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Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen Sekundarstufen

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Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für

Europa

Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen Sekundarstufen

Sokrates Comenius logo + Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates Comenius Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.

(Titel in kleinen Buchstaben)

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Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa

Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen Sekundarstufen

Titelseite in größeren Buchstaben

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Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa

Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen Sekundarstufen

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Colophon

Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für EuropaEin Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen Sekundarstufen

Herausgeber: Julian Morgan

Projektkoordinatorin: Veerle De Troyer

Beitragende Autoren: Guy Cherqui, Mireille de Biasi, Robin Delisle, Steffan Griffiths, Jacques Julien, Marc Knecht, Alain Meurant, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Wilf O’Neill, Andrew

Parkin, Annarella Perra, Sylvie Royo, Tony Smith, Sophie Van Esch

Layout: Bart Vliegen

Übersetzer: Andreas Thiel

Projekt Webseite: http://www.circe.be

Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates Comenius Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.

COLOPHONDer Inhalt dieses Projekts spiegelt weder die Haltung der Europäischen Kommission noch kann

diese für den Inhalt verantwortlich gemacht werden.

© 2006 CIRCE ProjektAlle Teile dieses Handbuchs sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung über den engen

Spielraum des Urhebergesetzes hinaus bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Besitzers des Urheberrechts. Das gilt auch für das Anfertigen von Kopien, Übersetzungen,

Mikrofilmkopien sowie elektronische Speicherung und Nutzung.

InhaltVorwort und Dank Seite 6

Kapitel 1Seite 4 zuletzt verändert am 5/17/2023

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EinleitungWarum klassische Sprachen? Seite 8Warum IKT? Seite 10Warum IKT im Unterricht klassischer Sprachen? Seite 11Ein Software-Überlebenspaket für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen Seite 12Verteilung des Materials – gebräuchliche Datenformate Seite 14Einige Informationen zur Hardware Seite 17Open Source Seite 18Gesetzliche und urheberrechtliche Grundregeln in der Europäischen Union Seite 19Nationale Urheberrechtsgesetze Seite 21

Kapitel 2 Die Integration von IKT im Unterricht klassischer SprachenIntegrationspolitik Seite 22Produktion papierbasierter Dokumente Seite 23Verwendung bestehender Software: CAL Ressourcen Seite 26Kommunikation via E-mail Seite 28Recherche im Internet: Lehrerinnen und Lehrer Seite 30Recherche im Internet: Schülerinnen und Schüler Seite 32Recherche im Internet: Webquest Seite 33Recherche mittels installierter Software Seite 35Erstellung von Webseiten und Websites Seite 37Erstellung anderer Softwareressourcen Seite 39Koordinierung von Netzwerkprojekten Seite 42Evaluierung von Schüleraufgaben Seite 44

Kapitel 3 Die Rolle des LehrersSysteme, Ziele und Absichten Seite 46Die sich weiterentwickelnde Rolle der Lehrerin/des Lehrers Seite 49Online Learning – Ein neuer Ansatz Seite 51

Kapitel 4 FallstudienEinleitung zu den Fallstudien Seite 53Ein elektonisches Handbuch für den Griechischunterricht: Vom Wachstäfelchen zum Laptop Seite 54Circulus Latinus Panormitanus: Eine modellartiger lateinischer Chatroom Seite 55e-Latin: Cambridge Online Latin Project Seite 56Eton College Greek Software Project Seite 59Google Latina, investigationis machina Seite 60Helios Seite 61IKT für Behinderte Seite 64Computer für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: possunt quia posse videntur Seite 65Inspiration: Mindmapping Software Seite 69Just-in-Time Teaching (JiTT) Seite 71Ein LAN in einer didaktischen Welt Seite 73Latin Vocab Drill Seite 75Net-learning: E-Learning und Netzwerke zur Vermittlung von Altgriechisch und Latein Seite 76Netzwerke in Schulen: Das dänische DDN Latin/English Projekt Seite 78Perseus Seite 81Umgang mit Perseus online: Der Mythos von Europa Seite 84Bilderarchive Seite 87Verwendung von Präsentationssoftware: PowerPoint Seite 88Gestaltung einer Diashow mit Präsentationssoftware Seite 90Verwendung des Internets: Benwell, Mittelpunkt des Universums Seite 92Videokonferenzen beim Fernunterricht von Altgriechisch Seite 93WebQuest Seite 96

Glossar der verwendeten Begriffe Seite 99Die CIRCE Partnerschaft Seite 101Über das Projekt Seite 104

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VorwortDieses Handbuch ist als Hilfsmittel für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen gedacht, die ihre Arbeit mit den Mitteln der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) unterstützen wollen. Es wurde sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene verfasst und wir hoffen, dass es tatsächlich ein breites Publikum anspricht. Das Handbuch erhebt natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit: Es versteht sich als ein erster Anhaltspunkt oder auch als Nachschlagewerk. Im Hinblick auf den Druck, dem gerade der Unterricht der klassischen Sprachen heute in der Öffentlichkeit ausgesetzt ist, ist es wichtig, Erfahrungen zu vergleichen, auszutauschen, jedenfalls aber auch unseren Horizont gegenüber Neuem offen zu halten, um die Kontinuität unserer wertvollen Arbeit auch für die Zukunft zu sichern.

Kapitel 1 behandelt die Rolle der klassischen Sprachen und IKT im Rahmen moderner Bildungssysteme im gesamteuropäischen Kontext. Es geht um grundlegende Software- und Hardwarevoraussetzungen und schließt mit der Behandlung der gesetzlichen und urheberrechtlichen Rahmenbedingungen. Kapitel 2 behandelt bestimmte Maßnahmen, die von der Lehrerin/vom Lehrer direkt im Unterricht eingesetzt und weiterentwickelt werden können. Dabei ist es nicht nötig, dass die Lehrerinnen/Lehrer allen Empfehlungen folgen, obwohl sie grundsätzlich über alle möglichen Maßnahmen Bescheid wissen sollten. Jeder Abschnitt des Kapitels schließt mit einigen Vorschlägen zur weiteren Vorgangsweise. Diese reichen von ersten Schritten für Anfänger bis zu weiteren Ideen für solche, die neue Methoden weiterentwickeln wollen.

Kapitel 3 behandelt, wie Lehr- und Lernstile im Hinblick auf die Rahmenbedingungen von IKT adaptiert werden können. Es zielt auf jene ab, die im Hightech-Labyrinth moderner Lernwelten Orientierung suchen. Das Kapitel mag auch dazu beitragen, einige pädagogische Fragen, die durch die Kombination von IKT und traditionellen Lehrmethoden aufgeworfen werden, zu behandeln.

Kapitel 4 behandelt, wie IKT konkret von Kolleginnen und Kollegen, die sich dankenswerterweise bereit erklärt haben an diesem Projekt mitzuwirken, in der Praxis eingesetzt worden ist. Fallstudien begründen wie, wo und warum bestimmte Lehr- und Lernstrategien eingesetzt wurden. Die Materialien dieses Kapitels folgen keiner bestimmten Anordnung, aber wir hoffen, dass Sie vom Durchstöbern derselben in ihrem eigenen Unterricht angeregt und inspiriert werden. Schmökern Sie nur nach Belieben in diesem Kapitel! Vielleicht ist etwas für Sie dabei.

Die CIRCE Projektarbeit umfasst dieses Handbuch, den Website (http://www.circe.be) und die Durchführung internationaler Kurse innerhalb des Comenius Programms der EU. Wir laden Sie ein, neben den Materialien dieses Handbuchs auch das vielfältige weitere Angebot des Websites zu nutzen. Dort finden Sie u.a.: eine Sammlung konkreter Stundenbilder geliefert von den oben genannten Lehrerinnen und

Lehrern einen Beitrag über die Verwendung und Installation bestimmter Zeichensätze einen Abschnitt über den Unterricht der klassischen Sprachen in den am CIRCE-Projekt

beteiligten Ländern der EU einen Abschnitt über relevante Websites in den Projektpartnerländern einen Abschnitt über die in den verschiedenen am Projekt beteiligten Ländern verbreitete

Software eine Sammlung weiterer nützlicher Materialien inklusive Bildergalerie ein Diskussionsforum, wo Sie sich mit Lehrerinnen und Lehrern anderer Länder austauschen

können

Wir hoffen, dass Sie dieses Angebot klar und hilfreich finden. Computerhardware und Computersysteme sind an sich nicht das Thema dieses Handbuchs. Hilfe zu diesen Bereichen können regionale IKT-Spezialisten bieten. Wir gehen allerdings davon aus, dass den Lehrerinnen und Lehrern entweder ein Mac oder PC Computer zu Hause oder in der Schule, vorzugsweise an beiden Orten, zur Verfügung steht und es einen Zugang zum Internet gibt. Wir leben heute auf Gedeih und Verderb in einer computerisierten Welt. Genauso wie es unklug wäre, ohne dem Fundament elementaren Schreib- und Lesefertigkeiten zu unterrichten, genauso wichtig ist für die Erfordernisse der Gesellschaft, denen sich der Lehrer/die Lehrerin heute stellen muss, die Kompetenz im IKT-Bereich. Diejenigen, die noch nicht mit IKT vertraut sind, werden von der Lektüre des Handbuchs profitieren und CIRCE lädt sie als zukünftige mit

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den neuen Technologien vertraute Experten herzlich ein, selbst Beiträge oder auch Rückmeldungen und Ratschläge einzusenden.

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Dank

Dank gebührt in erster Linie denen, die bei der Erstellung dieses Handbuchs mitgewirkt haben. Die meisten Beiträge stammen von den Partnern des CIRCE Projekts: Veerle De Troyer (BE), Elisabeth Nedergaard (DK), Mireille de Biasi (FR), Haralambos Tsaknakis (GR), Annarella Perra (IT) and Julian Morgan (UK).

Außerdem bedanken wir uns besonders für die Beiträge von Alfred Reitermayer (A), Joeri Facq, Marc Knecht und Alain Meurant (BE), Hans Joachim Glücklich (DE), Hanne Leervad und Lars Kirkegaard (DK), Guy Cherqui, Robin Delisle, Jacques Julien, Sylvie Royo und Sophie Van Esch (FR), Vasileios Fyntikoglou und Potamousi Paraskevi (GR), Francisco de Oliveira (PO) und Malcolm Garden, Brenda Gay, Steffan Griffiths, Will Griffiths, Andrew Johnson, Chris Lord, Wilf O'Neill, Peter Taylor, Andrew Parkin und Tony Smith (UK). Unser Dank gilt auch den Übersetzern dieses Handbuchs Roberto Cuccu (Italienisch), Marc Knecht (Holländisch), Hélène Piquemal (Französisch), Andreas Thiel (Deutsch), George Trigas (Griechisch). Wir entschuldigen uns bei all denen, die wir in dieser Liste nicht namentlich erwähnt haben.

Schließlich danke ich im Namen von allen am Projekt Beteiligten dem Internationalisation Department des Het Gemeenschapsonderwijs und ganz besonders Veerle De Troyer, die mit der Koordinierung des Projektes betraut war.

Julian Morgan, Herausgeber

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Kapitel 1 Einleitung

Warum klassische Sprachen?

Warum ist das Erlernen von Altgriechisch und Latein, Sprachen, die in der heutigen Gesellschaft kaum noch verwendet werden, noch immer wichtig? Warum Zeit und Aufwand in das Verstehen der Kultur der alten Griechen und Römer investieren? Diese Fragen müssen in einem modernen Europa gestellt werden und das moderne Europa wird auch rasch Antworten finden. Die alten Sprachen sind primär Instrumente, welche einen direkten Kontakt mit der antiken Welt ermöglichen, deren Kenntnis verbunden mit dem Verständnis für die Kulturen, in denen diese Sprachen verwendet wurden, einfach wichtig ist. Sie sind Teil unseres Erbes, kulturellen Hintergrundes und Selbstverständnisses westlicher Zivilisation. Ohne Wissen um die Vergangenheit werden wir auch die Gegenwart nicht begreifen, geschweige denn einigermaßen gesicherte Ausblicke in die Zukunft machen können. Eine Gesellschaft sollte nicht in rückständigen Traditionen verhaftet bleiben, sondern sollte sich vielmehr auf dem Fundament ihres kulturellen Erbes weiterentwickeln. Ein ausgewogenes Verhältnis von Traditionellem einerseits und Innovation andererseits fördert die zukünftige Entwicklung ohne Verlust des Vergangenen.

Griechisch und Latein sind die Kronjuwelen der westlichen europäischen Kultur. Altgriechisch ermöglichte die Schöpfung einiger der bedeutendsten Werke europäischer Literatur wie etwa der Epen Homers, der Geschichtswerke des Herodot und des Thykidides, der Tragödien des Aeschylus, Sophokles und Euripides, der Komödien des Aristophanes und der philosophischen Werke des Platon und Aristoteles, um nur die wichtigesten zu nennen. In der griechischen Sprache wurden einige der wichtigsten Gedanken und Ideen der westlichen Kultur von Kriegskunst bis zur Medizin, von Politik bis zur Ethik, von der Mythologie bis zum Theater, von der Dichtung bis zur Psychologie formuliert. Das Lesen antiker Texte im Original hilft uns zu verstehen, wieviel wir dem antiken Volk der Griechen verdanken. Sie sind unsere Ahnen, wenn schon nicht im genetischen so doch jedenfalls im geistigen Sinn. Wir sollten nicht vergessen, dass das Neue Testament unter dem Einfluß griechischen Gedankenguts und griechischer Verhaltensmuster in griechischer Sprache verfasst wurde.

Die Römer wurden die erste westliche Supermacht mit großräumigen Eroberungen im Mittelmeerraum in den Jahrhunderten bis zu Christi Geburt. Zu dieser Zeit traf die bäuerliche Kultur Roms auf die höher entwickelte griechische Zivilisation und adaptierte diese zu etwas Eigenem. Der römische Dichter Horaz beschrieb diesen Prozess im Vers: Graecia capta ferum victorem cepit et artes intulit agresti Latio (Epist. 2, 1, 156): - das bezwungene Griechenland bezwang seinen ungestümen Bezwinger und brachte Kultur ins bäuerliche Latium. Römische Schriftsteller wie Cicero, Caesar, Catull, Vergil, Horaz, Properz, Ovid, Livius, Martial and Seneca hatten gewaltigen Einfluss auf die spätere europäische Literatur und Gedankenwelt. Mit Cicero und Seneca wurde der Gedanke der humanitas geboren und diese antiken Schiftsteller, ihre Gedanken und Ideen haben zu unserem modernen Verständnis derselben beigetragen. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass wir heute die Erklärung der Menschenrechte online in lateinischer Sprache lesen können (http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ltn.htm).

Latein war die offizielle Sprache des römischen Imperiums und verbreitete sich daher über ein sehr großes Gebiet. Im westlichen Teil des Imperiums dominierte Latein, obgleich Griechisch in den Schulen als zweite Sprache gelehrt wurde. Im östlichen Teil des Mittelmeerraums hingegen dominierte Griechisch als Kultursprache während der gesamten römischen Epoche bis zum Fall von Konstantinopel. Mit dem Untergang des römischen Reiches entwickelte sich das Lateinische in die sogenannten romanischen Sprachen weiter (Italienisch, Französisch, Spanisch Portugiesisch, Rumänisch), blieb aber gleichzeitig die Amtssprache der römisch-katholischen Kirche sowie die internationale Kommunikationssprache innerhalb Europas. Latein war auch die Sprache der Wissenschaften und wurde von den Gelehrten auf allen Gebieten bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein verwendet: Selbst heute ist Latein noch immer die internationale Wissenschaftsprache der Medizin, Biologie und anderer Wissenschaften.

Das Wissen um Griechisch nahm während des Mittelalters weitgehend ab. Schriftsteller und Gelehrte der Renaissance, welche die Werte der antiken griechischen Zivilisation wiederentdeckten, bewirkten eine Wiederbelebung der griechischen Sprache.

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Der Einfluss von Latein und Griechisch als Grundlagensprachen der Kultur, Bildung und Technik hält bis zum heutigen Tag an. Unzählige neue Fachbegriffe werden laufend mit dem Fortschritt der Technik in den europäischen Sprachen aufgenommen: Denken Sie etwa an den Bereich der elektronischen Datenverarbeitung, wo Begriffe wie Diskette, Monitor, Projektor, Compact, ja selbst der Begriff Computer Ableitungen aus dem Lateinischen sind.

Die Kenntnis des Lateinischen und Griechischen unterstützt auch heute noch ein tieferes Verständnis der modernen Sprachen und religöser bzw. wissenschaftlicher Termini. Sogar diese europäischen Sprachen, welche nicht direkt aus dem Lateinischen hervorgegangen sind, sind stark von ihm (letztlich auch vom Griechischen) hinsichtlich Lehnwörter und Ableitungen geprägt. Wir stehen viel stärker unter dem Einfluss des Erbes der antiken Sprachen Latein und Griechisch als uns bewusst ist.

Die Wirkung der Antike kann nur mit Beachtung der erhaltenen Dokumente griechischer und römischer Kultur entsprechend gewürdigt werden. Produkte der Architektur, Bildhauerei, Malerei und archäologische Zeugnisse des Alltags belegen die Größe der Zivilisationen, welche diese hervorgebracht haben. Jeder Fundgegenstand legt Zeugnis ab von griechischer und römischer Lebensart und Gedankenwelt. Ein zusammenschauendes Studium der Literatur, archäologischer Funde und Kunstgegenstände kann zu einem verbesserten Verständnis der Antike und damit auch des heutigen Lebens in Europa beitragen. Das Erlernen von Griechisch und Latin fördert:

ein besseres linguistisches Bewusstsein und Verständnis ein besseres Verständnis der Grammatik und grammatischen Systeme, die beim

modernen Spracherwerb anwendbar sind einen umfassenderen Wortschatz ein besseres Verständnis von Lehnwörtern und Ableitungen eine erhöhte Fähigkeit, sich präzise und korrekt auszudrücken ein besseres Verständnis für die Vernetzungen der Sprachen untereinander

Die Beschäftigung mit der griechischen und römischen Zivilisation fördert: ein Kulturwusstsein und Verständnis für das, was die europäischen Länder miteinander

verbindet ein besseres Verständnis der Grundelemente unserer Vorstellungs- und Gedankenwelt die Fähigkeit, auf der Grundlage der Vergangheit die Gegenwart zu beurteilen

Das Studium klassischer Fächer (Sprachen und/oder Hintergrund) fördert: die Allgemeinbildung als Voraussetzung für weitere Studien und Beruf die Beherrschung der eigenen Sprache (das wichtigste Instrument im Studium) die allgemeine Sprachbildung allgemein das Verstehen, Analysieren und Interpretieren von Texten eine Synthese des Textverständnisses, das von einem speziellen Beispiel ausgeht und

zu einem allgemeineren kontextualisierten Verständnis führt

Es sollte eingesehen werden, dass diese Studien die bestmöglichen Voraussetzungen für jede Art von Studium, wissenschaftliche Betätigung oder Arbeit, wo es darum geht, verschiedenartige Informationen sinnvoll zu kombinieren, schaffen. Wahrscheinlich aber der wichtigste Grund von allen für das Studium der klassischen Sprachen ist die Freude, welche das Studium per se bereitet.

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Warum IKT?

Das Leben des ausgehenden 20. Jahrhunderts wurde von der IKT Revolution geprägt. Jetzt im 21. Jahrhundert, zu Beginn des neuen Jahrtausends sind wir mit einer neuen Kultur konfrontiert. Unsere gegenwärtige digitale Kultur baut auf der zunehmenden Bedeutung des Computers als Instrument der Kommunikation, Kreativität und Speicherung auf, dem vielleicht mächtigsten Instrument, welches der Mensch bisher geschaffen hat.

Alle Bereiche unserer Gesellschaft sind von dieser Innovation betroffen. Im Jahr 2001 hatten kaum ein Drittel (28%) aller Europäer einen Computer zu Hause und etwa 40 % benutzten einen bei der Arbeit. Aktuelle Zahlen aus Großbritannien zeigen, dass heute jeder zweite Haushalt über einen Computer verfügt. Weitere Zahlen dazu können auf der Eurostat Webseite (http://europa.eu.int/comm/eurostat/) nachgelesen werden.

Unter solchen Rahmenbedingungen wird die Fertigkeit im Umgang mit IKT zu einer neuen Grundkompetenz. Digitale Grundkompetenz ist inzwischen genauso wichtig wie es die traditionelle Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und zu rechnen vor hundert Jahren war: Man kann sagen, dass Menschen ohne diese weder voll am gesellschaftlichen Leben mitwirken noch die Fertigkeiten und das nötige Wissen für das 21. Jahrhundert erwerben können.

Dazu ist es gekommen, weil der Computer den Menschen von einer Fülle sich wiederholender Aufgaben und Gedächtnisarbeit befreit hat, speziell dort, wo es um das Abarbeiten von genauen Arbeitsanweisungen geht und IKT ein Teil des Alltags geworden ist. IKT bietet ein enormes Innovationspotential nicht nur im Bereich von Industrie und Regierung sondern auch in der Bildung. Alle im Bereich der Bildung Tätigen müssen begreifen, dass IKT ein Teil ihrer Arbeit ist, und zwar über alle Fächergrenzen hinweg.

Der praktische Zugang zu IKT erlaubt es uns, unsere Arbeit angesichts der Bedürfnisse der modernen Gesellschaft zu verbessern. Wir können unsere Unterrichtsprogramme den neuen Gegebenheiten anpassen und durch kreative, analytische und problemlösungsorientierte Aufgabenstellungen, die den Bedürfnissen der Schülerinnen/Schüler entsprechen, bereichern. Wir können unser System des Wissens durch innovative Manipulation der Daten verändern. Wir können neue Modelle der Kommunikation und Ausbildung einführen, ohne dabei an die altbekannten Grenzen von Raum und Zeit gebunden zu sein. Es geht nicht so sehr um das einfache Vermitteln von Informationen durch den Lehrer/die Lehrerin der klassischen Sprachen sondern um die Transformation der Information in Wissen durch Training und Kommunkation. Indem wir uns an diesem Prozess beteiligen, motivieren wir auch unsere Schülerinnen/Schüler zu einem tieferen Verständnis der Zusammenhänge.

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Warum IKT in den klassischen Sprachen?

Klassische Unterrichtsgegenstände wurden in unserer Kulturlandschaft lange Zeit isoliert, da Latein und Griechisch durch die traditionellen Methoden der Wissensvermittlung eingeschränkt waren. Eine Fülle von Unterrichtsmaterial ist jedoch in den letzten Jahren bereits an die Bedürfnisse der heutigen Welt adaptiert worden und ganze Bildungssysteme haben sich völlig verändert.

Wie auch von verschiedenen europäischen Bildungsmanifesten bestätigt, behaupten wir, dass IKT dazu beitragen kann, neue Methoden des Lehrens und Lernes in allen Bereichen kreuz und quer durch die Bildungssysteme der EU zu verbreiten. So haben das Europäische Parliament und der Europarat ein Dreijahresprogramm (2004-2006) für die effektive Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in den Bildungs- und Ausbildungssystemen Europas verabschiedet. Dieses sogenannte eLearning Programm bezieht sich auf "the effective integration of information and communication technologies... the importance of improved and effective use of ICT for the European knowledge society".

IKT darf nicht nur auf mathematische, andere naturwissenschaftliche Gegenstände oder nur moderne Sprachen beschränkt werden. Klassische Unterrichtsfächer (Latein, Griechisch und Klassische Kultur) sollten auch davon profitieren, sowohl im Hinblick auf eine Erhöhung der Effizienz beim Lernen als auch die Sicherung des Fortbestandes dieser Fächer im zukünftigen Europa. Das ist von höchster Wichtigkeit.

Drei grundlegende Anwendungen von IKT im Unterricht kommen dabei zum Tragen:1) CBT (Computerbasiertes Training) erlaubt dem/der Lernenden autonomes Lernen mit

Hilfe des Computers. 2) Didaktische Software ermöglicht dem User (Schüler/Schülerin oder Lehrer/Lehrerin) die

Schöpfung von eigenen Produkten oder die Nutzung von Produkten anderer. 3) eLearning steht für eine neue Generation von interaktivem und teamorientiertem

Fernstudium.

Praktische Anwendungsbeispiele für IKT können folgende sein: das Archivieren und die Verbreitung antiker Originaltexte (Tragödien, Komödien,

Dichtung) die Verwendung spezieller Programme für das Skandieren oder die metrische Analyse

von lateinischen oder altgriechischen Versen das Übersetzen oder das Auffinden von Übersetzungen lateinischer und griechischer

Texte die Verwendung lateinischer oder griechischer Wörterbücher oder Wörterlisten die Verwendung von Programmen oder bestimmter Schriftarten, um in den klassischen

Sprachen zu schreiben die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien (z.B. Hypertext, Präsentationen oder Tests) die Informationsrecherche im Internet (z.B. Literatur, Kunst, Kultur, Formenlehre) die Verarbeitung, Dokumentation und Archivierung von Bildmaterial die Verwendung von Mindmapping Software zur Abbildung von Gedankenmustern

Kapitel 2 dieses Handbuchs stellt eine Reihe von Strategien und Aufgaben vor, die der Lehrerin/dem Lehrer praktische Anregungen bezüglich des Einsatzes dieser Ideen im Unterricht geben.

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Ein Software-Überlebenspaket für Lehrerinnen und Lehrer

Die Vorteile von IKT für Lehrerinnen und Lehrer werden immer mehr erkannt, da die Gestaltung von arbeitsbezogenen Dokumenten zum gewöhnliche Arbeitsalltag geworden ist. Es entstehen jedoch erbarmungslos immer wieder neue Systeme und wir müssen immer wieder die Auswahl des besten Angebots für uns treffen. Manchmal müssen wir uns, bevor wir mit der Arbeit beginnen, ein Urteil bilden (ex ante) und manchmal tun wir dies bei der Arbeit selbst (in itinere). Beim Gebrauch von Software tun wir dies möglicherweise bei jedem Schritt. In diesem Handbuch versuchen wir Ihnen zu zeigen, welche Zugangsmöglichkeiten es gibt. Das gesamte Kapitel 2 widmet sich eingehend diesem Entscheidungsprozess. Wir hoffen, dass jede Lehrerin/jeder Lehrer ihre/seine eigene IKT Grundfertigkeiten einschließlich des Wissens um die verschiedenartigen Softwareprodukte am Markt erwirbt: Eine Lehrerin/ein Lehrer der klassischen Sprachen muss einfach sowohl über die fachspezifische Software für klassische Sprachen als auch Software von allgemeinerem Nutzen Bescheid wissen.

In der folgenden Aufstellung haben wir einige Softwaretitel, die für die Lehrerinnen/Lehrer der klassischen Sprachen von Interesse sind, unter zwei Kategorien aufgelistet, Fachspezifisches und Allgemeines.

Fachspezifische Software für die klassischen Sprachen

Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen sollten über eine Reihe von Softwaretiteln informiert sein, die ihre Arbeit in spezieller Weise unterstützen. In den folgenden Kapiteln dieses Handbuchs und auf den Seiten des CIRCE-Webs (http://www.circe.be) finden Sie eine Fülle von Informationen über Software und konkrete Anwendungsbeispiele dazu. Spezielle Software für die Schulfächer Klassische Kultur, Latein und Altgriechisch ist natürlich noch wichtiger als was unter der Kategorie Allgemeines aufgelistet wird, zumal ihre Anwendung direkt in unserer Arbeit erfolgen kann. Das Folgende mag ein grundlegendes Verständnis vermitteln.

Lateinische und altgriechische digitale Wortsammlungen und Lexika, elektronische Inschriftensammlungen oder vollständige Grammatikkurse können auf verschiedenen Sites gefunden werden. Klassische Texte in digitalisierter Form gibt es in Originalsprache und/oder mit Übersetzung in Online-Bibliotheken wie Perseus Online, http://www.perseus.tufts.edu, oder der Latin Library, http://www.thelatinlibrary.com.

Andere für unsere Fächer relevante Internetressourcen umfassen Webmagazine, wie zum Beispiel die italienische Zetesis, http://www.rivistazetesis.it. Gegenstandsbezogene Lehrerverbände sind im Internet vertreten, wie zum Beispiel die Joint Association of Classical Teachers, http://www.jact.org. Das französische von Musagora betreute Portal bietet eine große Fülle an exzellenten Materialien unter http://www.educnet.education.fr/musagora/.

CD-ROMS wie der Thesaurus Linguae Latinae oder der plattformunabhängige Perseus sind zwar empfehlenswert und wertvoll, können aber für den Privatgebrauch sehr kostspielig sein.

Verschiedene Schriftarten für das Lesen und Schreiben von Texten, wie zum Beispiel die Shareware Antioch (Details unter http://www.users.dircon.co.uk/~hancock/antioch.htm), können sehr nützlich sein. Sie finden einen Abschnitt darüber im CIRCE-Web unter http://www.circe.be.

Kommerzielle Software ist in verschiedenen Ländern zur antiken griechischen und römischen Zivilisation erhältlich, wie zum Beispiel Roman Life (http://www.j-progs.com). Sie finden länderspezifische Auflistungen dieser Software im CIRCE-Web unter http://www.circe.be.

Auf den folgenden Seiten dieses Handbuchs sowie auf dem CIRCE Website gibt es weitere Übersichten über fachspezifische Softwaretitel und Anregungen zum Einsatz derselben in den verschieden Sprachen von unseren CIRCE Partnern.

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Allgemein nützliche Software

In unserem Alltag als Lehrerinnen und Lehrer brauchen wir für verschiedene Aufgaben unterschiedliche Hilfsmittel. Die folgende Tabelle ist eine vereinfachte und nicht vollständige Liste, welche Interessierte anregen soll. Der Überblick mag am besten im Zusammenhang mit Kapitel 2 dieses Handbuchs gelesen werden, wo praktische Beispiele dafür, wie allgemein gebräuchliche Software konkret eingesetzt werden kann, gegeben werden.

Links zu den erwähnten Softwaretiteln befinden sich im Glossar

Aufgabengebiet Kommerzielle Software Freeware oder SharewareAllgemeine Zwecke, Schreiben und Editieren von Dokumenten, Präsentationen, Datenbanken und Tabellen

AppleWorks Microsoft Office Microsoft Works

Open Office Star Office

Bildbearbeitung Adobe PhotoshopAdobe Photoshop ElementsCorelDrawPaintshop Pro

Irfan ViewMicrosoft Gif Animator

Internetbrowser Apple SafariMicrosoft Internet ExplorerMozillaMozilla FirefoxNetscape NavigatorOpera

E-Mail Apple Mail Eudora Microsoft OutlookMozilla ThunderbirdNetscape Messenger

Abspielen und Konvertieren von Audio- oder Videodateien

Apple Quicktime Professional Apple iTunesApple QuicktimeAudacityReal Player Windows Media player

Lesen von .pdf und .lit Dokumenten (eBooks)

Adobe Acrobat ReaderMicrosoft eBook Reader

Erstellen von .pdf und .lit Dokumenten (eBooks)

Adobe Acrobat Professional Michisoft Reader Studio PDF 995

Gestalten und Bearbeiten von Quizzes oder Tests

HotPotatoes (nicht gratis für Privatschulen)Quia (subscription site)

HotPotatoes (free for state schools)QuizFaberWinasks

Gestaltung von Konzeptplänen

Inspiration CmapTool

Gestaltung von Webseiten Macromedia DreamweaverMicrosoft Front Page

1st PageMozilla Composer

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Verteilung des Materials – gebräuchliche Datenformate

Viele von uns verwenden Computer bei unserer täglichen Arbeit, indem wir Unterrichtsmaterialien für die Schule oder andere persönliche Dokumente erzeugen. Dabei sollte sich jeder im Klaren sein, dass es verschiedene Dateiformate zur Auswahl gibt, die sich für die zeitsparende Gestaltung und den effektiven Austausch von Dokumenten anbieten. In den folgenden Abschnitten versuchen wir, eine elementare Liste der von Lehrerinnen und Lehrern am häufigsten verwendeten Dateiformate zu bieten. Das ist gerade für diese besonders nützlich, die ihre Dokumente austauschen und über Dateierweiterungen und Dateitypen Bescheid wissen wollen.

Jedes Computerprogramm verwendet zum Erzeugen und Abspeichern der Dateien bestimmte Dateitypen. Wenn Sie zum Beispiel ein neues Dokument in Word starten und abspeichern, so wird normalerweise ein .doc File generiert. So wird ihr Dokument über Rom zur Datei Rom.doc. Das Verwirrende dabei ist, dass Ihnen der Computer nicht immer die Erweiterung ‘.doc’ anzeigt. Aber sie ist da, außer Sie entfernen oder ändern sie zum Beispiel zu einem .rtf (Rich Text Format) File. Dieses Dokument benötigt kein spezielles Textverarbeitungsprogramm zum Öffnen, sondern ist portabel auf alle Computer und Plattformen. In ähnlicher Weise gibt es verschiedene Graphikformate, wie etwa .gif, .bmp, .jpg. Eine kurze Erläuterung zu diesen Dateitypen und Erweiterungen folgt im Anschluss.

Textdateien sind sehr häufig. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer sind bei der Verwendung und Gestaltung ebensolcher tagtäglich mit ihnen konfrontiert. Meistens sind Textdateien einfache Dokumente, oft eher kurz für den Einsatz vor, während oder nach dem Unterricht. Die meisten von uns verwenden ein oder mehrere Textverarbeitungsprogramme, um Dokumente zu erstellen, verändern und nachher auch zu lesen. Textdateien können in verschiedenen Formaten abgespeichert werden:

1) .doc (Word Format, eigenes Dateiformat von Microsoft) 2) .rtf (Rich Text Format, ein plattformübergreifendes programmunabhängiges

Dateiformat)3) .txt (nur Text, ohne Möglichkeit der Formatierung)

Ein .doc-File ist dann nützlich, wenn Sie komplexe Formatierungen anwenden. Da es aber eben so viele verschiedene Informationen zu Formatdetails (wie Grafiken oder Tabellen) enthält, kann die Datei schnell einmal sehr groß werden, was sehr schwer zu kontrollieren ist. Dateien mit der Endung .doc sind manchmal für andere Textverarbeitungsprogramme schwer zu lesen und Sie sollten sich im Klaren sein, dass verschiedene Versionen von Microsoft Word (z.B.: Word 6, Word 2004 für Mac) nicht immer vollständig kompatibel sind. Sie sollten zum Beispiel nicht davon ausgehen, dass ein Dokument, welches Sie mit der letzten Version von Word gestaltet haben, von jemandem, der eine frühere Version des Programms verwendet, ohne weiteres geöffnet und bearbeitet werden kann. Wenn Sie außerdem mit jemandem, der überhaupt nicht Word verwendet, korrespondieren, können sich größere Probleme ergeben, wenn Teile der Dokumente überhaupt nicht gelesen werden können.

Dateien mit der Erweiterung .rtf sind zwischen den unterschiedlichen Textverarbeitungsprogrammen leicht portabel und sind tatsächlich für den plattformübergreifenden Gebrauch konzipiert. Sie sind halbwegs sicher gegen Virenbefall (Das ist wichtig bei E-Mail Anhängen) und ziemlich klein. Obwohl an sich für größtmögliche Austauschbarkeit konzipiert, sehen .rtf Files in verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen nicht immer gleich aus. Daher sollten Sie beim Austausch der Dateien sehr Acht geben, solange Sie nicht genau wissen, welche Resultate das Dokument liefert. Gerade wenn Sie zahlreiche Formatierungen (wie etwa Tabellen, Tabulatoren oder verschiedene Schriftarten) einsetzen, werden Sie die Inkonsistenz dieses Formats feststellen.

Das elementarste Textformat ist das .txt File. Dieses Format ist dann nützlich, wenn Sie reinen Text übertragen wollen. Die Dateien sind wesentlich kleiner als jedes andere Format und sehr leicht zu bedienen.

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Präsentationsdateien werden von Lehrerinnen und Lehrern häufig dazu eingesetzt, um Informationen zu präsentieren und Bildershows für den Einsatz in der Klasse herzustellen. Software zur Erstellung derlei Präsentationen bietet Microsofts Powerpoint, Impress (von Star Office oder Open Office) und Appleworks. Die Dateien können unter den folgenden Formaten abgespeichert werden:

1) .pps Files enthalten einen Bildshowbetrachter2) .ppt Files enthalten keinen Bildshowbetrachter und zeigen die einzelnen Bilder im

Vollbildmodus3) .exe Files sind ausführbare Dateien, die übertragbar und komprimiert sind und dann

eingesetzt werden, wenn Sie ihre Bildershow auf einem Computer ohne entsprechende Software laufen lassen wollen.

Präsentationsdateien (.ppt, .pps, .exe) sind leicht zu verteilen aber nicht unbedingt zur Übermittlung über das Internet geeignet, da sie normalerweise zu groß sind und oft auch Textkomponenten integrieren, welche durch ein entsprechendes Programm, das sowohl Bilder am Bildschirm wiedergeben als auch den mitgelieferten Text interpretieren kann, ausgelesen werden müssen. Präsentationsdateien sind gut dafür geeignet, den überbordenden Gebrauch von Papier einzudämmen und Multimediaelemente von anderen Programmen einzubauen.

HTML Dateien werden häufig zusammen mit den etwas komplexeren Formaten wie DHTML oder XML im Internet und in Intranets eingesetzt. Sie können mit Spezialprogrammen oder sogar mit modernen Textverarbeitungsprogrammen generiert werden. Sie funktionieren auf der Basis von Hypertextlinks und erlauben die Integration von Multimediakomponenten wie Bildern, Sounddateien und Videos. HTML Dateien können auch auf CD-ROMs eingesetzt werden, obwohl sich der Gebrauch dort nicht durchgesetzt hat. HTML Dokumente haben normalerweise die Erweiterung .htm oder . html und werden in einer bestimmten Computersprache (Hypertext Markup Language) geschrieben, die ziemlich einheitlich ist. Jeder Computer kann diese Dateien lesen, vorausgesetzt er verfügt über einen Internetbrowser für das Navigieren im Internet.

HTML ist ein Standardformat für die Informationsweitergabe und beim Einsatz daher unabhängig von Tantiemen oder Lizenzgebühren. Seiten im HTML Format können im Unterricht mit größter Leichtigkeit veröffentlicht und verbreitet werden, wobei eben verschiedene Informationstypen eingebettet sein können. Die Dateien haben zusätzlich den Vorteil, dass sie trotz großer Textmengen ziemlich klein sind. Das macht die Dateien für die Übertragung von umfangreichen Informationen geeignet.

Portable Dokumentformate sind Dateien, welche nicht von einer speziellen Computerplattform abhängig sind, sondern mit verschiedenen Programmen, wie etwa dem Acrobat Reader von Adobe oder Preview von Apple geladen werden können. Das verbreitetste Format ist das .pdf Format, welches auch der direkte Verwandte des neuen eBooks ist. Der Hauptvorteil der .pdf Files ist ihre Konsistenz, da jede verwendete Schriftart, alle Styles und Grafiken, ja sogar Tabellen immer gleich dargestellt werden, unabhängig vom Computer, auf dem sie angezeigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein .pdf File auch Links zu anderen Dokumenten oder Webseiten beinhalten kann, sodass ein Leser des Dokuments unmittelbaren Zugriff auf viele unterschiedliche Informationstypen haben kann. Außerdem können wir Dokumente, wenn sie ziemlich groß sind oder wenn wir sie schützen wollen, sehr effektiv als pdf Datei über das Internet verbreiten.

Die neuen eBooks haben unterschiedliche Dateierweiterungen, wie etwa .lit. Das ist eine neue Dateierweiterung, die auf der Idee der Portabilität aufbaut und darauf abzielt, ganze Bücher auf Handhelds zur Verfügung zu stellen.

1) .pdf Files können nur von spezieller Software gelesen werden. Sie sind weitverbreitet im Einsatz und leicht auszudrucken. Alle Benutzer von PCs oder Macs können sie ohne Probleme verwenden.

2) .lit Files sind die weitestverbreiteten Dateien im eBook-Bereich in den USA und werden immer mehr eingesetzt.

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Grafikdateien haben verschiedene Dateierweiterungen je nachdem wie das Bildmaterial abgespeichert wird. Dazu finden Sie einige Informationen im Kapitel 2, Die Produktion von papierbasierten Dokumenten.

1) .jpg Files sind komprimierte Dateien. Sie werden im Internet und bei Digitalkameras häufig eingesetzt. Sie sollten die Dateien nicht wiederholt abspeichern, da sonst ihre Qualität deutlich abnimmt.

2) .bmp Files sind sogenannte Bitmaps. Sie können leicht von einer Reihen von Systemen geladen werden, benötigen aber großen Speicherplatz.

3) .gif Files sind komprimierte Dateien, die nur eine beschränkte Anzahl an Farben darstellen können. Sie werden im Internet häufig verwendet und können auch animiert werden.

4) .psd Files sind Dateien, die im Adobe Photoshop Format abgespeichert werden. Sie verwenden vielfältige Ebenen und werden häufig von professionellen Grafikern und Künstlern eingesetzt.

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Einige Informationen zur Hardware

Es ist nicht die Aufgabe dieses Handbuchs, diesbezüglich als Nachschlagewerk oder Anweisungshilfe für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen zu dienen. Trotzdem sollte hier, wenn auch nur peripher, versucht werden, einige Hardwarethemen anzusprechen, welche die Lehrerinnen und Lehrern betreffen.

Betrachten wir zuerst die Arten von Computern, die den Schulen, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Knapp gesagt gibt es zwei Arten von modernen Computern, Laptops und Desktops. Da Handhelds in ihrer Vielseitigkeit zunehmen, wird noch eine weitere Art von Computern in unser Leben treten, aber die grundsätzliche Zweiteilung der Systeme wird wahrscheinlich bleiben.

Der Laptop wird von vielen als Allheilmittel angesehen, da er gute Bildschirmauflösung, Tragbarkeit und gute Integrationsfähigkeit in Netzwerken und Internet vereint. Moderne Laptops haben hinreichend große Festplatten, integrierte CD oder DVD Laufwerke, oft mit Brennfunktion, und müssen trotzdem nicht unbedingt mehr als 1000 Euros kosten, obwohl es hier eine sehr große Bandbreite im Preis, der Qualität und der Marken gibt. Manche Laptops haben noch immer eingebaute Diskettenlaufwerke, andere Hersteller verzichten gänzlich auf dieses altmodische Speichermedium.

Für diese unter uns, die zu Kopf- und Nackenbeschwerden oder anderen von der Arbeit am Computer hervorgerufenen Leiden neigen, bietet der Desktop Computer besseren Schutz und einen optimaleren Bedienungskomfort im Alltag. Viele Desktop Computer haben heute Flachbildschirme mit wesentlich besserer Bildschirmauflösung als noch vor wenigen Jahren und viele haben auch eingebaute CD- oder DVD Brenner. Alle modernen Computer müssen an das Internet angeschlossen werden können, entweder durch eingebaute Modems oder durch Breitbandverbindungen. Die hauptsächlichen Arten der schnellen Internetverbindung sind entweder durch Kabel oder ADSL, welches in weiten Bereichen den Anwendern in ganz Europa zur Verfügung steht. Kabellose Netzwerke (wi-fi) werden zunehmend eingesetzt. Eine kabellose Verbindung erfolgt normalerweise über einen Hub mit entweder einem Laptop oder einem Desktop.

Die zwei Haupttypen von Computern (Laptop oder Desktop) gibt es heutzutage als PCs oder Apples. PCs dominieren den Markt mit einem Marktanteil von etwa 90% aller verkaufter Computer. Es sind Computer, auf denen das Betriebssystem von Microsoft in irgendeiner seiner vielen Versionen läuft. Viel Geld wird in Software investiert, die den Computer vor Datenraub oder Datenzerstörung schützen soll, und viele Individuen auf Abwegen wenden sehr viel Zeit dafür auf, neue Wege zum Umgehen der Schutzmechanismen zu finden.

Apple Computer war 20 Jahre lange Außenseiter im Mainstream Computerzeitalter und seine Geräte werden nur in wenigen Schulen eingesetzt. Apple bietet ein sehr ausgeklügeltes Betriebssystem mit Netzwerkfunktionalität gepaart mit beträchtlicher Sicherheit. Apple liefert nur einige verschiedene Computerarten, die es den Benutzern leichter machen, sich schnell zu entscheiden, was er oder sie benötigt, ganz im Gegensatz zu der verwirrenden Fülle an PCs, die allesamt die gleichen Möglichkeiten bieten, aber alle von verschiedenen Firmen (oft unter der Verwendung der gleichen Komponenten) zusammengebaut werden.

Jahrelang hat es zwischen Apple– und PC-Benutzern Resentiments gegeben, die wahrscheinlich auch in der nächsten Zukunft bestehen bleiben werden. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht von subjektiven Argumenten beeinflussen lassen sollten: Was zählt ist die Frage der Datentypen und nicht der Hardware. Ein Apple User kann mit größter Leichtigkeit in einer PC dominierten Welt kommunizieren, und der PC User wird keine Schwierigkeiten beim Austausch von Projektinformationen mit einem Apple User haben, soferne sie die Dateitypen richtig einsetzen. Jede Inkompatibilität ist angesichts der universellen Natur des Internet weniger real als eingebildet.

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Open Source

In diesem Handbuch stellen wir viele verschiedene Produkte, die für unsere Arbeit nützlich sind, vor: Im Hinblick auf die meistverbreiteten Arten von Software in Europa beschreiben wir manchmal Freeware, manchmal Shareware, mitunter auch kommerzielle Software. Dadurch hoffen wir, den Lehrerinnen und Lehrern einen Überblick über das aktuelle Softwareangebot zu geben und ihre Auswahl zu erleichtern. Es ist nicht unsere Aufgabe, für dieses oder jenes Produkt Werbung zu betreiben. Unser Ziel ist es, Ihnen Vorschläge bezüglich des potentiellen didaktischen Einsatzes ohne jegliche finanzielle Interessen zu geben.

Es mag Ihnen in diesem Handbuch vielleicht schon aufgefallen sein, dass wir manche Open Source basierte Software erwähnen, wie etwa Star Offic oder Open Office, Softwarepakete für Schulen und andere Einrichtungen. In manchen Ländern wurden zwischen Softwarefirmen (Sun Microsystems) und nationalen Bildungsministerien Abkommen geschlossen, die den freien Einsatz von Software in Schulen (in z. B. Italien) garantieren. Für weitere Details siehe http://www.sun.com.

Open Source wurde 1998 mit der Absicht erfunden, frei verfügbare Programme, d.h. Software bei der der Quellcode frei verfüg- und durch jeden User modifizierbar ist, zu verteilen und zu bewerben. Das Betriebssystem Linux folgt dieser Idee.

Durch Marken geschützte Software blockiert oft den Zugang zu jeglichem Quellcode. Das geschieht, um die Arbeit der Entwickler zu schützen, vorausgesetzt der Sourcecode ist verschlüsselt und daher unsichtbar. Open Source Software wurde aus Gründen des öffentlichen Interesses als flexibles, nützliches und kostenloses Produkt entwickelt. Freie Verbreitung und freier Quellcode sind also die wichtigsten Elemente der Open Source Philosophie, was aber nicht bedeutet, dass es keine Benutzerlizenzen gibt. Es gibt Lizenzen, wie etwa die GPL (General Public Licence), die auf den Open Source Webseiten beschrieben ist. Für weitere Details siehe http://www.opensource.org.

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Gesetzliche und urheberrechtliche Grundregeln in der Europäischen Union

Im Laufe unserer Arbeit werden wir in Situationen geraten, wo wir es mit dem Datenschutz elektronischer Materialien, Computerprogramme, Datenbanken und anderem zu tun haben werden. Die Verwendung dieser Ressourcen im Unterricht und bei der Lehrerausbildung unterliegt wahrscheinlich gewissen gesetzlichen Einschränkungen je nach Umfang und Ausmaß der Verwendung. Daher sollten sich alle Lehrerinnen und Lehrer über gewisse Prinzipien bezüglich der Reproduktion und Verbreitung relevanter Materialien im Klaren sein.

Bevor wir uns mit den gesetzlichen Positionen und Bestimmungen beschäftigen, betrachten wir einmal die Angelegenheit vom Blickwinkel des Hausverstands. Wenn sie beabsichtigen irgendein elektronisches Material, welches Sie im Internet gefunden haben, zu verwenden, dann fragen Sie sich doch selbst: „Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand dies mit meinen Daten macht?“. Diese Frage kann als eine Art von goldener Regel angesehen werden, welche jede weitere rechtliche Überlegung unnötig macht. Falls Sie im Zweifel sind, schicken Sie ein kurzes E-Mail an die Webseite oder die damit betraute Person und bitten Sie darum, das Material in der beabsichtigten Weise zu verwenden.

Hinsichtlich der europäischen Rechtslage verweisen wir Sie auf die Direktive 2001/29/EC des Europaparlament und Europarats vom 22. Mai 2001 über die Vereinheitlichung gewisser Bereiche des Copyrights und verwandter Rechte in unserer Informationsgesellschaft. Die folgenden Punkte wurden von dieser Quelle genommen, sollten aber nicht für vollständig erachtet werden.1

Copyrightgesetze schützen die Entwicklung und das Vermarkten neuer Produkte und Dienstleistungen und die Verbreitung ihrer kreativen Ideen. Das garantiert Arbeitsplätze und sichert die Schaffung von neuen. Der Fortschritt der Technologie bedeutet zunehmende Möglichkeiten zur Schaffung, Produktion und Ausnutzung neuer Produkte. Daher wurden die Copyrightgesetze an neue wirtschaftlichen Gegebenheiten wie etwa an das Erstellen von Raubkopien angepasst.

Gesetze auf nationalem Level wurden bereits in einer Reihe von Mitgliedsstaaten hinsichtlich der neuen technischen Herausforderungen adaptiert, aber die Entwicklung der Informationsgesellschaft hat die Möglichkeit von grenzübergreifender Ausbeutung gedanklichen Eigentums maßgeblich erhöht. Eine Harmonisierung der Gesetze ist daher erstrebenswert.

Gesetze sind für gedankliche Leistung entscheidend und müssen geschützt werden, um sicher zu stellen, dass Kreativität unterstützt und belohnt wird. Gesetze sollten danach trachten, Lernen und Kultur einerseits durch den Schutz von Leistungen und anderen Produkten, andererseits durch das Gestatten von Ausnahmen zum Zweck der Bildung und des Unterrichtens zu unterstützen. Kulturgüter dürfen nicht auf Kosten des strengen Datenschutzes oder durch Tolerierung illegaler Verbreitung von Raubkopien verbreitet werden.

Die Rechte der Copyrightinhaber sollten gemäß den Gesetzgebungen der Mitgliedsstaaten und den Richtlinien der Berne Convention for the Protection of Literary and Artistic Works nebst anderen verabschiedeten Konventionen geltend gemacht werden. Einige Prinzipien und Richtlinien sind in den Direktiven 91/250/EEC(5), 92/100/EEC(6), 93/83/EEC(7), 93/98/EEC(8) und 96/9/EC(9), welche die Direktive 2001/29/EC untermauern, festgehalten.

Bei Computerprogrammen bezieht sich gemäß den Richtlinien der Direktive 91/250/EEC der Copyrightschutz (im Sinne des Gewährens der Exklusivrechte an die gesetzlichen Eigentümer) auf die Wiedergabe des Computerprogramms in jeder Art, aber nicht auf die Ideen und Prinzipien, die irgendeinem Teil des Computerprogramms oder seinen Schnittstellen zugrunde liegen. Letzteres unterliegt nicht dem Copyrightschutz. Der Begriff Computerprogramm bezieht sich nach dieser Direktive auf das vorbereitende und designrelevante Material. Wichtige Ausnahmen zu den geschützten Bereichen (d.h. Fälle, die nicht der ausdrücklichen Genehmigung durch den Inhaber des Copyrights bedürfen) beeinhalten unter bestimmten Bedingungen, welche in der Direktive beschrieben werden, das Recht auf Reproduktion des Programms zum Zweck des Erreichens von Interaktivität mit einem anderen unabhängig davon entwickelten Programm und zum Zweck des Studiums und Testens der Funktionalität des Programms, um die den Programmteilen zugrund liegenden Idee und Prinzipien zu bestimmen (Artikel 5 und 6). Da besteht natürlich eine Grauzone.1 Quelle : http://europa.eu.int/scadplus/leg/en/lvb/l26053.htm

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Bezüglich Datenbanken muss festgestellt werden, dass eine Datenbank laut Gesetz eine festgelegte Sammlung unabhängiger Arbeiten, Daten oder anderer Materialien ist, die in einer systematischen und methodischen Weise arrangiert und durch elektronische oder auch andere Mittel individuell zugänglich ist. Durch das Copyright wird bei einer Datenbank genau die Auswahl oder das Arrangement der Inhalte geschützt, anders gesagt, die Wege, Methoden oder Kriterien, die bei der Auswahl oder der Zusammenstellung der Inhalte angewendet werden, sind Ausdruck des geschützten gedanklichen Eigentums des Eigentümers des Copyrights. Es wird ein Unterschied zwischen dem Copyright auf eine Datenbank und dem Copyright auf ihren Inhalt gemacht. Das letztere ist etwas ganz anderes und die Richtlinien der Direktive 96/9/EC betreffen in keinster Weise die Rechte (die entweder bestehen oder nicht bestehen), die sich auf den Inhalt selbst beziehen.

Eine wichtige Ausnahme zu den Exklusivrechten eines gesetzlichen Datenbankeigentümers gibt es dort, "where there is use for the sole purpose of illustration for teaching or scientific research, as long as the source is indicated and to the extent justified by the non-commercial purpose to be achieved" (gemäß Artikel 6, Paragraph 2 (b) und auch Artikel 9, Paragraph (b) der Direktive 96/9/EC). In anderen Worten, zu Zwecken des Unterrichts und der Forschung unterliegt die Verwendung von Datenbanken nicht den Exklusivrechten ihres gesetzmäßigen Eigentümers (d.h. benötigt keine Genehmigung), solange diese Verwendung keine gewerblichen Absichten verfolgt und entsprechend zitiert wird.

Einschränkungen aufgrund des Copyrightschutzes sind ziemlich allgemeiner Natur und eher restriktiv als vorbeugend. Das bedeutet, dass die Gesetze angewendet werden, um zu beweisen oder zu widerlegen, dass der Gebrauch eines bestimmten Mittels eine Verletzung des Copyrights bedeutet, nachdem die angebliche Verletzung geschehen ist. Es gibt kein a priori anwendbares Gesetz, welches von vornherein festlegt, ob der Gebrauch eines gegebenen Mittels über die ausdrücklichen gesetzlichen Einschränkungen und Copyrightanmerkungen, welche den Mitteln allenfalls beiliegen, rechtens oder widerrechtlich erfolgt. Darüber hinaus gibt es für Unterrichtszwecke zusätzliche gesetzliche Vorkehrungen, die gewisse Ausnahmen bei den Einschränkungen, sogar in den Bereichen, die ausdrücklich dem Copyright unterliegen, zulassen, vorausgesetzt allerdings, dass das besagte Mittel nicht zu gewerblichen Zwecken verwendet wird und ausreichend zitiert wird.

Zusammenfassend scheint die Verwendung jeglichen Materials zu alleinigen Zwecken der Bildung gesetzlich abgesichert zu sein, solange die folgenden einfachen Richtlinien beachtet werden:

keine gewerblichen Absichten Kontaktaufnahme mit den Autoren oder gesetzlichen Eigentümern bitten Sie vor dem Gebrauch eines Materials dessen gesetzliche Eigentümer um

Genehmigung, falls es expliziten Copyrightschutz gibt und es keine ausdrücklichen gesetzlichen Ausnahmen für das Material gibt, wie zum Beispiel bei Computerprogrammen, Materialien für den eingeschränkten Gebrauch und eingetragenen Warenzeichen.

Weitere Informationen über gesetzliche und copyrightrelevante Angelegenheiten innerhalb der Europäischen Union können unter http://europa.eu.int/eur-lex/ gefunden werden.

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Nationale Urheberrechtsgesetze

Für alle Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen in der EU sollte die Beachtung des Copyrights vor dem Gebrauch elektronischer Ressourcen ein Anliegen sein. Wir raten Ihnen, dieses Gebiet nicht zu missachten.

Jede Lehrerin und jeder Lehrer sollten die wichtigsten Gesetze im Zusammenhang mit der Anwendung von IKT in ihrem/seinem Land kennen, zumal es zusätzlich zu den Gesetzen der EU auch noch regionale Gesetze geben kann. Wir haben unten einige Beispiele ausgewählt, die zu erläutern versuchen, wie das funktionieren kann. Wir haben nicht versucht, eine komplette Liste aller Gesetze aller Länder zu erstellen.

In Italien zum Beispiel zielen die wichtigsten Maßnahmen auf den Schutz des Copyrights, der Privatsphäre, der Ergonomie und seit kurzem auch von web-basierten und anderen elektronischen Publikationen ab. Das Copyright wird im Gesetz 633/1941 angesprochen, welches Tantiemen, die den Autoren gebühren, festlegt und integriert ist in DL 518/1992 (wo Software als schöpferische Leistung anerkannt wird), in Anwendung von DIR 91/250/CEE über den gesetzlichen Schutz von Computerprogrammen. Das noch jüngere Gesetz 248/2000 (Artikel 64-bis, 64-ter und 171-bis) garantiert Tantiemen und Lizenzen für den Gebrauch von Computerprogrammen, um das Raubkopieren einzudämmen. Der Käufer der Software kann die Originalkopie auf einem Computer einsetzen und darf nur eine Reservekopie zu Privatzwecken besitzen, da es illegal ist, Kopien der Software anzufertigen.

Die Privatsphäre wird vom Gesetz 675/1996 als eine italienische Anwendung von CE 46/1995 angesprochen, um den Bürgern Sicherheit im Umgang mit persönlichen Informationen zu geben. Im Jahr 1999 erzielte DPR 318 bereits ein Minimum an Sicherheit für die Privatsphäre in der Welt von IKT und DLgs 196/2003 definiert Sicherheit und Verwendung von persönlichen Daten. Das Internet und alle elektronischen Publikationen werden von dem jüngsten Gesetz 106/2004 reguliert, welches verlangt, dass sämtliche Publikationen auf italienischen Webseiten in den zentralen Nationalbibliotheken von Florenz und Rom vorhanden sein müssen. Das betrifft auch andere elektronische Materialien. Die Ergonomie der IKT Ausrüstung inklusive der Form der Tastatur, der Art des Monitors, der Dimensionen der Desktops und der Umgebungsbeleuchtung wird durch DL 626/1994 reguliert. Nähere Informationen dazu gibt es auf http://www.interlex.it .

Informationen zur Situation des Copyrights in Frankreich können unter http://www.educnet.education.fr/juri/default.htm gefunden werden.

Die Copyright Gesetzeslage in Großbritannien wurde 2003 überarbeitet, um sie mit der neuen Richtlinie der Europäischen Union in Einklang zu bringen. Informationen dazu finden Sie unter http://www.bl.uk/services/information/copyright.html.

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Kapitel 2 Die Integration von IKT im Unterricht klassischer SprachenEine Politik der Integration

Das ist vielleicht der wichtigste Aspekt bei der Benutzung von IKT im Unterricht. Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen sind fleißige Menschen, die es sich nicht leisten können, bestehende Praktiken mit neuen Methoden zu ersetzen. Wir müssen eher danach trachten, das Neue mit dem Alten integrativ zu verknüpfen. Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht durch Computer ersetzt werden, da es die menschliche und nicht die mechanische Erfahrung ist, die das Lernen zur lohnenden Erfahrung macht. Aber es wäre kühn, die Notwendigkeit der Modernisierung des Unterrichtens zu leugnen. Wie sollen also Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen mit der Integration von IKT im Unterricht verfahren?

Realistische persönliche Entscheidungen

Unsere Empfehlung ist, dass alle ihre Arbeitspläne und Arbeitspensa genau prüfen und realistische für ihre eigene Situation relevante Entscheidungen bezüglich der weiteren Vorgangsweise fällen. Manchmal empfiehlt sich der Einsatz von IKT, manchmal aber nicht. Es gibt kein Patentrezept. Diese Anleitung hat verschiedene Bereiche der IKT Anwendung definiert und diese Klassifizierung wird hoffentlich nützlich sein. In Bereichen, wo der Nutzen offensichtlich ist und die Integration von IKT ungefährlich erscheint, sollten die Lehrerinnen und Lehrer ihre gewohnten Verfahrensweisen überdenken. Wenn zum Beispiel eine Unterrichtseinheit, in der gewöhnlich Dias von Pompeji gezeigt wurden, als zu abgedroschen erscheint, warum sollte man nicht im Unterricht eine Webseite oder vorinstallierte Software einsetzen? Kann man nicht einen Teil von Vokabelüberprüfungen und Wiederholungen mittels der IKT Suite oder einem einzelnen Computer durchführen? Warum sollt man nicht festlegen, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Abschlussprojekt über Rom oder die Akropolis mit Hilfe von IKT ausarbeiten? Das ist genau das, was Inspektoren sehen wollen und trotzdem kaum eines Kompromisses bei ihren bestehenden Arbeitsgewohnheiten bedarf. Es ist jedenfalls ein Schritt in Richtung besserer Integration von IKT im Unterricht.

Überprüfen Sie Ihre Unterrichtspläne, insbesonders Überblicksdokumente, die Sie vielleicht haben. Schauen Sie, wo Sie IKT integrieren können. Erinnern Sie sich daran, dass dies verschiedene Bereiche betreffen kann, von denen weiter unten viele beschrieben werden. Der Einsatz von IKT kann Partner- oder Einzelarbeit bedeuten, auch, dass eine gesamte Klasse im EDV-Raum arbeitet,

oder, dass eine Einzelperson den Computer zur Präsentation von Inhalten benutzt. Stöbern Sie durch einige CIRCE Stundenpläne auf der Webseite http://www.circe.be, um zu sehen, was andere Lehrerinnen und Lehrer machen. Entwickeln Sie Ihre eigenen Ideen zu guter Praxis auf diesem Gebiet.

Überlegen Sie den Zeitablauf für alle Ihre Klassen. Könnten Sie sicherstellen, dass jede Klasse jedes Semester mit IKT zumindest ein bißchen in Berührung kommt? Jedes halbe Semester? Wieviele Schülerinnen und Schüler können Sie in IKT basierte Projekte einbinden?

<OBS: First steps = Erste Schritte; More ideas = Weitere Ideen>

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MoreIdeas

FirstSteps

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Produktion papierbasierter Dokumente

Für die Zwecke dieses Handbuchs beziehen sich "papierbasierte Dokumente" auf alles, was ausgedruckt werden kann, ganz gleich, ob Sie es tatsächlich auch tun oder nicht. Es geht um

Textverarbeitung, Desktop Publishing, Tabellen und Grafik. Mehrere Programme, wie zum Beispiel AppleWorks oder Microsoft Works, Star Office, oder andere Programme auf Basis von Open Source können all dies in einem Paket anbieten. Daher werden die meisten Lehrerinnen und Lehrer Zugang zu allen diesen Möglichkeiten haben, ohne weitere Software kaufen zu müssen. Bedenken Sie, dass sich die Zeit, die Sie in das Erlernen des Umgangs mit den neuen Technologien investieren, durch ihre späteren größeren Fähigkeiten bezahlt machen wird: Was Sie momentan für schwierig, ja vielleicht sogar für unmöglich halten, wird Ihnen eine zweite Natur sein, wenn Sie sich nur ausreichend mit der

Umsetzung beschäftigen. Einstmals erschien es schwierig, Vergil oder Homer zu verstehen und tatsächlich sind beide Autoren um einiges schwieriger zu meistern wie die Technologien, die unten beschrieben werden. Es mag für Sie jetzt unwahrscheinlich erscheinen, professionelle Dokumente, welche dem kritischen Auge anderer standhalten können, zu produzieren, aber die dazu nötigen Fertigkeiten sind nicht schwierig zu erlernen.

Textverarbeitung

Die meisten von uns sind mit Textverarbeitung vertraut. Daher kann diese Fertigkeit für viele vorausgesetzt werden. Einige jedoch haben sich vielleicht noch nicht in einen Kampf mit dieser lernäischen Hydra eingelassen. Es ist hier nicht das Ziel, über die Fertigkeit der Textverarbeitung länger zu schreiben, zumal es viele Möglichkeiten innerhalb der Schulen oder sogar zu Hause gibt, um sich über Textverarbeitung zu informieren. Als Benutzer eines PCs werden Sie wahrscheinlich auch Zugang zu entweder Microsoft Word, Microsoft Works oder Open Source Software haben. Mit Hilfe eines dieser Produkte produzieren Sie Dokumente mit verschiedenen Schriftarten (Sie sollten im Gebrauch derselben sparsam umgehen und nur ein oder zwei Schriftarten pro Dokument einsetzen, da es sonst zu Verwirrungen kommen kann) in verschiedenen Schriftgrößen. Falls Sie einen Apple Computer besitzen, werden Sie wahrscheinlich AppleWorks (früher ClarisWorks), Microsoft Word oder Open Source Software einsetzen, welche ebenfalls endlose Schriftarten und Schrifteffekte produzieren können. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind zufrieden mit dem Umgang eines Textverarbeitungsprogramms und, wenn dies so ist, dann kann auf dieser Fertigkeit gut aufgebaut werden.

Für Lehrerinnen und Lehrer, die mit Altgriechisch oder auch speziellen römischen Schriftarten experimentieren, haben wir Informationen auf unserer Webseite inkludiert, die Ihnen zeigen, wie es funktioniert. Bitte besuchen Sie http://www.circe.be für weitere Details.

Desktop Publishing

Desktop Publishing ist nur eine andere Art des Layoutierens von Text und überschneidet sich großteils mit Textverarbeitung. Höher entwickelte Layouts inklusive Tabellen mit komplexen Spalten, größeren Schriftarten und Überschriften sind leicht herzustellen, wenn Sie auf Grundfertigkeiten bei der Textverarbeitung aufbauen können. Wenn Sie etwas am Computer machen wollen, aber nicht wissen wie, bieten Ihnen die meisten System Hilfsmenüs an, welche Sie interaktiv befragen und erforschen können. Gedruckte Bedienungsanleitungen werden allmählich veraltet, aber exzellente Hilfe kann man von der Reihe "…für Dummies" erhalten, z.B. Word für Dummies: Der Kauf eines solchen Buchs ist wirklich empfehlenswert, auch wenn Sie mitunter das Gefühl haben, dass die Erläuterungen nicht völlig auf Sie zugeschnitten sind. Spezielle Fachbücher zu Programmen wie etwa Quark Xpress helfen Ihnen, komplexere Layouts herzustellen, aber Sie werden die meisten Effekte auch mit Ihrer vorhandenen Software erzielen. Kaufen Sie also nicht voreilig ein DTP Paket, wenn Sie es vielleicht gar nicht benötigen.

Tabellen

Tabellen werden häufig in Schulen eingesetzt, da die Teams der Schulverwaltung ihre Mächtigkeit erkannt haben. Bedenken Sie die Vorteile von einem Spreadsheet für die Aufzeichnung der Lernfortschritte eines Schülers/einer Schülerin, zumal seine Flexibilität bis ins Unendliche adaptiert werden kann, um mit allen veränderten Bedingungen, denen Sie ausgesetzt sind, fertig zu werden. So können Sie Noten aufzeichnen, Informationen tabellarisch

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auswerten und Arbeitsprozesse dokumentieren. Spreadsheets sind auf Rastern aufgebaut, es ist aber nicht nötig dass sie weder störende Linien haben noch eintönig aussehen, wenn Sie mit ihnen umgehen können. Sie sind gefüllt mit Zahlen, Text und Formeln, wobei nur die letzteren komplizierter zu meistern sind, obgleich auch die Auswahl des Materials auf dem Spreadsheet und das Festlegen des Druckbereichs etwas anspruchsvoller sein kann.

Wenn Sie einen PC verwenden, werden Sie wahrscheinlich eine Kopie von Microsoft Excel oder einem Open Source Programm zur Verfügung haben, welches einfach zu bedienen und das Standardprogramm ist. Als Alternative können Sie auch ziemlich viel mit Microsoft Works erreichen. Mac Benutzer werden wahrscheinlich auch Excel oder eine Open Source Software zur Verfügung haben, obwohl viele Appleworks (ClarisWorks), welches sehr gute Spreadsheet-Funktionen aufweist, verwenden werden. Bedienungsanleitungen, wie oben besprochen, stehen zur Verfügung und Mathematikkolleginnen und –kollegen können sehr hilfreich sein.

Grafiken und Bilder

Bildbearbeitungsprogramme umfassen das Standardprodukt Adobe Photoshop für Mac oder PC, die viel günstigere, abgespeckte Version Adobe Photoshop Elements, Corel Draw oder PaintShop Pro für PCs. Works Programm, wie Microsoft Works oder AppleWorks können auch Bilder bearbeiten, obgleich sie nicht so gut ausgestattet sind wie spezialisierte Programme.

Es ist sicher empfehlenswert, auf diesem Gebiet einige grundlegende Fertigkeiten zu entwickeln, aber im Unterschied zu den meisten Programmen speichern Grafikprogramme Ihre Arbeit nicht als Standarddokumente ab. Daher müssen Sie sich möglicherweise über die verschiedenen Grafikformate informieren, bevor Sie sich zu weit in dieses Gebiet vorwagen (Vergleichen Sie den Abschnitt über die Grafikformate auf Seite 20). Für die Unbedarften sei gesagt, dass Sie, wenn Sie eine Grafik abspeichern wollen, bestimmen können, welches Format sie haben soll. Vermeiden Sie Formate, die mit anderen Systemen inkompatibel sind oder die zuviel Speicherplatz benötigen. PC Systeme zum Beispiel pflegten früher sogenannte Bitmaps (Files mit der Dateierweiterung .bmp) zu verwenden, die sehr groß sind. Wenn Sie ihre Grafiken als JPEG Bilder abspeichern, werden sie viel effizienter und platzsparender als zuvor abgespeichert. JPEG (Joint Pictures Experts Group) Bilder sind im Internet sehr verbreitet und können sowohl von Macs als auch von PCs geladen werden, weshalb man ihren Einsatz auch empfehlen kann. Achten Sie allerdings darauf, dass ein JPEG Bild komprimiert ist, sodass sie durch wiederholtes Abspeichern desselben Bildes in diesem Format einen erheblichen Qualitätsverlust in der Auflösung erzielen können.

Es gibt Kriterien bezüglich der Wiedergabe von Bildern auf Bildschirmen, die verwirrend sein können. Die meisten Bildschirme zeigen Bilder in der Auflösung von 72 dots per inch (DPI) an, aber wenn Sie Bilder in dieser Auflösung auch ausdrucken, sehen sie nicht recht gut aus. Um dem zu begegnen, arbeiten Sie mit Bildern bis zu einer Auflösung von 300 dots per inch, was zwar beim Ausdruck eine recht gute Wiedergabe, aber am Bildschirm eine viermal so große Anzeige wie beabsichtigt erzielt. Nur Zeit und Erfahrung werden Ihnen beim Lösen dieses Dilemmas helfen. Ein Buch wie zum Beispiel Photoshop für Dummies kann eine gute Investition sein. Falls Sie eine Diasammlung haben, erwägen Sie, ausgewählte Bilder zum lokalen Photoladen zu bringen und darum zu bitten, sie auf CD zu digitalisieren. Sobald Sie die CD zurück bekommen (Das dauert gewöhnlich nur ein paar Tage und kostet weniger als einen Euro pro Bild), können Sie Ihre wertvollen Bilder auf Wegen verwenden, von denen Sie zuvor niemals geträumt hätten. Sie können etwa einfach Bilderdrucke laminieren, die dann als Schmuck Ihrer Klassenzimmer oder Arbeitsräume dienen können. Digitalkameras kommen heute immer mehr auf den Markt. Bedenken Sie aber, dass Sie möglicherweise schon über Hunderte von eigenen Photos verfügen, die genauso nützlich sind, wenn Sie digitalisiert auf einer Photo CD vorliegen, wie neue mit einer Digitalkamera geschossene Bilder. Das ist ein Fall, wo Sie nicht unbedingt mit der letzten technologischen Entwicklung mitgehen müssen.

Grafiken können natürlich auch in Präsentationen, auf Webseiten oder in Software-entwicklungsprojekten verwendet werden. In diesen Fällen brauchen Sie nicht über einer Auflösung von 72 dots per inch arbeiten und werden die Bilder, die Sie ausdrucken wollen, unter einem anderen Format abspeichern.

Fertigkeiten und Voraussetzungen

Bezüglich papierbasierter Arbeitsaufträge sollten Sie als Lehrerin/Lehrer dieselben Erwartungen an sich selber wie an Ihre Schülerinnen/Schüler stellen. Obwohl IKT nicht Ihr Fach ist, werden

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von den meisten Studentinnen und Studenten diese Fertigkeiten, die wir eben skizziert haben (mit Ausnahme der Fertigkeiten im Umgang mit Grafiken vielleicht), erwartet. Daher ist es nicht akzeptabel, wenn Sie diese als „nicht für Sie“ abschreiben. Es sollte in Ihrem Möglichkeitsbereich sein, sowohl papierbasierte IKT Aufgaben zu erstellen als auch Ihren Schülerinnen und Schülern bei der Erledigung der ihren zu helfen. Viele von uns geben den Schülerinnen und Schülern gelegentlich auf, Zeitungsberichte oder Ähnliches zu gestalten, und es sollte möglich sein, teamorientierte Aufgabenstellungen zu kreieren, wo mehrere Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Aspekten eines Projekts arbeiten. Der Projektkoordinator sind jedoch Sie und tatsächlich sollten Sie die gleichen oder sogar noch bessere Fertigkeiten im Umgang mit IKT haben wie Ihre Schülerinnen und Schüler.

Falls Sie ein Neuling bei den oben genannten Fertigkeiten sind, erwägen Sie den Besuch eines Kurses. Es gibt verschiedene Arten von Kursen, die in den verschiedenen Ländern angeboten werden. Daher sollten Sie sich vielleicht über Ihr lokales Erwachsenenbildungsangebot informieren. In den meisten Ländern ist es möglich, dort Kurse über Microsoft Word oder Adobe Photoshop zu buchen. Falls Sie auf diesem Wege auch Zertifikate erhalten, kann Ihnen der Kurs auch

bei Ihrer Berufslaufbahn helfen.

Denken Sie auch daran, mehr Zeit in die Sammlung von Erfahrungen im Umgang mit Programmen, die Sie noch nicht ganz erforscht haben, zu investieren. Falls Sie über ein Works Paket verfügen, versuchen Sie einmal Wege zu beschreiten, die Sie zuvor noch nicht gegangen sind. Erwägen Sie, wieviel Zeiteinsatz Sie in das Erlernen neuer Systeme investieren und wieviel Geld Sie ausgeben sollten. Überlegen Sie, welche der oben genannten Programme Ihnen in der Schule oder zu Hause zur Verfügung stehen, und wie Sie den besten Nutzen von dem, was Sie bereits besitzen, ziehen können. Investieren Sie jedenfalls kein Geld in Software, wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie auch Zeit investieren können.

Erwägen Sie den Kauf von "*** für Dummies", wobei *** sich auf das Programm bezieht, das Sie bereits besitzen oder in der Schule gebrauchen. Diese Bücher sind in der Regel gut geschrieben und bieten sinnvolle Orientierungshilfe mit praktischen Beispielen.

Verwenden Sie auch die Hilfsysteme, die Ihnen Ihr Computer bereits anbietet.

Datenbanken bieten Ihnen gewaltige Hilfe beim Sammeln von Informationen über Photos, Bücher und Sonstigem. Für PC User empfiehlt sich zu sehen, was Microsoft Works oder auch Microsoft Access, das professionelle Softwarepaket, auf diesem Gebiet bieten können. Mac User sollten den Einsatz von AppleWorks oder FileMaker Pro überlegen.

Teamorientierte Klassenprojekte, welche auf die Produktion von papierenen Produkten abzielen, können sehr spannend zu organisieren und auch sehr produktiv sein. Die meisten Schülerinnen und Schüler verfügen bereits über die nötigen Grundlagen. Erwarten Sie aber nicht, dass die meisten von ihnen auch im Umgang mit Grafiken bewandert sind.

Wenn Sie bezüglich Ihrer eigenen Fertigkeiten genug Selbstvertrauen getankt haben, versuchen Sie diese auch in Ihrem Unterrichtsprogramm im Austausch mit den Schülerinnen und Schülern einzusetzen. Sie sollten auch die Produktion professioneller Ressourcen wie laminierter Bilder oder

Overheadfolien andenken. Der Himmel ist die Grenze.

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Verwendung bestehender Software: CAL Ressourcen

Die Verwendung bestehender Software ist oft der leichteste Weg für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen, um IKT im Unterricht einzusetzen, ohne dabei eine große Menge an neuen Fertigkeiten erst erlernen zu müssen. Der Gebrauch solcher Software ist jedoch weitgehend davon abhängig, ob sie leistbar ist und in einem verwendbaren Format existiert. Viele Produkte am Markt sind in englischer Sprache und daher vielleicht nur von beschränktem Nutzen in einer nicht-englischsprachigen Umgebung. Es gibt viele akzeptable Angebote von Software, die genau getestet wurde und geeignet für den Einsatz im Klassenzimmer von heute ist. Als CAL (Computer Assisted Learning) Software erstmals in der Mitte der Achtzigerjahre auftauchte, galt sie keineswegs als geprüft und ihre Genauigkeit war manchmal fragwürdig: Obwohl man auch heute noch gelegentlich solche findet, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Großteil der CAL Software, die Sie heute antreffen, stabil, verlässlich, genau und nützlich ist.

CAL Ressourcen

CAL ist heute ein weniger gebräuchliches Akronym als früher und entspringt einer Zeit, als viele noch dachten, dass Computer Lehrerinnen und Lehrer in einer bestimmten Weise ersetzen könnten. Es gab verschiedene Argumente bezüglich der Vorteile dieses Gedankens. Heute aber misstrauen viele Menschen eher einer Software, die sich anmaßt etwas zu lehren, als einer Software, die Übung oder ein tieferes Verständnis verspricht. Wenn Sie erwägen, CAL Ressourcen einzusetzen, sollten Sie sich grundsätzlich fragen, ob diese etwas Neues anbieten. Das Abtesten von Lateinvokabeln, zum Beispiel, kann auf konventionelle Art mit Kugelschreiber und auf Papier erfolgen. Wenn Sie aber meinen, dass lateinische Vokabeltrainersoftware einen besseren Zugang gewähren, da sie eine schülerfreundliche Struktur anbietet, die ein lehrplankonformes Abfragen der Vokabel von Deutsch nach Latein oder Latein nach Deutsch in zufälliger und sequenzieller Reihenfolge ermöglicht, dann können Sie sich dafür entscheiden, da sie ja ein besseres System als die konventionelle lehrergesteuerte Methode oder ein adaptiertes Excelspreadsheet bietet. In ähnlicher Weise können Sie Software verwenden, welche dreidimensionale Rekonstruktionen der antiken Welt anbietet, die Sie ohne den Einsatz einer solchen Software unmöglich präsentieren könnten. Die hauptsächliche Frage bei der Beurteilung der Software sollte sein – Könnte ich dies auch ohne Computer tun?

Für diejenigen unter Ihnen, die noch keine Erfahrung mit CAL haben, gibt es Wege, um geprüfte Software von der minderwertigen zu unterscheiden. Wir hoffen, dass Sie die Liste der Software Ressourcen, die wir länder- und sprachspezifisch zusammen mit einigen ausgewählten Stundenbildern auf der CIRCE Webseite unter http://www.circe.be zusammengestellt haben, nützlich finden. Zusätzlich mögen Ihnen die Fallbeispiele im Kapitel 4 einige Anregungen geben.

Überlegungen zur Software

Beim Kauf von Software beachten Sie zwei Dinge: Erstens, unterstützt das Programm die Benutzung auf mehr als einem Rechner gleichzeitig, oder ist es eine einzelne CD-ROM, die nur auf einem Computer läuft? Falls das Letztere zutrifft, fragen Sie sich, wie Sie diese Einzelplatzversion im Klassenunterricht einsetzen können? Könnten Sie ein Exemplar für den Gebrauch in der Bibliothek oder in der Ecke des Klassenzimmers anschaffen? Oder sollten Sie eher einen ganzen Satz von CD-ROMs erwerben, wie Sie eben auch einen ganzen Klassensatz von Büchern für den Einsatz im Unterricht ankaufen würden? Es gibt Möglichkeiten, den Inhalt eines einzelnen Computerbildschirmes an die Wand zu projizieren, wobei natürlich der Einsatz eines Datenprojektors die offensichtlichste ist. Hat Ihre Schule diese Ausstattung, können Sie diese für den Einsatz in Ihrem Unterricht reservieren, und was wird dies bringen?

Erwägen Sie zweitens den Ankauf einer lokalen Generallizenz. Es gibt beträchtliche Vorteile im Ankauf eines Programms, welches auf mehreren Rechner eingesetzt werden kann, sodass es von einer gesamten Klasse gleichzeitig im EDV-Raum der Schule verwendet werden kann. Derlei Software bietet den höchsten Lerneffekt und kann jahrelang verwendet werden. Sie mag zwar kostspieliger als eine Einzelplatzversion sein, aber ihre Kosten können leichter über das Jahr auf mehrere Kustodiate verteilt werden und bieten mehr Nutzen als jede andere Art von Software.

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Studieren Sie die Systemvoraussetzungen beim Kauf von Software und bitten Sie Ihren Händler bei Zweifeln um Aufklärung. Plattformübergreifende Software läuft heute sowohl auf einem PC (Windows) System als auch auf einem Mac und Systemunterschiede sind weniger problematisch als sie es noch vor wenigen Jahren waren. Viele Schulen installieren heute PC Netzwerke mit Terminal Servern, wo die Softwareinstallation nicht immer so einfach ist. Früher, vor nicht allzu langer Zeit, wurde Software auf der Festplatte des Computers (oft auch Laufwerk C: genannt) installiert, während heutige Netzwerkadministratoren sich gegen eine Verwendung dieser Laufwerke sträuben und es vorziehen, Programme womöglich über das Netzwerk laufen zu lassen. Das hat Vor- und Nachteile. Wenn früher Programme die Sitzungen der Schülerinnen und Schüler lokal aufzeichneten, konnte man später leicht auf sie vom selben Rechner aus zugreifen. Bei der Verwendung eines Terminal Servers, kann sich das als schwierig, wenn nicht sogar unmöglich herausstellen. Falls Sitzungsprotokolle zentral verwaltet werden, kann natürlich der Fortschritt der einzelnen Schülerinnen und Schüler leicht mitverfolgt werden.

Suchen Sie Rat

Die Details des Themas hier gehen über das nötige Know-how von vielen Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen hinaus, und das ist so in Ordnung. Sie sollten als Lehrerin oder Lehrer in Ihrer Schule bezüglich der technischen Voraussetzungen jemanden um Rat fragen können, bevor Sie das Geld Ihrer Schule ausgeben. Außerdem ist ein Netzwerkadministrator in einer besseren Position beim Verhandeln mit Softwarefirmen als Sie. Es wird für Softwarefirmen immer mehr zur Routine, mit diesen zu verhandeln. Zögern Sie daher nicht, diese Aufgabe abzutreten. Wenn Sie Software ankaufen wollen, suchen Sie zuerst Rat. Diese Regel ist Goldes wert.

Kaufen Sie Software! Für Hilfe diesbezüglich werfen Sie einen Blick auf die Ressourcen auf der CIRCE Webseite http://www.circe.be. Diese sind keineswegs vollständig, aber geben Ihnen vielleicht eine Starthilfe. Besuchen Sie die Webseite Ihres eigenen Landesverbandes und beachten Sie vor allem die Seiten bezüglich computerunterstütztem Unterricht, falls es solche gibt, um zu

überprüfen, ob es irgendwelche neue und spannenden Angebote gibt. Überlegen Sie, wie Sie den Einsatz der Software entweder durch die Reservierung des EDV-Raums Ihrer Schule oder durch Verwendung eines Laptops und Datenprojektors vorbereiten können.

Überlegen Sie eine Übersicht über die Ihrem Fach zur Verfügung stehende Software und weisen Sie deren Nutzung den einzelnen Klassen aller Altersgruppen zu. Das verbessert die Koordination und Integration von IKT im Unterricht. Sie verwenden Ressourcen, die von anderen erprobt und geprüft wurden. Versuchen Sie, bei nationalen Diskussionsgruppen mitzumachen, um Rückmeldung über spezielle Software, die Sie auch benutzen, zu bekommen. Andere Lehrerinnen und Lehrer mögen auch Erfahrungen im Umgang mit der Software gesammelt haben: Wenn Sie offen in einem öffentlichen Forum mitdiskutieren, können Sie wertvollen Rat bekommen.

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Kommunikation via E-Mail

Die meisten Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Handbuch lesen, werden bereits selbstbewußte Anwender von E-Mails sein, aber es ist vielleicht doch nützlich, einige Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile des Mediums nebst einiger Gefahren zu skizzieren.

Die Welt ist seit dem breiten Einsatz von E-Mails in ihrer Dimension sehr geschrumpft. Es ist möglich und sogar ziemlich leicht, mit Freunden und Verwandten irgendwo in Europa oder auf irgendeinem anderen Kontinent in Kontakt zu bleiben. Das motiviert natürlich persönlich zum Wunsch nach einem eigenen E-Mail Konto. Es gibt aber auch viele professionelle Gründe für die Verwendung dieser Technologie.

E-Mail ist die einfache Übertragung von Botschaften über einen Internet Service Provider (ISP) an den ISP einer zweiten Person, wo sie verweilen, bis sie der Adressat herunterlädt.

Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des Systems

Es ist schnell und nicht schwer zu verstehen. Es ist kostengünstig, da Sie Ihre Botschaften auch offline schreiben und dann allesamt zum Preis eines Ortsgesprächs abschicken können. Der Kommunikation via E-Mail ist eine Geschwindigkeit und Leichtigkeit bei der Beantwortung zu Eigen, warum Sie oft rasch eine Antwort bekommen. Sie können Dokumente und Bilder als Anhänge mit Ihren E-Mails mitschicken. Dabei ist es jedenfalls eine gute Idee, Bilder vor dem Verschicken im JPEG Format zu komprimieren, um die Übertragungszeit abzukürzen (Siehe auch Seite 29!). Es ist auch ziemlich leicht, E-Mail Aussendungen an mehrere Adressaten zu verschicken. Daher ist es auch einfach, E-Mail Diskussionslisten zu generieren, wobei Botschaften an Einzelne als Kopie oder weitergeleitet an andere verschickt werden können. Erwägen Sie die Möglichkeiten dieses Einsatzes mit Kolleginnen und Kollegen oder Schülerinnen und Schülern beim Austausch von Meinungen oder Informationen im Rahmen von teamorientierten Projekten. E-Mail kann auch zur Beurteilung von Schülerarbeiten verwendet werden. Schülerinnen und Schüler können Ihre Aufgaben als Attachment übermitteln und Sie als Lehrerin oder Lehrer schicken die korrigierten Arbeiten wieder kommentiert zurück.

Gefahren

Der Tonfall eines E-Mails kann sehr schnell zu überraschenden Reaktionen seitens des Lesers/der Leserin führen, zumal viele von uns solche Nachrichten so schnell abschicken. Eine hastig abgeschickte Nachricht oder eine unreflektierte Antwort kann mit der gleichen Schnelligkeit eine Verstimmung bei Ihrem Gegenüber hervorrufen. Oft versteigen sich Menschen in ihrer E-Mail Korrespondenz zu einem sehr rasch eskalierenden Streit.

E-Mail kann aber auch sehr viel Zeit kosten: Ein Dialog mit Kolleginnen und Kollegen von Angesicht zu Angesicht im gleichen Gebäude kann viel produktiver als ein Austausch via E-Mail sein.

Entsprechend der Datenschutzverordung haben Menschen das Recht auf Einsichtnahme in E-Mails, die über sie geschrieben werden. Daher sollten wir alle extrem sorgfältig damit sein, was wir schreiben.

Öffnen Sie niemals E-Mails ohne identifizierbaren Namen oder Betreff. Sie führen wahrscheinlich Viren, Trojaner oder Würmer mit sich. Eine Art, wie Spammer oder Virenverbreiter dies verschleiern wollen, ist, dass sie Nachrichten mit dem Betreff "mail delivery failed" verschicken. Andere typische Betreffs können Hinweise auf Termine beeinhalten. Solche Nachrichten können auch Attachments haben, deren Öffnung sehr gefährlich ist.

E-Mail Systeme

Zuerst können Sie die Einstellungen Ihres eigenen Computers und ein E-Mail Programm wie Mozilla oder Netscape Messenger, Microsoft Outlook Express, Qualcomm's Eudora, oder Apple's Mail verwenden. Dieses kann auf Ihrer Festplatte installiert und zum Verschicken von Nachrichten, Lesen und Speichern für spätere Referenz verwendet werden. Beachten Sie, dass die meisten Computerviren von Windows PCs verschickt werden und darauf abzielen, Ihr System über Outlook Express anzugreifen. Daher müssen Sie Vorsicht walten lassen, wenn Sie

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das Programm verwenden: Ein aktueller Virenschutz ist zur Abwehr eines Virenangriffs unbedingt erforderlich. Was Sie sonst noch benötigen, ist ein Internetaccount und los gehts.

Eine andere Art von E-Mail System ist das innerhalb des Internet Browsers wie etwa von Mozilla oder Netscape, die frei sind und Ihnen auch ein Messenger Service anbieten. Das heißt, wenn Sie zu einem beliebigen Computer auf der Welt gehen, können Sie mit diesem auf Ihre E-Mails zugreifen. Sie werden jedoch nicht alle Nachrichten behalten können und es mag Einschränkungen beim Abschicken Ihrer Mails geben. Der größte Nachteil dabei ist aber, dass Sie online sein müssen, wenn Sie Ihre E-Mails abarbeiten, zum Unterschied vom eigenen Account und der Verwendung eines E-Mail Programms. Für die, die nicht besonders an der Technologie interessiert sind, ist so ein Zugang ein großer Vorteil.

Diese beiden Methoden werden von manchen Webseiten, wo User ihre E-Mails abrufen können, wenn sie sich direkt bei ihrem ISP einloggen können, vereinigt. Ein solcher Site ist http://www.mail2web.com, der jedem die Möglichkeit gibt, alle seine E-Mails von jedem beliebigen Konto abzurufen. Der Gebrauch eines solchen Systems ermöglicht Ihnen einen Überblick über Ihre E-Mails, wenn Sie unterwegs sind, ohne auf den Vorteil eines eigenen Kontos auf Ihrem Computer zu Hause verzichten zu müssen. Zweifelsohne werden diese System weiterentwickelt werden und in Handhelds, Mobiltelephonen aller Formen und Größen integriert werden.

Das Finden von E-Mail Adressen

E-Mail Adressen in Einrichtungen werden gewöhnlich logisch angelegt. Wenn Sie also ein Mail an [email protected] schicken wollen, ist es plausibel, dass es diese E-Mail Adresse gibt. Es ist einfach, E-Mail Adressen zu finden und mit kurzen und einfachen Suchanfragen auszuforschen. Wenn Sie zum Beispiel eine Frage bezüglich eines Buches von jemandem haben, können Sie seine oder ihre E-Mail Adresse finden und die Frage in einigen Minuten abschicken.

Einige Systeme erlauben tatsächlich echte Konversation mit Sprachübertragung, die viel kostengünstiger als über das Telephon, ja sogar manchmal gratis sein kann, da Ihre E-Mailverbindung wahrscheinlich eine lokale Telephonnummer oder eine ADSL Leitung verwendet, unabhängig von der Distanz von A nach B. Diese Technologie wird Voice over Internet Protocol oder VOIP genannt. Ein solches System ist Skype, http://www.skype.com.

Legen Sie ein eigenes E-Mail Konto an. Das wird nicht viel kosten, da viele Computergeschäfte solche Services auch gratis anbieten. Wenn Sie sich bei der Auswahl eines Providers schwer tun, fragen Sie Ihre Freunde, die Ihnen vielleicht guten Rat geben können. Eine persönliche Empfehlung kann besser als alles andere sein. Wenn Sie einen Provider nicht mehr wollen, können Sie später immer wechseln, obgleich dieser Wechsel auch eine Änderung Ihrer E-Mail Adresse mit sich bringen wird.

Es ist leicht möglich, E-Mails an mehrere Empfänger gleichzeitig zu verschicken. Daher ist es auch einfach, E-Mail Diskussionslisten zu generieren, wobei Botschaften an Einzelne als Kopie oder weitergeleitet an andere verschickt werden können. Erwägen Sie die Möglichkeiten dieses Einsatzes mit Kolleginnen und Kollegen oder Schülerinnen und Schülern beim Austausch von Meinungen oder Informationen im Rahmen von teamorientierten Projekten. Es gibt auch verschiedene E-Mail Gruppen, denen Sie beitreten können und wo Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können. In

Großbritannien können Sie zum Beispiel einer E-Mail Gruppe von Latein Lehrerinnen und Lehrern unter http://www.arlt.co.uk beitreten.

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Recherche im Internet: Lehrerinnen und Lehrer

Das Internet ist eine erstaunliche Fundgrube von Informationen. Manches davon ist zwar sinnlos, vage, ungenau und oberflächlich. Es gibt aber auch viele Seiten, wo Akademiker sorgfältig präsent sind. Es ist oft leicht, Spreu von Weizen zu trennen.

Internet Konten und Browserarten

Zur Recherche benötigen Sie zuerst einmal einen Internet Zugang zu Hause oder in der Schule. Im vorigen Abschnitt dieses Kapitels gibt es einige Anregungen dazu. Dann benötigen Sie Software, welche Ihnen die Darstellung von Texten und Fotos am Bildschirm ermöglicht – einen Browser. Browser sind gewöhnlich gratis und reichen von Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator oder Communicator zu Mozilla, Mozilla Firefox und Apple Safari. In der Praxis gibt es kaum Unterschiede zwischen diesen und, wenn Sie es nicht unbedingt wollen, sollten Sie nicht zu viel Zeit mit der Auswahl vergeuden, zumal ein Browser wahrscheinlich in Ihrem System vorinstalliert ist.

Webadressen

Nach dem Öffnen des Browsers sehen Sie verschiedene Leisten, darunter auch eine Eingabezeile oben, wo Sie URLs oder Websiteadressen eingeben können. Wenn Sie http://www.circe.be öffnen wollen, tippen Sie die Adresse ein und drücken Sie die Eingabetaste auf der Tastatur. Tatsächlich brauchen Sie niemals http:// einzugeben und könnten ohne weiteres www.circe.be eingeben, um ans Ziel zu gelangen. Ja sogar das www am Anfang und das .com am Ende einer URL können Sie weglassen. So brauchen Sie statt http://www.google.com eigentlich nur google einzugeben und die Eingabetaste zu drücken.

Suchmaschinen

Das eben genannte Google ist eine exzellente Webseite für einfache Recherche. In Kombination mit Suchmaschinen wie Yahoo und Lycos, von denen Sie vielleicht schon gehört haben, ist Google sehr gut im Suchen und Auffinden von Informationen. In Google sehen Sie ein Eingabefeld, in das Sie Suchbegriffe eingeben können, z.B. Sophokles. Drücken Sie dann wieder die Eingabetaste und Sie werden eine Liste von Treffern erhalten, auf die Sie nacheinander klicken können, um die Informationen hinter den Links zu bekommen. Ein interessanter Aspekt von Google ist die Möglichkeit, nach Bildern suchen zu können, was auch mitunter zu vielen überraschenden Treffern führt. Eine weitere Funktion von Google ermöglicht das Übersetzen von verschiedenen modernen Sprachen. Sie können Google sogar mit lateinischer Menüführung einsetzen (Siehe "Google Latina, investigationis machina", auf Seite 70).

Informationsrecherche im Internet liefert Ihnen oft sehr spezielle Informationen, die Sie nicht so leicht in normalen Enzyklopädien finden können. Wenn Sie etwa wissen wollen, warum der Hl. Bartholomäus auf Abbildungen immer seine Haut in den Händen trägt, brauchen Sie knapp fünf Minuten, um die Information im Internet zu finden – versuchen Sie es! Sie können auch die Eingabe lateinischer Phrasen ausprobieren, um an ein Stellenzitat zu kommen.

Vergewissern Sie sich, dass Sie einen Zugang zum Internet haben und ihre Internetsoftware finden. Arbeiten Sie sich durch einige der Webseiten, die auf der CIRCE Webseite (http://www.circe.be) aufgelistet sind. Beschäftigen Sie sich damit, wie Sie Suchmaschinen a la Google benutzen können, um an benötigte Informationen zu gelangen. Die Verwendung des Internets ist nicht schwierig, aber Sie können nur effizienter arbeiten, wenn Sie sich länger damit

beschäftigen. Es gibt viel Anleitungen und Zeitschriften dazu, aber der beste Weg, sich mit dem Medium vertraut zu machen, ist, Zeit aktiv beim Surfen von Site zu Site und der Informationsrecherche mittels Suchmaschinen zu verbringen.

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Eine Suche kann durch die Verwendung von gewissen Symbolen konkretisiert werden. Anführungszeichen (") werden am Anfang und Ende der Eingabe empfohlen, um aus mehreren Wörtern einen einzelnen Suchbegriff zu machen, wie zum Beispiel "Mars Ultor" oder "römische Frauen". Ein Pluszeichen (+) kann dann eingesetzt werden, wenn Sie nach mehreren Wörtern, die im selben Kontext erscheinen sollen, suchen. Sie setzen dann das + unmittelbar vor jedes Suchwort, zum Beispiel +Augustus +Mars +Tempel. Bei Google können Sie auch eine erweiterte Suche durchführen, welche Ihnen noch mehr Suchkriterien oder sogar eine Bildersuche anbietet. Es lohnt sich, alle diese Möglichkeiten auszuprobieren.

Versuchen Sie einige im Internet gefundene Materialien zu verwenden, indem Sie Texte und Bilder kopieren und in Ihrem Textverarbeitsprogramm einfügen.

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Recherche im Internet: Schülerinnen und Schüler

Das Internet ist ein nützliches Instrument für Schüleraktivitäten, falls man es achtsam einsetzt. Indes besteht die berechtigte Gefahr, dass Ihre Schülerinnen und Schüler eine Menge Zeit bei der Recherche vergeuden, ohne irgendwelche angemessenen Resultate vorweisen zu können. Daher müssen Sie immer Vorsicht walten lassen. Um die Wahrscheinlichkeit der Zeitvergeudung zu minimieren, haben Sie mehrere verschiedene Optionen: Die eingeschränkte Suche, die freie Suche (mit einer geeigneten Einleitung) oder WebQuest, wobei die letztere Option eine spezielle Form der eingeschränkten Suche ist und der Lehrer/die Lehrerin eine Rechercheumgebung für seine/ihre Schülerinnen und Schüler entwickelt. All dies wird weiter unten beschrieben. Eingeschränkte Suche

Die eingeschränkte Suche ist ein einfacher Weg, die Schülerinnen und Schüler zu den Links zu führen, die Sie ihnen als Lehrerin oder Lehrer zeigen wollen. Zu diesem Zweck suchen Sie selbst relevante Links und drucken diese aus oder fügen sie in ein Worddokument, ein E-Mail oder eine Webseite ein, womit dann die Schülerinnen und Schüler arbeiten.

Freie SucheEine freie Recherche kommt dann in Frage, wenn Sie die Schülerinnen und Schüler die Recherche komplett selber machen lassen wollen. Dabei sollten Sie ihnen aber Informationen über die verschiedenen Suchmaschinen und ihre Benutzung wie oben beschrieben geben. Viele Schülerinnen und Schüler sind zwar mit grundlegenden Recherchetechniken vertraut, sind aber mitunter beim Einsatz komplexerer Methoden überfordert.

Bewertung von Trefferlisten

Schülerinnen und Schüler sollten die gefundenen Treffer immer auch bewerten. Nicht alle Websites sind gleichwertig und die oberste Regel ist, herauszufinden, wer der Provider des Sites ist. Falls es eine öffentliche Behörde oder Bildungseinrichtung ist, dann sind die Chancen auf verlässlichen Inhalt größer als im Falle von privaten Webseiten. Das ist eine wichtige Einsicht für Ihre Schülerinnen und Schüler. Sie können ihnen zum Beispiel eine geeignete Suchanfrage vorführen, bei der Sie verschiedene Treffer bekommen. Präsentieren Sie diese der Klasse mittels eines Datenrpojektors und zeigen Sie ihnen, wie man die Provider von Webseiten herausfinden kann. Die Silbe "edu" im Namen der Webseite kann an sich ein Indikator für gute Qualität sein, sollte aber trotzdem mit Vorsicht behandelt werden.

Finden Sie ein geeignetes Recherchethema für Ihre Schülerinnen und Schüler. Die Resultate der Recherche sollten ein Gewinn beim Lernprozess sein. Geben Sie Ihren Schülerinnen verschiedene festgelegte Aufgaben bei der eingeschränkten Suche. Geben Sie auch eine Aufgabe für eine freie Recherche und fordern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf, drei verschiedene Webseiten

über ein festgelegtes Thema zu finden und dann zu evaluieren. Sprechen Sie in der nächsten Stunde über die Resultate und verwenden Sie dabei den Datenprojektor zur Anzeige der besprochenen Sites.

In Verbindung mit prozessorientierten Projekten kann es sein, dass Schülerinnen und Schüler nach relevanter Literatur und Information im Internet suchen müssen. Da kann es eine gute Idee sein, ihnen die verschiedenen Kriterien für eine erweiterte Suche wie oben beschrieben näher zu bringen. Zeigen Sie Ihnen auch die spezielle Recherche nach Bildern.

Freie Recherche sollte nur bei größeren Projekten eingesetzt werden. Für eine sehr spezifizierte Recherche im Internet bietet sich WebQuest an (siehe

unten).

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Internetrecherche: Webquest

Das Konzept von WebQuest wurde 1995 an der San Diego State University von Bernie Dodge in Zusammenarbeit mit Tom March (siehe http://WebQuest.sdsu.edu/overview.htm) erfunden. In Bernie Dodges eigenen Worten ist WebQuest "an inquiry-oriented activity in which most or all of the information used by learners is drawn from the Web. WebQuests are designed to use learners' time well, to focus on using information rather than looking for it, and to support learners' thinking at the levels of analysis, synthesis and evaluation".

Eine Webquest kann entweder als eine schnelle oder längerfristige Webquest konzipiert werden (Siehe http://edweb.sdsu.edu/courses/edtec596/about_webquests.html).

Die Bausteine einer WebQuest

Eine WebQuest besteht aus 5-6 Bausteinen:

1) Die Einleitung sollte eine Beschreibung der Rolle der WebQuest für das behandelte Thema beinhalten. Die Schülerinnen und Schüler sind das Zielpublikum. Die Einleitung sollte ihnen einen knappen Überblick über das Prozedere liefern und sie zum nächsten Schritt ermutigen.

2) Eine Aufgabenbeschreibung, die das übergeordnete Ziel der WebQuest bezeichnet, hilft das allgemeine Thema der WebQuest und das Endprodukt zu präsentieren. Die Aufgabe einer WebQuest ist immer die Informationssuche und die Überführung dieser Information in Kompetenz (Der Weg führt von der Information über die Analyse zum Transfer der Information in Wissen). Die Aufgabenbeschreibung sollte nur die übergeordnete Idee der WebQuest benennen, nicht aber die genauen Schritte im Prozess. Das gehört schon zum nächsten Schritt.

3) Eine Prozessbeschreibung umfasst die verschiedenen Aufgaben und Fragen, die während des Arbeitsprozesses gelöst bzw. beantwortet, sowie die Ressourcen, die benutzt werden müssen. Das Anlegen eines Arbeitsblattes für die Schülerinnen und Schüler mag deren Arbeit erleichtern. Sie müssen sich entscheiden, ob die Schülerinnen und Schüler die gleichen Probleme lösen oder in Gruppen verschiedene Aufgaben bearbeiten müssen und dann in der darauf folgenden Plenarsitzung als Experten agieren und ihr Wissen an die anderen weitergeben werden, um in der abschließenden Plenarrunde Bescheid zu wissen.

4) Eine Evaluierung sollte festlegen, wie die Arbeit der Schülerinnen und Schüler bewertet werden wird und was an der Durchführung der Webquest wichtig ist. Die Evaluierung dient als Richtlinie der Schülerinnen und Schüler für das Verständnis der Beurteilung ihrer Leistungen durch den Lehrer/die Lehrerin.

5) Eine Zusammenfassung sollte festhalten, welches Ziel oder welchen Level die Schülerinnen und Schüler nach Durchführung der WebQuest erreicht haben sollen. Die Zusammenfassung kann auch die weitere Verwendung der WebQuest bei der Arbeit erklären.

6) Die Lehrerseite stellt Informationen vom Lehrer/der Lehrerin für andere Lehrer und Lehrerinnen zur Verfügung. Hier kann der Planer/die Planerin der WebQuest über die Philosophie dahinter, über die Anforderungen, die Auswahl, die bezüglich der Aufgaben und Fragestellungen getroffen wurde, etc. informieren. Darüberhinaus kann die Lehrerseite (gedacht zum Informationsaustausch unter Lehrern/Lehrerinnen) Informationen über die aufgewendete Zeit und den erzielten Fortschritt anbieten, um die WebQuest für andere zu erleichtern. Die Lehrerseite macht nur dann Sinn, wenn die WebQuest auch für andere zugänglich ist, zum Beispiel über die Homepage der Schule.

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Strukturieren Sie eine Übung, um Ihren Schülerinnen und Schülern zu helfen, das Internet zur individuellen Recherche zu nutzen. Bestimmen Sie, wieviel Freiheit Sie bei der Suche gewähren wollen und legen Sie fest, was für den folgenden Prozess nötig ist.

Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler einiges von dem Material, welches Sie im Internet finden, verwenden, um zu erkennen, ob sie auch Text und Bilder kopieren und in ihre eigenen Worddokumente einfügen können.

Reservieren Sie etwas Zeit für die Internetrecherche, vielleicht als Teil einer anderen Projektarbeit. Strukturieren Sie eine Gruppenarbeit mit auf mehrere Gruppen aufgeteilten Aufgaben.

Lesen Sie die Fallstudie auf Seite 109ff. über WebQuest und sehen Sie, wie die Arbeit funktioniert. Folgen Sie einigen Links und überlegen Sie, ob das mit Ihren Klassen funktionieren könnte. Strukturieren Sie eine kurze WebQuest für Ihre Schülerinnen und Schüler.

Lesen Sie die Fallstudie auf Seite 89ff. über das Arbeiten im Netzwerk in Schulen. Vielleicht regt Sie das zu neuen Untersuchungen oder neuen Arten der Internetbenutzung an.

Seite 35 zuletzt verändert am 5/17/2023

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Recherche mit installierter Software

Als Computer zum ersten Mal Einzug in Bildungseinrichtungen hielten, schien die große Menge an Daten, die auf einer CD-ROM gespeichert werden konnte, einen Weg anzubieten, ein ganzes Nachschlagewerk oder sogar eine Bibliothek auf einem System zu installieren. Tatsächlich hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre der Schwerpunkt allmählich weg von fest installierter Software zu Gunsten der zunehmenden Verwendung des Internets verlagert. Daher wird das Gebiet der Software auf diesem Sektor weniger wichtig. Lehrerinnen und Lehrer sollten allerdings wissen, dass es einige hervorragende Produkte am Markt gibt, die auf Festplatten oder in Netzwerken gespeichert werden können, und dass ihre Verwendung unterschiedliche Recherchetypen sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für Schülerinnen und Schüler unterstützt.

PerseusDer wirkliche Bahnbrecher und wichtigste Anbieter auf diesem Feld ist der Platform Independent Perseus. Dieser entwickelte sich aus seiner ersten, frühen Version in ein Set aus vier plattformübergreifenden CDs, welche von der Yale University Press bezogen werden können. Perseus kann auch in einer verkürzten Fassung gekauft werden, obgleich dies nicht besonders emfehlenswert ist, da die Vollversion Ihnen viel mehr Informationen anbietet als die abgespeckte Variante. Platform Independent Perseus ist eine gewaltige Suchdatenbank von Texten, Karten und Fotografien mit 3,4 Millionen Wörtern Altgriechisch, Tools zur Syntaxanalyse, Lexikon und 24000 Bildern der griechischen Welt. Viele seiner Inhalte sind online verfügbar, aber die von CD installierte Version bietet Ihnen Verlässlichkeit und Geschwindigkeit. Eine knappe Rezension der Software finden Sie auf Seite 92ff. dieses Handbuchs, wo Sie auch mehr Information über Inhalt und Nutzen erhalten. Information über die Bestellung erhalten Sie auf der Homepage der Yale University Press, http://www.yalebooks.co.uk/yale/default.asp. Platform Independent Perseus ist schwierig zu bedienen und Sie sollten sich Zeit für die Erforschung und das Experimentieren nehmen.

Oxford Classical DictionaryEin weiterer interessanter Titel in englischer Sprache ist die dritte Ausgabe des Oxford Classical Dictionary, welches, ursprünglich von Oxford University Press herausgebracht, erst seit kurzer Zeit als CD-ROM verfügbar ist. Es enthält alle Texte des Originals in Buchform, bietet aber Links zwischen verschiedenen Bezugspunkten. So hat etwa der Artikel über Tiberius einen Link zu Sejan, der angeklickt werden kann. Das macht wechselseitige Verweise und ausgedehnte Recherche möglich. Zusätzlich kann der Text markiert, kopiert und dann auch in Textverarbeitungsprogramme eingefügt werden. So können Sie leicht Unterlagen für Ihre Schülerinnen und Schüler oder Notizen für Ihre eigene Recherche erstellen. Es ist eine exzellente Ressource und steht Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern in gleicher Weise zur Verfügung. Details, wo sie diese CD-ROM beziehen können, finden Sie unter http://www.nlx.com/titles/titlocd.htm.

SprachlexikaSprachlexika gibt es in verschiedenen Ländern, und, wenn Sie die CIRCE Webseite (http://www.circe.be) besuchen, werden Sie eine Liste von speziellen Angeboten in Ihrem Land finden. Unser Augenmerk lag speziell auf Latein – Italienisch und Latein – Französisch Wörterbüchern, die noch weiter unten behandelt werden.

Thesaurus Linguae GraecaeDer Thesaurus Linguae Graecae (TLG) ist der Name, der einer großen Sammlung von grischischen Texten auf CD-ROM gegeben wurde. Die neueste Version (TLG E) wurde Februar 2000 mit 76 Millionen Worteinträgen herausgebracht. TLG ist auch der Name des Forschungszentrums an der 1972 gegründeten University of California, Irvine, das die meisten literarischen Texte in Griechisch von Homer bis zum Fall von Konstantinopel 1453 gesammelt und digitalisiert hat. Sein Ziel ist die Schaffung einer umfassenden digitalen Bibliothek der griechischen Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Details können auf http://www.tlg.uci.edu/ gefunden werden. Im April 2001 wurde TLG registrierten Bildungseinrichtungen und vor kurzer Zeit auch Privatpersonen online zur Verfügung gestellt.

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Eine Sammlung von lateinischen Texten des Packard Humanities Institute (PHI)

‘Latin authors and Bible versions’, eine ähnliche Sammlung von lateinischen Texten von den Ursprüngen der lateinischen Literatur bis 200 n. Chr. mit Justinians Digesten, dem Vergilkommentar des Servius, dem Horazkommentar des Porphyr und einigen Versionen der Bibel gibt es allerdings nur auf CD ohne Onlineversion beim Packard Humanities Institute, (300 Second Street, Suite 201, Los Altos, CA 94022, E-Mail: [email protected] Tel: +1 (650) 948-0150; Fax: +1 (650) 948-4135). Diese Sammlung wird allgemein als PHI bezeichnet.

TLG und PHI werden mit externen Software durchsucht. Diese kann gekauft werden, obgleich es auch gute Open Source Softwarealternativen gratis gibt. Details finden Sie unter http://gainsford.tripod.com/links.htm.

TLG und PHI werden nicht sehr häufig in Sekundarschulen eingesetzt, da sie auf Anwenderinnen und Anwender auf Universitätsniveau abzielen. Sie sind jedoch ein wunderbares Werkzeug für Lehrerinnen und Lehrer, originale lateinische und griechische Phrasen oder Sätze mit Bezug zu speziellen morphologischen, syntaktischen oder lexikalischen Aspekten zu bekommen.

Bildersammlungen

Zusätzlich zu den oben beschriebenen hochentwickelten Programmen können bei der Recherche auch Bildersammlungen, die von Bildungsinstitutionen für den Gebrauch ihrer Lehrerinnen und Lehrer, zur Projektförderung und für Präsentationen oder Webseiten angekauft werden, eingesetzt werden. Fünf solcher Sammlungen sind von J-PROGS erhältlich, darunter auch Bilder von Rom, Spanien und Pompeji, sowie verschiedener anderer Orte der römischen und griechischen Welt (http://www.j-progs.com).

Kaufen Sie Software und installieren Sie diese auf Ihrem Computer! Experimentieren Sie dann damit und verwenden Sie die Software bei Ihrer Arbeit sooft es passt. Lesen Sie die Rezension des Platform Independent Perseus auf Seite 92ff. in diesem Handbuch.

Erwägen Sie den Einsatz der Software bei der Herstellung von Handouts. Kopieren Sie Texte in Ihre eigenen Dokumente und überprüfen Sie, ob Sie das mit Texten und mit Bildern machen können. Beachten Sie das Copyright (detailliert im Kapitel 1 dieses Handbuchs). Überlegen Sie den Besuch eines Kurses über den Umgang mit der beschriebenen Software. Überlegen Sie, wie Ihre Schülerinnen und Schüler die Software ausnützen können und wie Sie diese mit ihrem Einsatz vetraut machen können.

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Erstellung von Webseiten und Websites

Wenn Sie ein Faible für das Internet mitbringen, werden Sie wahrscheinlich einmal den Punkt erreichen, wo Sie Ihre Fähigkeiten und Produkte allen zeigen wollen und damit Ihr Unterrichtsmaterial dem bereits bestehenden gewaltigen Angebot hinzufügen. Die Gestaltung von Ressourcen für das World Wide Web (WWW) ist der logische nächste Schritt von der Verwendung von Materialien anderer und der Erfahrung mit E-Mail-Korrespondenz. An sich ist es auch gar nicht schwer.

Tools

Einige Dinge, von denen Ihnen das meiste Ihr Internet Service Provider (ISP) beim Einrichten Ihres Accounts zur Verfügung stellt, werden benötigt. Der Prozess der Gestaltung von Webseiten ist in mancher Hinsicht ähnlich den Vorgängen bei der Textverarbeitung und der Seitenlayoutierung, aber der Unterschied ist, dass Sie ein Programm für diese Aufgabe brauchen, um die Arbeit einfacher und effektiver zu machen. Software wie Microsoft Front Page erfüllen den Zweck, obgleich professionelle Anwender Macromedias Dreamweaver vorziehen. Sie können auch Gratisprogramme wie etwa 1st Page, Mozilla oder Netscape Composer einsetzen.

Die Sprache des Internets ist HTML, eine eigenständigen Computersprache. Wenn Sie eines der eben erwähnten Programme verwenden, brauchen Sie nicht HTML (Hypertext Markup Language) zu erlernen, was ein Extrabonus ist. Diese Programme legen einen Hintergrund für Ihren Site oder Ihre Seiten fest, editieren Texte, ändern Schriftgröße und Schriftfarbe und fügen Grafiken ein, die normalerweise JPEG Files oder GIFs sind. JPEGs sind für die meisten Zwecke im Internet am besten geeignet. Hinsichtlich Details und Grafikformate konsultieren Sie Seite 20.

Inhalt

Beachten Sie, dass zuviel Information auf Webseiten oft der Gesamtbotschaft abträglich ist. Halten Sie daher Ihren Site einfach. Photos sollten nicht zu groß sein, da sie ansonsten zu lange zum Laden brauchen, und viele User haben es satt, auf animierte Grafiken, die für den Site unwesentlich sind, zu warten. Das Erzeugen von JPEG Files erlaubt Ihnen, den Grad der Komprimierung, der die Große der Datei merkbar reduzieren und daher später den Download beschleunigen kann, festzulegen. Stellen Sie den Grad der Komprimierung auf ungefähr 5 oder 6 ein und überprüfen Sie die Größe der erzeugten Files, bevor Sie diese verwenden. Der Aspekt der Transferzeit wird immer neuralgischer, da einerseits schon viele User Breitbandzugang (ADSL), andere aber noch immer Telefonleitungen und Modems benutzen. Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass jeder, der Ihren Site besucht, auch über eine schnelle Verbindung verfügt. Denken Sie als allgemeine Orientierungshilfe daran, dass alle davon profitieren, wenn Sie Ihren Site einfach und übersichtlich halten. Vermeiden Sie auch komplexe Popupmenüs und scrollbare Textfelder. Wenn Ihr Text nicht auf eine Seite passt, verlinken Sie einfach zur nächsten. Das vermeidet Unübersichtlichkeit.

Upload ins Internet

Wenn Sie einmal einige Seiten erstellt haben, müssen diese noch ins Internet gestellt werden. Somit brauchen Sie Webspace, der Ihnen normalerweise auch zur Verfügung gestellt und von Ihrem Internet Service Provider (ISP) betreut wird. Um Ihre Files von Ihrem Computer zu Ihrem ISP zu transferieren, brauchen Sie FTP (File Transfer Protocol) Software, die oft gratis angeboten wird oder auf Seiten wie etwa http://www.tucows.com zur Verfügung steht. Das ist ein weiteres Gebiet, das es zu erforschen gilt und Sie können in diesem Bereich sehr wohl Hilfe von einem Internet Magazin oder einem **** für Dummies beanspruchen. Es kann spannend sein, wie ihre Arbeit ins Internet gelangt, besonders, wenn Sie wissen, dass sie von anderen Menschen in verschiedenen Ländern wahrscheinlich benutzt werden wird. Es sei betont, dass es schon viele Linklisten im Internet gibt und es daher wenig Sinn macht, einen Site mit einer Vielzahl von Links auf andere anzubieten.

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Überprüfen Sie, ob Ihnen Ihre Schule oder Ihr Internet Service Provider (ISP) freien Speicherplatz im Internet für Ihren eigenen Website zur Verfügung stellt. Stellen Sie sicher, dass Sie auch mit allem Nötigen für den Datentransfer ausgestattet wurden. Überprüfen Sie auch, ob Sie Software für die Webgestaltung wie oben erwähnt zur Verfügung haben. Erstellen Sie einige Seiten und übertragen Sie diese ins Internet, nachdem Sie diese auch in Ihrem Browser überprüft haben. Erst danach können Sie Ihren URL (Webadresse) anderen weitergeben und

versuchen, Aufmerksamkeit zu erregen.

Lesen Sie andere Abschnitte dieses Handbuchs, besonders die Fallstudien im Kapitel 4 und die Stundenbilder auf der CIRCE Webseite unter http://www.circe.be, und sehen Sie, ob Sie davon angeregt werden! Erwägen Sie den Einsatz der Software zur Unterstützung von teamorientierter Projektarbeit mit einer anderen Schule, vielleicht sogar in einem anderen Land. Unterschiedliche Schülerinnen und Schüler können unterschiedliche Webseiten als Teil eines koordinierten Projekts erstellen. Entwickeln Sie Ihren eigenen Site und versuchen Sie diesen auf anderen Sites erwähnt zu bekommen, indem Sie Links darauf von den bekannten Gateways zu den klassischen Sprachen wie etwa dem Site Ihres eigenen nationalen Verbandes

für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen erwirken. Machen Sie sich auch mit Dingen wie Lesbarkeit durch Benutzer mit eingeschränkter Lesefähigkeit vertraut, indem Sie die Fallstudien "IKT für Behinderte" und "Computer für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: possunt quia posse videntur" auf den Seiten 76-79 lesen.

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Erstellung anderer Software RessourcenSoftwareressourcen bedeuten im Zusammenhang mit diesem Abschnitt des Lehrerhandbuchs jegliche Art von interaktiver, unterstützender Software, die von der Lehrerin/vom Lehrer oder von Schülerinnen oder Schülern gestaltete Präsentationen am Bildschirm bis zu ehrgeizigeren Projekten mit Links zu externen Informationen und vielleicht sogar mit beigefügten Quizzes reichen können. Auf diesem Gebiet sind noch kaum Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen bewandert.

Die Erstellung von Software ist traditionellerweise immer als anspruchsvoll angesehen worden, genauso wie ein Eleusis, wo nur Adepten willkommen sind. Die Gründe dafür liegen in der Geschichte des Computers, als noch viele Programme auf langen Listen von Befehlscode aufbauten. Tatsache ist, dass moderne Autorensysteme ziemlich leicht zu bedienen sind, wenn einmal ein Grundkonzept erstellt worden ist. Ein(e) ambitionierte(r) Lehrer/Lehrerin kann mit relativ geringem Aufwand zum Beispiel aus einem Worddokument Material in eine Hyperstudioapplikation oder eine Präsentation kopieren, einige Grafiken hinzufügen und erzielt damit eine tolle Wirkung, ohne irgendeinen Programmcode zu schreiben. Andere Systeme können weniger leicht zu beherrschen sein.

Hot PotatoesHot Potatoes ist ein Programm, welches eine sehr einfache Gestaltung von verschiedenartigen Tests garantiert. Seine sechs Anwendungen ermöglichen Ihnen die Erstellung von interaktiven Multiple-Choice- und Kurzantworttests, vertauschten Sätzen, Kreuzworträtseln und Lückentextübungen. Hot Potatoes ist keine Freeware, ist aber für die Anwender in staatlichen, nicht profitorientierten Bildungseinrichtungen, deren Homepages frei zugänglich sind, kostenlos. Falls Sie zu der Art von Lehrerin oder Lehrer gehören, die zwar gerne Arbeitsmaterialien erstellen, aber sich nicht mit Programmierung beschäftigen wollen, dann sind Sie hier richtig. Das Programm versetzt Ihre Schülerinnen und Schüler jedenfalls in die Lage, ihre eigenen Testmodule zu erstellen und unterstützt die Wiederholung, wo sie es wollen. Sie finden Hot Potatoes für Mac oder PC unter http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/.

Erstellung von QuizzesAlternativen zu Hot Potatoes könne Sie vielerorts finden. QuizFaber wurde von Luca Galli entwickelt und kann von http://www.lucagalli.net/ herunter geladen werden. Dieses Programm ermöglicht das Erstellen verschiedener Quizarten und ist offensichtlicher als Hot Potatoes gratis. Zusätzlich gestatten einige Websites die Erstellung von Quizzes online: Einer davon ist Quia unter http://www.quia.com/, welches Ihre Registrierung erfordert, Ihnen dann aber das Gestalten einer Fülle von Übungen gestattet.

PräsentationssoftwareVerschiedene Programme stehen für das Gestalten von Präsentationen zur Verfügung: Sie können auswählen unter Impress (Teil von Star Office oder Open Office), Presentation (Teil von Open Office), AppleWorks oder Microsoft Powerpoint. Diese Programme lassen Sie Text aus bestehenden Dokumenten importieren oder auch neuen Text erstellen. Sie ermöglichen Ihnen auch das Festlegen einer Hintergrundfarbe oder –grafik, die Sie vorher mit einem Grafikprogramm vorbereitet haben. Ein Logo zum Beispiel kann auf jeder Folie im oberen rechten Eck des Bildschirms angezeigt werden. Folienübergänge wie etwa „von innen einblenden“ können leicht eingesetzt werden und doch ist die Software nicht viel anspruchsvoller zu bedienen wie ein Textverarbeitungsprogramm.

Aufzählungszeichen werden oft bei der Auflistung der einzelnen Punkte der Präsentation verwendet. Die Präsentation kann durch Mausklick oder durch Einstellen einer Zeitvorgabe automatisch gesteuert werden. Es gibt Handbücher über Präsentationsprogramme (PowerPoint für Dummies zum Beispiel ist eines), welche Sie in vielen Computerläden oder in normalen Buchgeschäften kaufen können. Präsentationssoftware kann für viele Zwecke verwendet werden: Schülerinnen und Schüler anzuhalten, Informationen mittels Datenprojektor zu präsentieren, kann eine gute und spannende Alternative zum Einfordern von Aufsätzen sein. Nur wenige Schülerinnen und Schüler werden dies zu schwierig finden.

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HyperStudio

HyperStudio ist es wert, gesondert betrachtet zu werden, da es die Bedürfnisse des Unterrichtens so gut erfüllt. Es ist ein Multimedia Autorensystem, wo jeder Bildschirm wie eine Karte in einem Stapel betrachtet wird. Animationen können einfach und schnell erzeugt werden, Skizzen, Grafiken und Texte können eingefügt werden. Sogar Sounds können eingefügt werden. HyperStudio unterstützt die Gestaltung kompletter Programme für kommerzielle Entwicklung. Die hinter HyperStudio liegende recht anspruchsvolle Sprache ist Hyperlogo. Fertigkeiten im Umgang mit dieser Sprache ermöglichen allerdings dem angehenden Softwareentwickler, die Funktionen des Programms beträchtlich zu erweitern. Die Software gestattet auch das Erstellen von Präsentationen. Weitere Information über das Programm kann unter http://www.hyperstudio.com gefunden werden. Verschiedene Schulen verwenden bereits HyperStudio für das großflächige Erstellen schülerbasierter Aufgaben. Bei der Aufteilung einer Projektarbeit kann man kleineren Gruppen eine Aufgabe stellen und alle diese Aufgaben zu einer Einheit kombinieren. So könnten zum Beispiel die 12 Aufgaben des Herkules an verschiedene Gruppen verteilt und dann alle ihre Produkte mit einer Einleitekarte versehen kombiniert werden. So eine Arbeit mag schwierig sein, aber der große Vorteil von HyperStudio ist seine Bedienerfreundlichkeit.

Die grundlegenden Konzepte wie das Hinzufügen von Buttons, Textfeldern und Grafiken auf den Karten kann in wenig mehr als einer Stunde beherrscht werden, wobei Sie jedoch viel mehr Zeit benötigen, bis Sie Selbstvertrauen und Schnelligkeit im Umgang mit dem Programm erreichen. Links auf andere Karten mit Übergangseffekten können den Buttons leicht zugewiesen werden. Es gibt nur wenige Bücher als Hilfe, was ziemlich enttäuschend ist, vor allem das Erlernen der Sprache Hyperlogo kann ein langer, schwieriger und oft auch frustrierender Prozess sein, obgleich dies für viele User gar nicht notwendig oder erstrebenswert ist, da die Software auch so schon mächtig genug ist.

TextEase

TextEase arbeitet ähnlich wie HyperStudio und scheint ziemlich flexibel zu sein. Seine Bedienerfreundlichkeit ist bemerkenswert und es hat schon seinen Wert in einigen Schulen bewiesen. Es baut auf der Idee auf, dass alles am Schirm als Objekt bewegt werden, im Anschluss ausgedruckt, als Präsentation verwendet oder in eine Webseite konvertiert werden kann. TextEase besteht aus einer Reihe von Produkten inklusive TextEase Studio, das Ihnen die Erstellung von Tabellen und Datenbanken und das Einfügen von Karten und Texten auf derselben Seite gestattet. Details über TextEase können Sie unter http://www.textease.com finden.

Weitere Software

Es gibt viele andere Wege, Software auf modernen Computern zu erstellen. Microsofts Visual Basic ist nützlich, obgleich sein Einsatz auf PCs eingeschränkt bleibt. Authorware von Macromedia bietet viele Optionen an, ist aber teuer für den privaten Gebrauch. Eines der allerbesten Programme für die Erstellung von Multimediaapplikationen ist Macromedias Director, welches von vielen professionellen Autoren eingesetzt wird, aber auch sehr teuer ist. Die letzten Programme werden wahrscheinlich die budgetären Mittel und Ambitionen vieler Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen übersteigen.

Bildbearbeitung

Es gibt andere erforschenswerte Technologien, die ihnen zur Verfügung stehen. Falls Sie Zugang zu einer Digitalkamera haben, können Sie diese auf eine Reise in die Provence oder zu einer Aufführung der Medea mitnehmen. Fotografien können bei allen oben beschriebenen Softwareentwicklungsprojekten eingesetzt werden. Verschiedene unterschiedliche Programme gestatten das Generieren von 360 Grad Panoramaansichten. Eine solche Digitalkamera und Panoramasoftware erschließt Ihnen viele neue Möglichkeiten. Besonders Windows XP ist sehr gut im Umgang mit Bildern und Sie können ziemlich einfach Diashows mit Hilfe des Betriebssystems gestalten. Sie haben vielleicht auch eine digitale Videokamera und ein Videobearbeitungsprogramm auf Ihrem Computer. In diesem Fall können Sie komplette Filme in Ihre entstehende Softwaresammlung inkludieren. Mac OSX hat exzellente eingebaute Features für die Bearbeitung von Bildern und Videos, die so genannte iLife Suite. Sogar ein iPod

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kann heute zur Gestaltung von Diashows eingesetzt werden. Zeit, Geld und Vorstellungskraft sind wie immer die größten Hindernisse für den Begeisterten.

Laden Sie HotPotatoes oder QuizFaber herunter und sehen Sie, ob Sie von einem ihrer Angebote profitieren können, nachdem Sie sorgfältig die Sie betreffenden Copyrightrichtlinien geprüft haben. Erwägen Sie den Kauf von HyperStudio oder TextEase. Sie mögen vielleicht vorher eine Demoversion probieren, welche von der relevanten Webseite herunter geladen werden kann. Gestalten Sie einige bildschirmfüllende Materialien und verbinden Sie diese mit einigen Buttons und

Übergangseffekten. Experimentieren Sie mit den Grafikeffekten und versuchen Sie, Text und Grafiken zu importieren. Kalkulieren Sie einige Stunden für das Experimentieren ein, bevor Sie sich entschließen, weiter zu machen. Denken Sie daran, dass Ihnen nur die Zeit das für die Gestaltung eines sinnvollen Projektes nötige Selbstvertrauen geben wird.

Lesen Sie einige Fallstudien über die Verwendung von Präsentationssoftware im Kapitel 4. Überprüfen Sie, ob Sie bereits eine Kopie haben, da sich Präsentationssoftware bereits auf Ihrer Festplatte befinden kann. Falls das so ist, experimentieren Sie damit und erwägen Sie eventuell den Kauf eines Buchs. Versuchen Sie, einige Ihrer bestehenden mit einem Textverabeitungsprogramm erstellten Materialien oder Fotos zu kopieren und einzufügen. Arrangieren Sie diese dann in Listen mit Aufzählungszeichen und Übergangseffekten. Überlegen Sie den Einsatz in der Klasse. Gibt es einen Datenprojektor in Ihrer Schule, den Sie verwenden können?

Erwägen Sie, Ihren Schülerinnen und Schülern eine Aufgabe zu stellen, wo Sie die beschriebenen Technologien einsetzen können. Könnten Ihre Schülerinnen und Schüler Ihre Forschungsergebnisse über die Weiblichkeit Didos in Form einer Präsentation vor der Klasse anstelle eines Aufsatzes vorbringen? Könnte eine Klasse an einem Multimediaprojekt unter dem Einsatz von HyperStudio am Ende des Sommersemesters arbeiten? Könnten Sie vielleicht sogar selbst einige Programme zum eigenen Einsatz mit verschiedenen Klassen und Unterrichtssituationen schreiben.

Können Sie eine Digitalkamera einsetzen und Bilder davon verwenden? Oder digitales Video? Können Sie nachvertonen oder einen Soundtrack gestalten? Vielleicht haben einige Ihrer Schülerinnen und Schüler Zugang zu einigen dieser Technologien und können Ihnen Ihre Dienste und Ausrüstung anbieten.

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Koordinierung von Netzwerkprojekten

Netzwerkprojekte ermöglichen Klassen die Zusammenarbeit mit Hilfe von Online Konferenzschaltungen über zum Beispiel First Class oder Blackboard. Sie können Netzwerk Projekte innerhalb Ihrer Schule mit Klassen anderer Schulen oder sogar Klassen in anderen Ländern organisieren: Um einen Partner zu finden können Sie sich als Mitglied des E-Twinning Projekts unter http://www.etwinning.net/ww/en/pub/etwinning/index.htm registrieren.

Vorausplanung

Das Prozedere ist das gleiche: Sie planen das Projekt, wählen ein Thema, bestimmen den Ablauf, teilen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ein, lassen diese eine festgelegte Zeit arbeiten. Am Ende der Projektarbeit werden die Aufgaben der einzelnen Gruppen abgesammelt und bewertet. Die einzelnen Gruppenresultate sollten in der Klasse präsentiert werden, sodass auch die anderen Gruppen von den Resultaten informiert werden.

Vor der Festlegung von Aufgaben sollten sich die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer treffen und klar definieren, wer was tut. Sie können einen besseren Überblick gewinnen, wenn Sie ein Aufgabenraster erstellen. Beginnen Sie mit der Festlegung des Themas, an welchem die Schülerinnen und Schüler arbeiten werden. Fragen Sie sich, was das Resultat des Arbeitsprozesses und das Endprodukt sein sollen und wie das Projekt dem Lehrplan entspricht. Fragen Sie sich auch, welchen Einfluss die Schülerinnen und Schüler auf das Thema, den Arbeitsprozess und das Endprodukt nehmen können. Sie können eine Lösung andenken, bei welcher die Schülerinnen und Schüler einen vom Lehrer/von der Lehrerin zusammengestellten Fragebogen ausfüllen (den allgemeinen Teil) und nachher eigenständig in Gruppen ein selbst gewähltes Unterthema bearbeiten (den speziellen Teil). Zusätzlich können Sie Aufgaben verteilen, an denen Ihre Schülerinnen und Schüler kreativ und völlig unabhängig arbeiten. Falls möglich, sollten Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zu Beginn und am Ende des Arbeitsprozesses im Plenum versammeln (Vergleiche Seite 89ff).

Koordinierung

Die Aufgabenbeschreibung und eventuelle Fragebögen werden entweder in der Hauptkonferenzschaltung ausgesteilt oder auf eine Webseite gestellt (zu der die Schülerinnen und Schüler durch ein E-Mail in der Hauptkonferenzschaltung eingeladen werden). Stellen Sie sicher, dass es nur eine Stelle gibt, an der die Aufgabenbeschreibung und die Fragen, die zu beantworten sind, gefunden werden können. Wenn Sie die verschiedenen Aufgaben für die Schülerinnen und Schüler planen, ist es wichtig, dass Sie geeignete Arbeitsstrategien anwenden. Die Situation weicht doch ziemlich von der normalen Klassenraumsituation ab und Ihre Schülerinnen und Schüler werden nur dann den Prozess des virtuellen Zusammenarbeitens durchlaufen wollen, wenn diese Arbeitsform ihnen etwas bietet, was ihnen die gewöhnliche Arbeitssituation nicht bieten kann.

Das Endprodukt wird sehr viel harte Arbeit bedeuten und viele Herausforderungen unterwegs geben. Als Lehrerin/Lehrer müssen Sie sehr umsichtig vorgehen und den Schülerinnen und Schülern klare und verständliche Rückmeldung sowohl darüber, wie sie die Teamarbeit bewältigen, als auch darüber, welche Qualität ihre Arbeiten haben, geben. Falls Sie am Ende der Projektarbeit eine Plenarsitzung haben, wäre dies ein guter Zeitpunkt einerseits für alle Schülerinnen und Schüler, Teile ihrer Arbeit vorzustellen, andererseits auch für den Lehrer/ die Lehrerin, um jeder Gruppe direkt Rückmeldung zu geben. Wenn Sie diese Gelegenheit nicht haben, dann müssen Sie die Hauptkonferenzschaltung für die Präsentation von Teilen der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler und ebenfalls diese oder auch Zwischenkonferenzschaltungen für die Beurteilung nutzen.

Lösen von Schwierigkeiten

Der Prozess der Zusammenarbeit ist schwierig und Sie werden diesen sehr sorgfältig planen müssen, um den Erfolg des Projekts zu garantieren. Es ist eine gute Idee (falls es eingerichtet werden kann), das alle beteiligten Klassen ein- oder zweimal pro Woche während der Projektarbeit gleichzeitig online sind. Das ergibt einen optimalen Austauscheffekt, beschleunigt die Arbeit und die Schülerinnen und Schüler erhalten leichter und schneller Antworten auf ihre Fragen und eine Reaktion auf ihre Einträge. Stellen Sie sicher, dass alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig Einträge bei der Konferenzschaltung vornehmen. Sie werden vielleicht die Rollen innerhalb der einzelnen Gruppen austauschen müssen.

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Es kann von Vorteil sein, zusätzlich zur Hauptkonferenzschaltung Zwischenkonferenz-schaltungen hinzuzufügen. Ansonsten kann es schnell sehr schwer werden, sich bei den vielen Einträgen der Hauptkonferenzschaltung zurechtzufinden. Mit einer Zwischenkonferenz für jeden Teil der erforderlichen Arbeit und noch einer Unterkonferenz für jede Gruppe wird es viel einfacher für die Schülerinnen und Schüler, relevante Einträge zu finden, und für die Lehrerinnen und Lehrer, während der Arbeit Rückmeldungen zu geben.

Die Rolle der Lehrerinnen/Lehrer

Während des ganzen Projekts hat der Lehrer/die Lehrerin die Rolle des Beraters/der Beraterin. Zu Beginn sollten Sie jedoch auch Vorkehrungen für den Fall treffen, dass eine Gruppe nicht gut funktioniert, falls etwa Schülerinnen/Schüler sich im Ton vergreifen oder sonstige Störungen erfolgen. Bedenken Sie, dass Schülerinnen und Schüler sehr sensibel sein können, wenn sie von einem Lehrer/einer Lehrerin, den/die sie nicht kennen, korrigiert werden.

Lesen Sie die Fallstudien im Kapitel 4 dieses Handbuchs, die Ihnen Details zu solcher Projektarbeit liefern. Vor dem Beginn eines Netzwerkprojekts sollten Sie auch sicherstellen, dass der technische Support dafür vorhanden ist. Sie brauchen eine Konferenzschaltung, bei der alle Schülerinnen und Schüler, die am Projekt mitarbeiten, E-Mails austauschen und Dateien bzw. Fotos uploaden

können. Fragen Sie rechtzeitig vor Projektbeginn Ihren Netzwerkbetreuer/-betreuerin nach der besten Lösung.

Erörtern Sie die Chancen des Projekts zunächst mit der Direktion Ihrer Schule und im Falle positiver Rückmeldung auch mit den gewünschten Schülerinnen/Schülern. Wagen Sie sich nicht über so ein großes Projekt, ohne zuvor diesen Diskussionsprozess durchgeführt zu haben. Danach brauchen Sie noch Partner für Ihr Netzwerkprojekt.

Projekte wie diese benötigen Zeit. Stellen Sie daher sicher, dass Ihnen genug Zeit für Ihr Projekt zur Verfügung steht. Geben Sie präzise Anweisungen bezüglich der Produkte/Schlussberichte, welche anzugeben sind. Es ist wichtig, dass die komplettierten Aufgaben das Resultat einer Zusammen-arbeit sind. Sie können das Produkt in kleinere Zwischenprodukte aufteilen. Die Lehrerinnen/Lehrer können dann auf die Zwischenberichte reagieren, bevor die Gruppen ihre Endprodukte abgeben.

Auch junge Menschen, die Textbotschaften und E-Mails als natürlichen Teil ihres Alltags betrachten, fühlen sich wohler, wenn sie mit Menschen, die sie kennen zusammenarbeiten. Wenn Sie die Klassen nicht zu Projektbeginn zusammenbringen können, sollten Sie zumindest jeden/jede von ihnen ein persönliches Profil mit Foto, Alter, Lieblingsfächern, Hobbies etc. anlegen und diese Informationen entweder auf eine eigenen Webseite stellen oder in den Konferenzschaltungen austauschen lassen.

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Evaluierung von Schüleraufgaben

Ein zentraler Begriff in diesem Bereich ist "measurable learning outcome" (MLO), was bei frühereren Versuchen, moderne Technologien in den Unterricht einzubeziehen, oft übersehen worden ist. Und doch ist es die einfachste Sache, wenn Sie die richtigen Materialien und den richtigen Zugang wählen. Falls Sie beabsichtigen, IKT im Unterricht einzusetzen, dann sollten Sie dafür sorgen, dass es auch in Ihr Beurteilungsschema passt: Der beste Weg, dies zu tun ist es sicherzustellen, dass es messbare Lernfortschritte (measurable learning outcomes) gibt. Der Einsatz des Computer mag vielleicht früher einmal auf Freitag Nachmittag ohne irgendeine Konsequenz für die Beurteilung beschränkt gewesen sein, aber es ist an der Zeit, hier andere Wege zu gehen, falls Sie dies nicht ohnehin schon tun.

Eine computerbasierte Aufgabe

Der messbare Lernfortschritt wird von der gestellten Aufgabe abhängig sein. Eine einfache Art, Lernfortschritte festzulegen ist es, den Schülerinnen und Schülern eine computerbasierte Aufgabe zu stellen und eine Beurteilung derselben durchzuführen. Wenn zum Beispiel Ihre Schülerinnen und Schüler über römische Gebäude arbeiten, könnten sie etwa die Aufgabe erhalten, die Maison Carrée oder das Amphitheater in El Jem mit dem Computer zu präsentieren. Ihre Beurteilung kann im Rahmen der Stunden erfolgen, wobei Sie auf Inhalt, Verwendung von Bildmaterial und Richtigkeit des Textes achten sollen, wie Sie es ja auch bei einer Übung auf Papier machen würden. Sie könnten jedoch auch eigene Noten innerhalb der Beurteilung einführen, um Vertrauen im Umgang mit Präsentationen mit dem Datenprojektor und dem Gebrauch von Effekten anzuerkennen. Es gilt als unprofessionell, verschiedene Fonts am Bildschirm zu verwenden oder viele verschiedene Übergänge oder verwirrende Hintergründe einzusetzen. Wenn Sie Ihre Schülerinnen und Schüler mit einer Präsentation beauftragen, können Sie von Ihnen auch ein strukturiertes Vorgehen verlangen, wobei Sie das auch honorieren. Sie könnten in drei oder vier Bereichen Noten von 1 bis 10 vergeben und dann mit dem Durchschnitt die gesamte Übung beurteilen. Das geht sicher über die traditionelle Methode hinaus. Resultate können auch leicht mit Hilfe der Textverarbeitung festgehalten werden, obgleich dies vielleicht etwas weniger flexibel wie beim eben skizzierten Prozess ist.

Schülerinnen und Schüler, die das Internet zu Recherchezwecken verwendet haben, können gebeten werden, eine Live-Präsentation in der Klasse oder vor dem Lehrer/der Lehrerin zu machen, die dann ebenfalls nach mehreren Kriterien beurteilt werden kann. Eine Schülerin/ein Schüler kann zum Beispiel gebeten werden, unter Verwendung von Perseus Online (http://www.perseus.tufts.edu) Skulpturen innerhalb verschiedener Kategorien, wie etwa Zeit, Gebiet, Sammlung zu finden und der Klasse vorzuführen, wobei der Live-Einsatz des Internets ein Teil der Präsentation ist. Diese Art von Übung ist ziemlich riskant, da die Internetverbindung mitunter abreißen kann, aber sie kann wertvoll sein, um Ihren Schülerinnen und Schülern Vertrauen bei der Recherche und bei Präsentationen zu geben. Sie können eventuell Ihren Schülerinnen und Schülern den Auftrag geben, die relevanten Internetseiten als Bookmarks abzuspeichern oder sogar die Texte und Bilder zu exportieren und dann damit eine Präsentation zu gestalten.

Lernschrittorientierte Software oder Webseiten

Es gibt viele Beispiele von lernschrittorientierter Software oder Webseiten, wo messbare Lernfortschritte generiert werden. Unter den Beispielen im Internet befindet sich das Griechischprojekt auf der Homepage des Eton College (http://www.etoncollege.com/) oder Crustula (http://ww2.ac-poitiers.fr/lang_anc/crustula/). HotPotatoes erlaubt Ihnen das Erstellen von Punkteständen, ebenso wie auch Latin Vocab Drill oder ROMANA 2.1 von J-PROGS, die allesamt Punktestände für spätere Bezugnahme erstellen. Diese Punktestände können in die Beurteilung des Lehrers/der Lehrerin wie andere Noten einbezogen werden. Vermeiden Sie sinnlose Aufgaben, wie etwa solche auf Webseiten, wo Vokabel in Form von Multiple Choice abgefragt werden und Schülerinnen und Schüler es kaum vermeiden können, hohe Punktestände zu erreichen. Der Punktestand so einer Übung belegt nicht wirklich einen Lernfortschritt, da die Aufgaben so einfach sind, dass der Punktstand unrealistisch ist.

Wo Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, können messbare Lernfortschritte festgelegt werden, indem Sie auf die persönliche Leistung der Gruppenmitglieder achten. Wenn zum

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Beispiel einzelne Schülerinnen oder Schüler an verschiedenen Bereichen eines Websites arbeiten, kann jeder Bereich individuell beurteilt werden. Die Beurteilung solcher Materialien erfolgt am besten in Anwesenheit des Schülers, wobei der Lehrer/die Lehrerin im Laufe des Prozesses hier und da seine/ihre Erklärungen oder Meinungen abgeben kann. Es ist in vielen Fällen gut, die Beurteilung zusammen mit den Schülern und Schülerinnen während der Stunde durchzuführen.

Überlegen Sie, wie und wo Sie die Lernfortschritte Ihrer Schülerinnen und Schüler beurteilen. Können Sie die Verwendung von IKT durch das Einführen von Beurteilungen geleisteter Arbeiten akzeptieren? Erwägen Sie, den Schülerinnen und Schülern Aufgaben zu geben, wo die Arbeit mit Präsentationssoftware oder irgendeiner anderen Software Teil der Projektarbeit ist. Lesen Sie einige der

Stundenbilder auf der CIRCE Webseite unter http://www.circe.be, um zu sehen, ob es Angebote für Sie gibt, die eine praktische Beurteilung gewährleisten.

Teamarbeit kann verschiedene Resultate ergeben. Überlegen Sie, ob es in Ihrem Unterrichtsbereich realistisch ist, so ein Schema einzuführen. Erwägen Sie die Beurteilung auf zwei Ebenen – für den fachbezogenen klassischen Inhalt und für die tatsächliche Kompetenz beim Gebrauch von IKT. Wie können Sie guten Umgang mit IKT effektiv forcieren und dabei doch auch einen guten Lerneffekt beim Lernen der klassischen Sprachen erzielen?

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Kapitel 3 Die Rolle des Lehrers/der LehrerinSysteme, Ziele und Absichten

Dieses Kapitel ist theoretischer Natur und kann zum Unterrichtsstil des Lesers/der Leserin passen oder ihm widersprechen. Wie entschuldigen uns dafür nicht. IKT ist in den letzten zwanzig Jahren zu einem wichtigen Ausbildungsmittel geworden und Lehrerinnen und Lehrer haben versucht, damit verbundene Prozesse zu bestimmen, wobei Bereiche wie etwa die Art der eingesetzten Software (z. B.: Training, Übung oder Simulation) oder Elemente der Lernumgebung betrachtet wurden. In der frühen Phase des IKT Einsatzes geschah dies oft aus der vermeintlichen Notwendigkeit heraus, den Einsatz von IKT rechtzufertigen. Heutzutage haben sich die Vorzeichen umgedreht, sodass der Lehrer/die Lehrerin von heute sich bereits rechtfertigen muss, wenn er/sie IKT nicht einsetzt.

Wir versuchen hier die Sensibilität für pädagogische Methoden zu erhöhen. Neue von IKT unterstützte Lehr- und Lernstile bedeuten auch eine Verlagerung des Schwerpunktes und der Kontrolle. Sind Sie, während Ihre Schülerinnen und Schüler an den Computern arbeiten, noch immer in der Lage, die Arbeit zu überwachen und wie? In den neuen eLearning Umgebungen, wie sie zum Beispiel vom Cambridge Schools Classics Project (Seite 66ff.) und dem Helios Projekt (Seite 71ff.) erprobt werden, können die Probleme noch komplexer werden. Wir versuchen hier, für systemische und strukturelle Probleme zu sensibilisieren, nicht aber fertige Lösungen anzubieten.

Traditionell gegenüber modern

Wenn wir IKT beim Unterrichten einsetzen, müssen wir Mensch und Technologie in einer neuen Art von Klassenzimmer integrieren. Traditionelle Lehrmethoden können mit der Zeit in Raum, Zeit und Lehrplaninhalt eingeschränkt werden, während computergestützte Bildung forciert werden kann, um allgemeine Ziele, welche sich durch IKT anbieten, zu verfolgen. Das kann eine spezifische Wirkung auf die Resultate haben. Einige von diesen sind weitreichende Ziele, die in der Allgemeinbildung eines Bürgers sehr wichtig sein können. Wir müssen uns aber daran erinnern, dass es auch eine Menge von speziellen Zielen gibt, die wir in jedem unserer Kurse bedenken sollten.

Es gibt viele IKT Systeme und kürzlich sind in Latein und Griechisch viele didaktisch aufbereitete Ressourcen veröffentlicht worden, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen, die Lehrplanerfordernisse zu erfüllen. Diese Kategorie der Software schließt „Edutainment“ ein, wenn Bildung mit Unterhaltung verknüpft wird. Didaktische Programme und Ressourcen (auch bezeichnet als CAL - Computer Assisted Learning Pakete) können sehr nützlich sein, wenn wir die Lernenden dort motivieren müssen, wo die Schülerinnen und Schüler mit Spielen oder Lernsystemen, die unendlich geduldig sind und für freie Auswahl, Versuch und Irrtum sorgen, Probleme zu lösen erlernen.

Um zu zeigen, wie allgemeine Ziele, die von den verschiedenen Bereichen von IKT nahe gelegt werden, auch spezielle Ziele im Unterricht der klassischen Sprachen unterstützen können, werden die Tabellen auf den folgenden Seiten helfen.

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IKT Systeme

System Allgemeine Ziel Spezielle Ziele

E-Mail beim Lehren und Lernen zusammenzuarbeiten

Kommunikation mit anderen zu teilen

bei der Entscheidungsfindung zusammenzuarbeiten

Informationen auszutauschen

zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und Ideen über Latein und Griechisch auszutauschen

Meinungen und Erfahrungen über die klassischen Sprachen auszutauschen

Mailing Liste, Forum, Chat

Wissen durch Zusammenarbeit zu erwerben

mit anderen Menschen zu lernen allgemeine Probleme zu lösen an einem Projekt zusammenzu-

arbeiten mit neuen Methoden der

Kommunikation zu experimentieren

neue Systeme der Kommunikation kennenzulernen

zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und Ideen über Latein und Griechisch auszutauschen

Meinungen und Erfahrungen über die klassischen Sprachen auszutauschen

das Studium der klassischen Sprachen lebendig zu machen

Audio oder Videokonferenz

Information soweit wie möglich in Echtzeit in der Welt zu verteilen, ohne hohe Kosten zu bewirken

in der Entfernung miteinander zu interagieren

klassisches Wissen auszutauschen Unterricht sowohl von Person zu

Person als auch aus der Ferne effizient zu gestalten

Textverarbeitung und Einsatz spezifischer Schriftarten

verschiedene Schreibsysteme zu praktizieren

Textverarbeitungssysteme zu praktizieren

verschiedene Schriftarten und epigraphische Varianten zu erkennen

verschiedene Varianten von Alphabeten kennenzulernen

auf antike Methoden schreiben zu üben

alle Arten von lateinischen und griechischen Alphabeten zu erlernen

neue Methoden des Lernens von Latein und Griechisch zu entwickeln

Einsatz des Internets

neue Information zu erhalten nach Information zu suchen,

auszuwählen und Hypertext einzusetzen

mit Browsern und Software zu arbeiten

ein kritisches Bewusstsein bezüglich Qualitätskriterien zu entwickeln

Webseiten, die sich mit Latein und Griechisch beschäftigen, zu erforschen

Onlineressourcen von Museen, Bibliotheken und Datenbanken zu bewerten

neue Methoden des Lernens von Latein und Griechisch zu entwickeln

klassische Dokumente, Übersetzungen und Traditionen zu interpretieren und zu vergleichen

klassische Fragen zu recherchieren Präsentations-software

Information darstellen zu lernen Information unter Verwendung von

Bildern und anderer Medien zu präsentieren

Information in linearer oder Hypertextstruktur anordnen zu lernen

verschiedene Schriftarten in antiken Schriften zu erkennen

verschiedene Medien bei der Präsentation klassischer Materialien (z.B. Kunstgegenstände, Texte) zu kombinieren

neue Lehr- und Lernmodelle für die klassischen Sprachen zu entwickeln

Autorensysteme oder Programmieren von Lernumgebungen

verlinkte Informationen ausarbeiten zu lernen

neue Sprachen der Kommunikation zu erlernen

Information personalisieren zu lernen

Kreativität auszunutzen neue Lehrmethoden zu erfinden

oder auszubauen

Hypertext als ein Kommunikationsmittel für einen modernen Unterricht der klassischen Sprachen einzusetzen

Didaktische RessourcenSeite 48 zuletzt verändert am 5/17/2023

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System Allgemeine Ziel Spezielle Ziele

Strategiespiele Wissen innerhalb eines definierten Zeitrahmens zu erwerben

Information auszuwählen

eine Ausbildungsstufe zu erreichen

Training und Übung

Fertigkeiten zu üben Wissen aufgebaut auf kleinen

didaktischen oft linear strukturierten Einheiten zu erwerben

verschiedene Übungsarten in den klassischen Sprachen durchzuführen (z.B. zu Vokabular, Grammatik. Übersetzung, Literatur)

Simulation oder Virtual Reality

in einer virtuellen Umgebung zu interagieren

Daten zu manipulieren neue Modelle der Verwaltung

von Informationen zu entwickeln Wissen basiert auf individuellen

Konzepten und Interessen zu erwerben

das Leben in der Antike mittels Virtueller Realität (VR) zu betreten

eine virtuelle Welt durch klassisches Bewusstsein zu betreten und zu erschaffen

Tutor-Software schrittweise und prozessorientiert Wissen zu erwerben

verschiedene klassische Fertigkeiten mit eingeschränkter oder ohne Hilfe zu erlernen

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Die sich weiterentwickelnde Rolle der Lehrerin/des Lehrers

Die Rolle des Lehrers/der Lehrerin verändert sich heutzutage drastisch. Die Entwicklung geht weg von der traditionellen Rolle hinter dem Katheder mit der Tafel im Rücken und den Schülerinnen und Schülern im Angesicht zu einer vielschichtigeren und differenzierteren Funktion als Lehrer/Experte, Coach/Trainer und Mentor/Berater/Förderer. Die Möglichkeiten, die von IKT angeboten werden, haben bei diesem Rollenwechsel eine wichtige Bedeutung.

Wenn Sie Ihre Stunden planen, ist es wichtig die Rolle des Lehrers/der Lehrerin in diesem Zusammenhang zu betrachten. Diese ist eng verbunden mit drei verschiedenen Lernsituationen Ihrer Schülerinnen und Schüler:

die Situation des Klassenzimmers die Situation des Labors die Situation des Arbeitszimmers

Die Rollen sowohl des Lehrers/der Lehrerin als auch des Schülers/der Schülerin variiert von Fall zu Fall, ebenso wie der Einsatz von IKT beim Erlernen eines Gegenstands. IKT Strategien und Methoden können als Ergänzung zur Rolle des Lehrers/der Lehrerin, der Rolle der Schülerinnen/Schüler und der Lernsituation gesehen werden.

Es macht Sinn, Ihren eigenen Unterricht zu analysieren und herauszufinden, welche der drei Lernsituationen Sie normalerweise vorziehen. Bedenken Sie, welche Vorteile Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler von den verschiedenen Unterrichtsformen haben. Erwägen Sie auch die Möglichkeit, Ihre Planung zu variieren. Verwenden Sie die folgenden Beschreibungen als Richtlinien:

Die Lernsituation eines Klassenzimmers bezeichnet ein Szenario, bei dem der Lehrer/die Lehrerin und die Schüler/Schülerinnen in grundlegenden Aspekten des Lernens zusammenarbeiten. Der Zweck des Klassenzimmers wird oft eine anfängliche Präsentation der neuen zu erlernenden Materialien (Inhalt oder Fertigkeiten) sein. Das Klassenzimmer erfüllt auch seine Funktion bei Plenarsitzungen und Diskussionen oder sogar sehr komplizierten Angelegenheiten. Das Klassenzimmer benötigt großteils lehrerzentrierte Arbeit. Der Lehrer/die Lehrerin kann mitunter seine/ihre Schülerinnen und Schüler Referate über spezielle Themen halten lassen, als Diskussionsleiter fungieren oder auf anderen Wegen Verantwortung abtreten. Der Raum des Unterrichts ist normalerweise das traditionelle Klassenzimmer.

Die Lernsituation des Labors bezeichnet ein Szenario, bei dem die Schülerinnen und Schüler individuell oder in Gruppen verschiedene Aufgaben erledigen und Fertigkeiten trainieren, die ihnen in der Klasse präsentiert wurden. Der Zweck des Labors ist das tiefere Eindringen in die vorgestellte Materie und das Arbeiten an Fertigkeiten, die zum Erreichen des Lernziels nötig sind. Aktivitäten im Labor zielen auf den/die individuelle/n Schüler/Schülerin/Gruppe ab und die Übungsphase wird entsprechend der individuellen Leistungsprofile der Schülerinnen und Schüler gestaltet. Der Lehrer/die Lehrerin hat die Rolle des Trainers/Coaches. Er oder sie hat die Verantwortung für das Trainingsprogramm und plant dieses entsprechend den Bedürfnissen seiner Schülerinnen und Schüler nach bestem Wissen und Gewissen. Die Schülerinnen und Schüler tragen eine große Verantwortung für das Ergebnis des Trainings, aber der Lehrer/die Lehrerin sollte da sein, sie bei diesem Prozess zu ermutigen und unterstützen. Der Raum für Laborbedingungen kann sehr unterschiedlich aussehen, wird aber zumeist ein Raum mit Computer sein.

Die Lernsituation des Arbeitszimmers bezeichnet ein Szenario, bei dem die Schülerinnen und Schüler zu einem großen Anteil selbst die Verantwortung über den Lernprozess übernehmen. Der Hauptzweck der Lernsituation in einem Arbeitszimmer ist es, Schülerinnen und Schüler unabhängig an einem gegebenen Thema arbeiten zu lassen, ihnen Verantwortung beizubringen und sie eigene Entscheidungen treffen zu lassen, solange das Endprodukt der Arbeit zufrieden-stellend ist. Die Arbeit im Arbeitszimmer schließt Projektarbeitsmethoden und komplexe Problemlösungsstrategien ein. Der Lehrer/die Lehrerin hat die Rolle des Ratgebers oder Mentors. Er oder sie ist nach wie vor verantwortlich für die Lernsituation, die Sinnhaftigkeit des Themas und die Hilfestellung während des Lernprozesses. Der Raum für Aktivitäten des Arbeitszimmers kann je nach Aktivität unterschiedlich aussehen (Bibliothek, Computerraum, etc).

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Es ist vielleicht eine gute Idee, IKT Ressourcen, die Sie einsetzen wollen, im Kontext mit einer Analyse der Lernsituation zu betrachen. Die folgende Tabelle mag Ihnen dabei helfen.

Das KlassenzimmerZiel und Anwendung Merkmale Rollen IKT

Präsentation neuer Themen

Verbreitung von Information

Dialog über neue Themen

Präsentation der Arbeiten von Schülerinnen/ Schüler

Dialog über erreichte Ziele

Einführung von Kernbereichen und einleitendes Training von Grundfertig-keiten

Plenarsitzungen Überprinzip: Der

Lehrer/die Lehrerin als Überwacher

Raum: Klassenzimmer

lehrerzentriert lehrerkontrolliert Schülerinnen und

Schüler können in Kleingruppen oder in Partnerarbeit arbeiten

Notizen mittels IKT

elektronisches Tagebuch

Präsentations-tools

Internet oder andere IKT Tools für Lehrerinnen/ Lehrer

Das LaborZiel und Anwendung Merkmale Rollen IKT

Einüben von Grundwissen und Fertigkeiten im Klassenzimmer

Training von Wissen und Fertigkeiten in individuellem Rhythmus und Lernstil

Überprinzip: zentriert auf das Individuum

Raum: Klassenzimmer, Bibliothek, Labor, Computerraum, Computer zu Hause

Schülerinnen und Schüler arbeiten individuell oder vielleicht in Gruppen

der Lehrer/die Lehrerin als Trainer/Coach

verschiedene Arten von Software wie elektronische Trainingspro-gramme (z.B. für Grammatik) oder elektronische Tests

Datenbanken Kommunikation

mit Experten außerhalb der Schule

lehrerbestimmte Verwendung des Internets (eingeschränkte Suche)

Das ArbeitszimmerZiel und Anwendung Merkmale Rollen IKT

Umgang mit komplexen Fragestellungen und Problemen

unabhängiges Problemlösen

Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen

Wissenserwerb aus verschiedenen Quellen

unabhängiges Arbeiten an authentischen Themen und Problemen

Raum: Bibliothek, Labor, Computerraum, Computer zu Hause

der Lehrer als Berater und Mentor

die Schülerinnen und Schüler arbeiten unabhängig oder in Gruppen und übernehmen Entscheidungen während des Arbeitsablaufs

der Lehrer/die Lehrerin hat noch immer die Verantwortung über das Grundkonzept des Projekts und über den problemlosen Verlauf des Arbeitsprozesses

schülerinnen- und schüler-zentrierter Gebrauch des Internets (freie Suche)

Kommunikations-mittel

Mindmap Präsentations-

werkzeuge Gestaltung

eigener Internetseiten

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Die Tabellen oben sind teilweise adaptiert von Gymnasie-IT/2003 udgave, obligatorisk modul 1, kapitel 3: "It og undervisning" verfasst vom Bildungsrat für gymnasie-IT, Claus Gregersen, Herning Gymnasium, Elsebeth Lauridsen, VUC Syd, Paul Højbjerg, Slagelse Tekniske Skole, Peder Pedersen, Næstved Handelsskole, Ulla Gjørling, UNI•C mit Anders Kjær, UNI•C, Hans-Kurt Gade, Kolding Amtsgymnasium und Gitte Normand, Århus Akademi. Die Idee der drei Lernsituationen wird vom dänischen pädagogischen Ratgeber und Lehrer für klassische Kultur Erik Prinds im Buch "Rum til laering. En idé- og debatbog om nye laeringsformer med IKT", CTU, 1999, vorgestellt.

Online Learning – ein neuer Ansatz?

Online Learning oder eLearning hat sich seit den frühen Achtzigerjahren durch die Integration von Fernstudium (Distance Learning) und computergestützter Ausbildung (CBT: Computer Based Training) entwickelt. Distance Learning entwickelte sich aus einem statischen Modell von Fernstudium zu verschiedenen innovativen und dynamischen Modellen. CBT ist schon seit Jahren ein sehr populäres Konzept: Schülerinnen und Schüler können alleine mittels auf lokalen Rechnern installierten CD-ROMs lernen, was einen einfachen und verlässlichen Zugang zu Informationen bedeutet. Jüngste Entwicklungen in der Internetnutzung haben auch die Entwicklung von internet- und webbasierten Lehrgängen ermöglicht, sodass mit der Schaffung von eLearning Systemen individuelle Onlineschulungen stattfinden können. Ganze Onlinekurse werden entwickelt, welche die Vorteile der interaktiven Kommunikation mit denen des Fernstudiums verknüpfen, was eine Reduktion der Kosten, erhöhte Flexibilisierung und individualisierte Anwendungen bedeutet. Es gibt bei einigen Kursen immer das Risiko, dass die Entwicklung zu vieler Onlinematerialien die Posten tatsächlicher Lehrerinnen/Lehrer in wirklichen Schulen gefährden könnte: Man muss Vorsicht walten lassen. Es ist jedenfalls auffällig, dass die Drop-out Rate bei Online Kursen sehr hoch sein kann. Dabei ist dies Paradox: Entweder werden wir vom potentiellen Erfolg der neuen Methodologie bedroht oder angesichts ihres wahrscheinlichen Misserfolgs eben nicht. Die Zeit alleine wird es weisen.

Spezielle Aspekte von eLearning sind, dass es einen klaren Weg in Richtung Teamarbeit anbietet und sein "viele mit vielen" Motto breit ausgenutzt werden kann. Die Interaktion zwischen den Dialogpartnern wird bei eLearning vielschichtig: Lehrerinnen/Lehrer und Lernende interagieren in vertikaler Richtung mit Lehrer-Schüler Dialogen und in horizontaler Richtung mit Lerner-Lerner Dialogen.

Die Kommunikationsmethoden von eLearning haben drei wichtige Elemente: zu arbeiten, zu kommunizieren, sich auszutauschen. Das Resultat ist ein dynamisches und flexibles Lernsystem, dass sich nahtlos neben bestehenden Ansprüchen einfügt. In einem eLearning System sind die am häufigst verwendeten Kommunikationsmittel E-Mail, Chat, Audio- und Videokonferenzen, Newsgroups, Forum oder Datenboard.

Eine eLearning Situation schafft eine neue Lernumgebung und ein neues Lehrerprofil. Das virtuelle Klassenzimmer ist eine spezielle Lern-/Lehrumgebung: In diesem neuen didaktischen Szenario finden wir traditionelles Unterrichten verknüpft mit innovativen Medien, menschliche Ressourcen verknüpft mit Maschinen, linguistische Systeme verknüpft mit IKT Unterstützung. Im Zentrum davon müssen die Lehrerinnen und Lehrer nicht nur Fachkompetenz, sondern auch spezielle technische Fertigkeiten miteinander verbinden, vorausgesetzt eLearning integriert neben anderen Dingen E-Mail, Chat, Audio-/Videokonferenzen und den Gebrauch eines Diskussionsforums.

Der Lehrer/die Lehrerin sollte ein System einsetzen, das dem entspricht, was er oder sie unterrichtet. Spezifische Aktivitäten sollten an spezielle Lernumfelder, den Arbeitszielen und der Art der Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. In so einem System ist der Lehrer/die Lehrerin nicht nur Ausbildner, sondern auch Regiedirektor, Unterstützer und Koordinator einer speziellen Lernumgebung. Auf dem Hintergrund dieses neuen Profils ist es unumgänglich, dass der Lehrer/die Lehrerin mit der Technologie vertraut ist.

Um als Lehrer/Lehrerin Herr über die Lage zu sein, ist es wichtig, für das gewählte System passende Strategien zu entwickeln, geeignete Inhalte für die Unterrichtsstunden auszuwählen, alle wesentlichen Informationen abzudecken, und Improvisation oder Informationsüberladung zu vermeiden. Das macht die Arbeit in vorausbestimmten Phasen, on- und offline, notwendig und es es besonders wichtig, schon vor der Stunde alle Materialien, die verwendet werden, vorzubereiten.

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Während der Stunden muss der Lehrer/die Lehrerin auf synchrone Art arbeiten, während nach den Stunden Hilfe und Rückmeldung in asynchroner Art geboten werden können. In einigen Fällen können Aufgaben gestellt werden, die innerhalb des eigenen Zeitrahmens der Schülerinnen und Schüler abgeschlossen werden können. Das Wichtigste bei diesen Entscheidungen ist, dass sich der Lehrer/die Lehrerin der Möglichkeiten bewusst ist.

Die Verwaltung des Systems schränkt die Sprache, die der Lehrer/die Lehrerin verwenden kann, ein. Bei der synchronen Art, wie etwa bei Audio- oder Videokonferenzen, muss der Lehrer/die Lehrerin einfach und direkt sprechen, wobei er kurze Sätze verwendet und vorbereitet darauf ist, zu reagieren. Falls ein Lehrer/eine Lehrerin schreiben muss, sollte er nur kleine Mengen Text mit einfachen, kurzen Phrasen, Erklärungen und klaren Bildern zur Illustration verwenden. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Lesen vom Bildschirm langsamer als das Lesen von Papier erfolgt.

Ebenso muss auch die Verwaltung der Information für eLearning in einer speziellen Art und Weise erfolgen. Jede große Stoffmenge muss in kleine, separate Einheiten aufgeteilt werden und wir müssen uns daran erinnern, dass es in allen Stunden Interaktion, Teilnahme, Mitarbeit, Beobachtung und Ziel geben muss. Es ist wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer diese Aspekte genau bedenken, um Abspaltungen in der Klasse zu vermeiden. Visuelles Feedback ist sehr wenig oder gar nicht vorhanden, was die Aufgabe sehr von der traditionellen Klassenarbeit unterscheidet.

Das Zeitmanagement der Stunden ist ebenso wichtig, und der Lehrer/die Lehrerin muss einen Zeitplan mit minutengenauen Zeitangaben für Erklärung, Interaktion, Verwendung des Systems, Rückmeldung und wahrscheinlich auch notwendige Offlinehilfen vorbereiten. Angesichts dieser Erfordernisse und um die Dauer der Onlineverbindung zu minimieren, wird im folgenden eine Vorlage gezeigt, die Ihnen helfen soll, eine 90 minütige Onlinestunde zu planen. Es wird ausdrücklich betont, dass dies nur eine grobe Richtlinie ist.

5 Minuten für die Präsentationen der User 5 Minuten für die Beschreibung des Unterrichts 5 Minuten für einen Systemcheck der User 15 Minuten für Erklärung 20 Minuten für Interaktion/Austausch von Information 15 Minuten für Aufgaben (Übung oder Praxis) 15 Minuten für Rückmeldung oder Beurteilung 5 Minuten für Zusammenfassung 5 Minuten, um die nächste Aufgabe zu stellen

Das Management des virtuellen Klassenzimmers durch einen eLearning Tutoren erfordert, dass so wenig wie möglich auf der Seite des Lehrenden improvisiert und dass alles bis ins Detail vorher geplant wird. Die Vorbereitung erstreckt sich auch auf Offline- und technischen Support. Vom Blickwinkel der Schülerin/des Schülers mag diese Vorbereitungsarbeit sichtbar sein oder nicht und der Lehrer/die Lehrerin sollte zumindest die Flexibilität beibehalten, um mit Unvorhergesehenem umzugehen.

Die weitere Lektüre der relevanten Fallstudien im Kapitel 4 dieses Handbuchs wird Ihnen mehr Einblick geben, wie diese Prozesse in der Realität funktionieren können. Der Leser/die Leserin sei auf die Fallstudien über eLearning verwiesen, wie etwa "e-Latin: Cambridge Online Latin Project" (Seite 66ff.), "Net-learning: E-learning und Netzwerke zur Vermittlung von Altgriechisch und Latein" (Seite 87ff.) und "Videokonferenzen beim Fernunterricht von Altgriechisch" (Seite105ff.).

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Kapitel 4 FallstudienEinleitung

Die Fallstudien, die folgen, kommen von verschiedenen Autorinnen/Autoren in verschiedenen Ländern. Jedem/jeder wurde eine völlig freie Hand bei der Beschreibung eines für ihn/sie interessanten Bereichs gegeben. Wir machten dies, um ein Paket von Beispielmaterialien zu schaffen, welches zeigt, wie Lehrerinnen und Lehrer sich mit unterschiedlichen Erfahrungen und Begeisterung an die neuen Technologien heranwagen können. Hoffentlich wird dieser Prozess andere Lehrer/Lehrerinnen dazu inspirieren, neue Ideen als Teil ihres eigenen Lernprozesses auszuprobieren.

Die Fallstudien sollen praktische Beispiele vorzeigen und nicht alles, was gemacht werden kann, beschreiben. Sie wurden grundsätzlich in der englischen Ausgabe in alphabetischer Ordnung angeordnet. Manchmal zeigen sie, wie und wo etwas schief gehen kann: Die Pfade der Technologie sind oft sehr verschlungen. Der Leser/die Leserin wird ermutigt, durch diese Fallstudien zu schmökern. Die meisten Autorinnen und Autoren haben eine E-Mail Adresse beigefügt. Sollten Sie weitere Informationen über die beschriebene Arbeit wünschen, dann kontaktieren Sie die Autorinen/Autoren einfach direkt.

Letzlich hoffen wir im Verlauf des Projekts auch Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen zu ermutigen, im dynamischen Bereich unserer Webseite weitere Fallstudien für das CIRCE Projekt beizusteuern. Bitte wenden Sie sich an http://www.circe.be für weitere Details. Sie finden dort eine Fülle an anderen Dingen und auch eine Datenbank mit Stundenbildern.

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Ein elektronisches Handbuch für den Unterricht von Griechisch: Von der Wachstafel zum Laptopvon Mireille de Biasi, [email protected]

In vier Sekundarschulen der Region Puy-de-Dome in Frankreich wird den Schülerinnen und Schülern des dritten Jahrgangs (Kinder im Alter von 14 Jahren) die Gelegenheit gegeben, an drei Wochenstunden Altgriechisch über Videokonferenzschaltungen teilzunehmen. Während mancher dieser Stunden arbeiten sie sowohl unter Verwendung von Videopräsentation als auch elektronischem Handbuch zusammen mit ihrer Lehrerin. Während anderer arbeiten sie unabhängig, nur mit Hilfe des elektronischen Handbuchs.

Eine Unterrichtshilfe, um alleine oder mit dem Lehrer/der Lehrerin zu lernen

Es erwies sich als notwendig, den Schülerinnen und Schülern ein spezielles Handbuch zu geben, sodass sie qualitätsvolle Text- und Bilddokumente verwenden und diese entweder während der Unterrichtsstunden oder auch, wenn sie alleine arbeiten, erstellen können. Die Schülerinnen und Schüler treffen sich, um die griechische Sprache, Kultur und Ikonographie kennenzulernen. Sie haben die Möglichkeit mit ihrer Lehrerin via E-Mail (ermöglicht spontane Spezialfragen oder den Austausch von Dateien mit praktischen Übungen und Auswertungen) sogar außerhalb der Unterrichtszeit zu kommunizieren. Der Einsatz eines passenden Zeichensatzes hilft den Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeit in griechischen Buchstaben zu leisten. Sie führen den Großteil ihrer Recherche im Internet aus.

Das Gerüst des elektronischen Handbuchs

Das elektronische Handbuch: Ein flexibles und persönliches Tool

Dieses Handbuch wurde in Klassen (während normaler Unterrichtsstunden und im Fernstudium) über einen Zeitraum von drei Jahren getestet. Der Einsatz zeigt die Begeisterung, welche die Schülerinnen und Schüler am Erlernen einer antiken Sprache haben, wenn sie dabei auch die Vorteile von IKT (einschließlich Erstellung und Manipulation von Dokumenten, Bildbearbeitung, Erstellung ausführender Dateien, etc.) genießen. Der flexible Rahmen des elektronischen Handbuchs ermöglicht dem Lehrer, neue Dokumente oder Übungen einzufügen. Es versetzt auch Schülerinnen und Schüler in die Lage, ihre eigenen Themenbeiträge einzufügen. Das Handbuch kann unter http://www.educnet.education.fr/ musagora/manuel/default.htm gefunden werden.

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Circulus Latinus Panormitanus: Eine modellartiger lateinischer Chatroomvon Annarella Perra, [email protected]

Im World Wide Web gibt es viele Ressourcen für Latein und Altgriechisch. Eine kuriose und interessante Ressource ist der Latein Chat (Locutorium Latinum) von Circulus Latinus Panormitanus (CLP) unter http://www.cirlapa.org/cgi-bin/locutorium/chat.cgi, dem einzigen Chat, der ausschließlich in lateinischer Sprache abgewickelt wird. Der gesamte Website ist in Latein geschrieben, einschließlich aller Texte, Anleitungen und Kommunikationsmittel mit dem CLP Webmaster oder dem Moderator des Chats.

Das ist ein Beispiel für komplettes Eintauchen in Latein, wo Kommunikation live mit Menschen aus anderen Ländern, die in lateinischer Sprache miteinander sprechen wollen, erfolgt. Der Chat bietet einen Weg für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen, mit anderen Lehrerinnen und Lehrern der klassischen Sprachen oder an Latein interessierten Personen in Kontakt zu treten. Außerdem bietet der Chat eine wunderbare Chance, IKT und Unterricht der klassischen Sprachen miteinander zu verknüpfen. Er spornt zu einem neuen Unterrichtsstil an, wobei Schülerinnen und Schüler eingeladen werden, lateinisches Vokabular mit persönlichen Beschreibungen und Kommentaren zu praktizieren. Alle Sprachlevels, von literarischer Sprache bis zum "sermo vulgaris", kommen auf ihre Rechnung. Es gibt immer jemanden, der in Diskussion treten will.

Welche technische Ausstattung benötigen Sie? Das ist einfach – Lediglich ein mit dem Internet verbundener PC mit Browsersoftware ist erforderlich. Zusätzlich brauchen sie etwas Zeit, denn die Kommunikation erfolgt schriftlich.

CLP bietet ein gutes Onlineservice: Die Benutzeroberfläche ist gut gestaltet und intuitiv zu bedienen, wie man aus den Screenshots des Locutorium entnehmen kann. Um am Locutorium mitzuwirken, müssen Sie sich zuerst registrieren. Im Textfeld "Agnomen" geben Sie Ihren Spitznamen und im Textfeld "Signum arcanum" ein Passwort ein. Im Eingabefeld unten können Sie die eingeloggten User sehen.

Nach dem Einstieg ins Locutorium, sehen Sie ein Frameset. Das linke Frame ist den Nachrichten der Chatteilnehmer gewidmet, das rechte Frame zeigt alle verbundenen User und im Bereich unten können Sie Ihre Botschaften eingeben. Es gibt auch eine Checkbox zur Auswahl eines Emoticons " Vultum elige" (stupor, tristitia, risus) und eine Box " Ad omnes", wo man auswählt, an wen die Botschaft gesendet werden soll.

Das ist eine Webseite, die man probieren sollte. Sie ist empfehlenswert. Optime valete, nautae.

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e-Latin: Cambridge Online Latin Projectvon Wilf O’Neill, [email protected]

Die Entwicklungen im Bereich von IKT haben die den Lehrerinnen und Lehrern der klassischen Sprachen zur Verfügung stehenden Ressourcen immens bereichert, besonders aber im Fall von Latein. Solche Ressourcen kommen gerade beim Selbststudium, Fernstudium und beim Vermitteln von Latein an Schülerinnen und Schüler ohne Fachlehrer/Fachlehrerin zur Geltung.

Der Hintergrund

Bis die Universitäten von Oxford und Cambridge einen Schulabschluss von Latein als Studienvoraussetzung abschafften, gab es für Schulen und Lehrerinnen und Lehrer einen garantierten Zuspruch zum Fach Latein. Das Ende dieser Studienvoraussetzung könnte leicht das endgültige Aus für Latein in Schulen bedeutet haben, und, obwohl es eine bedeutende Abnahme der Schülerzahlen im Fach Latein gegeben hat, ist es ein Beleg für einen positiven Weg aus der Krise, dass es das Fach an den Schulen noch immer gibt und dass die Entwicklungen, welche hier skizziert werden, tatsächlich stattfinden. Die Möglichkeit, neue Lehr- und Lernstile zu entwerfen, die Latein einem noch viel breiteren Publikum von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen könnte, wurde eifrig angenommen. Und so wurde der Lektürekurs geboren, dessen wichtigster Vertreter der Cambridge Latin Course ist.

Der Kurs, der zuerst 1970 veröffentlicht wurde, hatte sich schon gut etabliert, als 1999 Bob Lister, damals Direktor des Cambridge School Classics Project (verantwortlich für die Entwicklung des Cambridge Latin Course), die Idee von eLearning in Latein entwickelte. Dies begann in bescheidenem Umfang mit Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern in Cambridge, die via E-Mail geschickte Schülerarbeiten benoteten. Dieses Cambridge Online Latin Project betreut nun einerseits Schulkinder in Großbritannien, andererseits auch eigenständig Lernende auf der gesamten Welt. Neben den Textbüchern stellt das Cambridge Online Latin Project den Schülerinnen und Schülern Materialien zum Selbststudium zur Verfügung, welche die Materialien der Textbücher erweitern und Ratschläge und Hilfe für die, die alleine arbeiten, bereit halten.

Ein großer Durchbruch gelang im Jahr 2000, als sich die Regierung von Großbritannien zu einem Pilotprojekt zur Entwicklung von eLearning Ressourcen in den drei Lehrplangebieten Rechnen, Japanisch und Latein, entschloss, wobei die letzteren beiden gerade deshalb gewählt wurden, da sie als Minderheitensprachen von diesem Zugang gut zu profitieren schienen. Der 5 Millionen Pfund Vertrag zur Entwicklung der Lateinmaterialien wurde mit einem Konsortium bestehend aus dem Cambridge School Classics Project, der Cambridge University Press (als Herausgeber) und der Medienfirma Granada abgeschlossen.

Versuchsmaterialien wurden erstellt und in Schulen erprobt. Eine DVD mit Ressourcen für Buch I des Kurses ist nun im Handel. Weitere Arbeit geschieht an ähnlichen Ressourcen für Buch II, welche bald erscheinen sollten. Parallel dazu wird die Webseite des Cambridge School Classics Projects, die freien Zugang zu einer großen Auswahl von Ressourcen, einschließlich interaktiver Varianten der Buchgeschichten, Vokabeltrainer, einem Hörlexikon u.v.a. bietet, ständig weiterentwickelt.

Die Materialien

Die elektronischen Materialien bauen sehr stark auf den Büchern des Lehrgangs auf, sind aber weit mehr als nur eine elektronische Version des Kurses. Jedes Kurselement wurde mit Ressourcen ausgestattet, wobei viele davon interaktiv sind. Schülerinnen und Schüler können einer Geschichte zuhören, oder diese in einigen Fällen szenisch dargestellt sehen, und sie dann mittels Hypertext erforschen, der für jedes Wort seine Bedeutung und relevante Grammatik dazu anzeigt. Zahlreiche Übungen mit sprachlichen Erläuterungen werden angeboten. Der kulturelle Aspekt des Kurses wird auch durch eine Fülle von Aktivitäten, Bildern und Videoclips unterstützt.

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Wie alles funktioniert

Die Materialien (sowohl E-Ressourcen als auch webbasierte Materialien) sind extrem flexibel und können in vielen verschiedenen Arten und Situationen eingesetzt werden.

In Schulen mit einem/einer lateinischen Fachlehrer/-in: können die Materialien im konventionellen Klassenzimmer mittels Datenprojektor/

elektronischem Whiteboard verwendet werden verwenden Schülerinnen und Schüler Materialien für Hausaufgaben und Eigenstudium

(speziell nützlich dort, wo die Stundenzahl von Latein reduziert ist oder in extracurricularen Freifächern unterrichtet wird).

geben die Materialien einen Vorgeschmack für Schülerinnen und Schüler, die weiter lernen wollen (Ich verwendete diesen Zugang über einen Zeitraum von mehreren Jahren, um Schülerinnen und Schülern im 9. Jahr einen Eindruck vom Fach zu geben bevor sie sich für einen weiterführenden Kurs entschieden. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten alleine und schickten ihre Arbeiten via E-Mail zur Beurteilung ein).

In Schulen ohne einem/einer lateinischen Fachlehrer/-in: Schulen, welche Latein anbieten, aber keine/n Fachlehrer/-in zur Verfügung stellen

können, können Partnerschulen des Cambridge Online Latin Projects werden. So werden die Schülerinnen und Schüler in ihren Lateineinheiten von einem/einer Hilfslehrer/-in betreut, der Latein entweder kann oder auch nicht und dessen Aufgabe es ist, die Schüler zu ermutigen und technische Unterstützung zu geben. Aufgaben werden elektronisch an einen E-Tutor oder E-Marker geschickt, der die Aufgaben korrigiert und an die Schülerinnen und Schüler zurückschickt.

Außerhalb von Schulen: gibt es viele Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, die Latein lernen oder ihre

Lateinkenntnisse auffrischen wollen. Diesen stellt das Cambridge Online Latin Project neben den gedruckten und elektronischen Materialien einen E-Tutor zur Verfügung.

Aus den Rückmeldungen ist klar ersichtlich, dass sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler die Materialien und die Art des Zugangs schätzen. Manche Schulen haben in Übereinstimmung mit anderen Regierungsinitiativen zur Förderung Begabter den Kurs als hervorragende Bereicherung ihres Bildungsangebotes entdeckt.

Persönlich gesprochen…

Ich bin nunmehr schon seit vier Jahren als E-Tutor für selbständige Lernende in das Cambridge Online Latin Project involviert. Ich habe schon fast 50 Schülerinnen und Schüler betreut, meistens wirklich eigenständige Lerner und in zwei Fällen ganze Schülergruppen, die wie einzelne eigenständig Lernende arbeiteten. Das Alter der Schülerinnen und Schüler reichte von 13 bis 86. Sie kamen aus den USA, Israel, Luxemburg, Australien und Großbritannien. Sie alle haben sehr unterschiedliche Gründe für das Erlernen von Latein: Einige sind komplette Anfänger, einige wiederum sind Menschen, die zum Fach zurückkehren. Manche tun es aus reinem Interesse, andere aus beruflichen Gründen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind erfolgreich und einige geben auf: Persönliche Umstände können sich verändern und eine Fortsetzung des Studiums verhindern. Eine Schülerin war so begeistert, dass sie sich entschloss, einen Universitätskurs zu belegen. Daher sind nicht alle Abbrecher auch Versager. Diesbezüglich sind die Erfahrungen des Cambridge Online Latin Projects nicht unähnlich denen anderer Fernstudienkursanbieter.

Obgleich diese Art des Lernens sich von traditionellen Metoden unterscheidet und eigene Nachteile hat, gibt es ganz klare Vorteile. Vom Blickwinkel des Lehrers/der Lehrerin aus betrachtet verliert man zwar die Interaktion zwischen Lehrer/Lehrerin und Schüler/Schülerin und zwischen den Schülerinnen und Schülern selbst, hat aber den Vorteil, dass man es immer nur mit einem Schüler/einer Schülerin ohne die üblichen gewöhnlichen Unterbrechungen wie in der Schule zu tun hat. E-Mail kann mitunter sehr rasche Rückmeldung geben und es gibt noch immer das Telefon, falls unmittelbare Rücksprache nötig ist. Videokonferenzen werden schon eingesetzt, um die Lücke zu schulbasierten Gruppen zu schließen. Webcams und Online Chat sind gerade dabei, mit gutem Erfolg beim Selbststudium eingesetzt zu werden.

Das, was die Schülerinnen und Schüler gewinnen und verlieren, hält sich die Waage: Es gibt keine lästigen Debatten mit oder ein "Köpfeeinschlagen" von Klassenkameraden mehr. Man hat

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die uneingeschränkte Aufmerksamkeit eines/einer persönlichen, allerdings fernen Helfers/Helferin (Ich muss noch immer lachen, wenn ich an das E-Mail eines neuen Schülers denke, der micht fragte, ob ich eine wirkliche Person oder doch nur eine Maschine wäre!). Abgesehen von Latein ist diese Art des Lernens die beste Vorbereitung auf Eigenständigkeit.

Ich bin auch bei der Entwicklung der eLearning Ressource als Sprachratgeber Granada zur Seite gestanden. Das war eine interessante Erfahrung, da es nicht nur Qualitätskontrolle über gesprochenes Latein (Betreuung und Überwachung von Schauspielern), sondern auch die Produktion von Offkommentaren für die Erzählungen gab. Über die Pilotmaterialien für Bücher I und II hinaus habe ich auch Texte und Wortlisten für den Rest des Kurses auf der Cambridge School Classics Project Webseite aufgenommen, was sehr interessant und zielführend war!

Einige abschließende Gedanken

Elektronisch gestütztes Lernen kann, dies sei ausdrücklich betont, kein Ersatz für eine/n wirkliche/n Lehrerin/Lehrer sein und das Lernen von Latein im Klassenzimmer mit einem/einer guten Lehrer/-in wird nach wie vor der beste Weg bleiben. Viele Schülerinnen und Schüler jedoch haben nicht diese Chance und versuchen aus eLearning das Beste herauszuholen. Eine Möglichkeit, um das Dilemma zu lösen, ist der Einsatz von Videokonferenzen, welche live eine Interaktion zwischen Lehrer/Lehrerin und Schüler/Schülerin ermöglichen.

Zuletzt sei aus der persönlichen Perspektive einer blinden Person gesagt, dass Materialien in dieser Art Latein und andere Fächer durch den Einsatz von Bildschirmlesern und anderer Software leichter denen verfügbar macht, die teilweise oder vollständig blind sind (Siehe Seiten 75-79).

Wohin wird also Latein gehen und werden diese neuen Ressourcen bei der Werbung dafür und letztlich beim Überleben helfen? Nur die Zeit kann dies weisen, aber e-Latein bringt die Sprache bereits in Reichweite von vielen, die sonst keine Möglichkeit hätten, es zu studieren.

Website

Die Cambridge School Classics Project Webseite kann unter http://www.cambridgescp.com gefunden werden. Ein Zwischenbericht über das Cambridge Online Latin Project und andere Materialien über Latein und die römische Welt kann hier gefunden werden.

Begriffsbestimmungen

E-markerWie der Name schon vermuten lässt, ist das eine Person, die die Schülerarbeiten korrigiert und mit zusätzlichen Kommentaren und Ratschlägen versehen zurückschickt. E-markers können Lehrer/Lehrerinnen oder Studenten/Studentinnen sein.

E-tutorEin/e spezieller/spezielle Lateinlehrer/Lateinlehrerin, dessen Aufgabe es ist, die Arbeiten zu beurteilen und auf elektronischem Weg zurückzuschicken, und der/die den Schülerinnen und Schülern Unterstützung und Rat gibt, entweder als Teil einer Gruppe oder individuell.

Eigenständig LernenderJemand der als eine Privatperson registriert von zu Hause aus arbeitet und nicht ein Mitglied einer Schülergruppe ist.

PartnerschuleEine Schule, die eine Schülergruppe beim Cambridge Online Latin Project eingeschrieben hat, um bei einem der verschiedenen Levels Betreuung zu erhalten (Details auf der Webseite des Cambridge Online Latin Projects).

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Eton College Greek Software Projectvon Steffan Griffiths, [email protected]

Die Abteilung für klassische Sprachen von Eton startete ein Projekt zur Herstellung von Software zur Lernunterstützung von altgriechischem Vokabular und Grammatik. Finanziert vom Eton College und mit großzügiger Unterstützung der Chandris Gruppe stehen die Programme im Internet gratis zur freien Verfügung.

Die Software, die von Tony Smith entwickelt wurde, besteht aus Vokabel- und Formentrainern. Sie ist in abgeschlossenen und handlichen Schritten aufgebaut, die alle von Eton getestet wurden, bevor sie freigegeben wurden. Die Software ist gratis auf der Webseite http://www.etoncollege.com zugänglich. Klicken Sie dort Eton in Action im ersten Menü und dann Greek Project im zweiten.

Der erste Schritt, der in Angriff genommen wurde, war ein Vokabeltester, der auf den von der OCR Prüfungskommission für GCSE und AS Level, der AQA Kommision für den GCSE Level, und den ersten 8 Kapiteln des Griechischlehrplans der Open University vorgegebenen Vokabellisten beruhte. Es ermöglicht Multiple Choice Tests in beiden Richtungen und gestattet auch die Eingabe von Altgriechisch mit einem einfachen Transkriptionsschlüssel. Eine downloadbare OCR Wortliste steht auch auf der Webseite zur Verfügung.

Der zweite Schritt war ein Verbtester. Der/die Schüler/Schülerin wird aufgefordert, verschiedene Satzglieder durch Mausklick zu identifizieren. Der Fokus des Programms kann auf bestimmte Satzglieder hin konfiguriert werden. GCSE Schüler/Schülerinnen können zum Beispiel das Perfekt ausklammern, wenn sie wollen, oder man kann auch einen Test über kontrahierte Verbalformen zusammenstellen.

Ein Hauptworttester wurde gerade erst hinzugefügt. Auch hier kann der User festlegen, was im Test enthalten sein soll: Hauptwörter von den OCR und AQA GCSE Lehrplänen, dem AQA AS Lehrplan, den Anfangskapiteln des Griechischlehrplans der Open University stehen zur Verfügung. Der User kann sich aber auch persönliche Wortlisten zusammenstellen. Man hat auch die Auswahl, ob man beim Test bestimmte Wortformen erkennen muss oder ob man mittels des Transkriptionsschlüssel selber Antworten eingeben muss. Man kann auch die Geschwindigkeit des Tests einstellen.

Die ursprünglichen Vokabeltester wurden in Java geschrieben. Die späteren Programme wurden in Flash programmiert und die früheren Programme werden gerade auch darin umprogrammiert. Wir haben die Absicht, demnächst einen Tester von Eigenschaftswörtern, Zahlen und Fürwörtern hinzuzufügen. Wir möchten auch das Erscheinungsbild der verschiedenen Teile des Projekts vereinheitlichen.

Während der ersten zwei Jahre des Projekts (bis zum letzten November) gab es 7787 Besucher auf dem Site des Vokabel- und Verbtesters. Wir vermuten, dass die überwiegende Mehrheit der Besucher Schülerinnen und Schüler aus Großbritannien ist, die die jeweiligen Prüfungen ablegen: Es gab 1029 GCSE Griechischschüler/-schülerinnen und ungefähr 250 bei den A Levels im Jahr 2003. Die Open University hatte 276 Studentinnen/Studenten, die den Anfängerkurs abschlossen, und 239, die den Kurs für Fortgeschrittene abschlossen. Besonders bei Zufallsbesuchern hoffen wir jedoch, dass die Software auch ohne den Hintergrund eines speziellen Kurses nützlich ist und wir, wenn das Projekt bekannter wird, auch internationales Publikum haben werden.

Wir sind positiv überrascht über den Erfolg des Projekts, bitten aber auch um Verbesserungsvorschläge. Falls Sie Anregungen und Vorschläge haben, setzen Sie sich bitte über die Kontaktlinks auf der Webseite mit uns in Verbindung.

Verwendete Fachbegriffe:

OCR und AQA sind zwei nationale Prüfungskommissionen für die klassischen Sprachen in Großbritannien. GCSE ist eine Prüfung, die Schüler/Schülerinnen im Alter von 16, AS eine, die sie im Alter von 17 und A Level eine, die sie im Alter von 18 ablegen.

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Google Latina, investigationis machinavon Annarella Perra, [email protected]

Wollen Sie nach Informationen im Web suchen und dabei Latein bei Ihrer Suchmaschine verwenden? Kein Problem – Google Latina ist genau das, wonach Sie gesucht haben! Jeder ernsthafte Web-User kennt Google (ein Gratisdienst, eine vollständige und exzellente Suchmaschine mit Informationen des letzten Standes). User, besonders Lateinlehrerinnen und –lehrer, können diese Suchmaschine in einer lateinischen Version verwenden.

Sie können eine Mange an lateinischen und griechischen Materialien mit jeder Suchmaschine finden, wenn sie aber die Verbindung der klassischen Sprachen mit IKT genauer erforschen wollen, starten sie Google Latina auf http://www.google.com/intl/la/. Hier finden Sie alle Details, Anleitungen und Begriffsbestimmungen in lateinischer Sprache, sodass wir und unsere Schülerinnen und Schüler während der Internetrecherche Latein praktizieren können. Die Benutzeroberfläche ist schlicht und intuitiv zu bedienen (bei allen Versionen von Google gleich).

Oberhalb des Eingabefelds für Ihre Suchbegriffe finden Sie folgende Überschriften: Tela für die Suche im Web Imagines für Bilder – die sogenannte Locupletissima imaginum investigatio bei Tela Circuli, Webforen, das sogenannte Usenet diputationum fora explorare percurrere,

welche zu Kategorien wie etwa Res hodiernae disputationesque... führen. Es sollte aber betont werden, dass viele der weiteren Kategorien rasch wieder zu Englisch zurückführen!

Index für Suchkategorien, wie etwa Wissenschaft, Kunst, die sogenannten "Tela pro argumentis in genera distributa". Auch hier führen die Unterebenen rasch wieder zurück zu Englisch, da ja die Suchmaschine selbst in Latein geschrieben ist und nicht die Links, die sie zur Verfügung stellt.

Sie können auf einen der Buttons unter dem Eingabefeld klicken. Wir empfehlen die Verwendung von "Explorare Googles ope" und nicht Fortuna, um die Suche zu starten. Falls Sie eher eine kontrollierte Suche als eine allgemeine undifferenzierte durchführen möchten, wählen Sie einen der drei rechts angegebenen Suchmodi aus:

Excogitata investigatio (erweiterte Suche), um Ihre Suchkriterien einzuschränken Optiones, um Details bezüglich der Sprache und der Trefferlisten anzugeben Instrumenta de linguis, um eine Auswahl bezüglich der Sprachen und Länder (Latein

wird hier komischerweise nicht als eine Sprachoption angeboten!)

Unter "Excogitata investigatio" (erweiterte Suche) können Sie Kriterien angeben, um die Suche unter verschiedenen Suchbegriffen laufen zu lassen (Wie bei den meisten Suchmaschinen wird dies durch Ausfüllen von Textfeldern und Dropdown Menüs gemacht).

Treffer können gefunden werden (proventus invenire) für alle Worte, den genauen Begriff, für zumindest einen der Stichwörter, für Nichtvorhandensein der Stichwörter, nach Zahl der Treffer, nach Sprache, Datenformat, nach Datum, Reihenfolge, nach Vorkommen der Stichwörter auf den Seiten, nach Domäne oder innerhalb des Safesearch Modus. Sie können auch nach ähnlichen oder verlinkten Seiten suchen, indem Sie die Similes oder Vincula Optionen auswählen. Vergessen Sie nicht, Ihre Einstellungen abzuspeichern (Servare Electiones), bevor Sie zur Suche zurückkehren. Wie Sie sehen, gibt es eine große Zahl von Features, einfach bis komplex. Zum Testen aller Funktionen brauchen Sie schon einige Zeit.

Utinam vobis proficua investigatio sit!

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Helios PROJECTvom Helios Team: Sophie Van Esch, [email protected], Guy Cherqui (FR), [email protected] und Alain Meurant (BE), [email protected].

1. Eine französisch-belgische Kooperation zur Nahtstelle von Sekundarstufe und Universität

1.1 ZieleDas HELIOS Projekt entstand aus der Zusammenarbeit des LOG (öffentliches Lycée von Grenoble, Teil der Akademie von Grenoble, Frankreich), und der katholischen Universität von Louvain in Louvain-la-Neuve (UCL-LLN) in Belgien. Die Zusammenarbeit begann nach einem Treffen in Grenoble im Februar 2005 und wurde formal durch ein Dokument, welches von den Rektoren beider Institutionen unterfertigt wurde, abgesegnet. Es zielt darauf ab, didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial zu entwickeln und zu verbreiten, um den Auftritt der klassischen Sprachen im Web zu fördern. Die beabsichtigten Produkte werden neue Technologien ausnützen und neue Lerntechniken unterstützen.

1.2 Der französische Partner (didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial): Lycée ouvert de Grenoble (LOG) LOG ist betraut mit dem Fernstudium für ein spezielles Publikum, welches mit Einschränkungen in Zeit (auf Grund von Ausbildungsplänen, gesundheitlichen Bedingungen, etc) und Platzangebot (wie etwa bei der Arbeit in Krankenstationen oder an anderen speziellen Ausbildungsorten) konfrontiert ist. Die Aufgabe innerhalb der Akademie von Grenoble ist es, den Unterricht der klassischen Sprachen in Schulen, wo diese durch geringe Schülerzahlen und geringe Stundenzahlen bedroht sind, zu organisieren. Die Lernaktivitäten, die vom LOG angeboten werden, gründen auf fünf Prinzipien:

Abwechslung im Klassenunterricht durch Fernstudium. Die Kurse sind nicht für eigenständiges Lernen ausgerichtet, sondern erfolgen unter der Aufsicht eines Lehrers/einer Lehrerin.

modulartigen Kurse, die verschiedene Schwierigkeitsgrade aufweisen, wobei jeder Schritt möglichst unabhängig vom Ganzen sein soll.

lesbarem Inhalt, sodass der Lehrer/die Lehrerin auswählen kann, was er/sie will. Interaktivität, um das Material attraktiver und weniger ermüdend zu machen und den

Lehrer/die Lehrerin von der Bürde der Aufgaben, die der Computer erledigen kann, zu entlasten und ihm die Möglichkeit zu geben, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und Wiederholungen durchzuführen.

1.3 Der belgische Partner: UCL-LLNDie Projekte "Itinera Electronica" und "Hodoi Elektronikai", die an der UCL-LLN von der Abteilung FLTR/GLOR (Griechisch, Latein and Orientalische Sprachen an der philosophischen Fakultät) entwickelt wurden, setzen neue Technologien zur Unterstützung der klassischen Sprachpraxis ein. Es werden Textdatenbanken eingesetzt, aber auch neue pädagogische Ansätze verfolgt, interaktive Stunden unterstützt durch zahlreiche Softwareanwendungen sowohl online als auch offline durchgeführt.

2. Die Latein und Griechisch Kurse HELIOS-LOG

2.1 Der Aufbau von Latein und GriechischkursenDas Heliosprojekt ist online unter http://helios.fltr.ucl.ac.be/ erreichbar.

Die mit dem Aufbau betrauten Lehrerinnen und Lehrer haben einen FTP Zugang zum Neptune Server der UCL, wo die Kursmaterialien gehostet werden. Somit sind diese Lehrerinnen und Lehrer für die Erstellung von didaktisch aufbereiteten Materialien, deren Konvertierung in HTML und ihren Upload verantwortlich.

Man hat sich auf eine einheitliche Menüstruktur der Homepage geeinigt. Jeder Kurs hat dementsprechend einen einheitlichen Aufbau.

Die Kurse bauen auf dem Textmaterial, das aus der Datenbank Itinera Electronica-Hodoi Elektronikai genommen wird, aber auch auf verschiedenen Tools und Anwendungen, welche innerhalb der Projekte entwickelt wurden, wie etwa Online Grammatik, morphologischen Analysen (online und offline), Vokabellisten, Übungen, Thesaurus…

Einmal entwickelt werden diese Kurse einer genauen Überprüfung durch pädagogische Berater in Frankreich (Guy Cherqui, Inspektor der Akademie) und in Belgien (Alain Meurant, Universitsprofessor an der UCL) unterzogen. Nach der Überprüfung werden die Kurse online gestellt und in der wöchentlichen Zeitschrift Actu’Itinera von Jean Schuhmacher angekündigt (http://potourri.fltr.ucl.ac.be/itinera/actualites/default.htm).

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Mehrere Griechischkurse, die bereits entwickelt und approbiert wurden, werden nun in Schulen ausprobiert. Diese beinhalten:séquence I, Premiers Pas vers la Toison d’or : http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/ARGOS/default.htmséquence II, Fables d’Esope : http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/ESOPE/default.htmséquence VI, Le Mythe des individus de forme ronde :http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/PLATON/default.htm

Ein Lateinkurs, der bereits entwickelt und approbiert wurde, wird ebenfalls gerade ausprobiert:Quatre moments de la passion amoureuse : Sénèque, Catulle, Tibulle, Virgilehttp://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/PASSION/default.htm

2.2 Lernszenario

2.2.1. Verwaltung von persönlichem Unterricht und FernstudiumDie in den Jahren 2005-2006 implementierten Lateinkurse zielen auf den level première (16-17 ; 5. Jahr des Lateinunterrichts in Frankreich) ab. Die in den Jahren 2005-2006 implementierten Griechischkurse zielen auf den level troisième (14-15 Jahre, Anfänger) und den level deuxième (15-16 Jahre, erstes und zweites Jahr des Griechischunterrichts) ab.

Diese Kurse beinhalten eine traditionelle Unterrichtseinheit mit einem Lehrer/einer Lehrerin (ohne Computerunterstützung) mit Hauptaugenmerk auf Sprachanalyse und Interpretation von Texten (Übersetzung und literarische Kommentare) ergänzt durch zwei Stunden mit computerunterstützten Aktivitäten, wo die Schülerinnen und Schüler eigenständig (ohne Anwesenheit des Lehrers/der Lehrerin, entweder in der Schule oder zu Hause, wenn ein Internetzugang vorhanden ist) arbeiten. Diese Aktivitäten sollen:

Texte durch Dokumentenrecherche, lexikografische Übungen, Fragen zur Analyse des Textes, selbstkorrigierende Übungen etc. für die Klassenarbeit vorbereiten, um den Ertrag der einen traditionellen Unterrichtseinheit zu optimieren.

die Textarbeit durch relevante Dokumentenrecherche, aber hauptsächlich durch weitere Lektüreaufgaben, selbstkorrigierende Übungen, die die Erinnerung an Vokabular und Grammatik unterstützen, durch das Studium von Bilddokumenten und anderer audiovisueller Dokumente zu vertiefen.

2.2.2 Verwaltung eigenständigen Lernens und die elektronische Beziehung zwischen Schüler/Schülerin und Lehrer/LehrerinDie Aktivitäten, welche dem/der Schüler/Schülerin während seiner/ihrer eigenständigen Lernzeit zugewiesen werden, lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

Selbstkorrigierende Tests, die die Erinnerung und Wiederholung unterstützen. Fragen und Übungen, deren Lösungen die Schülerinnen und Schüler im

Diskussionsforum oder über das Netzwerk Ihren Lehrern/Lehrerinnen zukommen lassen müssen (mit den Applikationen "Ardoise virtuelle" oder "analyseur" zum Beispiel).

2.2.3 Verwaltung digitaler oder papierbasierter DokumenteDen Schülerinnen/Schülern stehen für die eigenständig zu erfüllenden Aufgaben Online Referenzdokumente und Recherchetools, aber auch Druckmaterialien (Grammatik, detaillierte Arbeitspläne, die von ihren Lehrern/Lehrerinnen bereit gestellt werden) zur Verfügung.

2.3 Anleitung für den Lehrer/die Lehrerin durch den KursgestalterDiese kann unmittelbar oder aus der Ferne mit oder ohne Schülerinnen und Schüler erfolgen (via E-Mail oder Telefon). Das ist ein völlig personalisierter Zugang.

2.4 Erste Experimente in SchulenDie neue LOG-Helios Unterrichtsformel (Eine Einheit Unterricht, zwei Einheiten Selbststudium) wird gerade im Schuljahr 2005-2006 erprobt, und zwar am:

Collège Le Masségu de Vif at troisième level (Griechisch Anfänger) Lycée de Tournon am deuxième level (Griechisch Anfänger) Lycée Camille Corot de Morestel am deuxième level (Griechisch Anfänger)

Einige Helios Kurse werden gelegentlich erprobt am: Lycée Vaugelas de Chambéry am level deuxième(Griechisch Anfänger), am level

première und deuxième (Latein)Seite 63 zuletzt verändert am 5/17/2023

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Lycée Pablo Neruda de Saint-Martin-d’Hères am level première (Latein) Lycée M. Gimond d’Aubenas am level première (Latein) Collège Lariboisière in Ardèche am level troisième (Griechisch Anfänger)

3. Andere Helios Aktivitäten

3.1 Französisch-belgische LeseinitiativeDie Idee dahinter ist es, dass zwei Schülergruppen, eine in einer belgischen, die andere in einer französischen Schule, eine Lektüreaufgabe in Latein oder Griechisch erhalten, welche 4 Schritte umfasst:

Lesen und Analysieren eines von Itinera Electronica oder Hodoi Elektronikai genommenen griechischen oder lateinischen Textes (unterschiedlich in beiden Gruppen) mit dem Lehrer/der Lehrerin.

Schülerinnen und Schüler der einen Gruppe bereiten unter Verwendung der Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen Fragen und Übungen zum eigenen Text für die andere Gruppe vor. Die Idee dahinter ist es, die andere Gruppe mittels des Leitfadens der Fragen und Übungen zu verpflichten, den Text durchzugehen und somit an der Leseerfahrung teilhaben zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler der anderen Gruppe machen genau das Gleiche mit ihrem Text.

Schülerinnen und Schüler lesen nun den Text der anderen Gruppe, den sie nach deren Fragen aufbereiten müssen.

Austausch der Fragen, Entgegennahme der Fragen des gegnerischen Teams und ein Versuch, die von ihnen vorbereiteten Rätsel zu lösen, um auf diesem Weg auch eine Leseerfahrung des anderen Textes zu gewinnen.

Ein erster konkreter Versuch wird gerade von einer französischen Klasse am Lycée Vaugelas à Chambéry und einer belgischen Klasse am Collège du Sacré-Coeur in Ganshoren (Vorort von Brüssel), natürlich unter Einbeziehung der Lehrer/Lehrerinnen beider Schulen, unternommen.

3.2 Ein französisch-belgischer ÜbersetzungsförderkursDie Idee dabei ist, zwei Klassen (eine von jedem Land) mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Unterrichtsstufen zusammenzuspannen (Belgien: 4. Jahr Latein, Frankreich: 2. Jahr Latein), wobei die fortgeschritteneren Schülerinnen und Schüler während der Übersetzung als Tutoren/Tutorinnen der weniger fortgeschrittenen fungieren. Der Austausch erfolgt in einem moderierten Forum unter Anleitung der Lehrer/Lehrerinnen und funktioniert wie folgt:

Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen eingeteilt (französisch – belgisch) und jede Gruppe hat ihren eigenen Bereich auf dem Heliosforum, wo die Schülerinnen und Schüler Mitglieder und ihre Lehrerinnen und Lehrer Moderatoren/Moderatorinnen sind.

Die Arbeit erfolgt in vier Schritten, die sooft wie gewünscht während des Jahres wiederholt werden:

Der/die französische Lehrer/Lehrerin verteilt einen lateinischen Text zur Übersetzung an seine/ihre Schülerinnen und Schüler und stellt diesen ins Forum. Die französischen Schülerinnen und Schüler fertigen ihre Übersetzungen an und versuchen ihre Schwierigkeiten dabei zu definieren und sie mit verständlichen Fragen zu beschreiben.

Die französischen Schülerinnen und Schüler überspielen ihre Fragen in das Forum, sodas ihre Tutorinnen/Tutoren von ihren Schwierigkeiten erfahren.

Die belgischen Schülerinnen und Schüler (Tutorinnen und Tutoren) nehmen die Fragen zur Kenntnis und versuchen diese zu beantworten, indem sie nur Hinweise und Satzanalysen geben, ohne aber die vollständige Übersetzung zu liefern. Ihre Antworten werden ins Forum gestellt.

Die französischen Schülerinnen und Schüler erhalten die Antworten, schließen ihre Übersetzungen ab und geben diese ihren Lehrerinnen/Lehrern ab.

Ein erstes konkretes Beispiel für so eine Kooperation gibt es zwischen einer Klasse des Collège de Vif (Frankreich) und einer Klasse des Collège Don Bosco de Woluwé-Saint-Lambert (Belgien).

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IKT für Behinderte von Wilf O’Neill, [email protected], und Annarella Perra, [email protected]

Fortschritte im Bereich der Computertechnologie, die jedem von Nutzen sind, haben auch oft eine spezielle Bedeutung für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, da sie ihnen eine Integration in unserer Gesellschaft und den Erwerb von Fertigkeiten, die sie mittels IKT zu einer Arbeit befähigen, ermöglichen.

Menschen mit Einschränkungen in der Bewegung, im Hör- oder Sehvermögen kann mit solchen Technologien beim Lesen und Schreiben geholfen werden. Mit solcher Unterstützung und dem guten Willen, der dazu vonnöten ist, können sie sogar Sprachen wie Latein und Altgriechisch lernen, wie in der nachfolgenden Fallstudie nachzulesen ist.

Obgleich es wichtig ist, den Aspekt von Behinderungen in einem solchen Handbuch wie diesem anzusprechen, gibt es hier nur Platz, um die wichtigsten Überlegungen, derer sich alle Lehrerinnen und Lehrer bewusst sein sollten, anzustellen. Probleme dieser Natur werden am besten durch alle betroffenen Institutionen in Zusammenarbeit gelöst.

Heute bieten sowohl Hardware als auch Software viele Lösungen für Probleme, die durch Behinderungen verursacht werden, an. Nur einige davon können hier erwähnt werden. Hilfe bei diesen Problemen sind ab Windows 95 und Mac System 7.x in den Betriebssystemen integriert. Die Menschen mit eingeschränktem Bewegungsvermögen finden hier Tastenfilter, Maustasten, Hafttasten, spezielle Tastaturen (erweiterte, gemappte, eingeschränkte), virtuelle Tastaturen, Alternativen zur Standardmaus wie etwa Joysticks oder Mausemulatoren.

Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen stehen die Möglichkeiten, die in der folgenden Fallstudie beschrieben werden, zur Verfügung, während völlig Blinde Zugang zu Braille Tastaturen, Bildschirmen, Druckern und Geräten wie der Optacon Lesehilfe sowie Bildschirmlesehilfen (Screen Readers), Sprachsteuerungs und –erkennungssystemen haben.

Für nähere Informationen sehen Sie http://trace.wisc.edu/world/.

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Computer für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: possunt quia posse videntur von Wilf O’Neill, [email protected]

Sie lieben oder hassen (odi et amo?!) – wir alle tun wahrscheinlich beides – Computer und IKT aber werden bleiben, in den klassischen Sprachen genauso wie anderswo. Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen haben im Großen und Ganzen die Möglichkeiten und Chancen von IKT angenommen, nicht nur, wenn man sich auf dem Laufenden hält, sondern manchmal auch, wenn man an der Spitze arbeitet (Ich denke dabei an die E-Learning Ressourcen für den Cambridge Latin Course, bei deren Gestaltung ich die Ehre und das Vergnügen hatte mitzuwirken).

Aber wo bleiben die Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bei all dieser wundervollen Hardware und Software? Obwohl es stimmt, dass es einiger Anstrengung bedarf, um die Technologie benutzerfreundlich zu machen, muss ich zugeben, dass ich ohne diese Werkzeuge wie etwa elektronische Verstärker, Sprachrekorder und unterstützende Computertechnologie den Lehrberuf wahrscheinlich schon vor langer Zeit aufgegeben hätte! Dieser Artikel ist aus der Perspektive eines registrierten blinden Lehrers mit genug Sehkraft für erweiterte Bildschirmanzeige geschrieben (Obgleich ich Sprachausgabe habe, verwende ich diese nicht allzu oft).

Ich möchte hier beschreiben, wie Technologie eingesetzt werden kann, um Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen und Lehrer mit eingeschränktem Sehvermögen zu befähigen, auf klassische Materialien zuzugreifen. Ich möchte auch darüber nachdenken, wie diese Menschen, die solche Materialien erstellen, den Zugang zu ihnen verbessern können. Natürlich gibt es diesbezüglich nichts spezifisch Klassisches und die Probleme und Lösungen sind allgemein. Aber das sind auch die klassischen Sprachen.

Was nun folgt entspringt meiner eigenen Erfahrung als ein Mensch mit eingeschränktem Sehvermögen: Ich selber habe noch nicht mit vielen Menschen mit solchen Problemen zu tun gehabt. Ich bin mir auch der Tatsache bewusst, dass jeder anders ist und dass die beste Lösung für eine Person bei einer anderen vielleicht gar nicht funktioniert. Die Umgebung zu verändern, um sie für jemanden mit einem Sehproblem zu adaptieren, kann für die anderen User ungünstige Folgen haben. Ich selbst finde etwa gelben Text hilfreich und passte Outlook entsprechend an, wenn ich auf E-Mails antwortete, wobei ich vergaß (bis es mir ein Briefpartner sagte), dass dies bei meinen Mailempfängern in unmöglichem Gelb auf Weiß resultierte. Die praktischen Hinweise beziehen sich auf die Software, mit der ich am besten vertraut bin (Microsoft Windows XP Pro, Office Pro und Internet Explorer 6), aber die Prinzipien werden zweifellos auch für andere Systeme und Anwendungen gültig sein. Wichtig ist, dass wir uns als Lehrerinnen und Lehrer im Klaren sind, wie die IKT Ressourcen, die wir einsetzen, an die speziellen Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler angepasst werden können.

Der Einsatz von Computern – die Vermeidung von Problemen

Das Betriebssystem ist offensichtlich der Startpunkt. Verschiedene Einstellungen können die Elemente am Bildschirm besser zu erkennen und zu finden machen. Beachten Sie, dass Einstellungen für normale User oder solche mit anderen Behinderungen auch helfen können. Die Bildschirmtastatur zum Beispiel könnte nützlich sein, um das Layout zu erlernen, wo die Tastaturbelegung nicht leicht erkannt werden kann.

Das Gesamterscheinungsbild des Bildschirms kann ebenfalls durch Festlegung einer zuträglicheren Hintergrundfarbe geändert werden wie etwa hochkontrastigem Schwarz. (Es ist eine gute Idee, Tastaturkürzel für alternative Farbschemata einzusetzen, falls andere dieselbe Maschine verwenden und damit zur Normaleinstellung des Displays umschalten können. Auf jeden Fall muss man in der Lage sein, zu überprüfen, wie Webseiten bei anderen angezeigt werden, und einige Software und mancher Webinhalt ist so aufgebaut, dass scharzer Text auf schwarzem Hintergrund erscheint, wenn hoher Kontrast eingestellt wird.)

Hinweise: Verwenden Sie den Anzeigeassistenten, um den Text, Rollbalken und Symbolgröße und

auch Farbeschemata zu konfigurieren (das Letztere ist auch unter Eingabehilfen im Zubehör zu finden)

entfernen Sie Bildschirmmüll wie etwa kaum oder nie verwendete Icons oder Symbolleisten

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verwenden Sie Werkzeuge wie Lupe und Vorlesen finden Sie einen fehlenden Mauszeiger durch Ziehen auf eine Bildschirmecke

Software

Programme variieren in der Leichtigkeit der Bedienung gewaltig. Anwendungsprogramme können gewöhnlich in einen bedienerfreundlichen Zustand gebracht werden, während andere Programmtypen große Schwierigkeiten diesbezüglich bereiten, außer sie wurden schon von vornherein auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt.

Hinweise: Verwenden Sie die Lupenfunktion in Programmen wie Word und Excel, um den Text

während der Arbeit zu vergrößern Verwenden Sie Tastenkombinationen Verwenden Sie AutoText und AutoKorrektur für häufig verwendete Sätze oder Phrases,

die Sie so vorformulieren können Verwenden Sie Makros, um die Zahl der Tastenanschläge bei Routinevorgängen zu

reduzieren

Internet

Heutzutage verwenden wir alle das Web regelmäßig und einige wenige Browsereinstellungen können einen großen Unterschied ausmachen.

Hinweise zu den Internetoptionen: Wählen Sie Eingabehilfen und deaktivieren Sie Farb-, Schriftart- und Schriftgradangaben

auf Webseiten Verwenden Sie die eigenen Stylesheets Wählen Sie Farben und Schriftarten und stellen diese nach Ihren Wünschen ein Wählen Sie das Registerblatt Erweitert, um verschiedene Einstellungen für die

Unterstützung von Bildschirmlesehilfen (Screen Readers) vorzunehmen Schalten Sie die Anzeige von Bildmaterial aus, falls der User nichts damit anfangen kann Verwenden Sie das Symbol Größe in der Symbolleiste, um die Textgröße zu verändern

Suchen Sie bei jeder Software nach Eingabehilfen. Outlook Hilfe bietet einen nützlichen Beitrag über die Erstellung von Officedokumenten für Behinderte an.

Die Erstellung von Programmen und Webinhalten

Es ist hier von höchster Wichtigkeit, dass sich Softwareentwickler und Webdesigner der Anliegen Behinderter und der aktuellen gesetzlichen Lage bezüglich Verfügbarkeit und Behinderung bewusst sind. Die Richtlinie sollte die Sicherung der Kompatibilität von Programmen und Webseiten mit unterstützenden Technologien für Behinderte sein. Spezielle Benutzereinstellungen sollten etwa nicht unterdrückt werden. Es ist allerdings unrealistisch von den Programmierern zu erwarten, dass sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Tricks zur Attraktivitätssteigerung ihrer Entwicklungen außer Acht lassen werden, nur weil einigen Anwendern der Zugang zu allen nicht möglich ist. Es wäre genauso unrealistisch zu sagen, dass wir keine Bilder einsetzen sollten, da einige Anwender blind sind, oder dass wir keine Töne einsetzen sollten, da ja einige User taub sind. Es ist aber sehr wohl realistisch, darum zu bitten, Programme kompatibel für weitere Hilfen und bedienerfreundlich zu gestalten. Bei den meisten Programmen würde ein geringer Mehraufwand beim Programmieren benutzerdefinierte Einstellungen der Textanzeige und der Hintergrundfarben, was wahrscheinlich das Hauptanliegen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ist, ermöglichen.

Programme Verwenden Sie benutzerdefinierte Einstellungen von Schriftart und Farben Überprüfen Sie, ob ein Programm mit alternativen Farbschemata kompatibel ist: Ist der

gesamte Text noch lesbar?

Webseiten Verwenden Sie Alternativ-Text (alt tags) für Bilder Verwenden Sie geradlinige Schriftarten ohne Serifen, wie etwa Arial mit einer

Minmalgröße von 12 pt Setzen Sie Farbe sorgfältig ein – das Zauberwort dabei ist Kontrast

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Machen Sie die Benutzerführung einfach und intuitiv Vermeiden Sie transparente Menüleisten mit Listen Gehen Sie sorgfältig mit Pop-up Fenstern und Objekten, welche Probleme verursachen

können, um Beachten Sie, wie Bildschirmlesehilfen (Screen Readers) funktionieren: Stellen Sie sicher, dass die Elemente als Listen, Absätze. etc. markiert sind Erinnern Sie sich, dass die Seiten von oben nach unten gelesen werden, Tabellen

zeilenweise von links nach rechts Sprach-/Brailleanzeigen arbeiten besser mit reinem Text Überprüfen Sie Ihre Webseite mit einem Webseitentester wie etwa Bobby (siehe unten)

Wenn dies alles nicht genug ist

Bisher ist es um bereits im Betriebssystem und in den Anwendungen integrierte Features gegangen. Für weniger schwere Fälle (und für jeden, wenn die Altersweitsicht einsetzt) mag dies ausreichen. Viele Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen jedoch werden wahrscheinlich bessere Lösungen wie Bildschirmvergrößerer (Screen Magnifier) und/oder Screen Reader Software, die mehr Einstellungen zulassen wie etwa die Möglichkeit, Farben nach Belieben zu invertieren (Das ist dann notwendig, wenn eine Programm oder eine Webseite normalen und inversen Text gleichzeitig anzeigt), benötigen. Der Site über Bildschirmvergrößerer, der unten aufgelistet ist, bietet nähere Informationen.

Nützliche Links

Computer and Software Zugänge

Screen Magnifiers Homepage: http://www.magnifiers.org Hier finden Sie neben Informationen über Bildschirmvergrößerer und Screen Readers auch Informationen über alternative Mousesoftware und Sprachausgabe von Text.

Microsoft Ratgeber für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen: http://www.microsoft.com/enabe/guides/vision.aspx Artikel über unterstützende Technologien und Einstellung von Computern für die Anforderungen bei Sehbeeinträchtigung (Einstellungen für Windows, Word und Outlook).

Zugängliche Macromedia Technologien (Überprüfung von Websites auf barrierefreien Zugang):http://www.macromedia.com/macromedia/accessibility/gettingstarted/validate.html

Irish National Disability Authority IT Accessibility Guidelines (Web- und Anwendersoftware): http://accessit.nda.ie/index.html

Zugängliche IBM Softwaretechnologien: http://www-3.ibm.com/able/guidelines/software/accesssoftware.html

Adobe und zugängliche Technologien: http://access.adobe.com/

Zugängliche Softwaretechnologien: http://www.vi-access.com/ Zugängliche Technologien von windowsbasierten Anwendungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.

Web Zugang

World Wide Web Consortium Web Accessibility Initiative: http://www.w3.org/WAI/

World Wide Web Consortium Accessibility im Web Design: http://www.wd4a.co.uk/

RNIB Web Access Centre: http://www.rnib.org.uk/

Michigan State University Web Accessibility: http://www.msu.edu/webaccess/

University of Washington Accessible Web Design:http://www.washington.edu/doit/Resources/web-design.html

National Arts Disability Center Designing Accessible Webpages for the Internet:Seite 68 zuletzt verändert am 5/17/2023

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http://nadc.ucla.edu/dawpi.htm

Lernprogramme und didaktische Websites zugänglich machen: http://ncam.wgbh.org/cdrom/guideline/

Webseiten Tester: http://bobby.watchfire.com/bobby/html/en/index.jsp

Farbblindheit: http://www.vischeck.com oder http://www.wave.webaim.org

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Inspirationvon Chris Lord, [email protected]

Ich habe lange Zeit nach einer guten Software zur Erstellung von Konzeptplänen sowohl für Mac als auch PC gesucht und bei einem INSET Kurs über spezielle Bildungsbedürfnisse habe ich dann erst vor kurzem auch gefunden was ich wollte. Am Ende ihrer Einheit zeigte uns die Trainerin einige Konzeptpläne für legasthenische Kinder, die mit dem Programm Inspiration erzeugt wurden. Ich lud mir eine 30-Tage Testversion von http://www.inspiration.com/free trial/index.cfm herunter und fand bald heraus, dass ich etwas weit Vielseitigeres als einen reinen Konzeptplaner gefunden hatte. Meine Kolleginnen und Kollegen stimmten mir zu und ungefähr zehn von ihnen verwenden das Programm nun regelmäßig.

Inspiration ist schwer zu beschreiben. Auf dem einfachsten Level ist es ein Werkzeug zum schnellen Erstellen von Diagrammen, die aus Bildern (Symbolen) verbunden mit Linien (Links) bestehen. Symbole können Textfelder, Bilder, entweder von den 1300, die vom Programm bereit gestellt werden, oder von Websites, Kamera oder Scanner, sein. Sie können Ihre eigenen Bilder in eigene Inspiration Bilderbibliotheken abspeichern, sodass Sie diese immer wieder verwenden können.

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Eine große Auswahl von gutgestalteten Features helfen Ihnen, mehr aus dem Programm zu machen. Einige Beispiele dafür sind: Überführung Ihres schnell erstellten Konzeptplans in eine klare Hierarchie, Anzeige eines hierarchischen Diagramms als Textentwurf, Export dieses Textentwurfs mit oder ohne Diagramm in ein Textverarbeitungs- oder Präsentationsprogramm in wenigen Mausklicks, Abspeicherung eines Diagramms als Webseite, eine große Auswahl von Tastenkombinationen, um die Verwendung der Maus einzuschränken, Erstellung von Hyperlinks auf andere Webseiten oder andere Inspiration Dokumente, die Aufnahme von Sound und die Verknüpfung mit einem Symbol, das Hinzufügen von Text zu einem Symbol, Ein- und Ausblenden weiterer Ebenen des Diagramms. Der Ausdruck bietet komplexe Möglichkeiten, ist aber einfach durchzuführen: Große Diagramme können in verschiedenen Maßstäben auf einer unterschiedlichen Menge von A4 Seiten ausgedruckt werden, was zum Beispiel für Wandplakate nützlich ist. Einschränkungen? Nicht viele. Ich glaube, das Programm wurde zuerst für OS 9 geschrieben und sein Aussehen und Handling entsprechen daher noch nicht voll dem Mac OS X Standard und es gibt noch keine Einbindung in das iLife Anwendungssoftwarepaket.

Ich habe Inspiration in einigen, tatsächlich in einer zunehmenden Zahl von Fällen eingesetzt, da mir immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten einfallen. Ich unterrichte klassische Sprachen, Naturwissenschaft und IKT. Einige Beispiele dafür, wie ich das Programm eingesetzt habe, sind: Die Erstellung von Themenüberblicksdiagrammen zur Wiederholung für klassische Kultur und wissenschaftliches Arbeiten, die Erklärung lateinischer Grammatik auf allen Levels, die Produktion von Arbeitszetteln mit praktischen Fragen (Es ist interessant, um wieviel ansprechender diese aussehen als wenn sie mit Word gestaltet wurden – Die Software stimuliert zu verstärktem visuellen Denken), und vielleicht am interessantesten als Werkzeug mit älteren Schülerinnen und Schülern (16-18 Jahre) zur Live-Konzipierung von Aufsätzen über klassische Literatur, wo man mit Hilfe eines Datenprojektors mit der ganzen Klasse Ideen sammeln, ordnen, diskutieren, kommentieren, ausdrucken und via E-Mail verschicken kann. Sie können auf dem Datenprojektor mit Farbdiagrammen arbeiten, die Sie dann in Graustufen zur Dokumentation ausdrucken.

Der Kauf von Inspiration in Großbritannien ist einfach: Details finden Sie unter http://www.taglearning.co.uk.

Zusätzlich zu Konzeptplänen finden Sie auch Verweise zu Mindmaps, für welche es ebenfalls Software gibt. Der Hauptunterschied zwischen beiden (bei der Suche nach Software dazu verschwimmen die Grenzen zwischen beiden!) ist, dass Mindmaps oft von einem einzigen Wort oder einer Idee ausgehen, während Konzeptpläne mehrere Konzepte umfassen. Während Mindmaps wie Bäume aussehen, ist eine Konzeptplan eher wie ein Netz. Tatsächlich kann Software für das eine oft auch das andere.

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JiTTvon Elisabeth Nedergaard, [email protected]

JiTT ist die Abkürzung für "Just-in-Time Teaching". Das Konzept wurde in the USA in den späten 1990ern von Gregor Novak und Andrew Garvin, beide von der Indiana University-Purdue University, Evelyn Patterson, von der United States Air Force Academy und Wolfgang Christian, vom Davidson College, entwickelt. Es ist eine Lehr- und Lernstrategie, die auf beständiger Interaktion zwischen webbasierten Schüleraktivitäten und Klassenunterricht aufbaut.

Bildquelle: http://webphysics.iupui.edu/jitt/what.html

Die JiTT Webkomponente (Aufwärmtraining, Puzzles und andere Ressourcen für Hausübung) steht in ständiger wechselseitiger Beziehung mit direktem Unterricht im Klassenzimmer und darf daher nicht mit dem Programm eines Fernstudiums verwechselt werden, obwohl es bei der Webkomponente doch einige Berührungspunkte gibt.

Die ganze Idee hinter dem JiTT-Konzept ist, die Schülerinnen und Schüler aktiver in Klassenzimmeraktivitäten einzubeziehen, wenn sie auf ihrem individuellen Leistungsniveau angesprochen und aktiv in den Lehr-/Lernprozess durch Übermittlung von Input bereits vor dem Unterricht einbezogen wurden. Der Schülerbeitrag wird vom Lehrer/von der Lehrerin unmittelbar vor dem Unterricht, z.B. am Abend davor, erhalten, gerade noch rechtzeitig, dass der Lehrer/die Lehrerin einen Blick auf die Antworten werfen kann, um spezielle Probleme der Schülerinnen und Schüler bei den Aufgaben zu identifizieren und die Planung der Unterrichtseinheit dementsprechend anzupassen.

Die JiTT Webkomponente stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler besser auf die Stunden vorbereitet sind und alle auch ihre Hausaufgaben erledigt haben. Alle Untersuchungen zeigen, dass Hausübung eine entscheidende Rolle für die Qualität des Lernens des einzelnen Schülers/der einzelnen Schülerin spielt, und die JiTT Aufgaben ermutigen die Schülerinnen und Schüler sicher, mit ihren Hausübungen sorgfältiger umzugehen.

Das Einschicken der Schüleraufgaben vor jeder Stunde gibt dem Lehrer/der Lehrerin eine bessere Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler bei ihrem tatsächlichen Kentnissstand abzuholen, da dieser leicht anhand der eingeschickten Antworten erkannt werden kann. Die JiTT Aufgaben machen es für den Lehrer/die Lehrerin leichter zu erkennen, ob ein bestimmtes Problem nur einen Schüler/eine Schülerin, eine bestimmte Schülergruppe oder den Großteil der Klasse betrifft. Obgleich das JiTT Konzept impliziert, dass der Lehrer/die Lehrerin nur nach Erhalt der JiTT Aufgaben von den Schülerinnen/Schülern seine/ihre Vorbereitung für den Klassenunterricht abschließt, wird die Vorbereitung auch durch die Struktur der Aufgaben erleichtert.

Die JiTT Webkomponenten werden im Folgenden aufgelistet.

AufwärmübungenAufwärmübungen sind kleine Aufgaben, die vor dem Unterricht beantwortet werden sollen. Die Fragen (nicht zu viele!) beziehen sich auf zentrale Themen des Materials, welches für den Unterricht in der Klasse gelernt werden sollte. Die Schülerinnen und Schüler schicken ihrem Lehrer/ihrer Lehrerin die Aufgaben via E-Mail kurz vor dem Unterricht. Die Aufgaben bilden den Ausgangspunkt für die Klassenarbeit. Der Lehrer/die Lehrerin kann etwa einige Antworten auf Folien kopieren oder sie der Klasse mit dem Datenprojektor und einem Computer zeigen. Aufwärmübungen beziehen sich zumeist auf die zu lernenden neue Themen.

Puzzles

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Puzzles dienen als Abschluss eines in der Klasse behandelten Themas. Die Aufgaben werden von den Schülerinnen und Schülern erledigt und dem Lehrer/der Lehrerin wie Aufwärmübungen geschickt, sollten aber ein tieferes Verständnis des Themas belegen. Die Antworten dienen als Plattform für eine abschließende Unterrichtseinheit über ein bestimmtes Thema.

VertiefungsseitenDie Vertiefungsseiten sollen die Hausübungen der Schülerinnen und Schüler erleichtern und zur Motivation dienen. Die Seiten bestehen aus einem kurzen Einleiteparagraphen mit Links zu Webseiten über die relevanten Themen.

Weitere JiTT RessourcenWeitere JiTT Ressourcen finden Sie unter:

"JiTT resources"http://webphysics.iupui.edu/jitt/resources.html

"A JiTT Sampler: Examples From Various Disciplines"http://webphysics.iupui.edu/jitt/jitturls.html

In Dänemark wurde die JiTT Methode getestet und vom Toender Gymnasium an den nationalen Lehrplan angepasst: http://www.toender-gym.dk/Kjelds/JiTT/Jitt.htm (auf Dänisch)

Eine Vorlage für eine Aufwärmübung finden Sie unter: http://www.toender-gym.dk/jitt/dansk/Grupperapport.htm

Beispiele von Aufwärmübungen für unterschiedliche Themen in Latein und klassischer Kultur finden Sie unter: http://www.toender-gym.dk/jitt/classica/ (auf Dänisch)

Vorbereitungen

Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Schülerinnen und Schüler einen Zugang zum Internet haben, wenn sie ihre Hausaufgaben erledigen. Planen Sie eine Reihe von Stunden über das Thema in der Klasse. Wählen Sie für jede Einheit die Schwerpunkte, die die Basis für die Aufwärmübungen bilden sollen. Gestalten Sie eine Vorlage für die Aufwärmübungen, zum Beispiel indem Sie die oben beschriebene dänische Vorlage adaptieren. Stellen Sie das Konzept Ihren Schülerinnen und Schülern vor. Versuchen Sie Aufwärmübungen für eine Unterrichtsreihe und bewerten Sie dann die Aufwärmeübungen mit Ihren Schülerinnen und Schüler.

Weiterer Verlauf Wenn die Aufwärmübungen ein Erfolg sind, setzen Sie mit Vertiefungsseiten mit relevanten Links und Informationen, vorzugsweise in der Form von Webseiten, die Sie selbst erstellt haben, fort. Verwenden Sie Puzzles, um die Themen, die Sie in der Klasse bereits behandelt haben, in Form einer letzten Diskussion über das Thema abzuschließen.

Weiterfürende LiteraturGregor Novak, Andrew Garvin, Evelyn Patterson & Wolfgang Christian: JiTT, Prentice-Hall 1999, ISBN 0-13-085034-9

G. Novak: "What is JiTT?"http://webphysics.iupui.edu/jitt/what.html

Forsoeg med JiTT i astronomi og fysik på fire gymnasier i skoleaaret 2002/2003http://niels.elbroend.hansen.person.emu.dk/JiTT/ (auf Dänisch)

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Ein LAN in einer didaktischen Weltvon Annarella Perra, [email protected]

Die Technologie entwickelt sich beständig weiter und Innovationen im Bereich von IKT sind eine beständige Herausforderung für Bildung, da sie Veränderungen didaktischer Überlegungen beschleunigen. Lehrerinnen und Lehrer in Schulen können es sich nicht leisten, sich selbst zu isolieren, und sie sollten neue Lehr- und Lernformen sorgfältig überprüfen, wie sie neue Strukturen wie zum Beispiel Local Area Networks (LAN) anbieten können.

Ein neuer und sehr wichtiger Zugang ist die Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern unserer Welt, Lehrerinnen/Lehrer und Schülerinnen/Schüler: Das Hauptaugenmerk des neuen didaktischen Szenarios liegt auf dem Austausch von Ressourcen, welcher durch ein Local Area Network erleichtert werden kann. Dabei können interne und externe Ressourcen integriert, in der Schule verwendet werden. Außerdem kann mit der ganzen Welt kommuniziert werden. Das erlaubt uns, traditionelle Lernbarrieren in der normalen Umgebung der Schule zu überschreiten und in fächerübergreifender Weise zusammenzuarbeiten, und das noch dazu effektiv und zeitsparend.

Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass bei diesem Szenario die Lehrerrolle eine neue und noch nicht vollständig klare ist. Der Lehrer/die Lehrerin wird eine Art Koordinator/-in in einem Arbeitsprozess, der sich auf die Motivation und die Anleitung von Schülerinnen und Schülern beim Lernen konzentriert. Unter diesem Gesichtspunkt kommt der Interaktivität und Gruppenarbeit eine neue Bedeutung zu. So kann durch den Prozess des Austauschs und Vergleichs eine wirkliche Lerngemeinschaft mit intellektuellen Schwerpunkten bei verschiedenen Gebieten in unseren Schulen entstehen.

In einem LAN können Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen folgendes austauschen: persönliche Ordner, wo Stundenbilder und Material für den Alltagsgebrauch gespeichert

sind, wie etwa lateinische und griechische Dateien, Bilder, Texte und Tests ein Klassenverzeichnis, wo Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Dokumente und

Webseiten aus dem Internet, welche sie bei ihrer eigenen Recherche oder durch Anleitung des Lehrers/der Lehrerin gefunden haben, abspeichern können

ein Materialarchiv für allgemeinen Zugang, um Recherche oder Diskussionen zu unterstützen, wie etwa eine schulische oder persönliche elektronische Bibliothek zum Austausch mit anderen

einen allgemeinen und kontrollierten Einsatz des Internets und Kommunikationssystems, wie etwa E-Mail und Chat

Peripheriegeräte wie etwa Drucker und Scanner

Was ist ein LAN?Ein Local Area Network (LAN) ist ein strukturiertes Netzwerk von miteinander verbundenen Computern in einem klar definierten System und innerhalb eines örtlich eingeschränkten Gebiets (einer Schule, Bank oder anderen Institution), welches es den Anwendern erlaubt, Dokumente auszutauschen, Programme, Drucker und Internetverbindungen auf allen Computern gemeinsam zu nutzen. Das schließt auch Software und Hardware Ressourcen ein und erlaubt den Netzwerkrechnern gemeinsame Ressourcen optimal zu nutzen. Viele Einrichtungen in verschiedenen EU-Staaten haben in den letzten Jahren ein LAN installiert, da es verschiedene Bildungsziele optimal unterstützt.

Ein LAN, das als Intranet aufgebaut ist, kann auf einem kleineren Maßstab viele der größten Vorteile des Internets reproduzieren.

Was brauchen wir für ein LAN?Ein LAN benötigt sowohl Hard- als auch Software. Eine Netzwerkkarte muss in jeden Computer eingebaut, die Kabelverbindungen hergestellt und die Software installiert werden. Die Aufgabe der technischen Verwaltung sollte Netzwerkadministratoren vorbehalten werden. In vielen Fällen sollte die einzige Frage eines Lehrers/einer Lehrerin sein: „ Wer ist der Netzwerkadministrator?“

Ein LAN braucht ein oder zwei Administratoren, je nachdem wie umfangreich es hinsichtlich der Zahl der Computerräume und Computer ist. Grundlegende Verwaltungsarbeiten können das Ein- und Ausschalten der Geräte, die Anmeldevorgänge, Zugriffsrechte für Lehrerinnen/Lehrer und Schülerinnen/Schüler im Netzwerk sein.

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Wieso brauchen wir ein LAN?

Ein gut konfiguriertes LAN garantiert den Usern, dass sie ein neues, universales Kommunikationssystem nutzen können und dass die Schülerinnen und Schüler motiviert werden, Ihr Schulleben näher an ihr Leben außerhalb zu bringen. Der zentralste Aspekt seines Einsatzes ist der Austausch von Ressourcen von didaktischer Software über Intranetproduktionen bis hin zu Webseiten im Internet. In einer modernen Schulumgebung würde das Fehlen eines LAN ein klares Defizit sein.

Die wirklichen Vorteile eines LAN

Ein LAN bringt einer Schule viele Vorteile, wie etwa: den Austausch von Ressourcen und Daten kontrollierten Zugang zum Internet und zeitmässig strukturierte Aktivitäten gemeinsamen Nutzen von Software und Verwaltung von Zugriffsrechten, besonders bei

Laborbedingungen im Netzwerk gemeinsame Nutzung teurer Geräte, wie etwa Drucker und Scanner Kommunikation über E-Mail Systeme die Möglichkeit, dass Lehrerinnen und Lehrer ihre eigenen Ressourcen zeigen und die

Arbeit der Schülerinnen und Schüler direkt kontrollieren und beurteilen können den Kontakt mit der Außenwelt durch die geschützte Umgebung der Schule

Weitere Informationen

Über LAN und didaktische Hintergründe finden Sie Informationen in italienischer Sprache unter http://www.docenti.org/td/riflessioni/larete.htm

Um mehr über technische Details, Netzwerktopologie und Möglichkeiten im LAN zu erfahren, lesen Sie nach unter: http://www.cisco.com/univercd/cc/td/doc/cisintwk/ito_doc/introlan.htm

Um mehr über den pädagogischen und didaktischen Nutzen eines LAN zu erfahren, lesen Sie nach unter: http://www.webopedia.com/TERM/l/local_area_network_LAN.html

Sie können auf http://www.docenti.org eine Menge nützlicher Details über LAN in italienischer Sprache finden.

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Latin Vocab Drillvon Julian Morgan, [email protected]

Latin Vocab Drill ist vielleicht die beim computerunterstützten Unterricht der klassischen Sprachen am häufigsten eingesetzte Software der Welt. Sie wird von circa 3000 Schulen verwendet. Es gibt viele verschiedene Versionen, die an die speziellen Kursbedürfnisse angepasst sind. Es gibt sie in Großbritannien in Versionen adaptiert für die öffentlichen Examina. Es gibt viele Arten des erfolgreichen Einsatzes dieser prüfungsbasierten Software, aber nach der Entwicklung eines Arbeitsschemas an der Derby Grammar School scheint die folgende Methode besonders erfolgreich zu sein.

Die Schule muss zunächst eine lokale Lizenz von J-PROGS (http://www.j-progs.com) kaufen und dann die Software den Schülerinnen und Schülern zugänglich machen, wobei jeder von diesen eine eigene Schülerlizenz erwerben muss. Zu Beginn des GCSE Jahres, wenn die Schülerinnen und Schüler 15 Jahre alt sind, werden die Lizenzen von den Schülerinnen und Schülern um je £15 (circa 20 Euros) gekauft. Alle Schülerinnen und Schüler werden dann im Netzwerkraum vom Lehrer/von der Lehrerin in den Umgang mit dem Programm eingeschult, da ihre Hausaufgaben während der nächsten acht Wochen zur Gänze computerbasiert erledigt werden müssen. Richtiges Arbeiten ist daher unerlässlich.

Zuerst wählen sie Optionen innerhalb des Programms, welche es ihnen erlauben, jeweils mit separaten Wortlisten zu arbeiten, wobei jede Liste aus ungefähr 10 Wörtern besteht. Sie werden angewiesen, die Listen zu studieren und dann vom Lateinischen ins Englische zu arbeiten. So können sie etwa peto petere petivi petitum am Bildschirm sehen und müssen dann als Antwort "aufsuchen" eingeben. Wenn sie eine ganze Liste richtig beantworten können, kommen sie zur nächsten, u.s.w. Sie arbeiten an neun Listen in einem Zeitraum von zwei Wochen, und wenn sie genug damit vertraut sind, können sie alle neun Listen zusammenschalten und sich über alle Listen gleichzeitig (circa 90 Wörter) abprüfen.

Danach überprüfen sie sich wieder mit den Listen, allerdings vom Englischen ins Lateinische. Das heißt sie sehen "aufsuchen" und müssen dann peto petere petivi petitum eingeben, um eine richtige Antwort zu geben. Als Lehrerinnen und Lehrer müssen wir ihnen klar machen, dass sie alle Stammformen der Verba und Nomina im Nominativ, Genetiv inklusive Geschlecht kennen müssen. Somit ist die Übung für alle nützlich, ganz gleich ob sie jemals von Englisch auf Lateinisch gearbeitet haben oder nicht.

Am Ende der zwei Wochen werden sie in der Klasse von ihrem Lehrer/ihrer Lehrerin über 20 Wörter, die von LVD mittels Zufallsgenerator aus den gelernten Vokabellisten ausgewählt wurden, getestet. Der Lehrer/die Lehrerin wählt dabei Latein nach Englisch aus und stellt die Software so ein, dass nur der erste Teil der Wortliste angezeigt wird. So ist etwa das einzige Wort, das die Schülerinnen oder Schüler sehen oder hören "peto". Dann müssen sie händisch – nicht am Computer – "peto petere petivi petitum – ich suche" aufschreiben, um einen Punkt zu erhalten. Fehlt etwas, bekommen sie überhaupt keinen Punkt.

Der Erfolg des Experiments, das zuerst zu Forschungszwecken durchgeführt wurde, jetzt aber ein Teil unserer Standardarbeit ist, besteht darin, dass im Herbst 2003 eine Klasse von 9 Knaben durchschnittlich 18.4 von 20 Punkten bei 4 Tests in einem Zeitraum von acht Wochen erreichte. Das ist nicht nur effizienter als früheres Vokabellernen in diesem Fach, sonder erzielt auch bessere Resultate.

Weitere informationen

Eine Demoversion von Latin Vocab Drill kann unter http://www.centaursystems.com von der Webseite der Centaur Systems heruntergeladen werden.

Seite 76 zuletzt verändert am 5/17/2023

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Net-learning: E-learning und Netzwerke zur Vermittlung von Altgriechisch und Latein von Robin Delisle, [email protected]

Elektronisches Forum

Ein elektronisches Forum ist ein auf Teamarbeit ausgelegtes Netzwerk, in dem Lehrerinnen/Lehrer, Schülerinnen/Schüler oder Studentinnen/Studenten Daten austauschen und sammeln und Fertigkeiten trainieren können. Ein elektronisches Forum hat zwei Aspekte:

Treffen im Internet via Newsgroups. Eine Newsgroup ist ein virtueller Raum, der speziell für elektronische Treffen adaptiert wurde. Software wie etwa Mozilla Thunderbird, Netscape Messenger oder Outlook Express gestatten das Abonnieren von Newsgroups.

Treffen in einem Intranet, wo Software für den Einsatz im Team eingesetzt wird (Netmeeting für Windows, Gnomemeeting für Linux).

Ursprung

Die Idee dieses E-Learning Systems wurde im Jahr 2000 von Robin Delisle am Collège Blaise Pascal (Viarmes, Val d’Oise, Vorort von Paris) entwickelt. Das System ist seither in ununterbrochenem Einsatz. Fachspezifische Newsgroups für Latein und Altgriechisch wurden am Server der Versailles Academy eingerichtet.

Zusammenarbeit mittels Newsgroups

Newsgroups gestatten verschiedene Arten der Zusammenarbeit, bei der Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ländern miteinander kommunizieren und an den gleichen Projekten arbeiten können: Solche Newsgroups sind ideale Bereiche für europäische Zusammenarbeit.

In der Newsgroup http://news.ac-versailles.fr/ac-versailles.disciplines.langues-anciennes.grec haben Lehrerinnen und Lehrer aus Estland, Deutschland, Belgien, Rumänien, Griechenland und Frankreich mitsammen an Projekten gearbeitet, darunter auch Übersetzungsarbeit an einem bisher unübersetzten Text des Redners Libanios durch einige belgische und französische Lehrerinnen und Lehrer.

In der Newsgroup http://news.ac-versailles.fr/ac-versailles.disciplines.langues-anciennes.latin haben rumänische und französische Schülerinnen und Schüler Nachrichten auf Lateinisch ausgetauscht.

Newsgroups erlauben Lehrerinnen/Lehrern und Schülerinnen/Schülern ihre Klassenzimmer zu verlassen, eine virtuelle Umgebung zu betreten und andere Lehrerinnen/Lehrer, Schülerinnen/Schüler und Spezialisten zu treffen, die manchmal sehr weit entfernt sein können. An einer beachtlichen Diskussion über die archaische von Numa Pompilius etablierte Religion zum Beispiel nahmen Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen aus ganz Frankreich teil. Die Threads der Diskussion beinhalteten Debatten, Überblicke und Aussagen über das Thema.

Zusammenarbeit mittels Intranet

Software wie etwa Netmeeting oder Gnomemeeting gestatten den Usern, die gesamte Software auf einem Computer mit anderen zu teilen, was neben anderen Dingen auch gemeinsamen Chat und gemeinsame künstlerische Arbeit erlaubt. Die Schülerinnen und Schüler können auf ihrem eigenen Computer Notizen speichern und gleichzeitig eine Webseite besuchen oder einen lateinischen oder griechischen Text mit Kommentaren, welche ihr/e Lehrer/Lehrerin mit ihnen teilt, übersetzen. Die Texte erscheinen auf jedem Bildschirm. Diese Methode eröffnet viele Möglichkeiten und Kombinationen: Der Computer kann zu einer beweglichen Tafel werden, personalisiert und für alle zugänglich, während im Hintergrund das Internet zugänglich bleibt. Der Lehrer/die Lehrerin ist der Herr über die Tafel und macht Daten und Übungen auf den Bildschirmen der Schülerinnen und Schüler sichtbar.

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Eine elektronische Unterrichtseinheit

Während einer Unterrichtseinheit über Xenophanes und seine Ansichten über Polytheismus gibt der Lehrer/die Lehrerin eine IP Adresse bekannt, aktiviert Netmeeting und startet einen Texteditor und einen Internetbrowser. Er/sie lädt eine Webseite, wo die Schülerinnen und Schüler folgendes berühmte Fragment des Xenophanes in Altgriechisch finden können: "Doch wenn Ochsen oder Löwen Hände hätten oder malen könnten mit ihren Händen und Kunstwerke herstellen wie die Menschen, dann würden Pferde der Götter Gestalt pferdeähnlich, Ochsen sie ochsenähnlich malen und solche Körper bilden, wie sie selbst jeweils gestaltet sind" (Fragment 15). Er/sie kopiert den Text, fügt ihn ein, unterstreicht die Verba und legt Farben für Akkusative und Nominative fest. Er/sie stellt Fragen zur Textanalyse. Verschiedene Schülerinnen und Schüler helfen ihm/ihr dabei auf ihren eigenen Geräten. Dann verschickt der Lehrer/die Lehrerin mittels der Chatoption das Textvokabular und nimmt die Anmeldungen jedes/jeder Schülers/Schülerin entgegen. Schließlich wird in Teamarbeit eine Übersetzung erstellt.

Im Anschluss an diese Übung gibt der Lehrer/die Lehrerin den Schülerinnen und Schülern die Aufgabe, das Web nach Xenophanes zu durchsuchen, um etwas über die Ansichten des Philosophen über den Monotheismus herauszufinden. Er wählt die beste Zusammenfassung aus und stellt diese in die fachspezifische Newsgroup Altgriechisch. Dort hat bereits eine andere Klasse das Ergebnis einer Recherche über Homer bezüglich der Beschreibungen der Götter in der Ilias abgelegt. Das sind genau die Beschreibungen, die Xenophanes so kritisiert. Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Theorien des Xenophanes und Homers Götterbeschreibungen. Die Hausaufgabe der Schülerinnen und Schüler wird es sein, darüber nachzudenken. In der nächsten Unterrichtseinheit werden die Schülerinnen und Schüler ihre Kommentare in der Newsgroup veröffentlichen.

Seite 78 zuletzt verändert am 5/17/2023

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Netzwerke in Schulen: Das Dänische DDN Latein/Englisch Projekt von Elisabeth Nedergaard, [email protected]

Im Zeitraum zwischen 2000 und 2003 stellte das dänische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Entwicklung Nordjylland (Nordjütland) eine Förderung von 170 Millionen dänischen Kronen zur Verfügung. Diese große Geldsumme musste in die regionale Entwicklung eines „IKT Leuchtturms“, dessen Licht im gesamten Land gesehen werden sollte, investiert werden. Das Projekt wurde "Det Digitale Nordjylland" (Digital Northern Jutland), kurz "DDN" (siehe http://www.detdigitalenordjylland.dk/), genannt.

Als Teil des DDN Projekts mussten alle Gymnasien von Nordjutland in einem Netzwerk, das ihnen den Austausch von Wissen und die Durchführung von Netzwerkprojekten gestattete, miteinander verbunden werden. Ein Pilotprojekt war das DDN Latein/Englisch Projekt zwischen dem Fjerritslev Gymnasium und dem Noerresundby Gymnasium & HF-kursus. Lehrerinnen und Lehrer von jeder Schule schlugen vor, das Pilotprojekt im Schuljahr 2000/2001 durchzuführen. Es war ein einjähriges Projekt für die Stufe 1.g (Schülerinnen und Schüler des ersten Jahres im Alter zwischen 16 und 18). Gewählte Themen waren „Römisches Britannien“ und „Lateinisches in der englischen Sprache“. Die Teilnehmer/-innen waren von der 1.a 2000/01 des Fjerritslev Gymnasiums und von der 1.b 2000/2001 des Noerresundby Gymnasiums & HF-kursus.

Die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer waren: Englisch, Fjerritslev Gymnasium: Elsebeth Austin, ([email protected]), Latein, Fjerritslev Gymnasium: Kell Commerau Madsen, ([email protected]), Englisch, Noerresundby Gymnasium & HF-kursus: Birte Toenne Nielsen (jetzt Birte Oskjaer), ([email protected]), Latein, Noerresundby Gymnasium & HF: Elisabeth Nedergaard, ([email protected]).

Das Gesamtziel des Projekts war die Schaffung einer innovativen Lehr-/Lernumgebung mittels der Nutzung neuer IKT Ressourcen. Die Zusammenarbeit zwischen Latein und Englisch beabsichtigte, den fachlichen Horizont beider Gegenstände zu erweitern, was auch gelang. Der netzwerkgestützte Teil des Projekts bildete einen wichtigen Teil der innovativen IKT-gestützten Lehrmethoden. IKT Fertigkeiten und Programme wurden als Vorbereitung für weitere Studien betrachtet. Dabei wurden den Schülerinnen/Schülern und Lehrerinnen/Lehrern während des Arbeitsprozesses folgende vorgestellt:

Textverarbeitung Einsatz des Internets Konferenzsystem: FirstClass, siehe http://www.centrinity.com Satzanalyse mittels VISL (= Visual Interactive Syntax Learning), siehe

http://www.visl.sdu.dk/ Vokabeltraining mittels gtPlus, sihe http://gbcdesign.dk/ andere Computerprogramme wie Hot Potatoes, siehe http://web.uvic.ca/hrd/hotpot/,

Quia, siehe http://www.quia.com/ und Markin, siehe http://www.cict.co.uk/software/markin/

Der netzwerkgestützte Teil des Projekts fand zu einem späteren Zeitpunkt im Semester statt, und zwar im Frühling 2001, als die Schülerinnen und Schüler schon einige Zeit an den allgemeinen Themen "Römisches Britannien" und "Lateinisches in der englischen Sprache" (Parallelunterricht) gearbeitet hatten und ein Grundverständnis für die lateinische Sprache aufgebaut war. Ein weiterer Grund für die Wahl dieses späten Zeitpunkts war, dass das zu testende Netzwerk erst geschaffen werden musste.

Vor der Einführung der Schülerinnen und Schüler in das Netzwerkprojekt trafen sich die Lehrerinnen und Lehrer und bestimmten die Unterthemen des Projekts. Wir entschlossen uns zu einem literarischen Thema, z. B.: dem carpe diem Motiv bei Catull und Robert Herrick. Wir legten dann verschiedene Aufgaben für die Schülerinnen und Schüler fest:

sprachliche/grammatikalische Fragen mit Bezug auf Catull III (von allen zu beantworten) eine englische Umschreibungsübung zu einem von Catulls Gedichten (entweder III, V

oder VIII, je nach Gruppe) einen Aufsatz über den Einfluss von Catull auf Herrick anhand zehn von Herricks

Gedichten und schließlich eine Kreativaufgabe über das carpe diem Motiv (Schülerinnen und

Schüler bekamen den Auftrag, selber ein Gedicht über das Thema in einer von ihnen gewählten Sprache zu verfassen).

Seite 79 zuletzt verändert am 5/17/2023

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Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in sechs Gruppen, die aus je 5-6 Personen in jeder Klasse bestanden. Am Ende des Arbeitsprozesses wurden die Antworten auf die verschiedenen Aufgaben gesammelt, in ein einziges Textdokument kopiert und von jeder Gruppe an ihre Lehrerinnen und Lehrer als E-Mail Attachments geschickt.

Nach dem Lehrertreffen wurde für die Schülerinnen und Schüler unter http://home5.inet.tele.dk/ austin/carpe.htm eine Webseite gestaltet, die Informationen zu folgenden Aspekten anbietet:

Gruppen, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe2.htm Arbeitsplan, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe3.htm dem Text von zehn Gedichten von Robert Herrick über das carpe diem Motiv,

http://home5.inet.tele.dk/austin/carpedigt.htm Aufgaben, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe1.htm

Hinsichtlich des Arbeitsablaufs wurde ursprünglich daran gedacht, dass sich beide Klassen zu Arbeitsbeginn treffen sollten, aber es erwies sich als unmöglich, einen geeigneten Tag für diesen Zweck zu finden. In ihrer Beurteilung des Projekts kritisierten die Schülerinnen und Schüler die Zusammenarbeit mit unbekannten, gesichtslosen Personen bei der Konferenz. Ein erstes Treffen hätte das Resultat verbessert – die Lehrerinnen und Lehrer hätten sie zumindest anfänglich ein persönliches Profil für ihre Mitschüler/-innen erstellen lassen müssen. Schülerinnen und Schüler in diesem Alter (und vielleicht in jedem Alter) brauchen persönliche Kontakte, um das Beste aus einem virtuellen Dialog zu holen.

Während des Arbeitsprozesses wurden auch technische Details zu einem Problem. Das Netzwerk in Fjerritslev war noch nicht fertig, als der Arbeitsprozess begann, was einige Verspätung für die virtuelle Diskussion unter den Schülerinnen und Schülern bedeutete. Die Konferenzschaltung, die von den technischen Beratern beider Schulen für das Netzwerkprojekt eingerichtet wurde, funktionierte ohne technische Probleme, wurde aber bald von E-Mails der verschiedenen Gruppen überladen und entpuppte sich als sehr verwirrend in der Handhabung. Hier würde eine Reihe von Subkonferenzschaltungen die Situation wesentlicht verbessert haben (zumindest eine Subkonferenzschaltung für jede Schülergruppe).

Ein weiteres Problem, welches uns überraschte, resultierte aus den verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen. In Fjerritslev verwendeten die Schülerinnen und Schüler Star Office, während die Schülerinnen und Schüler in Noerresundby Microsoft Word benutzten. Es stellte sich bald heraus, dass sie die an die E-Mails angefügten Dokumente nur dann öffnen konnten, wenn sie im .rtf Format abgespeichert waren. Das bedeutete eine weitere Verzögerung des Arbeitsprozesses. Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Schulen war, dass die Schülerinnen und Schüler in Fjerritslev Laptops verwendeten, während die Schülerinnen und Schüler in Noerresundby Desktopcomputer in den Computerräumen der Schule einsetzten. Wenn alle Laptops mit Internetzugang gehabt hätten, würde die Situation auch zielführender gewesen sein.

Verzögerungen im Arbeitsprozess verbunden mit anderen externen Faktoren bewirkten, dass von den geplanten zeitgleichen Sitzungen nur eine durchgeführt werden konnte. Mehrere synchrone Sitzungen hätten den Prozess der Teamarbeit auch beschleunigt, da die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Chatoption zum Beispiel unmittelbare Rückmeldungen erhalten hätten. So aber verlief der Arbeitsprozess ziemlich langsam, da die Schülerinnen und Schüler oft auf die Rückmeldungen der entsprechenden Gruppe der anderen Schule warten mussten. Das bedeutete wieder, dass der Hauptteil der Arbeit von den Gruppen ohne Netzwerk erledigt wurde. Dafür waren wieder teilweise die Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich, da die Aufgaben von den Gruppen der einen oder anderen Schule auch ohne Einsatz des Netzwerks erledigt werden konnten.

In der Planungsphase wäre es empfehlenswert gewesen, Abgabetermine für die Aufgaben festzulegen, um die Netzarbeit zu forcieren. Die Aufgaben hätten so gestellt werden müssen, dass das Endprodukt nicht auch ohne die wechselseitige Besprechung der Einträge durch die jeweiligen Schülergruppen in beiden Schulen erstellt werden hätte können.

In den Gruppen wurde bald klar, dass die Personen, die die Aufgabe des Schreibens bei den Konferenzen übernahmen, fast immer dieselben waren. Auch hier hätten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Gruppen auffordern können, sich so zu arrangieren, dass jeder einmal die Chance auf aktive Teilnahme an der Konferenz mit Training der für das Senden und Speichern von

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Attachments nötigen Fertigkeiten gehabt hätte. Die Gruppen hätten aufgefordert werden können, ihre Kontaktperson wöchentlich zu wechseln.

Der Zeitrahmen für das Projekt (drei Wochen im März und April) war bei weitem nicht ausreichend und die Arbeit dauerte noch bis weit in den Mai. Das wurde teilweise durch die oben beschriebenen Verzögerungen verursacht, war aber auch darauf zurückzuführen, dass die die Netzarbeit länger als kalkuliert dauerte.

Als schließlich das Endprodukt gesammelt und abgeschickt werden sollte, erwies es sich für einige Gruppen als schwierig, alle relevanten Materialien zu finden und zusammen zu kopieren. Das wurde teils durch die Unordung bei der Konferenzschaltung verursacht, bewirkte aber tatsächlich, dass einige Endprodukte unvollständig waren, was sich wieder bei der Beurteilung des Produkts niederschlug, da die betroffenen Gruppen nicht die Noten bekamen, die sie verdient hätten. Das war tatsächlich eine Lektion für die besagten Gruppen. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass der Großteil der Gruppen eine gute Arbeit leisteten und befriedigende Endprodukte ablieferten. Zwei davon waren von hervorragender Qualität.

Die Lehrerinnen und Lehrer beurteilten ihre eigenen Gruppen schriftlich. Die Noten wurden den Gruppen gegeben, spiegelten sich aber auch in den Endnoten der einzelnen Schülerinnen und Schüler wider. Die Schülerinnen und Schüler evaluierten den Arbeitsprozess anhand eines Fragebogens.

Ein Evaluationsbericht (in dänischer Sprache) des DDN Latein/Englisch Projekts kann unter http://fc.nrsbgym.dk/~en/DDN/evaluering_af_ddn.htm gefunden werden.

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Perseus Onlinevon Julian Morgan, [email protected]

Der Platform Independent Perseus auf CD-ROM wird weiter unten rezensiert. Wenn Sie wissen wollen, um was es sich dabei handelt und wie wertvoll er als Ressource ist, dann lesen Sie hier weiter. Hinsichtlich des Nutzens bietet es dem/der Lehrer/-in, Wissenschaftler/-in, Schüler/-in ein schnelles und präzises Informationssystem an, welches seinesgleichen sucht.

Eine gewaltige Menge an Perseus Ressourcen stehen auch online unter http://www.perseus.tufts.edu zur Verfügung. Dieser Artikel untersucht zunächst, wie Perseus eingesetzt werden kann, um Texte in einer englischsprachigen Umgebung vorzubereiten, und dann, wie dies auch in nicht-englischsprachigen Schulen erfolgen kann.

Perseus in einer englischsprachigen Umgebung

Das Bildungssystem Großbritanniens hat in der Oberstufe Abschlussprüfungen auf zwei Stufen. Die GCSEs werden von den Schülerinnen und Schülern im 11. Schuljahr im Alter von 16 abgelegt. Danach werden im Alter von 18 die A Levels abgelegt. A Levels in Altgriechisch werden im ganzen Land nur von einer sehr kleinen Zahl von Schülerinnen und Schülern abgelegt (nicht mehr als ungefähr 200). Daher wird Altgriechisch nur von wenigen Schulen angeboten und der Unterricht findet in vielen Fällen lediglich als Beschäftigung für Mittagsklubs oder als Freigegenstand nach der Schule statt. Der effektive Umgang mit den zur Verfügung stehenden Zeitressourcen ist daher sehr wichtig.

Erst vor kurzer Zeit konnte einer meiner Schüler der Derby Grammar School seine Griechisch GCSE Prüfung bereits im Alter von 14 und seinen A Level im Alter von 16 ablegen, noch dazu mit den besten Zensuren. Ohne die Unterstützung von Perseus würden dies weder er noch ich geschafft haben. Der Schüler bereitete alle seine A Level Texte, darunter eine Auswahl von den Bacchen des Euripides und Homers Ilias, vor, indem er die Texte hinsichtlich des Vokabulars und mit Hilfe der in Perseus Online eingebauten Formenerkennung durchforstete. Jedes nachgeschlagene Wort wurde in eine Excel Tabelle eingefügt und er brachte einen Ausdruck davon zu jeder Stunde. Während der Unterrichtsstunde übersetzten wir den Text und nutzten die Gelegenheit, über die literarischen Effekte und den Inhalt zu sprechen, wobei er seine Aufzeichnungen händisch ergänzte.

Während des Unterrichts bezog ich mich auf die CD-ROM Version von Perseus, die für sehr rasches Finden von Text, Übersetzung, Nachschlagewerk, Atlas, Formenbestimmer und Lexikon sorgte. Da der Schüler außergewöhnlich begabt war, wurde ich selber gelegentlich an meine Grenzen herangeführt. Nichtsdestotrotz waren wir in der Lage, in ungefähr 30 Minuten 40 Verse der Ilias durchzuarbeiten. Der Text war dabei von meinem Schüler besser erforscht und bearbeitet als es mit Hilfe traditioneller Methoden gelungen wäre. Auch ich wurde viel effektiver bei meiner Arbeit unterstützt als wenn ich nur die traditionellen Buchressourcen (diese standen mir allerdings ebenfalls zu dieser Zeit im Zimmer zur Verfügung) eingesetzt hätte. Der Schüler fand durch eine Versuch heraus, dass sich seine Vorbereitungszeit mit Hilfe der Onlineressourcen in Relation zu den traditionellen Hilfsmitteln einer Textausgabe, eines Kommentars, eines Wörterbuchs, eines Grammatikbuchs und einer Übersetzung um 75 % reduzierte.

Man kann sich kaum eine bessere Art von Griechischunterricht bei dem großen Zeitdruck, welchem britische Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen ausgesetzt sind, vorstellen. Perseus ist zu einem großen Teil auf Englisch aufgebaut. Daher kann es sein, dass seine Hilfe für andere europäische Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen nicht ganz so effektiv wie für mich ist. Der Formenbestimmer allerdings steht allen zur Verfügung und verwendet allgemein gebräuchliche auf Latein aufgebaute Fachbegriffe. Abschließend sei erwähnt, dass der genannte Schüler der jüngste Prüfungskandidat des Landes im Jahr 2002 war. Sein Erfolg ist sicherlich ein Ausnahmefall, zumal die A Levels in diesem Gegenstand normalerweise nicht vorzeitig abgelegt werden. Es mag allerdings auch sein, dass nur überdurchschnittlich begabte Schülerinnen und Schüler so viel wie er vom Umgang mit Perseus profitieren und er bei weniger begabten Schülerinnen und Schüler sich als viel weniger effektiv herausstellen könnte.

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Perseus für nicht-englischsprachige Schülerinnen und Schüler

Der oben skizzierte Ablauf könnte offensichtlich für Menschen mit englischer Muttersprache oder auch für Schülerinnen und Schüler anderer Länder außerhalb Großbritanniens, deren Englisch gut genug ist, um davon zu profitieren, sehr interessant sein. Was aber mit den Schülerinnen und Schülern in Europa, die gerne Perseus auf diese Art einsetzen würden, es aber nicht können, weil die sprachliche Barriere einfach zu hoch ist? Es scheint, dass sie ohne Perseus auskommen müssen, oder etwa doch nicht?

Eine Schlüsseleigenschaft des Perseus Online Systems ist, dass der Formenbestimmer die Wortformen in Tabellen ausgibt (siehe auch oben!). Bei den verwendeten Wörtern ist die linguistische Terminologie ähnlich. Auf das Lateinische zurückgehende Fachausdrücke wie Infinitiv sind im Fanzösischen (infinitif), Italienischen (infinito) oder Englischen (infinitive) nicht sehr unterschiedlich. Wenn also ein/e Schüler/-in einen lateinischen oder griechischen Text aufruft, gibt es dabei nicht notwendigerweise eine Sprachbarriere. Das wirkliche Problem entsteht beim Gebrauch des Lexikons, wo Perseus Wörter sucht und deren Bedeutung auf Englisch anzeigt.

Eine Strategie könnte etwa sein, ein weiteres Fenster des Internet Browsers zu öffnen und Google (http://www.google.com) dort aufzurufen. Klicken Sie dann auf Sprachtools und es öffnet sich ein Fenster mit einem Übersetzungstool, welches Übersetzungen von Englisch ins Deutsche, Spanische, Französische, Italienische oder Portugiesische ermöglicht. Lassen Sie das Fenster geöffnet, während Sie Perseus auf die Art wie oben beschrieben einsetzen, und kopieren Sie den Text des zweiten Textfeldes im Perseus Word Study Tool, d.h. die englische Bedeutung, in das Übersetzungsfeld von Google. Das wird sicherlich etwas länger dauern, aber die damit erzielte Genauigkeit ist doch ziemlich hoch. Lassen Sie sich beim Betrachten des folgenden Screenshots Zeit, um den Text, die Analyse und englische Bedeutung sowie die Google Übersetzung vom Englischen ins Französische zu studieren.

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Die folgende Rezension erschien im JACT Bulletin im Herbst 2000

Perseus 2, welches zuerst 1997 in Großbritannien erschien, ist eben erst mit dem gleichen Inhalt in einer neuen plattformunabhängigen Version, die auf Mac und PC lauffähig ist, veröffentlicht worden. Das ist eine gute Neuigkeit für PC User, die bisher auf die Perseus Webseite unter http://www.perseus.tufts.edu angewiesen waren. PIP (Platform Independent Perseus) gibt es in zwei Versionen – einer Vollversion und einer eingeschränkten Kurzversion.

Die Vollversion von PIP besteht aus vier CD-ROMs und enthält 24000 Farbbilder aus der antiken griechischen Welt, einschließlich 14500 Bilder von Vasen, 1000 Farbkarten und Satellitenbilder, und 3,4 Millionen Wörter von griechischen Texten. Es hat eine Sammlung von philologischen Werkzeugen, die es erlauben, die Texte zu studieren, analysieren und zu vergleichen. Die Kurzversion findet auf einer CD-ROM Platz und kommt mit 18000 Bildern weniger aus, obgleich es über Thumbnails von allen verfügt. Alles andere funktioniert analog zur Vollversion.

Wie immer betone ich, wieviel wir Greg Crane und dem Perseus Team an der Tufts University verdanken, deren Arbeit so immens wichtig für die Zukunft der klassischen Sprachen weltweit ist: Perseus ist zweifellos die wichtigste Software der Welt für die klassichen Sprachen und es ist einfach wunderbar, dass sie jetzt für alle Computerbenutzer zur Verfügung steht. Die Mac Version von PIP scheint identisch mit der PC Variante zu sein. Tatsächlich können dieselben CD-ROMs auf beiden Computersystemen mit gleicher Einfachheit benutzt werden. Besonders eindrucksvoll ist die Installation, die sehr wenig Aufwand, Zeit oder Speicherplatz benötigt. Es ist auch möglich, allerdings nicht für zart besaitete Neulinge, die Pfade benutzerdefiniert einzustellen, sodass Sie, sollten Sie nur ein CD Laufwerk haben, Images der CDs auf der Festplatte abspeichern können (2 Gigabyte Speicherplatz werden dafür benötigt) und Zugriff auf PIP haben, ohne jedesmal die CDs im CD Laufwerk wechseln zu müssen.

Perseus ist eine notwendige Investition für jede Bildungseinrichtung, wo Griechisch gelehrt wird, und jeden Kurs über griechische Kunst, Architektur oder Geschichte. Für diese Schulen, wo es nur einen eingeschränkten Zugang zu IKT gibt, bedeutet PIP einen enormen Ressourcenzuwachs im Fachkustodiat des Gegenstandes, da es eine umfassende Sammlung von Materialien der griechischen Welt sowohl für Schüler/-innen als auch für Lehrer/-innen erschließt. Die Komplexität von PIP darf jedoch nicht unterschätzt werden, und es ist eigentlich etwas enttäuschend, dass YUP sich entschlossen hat, keine gedruckte Bedienungsanleitung für die neue Software aufzulegen: Eine Bedienungsanleitung kann zwar heruntergeladen und dann ausgedruckt werden, aber das ist kein gleichwertiger Ersatz.

Es gibt noch weitere Enttäuschungen. Ich fand es unmöglich, griechische Wörter bei der Annäherungssuche auf einem Mac oder auch PC System zum Laufen zu bringen und musste auch einigermaßen frustriert zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr länger möglich ist, ausschließlich den englischen oder griechischen Text anzuzeigen. Jetzt wird Griechisch links und Englisch rechts am Bildschirm angezeigt, sodass Studentinnen und Studenten der antiken Zivilisation immer mit ihrer Unfähigkeit, griechische Originaltexte zu entziffern, konfrontiert werden. Außerdem können Sie nichteinmal die Trennlinie zwischen den Anzeigebereichen beider Sprachen anpassen, was ein grundlegendes Element in Perseus 1 und 2 für Mac war.

Nicht alle Seiten haben funktionierende Symbolknöpfe wie bei Perseus 2, obwohl die zusammengesetzten Seiten voll damit ausgestattet sind. Andere fehlende Komponenten sind Jebb’s Anmerkungen zum Oedipous Tyrannos und offenkundig eingeschränkte Funktionen beim Abspeichern von Suchvorgängen, die man früher auf dem Mac im Notizbuch speichern konnte und so die Resultate als aktive Links für weitere Recherchen zur Verfügung hatte. All diese Dinge scheinen im Vergleich zu Perseus 2 für Mac übersehen worden zu sein.

Ich rate PC Anwendern, sobald als möglich die Vollversion von PIP zu erwerben und sich mit seinen Kapricen abzufinden. Es ist schneller und verlässlicher als das Internet und eine installierte Datenbank ist meiner Meinung nach immer einer Webseite vorzuziehen. Mac Anwendern hingegen gebe ich einen anderen Rat: Falls Sie bereits Perseus 2 haben und keinen PC einsetzen müssen, geben Sie sich nicht mit PIP ab – Was Sie bereits haben, funktioniert besser und Sie haben wahrscheinlich auch eine exzellente gebundene Bedienungsanleitung dazu. Es bleibt nur zu hoffen, dass PIP hinsichtlich der Software und dem Datenbankinhalt noch weiterentwickelt werden wird.

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Der Einsatz von Perseus Online: Der Mythos von EuropaEin Beispiel für eine Aktivität, welche literarische Quellen mit Bilddokumenten beim Einsatz von Perseus kombiniert. von Mireille de Biasi, [email protected]

Vom Oktober bis Ende Jänner 2001 mussten unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Wettbewerbs der klassichen Sprachen, der von der Akademie von Clermont Ferrand veranstaltet wurde, unabhängig voneinander am Motiv des Stiers, speziell aber am Mythos von Europa arbeiten. Da wir diese Vorbereitungsarbeit in unseren freiwilligen Kurs aufnehmen wollten, entschlossen wir uns, nach der Recherche unserer Schülerinnen und Schüler (durch Mythologie, Lexika, CD-ROMs und ausgewählte Internetseiten u.a.m.) ein Korpus authentischer literarischer Texte mit einer Bilddatenbank zu schaffen. Das Bildungsziel ist folgendes: Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Datenblatt über die Beziehungen zwischen einem Auszug aus einem literarischen Text und einem Kunstobjekt oder einem archäologischen Fundstück erstellen und dabei auch die Gründe dafür angeben. Das Datenblatt muss dann auch dem/der Lehrer/-in via E-Mail geschickt werden.

Auswahl und Zusammenstellung der Texte

Der Lehrer/die Lehrerin trifft eine Auswahl unter den Texten der Perseus Digital Library (http://perseus.uchicago.edu/cache/perscoll_Greco-Roman.html ) . Diese Aufgabe ist für Schülerinnen und Schüler im vorletzten Jahr der Oberstufe noch zu schwierig. Die Textsammlung erfolgt in mehreren Schritten.

1. Allgemeine Suche mit dem Stichwort Europa.

Die Datenbank liefert eine Auswahl von Bildern von archäologischen Fundstücken, relevanten Artikeln und Quellzitaten.

2. Die Quellliste sollte zuerst angezeigt werden, bevor die einzelnen Treffer genauer untersucht werden.

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Der Lehrer/die Lehrerin kann diese Texte in griechischer oder englischer Version lesen. Falls die entsprechenden Schriftarten nicht am Computer installiert sind, können sie von der Perseus Webseite heruntergeladen werden, sodass der Text korrekt angezeigt wird (Eine Anleitung, wie man dabei vorzugehen hat, befindet sich auf der CIRCE Webseite, http://www.circe.be) Für die Textzusammenstellung muss der Lehrer/die Lehrerin lediglich in der Lage sein, die Texte zu kopieren und in ein zuvor erstelltes Textdokument einzufügen. Er wird sie dann nach seinen Lehrzielen arrangieren.

Die Perseus Digital Library bietet nicht alle Texte bezüglich des Mythos von Europa, die man sich, wenn man die Hinweise in Grimals Mythologischem Lexikon betrachtet, erwarten würde, an. Wir mussten noch einige Texte der Éditions Budé integrieren. Die so erstellte Textauswahl wird dann den Schülerinnen und Schülern soweit wie möglich zweisprachig auf Französisch und Griechisch oder auf Englisch und Griechisch gegeben. Wir trainieren unsere Schülerinnen und Schüler tatsächlich, Griechisch so zu entdecken wie Champollion die Hieroglyphen, d.h. durch beständiges Kreuz- und Querlesen zwischen dem Originaltext und der Übersetzung in einer anderen Sprache, in diesem Fall Französisch und Englisch.

Natürlich werden die Schülerinnen und Schüler über das für jeden Text und für jede geleistete Arbeit bestehende Copyright informiert. Dieser spezielle Bereich ist das Thema eines speziellen Kurses, der am Ende der dritten Klasse der Oberstufe abgelegt werden muss ("B2i" oder Computer und Internet Diplom).

Die Verwendung der Textsammlung durch die Schülerinnen und Schüler

Dies geschieht in mehreren Schritten:1. Allgemeine Recherche über die Hintergründe des Mythos mit Hilfe des

Datenblattes, welches durch den Lehrer/die Lehrerin vorbereitet wurde unter dem Einsatz der Texte und der Bilderdatenbank. Der Mythos sollte von folgenden Quellen aus betrachtet werden:

- einem Motiv auf einem apulischen Becher1 aus dem 4. Jahrhundert vor Christus und der Lektüre der Übersetzung und des Kommentars der A Scholia der Ilias, wo gewisse Wörter (farblich markiert) genauer analysiert werden. Die A Scholia der Ilias erzählt die Liebesgeschichte von Zeus und Europa nach Hesiod und Bacchhylides (XII 2921)

- den Werken von Liberale da Verona2 (Bilder und deren Beschriftung genommen von [Louvre.edu]http://www.louvre.edu/louvre/index_louvre.php) und einem kurzen Extrakt aus den Idyllen des Moschos auf Griechisch und in Übersetzung. Die Schülerinnen und Schüler erlernen einen Zugang zu einer ersten Analyse einer Abbildung, die auf der Antike beruht. Im Abschluss gilt es, die Darstellung einer antiken mythologischen Szene auf dem Hintergrund der Welt des 15. Jahrhunderts und ihrer Verbindung zum antiken Gedicht zu erschließen.

2. Die eigenständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler, einzeln oder im Team, mit Hilfe eines Datenblatts. Es ist dann ihre Aufgabe, ein Datenblatt im HTML Format zu erzeugen, das sie an den Lehrer/die Lehrerin via E-Mail schicken. Auf diesem Blatt müssen sie eine Beziehung zwischen einem Kunstwerk von der Bilddatenbank und einem Textextrakt aus der Textdatenbank herstellen und diese Beziehung auch zu erklären versuchen. Die Anleitung dafür finden Sie unten.

EIGENSTÄNDIGE ARBEIT: DIE ERSTELLUNG EINES EUROPA DATENBLATTS

I- Vorbereitung

1- Öffne die Eurimagedatei im Europa Verzeichnis. Betrachte die Abbildungen, wähle eines aus und notiere seine Referenzzahl. 2- Öffne die Datei EuroTextGrec. Lies die Texte, wähle einen Abschnitt nach Belieben aus und notiere das Stellenzitat. 3- Passen Text und Bild zusammen? Du kannst entweder das eine oder das andere austauschen.

21 The Rape of Europa (330-320 B.C.), Apulian cup with red figures by the Patera painter, Kunsthistorisches Museum, Vienna, Ancient Mythology CDRom (ODA Édition). 2Liberale da Verona, The Rape of Europa,Tafel, 39 cm x 118 cm, Louvre.edu, Fotografie von Béatrice Oravec.

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II- Erstellung des Dokuments

A- Bild: 1- Öffne Compose, speichere das neue Dokument im Verzeichnis Europa unter den ersten

vier Buchstaben Deines Namen gefolgt von den Buchstaben Euro ("XXXXEuro") ab!2- Füge Dein ausgewähltes Bild mit dem Menü Insert ein (die Bilder haben die Namen der

Ersteller oder ihres Gegenstandes)!3- Öffne die Eurimage Datei und kopiere die entsprechende Bildbeschriftung!4- Füge die Bildbeschriftung unterhalb des Bildes ein!5- Speichere ab!6- Schreibe eine kurze Analyse des Bildes! Was wird dargestellt? 7- Speichere ab!

B- Text: 1- Öffne die Datei EuroText und kopiere den Abschnitt Deiner Wahl! 2- Füge den Textabschnitt im "XXXXEuro" Dokument ein! 3- Kopiere auch das Stellenzitat und füge es ein! 4- Speichere ab!5- Verfasse einen kurzen Kommentar und führe dabei die Gründe Deiner Wahl an! 6- Speichere ab!

C- Schreibe einen KommentarErläutere die Übereinstimmungen zwischen dem Text und dem Bild!

D- AbschickenVerwende Dein E-Mail System, um die Datei Deinem Lehrer/Deiner Lehrerin zu schicken!

3. Eine andere Übung könnte darin bestehen, einen Text mit seiner englischen Übersetzung in Form einer Tabelle darzustellen und die Wörter bzw. Satzteile, welche der/die französische Schüler/-in in Griechisch bzw. Englisch versteht, farblich hervorheben zu lassen. Das zeigt die Fähigkeit des Querlesens des/der Schülers/Schülerin recht gut.

Nota bene: Seit 2004 haben Sie im Internet Zugang zu einer Datenbank über Europa unter http://www.educnet.education.fr/musagora/europe/english.htm

Wenn Sie in Französisch querlesen wollen, öffnen Sie http://www.educnet.education.fr/musagora/europe/default.htm

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Photoarchivevon Julian Morgan, [email protected]

Seit ich denken kann, hat mich die Fotografie fasziniert. Die Aufgabe, ein Bild aufzunehmen und dabei die günstigsten Lichtverhältnisse und Brennweiten zu beachten, hat mich mein Leben lang beschäftigt. Diese Beschäftigung habe ich mit meiner zweiten Passion, dem Besuch klassischer Stätten, kombiniert. Die Genugtuung, ein gutes Bild von einem wundervollen Platz zu finden, ist unübertroffen und der Mensch, der dies im Rahmen seines Berufs tun darf, kann glücklich genannt werden.

Ich habe über die letzten Jahre hindurch ein Archiv von etwa 12000 Bildern aufbauen können, aus dem ich Sammlungen, die geeignet für verschiedene Zwecke sind, zusammenstellen kann. Die Bilder sind normale Dias, obgleich ich die meisten auch auf CD-ROM gescannt habe. Vor ungefähr zehn Jahren war ich, als ich erfuhr, dass dies mit ausgewählten Bildern gemacht werden konnte, freudig überrascht. Heute lasse ich alle meine Dias schon bei der Entwicklung ganz selbstverständlich digitalisieren, da ich diese Arbeit als unglaublich mühsam empfinde. Eine Datenbank mit einem Indexsystem auf dem Computer macht es einfach, Bilder über Stichwörter zu finden. Wenn ich also ein bestimmtes Bild brauche, dann kann ich es gewöhnlich in einer sehr kurzen Zeit finden.

Der Nachteil eines solchen Hobbies ist der finanzielle Aufwand. Die Ausrüstung (Kameras, Linsen, Diascanner) ist sehr teuer. Die Filme und deren Entwicklung sind wahrscheinlich das Teuerste überhaupt und bieten ein gutes Argument für den Wechsel zur digitalen Fotografie (siehe dazu Marc Knechts Fallstudie über PowerPoint auf Seite 100). Ich habe mich bis vor kurzem dagegen gewehrt, da ich der Meinung war, dass ich mit althergebrachten Methoden immer Bilder in Topqualität zustande brachte, wenn ich diese anschließend am Computer nachbearbeitete. Die Kluft in der Qualität hat sich inzwischen geschlossen und ich fühlte mich irgendwie zum Wechsel gezwungen, den ich erst kürzlich vollzogen habe: Mein Bildarchiv wird jetzt ein rein digitales. Obwohl ich schließlich kapituliert habe, bin ich nach wie vor der Überzeugung, dass der Einsatz einer konventionellen Kamera und das Einscannen der aufgenommenen Bilder zu höchster Qualität führen. Natürlich habe ich jetzt fast vergessen, einen weiteren hohen Kostenfaktor zu nennen, nämlich den des Besuchs der klassischen Stätten. Mein Beruf hat mich in den letzten Jahren schon zu vielen geführt.

Der Aufbau eine Fotoarchivs ist eine Arbeit, die man lieben muss. Ich habe mich in der letzten Zeit daher mit seinem optimalen Einsatz beschäftigt. In Großbritannien müssen viele unserer Schülerinnen und Schüler Arbeiten als Teil ihrer GCSE Prüfungen im Alter von 16 Jahren abgeben. Es hat sich immer als schwierig herausgestellt, sie dazu zu bringen, bei der Arbeit von den richtigen Primärquellen, die sie verwenden müssen, auszugehen. Heute ist dies jedoch viel leichter, da ich etliche Bildersammlungen erstellt habe, die besonders diesem Zweck dienen. Die Foto CDs Pompeii, Rome, ROMANA, Hellenika und Hispania beinhalten je circa 1000 Bilder, die die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Arbeit verwenden können. Sie können mit der Suchfunktion im Textverarbeitungsprogramm auf die Bilder zugreifen, die hochauflösend eingescannt wurden und tatsächlich die Qualität ihrer Projekte steigern.

Ich gestatte meinen Schülerinnen und Schülern die Verwendung von Material aus dem Internet nur sehr widerwillig, und zwar aus drei unterschiedlichen Gründen. Erstens gibt es Copyright Bestimmungen über den unerlaubten Einsatz von Material bzw. Material aus zweifelhaften Quellen. Zweitens ist die Qualität der zur Verfügung stehenden Bilder sehr niedrig: Die meisten Bilder im Internet haben eine niedrige Auflösung und sehen ausgedruckt schrecklich aus. Drittens ist die Beschriftung oft unverlässlich und den Schülerinnen und Schülern fehlt die Information über ihre Funde, weshalb ich ihnen für die Integration von diesem Bildmaterial keine besseren Noten geben kann. Die Foto CDs, die ich zusammengestellt habe, sollten es ermöglichen, alle diese Schwierigkeiten zu umgehen. Ich habe festgestellt, dass meine Schülerinnen und Schüler viel weniger Zeit für die Suche nach Material aufwenden, das zudem noch relevanter und von besserer Qualität als früher ist.

Eine Beispielsammlung der beschriebenen Bilder von verschiedenen klassischen Stätten wird in einem Bereich des CIRCE Webs zum freien Gebrauch angeboten werden. Bitte beachten Sie anhand der beigefügten ReadMe Datei, dass es aufgrund das Copyrights trotzdem einige, allerdings nur geringe Einschränkungen gibt. Siehe http://www.circe.be.

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Verwendung von Präsentationssoftware: PowerPoint von Marc Knecht, [email protected]

Ich möchte hier erläutern, wie ich den Computer allgemein einsetze, und wie ich speziell dazu kam, PowerPoint als Werkzeug in meinem Unterricht einzusetzen. Ich sah ursprünglich für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen keinen Nutzen im Einsatz der Computertechnologie, aber ich erkannte schließlich, dass sie doch etwas zur Bildung beitragen kann, wenn auch nur deshalb, weil Schülerinnen und Schüler von Latein nicht immer ihre Studien mit dem Einsatz des Computers assoziieren: Sie sind über die Verbindung von klassischen Studien mit der modernen Welt überrascht. Noch mehr überrascht sind sie allerdings, wenn sie sehen, dass sich ihr/e Lehrer/-in mit IKT beschäftigt. Tatsächlich kann jeder Bereich unserer Arbeit, vielleicht besonders die Motivation, durch diese Kombination unterstützt werden.

Ich möchte Sie mit meinem Beitrag dabei unterstützen, alle Ängste und Vorbehalte gegenüber dem Einsatz des Computers hinter sich zu lassen. Der Computer ist nichts Schreckliches, sondern vielmehr ein nützliches Instrument: Wir können es einsetzen, um die Köpfe unserer Schülerinnen und Schüler mit wichtigem Wissen zu füllen, Wissen, das wir selber für nützlich halten und das uns geholfen hat, zu dem zu werden, was wir sind. Einstmals pflegte ich vor meinen Klassen über Computer zu schimpfen, aber jetzt erkenne ich die Zwecklosigkeit davon und setze PowerPoint Präsentationen mit Überzeugung im Unterricht ein. Ich habe mein Meinung total verändert.

Alles, was ich auf meinem Weg zu IKT brauchte, war ein Sohn, der geduldig meine Resentiments beseitigte, der mit mir Zeit verbrachte, als ich mit seinem ersten Computer spielte (den er sich übrigens mit seinem eigenen sorgfältig ersparten Geld gekauft hatte, da ich mich standhaft dagegen gewehrt hatte, ihn bei dieser Investition zu unterstützen). Ich war in kurzer Zeit überzeugt.

Für mich begann alles mit der Textverarbeitung. Ich verwendete WordPerfect, welches mir viel bedienerfreundlicher zu sein scheint als Word (Sogar Bill Gates gab 2003 zu, dass Word ein schwieriges Textverabeitungsprogramm ist). Ich konnte nun ziemlich einfach meine Unterrichtsmaterialien updaten und überarbeiten, nachdem ich dies früher immer in gewöhnlicher Schreibschrift erledigt hatte.

Allmählich wuchs in mir auch der Wunsch, Bildmaterial in meine neuen digitalen Unterrichtsmaterialien zu integrieren. Ich (eigentlich im Herzen noch immer ein Kind) war darüber sehr stolz und dachte, dass meine Schülerinnen und Schüler sich darüber freuen würden, die Bilder, die ich ihnen in der Klasse als Dias an die Wand projiziert hatte, auch zu Hause ausgedruckt zu sehen. Alle fehlenden Schülerinnen und Schüler würden in der Lage sein, den kulturkundlichen Stoff der versäumten Stunden nachzuholen. Meine ersten Versuche waren jedoch gespickt von Pannen beim Bearbeiten der Bilder, Kopieren, Ausdrucken und teurem Bezahlen von Tintenpatronen. Es musste doch einen einfacheren Weg geben. Diesen fand ich, natürlich durch puren Zufall, erst nach mehreren Jahren.

Im Jahre 1999 wurde ein multikultureller Tag an unserer Schule abgehalten (Eine tolle Idee). An diesem Tag erschien eine Kollegin mit einer Digitalkamera. Sie machte Fotos von den verschiedenen multikulturellen Aktivitäten und eilte schließlich, als die Speicherkarte voll war, in den Computerraum. Ich folgte ihr und sah mit laut klopfendem Herz, wie die Bilder, die sie gerade aufgenommen hatte, am Bildschirm erschienen. Sie wurden mit geeigneten Dateinamen abgespeichert und in die Maturazeitung der Schülerinnen und Schüler, an der sie in ihrem letzten Schuljahr gerade arbeiteten, eingefügt. Ich erkannte meine Chance: Bilder aufnehmen und im Unterricht einsetzen. Das Material könnte den Schülerinnen und Schülern digital gegeben werden. Sie könnten es dann selber in Farbe ausdrucken.

Ein Monat später fuhr ich mit 100 Disketten, der Digitalkamera der Schule und einer Gruppe von Schülerinnen und Schüler nach Rom. Die Gruppe hatte unendliche Geduld mit mir und meiner neuen Obsession – der Gestaltung eines neuen, digitalen Roms – und sie arbeiteten in Gruppen, um mir den Weg frei zu halten, wenn ich einen Brunnen oder ein anderes Denkmal fotografieren wollte. Ein Nicht-Lateiner in der Gruppe fragte mich, was ich mit den Bildern zu tun gedachte. Ich erklärte ihm, dass ich sie in meinem Unterricht einsetzen wollte. Er fragte mich dann, warum ich nicht PowerPoint benutzte. Ich dachte, dass er mich auf den Arm nehmen wollte, da ich bislang noch nichts von PowerPoint gehört hatte und weil die anderen, die am Tisch saßen, zu lachen begannen. Aber er versicherte, dass er es ernst meinte.

Seite 89 zuletzt verändert am 5/17/2023

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In unserem Hotel Sorrento gab es einen Computer, auf dem PowerPoint 97 installiert war, und der Schüler zeigte mir das Programm, wie man Bilder einfügt, deren Größe anpasst, sie zurechtschneidet und Text einfügt. Wieder einmal war ich von der Technologie, diesmal PowerPoint, hingerissen. Ich weiß, ich bin leicht zu beeinflussen: Ich bin eben ein Mann.

Ich war jedoch von der Qualität der ersten 2227 Bilder von Rom und der Bucht von Neapel etwas enttäuscht. Sie waren alle circa 50 Kb groß und pixelig, wenn man sie in PowerPoint einfügte. Im Jahr 2000 konnte ich mir eine weit bessere Digitalkamera, die Bilder viel höherer Qualität machte, ausborgen. Sie waren circa 200 Kb groß und die Kamera hatte ein 16-faches Zoom eingebaut. Ich konnte diese über mehrere Jahre bei verschiedenen Reisen nach Italien einsetzen und kaufte mir schließlich eine eigene Digitalkamera. Jetzt kann ich exzellente Fotos in einer Größe von etwa 500 Kb für meine Arbeit mit Powerpoint erstellen.

Heute bekommen alle meine Klassen ihr Material für das kommende Schuljahr im September. Sie erhalten eine CD-ROM, welche sie nach Hause nehmen können. Diese CD ist beschriftet und mit Bildern aus dem Unterricht illustriert. Ich hoffe, meine Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz eines Mediums, mit dem sie sich so vertraut fühlen, zu motivieren. Ich hoffe auch, dass ihr Wissen um Formenlehre, Syntax und Stil durch den Einsatz des Computers wachsen wird. Dies alles macht die Lektüre von Latein einfacher.

Jeder Text, den wir im Unterricht einsetzen, wurde mit Hilfe von PowerPoint analysiert. Damit können sie Informationen über Vokabular, Wortendungen, Formenlehre, Syntax (innerhalb des gewählten Satzes) und Stil aufrufen. Sie können auch Fragen über den Text beantworten und Erweiterungsübungen erledigen, wo kulturelle Aspekte betrachtet und Querverbindungen zu den schönen Künste veranschaulicht werden sollen. Ich bin mehr als zufrieden, wenn ich sehe, wie meine Schülerinnen und Schüler Fertigkeiten in der Interpretation von Texten und ein Verständnis für Rom und die römische Welt entwickeln. Das unterstützt sicher auch ihre Textarbeit. Ich bin ein zufriedener Mann.

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Gestaltung einer Diashow mit Präsentationssoftware von Mireille de Biasi, [email protected]

Hintergrund und Bildungsziele

In französischen Sekundarschulen verbindet der Unterricht in den klassischen Sprachen das Studium der Sprache und Literatur mit dem von Kunst und Kultur. Für die Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen ist ein Kunstgegenstand im Unterricht genau so wichtig wie ein Text. Ein Bild kann viel mehr als eine Abbildung sein, welche die Schülerinnen und Schüler vom Text ablenkt. Ihre Analyse kann wesentlich zum Textverständnis beitragen. Das Studium von Bildern führt zur Auseinandersetzung mit Texten und umgekehrt. IKT in diesem Zusammenhang ist daher eine äußerst wertvolle Unterrichtshilfe. Der Einsatz von neuen Technologien ermöglicht dem Lehrer/der Lehrerin tatsächlich das Auffinden von Bildern von archäologischen Stätten oder Kunstgegenständen im Internet und die Strukturierung dieses Materials vor der Präsentation in der Klasse.

Zusammenstellen der Diashow

Der Lehrer/die Lehrerin muss vor allem sehr sorgfältig sicherstellen, dass er/sie auch die Rechte für den freien Einsatz der Bilder zu Bildungszwecken hat.

Die Ausrüstung Mehrere Softwareprodukte können für die Gestaltung von Diashows eingesetzt werden. Darunter finden Sie Impress (ein Teil von Star Office oder Open Office), Appleworks und Microsoft Powerpoint. Man braucht nur wenig Zeit, um sich mit den grundlegenden Funktionen dieser Software vertraut zu machen und in der Lage zu sein, eine Reihe von Bildern in einer Präsentation zu strukturieren.

Bilderdatenbanken auf mehreren Internetseiten bieten qualitätsvolle Digitalbilder, z.B. die Perseus Digital Library, das Beazley Archive, Museen, Denkmäler und archäologische Stätten in Griechenland oder im Louvre.

Verschiedene Vorbereitungsstufen

Im ersten Schritt erfolgt die Sammlung der Bilder (Falls nötig, sollten Sie ihr Format mit einem Bildbearbeitungsprogramm anpassen – siehe dazu Kapitel 2 über Bildbearbeitung).

Legen Sie in einem zweiten Schritt die Abfolge der Diashow (d.h. die Reihenfolge, in der die Bilder erscheinen) fest.

Nach dem Starten der Präsentationssoftware sieht man normalerweise dieselbe Menüstruktur wie bei einem Textverabeitungsprogramm.

Um eine neue Folie zu erzeugen, fügen Sie entweder ein Bild oder einen Text oder beides ein.

Erzeugen Sie jetzt eine Folie nach der anderen. Wann immer Sie es wollen, können Sie sich vor der Präsentation eine Folienübersicht anzeigen lassen (Es gibt auch auch eine Bildsortierfunktion bei Powerpoint). Die Reihenfolge kann jederzeit verändert werden.

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Einige wichtige Maßnahmen (abhängig von der verwendeten Software) Steuerung der Dias mittels Timer oder manuell Folienübergänge können entweder eine bloße Aneinanderreihung von Bildern wie bei

einer traditionellen Diashow sein oder auch kreuzförmige Überblendungen, Überblendungen mit Zoomeffekten, Damenbrettmustern oder Überdeckungseffekten sein.

Beschriftungen von Bildern und Textfeldern Darübergelegte Linien, Zeiger und Pfeile, um auf Bilddetails aufmerksam zu machen.

Weitere Details dazu finden Sie in der Arbeit von Jacques Julien von der Bildungsbehörde Versailles unter http://www.ac-versailles.fr/pedagogi/Lettres/Rome _royale/serment0.htm

Integration von Sounddateien wie etwa Teile des Madrid Musicae Atrium oder von Annie Belis vom Kerylos Ensemble. Diese können etwa als Hintergrundsmusik für die Douris Weinschale eingesetzt werden. Stellen Sie sicher, dass sie ohne Copyrightbeschränkung eingesetzt werden können.

Einsatz im UnterrichtEin Computer und ein Datenprojektor sind Voraussetzung. Die Qualität der Projektion ist besser, wenn man eine spezielle Projektionsfläche verwendet. Eine einfache weiße Wand erfüllt jedoch ebenfalls den Zweck.

Zwei Beispiele für einen konkreten EinsatzAls Vorbereitung auf die Beschäftigung mit Teilen von Platons Protagoras kann ein Studium der Weinschale von Douris sehr interessant sein (Dieses archäologische Kunstobjekt befindet sich im Pergamon Museum von Berlin und Abbildungen davon sind in der Perseus Digital Library verfügbar). Es hilft den Schülerinnen und Schülern, grundlegendes Wissen über das Thema Bildung in Athen zu erwerben. Dieses Thema wird mit Griechischanfängern im dritten Jahr der Oberstufe durchgearbeitet.

Das Studium des Bildes Die Sabinerinnen von Jacques-Louis David, (Louvre Museum, Louvre-edu Software) ist nach der Lektüre des Textes von Livius über den Raub der Sabinerinnen empfehlenswert. Dieses Thema wird von Lateinanfängern im zweiten Jahr der Oberstufe durchgearbeitet.

Der Vorteil des Einsatzes von DigitalbildernEin hochauflösendes Bild erlaubt es Lehrern/Lehrerinnen und Schülern/Schülerinnen, an einer genauen und detaillierten Analyse eines Bildes zu arbeiten. Das Bild hilft bei der Bildung eines genauen Verständnisses dafür, welche Rohstoffe der Künstler bei seiner Arbeit einsetzte. Der Lehrer/die Lehrerin kann die Bildgröße einstellen, indem er den Datenprojektor von der Projektionsfläche entfernt und die tatsächliche Größe des Abgebildeten simuliert. Dies hinterlässt einen großen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern, da es scheint, als ob das Abgebildete sich tatsächlich im Klassenzimmer befindet.

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Verwendung des Internets: Benwell, Mittelpunkt des Universums von Andrew Parkin, [email protected]

Benwell ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort im Westen von Newcastle upon Tyne. Seine Geschichte spiegelt sich in der Fülle der archäologischen Fundgegenstände aus der Umgebung in der Sammlung des University Museum of Antiquities von Newcastle wider. Benwell ist vielleicht als Standort eines römischen Forts entlang der Hadrian’s Wall am besten bekannt. Das Museum bietet eine beachtliche Sammlung von lokalen Inschriften und anderen Fundgegenständen. Es gibt aber auch prähistorische, sächsische und mittelalterliche Exponate der Umgebung in der Sammlung des Museums.

Im Jahr 1997 besuchte eine Studiengruppe von Benwell das Museum und war erstaunt zu erfahren, dass ihre Heimat einmal ein wichtiger Platz für die Römer und andere gewesen war. Zusätzlich waren sie beeindruckt von der Vielzahl bedeutender Kunstwerke, die als Zeugnis römischer und folgender Besatzungen des Gebiets überlebt hatten. "Benwell war wirklich einmal der Mittelpunkt des Universums", behauptete einer von ihnen. Diese Erkenntnis führte bei den Angestellten des Museums zum Entschluss, die archäologische Vergangenheit von Benwell bekannter zu machen.

Man beschloss, dass das Museum gestützt auf sein Know-how hinsichtlich des Internets mit Schülerinnen und Schülern des Ortes an der Entwicklung einer Web Austellung arbeiten sollte. Die 7H1, eine Klasse elfjähriger Schülerinnen und Schüler vom West Gate Community College in Benwell, wurde eingeladen, das Museum zu besuchen und Exponate, die sie auch im Web sehen wollten, zu benennen. Den Schülerinnen und Schülern wurde Zugang zur gesamten Sammlung des Museums gewährt. Ihnen gefiel besonders das Lager, welches normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Nach Auswahl ihrer Lieblingsgegenstände von Benwell wurden sie gebeten, die Gründe ihrer Wahl niederzuschreiben. Zusätzlich wurde den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre IKT Fertigkeiten duch Aufbereitung des gewählten Materials fürs Internet weiterzuentwickeln. Drei Berater des Gemeinderats von Newcastle waren von Anfang an eingebunden und verfassten auch eine Einleitung zur Ausstellung, welche den sozialen Kontext herstellte. Das Team des Museums stellte das endgültige Design her und fügte in Zusammenarbeit mit dem Landesarchäologen weitere Informationen über Fundort und die Objekte hinzu.

Beim Projekt wurden die neueste Technologien eingesetzt, um die Vergangenheit wieder zugänglich zu machen und es entstand eine Ressource, welche nicht nur ein Unterrichtsmittel für gegenwärtige und zukünftige Schülerinnen und Schüler des Ortes ist, sondern welche auch die Geschichte eines kleinen Gebietes von Newcastle einem viel größeren Publikum erschließt. Das Projekt gab auch allen Teilnehmer/-innen ein Gefühl der Anteilnahme an der Geschichte ihrer Heimat und einen Eindruck von den Methoden, mit denen mittels einer Museumssammlung Vergangenes zum Leben erweckt werden kann. Hoffentlich haben alle Schülerinnen und Schüler, die am Projekt 'Benwell, Mittelpunkt des Universums' mitgearbeitet haben, ihr Interesse an Museen, regionaler Geschichte und den Möglichkeiten des Internets als Kommunikationsmittel entdeckt.

Die für das Projekt 'Benwell, Mittelpunkt des Universums' entwickelten Methoden wurdenauch in einer Reihe von weiteren IKT Projekten des Museums of Antiquities eingesetzt. Besonders 'Reticulum' stellt einen Site zur Verfügung, der den Römern im Norden Englands gewidmet ist. Dieser baut direkt auf der Arbeit von Grundschülerinnen/-schülern von Northumberland mit dem Museum auf.

Weitere Informationen

Siehe http://museums.ncl.ac.uk/reticulum.

Der Benwell Centre of the Universe Site ist erreichbar über die Homepage des Museums of Antiquities. Die URL ist http://www.ncl.ac.uk/antiquities/ .

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Videokonferenzen beim Fernunterricht von Altgriechischvon Mireille de Biasi, [email protected]

Hintergrund des Projekts und Bildungsziele

Ein namhafter Bildungsbeauftragter der klassischen Sprachen führte diese Unterrichtsmethode im Jahr 2000 im Gebiet der Auvergne ein. Er hatte zuvor einen Versuch der regionalen Bildungsbehörde von Limoges im Umgang damit beobachtet. Diese neue Methode wurde abgelegenen ländlichen Sekundarschulen mit den folgenden Zielen angeboten: Den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, ein seltenes Freifach zu wählen (wo die kleine Klassengröße die Anstellung eines eigenen Lehrers/einer eigenen Lehrerin der klassischen Sprachen nicht rechtfertigt), ihr Allgemeinwissen zu erweitern, in abgelegenen ländlichen Gebieten zu kommunizieren und IKT einzusetzen. Es wird nun bereits das vierte Jahr den Schülerinnen und Schüler von abgelegenen ländlichen Sekundarschulen im Gebiet Puy-de-Dôme, die sich im dritten Jahrgang befinden, die Gelegenheit geboten, Altgriechisch als Freifach mittels Videoschaltungen zu lernen. Lehrer/-innen und Schüler/-innen arbeiten aus der Entfernung unter dem Einsatz von IKT Systemen, besonders von Videokonferenzen.

Übertragung und Empfang

Der/die Lehrer/-in arbeitet in der Schule, der er/sie zugeteilt ist, und unterrichtet Schülerinnen und Schüler, deren Schule Dutzende Kilometer entfernt ist. Bisher variierten die Zeitpunkte der Unterrichtseinheiten in Abhängigkeit von den einzelnen Schulen, aber im Jahr 2004 wurden erstmals zwei Schulen gleichzeitig mit einer wöchentlichen Unterrichtseinheit bedient. So konnten zum Beispiel die sechs Schüler/-innen in Cunlhat und die acht Schüler/-innen in Saint Amant gleichzeitig demselben Unterricht beiwohnen. Das verbessert die Zusammenarbeit unter den beiden Gruppen.

AusrüstungAlle teilnehmenden Schulen sollten mit einem Fernseher und den Geräten, die für eine Videokonferenz notwendig sind, einschließlich einer fernsteuerbaren Kamera und bidirektionaler Mikrophone, ausgestattet sein. Ferner werden auch noch Computer für den/die Lehrer/-in und jede/n einzelne/n Schülerin/Schüler benötigt. Breitbandanschlüsse gibt es in den abgelegenen ländlichen Gebieten Frankreichs noch nicht. Deshalb werden zwei einfache digitale Anschlüsse benötigt: Einen für die Videoübertragung, den anderen für das Internet. Der Unterricht baut auf einem elektronischen Handbuch auf, das in der folgenden Fallstudie beschrieben wird.

Räumliche Aspekte des KlassenzimmersAlle Schülerinnen und Schüler sitzen vor der Kamera und dem Fernseher, auf dem sie ihren Lehrer/ihre Lehrerin sehen und hören können. Jeder hat einen eigenen Computer und eine Mappe, in der er/sie sowohl handschriftliche Notizen als auch Ausdrucke sammelt.

Die meisten Schülerinnen und Schüler besitzen keinen eigenen Computer daheim, wo sie das elektronische Handbuch installieren könnten. Dort, wo die finanziellen Mittel nicht ausreichen, müssen die Schülerinnen und Schüler auch mit einem einzigen Gerät auskommen. Dieser wird dann auf einem zentralen Tisch aufgestellt, sodass ihn alle Schülerinnen und Schüler sehen können. Der/die für die Übertragung verantwortliche Lehrer/-in hat ein Whiteboard, von dem er/sie Ausschnitte für seine/ihre Schülerinnen und Schüler vergrößern kann.

Kontrolle vor OrtWährend des Unterrichts werden die Schülerinnen und Schüler sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus technischen Gründen von einem Erwachsenen überwacht. Diese Person stellt sicher, dass die Ausrüstung richtig eingesetzt wird und bemüht sich, auftretende technische Probleme zu lösen, wie etwa Unterbrechungen in der Ton- und Bildwiedergabe. Sie beaufsichtigt die Schülerinnen und Schüler während der Überprüfungen und druckt Dateien aus. Sie hilft ihnen, die Anweisungen des Lehrers/der Lehrerin bezüglich ihrer Hausaufgaben zu verstehen. Diese Person gibt dem Lehrer/der Lehrerin auch die für den Schulalltag notwendige Hintergrundsinformation. Diese Person ist zumeist einer der schulischen Leiter.

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StundenplanSchülerinnen und Schüler in ihrem dritten Jahr der Sekundarstufe können mit drei Wochenstunden Griechisch beginnen. Die Einteilung der Stunden dafür unterliegt sehr strengen Regeln. Verantwortliche Direktoren/Direktorinnen müssen sich im Klaren sein, dass jeder Lehrer/jede Lehrerin für mehrere Schulen verantwortlich ist. Sie müssen sich also absprechen und auf einen Stundenplan einigen. Ich selber bin an der Trémonteix Sekundarschule in Clermont-Ferrand angestellt, unterrichte aber via Videokonferenzschaltungen auch an den Schulen von Cunlhat und Saint-Amant. Drei Direktoren sind in meinem Fall mit der Erstellung eines passenden Stundenplans beschäftigt.

Organisation des UnterrichtsWährend macher der drei fünfzigminütigen Wochenstunden wird mit Videokonferenzschaltung und dem elektronischen Handbuch gearbeitet. Zu anderen Zeiten arbeiten die Schülerinnen und Schüler eigenständig und verwenden nur das elektronische Handbuch (siehe die Fallstudie auf Seite 64).

Die Aufgaben des Lehrers/der Lehrerin außerhalb der UnterrichtszeitPädagogisch

Die Produktion digitaler Lehrmittel Genaue Planung des Unterrichtsablaufs Die Entwicklung methodischer Aufzeichnungen, um den Schülerinnen und Schülern

beim Erwerb der grundlegenden B2i* Kompetenzen, die bei dieser Art von Fernstudium erforderlich sind, zu helfen.

Die Korrektur der Dateien, die von den Schülerinnen und Schülern erstellt werden Die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern via E-Mail auch außerhalb der

Unterrichtszeit Die Veröffentlichung der Arbeitsunterlagen auf Arbeitsplattformen zur freien Verfügung

für andere Lehrer/-innen.

Technisch Die Evaluierung von Entwicklungen auf dem Sektor der Kommunikationstechnologien Die Lösung möglicher technischer Probleme, besonders da das Projekt in der Auvergne

keinen eigenen technischen Support hat

Die Aufgaben des Lehrers/der Lehrerin während der Unterrichtszeit

Kontaktzeit Die Vorbereitung aller Unterlagen, die den Schülerinnen und Schülern gegeben werden

sollen, bereits vor dem Unterricht Die Sicherstellung der vollen Aufmerksamkeit eines jeden Schülers/einer jeden

Schülerin, sodas es keine bloßen Zuseher gibt. Interaktivität ist wesentlich. Der Schüler/die Schülerin muss dem Lehrer/der Lehrerin in der Ferne jede Schwierigkeit, der er/sie begegnet, mitteilen können. Er/sie muss auch in der Lage sein, ihm/ihr und der gesamten Gruppe jedes Element eines Text- oder Bilddokuments zu zeigen und eigene Dokumente (handgeschriebene Notizen und Übungen) zu erstellen.

Zeit ohne Kontakt Die Vorbereitung von Anleitungen für die Schülerinnen und Schüler, die sie bei ihrer

Arbeit befolgen müssen: Übungen, Recherche, Wiederholung. Die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern via E-Mail, um ihnen ständig

Lernhilfen anzubieten, ihren Fortschritt zu überwachen und ihnen Daten zu schicken.

Der Lehrer/die Lehrerin in der Ferne beweist sein/ihr Engagement innerhalb des Teams durch:

Mitteilung der Noten via E-Mail Teilnahme an Konferenzen des Lehrkörpers und Elternabenden mittels Videoschaltung Beachtung des Schulprofils der anderen Schule Zusammenarbeit mit Lehrern/Lehrerinnen anderer Schulfächer und Treffen von neuen

Schülerinnen und Schülern durch Videoschaltungen Durchführung des Fernunterrichts und Gewährleistung der B2i* Kompetenzen

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Allgemeine Beobachtungen nach drei Jahren Erprobung

Das Projekt erwies sich als eine große Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer. Tatsächlich erhielten sie keine spezielle Ausbildung, und zu Beginn des Projekts hatten sie keine Werkzeuge für eine effiziente Gestaltung des Fernunterrichts zur Hand (z.B. ein elektronisches Handbuch). Die wesentliche Voraussetzung war daher Geduld gepaart mit dem Wunsch, eigene Methoden und Werkzeuge zu entwickeln. Die Bedienung der Ausrüstung für die Videokonferenzen ist recht einfach.

Was die Computer betrifft, sollte der Lehrer/die Lehrerin mit Textverarbeitung vertraut sein und in der Lage sein, Dokumente in verschiedenen Formaten zu erstellen. Er/sie sollte ebenfalls ein Dokument mit greichischen Schriftzeichen öffnen und Bilddateien bearbeiten können. Er/sie sollte in der Lage sein, via E-Mail zu kommunizieren und im Internet zu surfen.

Diese Art Altgriechisch zu lernen erfordert keine speziellen IKT Kompetenzen auf Seiten der Schüler/-innen.

Bekannte Schwierigkeiten Technische Probleme aufgrund von Unterbrechungen der Verbindung und

Schwierigkeiten in der Verwendung des Computers. Um diese zu bekämpfen, kann ein Telefonanschluss auf beiden Seiten wichtig sein.

Die Auswahl des Klassenzimmers: Die beste Lösung wäre ein schallisolierter Raum, um eine hohe Klangqualität zu garantieren. Ein normales Klassenzimmer kann jedoch auch dafür ausreichen, wenn es mit mehreren Mikrofonen ausgestattet ist.

Die Lehrkörper der fernen Schulen halten selten die mit dem Fernunterricht betrauten Lehrerinnen und Lehrer für Mitglieder der eigenen Schule (bei Konferenzen, Elternabenden, oder beim Austausch von alltäglichen Informationen)

Die angemessene Kommunikation zwischen dem Fernlehrer/der Fernlehrerin, dem ganzen Team und der Verwaltung ist eine notwendige Voraussetzung für das Gelingen.

Es ist wesentlich für Lehrer/-innen, die mit dem Fernunterricht betraut sind, als Team zusammenzuarbeiten: Sie können ihre Erfahrungen austauschen, technische und pädagogische Probleme lösen und Unterrichtshilfen gestalten. Innerhalb der regionalen Bildungsbehörde von Clermont-Ferrand gibt es zwei von uns, die bereits an vier unterschiedlichen Standorten via Fernunterricht unterrichtet haben. Wir haben über einen Zeitraum von vier Jahren mehrmals wöchentlich Informationen ausgetauscht. Das elektronische Handbuch ist das Ergebnis dieser Zusammenarbeit (siehe Seite 64).

Zusammenfassung

Der Einsatz von IKT im Unterricht von Altgriechisch ist eine Möglichkeit, kulturelle Unterversorgung in ländlichen Sekundarschulen zu kompensieren. Neben dem Erlernen von Altgriechisch erwerben die Schülerinnen und Schüler auch IKT Kompetenzen und die Fähigkeit zum Selbststudium. Persönliche Begegnungen von Lehrern/Lehrerinnen und Schülern/Schülerinnen haben sich jedoch als notwendig herausgestellt. Diese Treffen werden sehr geschätzt und es finden drei in jedem Jahr statt: Im September, Februar und Ende Mai. Lehrer/-innen und Schüler/-innen treffen sich an einem Ort, wo sie gewöhnlich kulturelle Aktivitäten miteinander erleben, wie etwa bei Besuchen örtlicher oder nationaler Museen oder Treffen mit lokalen Künstlern, um die moderne und antike Kunst in Keramik und Bildhauerei miteinander zu vergleichen. Virtuelle Vorgänge wurzeln somit in der Realität, und Schülerinnen und Schüler lernen über ihr antikes Erbe.

* Das B2i (Brevet Informatique et Internet) ist ein Zertifikat über die Fertigkeiten im Umgang mit IKT, das französische Schülerinnen und Schüler innerhalb der ersten vier Jahre in der Sekundarschule erwerben müssen. Einige der Grundkompetenzen sollten bereits in der Volksschule unterrichtet werden.

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WebQuestvon Elisabeth Nedergaard, [email protected]

Diese Fallstudie handelt von einer WebQuest über die verschiedenen Ansichten über die Antike in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und deren Reflexionen in der Kunst dieser Epoche, besonders der sogenannten "goldenen Zeit" dänischer Kunst, siehe http://fc.nrsbgym.dk/ ~en/old/Webquest/St_st_startside.htm.

Der Name der WebQuest ist "Stille Storhed" (stille Größe) und nimmt Bezug auf einen Ausdruck von Johann Joachim Winckelmann über die Eigenschaften griechischer Bildhauerei im Allgemeinen und die Laokoongruppe im Besonderen: "Edle Einfalt und stille Grösse".

Die besagte WebQuest wurde als Teil einer Aufgabe für eine dänische Lehrerfortbildunginitiative zum didaktischen Einsatz von IKT mit dem Namen "Gymnasie-it" entwickelt, siehe http://www.gymnasie-it.dk. Die Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler im letzten Schuljahr (3.g Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 18 und 20), die mitsammen ein fächerübergreifendes Projekt in Geschichte, Kunst und klassischer Kultur durchführen. Die WebQuest sollte aber auch von Schülerinnen und Schülern in klassischer Kultur oder Griechisch alleine und auch auf der Stufe 2.g (Alter zwischen 17 und 19) eingesetzt werden können.

Die WebQuest wurde im Herbst 2003 von Elisabeth Nedergaard (Klassische Zivilisation, [email protected]) in Zusammenarbeit mit Lone Gosvig Milling (Geschichte, [email protected]) und Alice Bergholt Nilsson (Kunst, [email protected]), Lehrerinnen des Noerresundby Gymnasiums & HF-kursus entwickelt.

Die WebQuest, die im Internet verfügbar ist, besteht aus den folgenden Teilen oder Bausteinen (Vergleichen Sie das Kapitel über die Erstellung einer WebQuest oben im Kapitel 2):

1) Titelseite ("Startside", siehe http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_startside.htm)2) Einleitung ("Introduktion", siehe http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_intro.htm)3) Aufgabenbechreibung ("Hovedopgave", siehe

http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm)4) Prozessbeschreibung ("Processen", siehe

http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm) und in Verbindung damit ein Arbeitsblatt ("Opgaveark", siehe http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm#Opgaveark

5) Evaluierung ("Evaluering", siehe http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_eval.htm)6) Zusammenfassung ("Konklusion", siehe

http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_konklusion.htm)7) Lehrerseite ("Laererens side", siehe

http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_laerer.htm)

Die Titelseite ist nur dazu da, einen Überblick über die verschiedenen Teile der WebQuest zu geben und einen allgemeinen Titel zu präsentieren. Die Einleitung beschreibt den Schülerinnen und Schülern die Rolle der WebQuest im Zusammenhang mit dem in der Klasse behandelten Thema. Sie bezeichnet, welche Kenntnisse die Schülerinnen und Schüler bereits haben sollten, um zur Bewertung der neoklassizisischen Wahrnehmung der Antike schreiten zu können. Sie sollten bereits erfahren im Einordnen griechischer Kunstgegenstände verschiedener Perioden sein und deren Meisterwerke kennen, z. B. den Doryphoros des Polyklet, den Apoxyomenos des Lysipp und die Laokoongruppe aus den vatikanischen Museen.

Die Aufgabenbeschreibung zeigt das übergeordnete Ziel der WebQuest, nämlich dass die Schülerinnen und Schüler sich mit der Wahrnehmung der Antike in der neoklassizistischen Periode vertraut machen und in der Lage sein sollen, dies in einem breiteren Zusammenhang als dem bisher bereits allgemein über diese Zeit Gelernten zu verstehen. Man mag sich fragen, ob eine jede geschichtliche Epoche ein Bild der Antike schafft, das ihrem eigenen Zwecke dient, und weiter, was die Funktion der Antike heutzutage ist. Die Schülerinnen und Schüler werden auf die Seite mit der Prozessbeschreibung, der Arbeitsbeschreibung und dem Arbeitsblatt verwiesen, um dort die verschiedenen untergeordneten Fragen zu beantworten und so zu einem allgemeinen Verständnis des Themas zu gelangen.

Die Seite mit der Prozessbeschreibung zeigt den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Aufgabenarten in einer WebQuest und was sie mit diesen machen sollen. Es wird ihnen erklärt, dass sie die Ressourcen für jede Aufgabe am Arbeitsblatt finden können. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiten an denselben fünf Aufgaben, da diese WebQuest nur als kurzfristige

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WebQuest konzipiert ist (drei Einheiten zu je 95 Minuten inklusive abschließender Plenarrunde). Die ersten vier Aufgaben sollen von den Schülerinnen und Schülern in Partnerarbeit (und in der vorgegebenen Reihenfolge) beantwortet werden. Sie sind alle in kleinere Abschnitte gegliedert, die aus Recherche (redegoerelsesopgave), Reflexion (refleksionsopgave) oder Analyse (analyseopgave) bestehen. Die Gesamtinterpretation des Themas (= Aufgabe 5) erfordert die Teilnahme an der abschließenden Plenarrunde, die auf den Resultaten der Partnerarbeit bei den ersten vier Aufgaben aufbaut. Den Schülerinnen und Schülern wird auf der Seite der Prozessbeschreibung gesagt, dass sie, falls sie zufällig die ersten vier Aufgaben nicht innerhalb des Zeitrahmens der zwei Einheiten fertigstellen konnten, diese eigenständig als Hausaufgabe vor der letzten Plenarrunde komplettieren müssen.

Das Arbeitsblatt präsentiert die fünf Aufgaben und ihre Unterteilungen. Für jede Unterteilung wird die Art der Fragestellung angegeben (redegoerelsesopgave/refleksionsopgave/ analyseopgave), und eine oder mehrere Internetressourcen für die Beantwortung der Fragen werden angeführt. Das Arbeitsblatt gibt es sowohl als downloadbares Word Dokument, in welches die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse eintragen können, siehe http://www.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St-st_opgaver_Word.doc, als auch in einer HTML Version, siehe http://www.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_opgaveark_web.htm .

Die fünf Aufgaben sind wie folgt: 1) Der Hintergrund des Neoklassizismus: Die ästhetische Diskussion im 18. Jahrhundert

(acht Fragen über Winckelmann und Lessing)2) Die Antike in der Bildhauerei der goldenen Zeit (drei Fragen über den dänischen

Bildhauer Bertel Thorvaldsen, eine über Winckelmanns Eindrücke vom Apoll von Belvedere, eine über die spätere Reaktion auf den neoklassizistischen Idealismus: „Uns Künstlern ist es nicht mehr länger gestattet, wie Thorvaldsen in Rom zu sitzen und die Antike zu kopieren…“, sagte der Bildhauer Niels Hansen Jacobsen im Jahr 1899.

3) Die Antike im Spiegel der Gemälde des goldenen Zeitalter (eine Frage über den dänischen Maler Nicolai Abildgaard und sein Gemälde des verwundeten Philoktet, eine über den französischen Maler Jacques-Louis David und den Schwur der Horatier und eine über den dänischen Maler Martinus Roerbye, der in Athen kurz nach dem griechischen Freiheitskampf arbeitete (1833)).

4) Die Antike im Spiegel der Architektur der goldenen Zeit (vier Fragen über die dänischen Architektenbrüder Christian und Theophilus Hansen, welche beide nach der Unabhängigkeit 1833 in Athen arbeiteten und auch bei den Arbeiten auf der Athener Akropolis in dieser Zeit mitwirkten).

5) Die Hauptaufgabe (zu beantworten im Plenum, siehe oben bei den Aufgaben-beschreibung. Die Aufgabe enthält neun Fragen, um die Diskussion in Gang zu halten).

Die Anweisungen zur Evaluierung geben den Schülerinnen und Schülern die Kriterien bekannt, nach denen ihre Arbeit benotet wird. Es wird von ihnen erwartet, dass sie aktiv am Arbeitsprozess teilnehmen, und es wird ihnen gesagt, dass nicht die Menge ihrer Arbeit, sondern deren Qualität bewertet wird. Es ist dabei nicht nur wichtig, Informationen zu finden, sondern diese auch kritisch von der Stufe der Analyse über die der Interpretation bis zu der der Kontextualisierung zu verwerten. Nur so kann Information in Wissen verwandelt werden.

Die Zusammenfassung stellt fest, dass die Schülerinnen und Schüler nach Beendigung der WebQuest Wissen über die neoklassizistische Wahrnehmung der Antike und dadurch auch ein besseres Verständnis der Bildhauerei, Malerei und Architektur dieser Periode erworben haben sollen. Zusätzlich sollte die Arbeit an der neoklassizistischen Periode den Schülerinnen und Schülern neue Zusammenhänge für die klassischen Kunstwerke, welche sie bereits kennen, erschließen und Diskussionen über deren Funktion im gegenwärtigen Europa ermöglichen.

Die Lehrerseite bietet sowohl allgemeine Informationen über WebQuest als Konzept als auch speziell über diese WebQuest. Diese Information wird vom Lehrer/von der Lehrerin für andere Lehrer/Lehrerinnen gegeben und entspricht weitestgehend dem Kapitel über die Erstellung einer WebQuest in diesem Handbuch auf Seite 38f.

Als dieser Beitrag verfasst wurde, ist die "Stille Storhed" WebQuest noch nicht an Schülerinnen und Schülern erprobt worden. Die für die Durchführung einer WebQuest notwendigen Requisiten sind einige Computer mit Internetanbindung (Ein Computer für je zwei Schülerinnen und Schüler).

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Die Erstellung der Webquest und die richtige Auswahl der Links nahm eine sehr lange Zeit in Anspruch, doch es derartig schwierig, sich dem Thema zu nähern und geeignete Materialien zu finden, dass es fruchtlos gewesen wäre, die Schülerinnen und Schüler einfach frei nach Informationen im Internet suchen zu lassen. Indem man dem Lehrer/die Lehrerin die Kontrolle über die Suche nach relevanten Links überlässt, können sich die Schülerinnen und Schüler auf das Thema selbst konzentrieren, ohne viele Stunden mit ergebnislosen Recherchen zu vergeuden.

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Glossar der verwendeten Fachbegriffe

1st Page Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor, http://www.evrsoft.com/

A level Öffentliche Prüfungen in Großbritannien, abgelegt im Alter von 18Access Datenbanksoftware, Teil des Officepakets für PCs (nicht Mac) von

Microsoft Acrobat Software zur Verwendung von pdf Files, http://www.adobe.com ADSL Breitband Internet VerbindungAppleworks Software für allgemeine Zwecke, http://www.apple.com AQA Prüfungskommission in GroßbritannienAS Öffentliche Prüfungen in Großbritannien, abgelegt im Alter von 17 Audacity Freeware Multimedia Software zum Abspielen von Audio und

Videodateien, http://www.real.com Authoring system Software, welche die Erstellung anderer Software gestattetBitmap Eine Art von GrafikdateiCAL Computer Assisted Learning Software CIRCE Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa,

http://www.circe.be CLC Cambridge Latin CourseCmapTool Freeware zur Erstellung von Konzeptplänen, http://cmap.ihmc.us/COLP Cambridge Online Latin Project, http://www.cambridgescp.com CorelDraw Bildbearbeitungssoftware, http://www.corel.com CSCP Cambridge School Classics ProjectCUP Cambridge University PressDateiwerweiterung Die 3 Buchstaben, die einer Datei angefügt werden, z.B.: .docDesktop Jeder Computer für die Arbeit am Schreibtisch. Kann auch das

Bildschirmmenü des Betriebssystems, wie es vom User gesehen wird, sein.

Dreamweaver Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor, http://www.macromedia.com

DTP Desktop PublishingeBook Plattformübergreifendes portables DateiformatEudora Freeware für E-Mail, http://www.eudora.com Excel Tabellenkalkulationssoftware, Teil von Microsoft Office,

http://www.microsoft.com FileMaker Pro Datenbanksoftware dür Mac, http://www.apple.com Firefox Internet Browser und HTML Editor, http://www.mozilla.com Freeware Software, die gratis ist. Beim Einsatz kann es manche Beschränkungen

geben.Front Page Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor,

http://www.microsoft.com FTP File Transfer Protocol, Software zur Übertragung von Dateien ins InternetGCSE Öffentliche Prüfung in Großbritannien, abgelegt im Alter von 16 GIF Eine komprimierte Art von Bilddatei Gif Animator Gratis Bildbearbeitungssoftware, http://www.tucows.com Google Die führende Suchmaschine im Internet, http://www.google.com Gnomemeeting Teamarbeits- und Videokonferenzsoftware,

http://www.gnomemeeting.org/ HotPotatoes Software zur Erstellung von Quizzes, gratis für staatliche Einrichtungen,

http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/index.htm HTML Hypertext Markup Language, verwendet für Webseiten und Websites IKT Information- und KommunikationstechnologieIL Independent Learner (Eigenständig Lernende/r)Impress Präsentationssoftware, Teil von Star Office oder Open Office,

http://www.sun.com oder http://www.openoffice.org/Inspiration Software zur Erstellung von Konzeptplänen,

http://www.inspiration.com/freetrial/index.cfm Internet Explorer Internet Browser and HTML Editor, http://www.microsoft.com Irfan View Gratis Bildbearbeitungssoftware, http://www.irfanview.com/ ISP Internet Service Provider JPEG Eine komprimierte Art von BilddateiLAN Local Area NetworkLaptop Jeder tragbare Computer

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Mac Computer von der Firma AppleMail Apple E-Mail Software, http://www.apple.com Media player Microsoft Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und Videofiles,

http://www.microsoft.com Microsoft Internationaler Softwareriese, http://www.microsoft.com Mozilla Internet Browser and HTML Editor, http://www.mozilla.com Netmeeting Teamarbeits- und Videokonferenzsoftware,

http://www.microsoft.com/windows/netmeeting/ Netscape Internet Browser und HTML Editor, http://www.netscape.com OCR Prüfungskommission in GroßbritannienOHP Overhead ProjektorOpen Office Open Source Office Freeware, http://www.openoffice.org/ Opera Internet Browser und HTML Editor, http://www.opera.com Outlook Express Microsoft E-Mail Software, http://www.microsoft.com Paintshop Pro Bildbearbeitungssoftware, http://www.corel.com PC Personal Computer, normalerweise mit Microsoft Windows Softwarepdf Plattformübergreifendes portables DateiformatPDF 995 Freeware zur Erstellung von pdf Dateien, http://www.software995.com/ Perseus Eine digitale Bibliothek von klassischen Ressourcen, einschließlich

lateinischer und griechischer Texte, http://www.perseus.tufts.edu PHI Packhard Humanities Institute, eine Datenbank von lateinischen Texten,

E-Mail: [email protected] Bildbearbeitungssoftware, http://www.adobe.com PlatformIndependentPerseus CD-ROM Datenbank griechischer Texte, Websites und

Kunstgegenstände, Yale University Press, http://www.yalebooks.co.uk/yale/default.asp

Powerpoint Präsentationssoftware, Teil von Microsoft Office, http://www.microsoft.com

Quicktime Apple Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und Videodateien, http://www.apple.com

QuizFaber Freeware zur Erstellung von Quizzes, http://www.lucagalli.net/ Reader Studio Freeware zur Erstellung von PDF-Dokumenten,

http://www.planetebook.com/ Real Player Freeware Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und

Videodateien, http://www.real.com Romanische Sprachen Sprachen, die sich aus Latein entwickeltenShareware Software, die gratis ausprobiert werden darf aber im Fall des Behalts

bezahlt werden mussSoftware Eine Art von ComputerprogrammSpreadsheet Mathematisches TabellenkalkulationsblattStar Office Gratis Office Software, http://www.sun.com TLG Thesaurus Linguae Graecae, eine Databank altgriechischer Texte,

http://www.tlg.uci.edu/ URL Uniform Resource Locator (Internet Adresse beginnend mit http://www) Virus Programm, das in ein Computersystem eindringen und Schaden

anrichten sollWinasks Freeware zur Erstellung von Quizzes, http://www.winasks.com/20 Windows Ein Microsoft Betriebssystem für die meisten PCs.Word Textverarbeitungsprogramm, Teil von Microsoft Office,

http://www.microsoft.com Works Allgemeines Softwarepaket für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation

und Präsentation

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DIE PARTNER

Noerresundby Gymnasium & HF-kursus

(Logo hier)

AdresseStudievej 149400 NoerresundbyDÄNEMARK

T + 45 98 17 28 33 F + 45 98 17 29 07

Kontakt: Elisabeth NedergaardE-mail: [email protected]

http://www.nrsbgym.dk/

BeschreibungNoerresundby Gymnasium ist eine allgemeinbildende Oberstufenschule (Sekundarstufe II) mit ungefähr 650 Schülerinnen und Schülern und 90 Lehrerinnen und Lehrern. 1962 gegründet verfügt die Schule über eine feste Tradition in den klassichen Sprachen und bietet noch immer Latein und Griechisch als Maturafach für eine Anzahl von Schülerinnen und Schülern jedes Jahr an. Die Schule ist eine von vier allgemeinbildenden Oberstufenschulen im Gebiet von Aalborg, der viertgrößten Stadt in Dänemark. Die Schülerinnen und Schüler kommen sowohl aus dem Stadtbereich als auch den ländlichen Gebieten nördlich von Noerresundby. Die Schule hatte gerade im Hinblick auf IKT immer ein sehr innovatives Schulprofil. Elisabeth Nedergaard unterrichtet am Noerresundby Gymnasium seit 1995.

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Collège Trémonteix

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AdresseRue Jean Monnet63100 Clermont-FerrandFrankreich

T +33 4 73 19 27 50 F +33 4 73 19 27 59

Kontakt: Mireille de BiasiE-Mail: [email protected]

http://www3.ac-clermont.fr/etabliss/tremonteix/ http://www.educnet.education.fr/musagora/default.htm

BeschreibungCollège Trémonteix ist eine private Sekundarstufenschule mit 496 Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 15 Jahren. Latein und Griechisch werden als Freigegenstände vom zweiten bis zum letzten Jahr unterrichtet. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die klassische Sprachen lernen, ist unterschiedlich, aber im Schuljahr 2005-2006 gab es 21 bei den Zwölfjährigen, 27 bei den Dreizehnjährigen und 34 bei den Viezehnjährigen. 37 der Viezehnjährigen lernten Griechisch.

Musagora ist ein Projekt, das vom französischen Bildungsministerium finanziert wird. Ein Team von Lehrerinnen und Lehrern von verschiedenen Akademien ist verantwortlich für die Erstellung didaktisch aufbereiteter Unterrichtsmaterialien für klassische Sprachen in Sekundarschulen, für die Entwicklung von pädagogischen Strategien im Einsatz von IKT und für die Werbung für den Einsatz von IKT als ein Mittel zur Förderung der Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen in Frankreich und in Europa.

CTI Research Academic Computer Technology Institute

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Adresse11 Akteou street118 51 AthenGriechenland

T +30 10 34 16 220 F +30 10 34 16 250

Kontakt: Haralambos Tsaknakis, Efi PolitopoulouE-Mail: [email protected], [email protected]

http://www.cti.gr

BeschreibungDas Academic Research Computer Technology Institute (CTI) ist eine nicht auf Profit ausgerichtete Organisation unter der Kontrolle des griechischen Ministeriums für Bildung. Das Hauptaugenmerk seiner Aktivitäten liegt auf Forschung und Entwicklung im Bereich von IKT und auf der Versorgung des griechischen Staates mit den damit verbundenen Beratungsdiensten. CTI investiert beachtliche Energien in die Einführung und den Einsatz von IKT im griechischen Schulsystem einschließlich der Entwicklung der dafür nötigen Infrastruktur, der Lehrerausbildungsprogramme, der Entwicklung von Software für den Unterricht und anderer Materialien und der Bereitstellung von Support für Schulen. CTI ist ein führender Partner in der Gestaltung und Implementierung von Großprogrammen mit mehr als 10000 Schulen und 100000 Lehrerinnen und Lehrern im ganzen Land, die auf die Entwicklung neuer Methoden zur Förderung des Lernens in allen Fächern durch den Einsatz neuer Technologien abzielen.

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SSIS/CIRD Università degli Studi di Cagliari

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AdresseV. Cino da Pistoia, 2009128 CagliariITALIEN

T +39 70 401 591F +39 70 401 224

Kontakt: Annarella PerraE-Mail: [email protected]

http://www.ssiscagliari.it

BeschreibungSowohl CIRD und SSIS sind Einrichtungen der Universität von Cagliari. CIRD ist eine Forschungsabteilung für Bildung, welche die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer aller Bildungsbereiche organisiert. SSIS bietet fachspezifische Fortbildung für Oberstufenlehrerinnen und –lehrer und Schulpraktika für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer, die aus zwei Jahren spezialisierter Studien neben Unterrichtspraxis in der Schule bestehen.

Medusa Courses for ICT Training

(Logo hier)

Adresse65A St Helen’s GatePocklingtonEast YorkshireYO42 4SYUNITED KINGDOM

T +44 1604 88 01 19

Kontakt: Julian MorganE-Mail: [email protected]

http://www.j-progs.com

BeschreibungMedusa ist die Marke unter der Julian Morgan Lehrerinnen und Lehrern der klassischen Sprachen zeigt, wie man IKT erfolgreich im Unterricht einsetzt. Die Arbeit von Medusa wird von der Joint Association of Classical Teachers unterstützt und beabsichtigt, Lehrerinnen und Lehrern beim Erproben und Evaluieren neuer Technologien im computergestützten Unterricht klassischer Sprachen in Großbritannien zu helfen. Medusa bietet Kurse im Umgang mit der Perseus Software auf CD und online in Zusammenarbeit mit der Yale University Press (UK) und dem Perseus Projekt (USA) an. Die Arbeit von Medusa stellt beispielartig die besten und praktikabelsten freien, webbasierten Ressourcen und verschiedene kommerzielle Produkte einschließlich der Software von Centaur Systems und J-PROGS zur Verfügung.

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Über das Projekt

KoordinationVeerle De Troyer, Jens Vermeersch und Katrien Lehouck (Het Gemeenschapsonderwijs, Internationalisation Department)

HerausgeberJulian Morgan

CIRCE TeamMireille de Biasi, Veerle De Troyer, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Annarella Perra, Efi Politopoulou, Haralambos Tsaknakis, Jens Vermeersch

Mitwirkende AutorenGuy Cherqui, Mireille de Biasi, Robin Delisle, Steffan Griffiths, Jacques Julien, Marc Knecht, Alain Meurant, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Wilf O’Neill, Andrew Parkin, Annarella Perra, Sylvie Royo, Tony Smith, Sophie Van Esch

Andere MitwirkendeAlfred Reitermayer (A), Joeri Facq, Alain Meurant (BE), Hans Joachim Glücklich (DE), Lars Kirkegaard, Hanne Leervad (DK), Vasileios Fyntikoglou, Potamousi Paraskevi (GR), Lucia Baiocchi, Marina Fiori, Stefano Gorla, Simonetta Partolino, Martina Pinna (IT), Francisco de Oliveira (PO), Malcolm Garden, Brenda Gay, Will Griffiths, Andrew Johnson, Chris Lord, Peter Taylor (UK)

ÜbersetzerRoberto Cuccu (Italienisch), Marc Knecht (Holländisch), Hélène Piquemal (Französisch), Andreas Thiel (Deutsch), George Trigas (Griechisch)

Website http://www.circe.be/Gestaltung der Website durch Efi Politopoulou

LayoutBart Vliegen

Verlag????Legal depotD/2007/????ISBN????Falls Sie irgendwelche Fragen zu diesem Buch oder dem Projekt haben, in dessen Rahmen es verfasst wurde, stellen Sie diese bitte Veerle De Troyer oder Jens Vermeersch unter folgender Adresse:Het GemeenschapsonderwijsInternationalisation DepartmentEmile Jacqmainlaan 20B- 1000 BRÜSSELTel.: + 32 2 790 96 61 Fax: + 32 2 790 97 97E-Mail: [email protected] http://www.circe.be

Logo SOCRATES Comenius +

Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates Comenius Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.

COLOPHONDer Inhalt dieses Projekts spiegelt weder die Haltung der Europäischen Kommission noch kann diese für den Inhalt verantwortlich gemacht werden.

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(Handbuch Klappentext)

Die Welt der klassischen Sprachen ist das Fundament von allem "Europäischen" heute. Latein und Griechisch sind die Gründungssprachen der modernen EU, zu einflussreich um leicht kategorisiert zu werden und noch immer voller Wirkung auf die moderne Welt, eben wie die neuen Technologien. Kulturelle Werte und Systeme im 21. Jahrhundert bauen auf dem Erbe der Geschichte auf. Daher ist es nur recht und billig, wenn die modernsten Methoden eingesetzt werden, um das Studium der antiken Vergangenheit Europas zu schützen.

Dieses Buch versucht aufzuzeigen, wie einige der interessantesten Projekte im Unterricht der klassischen Sprachen von heute Informations- und Kommunikationstechnologien dazu nutzen, die klassischen Sprachen im Europa von morgen am Leben zu erhalten.Das Buch soll Lehrerinnen und Lehrern in der Sekundarstufe, welche auf der Suche nach Inspiration, Ideen und Unterstützung bei ihrer alltäglichen Arbeit sind, unterstützen.

+ Logos der Projektpartner

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