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822 Zuschriften. Nfitzlichkeit des Katenders auBer Frage steht. Die Zweckm~Bigkeit seiner Anlage l~]3t sich kaum besser beschreiben, als durch die wortgetreue Anffihrung eines Beispieles. Wit w~hten ein naheliegendes: Lessing, Theodor, *** Dr. reed. u. phil. THSchP. Haanover. Anderten b. Hann., Landhaus Miriam. (ebda 8/2 72.) V: Schopen- hauer-%~agner-Nietzscheo6; Wertaxiomatik 08, 2. A. 14; Unter- gang tier Erde am Geist (Europa und Asien) I6, 3. A. 23; Ge- schiehte a]s Sinngebung d. Sinnlosen 20, 4. A. ~6; Symbollk d. menschI. Gestalt 25 : Prinzipien der Charakterologie 26, s. auch LK. Dutch reJchliehe und sehr geschickte Abkfirzungen 1) und Zeichen is% ein ungeheueres Material auf einen ver- h~Itnism~Big kleinen Raum ge.bracht. Aber der Umfang ist doeh gewaltig, und daher mag es erlaubt seth, den be- reits im vorigen Jahr bier ge~.uBerten Wunsch nach einer gewissen Beschr~nkung zu wiederholen. Der Heraus- geber hat leider die Hochflut yon Hinweisen aui Zeit- schriftenaufs~tze und Beitr~ge zu Sammelwerken nicht einged~mmt, und dieses Hochwasser belastet den Kalender mit ether Unmenge -con Hiuweisen, ffir die sicherlich in vielen F~llen kaum ein Bedfirfnis besteht 1) Es bedeutet *** Philosophie, THSchP Professor der Technischen Hochschule, V Verfasser, A Auilage, L.K. Literaturkalender. Die Natur- wi~enschaften (auBer bet dem Autor selbst). W'enn fl~DOLF VON HARNACK seine Abhandlungen nur mit der Formu- lierung erw~hnt: ,,sehr zahlreiche Abhandlungen in den Sitzungsberichten der Preul3ischen Akademie und in Zeitschriften", so dfirite dieses Verfahren wohl ~ls sankfioniert gelten. Leider abet schwelgen die meisten Verfasser yon ZeitschriftenaufsAtzen und Beitr~gen zu Sammelwerken in einer Sintfiut yon Oberschrfften kleiner und kleinster Aufs~tze. Aber wenn jemand so- gar schon seine Mitarbeit an den yon LANDOLT und B6RNSTEIN begrfindeten Tabellen als eine Leistung an- sieht, die in dem Getehrten-Kalender festgehalten zu werden verdient, so dart man das als ein Zeichen yon Genfigsamkeit ansehen, ffir dessen Rubrizlerung der Ka- lender wirldich zu schade ist. Der Gelehrten-Kalender solI kein lucus a non lucendo seth. Die Bitte an den Herausgeber geht dahin, Beitr~ge zu Sarnmelwerken fiberhaupt nicht zu erw~tmen, da es stets nur zusammen- fassende Referate sind, yon sonstigen Artikeln in Zeit- schriiten aber h6chstens fflnf zuzulassen. Ein beson- deres Verdienst w~rde sich der Herausgeber erwerben, wenn er alle diejenigen aus dem Gelehrten-Kalender weglassen wiirde, die ausschlieSlich in den Literatur- Kalender geh6ren. ARN. BERLINER, Berlin. Zuschriften. Der Herausgeber hMt sich ftir die Zuschriften nicht far verantwordich. Enth~ilt die Cellulose eine chemische Vereinigung yon vier Hexosegruppen? Die rechnerische Auswertung des R6ntgenspektrums der Cellulose Iflhrte M. POLANYI 1) bekanntlich zu einem Elementark6rper rhomboedrischer Symmetrie mit dem Volumen yon 68o × lo-14ccm, in dem bet einem spezifischen Gewicht yon s = 1,58 Platz ifir nut 4 C6H1oOs-Gruppen ist. Dieser Befund hat bekanntlich vielfach die Ansicht erweckt, dal3 die Zahl 4 das chemJsche Molekfil der Cellulose wiedergebe oder dab hier fflr das Molekt~l mindestens eine obere Grenze gegeben set. J. R. I~ATZ2) hat zuerst darauf hingewiesen, dal3 im Falle assoziierter Luftstangen die r6ntgenographische Identit~tsperiode kleiner sein k6nnte als die Dimen- sionen des Molekfils, z.B. 112 oder 1/8 usw. der Di- mensionen des Cellulosemolekflls. Sp~ter ist dann auch won R. O. HERZOG3) d~.e M6glichkeit ether Beurteilung der Gr6Se des Cellulosemolekfils aus der Zaht 4 zwar eingesehr~nkt worden, indem die Be- grenzung des krystallographischen Elementarbereiches nicht ohne weiteres den gr6Stm6glichen Umfang des MolektHs angeben soil, sondern dal3 doch die M6glich- keit offengelassen werden mul3, daf3 das Molekfil der Cellulose fiber den Elementark6rper hinausreicht 8) und his zu unendlich groB sein k6nnte. HERZOG h~lt dabei aber doch als eine gleichberechtigte M6gtichkeit die Auslegung der Zahl 4 als eine H6chstzahl ffir das Cellulosemolekfil aufreeht. Es set uns daher gestattet, auf eine Folgerung hin- zuweisen, die sich aus einer soeben erschienenen Arbeit 1) M. POLAXYI, Naturwissenschaften 9, 288, 337. 1921. 2) J. R, KATZ, Physik. Zeitschr. 25, 664. 1924; Cellulosechemie 6. 37- 1925; Ergebnisse d. exakt. Naturw. ]3d. tli, s. $63. 1924; Bd. IV, S. 185. i925. 3) R. O. HERZOG, Cellulosec]lemie 6, 39. 1925; vgl. ebenso 14. HESS, Textilberichte 3, 43. 1922; A. 435, I2o. 1923. desselben Autors 1) ergibt und die deuflich zeigt, dal3 die Zaht 4 far den chemischen Anfbau der Cel]ulose im besonderen in bezug ant die Frage nach ihrem Molekfll fiberhaupf keine Bedeutung haben kann. Die Folgerung wird in der angezogenen Arbeit nicht ge- zogen undist auch nicht ohne weiteres erkennbar, weft sie dutch einen Rechenfehler verdeckt wird. R. O. HERZOG geht yon der Beobachtung aus, dab Cellulosefasern nach vorsichtig unter Erhaltung der Faserform durchgeIflhrter Nitrierung 2) und Acety- lierung 3) ein teilweise scharipunktiges Diagramm gibt, das er mit einem Faserdiagramm vergleicht. Bet der Auswertung der Diagramme nach der Methode yon M. POLANYI finder HEEZOG ffir die acetylierte Faser einen Elementark6rper you vierfacher und far die ni- trierte Faser yon achtfacher Gr6f3e des der Cellulose. In dem Elementark6rper der Acetylcellulose ist also danach Raum fiir I6 Gruppen C6H~Os(COCH~) ~, und in dem der Nitrocellulose far 32 Gruppen C~HsOs(NO~) 2. Das erg~be im Sinne der Auffassung, dab der ermittelte Elementark6rper eine obere Grenze des Molekular- gewichtes der Substanz set, immerhin die respektabeln Molekfilgr6Ben yon 4608 bzw. 8064. Ist nun die HERZ0Gsche Ansicht richtig, dal~ der Elementark6rper irgend etwas init dem Molekfll der Substanzen zu tun hat, so ergeben sich jetzt ~Nider- sprfiche, n~imlich einerseits nach dem Verhalten der Substanzen in L6sung4), worauf bier nicht eingegangen werden soil, andererseits dadurch, dal3 bet der Acety- lierung und Nitrierung entsprechend der Zunahme 1) R. O. HERZOG, Jourm physical, chemistry 3 o, 457. 1925; PULP and PAPER Magazine of Canada 24, 697. 1926; Helvetica chim. acta 9, 63I. 1926. 2) HANS AMBRONN, I4olloid-Zeitschr. 13, 206. 1913. 8) Vgl. dazu D.R.P, 184 2oz; vgl. F. BEClCER, Die Kunstseide. W. Knapp, Halle. 1912. S. 321. ~) Ygl. K. HEss und G. SCmJL'~ZE, A. 448, 99- 1926; vgl. auch K. HESS, 14olloidchem. Beih., AI~iBRONN- Sonderheft, August 1926; und K. HESS, Naturwissen- schaften 14, 435- 1926.

Enthält die Cellulose eine chemische Vereinigung von vier Hexosegruppen?

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822 Zuschr i f t en .

Nfi tz l ichkei t des K a t e n d e r s auBer F rage s t eh t . Die Zweckm~Bigkei t seiner An lage l~]3t s ich k a u m besser beschre iben , als d u r c h die w o r t g e t r e u e Anf f ih rung eines Beispieles. W i t w~hten ein nahe l i egendes :

Lessing, Theodor, *** Dr. reed. u. phil. THSchP. Haanover. Anderten b. Hann., Landhaus Miriam. (ebda 8/2 72.) V: Schopen- hauer-%~agner-Nietzsche o6; Wertaxiomatik 08, 2. A. 14; Unter- gang tier Erde am Geist (Europa und Asien) I6, 3. A. 23; Ge- schiehte a]s Sinngebung d. Sinnlosen 20, 4. A. ~6; Symbollk d. menschI. Gestalt 25 : Prinzipien der Charakterologie 26, s. auch LK. D u t c h reJchliehe u n d sehr geschickte Abkf i rzungen 1)

u n d Zeichen is% ein u n g e h e u e r e s Mater ia l a u f e inen ver- h~I tn ism~Big k le inen R a u m ge.bracht. A b e r der U m f a n g i s t doeh gewalt ig , u n d d a h e r m a g es e r l a u b t seth, den be- re i t s i m vor igen J a h r bier ge~.uBerten W u n s c h n a c h einer gewissen B e s c h r ~ n k u n g zu wiederholen. Der H e r aus - geber h a t leider die H o c h f l u t yon Hinwei sen a u i Zeit- s ch r i f t enauf s~ tze u n d Bei t r~ge zu S a m m e l w e r k e n n i ch t e i n g e d ~ m m t , u n d dieses H o c h w a s s e r b e l a s t e t den K a l e n d e r m i t e ther U n m e n g e -con Hiuweisen , ffir die s icher l ich in v ie len F~llen k a u m ein Bedfi r fnis b e s t e h t

1) E s b e d e u t e t *** Phi losophie , T H S c h P Professor de r T e c h n i s c h e n Hochschu le , V Verfasser , A Aui lage, L . K . L i t e r a t u r k a l e n d e r .

Die Natur- wi~enschaften

(auBer bet d e m Au to r selbst) . W'enn fl~DOLF VON HARNACK seine A b h a n d l u n g e n n u r m i t der F o r m u - l i e rung e rw~hn t : , , sehr zahl re iche A b h a n d l u n g e n in den S i t zungsbe r i ch t en der Preul3ischen A k a d e m i e u n d in Ze i t schr i f t en" , so dfir i te dieses Ver f ah ren woh l ~ls s ank f ion i e r t gel ten. Leider a b e t schwelgen die me i s t en Ver fasser yon Ze i t schr i f t enaufsAtzen u n d Bei t r~gen zu S a m m e l w e r k e n in e iner S in t f iu t yon Oberschr f f t en k le iner u n d k le ins te r Aufs~tze . Aber wenn j e m a n d so- ga r schon seine Mi ta rbe i t an den yon LANDOLT u n d B6RNSTEIN begr f inde ten Tabe l l en als eine L e i s t u n g an- s ieht , d ie in d e m G e t e h r t e n - K a l e n d e r f e s tgeha l t en zu we rden verd ien t , so da r t m a n da s a ls e in Zeichen yon Genf igsamke i t ansehen , ffir dessen R u b r i z l e r u n g der K a - lender wir ld ich zu schade ist. Der Ge l eh r t en -Ka l ende r solI ke in lucus a non lucendo seth. Die Bi t t e an den H e r a u s g e b e r g e h t dah in , Bei t r~ge zu Sa rnme lwerken f i be rhaup t n i c h t zu e rw~tmen, d a es s t e t s n u r z u s a m m e n - f a s sende Refe ra t e s ind, y o n sons t igen Ar t ike ln in Zeit- schr i i t en aber h 6 c h s t e n s fflnf zuzulassen . E in beson- deres Verd iens t w~rde s ich der H e r a u s g e b e r e rwerben , w e n n er alle d ie jenigen aus d e m G e l e h r t e n - K a l e n d e r weglassen wiirde, die ausschl ieSl ich in den L i t e r a tu r - K a l e n d e r geh6ren . ARN. BERLINER, Berl in.

Zuschriften. Der H e r a u s g e b e r h M t s ich ftir die Zusch r i f t en n i ch t f a r v e r a n t w o r d i c h .

E n t h ~ i l t d i e C e l l u l o s e e i n e c h e m i s c h e V e r e i n i g u n g

y o n v i e r H e x o s e g r u p p e n ?

Die r echner i sche A u s w e r t u n g des R 6 n t g e n s p e k t r u m s der Cellulose If lhrte M. POLANYI 1) b e k a n n t l i c h zu e i n e m E l e m e n t a r k 6 r p e r r h o m b o e d r i s c h e r S y m m e t r i e m i t d e m V o l u m e n y o n 68o × l o - 1 4 c c m , in d e m bet e i n e m spezi f i schen Gewich t y o n s = 1,58 P l a t z ifir n u t 4 C6H1oOs-Gruppen ist .

Dieser B e f u n d h a t b e k a n n t l i c h v ie l fach die A n s i c h t e rweckt , dal3 die Zahl 4 das chemJsche Molekfil der Cellulose wiedergebe oder dab hier fflr das Molekt~l m i n d e s t e n s eine obere Grenze gegeben set.

J. R. I~ATZ 2) h a t zuers t d a r a u f h ingewiesen , dal3 im Fal le assozi ier ter L u f t s t a n g e n die r 6 n t g e n o g r a p h i s c h e I d e n t i t ~ t s p e r i o d e kle iner sein k 6 n n t e als die D i men- s ionen des Molekfils, z . B . 112 oder 1/8 usw. der Di- mens ionen des Cellulosemolekflls . Sp~ter is t d a n n a u c h won R. O. HERZOG 3) d~.e M 6 g l i c h k e i t ether B e u r t e i l u n g der Gr6Se des Cellulosemolekfi ls a u s der Zaht 4 zwar e i n g e s e h r ~ n k t worden , i n d e m die Be- g r e n z u n g des k r y s t a l l o g r a p h i s c h e n E l e m e n t a r b e r e i ches n i ch t ohne wei teres den g r6S tm6g l i chen U m f a n g des MolektHs a n g e b e n soil, sonde rn dal3 doch die M6glich- ke i t o f fengelassen werden mul3, daf3 das Molekfil der Cellulose fiber den E l e m e n t a r k 6 r p e r h i n a u s r e i c h t 8) u n d his zu u n e n d l i c h groB sein k6nn te . HERZOG h~l t dabe i abe r doch als eine g le ichberech t ig te M6gt ichkei t die A u s l e g u n g der Zahl 4 als eine H 6 c h s t z a h l ffir das Cellulosemolekfi l au f reeh t .

Es set u n s d a h e r g e s t a t t e t , a u f eine Fo lge rung hin- zuweisen, die s ich a u s e iner soeben e r sch ienenen Arbe i t

1) M. POLAXYI, N a t u r w i s s e n s c h a f t e n 9, 288, 337. 1921.

2) J. R, KATZ, P h y s i k . Zei tschr . 25, 664. 1924; Cel lu losechemie 6. 37- 1925; Ergebn i sse d. e x a k t . N a t u r w . ]3d. t l i , s . $63. 1924; Bd. IV, S. 185. i925.

3) R. O. HERZOG, Cellulosec]lemie 6, 39. 1925; vgl. ebenso 14. HESS, Tex t i l be r i ch t e 3, 43. 1922; A. 435, I2o. 1923.

desse lben A u t o r s 1) e rg ib t u n d die deu f l i ch zeigt, dal3 die Zaht 4 f a r den chemischen A n f b a u der Cel]ulose i m besonde ren in bezug a n t die F rage n a c h i h r e m Molekfll f i be rhaupf keine B e d e u t u n g h a b e n kann . Die Fo lge rung wird in der angezogenen Arbe i t n i c h t ge- zogen u n d i s t a u c h n i ch t ohne wei teres e rkennbar , weft sie d u t c h e inen Rechenfeh le r ve rdeck t wird.

R. O. HERZOG g e h t y o n der B e o b a c h t u n g aus , dab Cel lulosefasern n a c h vors ich t ig u n t e r E r h a l t u n g der F a s e r f o r m durchge I f lh r t e r N i t r i e rung 2) u n d Ace ty - l ie rung 3) ein tei lweise s c h a r i p u n k t i g e s D i a g r a m m gibt , das er m i t e inem F a s e r d i a g r a m m verg le ich t . Bet der A u s w e r t u n g der D i a g r a m m e n a c h der Me thode yon M. POLANYI f inder HEEZOG ffir die ace ty l i e r t e Fase r e inen E l e m e n t a r k 6 r p e r y o u v ie r facher u n d f a r die ni- t r i e r te F a s e r yon ach t f ache r Gr6f3e des der Cellulose. I n d e m E l e m e n t a r k 6 r p e r der Acetylce l lu lose i s t also d a n a c h R a u m fiir I6 Gruppen C6H~Os(COCH~) ~, u n d in d e m der Nit rocel lulose f a r 32 G r u p p e n C~HsOs(NO~) 2. Das erg~be i m Sinne der Auf f a s sung , dab der e rmi t t e l t e E l e m e n t a r k 6 r p e r e ine obere Grenze des Molekular - gewichtes der S u b s t a n z set, i m m e r h i n die r e spek tabe ln Molekfilgr6Ben yon 4608 bzw. 8064.

I s t n u n die HERZ0Gsche A n s i c h t r icht ig , dal~ der E l e m e n t a r k 6 r p e r i rgend e twas ini t d e m Molekfll der Substanzen zu tun hat, so ergeben sich jetzt ~Nider- sprfiche, n~imlich einerseits nach dem Verhalten der Substanzen in L6sung4), worauf bier nicht eingegangen werden soil, andere r se i t s dadu rch , dal3 bet der Ace ty- l i e rung u n d N i t r i e rung e n t s p r e c h e n d der Z u n a h m e

1) R. O. HERZOG, J o u r m phys ica l , c h e m i s t r y 3 o, 457. 1925; PULP a n d PAPER Magaz ine of C a n a d a 24, 697. 1926; He lve t i ca ch im. a c t a 9, 63I. 1926.

2) HANS AMBRONN, I4olloid-Zeitschr. 13, 206. 1913. 8) Vgl. dazu D .R .P , 184 2oz; vgl. F. BEClCER, Die

Kuns t se ide . W. K n a p p , Hal le . 1912. S. 321. ~) Ygl. K . H E s s u n d G. SCmJL'~ZE, A. 448, 99- 1926;

vgl. a u c h K. HESS, 14olloidchem. Beih. , AI~iBRONN- Sonderhef t , A u g u s t 1926; u n d K. HESS, N a t u r w i s s e n - s cha f t en 14, 435- 1926.

Heft 36. l 3. 9. x926 J

Zuschr i f t en . 823

des E l e m e n t a r k 6 r p e r s au f die vier- u n d a c h t f a c h e Gr6Be eine Molekf i lvergr6Berung erfolgt sein smite .

Diese ~ridersprt~che werden behoben , n n d der Ans ich t , dab bei den in F rage s t e h e n d e n S u b s t a n z e n der k ry s t a l l og raph i sche E l e m e n t a r k 6 r p e r i rgend e twas m i t d e m Moleku la rgewich t zu t u n babe, der ]3oden en tzogen , w e n n m a n die zug runde l i egenden Rech- n u n g e n nachpr f i f t : s e t z t m a n in die b e k a n n t e F o rme l die yon HERZOG g e f u n d e n e n Zahlen ein, so erg ib t s ich ffir die A n z a h l (n) der G r u p p e n i m E l e m e n t a r v o l u m e n :

bei Triaeetyleellul ose 637, 5 . IO - ~ X 1,2o X 6,i • io 2a

r~ = = 1,62 288

bei Dinitrocellulose 845 • IO -24 × 1,58 X 6,I • IO 2a

n = = 3,21 • 252

I m E l e m e n t a r v o l u m e n der Acetylce l lu lose h a b e n d a n a c h n i c h t i61), s o n d e r n i.,62, u n d in der Ni t ro- cellulose n i c h t 322), sonderl l 3,21 C~-Gruppen Pla tz . W e n n a u c h die Zahl 3,21 vie l le icht au f 3,0 a b g e r u n d e t werden m a g (7% Fehlergrenze) , u n d w e n n m a n viel- le icht d a n n a u c h a n n e h m e l l k6nn te , dab in der Ni t ro- cellulose zwar n i c h t 4, sonde rn 3 C6-Gruppen e n t h a l t e n s ind, was wen igs t ens gr6Benor ,dnungsmXgig fiberein- s t i m m e n wfirde, so h a t die e r rechne te Zahl 1,62 in chemische r t l i n s l c h t gar ke inen Sinn, a u c h d a n n n icht , w e n n m a n sie au f 1, 5 a b r u n d e n wollteZ). W i t m~ssen ]olgern, dab der durch das Rdntgendiagramm ausgeraessene Elementark6rper nichts ml t dem Molekulargewicht der beiden Substanzen zu tun hat.

D a s Ergebn i s m a c h t es n u n auBerorden t l i ch un - wahrsche in l ich , dab a u c h der Zahl 4 ffir die Cellulose i rgende ine B e d e u t u n g in bezug auf das Moleknlar- gewich t z u k o m m t . K ~ m e ihr diese zu, so so l l te die Zahl in der Acety]cel lulose u n d in der Ni t rocel lulose wieder he rvo r t r e t en , u n d dies u m so mehr , als HERZOG selbs t zeigt, dab bei d e m ~ b e r g a n g yon Faserce l lu lose in Fase r - es te r die Krys tMl i tg r613enordnung sich n i c h t ~ndert4).

Zur F rage fiber das Moleku la rgewich t der Cellulose sei a u f meille v o r a n g e h e n d e n Mi t t e i lungen ~) h ingewiesen , bei denen d u r c h k ryoskop i sche B e s t i m m u n g y o n drei k rys ta l l i s i e r t en D e r i v a t e n der Cellulose (Triacetyl- , Diaee ty l - u n d Tr imethy lce l lu lose ) als Molekfil der Cellulose n u r ein e infaches der Gruppe C6HI005 her- v o r g e t r e t e n ist , das u n t e r e n t s p r e e h e n d e n L6sungs - b e d i n g n n g e n s ieh zu Molekf i lkomplexen assozi ieren kann , f fir die es aber schwer f~llt, i rgendeil le cha rak - t e r i s t i sche Molekulargr6Be zu fixierell. M a n k a n n solche Assoz ia t ionen en t w e d e r als groBe Molektile oder als kleine K r y s t ~ l l c h e n ansp rechen . T u t m a n das ers tere , d a n n l iegt es a m n~chs ten , a u c h in der na t f i r l ichen Cellulose solche g rogen Molekfile a n z u n e h m e n .

Ber l in -Dah lem, den 2I. Ju l i 1926. KURT HEss .

1) HERZOG f inder gellaU 15,9; hier is t a u c h das E l e m e n t a r v o l u m e n aus den R 6 n t g e n p e r i o d e n fa lsch aus- mnl t ip l i z ie r t ; dieselbe feh le rha f t e B e r e c h n u n g wieder- ho l t s ich in e iner soeben in den Helv . ch imica ac t a (Bd. 9. 1926) e r sch ienenen A b h a n d l u n g .

~) HERZOG f inder g e n a u 32,I. 3) Oder m u g m a n sie au f I a b r u n d e n ? 4) Es dfirfte j e t z t auch fhr die Seide sehrfraglich sein,

ob der von R. BRILL (Liebigs Ann. d. Ckem. 434, 204. 1.923; 446, 307 . 1923) e rmi t t e l t e E l e m e n t a r k 6 r p e r i rgend e twas m i t d e m Moleku la rgewich t der bier in F rage s t e h e n d e n k r y s t a l l i n e n E iwe iBkomponen te zu t u n ha t .

5) K. HESS, W. WEI.TZlEN n n d E. MESSM~R Liebigs A. 435, 1. 1923, ' u n d die fo lgenden Mi t te i lungen in Liebigs A., teilweise "in Druck .

V e r f a h r e n z u r M e s s u n g y o n G a s t e m p e r a t u r e n .

Man k a n n die W g r m e v e r l u s t e eines T h e r m o m e t e r s , e twa eines T h e r m o e l e m e n t s , die es z. 13. in einer Gas- mas se d u r c h A u s s t r a h l u n g gegen kMtere W ~ n d e er- f ah r en kann , d a d u r c h kompens ie ren , 'dal3 m a n es e lekt r i seh aufheiz t , e twa so, dab m a n die L6ts te l le des T h e r m o e l e m e n t s m i t e inem e lekt r i sch gehe iz ten Bfigel vern ie te t . Saug t m a n n u n m i t e iner W a s s e r s t r a h l p u m p e das Gas an d e m Heizbfigel, den m a n h in t e r e iner Dfise anordne t , einige Sekunden l ang vorbei , so w i rk t da s Gas auI den ]3figel kflhlend, fal ls er fiber die Gas- t e m p e r a t u r aufgehe iz t i s t ; i s t d u r c h die H e i z u n g die G a s t e m p e r a t n r noeh n i eh t erreich£, so w i rk t der Gas- s t r o m erwi i rmend a n t den Bfigel. E s i s t le icht , die G a s t e m p e r a t u r zwischen zwei n a h e beie i l lander l iegende T e m p e r a t u r w e r t e e inzugrenzen ; ein T e m p e r a t u r g r a - d i en t in der N~he der L6ts te l le i s t zu ve rme iden .

Mit e inem n a c h d e m angegebel len Pr inz ip g e b a u t e n G a s p y r o m e t e r h a b e n s ich in einer Gasmu i f e l u n d in

¢~/oo

°G

1006

900

800

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Thermaelement ¢ GaJfljrometet" ¢

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Zeif /n SYunden Fig. i . G a s t e m p e r a t u r in einer Gasmuffe l .

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i h r em F u c h s bei Feh lanze ige des ungeheiztexa T h e r m o - e l emen t s yon m e h r Ms IOO ° C G a s t e m p e r a t u r e n bis zu iooo ° C m i t e iner Genau igke i t yon d u r c h s c h n i t f l i c h un - geifLhr 3 ° C in kurze r Zeit b e s t i m m e n lassen. Einige MeB- ergebnisse s ind in Fig. I u n d 2 d a r g e s t e l l t Die Ful3- p u n k t e der Pfeile geben die infolge der H e i z u n g er- re ichte G le i chgewich t s t empera tu r an ; die P fe i l r i ch tung u n d Pfei l l~nge beze ichne t Steigen 0der Fa l len der T e m - p e r a t u r des Heizbfigels illfolge der Beseh leun igu l lg des Gass t romes . Die G a s t e m p e r a t u r l iegt zwischen zwei ei l lander en tgegenze igenden Pfei lspi tzen. Die d u r c h die ul l tere tCurve da rges te l l t en MeBergebnisse s ind die Anzeigen des ungehe i z t en T h e r m o e l e m e n t s bei der na t f i f l i chen S t r 6 m u n g des Gases. Das G a s p y r o m e t e r war s e n k r e c h t d u r e h eine W a n d der Muffel bzw. des Fuchse s e ingeff ihr t .

Die Abkf ih lung der Gase vor ihrer Ber f ih rung m i t der L6ts te l le du rch ad iaba t i sche E x p a n s i o n k o m m t bei