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Erfolgsfaktoren Insolvenzplanverfahren Ergebnisse einer empirischen Studie ZInsO-Newsletter 5/2010 München, im August 2010

Ergebnisse einer empirischen Studie ZInsO-Newsletter … · angenommen und plant ein „Relaunch“ dieses Sanierungsinstrumentes in der Insolvenz. ... Diesbezügliche Beispiele sind

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Erfolgsfaktoren Insolvenzplanverfahren

Ergebnisse einer empirischen Studie ZInsO-Newsletter 5/2010

München, im August 2010

Inhaltsübersicht

� Management Summary: 3

Veröffentlichung ZInsO-Newsletter

� Ausgangssituation / Zielsetzung / methodisches Vorgehen: 8

Basis der Studie

� Auswertung: 12

• Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren

Seite 2

• Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren

• Erfolgsmerkmale einer Sanierung mittels Planverfahren

• Misserfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren

Seite 3

Management Summary :

Veröffentlichung ZInsO-Newsletter

Insolvenzplanverfahren – Faktoren für den Erfolg

Das Insolvenzplanverfahren ist in “aller Munde” – nicht zuletzt auch bei Politikern. Denn auch der Gesetzgeber hat sich des Themas erneut

angenommen und plant ein „Relaunch“ dieses Sanierungsinstrumentes in der Insolvenz. Auch wenn immer wieder die unzureichende Akzeptanz und

Verbreitung des Planverfahrens reklamiert wird, so wird heute in über 1/3 aller Antragsverfahren vom Schuldnerunternehmen ein Planverfahren

zumindest angedacht.

Eckpunkte der empirischen Studie

Was befördert den Erfolg von Insolvenzplanverfahren und was sind die Ursachen für die offensichtlich hohe Misserfolgsrate bei angestrebten Planverfahren? Denn noch immer wird nur eine geringe Anzahl zunächst angedachter Planverfahren erfolgreich umgesetzt. Diese Fragestellung war Grundlage einer empirischen Erhebung, dessen Ergebnisse im Folgenden vorgestellt werden.

Basis der schriftlichen Befragung der Leser des ZInsO-Newsletters war ein standardisierter Fragebogen, der mit der Ausgabe Nr. 5 des Newsletters

Veröffentlichung ZInsO-Newsletter I

Seite 4

Basis der schriftlichen Befragung der Leser des ZInsO-Newsletters war ein standardisierter Fragebogen, der mit der Ausgabe Nr. 5 des Newsletters versendet wurde.

Die Befragung konzentrierte sich auf Einschätzungen und Erfahrungen der Befragten bezüglich Planverfahren von Schuldnerunternehmen mit mehr als € 10 Mio. Jahresumsatz und/oder 100 Mitarbeitern. Auch wurden lediglich bearbeitete Bögen von „Planexperten“ in die Auswertung einbezogen. Es erfolgte eine differenzierte Auswertung der insgesamt 93 qualifizierten Bögen, die die erforderlichen Kriterien erfüllten, nach Befragtengruppen. Interessante Aussagen erbrachte dabei eine differenzierte Betrachtung der Ergebnisse der Gruppen „Insolvenzverwalter“ und „Institutionelle Gläubiger“.

Zukunftsfähiges Geschäftsmodell

Von zentraler Bedeutung für den Erfolg eines Planverfahrens ist die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells eines Schuldnerunternehmens. Die Frage nach der nachhaltigen Sanierbarkeit muss eindeutig beantwortet werden können. Besonders glaubwürdig gelingt ein solcher Nachweis Unternehmen, die über klare Alleinstellungsmerkmale im Markt verfügen.

Diese Erfolgsfaktoren verdeutlichen, dass ein Planverfahren besonders dann sinnträchtig ist, wenn ein einmaliges Negativereignis der Krisenauslöser ist. Weniger geeignet scheint ein Planverfahren demnach dann zu sein, wenn Schuldnerunternehmen im harten Verdrängungswettbewerb in

Veröffentlichung ZInsO-Newsletter II

Branchen mit erheblichen Überkapazitäten stehen und über keine eindeutige Marktpositionierung verfügen, die auf einem Vorsprung in Technologie, Marktzugang, Know-how, .. beruht. In derartigen Marktkonstellationen scheint ein Ausscheiden des Unternehmens aus dem Markt bzw. eine neue strategische Neuausrichtung verbunden mit einem Gesellschafterwechsel unverzichtbar.

Geschäftsmodelle, die eine gute Planbarkeit einer Fortführungslösung ermöglichen (bspsw. Unternehmen der Automobilzulieferindustrie oder des Einzelhandels), d.h. die einen stabilen Cash-flow vorweisen können, sind deutlich besser plan-geeignet als Modelle, die eher von unregelmäßigen Auftragseingängen und wechselhaften Kundenbeziehungen geprägt sind. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Umsetzung von Planverfahren i.d.R. eines längeren Fortführungs-Zeitraumes durch die Insolvenzverwaltung bedürfen als die Realisierung alternativer Fortführungslösungen. Diese verlängerte Fortführungsphase führt zu einem längeren Zeitraum der Unsicherheit bei Lieferanten und Kunden mit den entsprechend negativen Auswirkungen auf die kurzfristige Geschäftsentwicklung. Geschäftsmodelle, die nicht auf langfrist laufenden Kunden-/Lieferantenbeziehungen aufbauen können (bspsw. Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus), sind daher grundsätzlich weniger „planaffin“.

Sanierungs-Know-how

Seite 5

Sanierungs-Know-how

Von elementarer Bedeutung für den Erfolg von Planverfahren ist die Sanierungskompetenz im Unternehmen. Sehr häufig scheitern Pläne an der fehlenden Qualifikation und Glaubwürdigkeit des Managements, den Turn-around nachhaltig umsetzen zu können. Oftmals scheint diese Kompetenz auch nicht bei den begleitenden Beratern vorzuliegen. Der attestierte Kompetenzmangel spiegelt auch das oftmals zerrüttete Vertrauensverhältnis zwischen Management und den maßgeblichen Stakeholdern wider.

Dabei ist ein positives Vertrauensverhältnis zu den relevanten Stakeholdern, so Kreditinstituten, Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, etc. Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines Planverfahrens. Dieses Verhältnis ist durch eine pro-aktive Kommunikation mit den maßgeblich Beteiligten vom Beginn der „Planinitiative“ an permanent zu pflegen.

Frühzeitige Vorbereitung

Während einer frühzeitigen Antragstellung nur eine geringe Bedeutung für den Erfolg eines Planverfahrens beigemessen wird, ist die frühzeitige Vorbereitung eines Planverfahrens von hoher Relevanz. Daraus wird deutlich, dass es vor allem darauf ankommt, die Sanierung mittels Planverfahren aktiv zu steuern und „von langer Hand“ vorzubereiten. („Pre-packaged Plan“) Einem „Hineinstolpern“ in eine Insolvenz, um dann ein Planverfahren anzustreben, wird somit eine klare Absage erteilt.

Veröffentlichung ZInsO-Newsletter III

Schließlich gilt das Einbringen von „fresh money“ als ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen eines Planverfahrens. Überraschend ist, dass den oftmals „hoch gehandelten“ Gründen für das Misslingen von Planverfahren in dieser Befragung keine besonders hohe Bedeutung für das Scheitern von Plänen attestiert werden kann. Diesbezügliche Beispiele sind die nicht erfolgte Anordnung einer angestrebten Eigenverwaltung sowie die ablehnende Haltung des bestellten vorläufigen Verwalters oder aber des Gerichtes ggü. einem Planvorhaben.

Konfliktäre Einschätzung Verwalter / Gläubiger

Von grosser Bedeutung ist nach Einschätzung des Autors die stark divergierende Einschätzung bzgl. der Notwendigkeit zur Vorlage eines belastbaren leistungswirtschaftlichen Sanierungskonzeptes. Während die Verwalterschaft diesem Aspekt eher untergeordnete Bedeutung beimißt, machen die institutionellen Gläubiger klar, dass es ohne ein Sanierungskonzept – im Idealfall nach dem IDW S6-Standard – kein erfolgreiches Planverfahren geben kann.

Auch bzgl. des von den Altgesellschaftern zu erbringenden Beitrages gehen die Einschätzungen der beiden Befragtengruppen weit auseinander.

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Auch bzgl. des von den Altgesellschaftern zu erbringenden Beitrages gehen die Einschätzungen der beiden Befragtengruppen weit auseinander. Während die Verwalterschaft einen finanziellen Beitrag der Altgesellschafter nur bedingt für erforderlich hält, betonen die Gläubiger, dass sie das Ansinnen vieler Schuldnerunternehmen, ein Planverfahren ohne zusätzliche Kapitalzufuhr umsetzen zu wollen, für nicht akzeptabel halten.

München, den 27. August 2010

Dr. Andreas Fröhlich

___________________________________________________________________________________________________Als marktführender Dienstleister für die Generierung von Zukunftslösungen setzt die perspektiv GmbH mit fortführungsorientierten Verwaltern übertragende

Sanierungen und Planverfahren um. Durch die proaktive Gestaltung des Investorenprozesses erhöhen wir als Spezialisten für Transaktionen und Sanierungen im

Insolvenzumfeld die Lösungsqualität maßgeblich.

Die Auswertung der Studie ist unter www.perspektiv.de herunterzuladen.

Verfasser der Studie

Seite 7

perspektiv GmbHMöhlstraße 981675 MünchenTel.: +49 (0)89 419734-0Fax: +49 (0)89 419734-10www.perspektiv.de

Mitgliedschaften:

Dr. Andreas Fröhlich

Geschäftsführender Gesellschafter

[email protected]

Seite 8

Ausgangssituation / Zielsetzung /

methodisches Vorgehen:

Basis der Studie

Ausgangssituation: Was ist der Ansatz für die Studie?

� Die Insolvenz als Sanierungsinstrument findet in der breiten Öffentlichkeit zunehmende Akzeptanz. In Verfahren von Unternehmen über € 20 Mio. Umsatz wird in über 1/3 der Antragsverfahren zunächst ein Planverfahren angestrebt.

� In den Medien erfolgt eine intensive Diskussion anhand „öffentlicher Krisenfälle“, wie Opel und Arcandor, zur Insolvenz als grundlegende Sanierungsoption. Der Gesetzgeber reformiert derzeit das Gesetzeswerk zum Planverfahren.

Seite 9

Unzureichende Ursachenforschung zu den Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Planverfahren

� Trotz der steigenden Aufmerksamkeit ist die Anzahl der erfolgreich umgesetzten Planverfahren in der Praxis noch immer gering. D.h. viele ursprünglich angestrebte Planverfahren können nicht erfolgreich abgeschlossen werden.

� Die Gründe für das Auseinanderklaffen zwischen dem Wunsch, das Planverfahren als leistungsfähiges Sanierungsinstrument etablieren zu wollen, und der Realität sind noch weitestgehend intransparent.

Zielsetzung der Studie: Ursachenforschung

� Welche Rahmenbedingungen / Erfolgsfaktoren befördern das Insolvenzplanverfahren?

� Was sind die Misserfolgsfaktoren? / Warum scheitern Planverfahren so häufig?

Seite 10

Ausarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen für die Restrukturierungspraxis

Methodisches Vorgehen: Grundgesamtheit / Statistische Abweichungen

Vorgehensweise:

� Schriftliche Befragung anhand standardisiertem Fragebogen, der zusammen mit dem ZInsO-Newsletter elektronisch im Juni 2010 versendet wurde

� Fokussierung auf „größere“ Insolvenzverfahren mit über € 10 Mio. Jahresumsatz (im letzten vollen Geschäftsjahr) und/oder über 100 Arbeitnehmern

Basis für vorliegende Auswertung / relevante Grundgesamtheit:

� Insolvenzverwalterkanzleien: 30 (= 32% der auswertbaren Bögen)

� Institutionelle Gläubiger: 27 (= 29% der auswertbaren Bögen)

Seite 11

� Institutionelle Gläubiger: 27 (= 29% der auswertbaren Bögen)

� Sonstige Insolvenzexperten: 36 (= 39% der auswertbaren Bögen)

Fragebögen von planunerfahrenen Teilnehmern (weniger als 2 Planverfahren begleitet) wurden nicht in die Auswertung einbezogen und sind von der relevanten Grundgesamtheit (n=93) exkludiert.

Statistische Abweichungen:

� Innerhalb der jeweiligen Befragtengruppen keine signifikanten Abweichungen, so dass eine statistische Mittelwertbetrachtung zulässig ist, da eine übliche Normalverteilung um die Mittelwerte vorliegt

� Zwischen den Befragtengruppen teilweise signifikante Abweichungen, so dass eine differenzierte Betrachtung angebracht ist

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Auswertung:

• Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren

• Erfolgsmerkmale einer Sanierung mittels Planverfahren

• Misserfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren

Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren I

EinflussfaktorenEignung Planverfahren

als Sanierungsinstrument

� Einmaliges Negativ-Ereignis als Krisenauslöser

� Durch Liquiditätsengpass getriebene Krise, durch Sanierungder Passiv-Seite zu beseitigen

� Grundlegend sanierbares Geschäftsmodell

� Existenz betriebsnotwendiger Lizenzen / Zulassungen

sehr gut gut weniger gar nicht

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� Existenz betriebsnotwendiger Lizenzen / Zulassungen

� Positives Vertrauensverhältnis zu den „Stakeholdern“, so Kunden, Lieferanten, Banken

� Gute Planbarkeit des Geschäftsverlaufs trotz Sanierung / Insolvenz, stabiler Cash-flow

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

� Ein Planverfahren ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Geschäftsmodell grundlegend sanierbar ist, d.h. ein einmaliges Negativ-Ereignis Krisenauslöser ist.

� Ein positives Vertrauensverhältnis zu den Beteiligten sowie eine gute Planbarkeit des fortzuführenden Geschäfts sind ebenfalls Faktoren, die den Erfolg eines Planverfahrens befördern.

Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren II

EinflussfaktorenEignung Planverfahren

als Sanierungsinstrument

� Professionelle leistungswirtschaftliche Sanierungskompetenz im Unternehmen

� Existenz vorteilhafter Dauerschuldverhältnisse

� Geringe Chancen auf Veräußerung des Geschäftsbetriebes an

sehr gut gut weniger gar nicht

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

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� Geringe Chancen auf Veräußerung des Geschäftsbetriebes an externe Investoren

� Leistungswirtschaftliche Sanierungskompetenz in Unternehmen beflügelt ebenso die Chancen auf Umsetzung eines Planverfahrens wie die Existenz vorteilhafter Dauerschuldverhältnisse.

� Fehlende Perspektiven für eine übertragende Sanierung sprechen auch für die Nutzung eines Planverfahrens zur Sanierung in der Insolvenz.

Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

Erfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren III

EinflussfaktorenEignung Planverfahren

als Sanierungsinstrument

� Starke Bindung der Geschäftstätigkeit an „Geschäftsführenden Gesellschafter“

� Einheitliche Interessenslagen der Gesellschafter

� Gute Vereinbarkeit der Interessen der Gläubiger

sehr gut gut weniger gar nicht

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Seite 15

� Gute Vereinbarkeit der Interessen der Gläubiger

� Aus Kundensicht einfache Substituierbarkeit des Schuldnerunternehmens als Lieferant

� Ein Schuldnerunternehmen, das keine Alleinstellungsmerkmale im Markt hat, d.h. aus Kundensicht einfach zu substituieren ist, scheint kaum mittels Plan sanierbar zu sein.

Sonstige Insolvenzexperten

Erfolgsmerkmale einer Sanierung mittels Planverfahren I

Merkmale Verbesserung Lösungsqualität

� Einleitung Insolvenzvorbereitung deutlich vor Antragstellung

sehr stark stark gering eher nicht

� Antragstellung mit drohender Zahlungsunfähigkeit

� Pro-aktive Kommunikation und Einbindung wesentlicherStakeholder

� Existenz Sanierungsgutachten nach IDW S 6 mit Antrag-

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten↯

Seite 16

� Insbesondere die frühzeitige Vorbereitung einer Insolvenz ist erfolgsdeterminierend, während eine frühzeitige Antragstellung vor allem von Insolvenzverwaltern im Vergleich dazu als weniger relevant angesehen wird.

� Die pro-aktive Kommunikation und die aktive Einbindung der wesentlichen Stakeholder wird vor allem von den institutionellen Gläubigern als sehr wichtig angesehen.

� Spannend ist die unterschiedliche Einschätzung von Verwaltern und institutionellen Gläubigern hinsichtlich der Notwendigkeit eines belastbaren Sanierungskonzeptes. Während institutionelle Gläubiger eine entsprechende Vorlage mit Antragstellung für unverzichtbar erachten, halten Insolvenzverwalter dies für weniger wichtig.

� Existenz Sanierungsgutachten nach IDW S 6 mit Antrag-stellung

� Existenz formloses Sanierungskonzept mit Antragstellung

↯↯

Erfolgsmerkmale einer Sanierung mittels Planverfahren II

Merkmale Verbesserung Lösungsqualität

sehr stark stark gering eher nicht

� Zurverfügungstellung „fresh money“ durch Neugesellschafter/ externe Investoren

� Zurverfügungstellung „fresh money“ durch Altgesellschafter

Seite 17

� Ein maßgebliches Erfolgsmerkmal ist die Einbringung von „fresh money“ und zwar im Idealfall durch Neugesellschafter / externe Investoren.

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

� Mehrheitlicher Anteilserwerb durch Finanzinvestoren

� Mehrheitlicher Anteilserwerb durch strategische Investoren

Erfolgsmerkmale einer Sanierung mittels Planverfahren III

Merkmale Verbesserung Lösungsqualität

sehr stark stark gering eher nicht

� Anordnung Eigenverwaltung

� Verwalterbestellung nach Wunsch des Schuldnerunternehmens

� Verwalterbestellung nach Wunsch der Gläubiger, Kunden, Arbeit-nehmer

↯↯

Seite 18

� Planerstellung durch Schuldnerunternehmen

nehmer

� Planerstellung durch Verwalter

� Insbesondere zu den Merkmalen Verwalterbestellung und Planerstellung durch Schuldner sind die Vorstellungen von Verwaltern und institutionellen Gläubigern sehr gegensätzlich.

� Der Anordnung einer Eigenverwaltung wird nur ein mäßiger Beitrag zum Erfolg eines Planverfahrens beigemessen.

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

Misserfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren I

immer nie

Faktoren Häufigkeit

häufig selten

� Der verfügbare Zeitrahmen zur Plan-Konzeptionierung ist zu kurz.

� Die Planerstellung durch den Schuldner (oder seiner Berater) ist unprofessionell.

� Die Qualifikation des Managements zur Planumsetzung

Seite 19

� Die Qualifikation des Managements zur Planumsetzung wird angezweifelt.

� Das leistungswirtschaftliche Sanierungskonzept erweist sich als nicht tragfähig.

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

� Während der weit verbreiteten Behauptung, das der verfügbare Zeitrahmen zur Plan-Konzeptionierung zu kurz sei, widersprochen wird, rücken vor allem die Fragen nach der Qualifikation des Managements in den Vordergrund.

� Unprofessionelle Planerstellung, mangelnde Sanierungskompetenz und das Fehlen eines leistungswirtschaftlichen Sanierungskonzepts werden als Hauptgründe für das Scheitern von Plänen ausgemacht.

Misserfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren II

immer

Faktoren Häufigkeit

häufig selten nie

� Mit den Gläubigern kann keine Einigung erzielt werden

� Das zerrüttete Vertrauensverhältnis zu maßgelblichenStakeholdern (Kunden, Lieferanten, Arbeitnehmer, Banken…) entzieht dem Plan die Basis.

� Die Gläubigerbefriedigung ist unzureichend. / Der Kapitalbedarf kann nicht gedeckt werden.

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten

Seite 20

� Das finanzielle Engagement der Altgesellschafter ist unzureichend.

� Eine mangelnde Gesprächsbereitschaft der Gläubiger wird nur selten als Hindernis für die Umsetzung von Planverfahren gesehen.

� Vielmehr sind Gründe für das Scheitern vor allem das zerrüttete Vertrauensverhältnis zu maßgeblichen Stakeholdern sowie -aus Sicht der institutionellen Gläubiger - die unzureichende avisierte Gläubigerbefriedigung.

� Bzgl. der Angemessenheit der Gläubigerbefriedigung sowie bzgl. der Notwendigkeit eines etwaigen finanziellen Beitrages der Altgesellschafter unterliegen die Verwalter offensichtlich einem schwerwiegenden Irrtum. Während die institutionellen Gläubiger diese Aspekte als Hauptursache für das Scheitern ausmachen, sehen die Verwalter hierin kaum Hinderungsgründe.

Misserfolgsfaktoren einer Sanierung mittels Planverfahren III

immer nie

Faktoren Häufigkeit

häufig selten

� Die notwendige enge Abstimmung zw. Sachwalter und Eigenverwaltung war problematisch.

� Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schuldner und Verwaltung war nicht möglich.

� Das Insolvenzgericht zeigte sich ggü. dem Planvorhaben

� Die geplante Eigenverwaltung wurde nicht angeordnet.

Seite 21

� Das Insolvenzgericht zeigte sich ggü. dem Planvorhaben ablehnend.

� Der (vorl.) Verwalter zeigte sich ggü. dem Planvorhaben ablehnend.

� Die Abwägung Plan / übertragende Sanierung fiel zu Ungunsten des Plans aus.

� Auch die oftmals reklamierten Hinderungsgründe für die Umsetzung von Planverfahren, so die Nicht-Anordnung einer angestrebten Eigenverwaltung, die mangelhafte Abstimmung zwischen Sachwalter und Eigenverwaltung/ Schuldner, die Zurückhaltung des bestellten vorl. Verwalters sowie des Insolvenzgerichtes ggü. dem Planvorhaben, sind nur selten Gründe für das Scheitern von Plänen.

� Insbesondere aus Sicht der institutionellen Gläubiger ist jedoch oftmals eine übertragende Sanierung der Umsetzung eines Planverfahrens vorzuziehen.

Insolvenzverwalter

Institutionelle Gläubiger

Sonstige Insolvenzexperten