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Entwicklung und Begründung der Einkommensbesteuerung. Erträge der Forschung, Band 154. Wissenschaftliche Buchgesellschaft by Siegfried F. Franke Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 40, H. 2 (1982), pp. 367-368 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40911786 . Accessed: 14/06/2014 06:10 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.37 on Sat, 14 Jun 2014 06:10:12 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Entwicklung und Begründung der Einkommensbesteuerung. Erträge der Forschung, Band 154. Wissenschaftliche Buchgesellschaftby Siegfried F. Franke

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Entwicklung und Begründung der Einkommensbesteuerung. Erträge der Forschung, Band 154.Wissenschaftliche Buchgesellschaft by Siegfried F. FrankeReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 40, H. 2 (1982), pp. 367-368Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40911786 .

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Besprechungen 367

Der politisch-moralische und finanziell bedeutsamste Aspekt einer Negativen Ein- kommensteuer sind die vermutlichen oder vermeintlichen Wirkungen auf das Arbeits- angebot. Sie stehen im Zentrum der Kontroverse um die Einführung eines Negativsteuer- systems. Der Literaturbestand zu dieser Frage ist kaum mehr zu überblicken, so daß sich der Leser eine fundierte und konzise Übersicht erhofft. Auch diese Erwartung wird von der hier anzuzeigenden Schrift nicht in zufriedenstellender Weise erfüllt. Der in der mikroökonomischen Theorie sehr bewanderte Leser ist (heute) mit der Einführung in den "Lectures on Public Economies" (lecture 2) von Atkinson/Stiglitz (1980) gut be- dient; der mit der Materie und den Analysemethoden nicht so eng vertraute Leser wird die Darstellungen van Almsicks als überwiegend zu ausführlich, verschiedentlich als zu umständlich oder gar irreführend und zumeist als zu wenig problemzentriert empfinden. Der zentrale Kritikpunkt liegt jedoch darin, daß van Almsick die Bedeutung des New Jersey-Negativsteuerexperiments für die Behandlung dieses Themas falsch einschätzt bzw. überhaupt nicht erkennt. Ein wesentlicher Grund, dieses kostenintensive Real- Experiment in Gang zu setzen, lag schließlich in den begründeten Zweifeln, ob die neo- klassische mikroökonomische Theorie und ökonometrische Schätzfunktionen in der Lage sind, Arbeitsangebotsreaktionen der Zielgruppe eines Negativsteuersystems, näm- lich der Ärmsten der Armen, im Hinblick auf die Richtung, geschweige denn im Hinblick auf den Umfang zutreffend vorauszusagen. Diese Erkenntnis müßte sich in der Art und im Umfang der Rezeption dieser Theorie niederschlagen.

Abschließend ist festzustellen: Dem Kenner der Materie liefert die Studie van Alm- sicks Neues nur in wenigen Details. Wer sich mit der Materie erst vertraut zu machen wünscht, findet prägnantere und kürzere Darstellungen der Einzelaspekte. Die Lücke einer umfassenden, zumal deutschsprachigen Monographie über die Negative Einkom- mensteuer schließt die Schrift van Almsicks nach Meinung des Rezensenten nicht.

Wilhelm Pfähler

Siegfried F. Franke: Entwicklung und Begründung der Einkommensbesteuerung. Er- träge der Forschung, Band 154. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 1981. 145 Seiten.

Das vorliegende kleine Buch hat einen Vorzug, den finanzwissenschaftliche Monogra- phien heutzutage nur selten aufweisen : Es ist weder zu kurz noch zu lang für diejenigen Leser - im vorliegenden Falle wohl in erster Linie ältere Studenten -, die sich zuverlässig über das Wesentliche eines Spezialproblems oder -gegenstandes informieren wollen, und darum handelt es sich ja wohl bei der Einkommensteuer, die zur Steuerlehre, damit zur Finanzwissenschaft und damit schließlich zur Wirtschaftswissenschaft i.w.S. gehört. Na- türlich kann man von einer Studie, die auf 145 Seiten beschränkt ist, nicht eine (nahezu) erschöpfende Darstellung auch nur aller wesentlichen Fragen und Fakten der modernen Einkommensbesteuerung erwarten. Aber der Verfasser gibt - überdies in verständlicher Sprache - einen guten Überblick über die wichtigsten einschlägigen Probleme und gerade das richtige Mittelmaß an Literaturhinweisen, die fast alle wichtigen in- und auslän- dischen Schriften berücksichtigt, die für eine Einkommensteuer-Studie mittleren Maßes von Bedeutung sind. (Vermißt habe ich im wesentlichen nur R. Goodes „Income Tax", Ν. Andels Beitrag über Einkommensteuer im II. Bd. der 3. Aufl. des „Handbuchs der Finanzwissenschaft" und D. Schneiders einkommenstheoretische Abhandlungen.)

Sieht man von einer kurzen Einleitung über Begriff und Funktion der Steuer im allge- meinen und einer (noch kürzeren) Zusammenfassung (S. 1-7 bzw. 135-137) ab, so entfal- len von dem Hauptteil, dessen Überschrift mit dem Buchtitel identisch ist, rd. 20 Seiten auf allgemeine Darlegungen, während den Kern der Arbeit eine Reihe von Sonderpro- blemen bildet, nämlich Proportionalität oder Progression bei der Einkommensbesteue- rung, die Einkommensdifferentiation, empirische Ergebnisse zur langfristigen Wirkung

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368 Besprechungen

sowie Reformvorschläge zur Einkommensbesteuerung und schließlich eine knappe Übersicht über die Problematik der Gestaltung eines rationalen Besteuerungssystems.

Relativ am ausführlichsten sind die Fragen behandelt, die sich auf Progression und Differentiation beziehen. Dabei steht erstere auch in dem Abschnitt im Vordergrunde, der sich mit den empirischen Ergebnissen einer Untersuchung langfristiger Ergebnisse von Einkommensteuern befaßt. Franke begnügt sich nicht mit der bloßen Wiedergabe der Arbeiten anderer Forscher, sondern nimmt vielfach selbst kritisch zu aufgeworfenen Fragen Stellung, wobei seine Kritik mit m.E. bedenkenswerten Argumenten etwa die bei uns heute übliche Art des Splittingverfahrens - als übertrieben - sowie die der Berück- sichtigung von Familien- bzw. Kinderlasten - als unzulänglich vom Leistungsfähigkeits- prinzip aus - ins Auge faßt. Im Gegensatz zu den heute wohl vorherrschenden Ansichten bei uns stimme ich seinen Äußerungen und Forderungen zur Besteuerung des Familien- einkommens (S. 1 12ff.) weitgehend zu. Dagegen scheint mir, daß Franke den Begriff der Einkommensdifferentiation (vgl. S. 57 ff.) gegenüber der bislang üblichen Interpretation zu stark ausgeweitet hat, was nicht hindert, daß ich seinen Ausführungen auch in dieser Beziehung materiell überwiegend folgen kann.

Alles in allem: Ein erfreuliches Buch, das nicht nur Studierenden, sondern auch dem „eiligen Leser (Politiker)" durchaus empfohlen werden kann und das in dem Unter- abschnitt über Progressionseffekte der Einkommensbesteuerung in langfristiger Sicht (S. 81) - im Anschluß an andere Untersuchungen des Verfassers - auch originelle Ergeb- nisse enthält.

Fritz Neumark

Hans- Bernd Schäfer (Hrsg.): Gefährdete Weltfinanzen : Verschuldungsproblematik und internationale Finanzpolitik. Mit einem Vorwort von Hans Matthöfer. Reihe Weltwirtschaft. Verlag Neue Gesellschaft. Bonn 1980. 291 Seiten.

Die Ölpreissteigerungen seit 1973 haben für die internationalen Finanzbeziehungen neue Probleme gebracht: auf der einen Seite Zahlungsbilanzüberschüsse der OPEC- Länder, auf der anderen Defizite der Industrie- und vor allem der Entwicklungsländer. Da es bisher nicht gelungen ist, ein befriedigendes Recycling der Öleinnahmen zustande zu bringen, steht die Weltwirtschaft vor schwerwiegenden Finanz- und Anpassungs- problemen. Die vorliegende Aufsatzsammlung versucht, die grundsätzliche Problematik der internationalen Finanzbeziehungen darzustellen und vor allem Auswege aus dem derzeitigen Dilemma aufzuzeigen. Das Buch will sich an einen größeren Leserkreis (S. 9) wenden; an diesem Anspruch muß es sich also u.a. messen lassen.

Die Schrift ist in vier Abschnitte gegliedert; der erste besteht aus vier Beiträgen und soll - so der Herausgeber in seiner Einleitung - Grundfragen internationaler Währungs- und Finanzbeziehungen (S. 19 ff.) thematisieren. Dies ist auch gelungen mit den beiden Artikeln von Kebschull („Alternativen internationaler Entwicklungsfinanzierung") und Schröder („Das Problem der defizitären US-Zahlungsbilanz"), die durch ihre solide Information und abwägende Argumentation zu gefallen wissen. Das gilt jedoch sicher nicht für die beiden von Hankel verfaßten Beiträge über „Währungsordnung bei weltweit ungeregelten Kreditmärkten?" und „OPEC: Öl oder Sand im Welt-Finanz- Getriebe?". In beiden Fällen werden weniger grundsätzliche Fragen als vielmehr Einzel- probleme diskutiert. Zudem sind die vorgetragenen Thesen wohl nur von Experten nach- zuvollziehen. Der größere Leserkreis, der sich nicht nur für die nationalen, sondern auch für die internationalen Finanzen interessiert und Informationen dazu sucht, wird diese Ausführungen kaum verwenden können.

Gegen den zweiten Artikel von Hankel (S. 85 ff.) sind zudem folgende Bedenken vor- zutragen:

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