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Erfahrungsbericht Budapest, Péter-Pázmány-Universität ... · PDF fileDie Pazmany ist eine sehr kleine Uni, aber das macht es familiär. Was ich im Ausland auf jeden Fall als Pluspunkt

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Erfahrungsbericht Budapest, Péter-Pázmány-Universität, Wintersemester 2016/17

Ich habe im Wintersemester an der katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest studiert. Ich hoffe ich kann euch ein paar Tipps und vor allem einen Einblick in das Leben in Budapest geben. Vor ab, die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Vorbereitung:

Ich habe mich ganz normal für das Erasmus Programm bei meiner Fakultät beworben. Die Informationen zu Fristen und notwendigen Formalien findet man auf der Internetseite der Fakultät. Ich studiere Jura und war auch in Budapest an der juristischen Fakultät eingeschrieben. Grundsätzlich hatte ich Budapest nicht in meiner Wahlliste angegeben. Mir wurde meine Erstwahl jedoch gewährt. Ich hatte mich aber dann spontan doch noch um entschieden diese nicht zu nehmen und habe kurzfristig gewechselt. Mir wurde gesagt ich müsste zwischen den Restplätzen wählen und obwohl es ein Bauchgefühl war, habe ich einfach Budapest gewählt. Damals waren nur noch Plätze an der Péter-Pázmány-Universität frei, was aber rückblickend sehr gut war. Zur Uni selbst komme ich später noch einmal. Ich musste das Learning Agreement before mobility ausfüllen und von der Heim- und der Gastuniversität unterzeichnen lassen. Die Kurse konnte ich auf der Homepage der Pazmany einsehen, wenn ich mich recht erinnere. Der Ecampus der Pazmany wird Neptun genannt. Die Zugansgdaten kriegst du von der Uni zugeschickt. Man sollte, falls man nach der Pazmany sucht, auch immer die Fakultät bei Google mit angeben. Die Pazmany fordert keinen gesonderten Sprachnachweis. Der Austausch mit der Gastuni hat immer reibungslos und sehr schnell funktioniert. Susan, die Erasmus Koordinatorin der Pazmany, hilft dir bei jeglichen Fragen auch vor deinem Auslandsaufenthalt. Es wurden uns auch schon mindestens 2 Monate vorher sehr viele Informationen von ihr per Mail geschickt, die aber im Spam Ordner oft gelandet sind. Also da aufpassen. Wenn man sich an die Fristen seiner Heimuniversität hält, läuft eigentlich alles reibungslos. Ich habe auch noch eine Beurlaubung für das Semester beantragt, was auch sehr einfach war. Ungefähr 2 Wochen vor dem Auslandsaufenthalt, musste ich noch den geforderten Sprachtest machen. Dieser ist Teil deiner Erasmus Pflichten.

Wohnungssuche:

Die Wohnungen in Budapest sind grundsätzlich sehr günstig. Man kriegt große Zimmer/Wohnungen für kleines Geld. Budapest ist in die Buda und die Pest Seite unterteilt. Auch werden die Stadtteile Distrikte genannt. Meiner persönlichen Meinung nach sollte man als Erasmus Student auf der Pest-Seite wohnen. Hier sind sozusagen die Stadt und das Partyleben von Budapest. Die Buda-Seite ist mehr Natur und meiner Meinung nach mehr auf Familien angelegt. Trotzdem kommt man immer noch von dort aus von A nach B. Die Uni selber ist im VIII District. Dieser District wird eigentlich das Zigeuner Viertel genannt. Man muss hier einfach aufpassen, dass man im sogenannten Palastviertel des VIII District wohnt. Dieser ist

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auch gut zum Wohnen, wenn man nah an der Uni wohnen will. Die “ Innenstadt“ von Budapest ist über den V, VI und einem Teil des VII District verteilt. Im VI und im VII ist das hauptsächliche Nachtleben von Budapest. Es verteilt sich mehr in den VII District. Man kommt, wenn man in diesen Districts wohnt, super zu Fuß zu allen Bars und Clubs. Obwohl Budapest super groß ist, ist es so aufgebaut, dass man überall zu Fuß gut hinkommt. Meine Empfehlung ist im V, VI oder im VII zu wohnen, weil man einfach zentral ist. Im V ist man mehr an der Donau dran und dort sollte man darauf achten, aber auch generell, dass man in der Nähe der Tram 4 und 6 wohnt. Diese Tram fährt 24/7 und über den Tag alle 3 Minuten ungefähr. In der Nacht alle 7 Minuten ungefähr. Das ist ein Riesenvorteil von Budapest, du musst nicht Fahrten planen um irgendwo hinzukommen, du gehst einfach los und nimmst ein öffentliches Verkehrsmittel (Tram, Metro oder Bus), da alle 4 Minuten irgendetwas fährt.

Wohnungen oder Zimmer findet man über FB. Man gibt in der Suchfunktion einfach Flats Budapest ein und es werden einem jegliche Gruppen vorgeschlagen. Im Grunde ist die Wohnungssuche relativ entspannt, es empfiehlt sich nur früher zu suchen, weil dann die Wohnungen die für 5 oder 6 Monate angeboten werden, noch verfügbar sind. Es gab aber auch Erasmus Studenten, die selbst am Anfang noch keine Wohnung hatten und dann in Budapest selber erst nach Wohnungen geguckt haben und vorübergehend im Hostel gelebt haben. Daher sollte man keine Angst haben, wenn man noch keine Wohnung am Anfang hat. Es werden auch in Hostels Einzelzimmer angeboten, falls man so etwas noch in Erwägung ziehen möchte.

Anreise:

Man kann mit dem Flugzeug oder mit der Bahn nach Budapest kommen. Ich bin immer geflogen, da eine Bahnfahrt, je nachdem wo man herkommt, schon 12-14 Std. dauern kann. Ich wohne leider nicht in der Nähe eines Flughafens, der Billigairline Flüge anbietet, daher habe ich so um die 60-70 Euro für einen Flug bezahlt. Wizz-Air (ungarische Fluglinie) und Ryan Air fliegen aber nach Budapest. Der Flughafen selber hat nur zwei Terminals, so dass man sich nicht verlaufen kann. In die Stadt kommt man entweder mit dem Taxi, einem Car-Sharing oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich habe bei meiner Ankunft das Car-Sharing genutzt und vom Flughafen aus 14 Euro gezahlt. Du wirst mit anderen Menschen, die in dieselbe Richtung müssen, in einem Mini-Van direkt vor die Haustür gefahren. Das Taxi Unternehmen habe ich nicht genutzt, ist aber auch verhältnismäßig günstig, da der Flughafen zwar auf der Pest-Seite, aber relativ außerhalb liegt. Bei meinen anderen Fahrten habe ich später die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt. Vom Flughafen aus nimmt man den Bus 200E und danach die M3 Richtung Ujpest-Központ. Damit fährt man dann in die Stadt.

Die Uni:

Die Pazmany ist eine sehr kleine Uni, aber das macht es familiär. Was ich im Ausland auf jeden Fall als Pluspunkt sehe. Von Anfang an wurde uns immer geholfen und das Erasmus Office, insbesondere Susan, stand uns jederzeit zur Verfügung. Du kannst Susan immer eine Email schreiben oder in das Erasmus Office gehen. Sie ist jederzeit freundlich und kümmert sich sofort um deine Angelegenheiten. Die Organisation der Pazmany war wirklich sehr gut. Uns Studenten wurden auch Tutoren zugeteilt, die sich ungefähr einen Monat vor unserer

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Ankunft bei uns per FB gemeldet haben. Auf einen Tutor kamen ungefähr zwei Studenten, so dass man auch nochmal einen persönlichen Ansprechpartner hatte. Da sollte man auch nicht scheu sein sie irgendwas zu fragen auch bzgl. der Wohnungssuche. Wir hatten über 7 Tage eine Orientierungswoche, die auch jeden Tag Programm beinhaltete. Du hast deine Kommilitonen in der Woche kennengelernt. Die Woche danach konnten wir uns unsere Kurse angucken und gegeben falls auch noch wechseln. Das ist aber nur in einer bestimmten Frist möglich, daher sollte man sich darum rechtzeitig kümmern. Nach Ablauf der Frist wird dafür nämlich Geld gefordert. Der Wechsel und all die Angelegenheiten mit den Kursen wurde über das Neptun System geregelt. Meine Kurse waren hauptsächlich auf Englisch. Es werden aber auch deutsche Kurse angeboten. Ich hatte nur einen deutschen Kurs, weil es nicht sinnvoll ist alles in der Heimatsprache zu belegen, da sonst die Erasmus Anforderungen nicht erfüllt werden. Susan hat die notwendigen Papiere für die Erasmus Unterlagen immer zeitig bearbeitet. Dafür sollte man in das Erasmus Office gehen. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die Pazmany sehr zu empfehlen ist.

Die Stadt:

Budapest lässt sich einfach nur als schön beschreiben. Es ist eine wirklich vielseitige Stadt, die trotz ihres Großstadtcharakters total studentisch ist. Man kommt sich einfach nicht verloren vor wie man es bei einer fast zwei Millionen Stad vielleicht am Anfang annimmt. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und es ist auf jeden Fall ein Stück Heimat. Es gibt super viele kleine Bars, Restaurants und Clubs über die Stadt verteilt, so dass man eine sehr große Auswahl hat und einem dort auch nie langweilig wird. Dadurch, dass Ungarn noch eine andere Währung hat, ist Budapest super günstig und man unternimmt viel. Es ist die perfekte Stadt neben einem Uni-Leben. Jede Woche sind irgendwelche Parties organisiert. Die meisten davon sind Erasmus Parties. Die Stadt mit ihren alten Gebäuden hat einfach eine eigene Atmosphäre, die einen auch nicht so schnell wieder loslässt. Dadurch, dass auch viele internationale Menschen dort langfristig studieren, kommt man mit Englisch gut zu recht. Es gibt sehr viele Sehenswürdigkeiten verteilt auf beide Seiten der Stadt, die es sich lohnt anzusehen. Man sollte auch mindestens eins der Thermalbäder besuchen. Die Uni hat mit uns Tagestrips angeboten, die wir mit den Tutoren gemacht haben, um uns andere Städte in Ungarn zu zeigen. Ich kam im September in Budapest an und wir hatten das Glück, dass wir bis in den Oktober rein noch so um die 25-30 Grad hatten. Daher haben wir auch einen Wochenendausflug zum Balaton Lake gemacht. Der ist mit dem Zug ungefähr eine Stunde entfernt. Das war es auf jeden Fall auch wert und würde ich auch jedem empfehlen. Im Herbst war es vergleichsweise wie in Deutschland, nur, dass es in Budapest nicht viel regnet. Ab Mitte Dezember wurde es dann jedoch wirklich richtig kalt und im Januar hat es durchgängig geschneit. Wer dafür nicht gemacht ist, sollte eher ein Sommersemester in Erwägung ziehen.

Fazit:

Wer sein Auslandssemester genießen will, sollte nach Budapest gehen. Eine fantastische Stadt, in der man internationale Kontakte knüpfen kann und was von der Welt sehen kann. Der Unistress ist einem erstmal fern und man kann neue und

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wichtige Erfahrungen sammeln. Ich bin absolut fasziniert und freue mich schon irgendwann mein Stück Heimat wiederzusehen.