemein ........................................................................................................ 11 7.2 Struktur und Inhalte der neuen PAS................................................................ 12

8. Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand ............................................... 12 9. Weiteres Vorgehen............................................................................................... 12 10. Schlusszitat ........................................................................................................ 13 11. Literaturhinweise ................................................................................................ 13 12. Weitere TC’s mit Bezug auf metallische industrielle Rohrleitungen und die Kontaktadresse des GVC ......................................................................................... 13

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1. Vorwort Im Jahr 2003 haben sich Vertreter der deutschen chemischen Industrie (Betreiber) und des Anlagenbaus zusammengefunden die Frage diskutieren wie man auf die veränderten Normen und Regelwerke in Europa reagieren soll. Es standen zwei Varianten zur Diskussion:

- Soll weiterhin jedes Unternehmen für sich alleine die eigenen Werknormen / Standards kontinuierlich anzupassen und überarbeiten?

- Besteht die Möglichkeit einheitliche, firmenübergreifende Wege im Bereich Rohrleitungsplanung zu gehen?

Die Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) hat sich die Aufgabe gestellt diese Frage zu beantworten. Im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ arbeiten (Tabelle 1):

Tabelle 1: Firmenübersicht BASF AG Uhde GmbH Bayer Technology Service GmbH Merck KG aA Cognis Deutschland GmbH & Co. KG Siemens Axiva GmbH & Co. KG Degussa AG ThyssenKrupp Materials Linde AG Geschäftsbereich LE Wacker Chemie GmbH

2. Situation der Normung und Regelwerke in Europa Im Hinblick auf angewandte Normen und Regelwerke befinden wir uns derzeit in Europa in einer Umbruchphase. Mit Einführung der Druckgeräterichtlinie 97/23/EG (DGRL) am 29. November 1999 waren die Weichen gestellt, nationale Normen und Regelwerke, die in der Rohrleitungsplanung zur Anwendung kommen, an die grundlegenden Anforderungen der DGRL anzupassen und verschiedene europäische EN Normen umzusetzen. In Folge wurden die in der deutschen chemischen Industrie und dem deutschen Anlagenbau angewendeten Werksnormen und Standards mit einem hohen Aufwand an Kosten und Engagement, überarbeitet. Auch das in Deutschland am häufigsten angewandte Regelwerk, das AD-2000 Regelwerk, wurde an die Anforderungen der DGRL und der sich weiterentwickelnden europäischen Normung angepasst und entsprechend überarbeitet. Gleichzeitig sieht man sich mit einer permanent fortschreitenden Harmonisierung der Normen konfrontiert.

Normen und Regelwerke unterliegen dabei aktuell folgenden Entwicklungen: - einer sich fortschreitenden Europäisierung, - einer rasanten Neuausrichtung der Normung, - der Zielsetzung einer harmonisierten europäische Normierung, - homogene und heterogene Unternehmensstrukturen, - einer fortschreitenden Globalisierung der Märkte.

Steigender Kostendruck, schnellere Entwicklungszeiten in der Industrie, mit immer kürzeren Produktlebenszyklen führt zur Herausforderung in immer kürzeren Abständen die, in der europäischen Rohrleitungsplanung, angewandten Werksnormen und Standards auf Ihre Aktualität hin zu überprüfen und quasi permanent die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

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Für Standardrohrklassen und deren Rohrbauteile bedeutet diese Entwicklung einen zunehmenden Aktualisierungs- und Änderungsbedarf. Bei den in Tabelle 1 genannten Betreibern und Anlagenbauern gibt es in Summe weit über 700 verschiedene Standardrohrklassen. Diese Zahl lässt erahnen welch hoher Zeit- und Kostenfaktor die Pflege von Standardrohrklassen, an die sich verändernden Anforderungen, nach sich zieht. Bild 1 zeigt die in Deutschland weit verbreitete nationale Lösung für Standardrohrklassen verglichen mit der europäischen Lösung.

NNaattiioonnaallee LLöössuunngg ((DD)) • AD-2000 Merkblatt HP 100 R (Änderungsdienst) • „Eingefrorene“ DIN Werkstoffnormen • „Eingefrorene“ DIN Bauartnormen • „Eingefrorene“ DIN Berechnungsnormen

EEuurrooppääiisscchhee LLöössuunngg • EN 13480 Metallische

industrielle Rohrleitungen • Europäische

Werkstoffnormen • Europäische

Bauartnormen • Europäische

Berechnungsnormen

Gleichwertigkeitskriterium Standard in Deutschland bei Dimensionierung, Planung und Herstellung

Harmonisierte Lösung Nahezu keine Anwendung in Deutschland

Bild 1: Vergleich nationale Lösung (Deutschland) mit europäischer Lösung Die Tatsache, dass in Deutschland weiterhin fast ausschließlich das AD-2000 Regelwerk Anwendung findet lässt an dem Ziel eines europäischen Marktes mit einheitlichen Standards, ohne Handelsbeschränkungen zweifeln. Grundsätzlich ist unseres Erachtens die Entwicklung zu einem gemeinsamen europäischen Standard nicht aufzuhalten. Als mittelfristiges Ziel soll an Stelle der individuellen unterschiedlichen Werknormen und Standards eine einheitliche europäische Lösung treten. Werden europäische Normen eingesetzt, wird davon ausgegangen, dass die Anforderungen der DGRL erfüllt sind. Bei angepassten nationalen Regelwerken und erst recht bei Einzelfallbetrachtungen muss die Konformität für jeweiligen Fall nachgewiesen werden. Dies bedeutet tendenziell einen erhöhten Aufwand. Zusätzlich sind nationale Anforderungen wie z.B. TA-Luft zu erfüllen.

Mit der EN 13480 „Metallische industrielle Rohrleitungen“ ist ein Lösungsansatz gegeben der dieses Ziel in greifbare Nähe rückt.

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Gründe die für die Anwendung der EN 13480 „Metallische industrielle Rohrleitungen“ sprechen:

- Die EN 13480 (Teile 1 bis 5) ist eine harmonisierte europäische Norm. - Bei Anwendung der EN 13480 kann von der Erfüllung der Vermutungswirkung

ausgegangen werden. - Marktsicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen

Lieferanten gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern und Regelwerken (Bild 2).

- EN 13480 stellt eine einheitliche Basis für die Rohrleitungsplanung in Europa dar. Damit Reduzierung des zukünftigen Änderungsbedarf d.h. Folgekosten.

- Chance zur firmenübergreifenden Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten für europäische Standorte mit dem Ausblick Kosten zu reduzieren.

- Anpassung nationaler Regelwerke und erst recht Einzelfallbetrachtungen führen tendenziell zu einem höheren Aufwand.

- Marktsicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lieferanten gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern und Regelwerken (Bild 2).

USA

ASME – ANSI

Ohne breite Anwendung

keine Akzeptanz am Markt

Europa

DGRL – EN 13480

Bild 2: Marktsicherung für europäische Lieferanten

Die EN 13480 besteht aktuell aus 7 Teilen, der 8te. Teil „Metallische industrielle Rohrleitungen – Zusatzanforderungen an Rohrleitungen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen“, befindet sich momentan in der CEN-Umfrage. Aufbau der EN 13480 „Metallische industrielle Rohrleitungen“ : Teil 1: Allgemeines Teil 2: Werkstoffe Teil 3: Konstruktion und Berechnung Teil 4: Fertigung und Verlegung Teil 5: Prüfung Teil 6: Zusätzliche Anforderungen an erdgedeckte Rohrleitungen Teil 7: Anleitung für den Gebrauch des Konformitätsbewertungsverfahrens Teil 8 (Entwurf) „Zusatzanforderungen an Rohrleitungen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen“

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3. Begriffe Nachfolgend werden einige grundlegende Begriffe erläutert.

a) Wie ist „Rohrleitung“ definiert? Rohrleitungen sind zur Durchleitung von Fluiden bestimmte Leitungsbauteile, die für den Einbau in ein System miteinander verbunden sind. Zu Rohr-leitungen zählen insbesondere Rohre oder Rohrsysteme, Rohrformteile, Ausrüstungsteile, Ausdehnungsstücke, Schlauchleitungen oder gegebenenfalls andere druckhaltende Teile.

b) Was versteht man unter einer Rohrklasse? Eine Rohrklasse beinhalteten eine festgelegte Auswahl von Rohrbauteilen, wie Rohre, Formstücke, Flansche, Schrauben, Muttern und Dichtungen. Innerhalb einer Rohrklasse sind die zugeordneten Rohrbauteile eindeutig festgelegt. Jede Rohrklasse hat einen definierten Anwendungs-bereich (Druck-/Temperatur -Einsatzgrenzen, Nennweitenbereich und Fluid-Applikationen). Man könnte mit anderen Worten auch sagen, ein „Innendruck dimensionierter Lego-Baukasten“.

c) Was versteht man unter einer Armaturenklasse? Eine Zusammenstellung von Armaturen unterschiedlicher Bauart, die zum Absperren bzw. Regeln von Fluidströmen, in einer Rohrleitung bzw. einem Rohrleitungssystem, dient.

4. Situation der Rohrleitungsplanung in Europa Die Arbeit der Rohrleitungsplanung in der chemischen Industrie und dem Anlagenbau in Europa wird im Wesentlichen bestimmt durch die Druckgeräterichtlinie sowie die in ihrem Umfeld entstandenen Regelwerke und europäischen Normen. Der Rohrleitungsplaner hat die grundlegenden Sicherheitsanforderungen der DGRL einzuhalten und deren Einhaltung in einer Konformitätserklärung zu dokumentieren. Die DGRL macht keine detaillierten Vorgaben wie die im Anhang 1 definierten „grundlegenden Sicherheitsanforderungen“ umzusetzen sind. Es sind mehrere Wege möglich (siehe Bild 3).

• Schutzziele; grundlegende Anforderungen

• Konkrete Handlungs-Anweisungen

• Nachweis der Richtlinienerfüllung

Leitlinien • behandeln Fragen zur Auslegungsinterpretation der DGRL • Orientierungshilfe, nur informeller Charakter

Druckgeräterichtlinie

Einzelfall-betrachtung

Harmonisierte Normen

z.B. EN 13480

Konformitätserklärung CE - Kennzeichnung

Nationale Regelung

z.B. AD-2000

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Bild 3: Vorgehen zum Nachweis der Richtlinienerfüllung Der Rohrleitungsplaner verwendet überwiegend standardisierte Rohrbauteile (Normteilen) in großen Mengen, die von einer Vielzahl von Lieferanten geliefert werden. Diese Rohrbauteile werden in Standardrohrklassen zusammengefasst. Rohrklassen sind für den hohen Automatisierungsgrad der Rohrleitungsplanung und der Materialwirtschaft von großer Bedeutung (Bild 4). Man kann sagen, dass die Anwendung einheitlicher Normen über die gesamte Beschaffungskette einem wirtschaftlichen Vorteil darstellt.

• Rückgriff auf standardisierten Rohrbauteile (Normteile) zur Rohrklassenerstellung.

• Auswahl einer geeigneten Rohrklasse für ein Medium bei vorgegebenen Betriebsbedinungen.

• Beschaffung von (Norm -) Rohrbauteilen.

• Verlegung der Rohrleitung unter Festlegung des Verlaufs und Festlegung der Unterstützungen/Halterungen.

Bild 4: Übliche Vorgehensweise bei der Rohrleitungsplanung in der Praxis

5. Zielsetzung des GVC

5.1 Allgemein Normung und Standardisierung sollten als Instrument des betrieblichen Technologie- und Innovationsmanagements genutzt werden. Eine konsequente Umsetzung dieses Ansatzes bedeutet das Schaffen von Freiräumen für andere in der Rohrleitungsplanung und dem Betrieb von verfahrenstechnischen Anlagen anfallenden Tätigkeiten. Der GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ hat in Zusammenarbeit mit dem DIN, eine Initiative ins Leben gerufen, die einheitliche Grundlagen zu firmenübergreifenden Standardrohrklassen für metallische industrielle Rohrleitungen definieren soll. Die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ definierte Zielsetzung für europäische Standorte lautet:

„Erarbeiten von einheitlichen Grundlagen zu firmenübergreifenden Standardrohrklassen in verfahrenstechnische Anlagen“

Die Motivation zur Bildung dieses Arbeitskreises begründet die Tatsache, dass alle Firmen im Bereich chemische Industrie und Anlagenbau auf die in Europa geänderte Situation reagieren müssen. Im Gegensatz zur Vergangenheit soll nicht jedes Unternehmen in einer eigenen „Werkslösung“ auf diese Veränderungen eingehen. Durch Know-how Bündelung sollen firmenübergreifende, effiziente und einheitliche Lösung erarbeitet werden.

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Als Zielsetzung für eine frimenübergreifende Rohrleitungsplanung in Europa lässt sich formulieren:

- Einheitliche Planungsphilosophie nach einem europäischen Regelwerk. - Gesetzeskonforme Standardrohrklassen mit einheitlichen Grundlagen. - Firmenübergreifende Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten für

europäische Standorte. - Beschaffung der Rohrbauteile nach einheitlichen Lieferbedingungen.

Anmerkungen: Schwerpunkte des GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ bilden die Bereiche: einheitliche Grundlagen zu firmenübergreifenden Rohrklassen, Berechnung, Werkstoffe und Lieferbedingungen. Die Bereiche Verarbeitung und Prüfung von industriellen Rohrleitungen sowie die Definition von einheitlichen Anforderungen an Dichtungen und druckhaltende Ausrüstungsteile z.B. Armaturen, wurden zurückgestellt. Armaturen sollen aufgrund der Vielfalt ihrer spezifischen Anwendungsgebiete zu einem späteren Zeitpunkt vereinheitlicht werden.

5.2 Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen Die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ vereinbarten Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen für verfahrenstechnische Anlagen lauten:

1. EN 13480 als einheitliche Basis für Standardrohrklassen in Europa. 2. Einheitliche Grundlagen bezüglich:

- Werkstoffe, - Druck-/Temperatur Einsatzgrenzen, - abgestimmte Nennweiten mit einheitlichen Wanddickenreihen, - technische Lieferbedingungen.

3. Per Definition beinhaltet eine Standardrohrklasse folgende Rohrbauteile: - Rohre, Rohrformstücke, Abzweige(diagramme), Flansche

EN 1092-1 Typ 11 und 05, Schrauben, Bolzen, Muttern sowie Dichtungen. - Armaturen sollen aufgrund der Vielfalt ihrer spezifischen

Anwendungsgebiete zu einem, späteren Zeitpunkt vereinheitlicht werden. 4. EN Produktnormen verwenden, mit möglichst wenigen Zusatzanforderungen

an Werkstoffe, Herstellung und Prüfung, Kennzeichnung und Dokumentation. 5. Firmenübergreifende Standardrohrklassen mit einheitlichen Inhalten; damit

eine Erhöhung des Wiedererkennungswertes der Spezifikationen, d.h. „bekannter Standard“ statt „Einzelanfertigung“.

6. Lieferbedingungen; Reduzieren des firmeninternen Aufwandes zu Bestelltexten von Rohrbauteilen durch Standardisierung basierend auf europäischen Normen.

7. Reduzieren der Typenvielfalt, d.h. Vorzugsreihen statt „Einzelauslegung“ damit Erhöhung der Fertigungsmengen und Verfügbarkeit von Rohrbauteilen in Europa.

8. Vereinheitlichte Abnahmekosten.

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6. Ergebnisse des GVC Arbeitskreises 6.1 Allgemein Vom GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ wurden für die Bereiche Werkstoffe, Normen und Berechnung einzelnen Arbeitsgruppen gebildet. Aufgaben dieser Arbeitsgruppen waren:

- Analyse; Stand der Normung - Rohrbauteile - Analyse; Werkstoffe und Umsetzung des Anhang B EN 13480-2

„Vermeidung von Sprödbruch“ in der Praxis - Analyse; Berechnung von Rohrbauteilen

6.2 Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen 6.2.1 Stand der Normung - Rohrbauteile Im Bereich Rohre fehlt noch die EN 10217-7 „Geschweißte Stahlrohre für Druckbeanspruchung – Technische Lieferbedingung – Rohre aus nichtrostenden Stählen“. Das „Formal Vote“ zur EN 10217-7 endete am 08. September 2004. Anschließend sollte bis Ende 2004 diese Norm veröffentlicht werden. Leider ist dieser Zeitplan in Verzug gekommen. Aktuell ist mit Mitte 2005 mit dem erscheinen der Norm zu rechnen. Im Bereich Rohrformstücke fehlen die EN 10253-2 und EN 10253-4. - prEN 10253-2 „Formstücke zum Einschweißen: unlegierte und legierter Stahl mit

besonderen Prüfanforderungen“ liegt seit 1999 als Normentwurf vor, der bis heute nicht in eine veröffentlichte Norm mündete. Zur Klärung dieses, aus Sicht des GVC untragbaren Umstandes, wird der Industrie empfohlen Ihren Einfluss über Ihre Verbände beim CEN und dem entsprechen TC 29 geltend zu machen, mit dem Ziel einer kurzfristigen Umsetzung dieser EN Norm.

- prEN 10253-4 „Formstücke zum Einschweißen: austenitische und austenitisch-ferritische Stähle mit besonderen Prüfanforderungen“ liegt auch als Normentwurf vor. Der Entwurf ist derzeit in der CEN Umfrage. Mit einer Veröffentlichung ist laut DIN bis Mitte/Ende 2005 zu rechnen.

GVC Empfehlung Bis zur Veröffentlichung obiger EN Normen wird als Zwischenlösung empfohlen, bis auf weiters die gültigen DIN Normen (DIN 2605-1/-2, DIN 2615-1/-2, DIN 2617, DIN 2609 und DIN 28011) ergänzt um einige grundsätzliche Anforderungen aus der DGRL Anhang I anzuwenden.

6.2.2 Werkstoffe und praktische Umsetzung der EN 13480-2 a) Werkstoffe Vergleicht man die gängigen DIN Werkstoffe mit den EN Werkstoffen fällt es auf, dass es zu Änderungen bei den mechanisch-technologischen Werten gekommen ist und eine veränderte Werkstoffpalette dem Anwender zur Verfügung steht. Man kann folgende Änderungen feststellen:

- neue Werkstoffbezeichnungen (Werkstoffgruppen), - neue Normen für Technische Lieferbedingungen, - teilweise geänderte Festigkeitskennwerte, - teilweise geänderte Einsatzgrenzen, - teilweise andere Analysen.

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Eine Lücke besteht im Bereich Feinkornstähle für Schmiedestücke. In der aktuellen Ausgabe der EN 10222-4:2001 fehlen die Feinkornstähle P285 - P355 NL1/NL2. Es liegen Informationen vor, dass die EN 10222-4 überarbeitet werden soll. Leider ist die Frage der Sekretariatsübernahme immer noch nicht geklärt. CEN ist allem Anschein nach nicht in der Lage das Sekretariat zu besetzen. Damit ist keine Aussage möglich bis wann mit der Überarbeitung der Norm begonnen wird. In Konsequenz wurden als Übergangslösung die DIN-Schmiedewerkstoffe (TSTE 285, 355, 420) in den Anhang D zur prEN 1092-1:2005 aufgenommen. b) Umsetzung des EN 13480-2 Werkstoffe Bei der Umsetzung der EN 13480-2 treten Schwierigkeiten auf, welche die praktische Umsetzung der EN 13480-2 in Frage stellen. Insbesondere die Anwendung des Anhang B „Konzeptes zur Vermeidung von Sprödbruch“ führt in der Praxis zu

- stark erhöhten Prüfkosten durch überzogene Nachweisführung der Kerbschlagarbeit, verbunden mit

- zum Teil extrem eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten bewährter Werkstoffe und Komponenten.

Die eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten bewährter Werkstoffe und Komponenten führen dazu, dass

- technische Lösungen, die sich über Jahre bewährt und einen sicheren Betrieb unserer Anlagen gewährleistet haben, bei Anwendung der EN 13480 nicht mehr realisierbar sind und

- bei Erweiterung bestehender Anlagen eine doppelte Lagerhaltung erforderlich ist.

Für eine erfolgreiche Anwendung der Norm ist eine Beseitigung der vorgenannten Schwierigkeiten unbedingt notwendig. Ein entsprechender Ansatz zur Überarbeitung der Norm siehe Tabelle 2. Ein Vorschlag zur Klarstellung des Geltungsbereiches des Anhang B wurde an CEN TC 54 / 267 JWG B eingereicht. Außerdem wurde in einem Schreiben des GVC die Kommission aufgefordert auf Überarbeitung der EN 13480-2 zu drängen und ihren Einfluss auf CEN Ebene dahingehend geltend zu machen.

Tabelle 2: Ansatz zur Überarbeitung der Norm

Stand EN 13480-2 Abhilfe

Konservative technische Kompromisse Reduzieren auf technisch notwendige Anforderungen bzw. Einschränkungen

Überinterpretation der DGRL Anforderungen

Reduzieren auf formal notwendige Anforderungen bzw. Einschränkungen

Unstimmigkeiten innerhalb der Norm Norm auf einheitliche Aussagen und Anforderungen anpassen

6.2.3 Berechnung von Rohrbauteilen Bei der Berechnung von Rohrbauteilen besteht in einigen Belangen Korrekturbedarf. Experten der Verbände z.B. des FDBR haben bereits konkrete Vorschläge zur Anpassung der EN 13480-3 erarbeitet. Eine Bewertung dieser Korrekturvorschläge durch den „Helpdesk“ der EN 13480 bzw. TC-Aktivitäten sind leider nicht festzustellen.

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Die in den EN Normen etablierten Algorithmen und Berechnungsgrundlagen sind nach Einschätzung des GVC sehr komplex. Eine wirtschaftliche Berechnung von Rohrbauteilen ist nur mehr mittels DV-Berechungsprogrammen möglich. Es wäre sinnvoll auf europäischer Ebene eine Validierungsstelle für Berechnungssoftware zu installieren, damit die Anwender von Berechnungssoftware davon ausgehen können, bei richtiger Kennwertwahl korrekte Berechnungsergebnisse zu bekommen.

GVC Arbeitskreis Empfehlung Der GVC empfiehlt bis zum Vorliegen einer überarbeiteten EN 13480-3 wie folgt zu verfahren:

1. Berechnung mittels DV-Tools (wie bisher), 2. Berücksichtigung von Anpassungsvorschlägen z.B. des FDBR, 3. Rohrklassenvorprüfung nach einem entsprechenden DGRL

Konformitätsbewertungsverfahren/Modul.

6.3 Notwendigkeit einer Überarbeitung der EN 13480 Aus Sicht des GVC Arbeitskreises „Rohklassen“ ist eine Überarbeitung der EN 13480 notwendig. Die Ausarbeitung der EN 13480 stellte an alle beteiligten Experten eine große Herausforderung dar. In vielen Bereichen ist die Norm daher ein Kompromiss auf europäischer Ebene. Hierfür gab es eine Reihe von durchaus nachvollziehbaren Gründen: - Zur Zeit der Erstellung der Norm lagen noch keine Erfahrungen bei der

Anwendung der DGRL vor. - Die Erstellung von Leitlinien zur DGRL hatte gerade erst begonnen. - Die erste Ausgabe der Norm erfolgte unter hohem Zeitdruck, was einerseits den

Zwang zu Kompromissen erhöhte und andererseits die Abstimmung der Anforderungen der einzelnen Normenteile erschwerte.

Damit eine kontinuierliche Entwicklung und Konsolidierung dieser Norm gewährleistet ist, ist ein aktiver „Helpdesk“ und TC zur EN 13480 nötig! Erlauben Sie auch eine kritische Anmerkung; mit der Forderung alleine ist es nicht getan! Es Bedarf der tatkräftigen Unterstützung der nationalen Normungsorganisation durch aktive Experten. Wir möchten nochmals betonen: Betreiber und Anlagenbau erkennen den großen Nutzen einer europäischen Norm für die Rohrleitungsplanung und unterstützten in hohem Maße das Anliegen, der EN 13480 zum Durchbruch zu verhelfen. Die EN 13480 ist gut gelungen und technisch auf hohem Niveau. Umso mehr sollte daher allen Beteiligten daran gelegen sein, die Akzeptanz der EN 13480 nicht durch technisch übertriebene sowie unnötige Anforderungen und Einschränkungen zu gefährden. Eine Weiterentwicklung der EN 13480 ist daher unerlässlich! Hinweis: Link zur Maintenance Group des Technischen Komitees TC 267, verbunden mit der Hoffnung, dass dort in naher Zukunft auch einmal inhaltlich Konkretes veröffentlicht wird!

http://comelec.afnor.fr/servlet/ServletComelec?form_name=cFormIndex&login=invite&password=invite&organisme=cen&comite=en13480

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7. Veröffentlichung der Ergebnisse / Weitere Vorgehensweise

7.1 Allgemein

Die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“, erarbeiten Grundlagen werden in einer PAS (geplant in deutscher, französischer und englischer Sprache) veröffentlicht.

Voraussichtlicher Termin ist das 3. Quartal 2005.

PAS ist die Abkürzung von »Publicly Available Specification«. PAS dienen der schnellen Veröffentlichung von Konsortialergebnissen (Bild 5).

Bild 5: Einordnung der PAS in die Normungspyramide

Diese Form der Standardisierung wurde gewählt, weil sie folgende Vorteile bietet: - Geringer organisatorischer Aufwand. - Die Zeit bis zur Veröffentlichung einer PAS beträgt nur sechs Wochen ab dem

Einreichen des PAS-Textes beim DIN. - PAS sind nicht das Ergebnis eines normativen Prozesses, können aber als

Ausgangspunkt für Normung verwendet werden. - Im Gegensatz zu Normen brauchen PAS nicht konsensbasiert zu sein. - Im Gegensatz zu Werknormen sind PAS öffentlich verfügbar und können

gekauft werden - PAS werden vom DIN nach drei Jahren überprüft. - PAS können in verschiedenen Sprachen veröffentlicht werden. - Eigentümer einer PAS sind die Verfasser.

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7.2 Struktur und Inhalte der neuen PAS Die neue PAS gliedert sich in Grundlagen, Technische Lieferbedingungen und Standardrohrklassen (siehe Bild 6). 1) Werkstoffgruppen Nummerierung nach CR ISO 15608 Bild 6: Struktur der neuen PAS

Ziel ist es, die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ erarbeite PAS als Vorschlag für einen so genannten „Code of Best Practice“ zur EN 13480 zu verwenden. Die Vision einer uneingeschränkten europaweiten Anwendung von Standardrohrklassen und Rohrbauteilen für metallische industrielle Rohrleitungen rückt in greifbare Nähe.

8. Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand Bei bestehenden Anlagen und deren Revision muss man im Detail prüfen in wie weit sich die Ansätze und Grundlagen der neuen PAS anwenden lassen. Prinzipiell kann man aber festhalten, dass die Möglichkeit der Anwendung gegeben ist. Es empfiehlt sich von Fall zu Fall zu prüfen. Hinsichtlich Rohraußendurchmesser, Wanddickenstufung gilt, dass keine Probleme zu erwarten sind, da verglichen mit den Stufungen und Abmessungen der ersetzten DIN-Normen keine nennenswerten Unterschiede bestehen. In Bezug auf Festigkeitskennwerte, Bauteiltoleranzen und Anwendungsgrenzen ist im Einzelfall zu prüfen. Gegebenenfalls ist es empfehlenswert, die Frage der Anwendbarkeit mit den zuständigen Behörden, benannten Stellen bzw. Betreiber Prüfstellen zu klären.

9. Weiteres Vorgehen Die neue PAS möchte sich als „Code of Best Practice“ für Standardrohrklassen in verfahrenstechnischen Anlagen für europäische Standorte verstanden wissen. Sie versteht sich als Handlungsauforderung an alle interessierten Kreise, ihren Beitrag zur konsequenten Implementierung von sich verändernden Rahmenbedingungen und Weiterentwicklungen zu leisten. Ein Experten Team soll sich in regelmäßigen Abständen mit Normen-Änderungen beschäftigen, diese bewerten und so eine kontinuierliche Weiterentwicklung der gewährleisten.

PAS XXXX-a Standardrohrklassen für die verfahrenstechnische Industrie

Grundlagen

PAS XXXX-aa Technische

Lieferbedingungenfür Rohrbauteile

Werkstoffgruppen

1.11) und 1.21)

PAS XXXX-aaa Standard

Rohrklassen

PN10-PN100 für

Werkstoffgruppen 1.1, 1.2 und 8.11)

PAS XXXX-bb Technische

Lieferbedingungenfür Rohrbauteile

Werkstoffgruppe

8.11)

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Das im GVC initialisierte Vorhaben stellt eine Chance zur firmenübergreifenden Vereinheitlichung von Standardrohrklassen und deren Rohrbauteilen für europäische Standorte dar. Unseres Erachtens besteht bei Anwendung der PAS eine Chance zur gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit.

Wer die Norm anwendet und gestaltet, hat den Markt.

10. Schlusszitat „Wo es Wandel gibt, da gibt es auch Chancen. Erfolg werden diejenigen haben, die die Entwicklung selbst mitbestimmen und aktiv mitgestalten.“

Zitat aus der deutschen Normenstrategie Herausgeber DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

11. Literaturhinweise [1] EN 13480 „Metallische Industrielle Rohrleitungen“ Ausgabe 2002 [2] Die deutsche Normenstrategie [3] PAS XXXX »Nummer und Titel noch offen« [4] Richtlinie 97/23/EG [5] AD-2000 Regelwerk; Herausgeber: Verband der technischen Überwachungsvereine e.V. [6] CR ISO 15608

12. Weitere TC’s mit Bezug auf metallische industrielle Rohrleitungen und die Kontaktadresse des GVC Folgende Technische Komitees erarbeiten Europäische Normen für Komponenten und druckhaltende Ausrüstungsteile für metallische industrielle Rohrleitungen:

- TC 29; "Stahlrohre und Fittings für Stahlrohre". Dieses Komitee befasst sich mit der Erarbeitung und der Pflege von Normen zu Rohren und Fittingen.

- TC 74; "Flansche und Flanschverbindungen“ Dieses Komitee befasst sich mit der Erarbeitung und der Pflege von Normen zu Flanschen, Verbindungselementen, Dichtungen und der Berechung von Flanschverbindungen.

- TC 69; "Industrielle Armaturen“ Dieses Komitee befasst sich mit der Erarbeitung und der Pflege von Produktnormen (z.B. Armaturengehäuse Berechnung und Herstellung, sowie Prüfung von verschiedenen Armaturentypen) und Gebrauchstauglichkeitsnormen (z.B. Definition von anwendungsspezifischen Anforderungen) an industrielle Armaturen.

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Bei Fragen und Anregungen an den GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ wenden Sie sich bitte an folgende Adresse: Leiter des GVC Arbeitskreises „Rohrklassen“ Herr Ralph Harry Klaer Bayer Technology Services GmbH ENG-PLP-PIPE Uerdingen, R 85 Tel.: +49 2151 88 3180 Mobil: +175 311 3180 Fax: +49 2151 88 9693180 E-Mail: [email protected] Internet : http://www.bayer-ag.de

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6. Europäische Druckgerätetage

EN 13480 – eine Chance zur firmenübergreifendenVereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten

für europäische Standorte

EN 13480 – an opportunity for simplificationof pipeline components across european

company locations

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Vorwort

Im Jahr 2003 haben sich Vertreter der deutschen chemischen Industrie (Betreiber)und des Anlagenbaus zusammengefunden um die Frage diskutieren wie man auf dieveränderten Normen und Regelwerke in Europa reagieren soll. Es standen zwei Variantenzur Diskussion:

Soll weiterhin jedes Unternehmen für sich alleine die eigenen Werknormen / Standards kontinuierlich anzupassen?Besteht die Möglichkeit einheitliche, firmenübergreifende Wege im Bereich Rohrleitungsplanung zu gehen?

Die Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) hat sichdie Aufgabe gestellt diese Frage zu beantworten.

Im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ arbeiten Vertreter folgender Firmen:

Wacker Chemie GmbHLinde AG Geschäftsbereich LEThyssen Krupp MaterialsDegussa AGSiemens Axiva GmbH & Co. KGCognis Deutschland GmbH & Co. KGMerck KG aABayer Technology Service GmbHUhde GmbHBASF AG

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Im Hinblick auf angewandte Normen und Regelwerke befinden wir uns derzeit inEuropa in einer Umbruchphase. Mit Einführung der Druckgeräterichtlinie97/23/EG (DGRL) am 29. November 1999 waren die Weichen gestellt,nationale Normen und Regelwerke, die in der Rohrleitungsplanung zurAnwendung kommen, an die grundlegenden Anforderungen der DGRLanzupassen und verschiedene europäische EN Normen umzusetzen.

Dabei unterliegen aktuell Normen und Regelwerke folgenden Einflüssen:einer sich fortschreitenden Europäisierung,einer rasanten Neuausrichtung der Normung,der Zielsetzung einer harmonisierten europäische Normierung,einer fortschreitenden Globalisierung der Märkte,schnellere Entwicklungszeiten in der Industrie, mit immer kürzeren Produktlebenszyklen.

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Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Für Standardrohrklassen und deren Rohrbauteile bedeutet diese Entwicklung einen zunehmenden Aktualisierungs- und Änderungsbedarf.

Bei den zuvor genannten Unternehmen gibt es in Summe weit über 700 verschiedene Standardrohrklassen.

Als mittelfristiges Ziel soll an Stelle der individuellen, unterschiedlichen Werknormen und Standards eine einheitliche europäische Lösung treten.

Werden europäische Normen eingesetzt, wird davon ausgegangen, dass die Anforderungen der DGRL erfüllt sind. Bei angepassten nationalen Regelwerken (z.B. AD-2000) und erst recht bei Einzelfallbetrachtungen muss die Konformität für jeweiligen Fall nachgewiesen werden. Dies bedeutet tendenziell einen erhöhten Aufwand.

Mit der EN 13480 ist ein Lösungsansatz gegeben der dieses Ziel in greifbare Nähe rückt.

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Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Gründe die für die Anwendung der EN 13480 sprechen:

Die EN 13480 Teil 1 bis 5 ist eine harmonisierte europäische Norm.

Bei Anwendung der EN 13480 kann von der Erfüllung der Vermutungswirkung ausgegangen werden.

EN 13480 stellt eine einheitliche Basis für die Rohrleitungsplanung in Europa dar. Damit Reduzierung des zukünftigen Änderungsbedarf d.h. von Folgekosten.

Chance zur firmenübergreifenden Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten für europäische Standorte mit dem AusblickKosten zu reduzieren.

Anpassung nationaler Regelwerke und erst recht Einzelfallbetrachtungen führen tendenziell zu einem höheren Aufwand.

Marktsicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lieferanten gegenüber außereuropäischen Wettbewerbern und Regelwerken.

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Begriffe

Wie ist „Rohrleitung“ definiert?

Rohrleitungen sind zur Durchleitung von Fluiden bestimmte Leitungsbauteile, die für den Einbau in ein System miteinander verbunden sind. Zu Rohrleitungen zählen insbesondere Rohre oder Rohrsysteme, Rohrformteile, Ausrüstungsteile, Ausdehnungsstücke, Schlauchleitungen oder gegebenenfalls andere druckhaltende Teile.

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Begriffe

Was versteht man unter einer Rohrklasse?

Eine Rohrklasse beinhalteten eine festgelegte Auswahl von Rohrbauteilen, wie Rohre, Formstücke, Flansche, Schrauben, Muttern und Dichtungen. Innerhalb einer Rohrklasse sind die zugeordneten Rohrbauteile eindeutig festgelegt. Jede Rohrklasse hat einen definierten Anwendungsbereich(Druck- / Temperatur - Einsatzgrenzen, Nennweitenbereich und Fluid-Applikationen). Man könnte mit anderen Worten auch sagen, ein „Innendruck dimensionierter Lego-Baukasten“.

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Begriffe

Was versteht man unter einer Armaturenklasse?

Eine Zusammenstellung von Armaturen unterschiedlicher Bauart, die zum Absperren bzw. Regeln von Fluidströmen, in einer Rohrleitung bzw. Rohrleitungssystem, dienen.

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Die Arbeit der Rohrleitungsplanung in Europa wird wesentlich bestimmt durch

die Druckgeräterichtlinie 97/23/EG sowie,

die in ihrem Umfeld entstandenen Regelwerke und europäischen Normen bestimmt.

Der Rohrleitungsplaner hat die grundlegenden Sicherheitsanforderungen der DGRL einzuhalten und deren Einhaltung in einer Konformitätserklärung zu dokumentieren. Werden europäische Normen eingesetzt, wird davon ausgegangen, dass die Anforderungen der DGRL erfüllt sind.

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Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Grundsätzlich sind dafür mehrere Lösungsansätze möglich!

• Schutzziele; grundlegende Anforderungen

• Konkrete Handlungs-Anweisungen

• Nachweis der Richtlinienerfüllung

Leitlinien

• behandeln Fragen zur Auslegungsinterpretation der DGRL • Orientierungshilfe, nur informeller Charakter

Druckgeräterichtlinie

Einzelfall-betrachtung

Harmonisierte Normen

z.B. EN13480

Konformitätserklärung CE - Kennzeichnung

Nationale Regelung

z.B. AD-2000

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Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Übliche Vorgehensweise bei der Rohrleitungsplanung in der Praxis:

Rückgriff auf standardisierten Rohrbauteile (Normteile) zur Rohrklassenerstellung.

Auswahl einer geeigneten Rohrklasse für ein Medium bei vorgegebenen Betriebsbedinungen.

Beschaffung von (Norm -) Rohrbauteilen.

Verlegung der Rohrleitung unter Festlegung des Verlaufs und Festlegung der Unterstützungen/Halterungen.

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Zielsetzung des GVC

Als Zielsetzung / Vision für die Rohrleitungsplanung in Europa lässt sichformulieren:

Einheitliche Planungsphilosophie nach einem europäischen Regelwerk.

Gesetzeskonforme Standardrohrklassen mit einheitlichen Grundlagen.

Firmenübergreifende Vereinheitlichung von Rohrleitungskomponenten für europäische Standorte.

Beschaffung der Rohrbauteile nach einheitlichen Lieferbedingungen.

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Zielsetzung des GVC

Die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ vereinbarten Rahmenbedingungenzu Standardrohrklassen lauten:

1. EN 13480 als einheitliche Basis.2. einheitliche Grundlagen zu

Werkstoffe,Druck-/Temperatur Einsatzgrenzen,abgestimmte Nennweiten mit einheitlichen Wanddickenreihen,technische Lieferbedingungen.

3. EN Produktnormen verwenden, mit möglichst wenigen Zusatzanforderungen an Werkstoffe, Herstellung und Prüfung, Kennzeichnung und Dokumentation.

4. Firmenübergreifende Standardrohrklassen mit einheitlichen Inhalten; d.h. „bekannter Standard“ statt „Einzelanfertigung“.

Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen für verfahrenstechnische Anlagen

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Zielsetzung des GVC

5. Per Definition beinhaltet eine Standardrohrklasse folgende Rohrbauteile:Rohre, Rohrformstücke, Abzweigdiagramme, Flansche EN 1092-1Typ 11 und 05, Schrauben, Bolzen, Muttern sowie Dichtungen.Armaturen sollen aufgrund der Vielfalt ihrer spezifischen Anwendungsgebiete zu einem, späteren Zeitpunkt vereinheitlicht werden.

6. Lieferbedingungen; Reduzieren des firmeninternen Aufwandes zu Bestelltexten von Rohrbauteilen durch Standardisierung basierend auf europäischen Normen.

7. Reduzieren der Typenvielfalt, d.h. Vorzugsreihen statt „Einzelauslegung“; damit Erhöhung der Fertigungsmengen und Verfügbarkeit von Rohrbauteilen in Europa.

8. Vereinheitlichte Abnahmekosten.

Rahmenbedingungen zu Standardrohrklassen für verfahrenstechnische Anlagen

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Agenda

Vorwort

Situation der Normung und Regelwerke in Europa

Begriffe

Situation der Rohrleitungsplanung in Europa

Zielsetzung des GVC Arbeitskreises

Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Vom GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“ wurden drei Arbeitsgruppen mit folgendenSchwerpunkten gebildet:

Stand der Normung - Rohrbauteile

Werkstoffe und Umsetzung der EN13480-2 Anhang B

„Vermeidung von Sprödbruch“ in der Praxis

Berechnung von Rohrbauteilen

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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Die überwiegende Anzahl der Rohrbauteil-Normen stehen dem Rohrleitungsplaner zu Verfügung.

Folgende Rohrbauteil-Normen fehlen:

prEN 10217-7 „Geschweißte Stahlrohre für Druckbeanspruchung –Technische Lieferbedingung – Rohre aus nichtrostenden Stählen“. prEN 10253-2 „Formstücke zum Einschweißen: unlegierte und legierter Stahl mit besonderen Prüfanforderungen“ prEN 10253-4 „Formstücke zum Einschweißen: austenitische und austenitisch-ferritische Stähle mit besonderen Prüfanforderungen“

In allen genannten Fällen ist CEN angehalten bei den zuständigen TC‘sdie kurzfristige Umsetzung und Veröffentlichung der obig genannten Normeneinzufordern.

Stand der Normung - Rohrbauteile

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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Folgende Änderungen sind festzustellen

neue Werkstoffbezeichnungen (Werkstoffgruppen),neue Normen für Technische Lieferbedingungen,teilweise geänderte Festigkeitskennwerte,teilweise geänderte Einsatzgrenzen,teilweise andere Analysen.

Eine Lücke besteht im Bereich Feinkornstähle für Schmiedestücke. In der aktuellen Ausgabe der EN 10222-4:2001 fehlen die Feinkornstähle P285 - P355 NL1/NL2.

Es liegen Informationen vor, dass die EN 10222-4 überarbeitet werden soll.Leider ist die Frage der Sekretariatsübernahme nicht geklärt.CEN ist allem Anschein nach nicht in der Lage das Sekretariat zu besetzen. Damit ist keine Aussage möglich bis wann mit der Überarbeitung der Norm begonnen wird. In Konsequenz wurden als Übergangslösung die DIN-Schmiedewerkstoffe (TSTE 285, 355, 420) in den Anhang D zur prEN1092-1:2005 aufgenommen.

a) Werkstoffe

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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Bei der Umsetzung der EN 13480-2 treten Schwierigkeiten auf. Insbesondere der Anhang B „Konzept zur Vermeidung von Sprödbruch“ führt in der Praxis zu

erhöhten Prüfkosten durch überzogene Nachweisführung der Kerbschlagarbeit verbunden mit,zum Teil extrem eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten bewährter Werkstoffe und Komponenten.

Die eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten bewährter Werkstoffe undKomponenten führen dazu, dass

technische Lösungen, die sich über Jahre bewährt und einen sicheren Betrieb unserer Anlagen gewährleistet haben, bei Anwendung der EN 13480 nicht mehr realisierbar sind undbei Erweiterung bestehender Anlagen eine doppelte Lagerhaltung erforderlich ist.

b) Umsetzung der EN13480-2

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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Für eine erfolgreiche Anwendung der Norm ist eine Beseitigung der obig ge-nannten Schwierigkeiten unbedingt notwendig. Ein entsprechender Ansatz zurÜberarbeitung könnte lauten:

b) Umsetzung der EN13480-2

Stand EN 13480-2 Abhilfe

Konservative technische Kompromisse Reduzieren auf technisch notwendige Anforderungen bzw. Einschränkungen

Überinterpretation der DGRL Anforderungen

Reduzieren auf formal notwendige Anforderungen bzw. Einschränkungen

Unstimmigkeiten innerhalb der Norm Norm auf einheitliche Aussagen und Anforderungen anpassen

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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Nach Einschätzung des GVC gilt:

Die Algorithmen und Berechnungsgrundlagen der EN 13480 sind sehrkomplex. Eine wirtschaftliche Berechnung ist nur mehr mittels DV-Berechungsprogrammen möglich.Auf europäischer Ebene sollte eine Validierungsstelle für Berechnungssoftware etabliert werden.

Bis eine überarbeitete EN 13480-3 vorliegt, wird empfohlen:1. Berechnung mittels DV-Tools (wie bisher)2. Berücksichtigung von Anpassungsvorschlägen z.B. des FDBR3. Rohrklassenvorprüfung nach einem entsprechenden DGRL

Konformitätsbewertungsverfahren / Modul

Berechnung von Rohrbauteilen

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Veröffentlichung der Ergebnisse

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Weiteres Vorgehen

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Veröffentlichung der Ergebnisse

Die im GVC Arbeitskreis „Rohrklassen“, erarbeiten Grundlagen werden in einer PAS veröffentlicht (geplant in deutscher, französischer und Englischer Sprache).

Voraussichtlicher Termin ist das 3. Quartal 2005.

Struktur und Inhalte der neuen PAS 1) Werkstoffgruppen Nummerierung nach CR ISO 15608

PAS XXXX-a Standardrohrklassen für die verfahrenstechnische Industrie

Grundlagen

PAS XXXX-aa Technische

Lieferbedingungen für Rohrbauteile

Werkstoffgruppen

1.11) und 1.21)

PAS XXXX-aaa Standard

Rohrklassen

PN10-PN100 für

Werkstoffgruppen 1.1, 1.2 und 8.11)

PAS XXXX-bbTechnische

Lieferbedingungenfür Rohrbauteile

Werkstoffgruppe

8.11)

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Weiteres Vorgehen

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Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Die Möglichkeit der Anwendung ist gegeben.

Bezüglich Rohraußendurchmesser und Wanddickenstufung sind keine Probleme zu erwarten.

Festigkeitskennwerte, Bauteiltoleranzen und Einsatzgrenzen sind im Einzelfall zu prüfen.

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Begriffe

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Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

Mögliche Anwendung der neuen PAS im Bestand

Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Weiteres Vorgehen

Die neue PAS möchte sich als „Code of Best Practice“ für Standardrohrklassen in verfahrenstechnischen Anlagen für europäische Standorte verstanden wissen.

Sie versteht sich als Handlungsauforderung an alle interessierten Kreise,ihren Beitrag zur konsequenten Implementierung von sich verändernden Rahmenbedingungen und Weiterentwicklungen zu leisten.

Ein Experten Team soll sich in regelmäßigen Abständen mit Normänderungen Beschäftigen, diese bewerten und so eine kontinuierliche Weiterentwicklung der PAS gewährleisten.

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Weiteres Vorgehen

Das im GVC initialisierte Vorhaben stellt eine Chance zur firmenüber-greifenden Vereinheitlichung von Standardrohrklassen und deren Rohrbauteilen für europäische Standorte dar. Unseres Erachtens besteht bei Anwendung der PAS eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit.

Es gilt die PAS in der Industrie umzusetzen weil:

Ein erfolgreicher Standard ist am Markt verfügbar und verbreitet.

Ein akzeptierter Standard kann auf Veränderung reagieren.

Ein anwendbarer Standard erfüllt die Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit.

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Agenda

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Ergebnisse des GVC Arbeitskreises

Veröffentlichung der Ergebnisse

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Weiteres Vorgehen

Schlusszitat

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Schlusszitat

„Wo es Wandel gibt, da gibt es auch Chancen. Erfolg werden diejenigen haben,die die Entwicklung selbst mitbestimmen und aktiv mitgestalten.“

Zitat aus der deutschen NormenstrategieHerausgeber DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

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Wer die Norm anwendet und gestaltet, hat den Markt.