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Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Erscheinung: 4 Mal im Jahr, Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr.3/2003 Die Chance Die Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe SEPTEMBER 2010 | NR. 3 FRAUEN stark | mutig | weiblich

Die Chance 2010-3

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Die Chance 2010-3

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Die ChanceDie Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe September 2010 | Nr. 3

FRAUENstark | mutig | weiblich

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INhalt

IMPRESSUM: DIE CHANCE: Kostenlose Zeitschrift für die Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe. Herausgeber: Südtiroler Krebshilfe, Dreiheiligengasse 1, 39100 Bozen, Tel: 0471 28 33 48, Fax: 0471 28 82 82 e-mail: [email protected] In das Landesverzeichnis der ehrenamtlich eingetragen Dek. Nr. 199/1.1-28.10.1997 Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr. 3/2003 Sekretariat: Südtiroler Krebshilfe Chefredakteurin: Dr. Nicole Dominique Steiner

Grafik und Layout: Studio Mediamacs, Bozen Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen Nächste Ausgabe: Dezember 2010

Seite 3 Bilder im Kopf

4 – 5 Eigentlich ein Routineeingriff

6 – 9 Jede hat Recht auf bestmögliche Rekonstruktion

10 – 13 Mein neues Leben… Marie und ihre Geschichte

14 – 15 Ihr Leben muss weitergehen Kinderhilfsfond der Krebshilfe mit Patin Lucia Recchia vorgestellt

15 Wonderwoman – Nein danke Der Kommentar

16 – 17 Kein Geheimrezept und null Kosten Bewegung, frische Luft und kreative Entspannung erhöhen Heilungschancen

18 - 19 „Ich schaff das schon!“ Die Geschichte 2: Margit Schwarz

20 - 21 Auch die Seele braucht Hilfe Ein Gespräch mit der Psychologin Dr. Clara Astner

21 Antrittsbesuch bei Landesrat Theiner Krebshilfe ein wichtiger Partner

22 – 23 Nur nicht zum alten Eisen zählen Mariangela Berlanda Poles, Vorsitzende des Bezirks Unterland-Überetsch

23 Leserbriefe

24 – 30 Was ist los in den Bezirken

31 – 32 Veranstaltungen S. 20

S. 14

S. 10

S. 6

WIR ÜBER UNSWir über uns

Renate Daporta JöchlerPräsidentin

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Schicksal vielen gemeinsam ist. Marie und Mar-git. Erzählen Ihnen, wie sie ihr Leben bewältigen. Geschichten, die Mut machen!Wir haben mit verschiedenen Ärzten gesprochen und bringen sie bis in den Operationssaal hin-ein. Ich hoffe, dass wir mit diesen Berichten viele Fragen beantworten können.Vor dem Sommer hatte ich meinen offiziellen Antrittsbesuch bei Landesrat Theiner, über den wir kurz berichten. Er zeigte sich außerordentlich interessiert an unserer Tätigkeit und sicherte uns seine Unterstützung zu.Nach den ersten zaghaften Antworten auf un-seren Leserbriefaufruf, haben wir scheinbar in unseren Lesern die Lust geweckt, mit uns zu

kommunizieren. Der Tenor vieler Briefe und da-rüber bin ich sehr froh: die neue Chance gefällt und kommt gut an.Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in den Herbst und hoffe, dass sie noch lange von der Kraft zehren können, die ihnen Sommer, Sonne und schöne Erlebnisse vermitteln konnten

IhreRenate Daporta JöchlerPräsidentin

INhalt

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und schon wieder ist ein Sommer vorbei. Wer mit unseren Ferienaufenthalten unterwegs war, hat hoffentlich erholsame Tage in angenehmer Gesellschaft verbracht. Gefreut habe ich mich über die große Nachfrage nach unseren Mutter-Kind-Ferien in Cesenatico. Um Kinder geht es auch bei unserer jüngsten Initiative, die wir Anfang September in einer Pressekonferenz vorgestellt haben: den Kinder-Hilfs-Fond. Doch lesen Sie mehr darüber in der Zeitung.Diese Chance haben wir wieder unter ein mo-nographisches Thema gestellt. Nach der Not am Mann geht es nun um die Frau. Wir erzählen ihnen die Geschichten von zwei Frauen, deren

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Frauen und BrustkreBsFRAUEN UND BRUSTKREBS

Bilder im Kopf

Die häufigste Krebsart bei Frauen ist der Brustkrebs. Jede neunte bis zehnte Frau zwischen 30 und 60 erkrankt daran. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen das gesamte Spektrum von der Operation über die Rekonstruktion, die Rehabilitation und die begleitende psychologische Behandlung vor.

Zwei Chirurgen, Dr. Alexander Gardetto vom Brustgesundheitszentrum Brixen – Meran und Dr. Peter Marinello, Kranken-haus Bozen, die Primarin der Rehabilitation Brixen, Dr. Gertraud Gisser sowie die Leite-rin des psychologischen Dienstes, Dr. Clara Astner haben mit uns über die verschiede-nen Aspekte ihrer Arbeit gesprochen.

Krebs gehört heute auch in Südtirol zum Alltag vieler Menschen. Krebs kann nicht mehr einfach todgeschwiegen oder aus-geklammert werden. Krebs geht uns alle an. Auch die Kinder und Jugendlichen, die die Krankheit vielleicht in der Familie mit-erleben und die vor allem beizeiten dazu

erzogen werden müssen, verantwortlich mit sich und ihrem Körper umzugehen.

Lebensstil, der regelmäßige Besuch von Vorsorgeuntersuchungen - jeder von uns kann viel dafür tun, um diesem Übel vor-zubeugen.

Krebs darf nicht mehr mit einem Tabu behaftet sein. Um ihn zu verhindern und zu bekämpfen, muss man ihn kennen. Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe Fotos, die manchen vielleicht auf den ersten Blick abschrecken. Bilder aus dem Opera-tionssaal. Vorher - Nachher - Bilder. Wir sind der Meinung, dass wir das unseren Lesern zumuten können. Viele habe selbst erlebt,

was hinter den Fotos steckt. Manche haben es noch vor sich.

Wer Bilder im Kopf hat, kann sich viel-leicht besser auf etwas einstellen. Ein Bild nimmt den Schrecken des Unbekannten. Wer Bilder im Kopf hat, hat weniger Angst. Ein Bild hilft einordnen. Es ist besser, sich den Bildern zu stellen, als den Kopf in den Sand zu stecken.

Das glauben wir jedenfalls. Deshalb unsere Entscheidung, diese Fotos zu ver-öffentlichen.

Nicht aus Effekthascherei. Nicht aus Schamlosigkeit. Nicht aus Voyeurismus.

nd

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Frauen und BrustkreBsFRAUEN UND BRUSTKREBS

Chance: Worin genau besteht eine Brust-Operation?

Dr. Marinello: Eine Brustoperation wird normalerweise in Vollnarkose durchge-führt. Das Operationsrisiko gilt als nied-rig. Die häufigsten Komplikationen sind Wundprobleme und Nachblutungen. Der Chirurg hat im Prinzip zwei Aufgaben: die Entfernung des bösartigen Knotens und die ästhetische Bewahrung der Brust. Ei-ne brusterhaltende Operation gelingt et-wa in drei Vierteln aller Fälle, ansonsten muss die gesamte Drüse entfernt werden. In diesem Fall kann mit einem gleichzeiti-gen Brustaufbau begonnen werden. Meis-tens muss im Laufe des Eingriffs auch ein Lymphknoten aus der Achselhöhle ent-nommen und untersucht werden. Ist dieser befallen, müssen alle (etwa 20) Lymphkno-ten aus der Achsel entfernt werden.

Chance: Weiß der Chirurg von vornher-ein, wie viel Brust er entfernen muss?

Dr. Marinello: Vor dem Eingriff versucht man mittels radiologischer Untersuchun-gen (Mammographie, Ultraschall der Brust, eventuell auch Magnetresonanz) und Biopsie möglichst genau die Ausdeh-nung des Tumors und seine biologischen Eigenschaften zu ermitteln. So gelingt es

meistens, den Eingriff genau vorzuplanen; in erster Linie heißt es, zwischen einer brusterhaltenden Operation oder der Ent-fernung der gesamten Brust (Mastektomie)zu wählen. Eine Mastektomie ist z.B. dann notwendig, wenn gleichzeitig mehrere Tumoren in verschiedenen Quadranten derselben Brust auftreten oder wenn der Tumor sehr ausgedehnt ist.

Chance: Gibt es verschiedene Techniken? Dr. Marinello: Wie ich gerade erklärt

habe, unterscheidet man zwei große Kate-gorien der Brustoperationen, die bruster-haltende und die Mastektomie. Im ersten Fall nimmt man z.B. eine Quadrantektomie vor, hierbei wird ca. ein Viertel der Brust ent-fernt oder eine Tumorektomie, bei der nur der Knoten mit ausreichendem gesunden Gewebe entfernt wird. Es braucht auf jedem Fall eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Plastischem Chirurgen. Oft entfernt der Chirurg einen bösartigen Kno-ten mit Techniken, die der Plastische Chir-urg für Schönheitsoperationen verwendet.

Chance: Wie werden die Patientinnen vor dem Eingriff aufgeklärt?

Dr. Marinello: In der Brustambulanz kommt es zum ersten Kontakt zwischen

Patientin und Chirurgen. Dabei wird der Patientin mit einfachen Worten ihre Situ-ation erläutert und ein individueller Be-handlungsplan erstellt. Es kann auch zu mehreren Treffen kommen. Am Tag vor der Operation wird die Patientin stationär aufgenommen. Es erfolgt ein neues Ge-spräch und sie muss die Einwilligungser-klärung unterschreiben. Normalerweise ist der Wissensdurst groß. Viele Patientinnen besitzen schon reichlich Vorinformationen z.B. über Erfahrungen im Bekanntenkreis oder über Kommunikationsmitteln wie In-ternet. Es treten dennoch viele Fragen und Ängste auf: Werde ich es schaffen? Welche Therapien sind erforderlich? Ist Brustkrebs erblich? Kann ich noch Kinder bekommen?

Chance: Worauf müssen Patientinnen vor und nach dem Eingriff achten?

Dr. Marinello: Vor dem Eingriff wird die Patientin einer anästhesiologischen Visite unterzogen; der Facharzt kann dabei vor dem Eingriff einige Medikamente abset-zen oder mit anderen ersetzen. Zudem werden routinemäßig Untersuchungen wie Thorax-Röntgen, Oberbauchsonogra-phie, Knochenszintigraphie, durchgeführt, um Metastasen auszuschließen. Nach der Operation wird die Patientin immer krank-geschrieben. Die Wunden sollten etwa zehn Tagen nicht nass werden. Wurden auch die Lymphknoten entfernt, muss die Patientin auch nach der Entlassung regel-mäßig spezifische Übungen durchführen. In der gesamten perioperativen Zeit ist die psychologische Unterstützung der Frau un-abdingbar.

Chance: Ist eine Operation immer not-wendig?

Dr. Marinello: Der chirurgische Eingriff ist nur ein Element des Therapieplans, welcher auch Chemo-, Hormon- und/oder Strahlentherapie umfassen kann. Eine Ope-ration ist dabei allerdings fast immer nötig und wird nur in sehr speziellen Fällen nicht

Dr. Peter MarinelloLeitender Arzt an der Chirurgie im Krankenhaus Bozen

Peter Marinello ist seit 2004 leitender Arzt an der Chirurgie im Krankenhaus Bozen. Der gebürtige Bozner hat sein Medizin-Studium ebenso wie die Spezialisierung in Allgemeiner Chirurgie an der Universität Verona absolviert.

Studienaufenthalte haben ihn unter ande-rem nach Wien, Tübingen, Innsbruck und nach Mailand zum bekannten italienischen Onkologen Umberto Veronesi geführt.

Eine Brustkrebsoperation ist heutzutage ein Routineeingriff, der aber großes chirurgisches Geschick und ein gutes Zusammenspiel zwischen Chirurg und plastischem Chirurg voraussetzt. Man denkt bei Brustkarzinom immer an Frauen, aber auch Männer können daran erkranken. Von hundert Fällen ist ca. ein Mann betroffen.

Eigentlich ein Routineeingriff

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Frauen und BrustkreBs

die in diesen Situationen aber oft eine un-glaubliche Kraft und außergewöhnlichen Mut an den Tag legen.

Chance: Wie ist die Beziehung Chirurg - Patientin?

Dr. Marinello: Das Verhältnis zwischen Arzt und Patientin ist natürlich in der Zeit unmittelbar vor und nach der Operation besonders eng, vor allem bei der Diagno-se und der Besprechung des Eingriffs. In dieser Phase muss man den Menschen, seine Welt und seine Hoffnungen kennen lernen und versuchen, ihn so gut wie mög-lich zu beraten. Nach der Operation wird diese Beziehung fortgesetzt, z. B. während des Brustaufbaus oder bei den Nachfol-geuntersuchungen. Der Chirurg muss die Patientin unterstützen und ihr Mut ma-chen. Es werden effektiv zirka 80-90% aller Patientinnen mit Brustkarzinom geheilt. Es handelt sich um gute Ergebnisse, die bei anderen Tumorerkrankungen bei weitem

nicht erreicht werden. Diese Tatsache muss den Patientinnen Mut machen und ihnen in ihrer schwierigen Situation Kraft schenken.

Chance: Und wenn ein Mann an Brust-krebs erkrankt?

Dr. Marinello: Ich muss vorausschicken, dass dieses Karzinom beim Mann meist sehr spät diagnostiziert wird. Es gibt für Männer kein Brustkrebs-Screening-Pro-gramm und Männer sind im Gegensatz zu den Frauen auch nicht sensibilisiert für die-ses Problem. Die Behandlung ist im Prinzip die gleiche, nur dass beim Mann immer die gesamte Brust entfernt wird.

Chance: Braucht es beim Mann auch eine Brustrekonstruktion?

Dr. Marinello: In den meisten Fällen muss nur die Brustwarze rekonstruiert wer-den. Bei Männern mit mehr Brustgewebe kann dieses mit Eigenfettzellen wieder auf-gebaut werden. n

durchgeführt, wie z. B. bei sehr alten Pati-entinnen in schlechtem Allgemeinzustand.

Chance: Brustkrebs heute und vor 15 Jahren?

Dr. Marinello: Dank weit verbreiteter Screening-Programme und Fortschritte auf technologischem Gebiet werden die meis-ten Tumore heute früher diagnostiziert. Die Genetik hat einiges zum Verständnis über die Entstehung der Karzinome beigetra-gen. Im Bereich der Chirurgie hat die Ein-führung der Wächterlymphknotenbiopsie in etwa zwei Dritteln der Fälle erlaubt, die restlichen Lymphknoten der Achselhöhle zu erhalten und so postoperative Kompli-kationen (wie etwa das Lymphödem) zu vermeiden. Außerdem wurden von der plastischen Chirurgie Techniken übernom-men, die mehr Rücksicht auf das Aussehen nach der OP nehmen. Chirurg und plasti-scher Chirurg arbeiten Hand in Hand. Die Materialien für die Implantate sind heute besser als vor 15 Jahren. Es wurden neue Medikamente eingeführt, wie etwa Aro-matasehemmer, welche das Risiko eines Rezidives deutlich senken.

Chance: Wie sieht es mit der Zusammen-arbeit mit anderen Spezialisten aus?

Dr. Marinello: Die moderne Senologie ist ein Musterbeispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nur durch die Koopera-tion verschiedener Fachbereiche (Radiolo-gie, Pathologie, Nuklearmedizin, Chirurgie, Gynäkologie, Onkologie, Strahlentherapie, Genetik, Psychologie, Physiotherapie und plastischer Chirurgie) können gute Ergeb-nisse erzielt werden. Die Interaktion all dieser Spezialisten fungiert außerdem als ständige Qualitätskontrolle.

Chance: Wie beurteilen Sie als Chirurg die Phase nach der OP für die Frau?

Dr. Marinello: Es handelt sich auf jeden Fall um eine äußerst schwierige und heikle Phase für die Patientin, die oft erst in die-ser Zeit die volle Schwere ihrer Erkrankung wahrnimmt. Ihre Weiblichkeit wird durch die Narbenbildung und die Nebenwir-kungen der Behandlung (z.B. Haarausfall, Unfruchtbarkeit, vorzeitiges Einsetzen der Wechseljahre) beeinträchtigt. Wir arbeiten im Prinzip mit zwei großen Kategorien von Patientinnen: Patientinnen mit sehr guter Prognose, die oft schon in den Wechseljah-ren sind, deren Krankheitsbild nur einen kleinen chirurgischen Eingriff und leicht verträgliche Therapien verlangt. Die andere Gruppe besteht aus Patientinnen mit unsi-cherem Krankheitsverlauf, mit umfangrei-chen operativen Eingriffen und schweren, langwierigen Therapien. Diese Frauen sind oft junge Mütter in der Blüte ihres Lebens,

FRAUEN UND BRUSTKREBS

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Frauen und BrustkreBsFRAUEN UND BRUSTKREBS

Heute arbeiten Chirurg bzw. Gynä-kologe und der plastische Chir-

urg Hand in Hand, unmittelbar nach Ent-fernung des erkrankten Gewebes nimmt der plastische Chirurg die Rekonstruktion der Brust vor. Je nach gewählter Methode können weitere Eingriffe notwendig sein.

Chance: Welche Methoden des Brustauf-baus gibt es heute?

Dr. Gardetto: Grundsätzlich drei Metho-den. Bei der ersten und einfachsten wird nach der Entfernung der Brustdrüsen di-rekt die Silikonprothese eingesetzt und vernäht. Es handelt sich um die schnellste Methode, aber auch um die ästhetisch schlechteste …

Chance: . . . weil die Prothese nur in seltenen Fällen genau der Form der Brust entspricht?

Dr. Gardetto: Genau. In 95 % der Fälle weicht die Prothese von der Form der Brust ab. Aber nicht nur. Die Prothese ist tastbar, es bildet sich um sie herum eine Kapsel, die unter Umständen zu Komplikationen wie ei-ner Kapselfibrose führen kann, d. h. sie ver-härtet sich und schmerzt. Wenn viel Gewe-be entfernt werden muss, wird bei diesem

Eingriff zunächst ein Expander eingesetzt, der nach und nach mit einer Kochsalzlö-sung aufgefüllt wird, sodass sich die Haut langsam dehnen kann, bevor die Prothese implantiert wird. Aber das ist keine gute Lösung, für eine Frau, die auf sich schaut.

Chance: Wie sieht die zweite Methode aus?

Dr. Gardetto: Hierbei handelt es sich um eine Kombination zwischen Prothese und Eigengewebe, bzw. bei einer kleinen Brust kann auch nur das Eigengewebe ausreichen. Bei dieser Operation wird ein Stück des Rückenmuskels unter der Haut nach vorne geklappt, ohne die Blutgefä-ße durchzutrennen. Ist der Einsatz einer Prothese notwendig, wird diese unter dem Muskel positioniert.

Chance: Das heißt, man spürt sie nicht?Dr. Gardetto: Man spürt das Eigenge-

webe. Diese Methode eignet sich sehr gut bei Frauen mit kleinen Brüsten.

Chance: Am Rücken hat die Frau aber eine weitere Narbe?

Dr. Gardetto: Das lässt sich nicht ver-meiden. Ich setze den Schnitt immer in

Höhe des Bh-Trägers und bitte die Patien-tinnen deshalb immer, ihren Lieblings-Bh mitzubringen, so dass ich genau einzeich-nen kann, wo ich schneide.

Chance: Wissen sie immer schon im Voraus, wie die Operation verlaufen wird, das heißt, wieviel Gewebe entfernt werden und dann wieder rekonstruiert werden muss oder ergibt sich das während des Eingriffs?

Dr. Gardetto: Nein, das weiß das Opera-tionsteam bereits im Voraus. Es kann alles genau vorgeplant werden.

Chance: Was ist mit der Brustwarze?Dr. Gardetto: Diese wird häufig mit ent-

fernt und in einem zweiten Schritt nach sechs bis zwölf Monaten, wenn alles gut verheilt ist, durch Eigengewebe wieder aufgebaut. Ich habe dafür eine eigene Methode entwickelt, die ein sehr gutes Ergebnis zeigt. Die neue Brustwarze aus eigener Haut wird dann in einem weiteren Schritt in der Farbe der anderen Brustwar-ze tätowiert.

Chance: Sie sprachen von drei MethodenDr. Gardetto: Die dritte Methode, eig-

net sich nur bei psychisch sehr starken Frauen, da sie mit einem gewissen Risi-ko verbunden ist, das nicht kalkulierbar ist. Es handelt sich hierbei auch um die anspruchsvollste Operationstechnik, die große Erfahrung und großes mikrochirur-gisches Geschick erfordert. Allerdings ist diese Methode unter dem ästhetischen Gesichtspunkt am zufriedenstellendsten für die Patientin. Bei diesem Eingriff, der sieben bis acht Stunden dauert, wird die Brust komplett mit Eigengewebe aufge-baut. Bei Frauen, die ein Bäuchlein haben, wird das erforderliche Gewebe mit Haut vom Bauch entnommen. Der Chirurg formt das Gewebe der gesunden Brust nach und vernäht es. Die Patientin erhält damit gleichzeitig eine Bauchstraffung. Der Na-

Das Patientengespräch ist für den plastischen Chirurgen Alexander Gardetto ein delikater Moment, der großes psychologisches Einfühlungsvermögen erfordert und auf den er sich sorgfältig vorbereitet. „Jede Patientin hat das Recht auf eine bestmögliche Rekonstruktion und muss in die Lage versetzt werden, selbst zu entscheiden, für welche Methode der Brustrekonstruktion nach einer Brustkrebsoperation sie sich entscheidet.“

Jede hat Recht auf bestmögliche Rekonstruktion

Alexander GardettoLeitender Arzt plastischer Chirurg im Krankenhaus Brixen

Seit vier Jahren ist er damit beauftragt, die plastische Chirurgie in Südtirol aufzubau-en und operiert an den Krankenhäusern Brixen, Sterzing, Meran und Bozen. Vor sei-ner Rückkehr nach Südtirol wollte Alexan-der Gardetto, der in Innsbruck habilitiert hat, eigentlich eine Universitätskarriere einschlagen. Gardetto, der im Martelltal aufgewachsen ist, hat in Innsbruck Medizin studiert. Nach Aufenthalten in Essen und Chicago, absol-vierte er seine Spezialisierung zum plasti-schen Chirurgen in Innsbruck.

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ne Rücksicht auf die entstehenden Kosten wählen?

Dr. Gardetto: Auf jeden Fall. Auch eine ältere Frau hat das Recht auf die bestmög-lichste Rekonstruktion. Heute muss keine Frau mehr den Brustkrebs als Verstümme-lung erleben. Jede Frau muss die Möglich-keit haben, ihre Weiblichkeit bestmöglich zu erhalten.

Chance: Gibt es weitere Komplikationen neben den bereits erwähnten?

Dr. Gardetto: Das Gewebe muss sich nach einer Rekonstruktion anpassen. Dabei kann es zu Verschiebungen, Aus-formungen oder Eindellungen kommen, die plastichirurgisch korrigiert werden können. Bei Eindellungen z. B. kann man Eigenfettzellen einspritzen.

bel wird an die ursprüngliche Stelle ver-setzt; die doch sehr große Narbe verläuft in der Bikinifalte.

Chance: Wo liegt das Risiko bei diesem Eingriff?

Dr. Gardetto: Zunächst ist ein Opera-tionsrisiko nicht auszuschließen, da der Chirurg kleinste Gefäße mikrochirurgisch wieder zusammennähen muss. Die größte Gefahr besteht aber nach der Operation: Wenn die mikrochirurgischen Gefäß-anschlüsse sich verschließen, kann im schlimmsten Fall der entnommene Haut- und Gewebelappen absterben.

Chance: Deshalb sagten Sie, dieser Ein-griff eigne sich nur für psychisch starke Frauen?

Dr. Gardetto: Ja, die Patientin muss sich im Klaren sein, welches Risiko sie auf sich nimmt. Allerdings hat sie danach eine Brust, die der echten täuschend ähnlich sieht.

Chance: Und was ist mit besonders schlanken Frauen, die nicht genug Bauch-gewebe haben?

Dr. Gardetto: Bei schlanken Frauen mit kleinen Brüsten kann das erforderliche Gewebe von der Oberschenkelinnenseite entnommen werden. Der dafür erforderli-che Schnitt verläuft praktisch unsichtbar in der Beugefalte des Oberschenkels.

Chance: Kann grundsätzlich jede Frau, egal welchen Alters die bei ihr verwendete Methode der Rekonstruktion frei und oh-

Frauen und BrustkreBsFRAUEN UND BRUSTKREBS

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FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

Chance: Ist das nicht auch eine Metho-de, um die ganze Brust zu rekonstruieren?

Dr. Gardetto: Wenn es darum geht, Tei-le der Brust zu rekonstruieren, ist das vor allem bei kleinen Brüsten sicher eine inte-ressante Methode, die auch in Südtiroler Krankenhäusern angewendet wird. Zum Aufbau der ganzen Brust ist diese Metho-de in meinen Augen allerdings völlig un-geeignet. Es sind fünf bis sechs Eingriffe

notwendig, und das Ergebnis ähnelt mehr einem schlechtgefüllten Schwimmreifen als einer Brust.

Chance: Wie beurteilen sie die Situati-on einer Frau, die heute an Brustkrebs er-krankt, mit einer Patientin, die vor fünfzehn – zwanzig Jahren erkrankt ist?

Dr. Gardetto: Dank des Brustgesund-heitszentrums in Brixen und Meran, aber

auch der guten Arbeit, die die Kollegen in Bozen leisten, fällt heute die Belastung durch eine Verstümmelung total weg. Dank der Früherkennung wird auch nur noch in äußerst seltenen Fällen die komplette Entfernung der Brust notwendig. Auch die Lymphknoten der Achselhöhle können in vielen Fällen gerettet werden. Ich vermu-te allerdings, dass es in Südtirol noch sehr viele Frauen gibt, die vor Jahren erkrankt

OP der rechten Brust, Oberschenkellappen (ohne Prothese, nur Eigengewebe) - Vorher (links) und nachher (rechts)

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sind und überhaupt keine oder nur eine sehr schlechte Rekonstruktion haben. Die-se müssen sich nur bei uns melden.

Chance: Sie meinen, diese Patientinnen können sich auch nach Jahren noch plasti-chirurgisch auf Kosten des Sanitätsdienstes behandelt lassen?

Dr. Gardetto: Selbstverständlich. Wenn es etwas zu verbessern gibt, dann werden wir das tun. In jedem Fall!!

Chance: Haben Sie manchmal das Ge-fühl als plastischer Chirurg von den Kolle-gen nicht ernst genommen zu werden, als Schönheits-Chirurg sozusagen?

Dr. Gardetto: Am Anfang, als ich die Aufgabe übernommen habe, die plastische Chirurgie in Südtirol aufzubauen, mag es schon vorgekommen sein, dass man mich belächelt hat. Aber die Resultate meiner Arbeit sprechen für sich.

Chance: Sie nehmen aber keine reinen Schönheitsoperationen vor?

Dr. Gardetto: Als an einem öffentlichen Krankenhaus praktizierender plastischer Chirurg darf ich das gar nicht. Aber ich ma-che auch nicht nur Brustrekonstruktionen, sondern nähe abgetrennte Finger wieder an, nehme Hauttransplantationen nach Verbrennungen oder Eingriffe zur Korrek-tur von Missbildungen bei Kindern vor. In den letzten Jahren habe ich mich auch auf die Rekonstruktion von Zunge und Gau-men bei Krebserkrankungen spezialisiert.

Chance: Was fasziniert sie am meisten an Ihrer Tätigkeit?

Dr. Gardetto: Die plastische Chirurgie ist ein ungemein weiträumiges Fach. Es gibt keine Standard-Operationen. Jeder Mensch ist anders. Bei jedem Eingriff muss man sich etwas überlegen und kann nicht einfach nach Lehrbuch vorgehen, sondern

muss individuelle Lösungen finden. Diese Herausforderung brauche ich. Alles andere ist langweilig.

Chance. Wie beurteilen Sie persönlich die Schönheitschirurgie?

Dr. Gardetto: In unserer Gesellschaft ist es nun einmal so, dass das Äußere sehr wichtig ist. Menschen, die sehr exponiert sind durch ihre Arbeit, die im Rampenlicht stehen, können sich solchen Eingriffen unterziehen. Derzeit nehme ich solche Operationen nicht vor, aber ich möchte es für die Zukunft nicht ausschließen. Ich kann nicht sagen, dass es mich nicht auch reizen würde. Es kommen auch heute Personen mit solchen Anliegen in meine Sprechstunde. Ich verweise sie dann an entsprechende Kollegen weiter. Wichtig ist das Maß. Manche Personen brauchen eher einen Psychologen als einen Schön-heitschirurgen! n

Prothesenrekonstruktion (nach Expansion) - Vorher (links) und nachher (rechts)

Unterbauchlappen (ohne Prothese, nur Eigengewebe (OP der rechten Brust) - Vorher (links) und nachher (rechts)

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Blond, blaugrüne Augen, ein zartes Gesicht und eine ebenso zarte

Stimme. Das ist Marie. Geboren in Däne-mark, verheiratet mit Hannes und Mutter von fünf Söhnen. Sie ist 43. Heute. Vier-zig als die Diagnose kam, die eine Zäsur darstellt in ihrem Leben. „Ich habe fünf Kinder geboren, gestillt. Gesund gelebt. Ich dachte, das gibt es einfach nicht. Ich doch nicht.“

Angst zu sterben - Nie

Die Mammographie belehrte sie eines Besseren. Der Strudel von Operation, Chemobehandlung, Strahlentherapie, Hormonbehandlung zog sie nach unten. Aber Marie kämpfte sich nach oben. Un-entwegt. Zurückblickend wundert auch sie sich: „Ich hatte keinen Augenblick

Angst zu sterben. Das war kein Thema für mich.“ Die Krankheit und ihre Folgen. Die belastenden Nebenwirkungen. Ihr aus den Fugen geratenes Leben. Das ja.

Um ehrlich zu sein, mit dem Umkrem-peln des alten Lebens hatte Marie schon vor der Krankheit begonnen. Eigentlich war sie gelernte Betriebswirtin. In diesem Beruf war sie lange tätig, über ihn hatte sie auch ihren Mann kennengelernt. 2005 begann sie mit einer Ausbildung als Vital-masseurin und schon 2006 wurde sie Lei-terin der Beauty und Wellness Abteilung eines Hotels. Ein halber Lebenstraum.

Aber nach nicht einmal einem Jahr kam die Diagnose im Laufe einer Routineunter-suchung. Marie: „Ich hatte tief in mir schon immer den Wunsch, mich selbständig zu

machen. Nach meinem ganz eigenen Konzept mit Menschen zu arbeiten.“ Die Krankheit – eine Zäsur in ihrem Leben bestärkte sie darin. Unmittelbar nach der Strahlentherapie begann sie eine weitere Ausbildung: Wellness-Trainerin. Heute hat sie ihr eigenes Zentrum. Wer eintritt, lässt den Alltagstrubel an der Tür zurück. Marie empfängt mit leiser Musik, sanfter Stim-me, offenem Ohr, gedämpftem Licht und einer Tasse Tee. Alles Weitere ergibt sich.

Die Krankheit als Chance

„Die Krankheit war eine neue Chance für mich. Vorher bin ich mit dem Strom geschwommen. Mir stand das Wasser bis zum Hals, aber ich habe es gar nicht gemerkt.“ Die Krankheit hat Marie einen neuen Weg gezeigt. „Ich war noch nie so glücklich, wie jetzt. Habe gelernt, auf mei-nen Körper, auf meine Zellen, auf mich zu hören.“ Geholfen hat ihr viel die Hilfe von Menschen, die ihr nahe stehen. Freunde, Familie, Nachbarn. „Diese Nächstenliebe zu spüren, hat mir Kraft gegeben.“

Und Kraft hat sie gebraucht. „Ich habe gekämpft, wie eine Löwin. Heute fühle ich mich stark wie eine Löwin. Aber wie eine Löwin nehme ich mir Zeit zum Nichtstun, Zeit für meine Kinder, Zeit für mich – erst dann kommt die Jagd.“

Diagnose Brustkrebs. Das liegt drei Jahre und ein Leben zurück. Ihr neues Leben hat Marie gemeinsam mit ihrem Mann Hannes mit beiden Händen gepackt. Und im Frühjahr haben sie sich ihren gemeinsamen Lebenstraum verwirklicht. Das Lebenszentrum Marie. Marie verabreicht Vital-Massagen, gibt Kurse in Pilates und Chi - Gong, Tanz, freier Bewegung. Hannes betätigt sich als Lebenscoach. Wer zu ihnen kommt, entspannt sich, öffnet sich, lädt Ballast ab. Wer will, findet Antworten auf viele Fragen.

Mein neues Leben . . .Marie und ihre Geschichte

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THEMA

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Das wichtigste während der akuten Pha-se war für Marie, jemanden zu haben, der ihr zuhört. „Während der Chemotherapie geht es dir einfach schlecht. Du siehst beschissen aus, hast keine Haare, die Li-bido ist gleich null, du siehst kein Ende des Wegs vor dir. Da brauchst du einfach Hilfe!“

Zu sich selbst finden – auch mit professioneller Hilfe

Marie hat Hilfe von der Onko-Psycholo-gin Clara Astner bekommen. „Viele Frauen denken, sie dürfen keine Schwäche zeigen, müssen das alleine packen. Aber in meinen Augen ist das ein Fehler. Du kennst Dich ja vorne und hinten nicht mehr aus. Mit dei-nem Körper nicht, mit dir selbst nicht. Du brauchst jemanden, der dich begleitet, der dir zeigt, wie man mit so etwas umgeht. Mit der Angst, mit den Fragen, mit dem Selbstwertgefühl.“

Die Krankheit als Selbstfindungsprozess. Marie musste lernen zu erkennen, was sie eigentlich will. Im Alltag, von ihrem Part-ner, von ihren Mitmenschen. „Ich habe auch gelernt, welche Menschen mir gut tun und welche nicht und heute ziehe ich das konsequent durch.“

Vom Wert der Zeit

Die Partnerschaft? Mittlerweile ist auch Hannes zu uns gestoßen, der gemeinsam mit Marie im Zentrum arbeitet. Die Ant-wort auf die Frage geben beide gleich-

zeitig: „Die Krankheit hat unsere Partner-schaft mit neuem Leben erfüllt. Vorher war die Bewältigung des Alltags vorherr-schend. Die Arbeit. Die Kinder. Das „Wir“ war nach hinten gedrängt.“ Die Krankheit hat das Bewusstsein beider

Innere Harmonie durch Einklang von Geist und Körper - was ihr geholfen hat, möchte Marie auch anderen Menschen vermitteln.

Folgt

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TITELTiTel

durfte, gesellte sich die Sorge um die Kin-der. Die Krankheit hat beiden geholfen, Partnerschaft, Zusammenleben und Liebe neu zu erleben und vielleicht auch neu zu definieren. Auch die Nebenwirkungen der Hormontherapie haben sie gemeinsam überwältigt, tragen sie gemeinsam. Voraus-setzung dafür: Offenheit und reden, reden, reden. Was die Kinder betrifft, die damals 8

verändert. Hannes: „Was Marie passiert ist, hat mir die Endlichkeit der Zeit bewusst gemacht und vor allem den Wert der Zeit und welche Verschwendung es ist, wenn man sich an lächerlichen Kleinigkeiten stößt.“

Zur unendlichen Dankbarkeit, was er mit Marie bis dahin gemeinsam erleben

(Zwillinge), 10, 12 und 14 Jahre alt waren, wählten beide den Weg der Offenheit.

Die Kinder in alles mit einbeziehen

„Es war wichtig für ihr Vertrauen in uns“, betont Hannes, „dass sie nie das Gefühl hatten, wir würden etwas vor ihnen ver-bergen. Sicher war es ein Quantensprung für sie. Aber Kinder haben so feine Anten-nen, dass sie ohnehin merken, wenn et-was nicht stimmt.“ Bezieht man sie nicht mit ein, fühlen sie sich betrogen. „Ich ha-be immer versucht, so schön wie möglich auszusehen, wenn ich mit den Kindern unterwegs war,“ erinnert sich Marie. „Das war mir wichtig für sie, aber natürlich auch für mein Selbstwertgefühl.“

Die wichtigste Frage für Marie in Be-ziehung zu ihrer Krankheit war: Was will mir dieses Signal meines Körpers sagen? Hannes: „In diesem Sinn war die Krankheit von Marie ein Weckruf, für alle beide! Auch meinem Leben hat dieses Erlebnis eine an-dere Richtung gegeben.“

Coaching: Keine Lösungen vorgeben, sondern Wege öffnen

Der businessorientierte Wirtschafts-fachmann Hannes, der vorher im Bereich Tourismus-Unternehmensberatung tätig

FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

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FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

war, absolvierte eine Coaching-Ausbil-dung. Am Rande ist er auch heute noch im Bereich Unternehmensberatung tätig. Der Unterschied: heute steht der Mensch im Mittelpunkt.

Zu Hannes kommen Menschen, die mit ihren bisherigen Strategien nicht weiter-kommen. Sei es im Beruf, mit der Firma, mit dem Chef, mit den Mitarbeitern, sei es im Leben. Menschen, die vor Entscheidun-gen stehen und sich schwer tun damit. „Ich helfe ihnen, Ordnung im Kopf zu schaffen, initiiere eine Art Sortierarbeit um aus dem Hamsterrad herauszufinden, einen kreati-ven Prozess, der zur Lösung führt. Wohl-gemerkt: Lösungen vermittle ich keine, ich öffne die Wege dorthin.“

Im neuen Leben ist Platz für alles

Diese Zusammenarbeit bringt auch Marie und Hannes Lebensqualität, sie er-gänzen sich. Der Kunde kommt zuerst zu Marie, die sich der körperlichen Wohlfüh-lebene annimmt und dann zu Hannes, der business- oder zukunftsorientiert arbeitet.

Mit ihrem Körper fühlt sich Marie heute, drei Jahre nach der Diagnose wieder eins. Mit ihrem Leben ebenfalls. Die Nebenwir-kungen der Chemo- und Hormontherapie hat sie mit viel Willenskraft und mithilfe

der Zell-Symbiose-Therapie, die sie in Ös-terreich entdeckt hat, überwunden. Ihren Lebenstraum hat sie sich verwirklicht. Part-nerschaft und Familie funktionieren. Aber sie lebt kein falsches Idyll, sondern ein

erfülltes Leben, in dem Platz für alles ist. Auch für Auseinandersetzungen, wie eine kurze Demonstration zeigt, in der Hannes verdeutlichen will, wie Kommunikations-probleme entstehen können. n

Marie und Hannes: Die Erfahrung der Krankheit hat sie noch mehr zusammen geschmiedet.

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PRESSEKONFERENZ KINDERHILFSFONDPressekonferenz kinderhilfsfond

Ihr Vater hatte glücklicherweise keine finanziellen Probleme und im Sport

konnte Lucia für sich persönlich einen Weg finden, die Lücke, die der Tod der Mutter gerissen hatte, zumindest teilweise aus-zufüllen. Lucia Recchia ist Patin des jüngs-tens Projekts der Südtiroler Krebshilfe. Ein Kinderhilfsfond für Kinder krebskranker Eltern.

Neben der psychischen Belastung, die die Krankheit eines Elternteils mit sich bringen kann, dem Verlust, gibt es noch weitere negative Auswirkungen auf das

Leben eines Kindes. Und diese kann man im Gegensatz zu den ersteren mit finanzi-eller Hilfe ausgleichen. Gerade wer einen Verlust erlebt hat oder zuhause in einem durch die Krankheit von Ängsten und Sor-gen geprägten Klima lebt, braucht einen Ausgleich. Da in vielen Familien die Krebs-erkrankung finanzielle Sorgen mit sich bringt, kann aber gerade dieser Ausgleich den betroffenen Kindern oft nicht geboten werden. Es handelt sich dabei keineswegs um Luxus, sondern um die ganz gewöhnli-chen Aktivitäten eines Kindes. Tanz, Sport, Ferien-Freizeit, Skikurs, Bastelkurs … Aber

auch psychologische Hilfen, die helfen das Trauma zu überwinden oder ganz kon-krete Hilfen, um den Kindern eine ihren Fähigkeiten angemessene Ausbildung zu garantieren.

Im September hat die Südtiroler Krebs-hilfe ihre jüngste Initiative der Öffentlich-keit vorgestellt und Präsidentin Renate Daporta Jöchler scheute sich nicht, ihre eigene Erfahrung mit der durch eine Krebs-erkrankung hervorgerufenen Not vor die Presse zu bringen. Als ihr Mann Karl vor acht Jahren an Krebs erkrankte, stand die Familie vor dem finanziellen Nichts. Und

Sie hat Glück gehabt. Glück im Unglück. Und deshalb möchte sie anderen, die in dieselbe Lage wie sie kommen, helfen. Die Skirennläuferin und Vize-Weltmeisterin Lucia Recchia hat mit sechs Jahren ihre Mutter verloren. Durch Krebs.

Ihr Leben muss weitergehenKinderhilfsfond der Krebshilfe mit Patin Lucia Recchia vorgestellt

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Pressekonferenz kinderhilfsfond - der koMMenTArPRESSEKONFERENZ KINDERHILFSFOND - DER KOMMENTAR

war um jede Hand froh, die sich hilfreich entgegenstreckte. „Stolz ist in so einer Situ-ation fehl am Platz“, so Renate Daporta. Ihr Mann war Alleinverdiener, sie führte dem Malerbetrieb die Buchhaltung. Die junge Familie mit zwei kleinen Töchtern hatte gerade ein Eigenheim erworben. Ein Pa-radebeispiel für so viele Schicksale.

Spenden und Erlös aus Aktionen

Der Hilfsfonds soll allein aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen fi-nanziert werden. „Wobei wir uns natürlich auch über Aktionen freuen, dessen Erlös dem Hilfsfonds zu Gute kommt“, betont Renate Daporta Jöchler.

Die Spenden werden zum einen genutzt, um Angebote zur psychologischen Beglei-tung der Kinder in dieser schwierigen Fami-liensituation zu finanzieren. Die Krebshilfe bietet in den verschiedenen Sektionen be-reits Maltherapie-Kurse an, bei der Kinder und Jugendliche unter Begleitung von aus-gebildeten Betreuern ausdrücken können, was sie bewegt.

Zum anderen werden die Spenden aber auch ganz konkret für finanzielle Soforthil-fen eingesetzt, wo bedingt durch Krank-heit oder Tod eines Elternteils finanzielle Engpässe entstehen, die die Lebensum-stände und Zukunftschancen des Kindes einschränken. Bei nachgewiesener Bedürf-tigkeit wird aus diesen Mitteln der Besuch von Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder krebskranker Eltern finanziell un-terstützt.

Lucia Recchia möchte nicht nur eine pas-sive Patin bleiben. In Zukunft wird sie auch versuchen, sich direkt in von der Krebshil-fe angebotene Projekte für Kinder einzu-bringen. „Wir haben noch nichts konkret entschieden, aber ich kann mir vorstellen, dass wir Treffen organisieren, wo ich den Kindern aus meinem Leben erzähle und sie an meiner Erfahrung mit diesem Thema teilhaben lasse.“ Denkbar wäre auch das Angebot von Schnee- und Ski-Nachmit-tagen mit Lucia Recchia oder Treffen mit anderen bekannten Persönlichkeiten, die sich für die Initiative gewinnen lassen.

Spender, die gezielt diese neue Initiati-ve der Krebshilfe unterstützen möchten, müssen bei ihrer Spendenzahlung nur den Vermerk „Kinderhilfsfond“ angeben. n

Lucia Recchia

Erst der Mann und jetzt die Frau im Mittelpunkt einer monogra-

phischen Ausgabe. Warum? Zum Thema Mann lag ein klarer Notstand vor, den wir glaube ich in der Ausgabe 1/10 der Chance gut herausgearbeitet haben. Und jetzt die Frau. Nicht etwas aus Gründen der par condicio. Nein. Frauen sind zwar einerseits viel mehr bereit, sich mitzutei-len, neigen mehr dazu, im Gespräch Hil-fe zu suchen und dadurch die auf ihnen liegende Last zu teilen. Wir Frauen – und ich beziehe mich da auch mit ein – haben ein anderes Problem. Wir fühlen uns oft so eingebunden in die Verantwortung, unersetzlich für Familie, Ehemann, Kinder, Haushalt, dass wir dabei ganz vergessen, auch an uns und an unsere Bedürfnisse zu denken. Vergessen, auf uns aufzupas-sen. Dabei ist es gar nicht so, dass es ohne uns nicht geht. Vielleicht nicht so perfekt, nicht so ordentlich, nicht so diszipliniert. Aber es geht. Wenn es sein muss, sind so-wohl der Partner als auch die Kinder in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Wir Frauen müssen lernen, uns Schwächen zu-

zugestehen. Wir müssen beizeiten daran denken, mit unseren Kräften zu haushal-ten. Wonderwoman gibt es nur im Film. Und wer will schon wonderwoman? Wir müssen auch lernen, Verantwortung für uns zu übernehmen, lernen verantwortlich mit uns umzugehen. Damit meine ich die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Sich regelmäßig selbst die Brust zu unter-suchen. Nicht einfach denken, mir passiert das ohnehin nicht. Ich selbst zähle auch zu denjenigen, die sich viel zu selten selbst abtasten. Wenn ich dann einen Knoten entdecke, gerate ich gleich in Panik. Weil ich meine Brust nicht gut genug kenne. Bis jetzt ist es Gottseidank immer gut ge-gangen. Im Herbst jedenfalls möchte ich an dem vom Brustgesundheitszentrum in Meran angebotenen Kurs für die Eigenun-tersuchung teilnehmen. Ganz bestimmt! Frauen fühlen sich zu sehr verpflichtet, zu funktionieren. Nach einer Krebser-krankung funktioniert frau anders. Damit es die anderen akzeptieren, muss frau es zuerst akzeptieren. Das gilt für die Bezie-hungen zur Umwelt, zu den Kindern, vor

allem auch zum Partner. Hier braucht es Mut, um Tabuthemen anzusprechen. Die veränderte Sexualität. Die Schwierigkei-ten, den von der Krankheit gezeichneten Körper anzuerkennen.

Für viele Frauen ist die Erfahrung ih-rer Krankheit auch mit einem Wechsel in der Lebenseinstellung verbunden. Wer die Krankheit und ihre Bekämpfung hin-ter sich hat, lernt das Leben mit neuen Augen zu sehen. Setzt neue Prioritäten. Lernt, seine Zeit anders zu nutzen. Auch für sich selbst. Und stellt dabei vielleicht fest, dass dadurch mehr auch für die an-deren bleibt. Die Diagnose Krebs scheint im ersten Augenblick ein Schlusspunkt zu sein. Aus. Vorbei. Die Geschichte von Marie und von Margit – und das sind nur zwei Schicksale von vielen - zeigt, dass das nicht sein muss. Die Krankheit kann auch ein Anfang sein. Nach der Krankheit kann man Träume verwirklichen, die Richtung ändern, intensiver und bewusster leben. Trotz allem. Oder gerade deswegen!

Nicole Dominique Steiner

Wonderwoman – Nein danke Der Kommentar

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zurückzufinden. „Die physische Bewegung, das langsame Steigern der eigenen Möglich-keiten hilft, sich selbst zu akzeptieren, hilft insgesamt wieder leistungsfähig zu werden.“

Über ein gutes Körpergefühl Zuversicht aufbauen

Gertraud Gisser nennt die emotionale innerliche Lähmung, die viele Patienten nach dem Trubel der Akutphase überfällt und apathisch werden lässt den „Todstellef-fekt“. „Die schrittweise Rückkehr zur körper-lichen Leistungsfähigkeit hilft den Frauen, sich selbst wieder wahrzunehmen und sich auch wieder in die Gesellschaft einzubrin-gen. Ein gutes Körpergefühl ohne Tabu ist Voraussetzung für die weitere Heilung, hilft Zuversicht aufzubauen.“

Die Lymphdrainage ist nur ein Teil ihrer Tätigkeit, die schon vor der Operation bzw. sofort danach einsetzt. „Meine Mitarbeiter und ich nehmen sofort, schon ein zwei Tage nach der Operation Kontakt zu den betroffenen Frauen auf.“ Ratschläge, um die Beweglichkeit zu erhalten, Tipps für die Lagerung, um Lymphödeme von vornehe-rein zu vermeiden.“

Nur 14 – 18 Prozent der Frauen entwickeln Lymphödeme

Nur ca. 14 - 18 Prozent der an Brustkrebs operierten Frauen entwickeln Lymphöde-me. Die anderen bauen sofort nach dem Eingriff neue Lymphwege auf. Nicht zuletzt auch, weil heutzutage die chirurgische Be-handlung wesentlich schonender ist als noch vor 10 - 15 Jahren.

Jede operierte Frau erhält eine aus-führliche Informationsbroschüre und Gelegenheit in einem Gespräch mit den

Sie ist die Primarin und Begründerin der Reha-Abteilung im Brixner Krankenhaus. Aber Dr. Gertraud Gisser beschränkt sich bei ihrer Arbeit auf weit mehr als nur Bewegungsabläufe, Lymphdrainage oder manuelle Stimulationen. Sie hat einen ganzheitlichen Ansatz, mens sanae in corpore sanem. Das ist ihr Credo. Ein gesundes Körperbewusstsein ist Voraussetzung für psychisches Wohlbefinden. Krebskranken beides wiederzugeben, das ist ihr Ziel.

Die ihrer Ansicht nach beste Medizin und sie kostet nichts: Sich an der

frischen Luft bewegen. Natur, Sauerstoff, Sonnenstrahlen tanken, seinem Körper etwas abverlangen, ohne die Reserven an-greifen. Rituale einhalten, Disziplin, regel-mäßige Abläufe. Dazu eine ausgewogene Ernährung.

An Brustkrebs erkrankten Frauen versucht Dr. Gisser vor allem das zu vermitteln: die Fähigkeit schrittweise in ein zwar verän-dertes, aber qualitativ wertvolles Leben

Physiotherapeuten bzw. dem behandeln-den Arzt Fragen zu klären. Dr. Gisser warnt davor, sich auf eigene Faust ungefilterte Informationen im Internet zu besorgen. „Die Betroffenen brauchen nicht nur The-rapie, sondern Informationen. Informati-onen aus allen Bereichen, entsprechend verständlich aufbereitet. Wir nennen das Brust-Nursing.“

Brust-Nursing

Speziell ausgebildete Krankenschwes-tern vermitteln Informationen, was man gegen Therapie-Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schleimhautentzündungen tun kann, welche komplementärmedizi-nischen Anwendungen angebracht sind. Vermitteln Informationen über Perücken, über den Umgang mit dem veränderten Körper. Auch Informationen in rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen beispiels-weise über Invalidität etc. gehören dazu.

Die verschiedenen Fachbereiche arbei-ten in einem dichtgeknüpften Netzwerk synergetisch zusammen, um den Frauen ein komplettes Panorama anbieten zu kön-nen. „Vor 20 Jahren“, erinnert sich Gertraud

Kein Geheimrezept und null KostenBewegung, frische Luft und kreative Entspannung erhöhen Heilungschancen

FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

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Gisser, „hab ich noch ein Strafverfahren an-gedroht bekommen, weil ich die Fußreflex-zonenmassage empfohlen habe.“ Heute ist das Schnee von gestern.

Wer zu den 14 – 18 Prozent gehört und tatsächlich ein Lymphödem entwickelt, wird schon im Krankenhaus entsprechend behandelt und anschließend an die Krebs-hilfe weiter verwiesen. Gisser: „Das hat den Vorteil, dass die Frauen nicht mehr ins Krankenhaus zurückmüssen für die Thera-pie und sich zudem unter Gleichgesinnten aufgefangen fühlen.“

Bei Lymphödemen: Vorsicht ja – Panik nein

Die Mitarbeit der Patientin ist bei Lym-phödemen von größter Bedeutung. Schon kleinste Verletzungen, etwa ein Kratzer bei der Gartenarbeit oder ein Mückenstich sollten dem behandelnden Arzt gemeldet werden. Bei Blutuntersuchungen oder Blut-druckmessen sollten die Frauen von sich aus den nicht betroffenen Arm hinhalten. „Alles, was sich im Gewebe staut, ein reduzierter Stoffwechsel kann zu Infektionen führen, die im schlimmsten Fall auch eine Sepsis

nach sich ziehen können.“ Vorsicht ist also geboten, Panik hingegen ist nicht angesagt.

Zum Heilungsprozess gehört unbedingt ein Hinterfragen des Lebensstils. Davon ist Gertraud Gisser überzeugt. Vor 15 Jahren waren die Krebserkrankung und die als Verstümmelung empfundene Operation noch tabubesetzt. Heute fällt es den Pa-tientinnen insgesamt leichter, über ihre Erfahrungen zu reden, es herrscht ein grö-ßeres Selbstverständnis zum eigenen Kör-per und auch zur Sexualität. „Wir versuchen uns, in jede Patientin zutiefst einzufühlen, die Lebensgeschichte nachzuempfinden , um den Schlüssel für das künftige Wohler-gehen zu finden.“

Lebenskraft und Lebensenergie durch Bewegung wiederfinden

Der Kreis des sich isoliert und kraftlos Fühlens muss sofort durchbrochen wer-den, bzw. darf gar nicht erst entstehen. Gisser: „Man kann und muss die Lebens-kraft und Lebensenergie in seinem Körper wiederfinden, das, was der Italiener so tref-fend „potenziale di salute innato“ nennt.“ Bewegung an der frischen Luft, kreative

Tätigkeit, gezielt natürliche Ernährung, Entspannung – all das hilft. Und für all das ist es nie zu spät. Am besten, Sie fangen gleich damit an! n

Gertraud Gisser: "Die Betroffenen brauchen nicht nur Therapie sondern Informationen"

Gertraud Gisser bei einem ihrer Vortragsabende für die Krebshilfe

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war sie doch geschockt. Auch wenn sie längst die Perücke gekauft hatte und jede Menge netter Tücher. „Jetzt war es plötz-lich sichtbar – für mich, für alle.“ Fotos aus dieser Zeit hat sie nur eines, aufgenom-men auf einem Bootsausflug auf Ischia.

Sobald wie möglich wieder arbeiten. Schwach – aber es ging

Auch wenn es ihr schlechtging, Margit ließ sich nicht hängen. „Dann ist es aus. Ich räumte Schubladen zuhause auf, ging in der Wiese auf und nieder und fühlte mich dabei, wie wenn ich den Everest besteigen würde.“ Margit verschlang Bücher über Meditation, brachte sich selbst Visualisie-rungsübungen bei, hörte Engels-CDs. „En-de November ging ich dann wieder arbei-ten. Schwach zwar, aber es ging.“ Musste gehen, weil sie es so wollte.

Am 29. Dezember war es dann soweit. Eine Hochdosis Chemotherapie im sterilen Zimmer, das sie für drei Wochen nicht wür-de verlassen können. Und vier Tage später, am 2. Januar 2009 die Infusion mit ihren Stammzellen. „Zwanzig Minuten, in denen ich am Tropf hing und mir sagte, das ist jetzt dein neues Leben.“

Zwanzig Minuten Infusion: „Mein neues Leben“

Nach vier Tagen fingen die Nebenwir-kungen an. Massivst. Übelkeit, Mund-schleimhautentzündung, Schwäche. „Die Betreuung im Bozner Krankenhaus war exzellent.“ Aufwärts ging es nur langsam, aber nach drei Wochen durfte Margit heim. Ihre Mutter betreute sie in der ersten Zeit. Margit hatte jeden Tag Besuch, Telefon-

Das Wort positiv kann sie nicht leiden. Aber wenn man sie beschreiben möchte, dann fällt einem genau dieses Wort ein. Margit Schwarz hat einen Krebs, der nicht heilbar ist, der aber mittlerweile zu den chronischen Krankheiten zählt. Angst vor dem Sterben hat sie nicht. Als Krankenschwester weiß sie alles über ihr Leiden. Und dieses Wissen gibt ihr Zuversicht und Kraft. Ihr Leben sagt sie, sei heute intensiver und bewusster als vorher. Besser. Trotz allem.

Plasmazytom, bzw. multiples Melom. So lautete die Diagnose, die ihr

nach einer arbeitsmedizinischen Routine-untersuchung gestellt wurde, als sie ihre Stelle vom Krankenhaus Brixen nach Ster-zing wechselte.

Margit war zu diesem Zeitpunkt völ-lig beschwerdefrei und musste zunächst auch nichts tun. Sie ist dennoch sofort aktiv geworden. Hat mit ihrem Mann und ihren drei Kindern, ihrer Mutter geredet. Hat sich im Internet informiert, hat Kontakt zu einer österreichischen Selbsthilfegrup-pe aufgenommen, hat Zeitungen verschie-dener Vereinigungen von Krebskranken in Deutschland, Österreich und der Schweiz abboniert.

Kontakte zu Selbsthilfegruppen und MM-Forum

„Ich musste gleich etwas tun, das gab mir Sicherheit“, erinnert sich Margit. Das war im Frühjahr vor zwei Jahren. Im Ok-

tober 2008, Margit weiß das Datum auswendig, am

13. Und 14., war sie dann zwei Tage im Bozner Kranken-haus, um auf die Stammzellenthe-

rapie vorbereitet zu werden. Zwei

Tage I nfusionen. „Ich war vorbereitet

auf den Tag X“, erzählt Margit. „Habe nichts dem Zufall

überlassen.“

Aber als nach mehreren Tagen dann beim Haarewaschen plötzlich die ganze Badewanne schwarz vor Haaren war, da

anrufe. „Ich war zwar todmüde, aber das tat gut.“

Seit 2008, seit dem Tag ihrer Diagnose, hatte Margit jeden Monate eine Visite und eine Infusion. Jetzt sind es Drei-Monats-Abstände. „Schmerzen habe ich immer. Das Becken, die Arme, die Schultern. Aber ich nehme keine Schmerzmittel. Ich weiß, was ich hab.“

Durch die Krankheit wertvolle Begegnungen

Durch ihre Krankheit sagt Margit, habe sie ganz wertvolle Menschen kennenge-lernt. In der österreichischen Selbsthilfe-gruppe, in der alle dasselbe Leiden ha-ben. In der Brixner Selbsthilfegruppe der Südtiroler Krebshilfe, die sie seit letztem Jahr besucht. Beim diesjährigen Ferienauf-enthalt der Krebshilfe in Caorle, an dem sie das erste Mal teilgenommen hat. „Ich wollte da eigentlich nicht hin. Dachte, die reden ja doch nur vom Krebs. Aber das war so etwas Besonderes. So eine tolle Stimmung. Jeder wusste, was er hinter sich hat, jeder wusste, wo er stand. Und jeder hat jeden Augenblick ganz bewusst gelebt.“

Auch bei ihrer Arbeit merkt Margit, dass sie eine andere geworden ist. „Ich arbeite in der Ambulanz und merke, dass ich den Leuten ganz anders helfen kann als früher.

„Ich schaff das schon!“Die Geschichte 2: Margit Schwarz

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Ich weiß, was sie durchmachen. Mache ihnen Mut, in dem

ich ihnen erzähle, dass auch ich das alles erlebt

habe.“

Wenn Du Chemotherapie machst, hast Du immer eine Chance

Zuhause ist ihre Krankheit kein Thema. Ihr Mann Hubert und ihre drei

erwachsenen Kinder Harald, Marina und Aaron meiden das Thema. Margit ist das

im Grunde recht. Sie weiß, dass sie krank ist. Aber sie ist zuversichtlich. „Jedes Mal, wenn ich im Internet, im Forum von Men-schen mit dieser Krankheit lese, die nach zehn oder 15 Jahren noch leben, dann denke ich, das schaffst du auch! Wenn du Chemotherapie machst, dann hast du im-

mer eine Chance. Früher hat meine Krank-heit in einem Jahr zum Tod geführt, heute zählt sie zu den chronischen Krankheiten mit Prognosen von fünf bis 25 Jahren.“

Kein Platz für die Krankheit

Die Krankheit ein Grenzgang. Nichts ist wie vorher. Wie ist ihr Leben heute? Hat sie Angst? Margit schaut mich ganz of-fen an. Sportlich, schlank, rote Haare mit flottem Kurzhaarschnitt. Eine attraktive Frau Mitte fünfzig. „Angst habe ich keine. Auch nicht vor dem Tod.“ Und wenn sie ihr Leben heute mit dem Leben vor der Krankheit vergleicht? „Dann kann ich nur sagen, heute ist es besser. Heute habe ich eine ganz andere Lebensqualität. Mache alles viel bewusster, lebe nicht einfach so dahin. Sport treiben, wandern, die Blumen anschauen. Und der Krankheit lasse ich einfach keinen Platz.“ n

Margit Schwarz

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FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

Im Krankenhaus Brixen wird die psycho-logische Beratung/ Behandlung wenn

möglich Geschlechter orientiert angeboten. Psychologen für Männer; Psychologinnen für Frauen.

Clara Astner leitet seit sieben Jahren den onko-psychologischen Dienst in Brixen, Psy-chologin ist sie seit 25 Jahren. Die erste Be-gegnung mit ihr zeigt, dass sie die richtige Person am rechten Ort ist. Ihr aufgeschlos-senes Wesen, ihre strahlenden Augen, ihr offenes Lachen und ihre positive Ausstrah-lung wecken auf Anhieb Vertrauen. Man/ frau fühlt sich wohl in ihrer Gegenwart.

Als Frau betreut sie vornehmlich Patien-tinnen der Gynäkologie. Grundsätzlich jede Frau hat das Recht auf eine Visite kurz nach Diagnose und Operation. „Es geht darum, dass die Frauen uns kennenlernen, damit sie wissen, an wen sie sich im Notfall wen-

den können.“ Ein erster Kontakt also, um Wege zu öffnen. Und um den tatsächlichen Bedarf zu eruieren. Astner: „Nur etwa 30 Prozent der Krebskranken brauchen tat-sächlich eine psychologische Behandlung. Es liegt an der Fähigkeit des Psychologen, diese Personen heraus zu screenen.“

Nur 30 Prozent der Krebskranken brauchen eine onkopsychologische Behandlung

Im ersten Gespräch geht es demnach um die Erkennung latenter Depressionen oder Angstzustände, um die Beurteilung der psychosozialen Situation des Patien-ten. „Die restlichen 70 Prozent bringen von Haus aus adaptive Ressourcen mit, die ihnen helfen, das Erlebte zu bewältigen.“ Hier geht es darum, eventuelle kritische Momente kurzfristig abzudecken, wie z. B. die unmittelbare postoperative Phase, die erste Chemotherapie, die Diagnose eines Rückfalls bzw. die palliative Phase.

Während es den meisten Männern also nur darum geht, das ganze schnell hinter sich zu bringen und zur Normalität zurück-zukehren, machen sich die Frauen auf die Suche nach den Ursachen ihrer Erkran-kung. Die erste Frage, die eine Frau sich nach ihrer Diagnose stellt, ist, überlebe ich das?“ Und zwar weniger im Hinblick auf sich selbst, als auf ihre Verpflichtungen den Kindern und dem Partner gegenüber. Clara Astner: „ Fragen nach dem Selbstwert oder nach der Sexualität kommen erst später. Bei Männern ist es genau umgekehrt.“

Ältere Frauen und das Problem der Rollenumkehr: Sie ist bedürftig, er soll helfen

Das Hauptproblem von Frauen mit ihrer Krankheit betrifft also das Beziehungsgefü-ge. Gerade ältere Frauen haben beispiels-weise Probleme mit der Rollenumkehr. Das heißt, zu akzeptieren, dass sie jetzt bedürf-

tig sind und der Mann Hilfe leisten soll. „Viele Frauen sagen nicht, was sie wollen, beklagen sich dann aber, dass der Partner nichts tut. Die Männer hingegen sind untä-tig und hilflos, weil sie nicht wissen, wie sie helfen sollen. „Hier müssen wir die Frauen ermutigen, deutlich auszusprechen, was sie brauchen.“

Generell ist der Ansatz bei älteren und jüngeren Frauen sehr unterschiedlich. Bei Männern fällt das Alter nicht so sehr ins Gewicht. „In der Therapie mit älteren Frau-en geht es viel um Kommunikation. Diese Generation ist es nicht gewöhnt, ihren Be-dürfnissen Ausdruck zu geben, Unbehagen zu kommunizieren. Auch das Stadt-Land-Gefälle tritt hier deutlich zu Tage.“

An Brustkrebs erkrankte junge Frauen sehen sich mit einer Reihe von Fragen konfrontiert, die eigentlich nicht zu ihrem Alter passen und haben entsprechende Schwierigkeiten damit. Generell sind auch die Prognosen schlechter, weil die Krank-heit früher aufgetreten ist. Sie müssen sich einer schwerwiegenderen Therapie unter-ziehen und leiden unter massiven Neben-wirkungen, die sie eine Generation voraus katapultieren. Hinzu kommt die große Sor-ge um das Schicksal der Kinder, die noch klein oder gerade im Pubertätsalter sind.

Jüngere Frauen werden eine Generation voraus katapultiert

Sorgen und Themen, die einer normalen Biographie nicht entsprechen. „Die Frauen haben das Gefühl, die Zeit schrumpft zu-sammen und empfinden das als existentiell bedrohlich. Psychologisch ist das sehr kom-pliziert zu handhaben“, erklärt Clara Astner.

Ein großes Problem stellen für junge Frauen auch die massiven Nebenwirkun-gen der Antihormontherapie dar. „Junge

Eine Krebserkrankung hat unterschiedliche Auswirkungen auf Männer bzw. Frauen. Männer erleben die Krankheit als Beeinträchtigung ihrer sozialen und körperlichen Funktionen und wollen schnell zum alten Status Quo zurück. Frauen hingegen empfinden die Krankheit als existentielle Erschütterung, als Anlass für eine Lebensbilanz.

Auch die Seele braucht HilfeEin Gespräch mit der Psychologin Dr. Clara Astner

Psychologin Clara Astner

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FRAUEN UND BRUSTKREBSFrauen und BrustkreBs

Die Südtiroler Krebshilfe ist ein wichtiger Partner in der Betreu-

ung von Tumorpatienten und wird deshalb vom Gesundheitsressort gefördert.“ Lan-desrat Richard Theiner machte beim An-trittsbesuch von der Präsidentin der Süd-tiroler Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, keinen Hehl aus seiner Wertschätzung für die 1981 gegründete Vereinigung.

Renate Daporta stellte sich nach ihrer Wiederwahl im Juli dem Landesrat vor und nutzte das Treffen, um ihm die Krebshilfe in Zahlen vorzustellen. Der Verein beschäftigt heute 18 hauptamtliche und 65 ehrenamt-liche Mitarbeiter und hat 8.006 Mitglieder. Unter anderem leistete die Krebshilfe im vorigen Jahr insgesamt 7.300 Stunden ma-nueller Lymphdrainage für Tumorkranke. Sehr beeindruckt zeigte sich der Landesrat auch über das reiche Tätigkeitsprogramm der Krebshilfe in den verschiedenen Sek-tionen und von dem breiten Spektrum das von Gymnastik und Tanz über Malkurse bis zu Selbsthilfegruppen reicht.

„Unser Ziel ist die verstärkte Zusammen-arbeit mit der ‚Lega per la lotta contro i tu-mori di Bolzano’. Da wir eher in der Nach-sorge und die Lega mehr in der Vorsorge tätig sind, sehe ich hier ein großes Poten-tial“, so die Präsidentin der Krebshilfe und

sprach ein gemeinsames Problem beider Vereine an: Betrügerische Spendenaufru-fe per Telefon bzw. in Tür-zu-Tür-Aktionen durch Organisationen, die vorgeben neu gegründet zu sein und vom Land unter-stützt zu werden. n

V. r. n. l.: Markus Unterkircher, Renate Daporta Jöchler, Landesrat Richard Theiner und Amtsdirektor Ulrich Seitz

Antrittsbesuch bei Landesrat Theiner Krebshilfe ein wichtiger Partner

Frauen, die sich plötzlich sagen, ich bin alt, will es aber nicht sein, die sich plötzlich mit psychologischen und physischen Aspekten auseinandersetzen müssen, die ihrem Alter nicht entsprechen.“

Sexualität und die körperlichen Aspek-te der Krankheit, die vielleicht im ersten Moment in den Hintergrund gerückt wa-ren, machen sich jetzt massiv bemerkbar“, erklärt die Psychologin. Nach der Chemo- und Radiotherapie geht das „normale“ Le-ben wieder weiter. Der Beruf, die Aufgaben einer Mutter und einer Partnerin werden wieder präsent. Die Umwelt hat das Thema fast vergessen, aber die Frau fühlt sich alles andere als „normal“.

Junge Frauen erleben Operation weniger als „Beschädigung“

Der körperliche Aspekt hat heute laut Ast-ner allerdings für junge Frauen weniger Be-deutung. Die neuen Operationsmethoden lassen die meisten Frauen das Stadium der „Beschädigung“ nicht mehr erleben. Astner: „Während ältere Frauen oft eine geringe Wertschätzung ihres Körpers haben, zeigen

junge Frauen ein ausgesprochenes Körper-selbstwertgefühl und können auch viel bes-ser mit der plastischen Chirurgie umgehen.“

Im Bereich Sexualität aber schweigen auch sie meist. „Dieses Thema wird selten aktiv von der Frau angesprochen. Hier ha-ben wir als Ärzte eine Bringschuld, aber es ist nicht leicht, den richtigen Zeitpunkt auszumachen.“ Die Anti-Hormonkur be-wirkt die für die Wechseljahre typische Scheidentrockenheit und geht auch mit einem Verlust der Libido einher. Viele Frauen haben in diesem Bereich Barrieren in der Kommunikation mit ihrem Partner. Sie trauen sich nicht, in der Apotheke nach Gleitmitteln zu fragen. Schämen sich. Zie-hen sich zurück. Schweigend. Die Männer interpretieren dies Liebesentzug.

Antihormontherapie und Sexualität

„Wir bemühen uns, das Thema ansprech-bar zu machen, auch nach außen. Und ermutigen die Frauen, Sexualität im um-fassenden Sinn und nicht auf den bloßen Geschlechtsakt reduziert zu sehen, verord-nen sozusagen Kuschelstunden auf Rezept.“

Wenn die Frau lernt, ihre Probleme auch in diesem delikaten Bereich auszusprechen, erfährt sie, dass sie nicht alleine damit ist. Astner: „Das hat positive Solidaritätseffek-te.“ Das gleiche gilt, wenn sie lernt, offen mit ihrem Partner darüber zu sprechen.

Um sich die Rückkehr in die Normalität zu erleichtern, rät die Psychologin den be-troffenen Frauen, die Krankheitsphase dazu zu nutzen, sich selbst etwas Gutes zu tun. „Sich an der frischen Luft bewegen, kreati-ve Beschäftigungen, sich aktiv etwas Gutes tun, alle fünfe gerade sein lassen. An sich selbst denken.“

Love it or leave it

Wie sie selbst mit der psychologischen Belastung durch ihre Arbeit umgeht? Clara Astner: „Ich sage immer, love it or leave it. Die Freude und Fürsorge, das Interesse am anderen sind die Voraussetzung für meine Arbeit. Als junge Psychologin hätte ich die-se Art Arbeit nicht tun können, heute mit 51 sind mir diese Thematiken insgesamt näher, so dass ich mich besser in die Frau-en hineinversetzen und helfen kann.“ n

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WER SIND WIRWrr sind Wir

Ein großes Haus, in dem sie mit drei ihrer fünf Kinder und fünf von zwölf Enkelkindern lebt. Ein großer Garten. In Neumarkt leben. Pünktlichkeit und die Krebshilfe. Das sind die Passionen von Mariangela Berlanda Poles. Mitbegründerin der Südtiroler Krebshilfe und langjährige Vorsitzende des Bezirks Unterland-Überetsch.

Ihre 75 Jahre sieht man ihr nicht an. Und das weiß sie auch und ist stolz

darauf. Gepflegt. Rotlackierte lange Finger-nägel sind ein must. Sportliche Kleidung und eine Begeisterungsfähigkeit, die so manchem jungen Mädchen Ehre machen

würde. Das ist Mariangela. Bekannt ist sie im Unterland wie ein bunter Hund. Und vom Aufhören will sie nichts wissen. „Ohne meine Tätigkeit für die Krebshilfe“, davon ist sie überzeugt, „würde ich nicht mehr leben.“

Jeder Tag ein Geschenk

Zäh ist sie, die Mariangela. Nicht nur, wenn es darum geht, um Spenden und Hilfen für ihre Veranstaltungen zu bit-ten. Ungefähr 25 Operationen hat sie hinter sich, eine mehr oder weniger. Vor 32 Jahren erkrankte sie das erste Mal an Brustkrebs. 42 Jahre war sie alt. Hausfrau, Gattin eines Bauunternehmers und Mutter von fünf Kindern. Einen Beruf hat sie nicht gelernt, die Schule zu früh abgebrochen. Mit 21 war sie verheiratet. 15 Jahre später dann die zweite Brust. Dann andere Or-gane. Aber Mariangela hat dem Krebs die Zähne gezeigt. „Ich hatte nie Angst zu ster-ben, dachte immer, das schaffst du. Nahm jeden Tag als Geschenk.“ Wie bei so vielen: Die Krankheit veränderte ihr Leben.

„Vorher“, erinnert sie sich, „war ich gleichgültig den anderen gegenüber, nur auf mich und meine Familie konzentriert. Als ich krank wurde, da fragte ich mich plötzlich, wie es denn den anderen in meiner Situation ginge.“ Damals gab es in

Nur nicht zum alten Eisen zählenMariangela Berlanda Poles, Vorsitzende des Bezirks Unterland-Überetsch

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Ein LobIch habe heute die neue Ausgabe der

Chance erhalten und muss sagen: sie wird immer besser! Sehr schön – besonders der Bericht über die Klausur und das Porträt von der Präsidentin und ihrer Familie! Ich finde die Chefredakteurin schreibt sehr gut und angenehm zum Lesen!

Hannes M., Vahrn

Breit gefächerte ThemenMir gefällt die neue Chance sehr gut.

Die Artikel sind sehr breit gefächert und behandeln Themen, die uns wirklich in-teressieren. Außerdem sind sie sehr ver-ständlich. Den gleichen Eindruck haben verschiedene Freundinnen von mir, mit denen ich über die Chance geredet habe. Ich warte voll Spannung auf die Herbst-ausgabe! Bruna, Brixen

Was ich anderen sagen möchte…Immer wieder lese ich gerne die Zeit-

schrift Chance über uns Krebspatienten und über die Initiativen, die die Krebshilfe für uns macht. Danke dafür! Wir sind nicht alleine und doch hat jeder sein Leid und Schicksal zu bewältigen. (…) Für mich selbst

ist das wichtigste überhaupt, mit Betroffe-nen zusammen zu sein oder zu telefonieren. Das gibt viel Rückhalt und Verständnis.

Was mir meine Krankheit sagen will? Will sie mir was sagen? Das habe ich mich oft gefragt. Mein Leben hat einen ande-ren Stellenwert erhalten. Vieles ist anders geworden, die Krankheit jedoch ist immer präsent. Ich kümmere mich jetzt mehr um mich selbst, Probleme und Sorgen gibt es, aber sie sind nicht mehr so dramatisch.

Was ich Ihnen sagen will? Reden Sie, re-den Sie mit anderen Betroffenen, suchen Sie Kontakte. Das hilft sehr, denn allein sein macht einsam und die Schwere der Krankheit nimmt zu. (. . .) Die Ärzte, die Forschung und die Medikamente sind für unsere Krankheit zuständig. Aber nur wir al-leine sind mit unseren guten Gedanken für unsere gute Lebensqualität zuständig. (. . .) Heuer war ich das erste Mal mit der Krebs-hilfe im Urlaub. In Caorle. Es war ganz ein besonderer Urlaub mit lauter netten und fröhlichen Gästen. Wir genossen das Ken-nenlernen, das Wiedersehen, das Feiern, das Radfahren, das Watten, das Ratschen, das Schwimmen … Margit S., Klausen

(von der Redaktion gekürzte Fassung)

Leserbriefe

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns darüber, dass einige Leser unserer Einladung gefolgt sind und uns auch dieses Mal wieder Leserbriefe geschickt ha-ben. Ganz besonders gefreut haben wir uns natürlich über das Lob für die neue Chance. Es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Wir werden uns auch in Zukunft bemü-hen interessante Themen zu suchen und so aufzubereiten, dass sie lesbar und informativ sind. Wir freuen uns über Ihre Anregungen. Vielleicht gibt es ein Thema, das Ihnen ganz besonders am Herzen liegt. Oder Fragen, die Sie gerne beantwortet hätten. Lassen Sie es uns wissen. Margit S. hat uns einen sehr langen Brief zukommen lassen, mit vie-len positiven Gedanken, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

Ihre Briefe können Sie uns über Mail zu-kommen lassen. An die Krebshilfe oder direkt an mich. [email protected] | [email protected] oder per Post an: Südtiroler Krebshilfe, Drei-Heiligen-Gasse 1, 39100 Bozen

Nicole Dominique Steiner

Dr. Nicole Dominique SteinerChefredakteurin

Südtirol nichts. Die Chemotherapie machte sie in Verona. Ihre eigene Not weckte den Ehrgeiz, etwas zu ändern. Freunde hatte die extrovertierte Mariangela genug. Kei-nen sparte sie aus, jeder wurde um Hilfe gebeten.

Unzählige Bilder

Wenn sie zurückblickt, sieht sie unzähli-ge Bilder vor sich. Veranstaltungen, Tanz-abende, Musik, Menschen. Im Sinn immer den Gewinn für ihre Krebshilfe. An die erste Familie, der sie finanzielle Hilfe vermitteln konnte, erinnert sie sich noch heute. Vin-schgauer, beide Eltern krank, acht kleine Kinder. Verzweiflung pur.

Auch heute geht sie zu „ihren Patien-ten“, wie sie sie nennt. „Ein kleiner Blu-menstrauß, ein fester Händedruck, zwei

Worte.“ Lange bleibt Mariangela nie. Es braucht nicht viele Worte, um Zuversicht vermitteln. „Vertrau auf dich. Schau mich an, wenn ich noch da bin und dir die Hand drücken kann, dann schaffst du es auch.“ Und weg ist sie.

Ein Lebensinhalt

Mariangela ist direkt. Und auch etwas kokett. Wenn sie von etwas überzeugt ist, dann sagt sie es. Auch wenn sie aneckt da-mit. Zum Beispiel: „Ich habe viel getan für die Krebshilfe.“ Aber auch: „Die Krebshilfe hat noch mehr für mich getan.“ Und wenn es nur war, ihr einen Lebensinhalt zu ge-ben. Und Mariangela ist stolz. Stolz auf die Krebshilfe: „Unsere Vereinigung hat einen Namen, heute ist die Krebshilfe etwas ganz Wichtiges in Südtirol.“ Dass ein Generati-onswechsel eingesetzt hat, ist ihr bewusst.

„Heute haben wir eine junge Präsidentin mit vielen Ideen, neuen Ideen und das ist gut, so geht alles weiter!“

Was sie heute bedauert: Durch ihre Tä-tigkeit zu wenig Zeit für ihre Kinder gehabt zu haben. Das würde sie anders machen. Aber das ist auch das einzige. Auch ihre Ehe hat unter der Krebshilfe gelitten. „Mein Mann hat es nie akzeptiert, dass ich mich so engagiert habe. Mir Vorhaltungen ge-macht.“ Pazienza!

Seit 15 Jahren ist Mariangela Witwe. Einsamkeit ist sicher kein Problem von ihr. „Wenn am Morgen das Telefon klingelt und jemand mich irgendetwas fragt, was mit der Krebshilfe zu tun hat, dann ist der Tag schon schön. Dann fühle ich mich nütz-lich.“ Denn eines möchte Mariangela auf keinen Fall: Zum alten Eisen zählen. n

WER SIND WIRwer sind wir

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Was ist los in den Bezirken“„WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“

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SoMMeraufeNthalt IN Caorle

Sommer, Sonne, Meer, blauer Himmel

und das alles in netter Gesellschaft:

die von der

Krebshilfe organisier-ten Ferienwochen

in Caorle vom 7. bis 21. Juni.

Zeitlos schön sind Blumen, wenn sie blühen und Menschen,

wenn sie lachen. Meeraufenthalt Caorle 2010

Oberpustertal Gruppentreffen

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Trendybar Feiern und genießen ohne Alkohol: Anlässlich der Brixner Sommeremotionen lud der Bezirk Brixen zusammen mit dem mobilen Schankwagen „Trendybar“ an vier Donnerstagen im Juli zu fruchtig-frischen, schmackhaften und vor allem alkoholfreien Cocktails ein. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zur Senkung des Krebsrisikos gehören nicht nur tägliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, sondern auch die Einschränkung des Alkoholkonsums. Die Trendybar gibt es seit zwei Jahren, sie hat rund 100 Einsätze im Jahr und über 40 alkoholfreie Cocktails und Getränke im Angebot.

Luis, Paula, Waltraud, Frieda, Margit, Sebastian, Maria, Klaus, Gabi, Anni

…Von Momenten leben…Nur Sekunden sind es im Leben,die uns das wirklich Schöne geben;von Momenten muss man leben,sich nicht wehren - sich ergeben.Einen Augenblick, vielleicht auch SekundenZweisamkeit und eng verbundenkönnen einem - ach so viel geben.Nur Sekunden hat das Leben,darum von Momenten leben,sich nicht wehren - sich ergeben.Gefühle mit Zärtlichkeit verbunden,erleichtert uns des Lebens Stunden,nur Sekunden sind es im Leben,die uns das wirklich Schöne geben,- von Momenten - muss man leben.

Caorle, 17. Juni 2010

eISaCktal

Feiern und Gutes tun:

Anläßlich der Charterfeier überreichte der Kiwanisclub

Brixen der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Brixen einen Scheck

mit Spenden.

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Unterland

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PuStertal

Gruppentreffen Toblach.

Alle Jahre wieder: Am vergange-nen 23. Und 24. Juli hat der Club „Gli sfigati“ am Graben in Bruneck Mortadella Brote gegen eine freiwillige Spende an Passanten verteilt. Gedankt sei dem groß-zügigen Spender der Mortadella, Baufirma Wieser aus Sand in Taufers und des Brotes, Bäckerei Graziadei aus Reischach. Der Erlös der Aktion im Juli kommt der Südtiroler Krebshilfe zu Gute.

Der Fanclub Christof Innerhofer hat am 27. Juni im Gedenken

an ein an Krebs verstorbenes Clubmitglied auf der Pircheralm

in Weißenbach ein Sommerfest zu Gunsten der Südtiroler

Krebshilfe organisiert.

Sektion Oberpustertal

Sektion Unterpustertal

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Was ist los in den Bezirken“„WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“

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Ausflug ins Gadertal am 10. Juni 2010: Gut hundert Mitglieder des Bezirks Pustertal nutzten

die Gelegenheit in angenehmer Gesellschaft das Museum Ladin in St. Martin in Thurn zu besichtigen.

Die Führung übernahm Präsident Heinrich Huber. Am Würzjoch wurde die Gesellschaft im Restaurant „Ütia de Börz“ mit einem schmackhaften Mittagsmenü verwöhnt.

Anschließend blieb noch Zeit für einen Spaziergang auf den wunderschönen Wiesen voller Enzian mit dem beeindruckenden Blick auf den Peitlerkofel.

Für die musikalische Umrahmung

sorgten Paul und Hilda Schuen.

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Was ist los in den Bezirken“„WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“

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Ausflug nach Piné

Ein Maitag in Freude und Heiterkeit: Der

diesjährige Bezirksausflug führte die

Mitglieder des Bezirks

Bozen – Salten - Schlern auf die Hochebene

von Piné. Den Halt bei der Wahlfahrtskirche

der Madonna von Piné nutzten viele für

ein stilles Gebet, wer konnte, erklomm die

Heilige Treppe auf den Knien.

BozeN - SalteN - SChlerN

Ein willkommender Anlass,

um sich auszutauschen:

die alljährliche Grillpartie des Bezirks

VINSChGau

Ein angenehmer Nachmittag bei Musik und Kartenspiel

Nach dem Mittagessen gab es Gelegenheit für einen entspannenden Spaziergang um den Serraia See in Baselga di Piné

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Was ist los in den Bezirken“„WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“

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MeraN - BurGGrafeNaMt

In guter Gesellschaft

Maiausflug auf den Nonsberg:

Viele Mitglieder, strahlendes Wetter, schöne Natur und

gute Stimmung – das war die traditionelle Frühlingsfahrt des

Bezirks Meran auf die Regole di Malosco am Nonsberg.

Unbürokratische Hilfe mit dem Erlös der Rosenaktion:

Auch vergangene Ostern und Pfingsten war die alljährliche

Rosenaktion des Bezirks Meran von Erfolg gesegnet.

Ein herzliches Dankeschön den freiwilligen Helfern und

Helferinnen und den Käufern, die durch den Erwerb der

Rosen zum Gelingen der Aktion beigetragen haben.

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Was ist los in den Bezirken“„WAS IST LOS IN DEN BEZIRKEN“

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Jahrhunderte alte Baumriesen,

gepflegte Rasen und

exotische Pflanzen:

Der Bezirk Überetsch-

Unterland hat am 26. Mai den

Parco della Sigurtà in der Nähe

des Gardasees besucht.

Ein fester Termin jeden Sommer und lang erwartet: Am diesjährigen

Ausflug zur Cisloner Alm im Naturpark Trudner Horn am 15. Juli nahmen

97 Mitglieder teil.

uNterlaND

Anlässlich seines 60 jährigen Geburtstags hat Dr. Klaus Raffeiner anstatt um Geschenke, für Spenden für die Krebshilfe Überetsch-Unterland gebeten. Es kam eine stattliche Summe zusammen.

Dankeschön für prompte Hilfe!Die Südtiroler Krebshilfe Bezirk Überetsch Unterland, allen voran die freiwillige Fahrerin Maria, bedankt sich herzlichst beim Inspektor der Staatspolizei Bruneck Hochgruber, für die prompte Hilfe und den Reifenwechsel beim Auto des Bezirks Überetsch-Unterland bei der Ausfahrt der Autobahn in Bozen.

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VeranstaltungenVERANSTALTUNGEN

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[ BOZEN - SALTEN - SCHLERN ] Krebsnachsorgeturnen im Wasser1° Gruppe: vom 13.10.2010 bis 22.12.20102° Gruppe: vom 14.10.2010 bis 16.12.20103° Gruppe: vom 08.10.2010 bis 10.12.20101°+ 2° Gruppe: 14.30 – 15.30 Uhr3° Gruppe: 17.40 – 18.40 UhrReferent: Faruzzi Debora, Fattor MonicaOrt: Karl Dibiasi, Don BoscoKostenbeitrag: € 20,00Ärztliches Zeugnis oder EigenerklärungKrebsnachsorgeturnen1° Gruppe: vom 04.10.2010 bis 13.12.20102° Gruppe: vom 05.10.2010 bis 14.12.201016.00 – 17.00 UhrSSV – Roenstr. 12 – BozenReferentin: Janeva SonjaKostenbeitrag: € 20,00Erforderlich: Ärztliches Zeugnis oder EigenerklärungEntspannungsturnen1° Gruppe: vom 05.10.2010 bis 14.12.20102° Gruppe: vom 07.10.2010 bis 09.12.20101° Gruppe: 15.00 – 16.00 Uhr2° Gruppe: 09.00 – 10.00 UhrDrei Heiligen Gasse, 1 – 1° Stock –BozenReferentin: Di Toma ElettraKostenbeitrag: € 20,00Erforderlich: Ärztliches Zeugnis oder EigenerklärungEntspannungskurs „Innere Heiterkeit“6 Treffen von 1 ½ StundeUhrzeit: noch Fest zu legenOrt: Italienallee, 27 –BozenReferent: Dr. Cattel RaffaellaWeitere Informationen: 347 03 63 997Maltherapie1° Gruppe: vom 20.09.2010 bis 06.12.20102° Gruppe: vom 21.09.2010 bis 07.12.201009.00 – 11.00 UhrOrt: Drei Heiligen Gasse, 1 – 1° Stock –BozenReferent: Spittler Edgar HaraldKostenbeitrag: € 15,00Informationsabend über Selbsthilfegruppe08.10.2010 um 17:30 UhrOrt: Pastoralzentrum „Kleinen Saales“ – BozenTreffen „Selbsthilfegruppe“2 Samstag in Monat, Um 14:30 UhrOrt: Drei Heiligen Gasse, 1 – 2° Stock –BozenTörggelen in NeustiftSamstag 23.10.2010Abfahrt: Um 11:00, Südtirolerstrasse 35 – BozenRückfahrt in Bozen, gegen 19:00 UhrKostenbeitrag: € 15,00 Ordentliche Mitglieder € 35,00 Fördernde MitgliederAnmeldung im Bezirksbüro innerhalb 03.10.2010Kulturausflug nach VicenzaSamstag 20.11.2010Abfahrt um 07:15 Südtirolerstrasse 35 – BozenRückfahrt in Bozen, gegen 19:00 UhrKostenbeitrag: € 38,00 Ordentliche Mitglieder € 58,00 Fördernde MitgliederAnmeldung im Bezirksbüro innerhalb 05.11.2010

Wir basteln für den WeihnachtsmarktImmer montags ab 20. September 2010Uhrzeit: 14.00 – 17.00 UhrOrt: Bezirkssitz BrixenLeitung: Maria Kircher Agostini und Elfriede Burger Scapin - BrixenPatienten-BibliothekSie wollen mehr Informationen? Sie lesen gerne?Dann nützen Sie das kostenlose Angebot der Patienten-Bibliothek! Einmal im Monat können Sie uns besuchen und sich ein Buch, eine VHS oder eine Kassette ausleihen.13. Sept., 11. Okt., 08. Nov. Und 13. Dez. 2010Jeden 2. Montag im Monat, jeweils von 15.00 bis 17.00 UhrOrt: Bezirkssitz in Brixen, Brennerstraße, 1 BrixenWir backen Kekse für den Weihnachtsmarkt17. und 18. November 2010; 08.30 – 17.00 UhrOrt: Berghotel Ratschings, InnerratschingsAnmeldung: Daporta Ruth, Tel. 0472 659 013 (abends)WeihnachtsmarktEröffnung am 24. November um 17.00 UhrDer Weihnachtsmarkt ist geöffnet vom 25. November – 8. Dezember von 9.00 – 12.30 Uhr, 14.30 – 18.30 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage durgehend von 9.00 – 18.30 UhrOrt: Bezirkssitz Brixen, Brennerstrasse, 1

Weihnachtliches TreffenSamstag 11.12.2010Kostenbeitrag: € 5,00 Ordentliche Mitglieder € 15,00 Fördernde MitgliederAnmeldung im Bezirksbüro innerhalb 03.12.2010

[ EISACKTAL ] TörggelenSamstag, 23. Oktober 2010 um 12.30 UhrAnmeldung: Ab 1. Sep. 2010 bis zum 15. OktoberBezirksbüro Tel. 0472 832448Ort: Huberhof in Elvas bei BrixenKostenbeitrag: Ordentliche Mitglieder 12,00 € Fördernde Mitglieder 20,00 €Offene SelbsthilfegruppeDienstags 14-tägig ab 05. Oktober 2010 um Uhrzeit: 17.00 UhrOrt: Bezirkssitz Brixen Brennerstraße, 1 BrixenReferentin: Christina Hofer Kasslatter, Lebens- und Sozialberaterin - BrixenAnmeldung erforderlich unter der Tel. 0472 832448Offener Gruppentreff „fidanza“Immer mittwochs ab 22. September 2010Uhrzeit: 15.00 – 16.00 UhrOrt: Cafè Terrazza, St. UlrichKontaktperson: Maria Demetz Schmalzl, St. Ulrich, Tel. 0471 796706Leitung: Betroffene

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VeranstaltungenVERANSTALTUNGEN

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[ BozeN-SalteN-SChlerN ] Sitz u. Ambulatorium: Drei-Heiligen-Gasse 1Tel. 0471 283 [email protected]

[ BruNeCk ] Sitz: Bruder-Willram-Str. - Tel. 0474 551 327 Ambulatorium: A.Hofer Str. 52 Tel. 0474 550 320 - [email protected]

[ toBl aCh ] Sitz u. Ambulatorium: Gustav-Mahlerstr. 3Tel. 0474 972 800 - [email protected]

BezirksBürosBEZIRKSBÜROS

[ BrIxeN ] Sitz u. Ambulatorium: Brennerstr. 1Tel. 0472 832 448Ambulatorium: Tel. 0472 774 346 Krankenhaus Sterzing 4. [email protected]

[ SChl aNDerS ] Sitz: Krankenhausstr. 13Tel. 0473 621 721 Ambulatorium: Hauptstr. 134Tel. 0473 736 640 - [email protected]

[ NeuMark t ]Sitz u. Ambulatorium: C.-Battisti-Ring 6Tel. 0471 820 466 Ambulatorium: LeifersTel. 0471 820 [email protected]

[ Mer aN ] Sitz: Rennweg 27 - Tel. 0473 445 757Ambulatorium: Romstr. 3Tel. 0473 496 [email protected]

[ ÜBERETSCH - UNTERLAND ]

TörggelenMittagessen – Kastanien - MostMittwoch, 20. Oktober 2010 um 12:30Bürgerhaus Tramin , Mindelheimerstr. 16Vormerkungen im Bezirksbüro in NeumarktKostenbeitrag: Betroffene Mitglieder € 5,00 Begleitpersonen € 15,00KrebsnachsorgeturnenHeilgymnastikJeweils montags mit Beginn am 03/10/2010 für 10 xUhrzeit: 17:00 – 18:00Im Saal des Büros der Krebshilfe Neumarkt C. Battisti Ring, 6Referent: Lorenzo MaitoKostenbeitrag: € 20,00 für 10 x - Eigenerklärung unterschreiben – liegt im Büro aufEinschreibungen im Bezirksbüro in NeumarktWasserkrebsnachsorgeturnen Heilgymnastik im WasserJeweils donnerstags mit Beginn am 06/10/2010 für 10 x1° Turnus: 15:00 – 16:00 Uhr2° Turnus: 16:00 – 17:00 UhrHallenbad des Hotel Goldenhof – Auer – Palain, 1Referent: Lorenzo MaitoKostenbeitrag € 20,00 für 10 x - Eigenerklärung unterschreiben, liegt im Büro aufVormerkungen im Bezirksbüro in NeumarktWeihnachtsfeierTreffen der Kranken und deren Angehörigen Mittwoch, 15. Dezember 2010Bürgerhaus Tramin – Mindelheimer Straße, 16Vormerkungen im Bezirksbüro in NeumarktBallÖffentliche TanzveranstaltungSamstag, 02. Oktober 2010 ab 20:00 UhrIm „Haus Unterland“ NeumarktMusik: „The Forever“Kostenbeitrag: Eintritt mit Pastasciutta und Strudel € 15,00Tischvormerkungen unter Tel. Nr. 0471 820466

[ PUSTERTAL ]

S E K T I O N O B E R P U S T E R TA L

Malgruppe„Von der Seele malen“ ohne künstlerische Ambitionen, einfach so!Jeden Montag ab 04. Oktober 2010 Um 16:30 UhrOrt: Ambulatorium ToblachReferent: Walder AntonKostenbeitrag: € 20,00 Krebsnachsorgeturnen Jeden Dienstag ab 05. Oktober 2010 um 14:30 UhrOrt: Ambulatorium Toblach

Referent: Marchesini Agnes MairKostenbeitrag: € 20,00Erforderlich: Ärztliches Zeugnis oder EigenerklärungTörggelen des Bezirks PustertalAm27. Oktober 2010 um 17 UhrOrt: Hotel Lanerhof in MontalKostenbeitrag: € 10,00Anmeldung im Bezirksbüro oder bei Ida unter 3405239553WeihnachtsfeierAm 16.Dezember 2010 um 14 UhrOrt: Pfarrheim ToblachAnmeldung im Bezirksbüro oder bei Ida unter 3405239553

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