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Erfahrungsbericht: Studienaufenthalt an der Universität ... · PDF fileZugang ins Internet hatte ich nur an den Netzkonten der Uni. Daher musste ich ... Erasmusgruppe auch, ich nahm

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Erfahrungsbericht: Studienaufenthalt an der Universität Siena im Rahmen des Coimbra- Programs im Wintersemester 2010/2011.

Die ganze Aufregung und das Reisefieber fangen bereits an, wenn man erfährt, dass man an

der gewünschten Universität angenommen wurde. Als ich die schöne Nachricht bekam, nach

Siena gehen zu dürfen, begann ich mich als erstes darüber zu informieren, wie ich dort am

besten ein Zimmer finden kann. Am liebsten wäre es mir gewesen alles von Heidelberg aus zu

regeln, um gleich bei der Ankunft in Siena ein Zimmer zu haben, aber so einfach ging es dann

leider doch nicht. Es ist doch immer besser sich vor Ort ein Bild zu machen und sich Zimmer,

Gebäude und die Umgebung persönlich anzuschauen.

Es gibt zwei Möglichkeiten eine Unterkunft zu finden: die eine Alternative ist über das

Studentenwohnheim, dafür muss man sich jedoch rechtzeitig bei:

http://www.unisi.it/dl2/20110328103409334/application_procedures_for_int.students_1112.p

df bewerben.

Jedoch entschied ich mich zunächst von Heidelberg aus, ein Zimmer in der Residenza

Universitaria Mattioli Via P.A. Mattioli, 8 (Tel.: 39 0577 248411) zu reservieren. In den

Zimmern der Residenz können zwei bis vier Personen Unterkunft finden, die Kosten pro

Nacht betragen 25 €. Zum Glück fand ich innerhalb von vier Tagen ein Zimmer in einen der

besten Orte in Siena. In einem sehr gut erhaltenen, gepflegtem, alten und sehr zentral

gelegenen Gebäude, in dem ich ein Zimmer im vierten Stockwerk mietete. Die Piazza del

Campo war in der Nähe meines Zimmers genauso wie das International Office der Universität

und meine Fakultät, der Lettere e Filosofia, welche nur drei Straßen entfernt war. Praktisch

war auch, dass es gegenüber ein Lebensmittelgeschäft gab. In der Straße, in der ich wohnte,

gab es eine Buchhandlung, Cafés, Bars, Restaurants, Friseursalon, Schumacher usw.. Es

erwies sich für mich als mein großes Glück, dieses Zimmer gefunden zu haben. Bei meiner

Suche nach einem Zimmer habe ich von vielen Leuten den Ratschlag bekommen, in die

verschiedenen Fakultäten zu gehen und mir dort die Angebote von den Aushänge am

schwarzen Brett anzuschauen. Eigentlich war es das sinnvollste, denn es bot sich mir die

Möglichkeit, verschiedene Zimmer zu besichtigen und das passende für mich auszuwählen.

Allerdings sind die Zimmer in Siena sehr teuer. Für mein Doppelzimmer, das ich mit einem

anderen Mädchen geteilt habe, musste ich 280 Euro bezahlen. Da ich es gewöhnt bin allein zu

sein, war dies für mich eine neue Erfahrung. Am Anfang war es nicht leicht für mich aber ich

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lernte mich mit der Situation zu arrangieren. Mit den anderen Mitbewohnern hatte ich Glück,

es waren sehr angenehme, nette und zugängliche Menschen. Aus einigen Bekanntschaften

haben sich auch Freundschaften ergeben. Ich freue mich schon auf ihren Besuch in

Heidelberg.

Nach dem ich eine Bleibe gefunden habe, ging ich an die Università degli Studi di Siena, um

mich zu registrieren und anzumelden. Dort wurde ich ausführlich über die Kurse, die

Bibliothek, das Bankkonto, den Zugang ins Internet, der Mensakarte, Ärzte sowie über die

angebotenen Sport Kurse informiert.

Zugang ins Internet hatte ich nur an den Netzkonten der Uni. Daher musste ich mir eine

Chiavetta, einen USB-Stick von Anbieterfirmen wie Wind oder Tim kaufen. Der USB-Stick

kostete mich 50€ und 10 € monatliche Nutzungsgebühr.

Es ist empfehlenswert an einem italienisch Sprachkurs teilzunehmen, dort lernt man sehr viel.

Die Kurse, die vier Stunden dauern, sind nicht nur sehr gut konzipiert sondern auch eine gute

tägliche zusätzliche Übung. Der Kurs wird im Sommersemester als auch im Wintersemester

jeweils zwei Mal angeboten: ein Kurs findet in August und der andere im September für das

Sommersemester statt und im Februar und März findet der Kurs für das Wintersemester statt.

Die Anmeldung erfolgt beim Officio Relazioni Internazionali di Siena. Sollte man die Frist

zur Anmeldung verpasst haben, kann man den Kurs Nachmittags von 14:00 bis 18:00 Uhr im

zweiten Monat jedes Semesters besuchen. Nun würde ich es nicht empfehlen, da es weniger

Zeit gibt, sich auf die Fremdsprache und auf die Kurse der Universität zu konzentrieren.

Man könnte Siena mir der Altstadt Heidelbergs vergleichen, nur dass Siena von Mauern

umgegeben ist. Wie in Heidelberg erstreckt sich der Campus der Universität Siena über die

ganze Stadt. Die meisten Fakultäten befinden sich innerhalb der Stadtmauer. Ich empfehle

denjenigen, die Medizin, Psychologie oder italienisch als Fremdsprache studieren, außerhalb

der Stadtmauer zu wohnen. Denn sonst müssen sie den Bus zu den entsprechenden Fakultäten

nehmen, denn wegen der schlechten Infrastruktur Sienas kann man nicht mit den Fahrrädern

dahin fahren obwohl diese nicht so weit von der Stadt entfernt sind.

Vorlesungen finden drei Mal in der Woche statt und dauern jeweils zwei volle Stunden.

Meine Dozenten waren sehr nett und hilfsbereit, sie haben sich immer Zeit genommen um

meine Fragen zu beantworten. Am Ende des Semesters gibt es mündliche Prüfungen, bei den

zwei Termine zur Auswahl stehen. Dadurch kann man sich die Zeit zur Vorbereitung auf die

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Klausur sehr gut einteilen. Es kann nichts schief gehen, da man viel Zeit zu lernen hat und

somit auch das Leben in Italien gleichzeitig genießen kann.

Eine gute Möglichkeit Italien kennenzulernen bot die Erasmusgruppe. Wöchentlich wurden

Veranstaltungen für Tandempartnerschaften organisiert oder man traf sich zu einem kleinen

aperitivo ein Mal in der Woche. Dadurch ergaben sich zusätzliche Möglichkeiten nette Leute

kennenzulernen. Beim aperitivo bietet jede Bar verschiedene Kleinigkeiten zu essen an. Mir

reichte es als Abendessen und ich musste nur die Getränke bezahlen. Reisen organisierte die

Erasmusgruppe auch, ich nahm an den Reisen nach Rom, Neapel (Capri, Pompei), Padua,

Verona, Venedig und auch in die Toskana teil. Man lernt viel auf diesen Reisen über die

Geschichte und Kultur Italiens. Auf jeden Fall darf man das Essen nicht außer Acht lassen, da

meiner Ansicht nach die italienische Küche zu Recht als eine der besten gilt. Diese

Gelegenheiten waren für mich eine Bereicherung, ich habe dabei so viel positive und

wertvolle Erfahrungen gemacht, dass diese einfach unbeschreiblich sind.

Selbstverständlich kann man auch allein Land und Leute kennenlernen, zum Beispiel in dem

man selber eine Reise organisiert. Eine günstige Unterkunft kann man in einer

Jugendherberge finden oder man macht Tagesausflüge, wenn der gewünschte Zielort nicht so

weit entfernt ist.

Ich bin der Universität Heidelberg unendlich dankbar dafür, dass sie es mir ermöglicht hat

einen Traum zu erfüllen. Durch das Auslandssemester konnte ich neue Erfahrungen sammeln

und ich mich weiterentwickeln. Meine Erfahrung die ich in meiner Zeit in Siena gesammelt

habe, ist für mich ein Geschenk.