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160 Ros en t ha 1 e r Archiv der Pharmazie auf eine Saule von 4 g Aluminiumoxyd ,;VIroelm alkalifrei" und digeriert den Ruckstand in gleicher Weise mit weiteren 3 ml Chloroform-Methanol; nach dem Erkalten wird auch diese Lijsung auf die Siiule gegeben, sowie anschlieSend 7 ml Chloroform-Methanol. Das erhaltene Filtrat wird auf dem Wasserbad eingedampft, der Ruckstand rnit 2 ml Methanol iibergossen und erneut eingedampft. Dann wird in 30 ml Wasser aufgenommen und der Gehalt an Colchicin wie oben beschrieben jodometrisch bestimmt. Wertbestimmung von Semen Colchici gepulverter Droge (Sieb 4) we,zlen in einer Reibschale tropfeiiweise dreimal je 1 ml Methanol-Wasser gegeben und jedesmal durch sorgfiiltiges Verreiben fur gleichmiibige Durchfeuchtung gesorgt. Die angefeuchtete Droge wird sodann in ein mit Hahn versehenes Glasrohr von erwa 20 mm Durchmesser, das unten rnit einem Watte- bausch verschlossen ist, gefiillt. Die Oberfliiche der Siiule bedeckt man ebenfalls rnit etwas Watte. Man spult Reibschale und Pistill zweimal rnit je 10 ml Methanol-Wasser nach, die anschliefiend auf die Drogensaule gegeben werden, und gibt, nachdem die Flussigkeit fast ganz in die Droge eingezogen ist, noch einmal 20 ml Methanol-Wasser auf. Der Ab- flu8 wird so reguliert, daB in der Minute 20 bis 30 Tropfen austreten. Das Perkolat wird in einer Porzellanschale auf dem Wasserbad zur Trockne eingedampft, und der Ruckstand unter leichtem Erwiirmen anf dem Wasserbad in 10 ml Wasser aufgenommen. Man be- reitet sodann die Siiule zur ersten adsorptiven Filtration vor, indem man ein am unteren Ende verjiingtes Glasrohr von 20 mm Durchmesser niit etwas Watte verschlieBt, sodann 7 g Aluminiumoxyd ,,Woelm alkalifrei" trocken einfiillt., durch Klopfen fur gleichmiiBige Schuttung sorgt und niit etwas Watte bedeckt. Auf diese Siiule wird zunachst so vie1 Wasser gegeben, bis dieses unten abzutropfen beginnt und sodann die auf Zimmertempera- tur abgekuhlte, triibe Losung des Perkolations-Ruckstandes in Wasser. Wenn letztere fast ganz eingezogen ist, gieBt man 5 ml Wasser, rnit denen man zuerst die Schale nach- gespult hat, auf die Siiule. Wenn auch diese fast eingezogen sind, wiischt man die Siiule rnit weiteren 10 ml Wasser. Das Filtrat verdunnt man rnit etwa 100 ml Wasser und schut- telt nach dem Ansiiuern rnit 5 Tr. 16%iger Schwefelsiiure nacheinander mit. 25, 15 und 10 ml Chloroform am. Die vereinigten Chloroformausziige trocknet man uber wasser- freiem Natriumsulfat bis zum vollstiindigen Klanverden, filtriert ab, wiischt Kolbchen iuid Filter zweimal mit je 10 ml Chloroform und dampft zur Trockne. Der Riickstand wird in 4 ml Chloroform-Methanol aufgenommen und diese Losung, wie bei der ma& analytischen Restimmung des Colchicins beschrieben, weiterbehandelt. Wertbestimmung von Tinctura Colchici 40,O g Tinct. Colchici werden in einer Porzellanschale auf dem Wasserbad eingedampft, der Ruckstand in 10 ml Wasser gelost und, wie bei der Wertbestimmung von Semen Colchici beschrieben, wciterbehandelt. Zu 6.0 g grob Entgegnung Von L. Rosenthaler (Eingegangen am 4. Februar 1954) In der Arbeit von C. H. Brieskorn und Mitarbeitern') ,,Biogenetische Zusammenhiinge zwischen Oxytri-Terpensiiuren und iitherischem 01 bei einigen pharmazeutisch wichtigen Labiaten" finden sich folgende SBtze: ,,L. Rosenthaler hat die Annahme ausgesprochen, dafi die Anwesenheit von iitherischem 01 das gleichzeitige Vorkommen von Saponinen bzw. deren Sapogeninen ausschliefie. Unsere Ergebnisse widerlegen die allgemeine Giiltig- keit dieaer Vermutung." 1) Diese Zeitschr. 286, 601 (1953).

Entgegnung

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Page 1: Entgegnung

160 Ros en t ha 1 e r Archiv der Pharmazie

auf eine Saule von 4 g Aluminiumoxyd ,;VIroelm alkalifrei" und digeriert den Ruckstand in gleicher Weise mit weiteren 3 ml Chloroform-Methanol; nach dem Erkalten wird auch diese Lijsung auf die Siiule gegeben, sowie anschlieSend 7 ml Chloroform-Methanol. Das erhaltene Filtrat wird auf dem Wasserbad eingedampft, der Ruckstand rnit 2 ml Methanol iibergossen und erneut eingedampft. Dann wird in 30 ml Wasser aufgenommen und der Gehalt an Colchicin wie oben beschrieben jodometrisch bestimmt.

W e r t b e s t i m m u n g von Semen Colchici gepulverter Droge (Sieb 4) we,zlen in einer Reibschale tropfeiiweise

dreimal je 1 ml Methanol-Wasser gegeben und jedesmal durch sorgfiiltiges Verreiben fur gleichmiibige Durchfeuchtung gesorgt. Die angefeuchtete Droge wird sodann in ein mit Hahn versehenes Glasrohr von erwa 20 mm Durchmesser, das unten rnit einem Watte- bausch verschlossen ist, gefiillt. Die Oberfliiche der Siiule bedeckt man ebenfalls rnit etwas Watte. Man spult Reibschale und Pistill zweimal rnit je 10 ml Methanol-Wasser nach, die anschliefiend auf die Drogensaule gegeben werden, und gibt, nachdem die Flussigkeit fast ganz in die Droge eingezogen ist, noch einmal 20 ml Methanol-Wasser auf. Der Ab- flu8 wird so reguliert, daB in der Minute 20 bis 30 Tropfen austreten. Das Perkolat wird in einer Porzellanschale auf dem Wasserbad zur Trockne eingedampft, und der Ruckstand unter leichtem Erwiirmen anf dem Wasserbad in 10 ml Wasser aufgenommen. Man be- reitet sodann die Siiule zur ersten adsorptiven Filtration vor, indem man ein am unteren Ende verjiingtes Glasrohr von 20 mm Durchmesser niit etwas Watte verschlieBt, sodann 7 g Aluminiumoxyd ,,Woelm alkalifrei" trocken einfiillt., durch Klopfen fur gleichmiiBige Schuttung sorgt und niit etwas Watte bedeckt. Auf diese Siiule wird zunachst so vie1 Wasser gegeben, bis dieses unten abzutropfen beginnt und sodann die auf Zimmertempera- tur abgekuhlte, triibe Losung des Perkolations-Ruckstandes in Wasser. Wenn letztere fast ganz eingezogen ist, gieBt man 5 ml Wasser, rnit denen man zuerst die Schale nach- gespult hat, auf die Siiule. Wenn auch diese fast eingezogen sind, wiischt man die Siiule rnit weiteren 10 ml Wasser. Das Filtrat verdunnt man rnit etwa 100 ml Wasser und schut- telt nach dem Ansiiuern rnit 5 Tr. 16%iger Schwefelsiiure nacheinander mit. 25, 15 und 10 ml Chloroform am. Die vereinigten Chloroformausziige trocknet man uber wasser- freiem Natriumsulfat bis zum vollstiindigen Klanverden, filtriert ab, wiischt Kolbchen iuid Filter zweimal mit je 10 ml Chloroform und dampft zur Trockne. Der Riickstand wird in 4 ml Chloroform-Methanol aufgenommen und diese Losung, wie bei der ma& analytischen Restimmung des Colchicins beschrieben, weiterbehandelt.

W e r t b e s t i m m u n g v o n T i n c t u r a Colchici 40,O g Tinct. Colchici werden in einer Porzellanschale auf dem Wasserbad eingedampft,

der Ruckstand in 10 ml Wasser gelost und, wie bei der Wertbestimmung von Semen Colchici beschrieben, wciterbehandelt.

Zu 6.0 g grob

Entgegnung Von L. Rosenthaler

(Eingegangen am 4. Februar 1954)

In der Arbeit von C . H . Brieskorn und Mitarbeitern') ,,Biogenetische Zusammenhiinge zwischen Oxytri-Terpensiiuren und iitherischem 01 bei einigen pharmazeutisch wichtigen Labiaten" finden sich folgende SBtze: ,,L. Rosenthaler hat die Annahme ausgesprochen, dafi die Anwesenheit von iitherischem 01 das gleichzeitige Vorkommen von Saponinen bzw. deren Sapogeninen ausschliefie. Unsere Ergebnisse widerlegen die allgemeine Giiltig- keit dieaer Vermutung."

1) Diese Zeitschr. 286, 601 (1953).

Page 2: Entgegnung

Bd. 287.159 1954, Nr. 3 Buchbesprechungen 161

In Wirklichkeit schrieb icht) von dem Antagonismus zwischen der Verbreitung der

,,Er geht n i c h t s ) so weit, daB sie sich gegenseitig vollig ausschlieBen." Ich vertrat also - entgegen dem mir fiilschlicherweise Zugeschriebenen - die Ansicht,

beiden Stoffgruppen:

daD iitherischee (21 und Saponine gleichzeitig vorkommen konnen.

2) Pharmae. Zentralhalle Deutschland 72, 417 (1931). 3) Jetat von mir hervorgehoben.

BUCHBESPRECHUNGEN Vorlesungen iiber pharmazeutische Chernie und Arzneimittelsynthese fur Studierende

und Apotheker von Prof. Dr. Wulter Huckel, Universitiit Tubingen, zwei Biinde. Erster Band: Anorganischer Teil: XI, 406 Seiten iind 5 Abb. Stuttgart 1953: Verlag

Ferdinand Enke. Geh. DM 42,- ; Ganzleinen DM 45,-. Wenn der Autor, der als Verfasser chemischer Lehrbucher von hohem Range bekannt

ist, als Frucht seiner pharmazeutischen Lehrtiitigkeit den anorgankchen Teil einer pharmazeutisehen Chemie herausgibt, so wird man mit besonderer Erwartung das Buch znr Hand nehmen.

Laut Vorrede ist das Werk aus den Vorlesungen des Verfassers hervorgegangen. Es beginnt mit einer sehr lesenswerteri geschichtlichen Entwicklung der Pharmazie und schlieBt mit einer Betrachtung der Bedeutung der Pharmazie in der Jetztzeit. Hier SOU eine Bemerkung am Schlul dieses Kapitels festgehalten werden, die jedem Lehrer der Pharmazie aus dem Herzen geaprochen ist, daB niimlich die Aufgabe des Apothekers in der Versorgung des Publikums mit zuverliissigen Arzneimitteln nicht erschopft ist, sondern daI3 er dessen bewult sein muB, daD er in seinem Bereiche der naturwissen- schaftliche Sachverstiindige ist und dieser daraus entspringenden vielfiiltigen Verpflich- tung kraft seiner akademischen Bildung stets nachkommen sollte.

In diesem Buche jedoch wird im wesentlichen die Hauptaufgabe der Pharmazeuten, sich mit den Gegenstiinden der Arzneibucher vertraut zu machen, angestrebt.

Im emten Kapitel, dem destillierten Wasser, zeigt sich, da13 das Arzneibuch erneue- rungsbediirftig ist, und auch in diesem Werke wird ein sehr aktuelles Problem, ein pymgen- freies Wasser fur Injektionszwecke zu erhalten, nicht beriicksichtigt. Auch auf das Vor- handensein von Kupferspuren, die die Ubertragung des Luftsauerstoffes auf empfindliche Substanzen bewirken, ist hier nieht eingegangen.

In der Anordnung dea weiteren Inhaltes ist - und das halte ich fur durchaus zweck- miiBig - nicht ausschlieBlich das periodische System maBgebend gewesen. DaB die qualitative und quantitative Analyse besondere Beachtung findet, ist den Aufgaben des Apothekers entsprechend, angebracht, und daB wiederum die MaBanalyse im Vorder- grund steht, selbstverstiindlich. Gerade die Neutralisationsanalysen erfordern ein be- sonderes Eingehen auf die Grundlagen dieser Methoden, die in recht ansprechender und klarer Form dargestellt werden. I n gleicher Weise finden auch die Anschauungen iiber den Aufbau der Komplexverbindungen an vielen Stellen eine gebiihrende Beachtung.

In hoherem MaBe, als man es bei anderen Lehrbuchern der pharmazeutischen Chemie gewohnt ist, werden die medizinischen Anwendungen der Arzneimittel und ihrer Kom- binationen, ihre Indikationen und die Dosierung besprochen, und einem allgemeinen Wunsche des Standes damit entsprochen. Man kann des Eindruckea sich nicht erwehren, daB mit den Gegenstilnden des Arzneibuches, wie das auch das bekannte ,,Organon von Munek" sagt, eine vielseitige und zweckmaBige Therapie getrieban werden kann.