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fiolfs, Entdeckung des Cocosnussols in der Seife. 27 ist, dass aus dem Destillate Salzsauredampfe zu entweichen beginnen, was fruher oder spater eintritt, je nachdem man mehr oder weniger Wasser glcich aufangs vorgeleg~ hat., so giesse man so lange Wasser zu, bis die uberge- hende Saure wieder vollig verschluckt wird, ohne jedoch durch einen Ueberschuss an Wasser die Saure Zu sehr zu verdunnen. Auf diese Weise kann man die Destillation beliebig fortsetzen und erhalt immer, wenn man in dem Augenblicke die Arbeil unterbricht, wo Salzsauredampfe nicht mehr absorbirt werden, eine stark rauchende Saure von 1,450 specifischem Gewichte*j. Entdeckung des Cocosnuss8ls in der Seife ; vo n D e m s e 1 b e 11. Bekanntlich bedienen sich viele Seifensiedcr in ncuerer Zeit zum Theil des Cocosnussols, urn damit eine Seife zu erzielen, die mit der Eigenschaft, 50, 60 ja 80, 100 Proc. Wasser in sich aufzunehmen, ohne von ihrer ausserordent- lichen Festigkeit wesentlich zu verlieren, ein sehr lang- samcs Austrocknen verbindet ; welcher Belrug mit -einer aus jedem anderen gebrauchlichen Fette bereitetcn Seife unmoglich ware, da diese bei solcher Vcrfalschung langst ihre Hark eingebusst hatte. Ich sagte ,,zum Theil"; es wird namlich zugleich mit jenem Nussol ein Theil eines andern Fettes verseift, und auf diese Weise der Geruch des Cocosnussols maskirt, was so vollkommen erreicht wird, dass er schlcchterdings nicht bemerkbar ist. Den- *) Ich darf mir wohl die vorliufigc Beinerlcung crlauben, dass ich nichstens, so wie es der Raum in diesem Archive gestattet, eine ausfuhrliche Mittheilung unserer scit einem Jahre befolgtcn Pe- thode zur Rectification der gerneinen Salzsaure geben wcrde. So einfach die Reinigung der gemeinen Siure zu sein scheint, so hat sie doch ihrc Schwierigkeit, deren Bcseitigung uns zu nicht uninlerssanten Resultaten gcfiihrt hat. H. Waclrenroder.

Entdeckung des Cocosnussöls in der Seife

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fiolfs, Entdeckung des Cocosnussols in der Seife. 27

ist, dass aus dem Destillate Salzsauredampfe zu entweichen beginnen, was fruher oder spater eintritt, je nachdem man mehr oder weniger Wasser glcich aufangs vorgeleg~ hat., so giesse man so lange Wasser zu, bis die uberge- hende Saure wieder vollig verschluckt wird, ohne jedoch durch einen Ueberschuss an Wasser die Saure Zu sehr zu verdunnen. Auf diese Weise kann man die Destillation beliebig fortsetzen und erhalt immer, wenn man in dem Augenblicke die Arbeil unterbricht, wo Salzsauredampfe nicht mehr absorbirt werden, eine stark rauchende Saure von 1,450 specifischem Gewichte*j.

Entdeckung des Cocosnuss8ls in der Seife ; vo n

D e m s e 1 b e 11.

Bekanntlich bedienen sich viele Seifensiedcr in ncuerer Zeit zum Theil des Cocosnussols, urn damit eine Seife zu erzielen, die mit der Eigenschaft, 50, 60 ja 80, 100 Proc. Wasser in sich aufzunehmen, ohne von ihrer ausserordent- lichen Festigkeit wesentlich zu verlieren, ein sehr lang- samcs Austrocknen verbindet ; welcher Belrug mit -einer aus jedem anderen gebrauchlichen Fette bereitetcn Seife unmoglich ware, da diese bei solcher Vcrfalschung langst ihre H a r k eingebusst hatte. Ich sagte ,,zum Theil"; es wird namlich zugleich mit jenem Nussol ein Theil eines andern Fettes verseift, und auf diese Weise der Geruch des Cocosnussols maskirt, was so vollkommen erreicht wird, dass er schlcchterdings nicht bemerkbar ist. Den-

*) Ich darf mir wohl die vorliufigc Beinerlcung crlauben, dass ich nichstens, so wie es der Raum in diesem Archive gestattet, eine ausfuhrliche Mittheilung unserer scit einem Jahre befolgtcn Pe- thode zur Rectification der gerneinen Salzsaure geben wcrde. So einfach die Reinigung der gemeinen Siure zu sein scheint, so hat sie doch ihrc Schwierigkeit, deren Bcseitigung uns zu nicht uninlerssanten Resultaten gcfiihrt hat.

H. Wac lrenroder .

28 Verfalschung von Q&ecksiZber.

jenigen meiner Herren Collegen nun, die nicht allein routi- nirte Apotheker, sondern auch sparsame Hausvater sind und in solcher Eigenschaft Wasser und Seife in gleichem Werthe ungern bezahlen werden, wird es nicht unlieb sein, ein leichtes Priifungsmi ttel einer so verfalschten Seife zur Hand zu haben, welches darin besteht, dass man die zu untersuchende Seife in kochendem destillirten Wasser auflost und einige Tropfen verdunnter Schwefelsaure hin- zufugt, wodurch augenblicklich der sehr charakteristi- sche Geruch des Cocosnussols in seiner ganzen Intensitat hervortritt.

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Notiz uber Wlrksamkeit des Eisenoxydbydrats gegen Arsenikvergiftung.

(Aus einam Briefe des H m . Apoth. F i s c h e r in Saalfeld.) Vor kurzer Zeit hatte ich Gelegenheit die kraftige

und schnelle Wirkung des Eisenoxydhydrats bei Ver- giftung mit Arsenik kennen zu lernin, und zwar bei einem Hunde. Ein in meiner Nachbarschaft wohnender Bekann- ter hatte zur Vertilgung von Mausen ein Quantum von circa 3 Drachmen arseniger Saure auf gebratenen Speck ge- streut und diese ganze Menge wurde von seinem Jagdhunde verschluckt. Kaum eine Minute spater gaben wir dem- selben circa 4; Unzen des Eisenoxydhydrats, wie es in Apotheken vorrathig gehalten werden soll. Diese Dosis wurde nach 5 Minuten wiederholt und es stellteii sich keine weitere Vergiftungssymptome ein als etwas Erbre- chen. Nach kaum 6 Stunden war das Thier ebenso mun- ter und gesund wie fruher.

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Verfiilschung von Quecksilber. Nach einer mundlichen Mittheilung des Zollinspeclors

fur Drogueriewaaren, Hofraths und Professors L u d wig in St. Petersburg ist beim dortigen Zollamte ein Betrug entdeckt worden, der meines Wissens noch nicht mitgetheilt ist.