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Endlich Weltmacht
Brasiliens Entwicklungsmodell: Großprojekte und Armutsbekämpfung
von Dr. Thomas Fatheuer
NRW-Länderforum Brasilien
MGEPA Düsseldorf, 2. Dez. 2011
Geschichte als Tragödie
Lulas Triumph
Ein unzertrennliches Paar
Ungeahnte Kontinuität
Grundlagen des Erfolges Lulas
Finanzielle Unterstützung der Ärmstendurch Bolsa Família
Ausweitung des Systems der Mindestrenten Systematische Anhebung des Mindestlohnes Lange Phase Wirtschaftlichen Wachstums Aktive Staatliche Entwicklungspolitik Ausweitung des Zugangs zu Kredit PAA – PNAE – CONAB - PRONAF....
Alles wird Besser
Mehr als 10 Millionen neue Arbeitsplätze zwischen 2003 und 2005
Arbeitslosenquote sinkt von 12,3 auf 8% 24 Millionen BrasilianerInnen verlassen die
Armutszone 2010 wächst das BIP um 7,5%, höchste Wert
seit 1973
Grundlagen des Systems Lula
Breiter Nationaler Konsens für eine wachstumsorientierte Entwicklungspolitik
Einbeziehung der Gewerkschaften
Orthodoxe makroökonomische Orientierung
Strategisches Bündnis mit dem Agrarsektor
Aktive Rolle des Staates bei der Finanzierungvon Investitionen:
Kapitalisierung der BNDES
Nicht alle sind glücklich
Rechte Opposition ohne Projekt Politische Stabilität ist durch ein Bündnis mit
Teilen der traditionellen Oligarchie erkauft:
„Grupo Sarney“ Zahllose Korruptionsskandale PT wird zur „normalen“ Partei
Brasil – Gigante pela Natureza
Großer Anteil an erneuerbarer Energien Agrogroßmacht – inklusive Agroteibstoffe Süßwasserriese Große Erdölvorkommen im Pre-Sal Peak Everything – Peak Nothing!!!
Belo Monte – Staudamm der Superlative
• Drittgrößter Staudamm der Welt• 11 000 MW installierte Leistung• Nur 516 km2 überschwemmte Fläche• Acht Milliarden Euro Baukosten• Ausschließlich national finanziert • 20 000 Arbeitsplätze in der Bauphase• Bewegung von Erdmassen wie beim Bau des
Panamakanals
„Belo Monte de problemas“
• Etwa 20 000 Menschen müssen umgesiedelt werden
• Starke Einflüsse auf ein fragiles Ökosystem
• Ungeordnete Besiedlung der Region
• Explodierende Baukosten: 20 – 30 Mrd R$
Vorhersage 2004: 4 Mrd.
Kontext Wasserkraft in Brasilien
• Verbleibendes Potential konzentriert sich in Amazonien
• Klimadiskurs begünstigt Wasserkraft
• Billige Energie als Teil des Entwicklungsmodells
• Energie in Amazonien zur Entwicklung regionaler Industrieclaster
Zukunft in Amazonien
Nur 1% des Potentials werden bisher genutzt
42.619 MW sind bereits inventarisiert
Amazonien wird zur Schlüsselregion für das
Wachstumsmodell
„das hydroelektrischen Eldorado“
Energiegrossmacht
„Brasilien ist die Energiegroßmacht des 21. Jahrhunderts. Erstens, weil es das Land mit dem größten Anteil erneuerbarer Energien unter entwickelten und sich entwickelten Ländern ist. Zweitens, weil wir ein großer Exporteur von Erdöl sein werden, ein wichtiges Element für die globale Energiesicherheit, ohne dass wir unsere Energiebilanz verschmutzen: wir werden weiterhin Ethanol verbrauchen.“ (M. Tolmasquin)
Was sagen wir TINA?
• Potential an alternativen Energien (Windkraft) nicht annähernd ausgeschöpft
• Investitionen in Energieeffizienz
• Repotentialisierung vorhandener Staudämme
• Intelligente Lösungen für spezifische Probleme (e.g. Duschköpfe)
Die Systemfrage stellen!!!
• Keine Debatte ohne die Frage Energie wofür?? – Energie für wen??
• Es wird nie genug Energie für eine Exportwirtschaft geben, die auf energieintensive Produkte aufbaut (Aluminium)
• Verlagerung energieintensiver Produktion schafft neue Nachfrage (Stahlwerke in Brasilien)
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit