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Lederindustrie Berufsgenossenschaft Ergonomie an Näharbeitsplätzen Ratgeber für die Praxis BGI 804-2 Ausgabe 04/2009

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LederindustrieBerufsgenossenschaft

Ergonomie an NäharbeitsplätzenRatgeber für die Praxis

BGI 804-2Ausgabe 04/2009

BG-Information BGI 804-2Ergonomie an NäharbeitsplätzenRatgeber für die Praxis

Ausgabe 04/2009Bestellangabe: BGI 804-2

Herausgeber:BerufsgenossenschaftEnergie Textil Elektro Gustav-Heinemann-Ufer 13050968 KölnTelefon 0221 3778-0www.bgete.de

Ansprechpartner für fachliche Fragen:BG Energie Textil ElektroFachbereich Textile Branchen/SchuheOblatterwallstraße 1886153 AugsburgTelefon 0821 3159-7241

Gestaltung, Satz und Litho:LaySa Mediendienstleister86165 Augsburg

Druck:Vogl.Druck GmbH86405 Meitingen

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Berufsgenossenschaftliche Informatio-nen (BG-Informationen) enthaltenHinweise und Empfehlungen, die diepraktische Anwendung von Regelungenzu einem bestimmten Sachgebiet oderSachverhalt erleichtern sollen.

BG-Informationen richten sich in ersterLinie an den Unternehmer und sollenihm Hilfestellung bei der Umsetzungseiner Pflichten aus staatlichen Arbeits-schutzvorschriften oder Unfallver-hütungsvorschriften geben sowie Wegeaufzeigen, wie Arbeitsunfälle, Berufs-krankheiten und arbeitsbedingteGesundheitsgefahren vermieden werdenkönnen.

Der Unternehmer kann bei Beachtungder in den BG-Informationen enthalte-nen Empfehlungen, insbesondere denbeispielhaften Lösungsmöglichkeiten,davon ausgehen, dass er damit geeig-nete Maßnahmen zur Verhütung vonArbeitsunfällen, Berufskrankheiten undarbeitsbedingten Gesundheitsgefahrengetroffen hat. Sind zur Konkretisierungstaatlicher Arbeitsschutzvorschriften vonden dafür eingerichteten Ausschüssentechnische Regeln ermittelt worden, sinddiese vorrangig zu beachten.

Diese BG-Information wurde auf derGrundlage eines Forschungsberichtes,den die Textil- und Bekleidungs- bzw.Lederindustrie-Berufsgenossenschaft inAuftrag gegeben haben, erarbeitet undveröffentlicht (siehe Anhang IV).

Diese BG-Information ist in das Sammel-werk der Deutschen GesetzlichenUnfallversicherung aufgenommen undkann bei der

BerufsgenossenschaftEnergie Textil Elektro Gustav-Heinemann-Ufer 13050968 Köln

und der

Lederindustrie-BerufsgenossenschaftLortzingstraße 255127 Mainz

unter der Bestellnummer BGI 804-2bezogen werden.

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Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2 Anleitung zur ergonomischen Gestaltung der Näharbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.1 Welche ergonomischen Gesichtspunkte sind zu beachten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.2 Wie soll der Näharbeitsplatz konstruktiv gestaltet sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.2.1 Nähmaschinengestell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.2.1.1 Höhenverstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.2.1.2 Tischneigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.2.1.3 Bein- und Fußraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.2.2 Tischplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2.2.1 Größe, Form und Oberfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2.2.2 Armauflagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2.3 Bedienelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.2.3.1 Fußschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.2.3.2 Sonstige Bedienelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.2.4 Materialzuführung und Nähgutablage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.2.5 Arbeitsstuhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212.2.6 Beleuchtung/Sehanforderungen/Sehfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.2.7 Umgebungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.3 Wie wird ein bestehender Näharbeitsplatz ergonomisch umgestaltet?Ein Beispiel – zur Nachahmung empfohlen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

3 Wie werden Sitz- und Steh-Näharbeitsplätze eingerichtet, damit eine gesunde Körperhaltung bei der Arbeit erreicht wird? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.1 Optimale Körperhaltung / empfehlenswerte Gelenkwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.2 Einstellung bei höhenverstellbaren Tischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.3 Vorgehensweise bei festen Tischhöhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

4 Arbeitsorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Anhang IZusammenfassung der technisch-ergonomischen Anforderungen für Näharbeitsplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Anhänge IIAnleitungen zur Einstellung der Tischhöhen in Abhängigkeit von den betrieblichen Rahmenbedingungen und Sehanforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Anhang II aErmittlung des optimalen Verstellbereiches der Tischhöhen an Näharbeitsplätzen im Sitzen (höhenverstellbarer Arbeitstisch; feste Höhe des Fußschalters) . . . . . . . . . . . . 30

Anhang II bFestlegung einer konstanten Tischhöhe bei Näharbeitsplätzen im Sitzen (evtl. mit höhenverstellbarem Fußschalter) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Anhang II cErmittlung des optimalen Verstellbereichs der Tischhöhen an Näharbeitsplätzen im Stehen (höhenverstellbarer Arbeitstisch; feste Höhe des Fußschalters) . . . . . . . . . . . 32

Anhang IIICheckliste zur Überprüfung und Verbesserung von Näharbeitsplätzen . . . . . . . . . . . . . . 33

Anhang IVLiteraturverzeichnis / Infoschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

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Vorbemerkung

Nach der Betriebssicherheitsverordnung(BetrSichV) sind auch Gefährdungen ander Schnittstelle Mensch - Arbeitsmittel zuberücksichtigen. Konkrete Hinweise dazugibt die gleichnamige Technische Regel fürBetriebssicherheit (TRBS 1151) mit demUntertitel „Ergonomische und mensch-liche Faktoren“. Gefahren und Belastungenkönnen vom Arbeitsmittel selbst aus-gehen oder durch Wechselwirkungen mitanderen Arbeitsmitteln, den Arbeitsstoffenoder der Umgebung entstehen.

Beschäftigte können aber auch durch dieBenutzung des Arbeitsmittels ungünstigbelastet werden, z.B. durch eine unergono-mische Haltung bzw. Über- oder Unterfor-derung. Solche mittelbare Gefährdungenkönnen kurz- oder langfristig zu Gesund-heitsschäden führen oder Handlungs-fehler begünstigen.

An vielen Näharbeitsplätzen kommt es bei Nichtbeachtung ergonomischerGrundsätze zu Belastungen des Muskel-Skelett-Systems, die Beschwerden oderErkrankungen zur Folge haben können.

Um diese Belastungsfaktoren zu bewertenund Lösungen zur ergonomischen Ver-besserung von Näharbeitsplätzen zu ent-wickeln, wurde im Auftrag der beteiligtenBerufsgenossenschaften ein Forschungs-vorhaben durchgeführt.

Der Abschlussbericht mit dem Titel„Ergonomie an Näharbeitsplätzen“ ist als BIA-Report 7/2004 im Internetverfügbar (siehe Anhang IV).

Mit der Veröffentlichung dieser BG-Information als praxisbezogenerRatgeber sollen� betriebliche Praktiker in allen Branchen,

in denen Nähtätigkeit ausgeführt wird,sowie Hersteller von Nähmaschinen,Arbeitstischen und Zubehör zur Nach-besserung sowie ergonomischenKonzeption neuer und bestehenderNäharbeitsplätze angeregtund

� Hinweise für die praxisgerechteUmsetzung der Erkenntnisse desForschungsvorhabens gegeben werden.

Die ergonomische Gestaltung von Näh-arbeitsplätzen erhält die Gesundheit undLeistungsfähigkeit der Beschäftigten undstärkt die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.

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1 Einleitung

Näharbeit soll möglichst wenige einseitigeBelastungen beinhalten. Diese entstehensowohl durch überwiegend ungünstige,statische Körperhaltungen als auch durcheinförmige, immer wiederkehrendeBewegungen. Deshalb gilt grundsätzlichdie ergonomische Forderung, einförmigeArbeiten in ihrem zeitlichen Anteil bei derNäharbeit so gering wie möglich zu hal-ten, d.h. ein Haltungswechsel in möglichstgünstigen Körperpositionen ist zu fördern.Wie im Forschungsvorhaben „Ergonomiean Näharbeitsplätzen“ belegt, erfüllt derkombinierte Sitz-/Steh-Näharbeitsplatzdiese ergonomische Grundprinzipien ambesten.

Entscheidenden Einfluss auf die Umsetz-barkeit der arbeitswissenschaftlichenAnforderungen in die Praxis und auf diedamit verbundenen positiven Auswirkun-gen haben die ergonomische Optimierung� der konstruktiven Gestaltung des

Näharbeitsplatzes,� der Umgebungsbedingungen und� der betrieblichen Organisation der

Arbeitsaufgaben.

Darüber hinaus ist es eine wichtigeAufgabe für den Betrieb, das gesundheits-orientierte Verhalten der Beschäftigten zufördern. Hierzu zählen z.B. die Unter-weisung über den richtigen Einsatz vonergonomischen Arbeitsmitteln, körper-liches Training und Ausgleichssport oderGymnastik am Arbeitsplatz.

Die folgenden Ausführungen geben Hin-weise zur ergonomischen Arbeitsgestal-tung. Spezielle betriebliche Erfordernissesind zu berücksichtigen.

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2 Anleitung zur ergonomischen Gestaltung der Näharbeit

2.1 Welche ergonomischenGesichtspunkte sind zubeachten?

Bei der Neu- oder Umgestaltung vonNäharbeitsplätzen soll sich die ergonomi-sche Gestaltung orientieren an � der Nähaufgabe (z.B. Art der Naht),� dem Nähgut (z.B. Größe und Gewicht),� dem bestehenden Umfeld (z.B. fixe

Nähebene) und � den Körpermaßen des Beschäftigten.

Im Einzelnen sind für den Sitz-/Steh-arbeitsplatz bzw. deren Kombination folgende Kriterien zu beachten:� Auf das Nähgut abgestimmte

Tischflächengröße und -form.� Ausreichende Verstellmöglichkeit des

Nähtisches (in Höhe und Neigung) zurAnpassung an Körpermaße und Art derNähaufgabe.

� Einfacher Verstellmechanismus mitleicht erreichbaren Bedienelementen.

� Gute Sichtverhältnisse im Wirkbereichder Nähnadel.

� Fußschalter und sonstige Bedienele-mente, die im Sitzen und im Stehen gutbedienbar sind.

� Geeigneter Arbeitsdrehstuhl, der leichtan den Arbeitsplatz heranzuführen ist.

� Bewegungsfreiraum für sitzende undstehende Körperhaltung (DIN 33402-3:„Körpermaße des Menschen;Bewegungsraum bei verschiedenenGrundstellungen und Bewegungen“).

� Materialbereitstellung, die unterschied-liche Arbeitshöhen im Sitzen und imStehen berücksichtigt.

2.2 Wie soll derNäharbeitsplatz konstruktivgestaltet sein?

2.2.1 Nähmaschinengestell

2.2.1.1 HöhenverstellungDie Höhe der Nähebene1, in der das zu ver-arbeitende Produkt genäht wird, soll inAbhängigkeit von der Körpergröße und derNähaufgabe einstellbar sein. In stehenderKörperhaltung liegt die Nähebene natur-gemäß deutlich höher als in sitzenderKörperhaltung.

Als Grundlage der Arbeitsgestaltung die-nen Körpermaße, die in so genanntenPerzentilen festgelegt werden. Das5. Perzentil beschreibt den Bereich derKörpermaße, den 5 % der Personen derAllgemeinbevölkerung unterschreiten, das95. Perzentil ist der Bereich, den 5 % über-schreiten.Gestaltet man Arbeitsplätze für denBereich des 5. bis 95. Perzentils, so hat mandie Körpermaße von 90 % dieser Personen-gruppe berücksichtigt.

Es wird empfohlen, Näharbeitsplätze nachden in DIN 33402-2 „Ergonomie-Körper-maße des Menschen – Teil 2: Werte“ fest-gelegten Maßen für die gesamte deutscheBevölkerung auszulegen. Mit der Einbe-ziehung des Bereichs zwischen dem 5. unddem 95. Perzentil ist sichergestellt, dassMenschen mit Körpergrößen zwischen150 cm und 185 cm und durchschnitt-lichen Proportionen an Näharbeitsplätzenarbeiten können.

Zur Anpassung der Arbeitshöhe an dieindividuellen Körpermaße wurde bishernach dem derzeitigen marktüblichenStand der Technik für Näharbeitsplätze ein Verstellbereich des Tischgestells von760 – 1250 mm angeboten.

Nach den Forschungsergebnissen sind ankombinierten Sitz-/Steharbeitsplätzen mitden üblicherweise vorliegenden mittlerenbzw. hohen Sehanforderungen folgendegrößere Verstellbereiche zu empfehlen, umsowohl kleinen als auch größeren Perso-nen eine angepasste, entspannte Körper-haltung beim Nähen zu ermöglichen(siehe Tabelle 1).

Über diese Höhenverstellbereiche hinaus-gehende besondere und sicher selteneAnforderungen bedürfen speziellerAnfertigungen.

„Anleitungen zur Einstellung der Tisch-höhen in Abhängigkeit von den betrieb-lichen Rahmenbedingungen undSehanforderungen“ sind im Anhang IIdargelegt.

Die Abbildungen 1a, b und c zeigen dieempfohlenen Höhenverstellbereiche fürergonomisch optimierte Sitz-, Steh- undkombinierte Sitz-Steh-Näharbeitsplätze(Flachbettnähmaschine).

Verstellbereiche in mm für Sitzen Stehen Kombiniert Sitzen und Stehen

Abstand Fußboden zu Nähebene1 700 – 1000 900 – 1450 700 – 1450

1 In der Nähebene wird das Nähgut geführt, transportiert und genäht (Oberfläche der Stichplatte).Bei Flachbettnähmaschinen ist die Nähebene identisch mit der Arbeitstischebene, beiSäulennähmaschinen liegt sie über der Tischebene.

Tabelle 1: Höhenmaße (Verstellbereiche) für Näharbeitsplätze

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Abb. 1a: Maximale und minimale Höheder Nähebene (entspricht bei Flachbett-nähmaschinen der Arbeitstischhöhe)beiNähtätigkeit im Sitzen für eine großePerson (185 cm, sehr hohe Genauigkeits-anforderung, kleiner Sehabstand) und einekleine Person (150 cm, geringe Genauig-keitsanforderung, großer Sehabstand )

Abb. 1b: Maximale und minimale Höheder Nähebene (entspricht bei Flachbett-nähmaschinen der Arbeitstischhöhe) beiNähtätigkeit im Stehen für eine großePerson (185 cm, sehr hohe Genauigkeits-anforderung, kleiner Sehabstand) und einekleine Person (150 cm, geringe Genauig-keitsanforderung, großer Sehabstand)

Abb. 1c: Höhe der Nähebene (entsprichtbei Flachbettnähmaschinen der Arbeits-tischhöhe) an kombinierten Sitz-/Steh-Näharbeitsplätzen: Maximalwert für einegroße Person im Stehen und niedrigsteHöhe für eine kleine Person im Sitzen

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Abb. 2a: Näharbeitsplatz mitelektromechanischer Arbeitstisch-höhenverstellung

Für Näharbeitsplätze, die nur selten in derHöhe an einzelne Personen angepasstwerden müssen, kann eine manuelleVerstellmöglichkeit ausreichen.

Für Arbeitsplätze, an denen verschiedenePersonen arbeiten oder abwechselndsitzend oder stehend genäht wird, ist eineeinfach, schnell und stufenlos bedienbareHöhenverstellung vorteilhaft (Vorgehens-weise siehe Anhang IIa und IIc).Bewährt hat sich die elektro-mechanischeHöhenverstellung, deren Bedienelementeim Greifraum (sowohl im Sitzen als auchim Stehen) bequem zu betätigen sind (siehe Abb. 2a und 2b).

Abb. 2c: Nähmaschinengestelle mit Höhenverstellmöglichkeitmittels Handkurbel

Abb. 2b: Bedienelemente der elektromechanischen Höhenverstellung

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Abb. 3b und 3c: Höhenverstellbarer Fußschalter bei fester Tischplattenhöhe in oberer (b) und unterer (c) Position (Sonderanfertigung mit Systembauteilen)

Abb. 3a: Näharbeitsplatz im Sitzen bei fester Tischhöhe (1000 mm) mit großer und kleiner Person, bei letzterer mit höhenverstellbaremFußschalter

Die bisherigen Aussagen bezogen sich aufhöhenverstellbare Nähtische mit einemFußschalter fester Bauhöhe am Boden.

Manchmal erfordert es der Fertigungs-prozess, z.B. bei verketteten Arbeitsvor-gängen, die Höhe der Nähtische einheit-lich auf eine Höhe festzulegen.

Bei konstanter, also fest vorgegebenerTischplattenhöhe, kann die Anpassung anunterschiedlich große Personen auch miteinem höhenverstellbaren Fußschalterrealisiert werden (siehe Kap. 2.2.3.1).

Eine Anleitung zur Festlegung einerkonstanten Tischhöhe findet sich inAnhang IIb.

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Abb. 5: Geneigte Tischplatte mit Armauflagenrechts oben: günstige Arbeitspositionrechts unten: gute Einsehbarkeit

2.2.1.2 TischneigungUm bei präziser Nahtführung, z.B. Kapp-nähten, die Sicht zu verbessern, sollte dieTischplatte neigbar (zwischen 0° bis –10°)sein (siehe Abbildung 4b und 5).Durch eine in Blickrichtung abfallendeTischneigung ist eine bessere Einsehbar-keit gewährleistet und die Schatten-bildung durch das Nähmaschinengehäusereduziert. Zusätzlich werden Zwangshal-tungen im Oberkörper sowie im Schulter-und Nackenbereich gemindert.

Abb. 4a: Eingeschränkte Einsehbarkeitdes Näh- und Wirkbereichs, insbesonderehinter Nadel und Nähmaschine infolge Sichtfeldabdeckung durchNähmaschinenarm

Abb. 4b: Verbesserte Einsehbarkeit durchgeneigte Tischplatte

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2.2.1.3 Bein- und FußraumBei Näharbeit im Sitzen muss ausreichendfreier Bein- und Fußraum vorhanden sein.

Von der Tischvorderkante aus gemessen isteine Beinraumtiefe von mindestens450 mm sicherzustellen (siehe Abbil-dung 6).

Die Breite des Beinraumes sollte beidseitigder Nadel je mindestens 350 mm, also ins-gesamt 700 mm betragen.

Im Sitzen bedarf es wegen der Länge derFüße und des Fußschalters zusätzlich einerFußraumtiefe von 250 mm. Zusammenmit der oben angeführten Beinfreiraum-tiefe von 450 mm ergeben sich alsgesamte Bein- und Fußraumtiefe 700 mmab Tischvorderkante.

Die Höhe des Fußraumes soll wegen derHöhe von Fußschalter und Fuß selbst250 mm betragen. Deswegen darf dieUnterkante der Gestelltraverse (Quer-verstrebung) nicht tiefer als 250 mm überdem Boden angebracht sein.

Die Höhe des Beinraumes kann aus den inKapitel 2.2.1.1 in Tabelle 1 angegebenenHöhenmaßen des Tischgestells abgeleitetwerden und sollte nicht durch nach untenragende Einbauten eingeschränkt sein.Es sind mindestens 700 mm Höheerforderlich.

Die Montage von Bauteilen, z.B. Antrieb,Bedienelemente, Schubladen, die unter derTischplatte in den Beinraum ragen, sollvermieden werden. Auch zur Vermeidungvon Zwangshaltungen sind Kniehebel alsStellteil nicht ratsam.

Ein ausreichender Beinraum ermöglicht esder Näherin, mit den Beinen soweit unterden Nähtisch zu rücken, dass ein stärkeresVorbeugen des Oberkörpers vermiedenwird.

Je eingeengter der Beinraum ist, destowahrscheinlicher wird bei gleichen Seh-anforderungen eine stärkere Rücken-neigung bzw. -krümmung und damithöhere Wirbelsäulenbelastung.

Abb. 6: Mindestmaße für Fuß- und Beinraum beim Sitznäharbeitsplatz(� Bezugsebene für die Maßangaben ist die Tischvorderkante)

Abb. 7a und b: Negativbeispiele mit Einengung des Beinraumesunter dem Tisch durch Einbauten

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Abb. 7c, d und e: Negativbeispiele –Aufnahmen von Näherinnen:stark vorgebeugte bzw. gekrümmt-verdrehte Haltung des Oberkörpers, da die Tischhöhe zu niedrigund die Fußschalter nicht weit genug nach vorne unter dem Tisch angebracht sind.

Bei reinen Steharbeitsplätzen ist eineFußraumtiefe von 250 mm ab Tischvorder-kante für die Füße und evtl. Betätigungs-einrichtungen (siehe Abbildung 8)vorzusehen.

Die Höhe des Fußraumes soll 250 mmbetragen.

Abb. 8: Mindestmaß für Fußraum beim Stehnäharbeitsplatz

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Mit folgenden Gestaltungsmaßnahmenkann der Beinraum vergrößert werden:� Anbauteile

Bei elektrisch geregelten Antrieben diestörende Steuereinheit versetzen oderdrehen (siehe Abbildung 9a, b und c).

� Versorgungs- und Wartungseinheiten (z.B. Regelventile, Pneumatik, Material-zufuhreinrichtungen) Solche Bauteile sollten außerhalb deserforderlichen Beinraumes angebrachtwerden.

� Auch Ablagefächer und Schubkästensollten außerhalb des Beinraumes ange-bracht, aber gut im Greifraum erreichbarsein.

� Die Ausblasrichtung von Ventilen solltenicht zum Beinraum weisen.

Abb. 9a, b und c: Position der Regeleinheiten und Anschlüsse, die den Beinraum nichtbeeinträchtigen.

Abb. 10: Schubkasten außerhalb desBeinraumes

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2.2.2 Tischplatte

2.2.2.1 Größe, Form und OberflächeDie Tischplattengröße orientiert sichprimär an der Größe des Nähgutes.Die Abmessungen und Form sollen dieArbeitsvorgänge, z.B. Ablage undBearbeitung des Nähgutes, wie auch dieAnpassung bzw. Verkettung mit denBetriebsabläufen sicherstellen. Deshalb istdie Angabe eines Standardmaßes für dieLänge und Breite der Tischplatte nichtmöglich.

Der Abstand Nadel – Tisch-Vorderkantebeeinflusst Arm- und Kopfhaltung derarbeitenden Person. Je größer der Abstandvon der Nadel zur Tisch-Vorderkante ist,desto wahrscheinlicher wird bei gleichenSehanforderungen eine stärkere Nacken-bzw. Rückenkrümmung und damit höhereWirbelsäulenbelastung.

Die erforderliche Tischfläche links vor undneben der Nähmaschine (ggf. mit Armauf-lage, siehe folgendes Kapitel) hängt vonder Größe des Nähgutes ab. Rechts vor derNähmaschine sollte der Abstand zwischenNadel und Tischvorderkante (bzw. Schnitt-kante einer ggf. angebrachten Armauf-lage) ca. 120 mm betragen, damit dierechte Hand im Bereich um die Nadel gutzugreifen kann (siehe auch Abb. 14a und15b).

Die Oberfläche der Tischplatte soll blend-frei, pflegeleicht, hell und strukturiert(nicht glatt) sein.

Abb. 12: Tischplatte für Großteile

Abb. 11: Tischplatte (variables Ausmaß, ohne Armauflagen) inDraufsicht mit Abstand Tischplattenvorderkante bis Nadelmitte (�)und Greifraum der Person (grüne Radien)

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2.2.2.2 ArmauflagenAuflagen für Ellenbogen und Unterarmermöglichen die Reduzierung ungünstigerBelastungen der Schulter-Arm-Muskulaturbeim Sitz- und Stehnäharbeitsplatz. Diefehlende Möglichkeit, Ober- und Unterarmauf der Tischfläche abstützen zu können,bewirkt eine hohe Muskelbelastung undführt zu frühzeitiger Ermüdung.

Zudem drohen beim Auflegen der Unter-arme an der Tischplattenvorderkante (z.B. von Flachbettnähmaschinen) Druck-stellen an der Unterarmstreckseite.

Abb. 13b: Gefahr von Druckstellen an den Unterarmstreckseiten undEinschränkung der Hand-Arm-Bewegungen durch die Tischvorderkanteeiner Flachbettnähmaschine

Abb. 13a: Arbeitshaltung an einer Säulennähmaschine:Belastung durch frei gehaltene Arme (Haltearbeit) mit der Folge häufiger Schulter-Nackenbeschwerden

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In Abhängigkeit von Nähmaschinentypund Nähaufgabe sind unterschiedlicheAusführungen von Armauflagen zu emp-fehlen. Die folgenden Abbildungen sindbeispielhaft und an die betrieblichenGegebenheiten anzupassen.

Bei Flachbettnähmaschinen, bei denen dieNähebene der Tischebene entspricht, sindin der Neigung verstellbare Armauflagen,die an der Tischplatte befestigt sind,empfehlenswert (siehe Abbildungen 14aund 14b sowie 15a und 15b).

Die an die Nähaufgabe anzupassendeSchnittachse von Tischplatte (in der dieseausgesägt wird) und Armauflage(n) istmöglichst nahe (ca. 30 mm Abstand, * inAbb. 14a und 15b) an die Ausschnittkantedes Nähmaschinenbettes zu legen. BeiFlachbettnähmaschinen liegt die Schnitt-achse für die rechte Armauflage parallelzur Nähmaschinenachse. Die linke Arm-auflage kann nach Bedarf in einem schrä-gen Winkel zur Tischvorderkante ange-bracht werden (insbesondere bei Kleintei-len, siehe Abb. 14a). Bei größerem Nähgutkann die Arbeitsfläche des Tisches und dieArmauflage für den linken Arm dem erfor-derlichen Platzbedarf angepasst werden(siehe Abb. 12).

Durch das Abschneiden bzw. Kürzen derVorderkante der Tischplatte kommt dieKante zwischen Nähtisch und Armauf-lage(n) in den Bereich der Handgelenke(Handwurzelknochen) der Näherin. Dieserlaubt eine günstigere, belastungsärmereHandhaltung mit besserer Zugriffsmög-lichkeit im Bereich um die Nadel. Die rich-tige Neigungseinstellung (abwärts, 0° bisca. –10°) ist erreicht, wenn beim NähenUnterarmmuskulatur und Ellenbogengroßflächig aufliegen (siehe Abb. 5 und14b).

Abb. 14a: Tischplatte mit Flachbettnähmaschine (grau) incl.Nähmaschinenbett (graue Linie) in Draufsicht mit Armauflagen undGreifraum (grüne Radien); belastungsärmere, bessereZugriffsmöglichkeit (* Abstand möglichst 30 mm; siehe auch Abb. 15b)

Abb. 14b: Armauflagen für Flachbettnähmaschine – Seitenansicht

*

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Abb. 15a: Armauflagen an einerFlachbettnähmaschine

Abb. 15b: Detail mit Abstand * zwischenNähmaschinenbett und Schnittachse bzw.Scharnier von Nähtisch und Armauflage

Abb. 16a: Säulennähmaschine mitArmauflagen vorne am Tisch,Schemazeichnung seitlich

Abb. 16b: Zwei unterschiedlich höhen-verstellbare und flexibel neigbare Arm-auflagen an einer Säulennähmaschine

Abb. 16c: Körperhaltung bei abgestütztenArmen an einer Säulennähmaschine

Abb. 16d: Detailbild, verstellbare Armauflage

Bei Säulennähmaschinen sind vomArbeitstisch unabhängig einstellbare Arm-auflagen zu empfehlen, da die Ebenen,in denen sich Hand und Arm bewegen,produkt- und tätigkeitsabhängig variabelsind. Die Armauflagen sollten flexibelgelagert sein und die Armbewegungen inalle Richtungen unterstützen (sieheAbbildungen 16a, 16b, 16c und 16d).Bei Bedarf können die Auflagen auchgepolstert sein.

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2.2.3 Bedienelemente

2.2.3.1 FußschalterGrundsätzliche Anforderungen an einenFußschalter sind:� Verschiebbarkeit bzw. freie Positionier-

barkeit auf dem Fußboden,� für reine Steh- und kombinierte Sitz-

Steh-Arbeitsplätze möglichst flache,waagerechte Trittfläche (siehe Abb. 17, links),

� für reine Sitzarbeitsplätze, leichtgeneigte Trittplatte (8–12 Grad, sieheAbb. 17, rechts)

� Leichtgängigkeit (Betätigungskraft maxi-mal 60 N, Rückstellkraft maximal 15 N),

� Mindestmaße (für einfüßige Betäti-gung): Breite 150 mm x Tiefe 300 mm.

Die Regelung der Geschwindigkeit derNähmaschine bei Fußschaltung mitPedalen (siehe Abbildung 17) sollte weg-abhängig durch Betätigung des Vorfußeserfolgen. Weitere Funktionen sollten überdie Bewegung der Ferse ausgelöst werden.

Ausführungen von Fußschaltern in Form von Pedalen zeigen die Abbildungen18a und 18b.

Bei Nähen im Sitzen und fest eingestellterTischplattenhöhe kann die Anpassung anunterschiedlich große Personen auch miteinem höhenverstellbaren Fußschalterumgesetzt werden.

Ein Höhenverstellbereich von ca. 250 mmsollte vorhanden sein.

Abb. 17: Skizzen von Fußschaltern:(links) waagerechter Wippschalter für stehende oder kombinierte Arbeitsplätze (rechts) geneigtes Pedal für sitzende Tätigkeit

Abb. 18a: Mobiler Fußschalter mit geneig-ter Trittplatte für Nähen im Sitzen

Abb. 18b: Frei am Boden positionierbarerFußschalter für Einfuß-Betätigung imSitzen und Stehen (vorne) und Zweifuß-Betätigung im Sitzen (hinten)

Abb. 18c und d: Verschiebbarer Fußschalter mit Höhenverstellbarkeit;einsetzbar bei fester Tischhöhe zur Anpassung an die Körpergröße der Person

19

Bei Nähen im Stehen mit Fußschaltersollte ein fester Stand in gleicher Höhe auf beiden Beinen möglich sein.

Neben Pedalen (siehe Abbildung 18) gibt es auch Systeme, bei denen die Aus-lösung durch Veränderung des Körper-schwerpunktes erfolgt (Sensormatte, sieheAbbildung 19a).

Fußschalter (Pedal, Matte u.a.) sollten sopositioniert sein, dass � mit beiden Füßen auf gleichem Niveau

stehend� die Maschine möglichst abwechselnd,

d.h. links und rechts gesteuert werdenkann. Das längerfristige Stehen auf einem Bein sollte vermieden und mit anderen Tätigkeiten unterbrochenwerden.

Es ist ratsam, bei einfüßiger Betätigung imSitzen und Stehen für den ruhenden bzw. passiven Fuß einen Höhenausgleich(z.B. Fußplatte oder -matte) zur Verfügungzu stellen (siehe Abbildung 19 b).

Abb. 19a: Sensormatte zur Fußbetätigung

Abb. 19 b: Höhenausgleich durch Fußmatte

20

2.2.3.2 Sonstige BedienelementeDie Stellteile und Anzeigen derNähmaschine sollten gut erreichbar undgut sichtbar angebracht sein.

Günstige Greifräume, also Bereiche, die fürhäufiges schnelles Erreichen mit beidenHänden geeignet sind, zeigen die Abbil-dungen 20a und 20b. Die häufigsten undwichtigsten Arbeitsvorgänge sollten imidealen Greifraum bzw. im Arbeitszentrumdurchgeführt werden. Dies ist der Bereich,den die Hände überwiegend durch Unter-armaktivitäten erreichen können.

In Abbildung 20b sind folgende Zonen mitZiffern gekennzeichnet:1 = Arbeitszentrum: Beide Hände arbeiten

nahe beieinander, Bereich um dieNadel.

2 = erweitertes Arbeitszentrum: BeideHände erreichen alle Punkte dieserZone.

3 = Einhandzone: Zum Lagern von Teilenund Werkzeugen, die mit einer Handoft gegriffen werden.

4 = erweiterte Einhandzone: Äußerstenoch nutzbare Zone, z.B. für seltenerbenötigte Arbeitsmittel.

Knieschalter sollten zur Vermeidung vonZwangshaltungen möglichst vermiedenund durch Funktionen der Fußschalterersetzt werden.

Abb. 20a: Günstiger Greifraum am Näharbeitsplatz

Abb. 20b: Maße des Greifraumes in normaler Arbeitshöhe (aus BGI 523); Nadel (�)

Abb. 21a und b: Anordnung von Stellteilen und Anzeigen;a) Steuerungskasten ungünstig unter der Tischplatte angebracht;b) auf Tischplatte besser einzusehen und zu erreichen.

2 31

4

Tischkante

0

mm400

200

0

200

800 600 400 200 200 400 600mm800

21

2.2.4 Materialzuführung undNähgutablage

Nicht nur die Nähtätigkeit, sondern auchMaterialbereitstellung und Nähgutablagemüssen berücksichtigt werden.

Deshalb sollten entsprechend der einge-stellten Höhe der Nähebene anpassbareEinrichtungen für Materialbereitstellungund Nähgutablage vorgesehen werden,die geeignet sind, den Näharbeitsplatz mitdem vorhandenen Transportsystem zuverknüpfen.

2.2.5 Arbeitsstuhl

An Näharbeitsplätzen haben sich Arbeits-drehstühle nach DIN 68877 bewährt.Die folgenden Einzelaspekte sind geradeauch bei Näharbeiten von Vorteil.

Ein Drehstuhl erleichtert Tätigkeiten, indenen Material bereitgestellt oder abge-legt werden muss, ebenso das Hinsetzenund Aufstehen.

Höhenverstellbarkeit:Große wie kleine Personen müssen amNäharbeitsplatz gut sitzen und die Sitz-höhe in Abhängigkeit von Körpergrößeund Sehabstand einstellen können.Normalerweise reicht ein Höhenverstell-bereich der Sitzfläche von 420 mm bis550 mm aus.

Die Rückenlehne soll� verstellbar in der Höhe (Verstellbereich

von mindestens 60 mm empfohlen) und

� Tiefe (neigungsverstellbar: 15° nachvorne und 25° nach hinten) sein.

Wichtig ist, dass die Rückenlehne in dervorderen Sitzhaltung – die gerade beimNähen häufig eingenommen wird – den Bereich der Lendenwirbelsäule aus-reichend abstützt.

Abb. 22: Höhenanpassbare Materialbereitstellung

SitzflächeEine Sitzflächenneigung um maximal 5°nach vorne wird empfohlen. Hierdurchwird das Arbeiten in der vorderen Sitz-haltung und die natürliche Aufrichtungder Wirbelsäule begünstigt.

Eine Synchronmechanik erleichtertdynamisches Sitzen. (häufiges Wechselnzwischen vorderer, mittlerer und hintererSitzhaltung). Dies fördert die Durch-blutung und entlastet die Wirbelsäuledurch gleichmäßige Druckverteilung aufdie Bandscheiben.

Die Synchronmechanik passt die Neigungder Sitzfläche und der Rückenlehne beiGewichtsverlagerung automatisch derSitzhaltung an und sollte so gestaltet sein,dass� die Andruckkräfte der Rückenlehne

individuell einstellbar,� beim dynamischen Sitzen keine Relativ-

bewegungen zwischen Stuhl undBekleidung auftreten (Hemdauszieh-effekt) und

� sich die Sitzvorderkante beim Zurück-lehnen nicht nach oben bewegt (keinAbheben der Füße).

Feste Armstützen am Arbeitsstuhl sind bei Nähtätigkeiten nicht zu empfehlen, dasie Bewegungen behindern können.

Am Arbeitstisch angebrachte, individuelleinstellbare Armauflagen unterstützen dieArme und reduzieren statische Belastun-gen (siehe Kapitel 2.2.2.2).

Die Verwendung von Stühlen mit Rollenist dann möglich, wenn beim Betätigendes Fußschalters relativ geringe Kräftenötig sind und der Stuhl dadurch nichtweggeschoben wird. Wenn die Fußbetäti-gungseinheit flach ist und in ausreichen-der Entfernung zum Stuhl unter demArbeitstisch positioniert werden kann,kommt es zu keiner Beeinträchtigungdurch Gleiter oder Rollen des Arbeits-drehstuhls.

„Alternative Stuhlmodelle“ ohne Rücken-lehne können für Näharbeiten nichtempfohlen werden. Es besteht die Gefahr,dass dabei die überwiegend vordere Sitz-haltung dauerhaft eingenommenen wird.Die mit dieser einseitigen Körperhaltungverbundenen Nachteile (Bandscheiben-belastungen, statische Belastungen imHals-, Schulter-Nackenbereich, keineEntspannungsmöglichkeit durch Zurück-lehnen des Oberkörpers) wiegen möglicheVorteile nicht auf.

22

2.2.6 Beleuchtung/Sehanforderungen/SehfeldDie optimale Beleuchtung am Näharbeits-platz ist abhängig von� Farbe und Helligkeit des Nähgutes und

des Fadens,� den Tätigkeiten am Arbeitsplatz und

dessen Umgebung.

GrundbeleuchtungDie Grundbeleuchtung, z.B. durch Decken-leuchten, sorgt an allen Arbeitsplätzen für ausreichende Helligkeit (mindestens500 Lux nach DIN EN 12464-1) im Arbeits-raum. Die Deckenleuchten sollten parallelzur Fensterfront angebracht sein. Zu hoheKontraste (Helligkeitsunterschiede) sind zuvermeiden.

Nähmaschinen sollten so aufgestellt sein,dass die Hauptblickrichtung der Beschäf-tigten parallel zur Fensterfront verläuft.Einfallendes Sonnenlicht blendet so nichtdirekt.

ArbeitsplatzbeleuchtungBei der Verwendung von Zusatzleuchtensollte deren Helligkeit geregelt werdenkönnen (Dimmer), weil Nähgut und Fadenje nach Farbe und Oberfläche das Lichtunterschiedlich stark reflektieren oderabsorbieren.

Zu hohe Beleuchtungsstärken der Arbeits-platz- oder Nadel-Beleuchtung verur-sachen starke Helligkeitsunterschiede aufdem Arbeitstisch und erschweren dieSehaufgabe.

Die Mindestbeleuchtungsstärken sindprinzipiell abhängig von der Tätigkeit,sollten aber einen Wert von 750 Lux nichtunterschreiten (DIN EN 12464-1).

Deckenbeleuchtung

Fens

ters

eite

Abb. 23: Anordnung der Näharbeitsplätze parallel zur Fensterfront

Sehabstand und individuellesSehvermögenNäharbeit ist mit erhöhten Sehanforde-rungen verbunden.

Abhängig von der Detailgröße des Näh-gutes ergeben sich unterschiedlicheSehabstände zwischen 200 mm (Ziernähtebei der Lederverarbeitung) bis zu 500 mm(technische Textilien). Hierzu siehe„Genauigkeitsanforderungen“ in denTabellen im Anhang II.

Altersbedingte Veränderungen des Sehver-mögens, wie z.B. die Zunahme der Blen-dungsempfindlichkeit und der erhöhteLichtbedarf, sind bei der Auslegung der Arbeitsplatzbeleuchtung zu berück-sichtigen.

Falls erforderlich, ist eine Anpassung derindividuellen Sehhilfe (Brille) an die jewei-lige Nähtätigkeit nötig.

2.2.7 UmgebungsbedingungenBenachbarte Arbeitsplätze mit Lärm-emissionen sollten von Näharbeitsplätzenabgetrennt bzw. abgeschirmt sein.

Die klimatischen Umgebungsbedingun-gen sollten der Näharbeit angepasst sein.In Abhängigkeit von der körperlichenBelastung bei der Nähtätigkeit muss einegesundheitlich zuträgliche Lufttemperaturvorliegen (z.B. 17–20 °C); Näheres regelnArbeitsstättenverordnung und zugehörigeRichtlinien.

Zugluft, z.B. durch Belüftung oder auchdurch Maschinenventilatoren bzw.Absaugungen, sollte nicht auf die Personeinwirken.

Die Luftgeschwindigkeit sollte weniger als0,2 m/sec. betragen.

23

2.3 Wie wird ein bestehender Näharbeitsplatzergonomisch umgestaltet? Ein Beispiel – zur Nachahmung empfohlen!

Vorhandene Näharbeitsplätze, an denenergonomische Gestaltungsdefizite erkanntworden sind, können häufig mit einfachen,auch wirtschaftlich tragbaren Maßnah-men umgebaut werden. Viele solcherArbeiten können mit einfachen „Bordmit-teln“ durch betriebliche Fachkräfte (z.B.für Wartung und Instandhaltung) erledigtwerden. Nebenstehender Bildblock verdeutlicht die an einer Flachbettnäh-maschine schrittweise durchgeführtenergonomischen Nachbesserungen.

Das Beispiel zeigt, dass Näharbeitsplätzedurch einfache Maßnahmen schnell undkostengünstig umgebaut werden könnenund damit ein belastungsärmeresArbeiten möglich ist.

Schrittweiser Umbau / ergonomische Nachrüstung einer Flachbettnähmaschine

Abb. 24: Nähmaschine vor der Umrüstung Abb. 25: Fußschalter ausgebaut

Abb. 26: Traverse ausgewechselt, damitBeinfreiraum in der Breite vergrößert

Abb. 27: neue Auflagen für Tischplatte(beidseitig) als Schwenkvorrichtungmontiert

Abb. 28: Tisch manuell stufenlos bis 1000 mm höhenverstellbar und Platteschwenkbar

Abb. 29: Erweiterter Beinfreiraum;Sitzposition mittig unter der Nadel

24

Abb. 30: Tischplatte aussägen (für linkeArmauflage mit schrägen Schnittachsen)

Abb. 31: Armauflagen montiert (linkeAuflage schräg, z.B. zum Nähen vonKleinteilen)

Abb. 32: Arbeitsplatte nach ergonomischerUmrüstung

Abb. 33: Umbausatz (blau markiert) für Tischgestell und Armauflagen (hier in einer Ausführung, bei der beideArmauflagen parallel zur Tischkante angebracht werden).

25

3 Wie werden Sitz- und Steh-Näharbeitsplätze eingerichtet, damit eine gesunde Körperhaltung bei der Arbeit erreicht wird?

Hinweise für Körperhaltung und Gelenk-winkel sowie Anleitungen zur Einstellungder optimalen Tischhöhe finden sich inden folgenden Kapiteln 3.1 bis 3.3 und inAnhang II.

3.1 Optimale Körperhaltung /empfehlenswerte Gelenkwinkel

Nähtätigkeit erfordert immer wiederkeh-rende gleichartige (repetitive) Bewegun-gen und damit muskuläre Belastungen imBereich von Fingern, Hand, Arm undSchultern.

Diese können sich dann kritisch auswir-ken, wenn in Folge von� hohen Bewegungsfrequenzen und/oder� hohem Kraftaufwand und/oder� ungünstiger Haltungdie Leistungsgrenzen einzelner Muskelnoder Muskelgruppen überschrittenwerden.

Dann können durch mechanisch über-lastete Gelenke, Sehne, Sehnenscheiden,Bänder und Knochen zeitweilige Be-schwerden bis hin zu dauerhaften Erkran-kungen auftreten.

Günstige Bedingungen, unter denen derKörper Kraft und Bewegungen längere Zeitohne Schäden ausführen kann, liegendann vor, wenn sich die Körpergelenke inder Nähe der so genannten Neutralstel-lung bewegen können. In den folgendenAbbildungen sind beispielhaft für Schulterund Unterarm diese Bereiche von Winkel-stellungen grün gekennzeichnet. WeitereInformationen zu optimalen Körperwinkel-stellungen gibt der Forschungsbericht„Ergonomie an Näharbeitsplätzen“ undauch der BGIA-Report 2/2007 „Muskel-Skelett-Erkrankungen der oberer Extremi-tät“ (siehe Anhang IV).

Wenn die neutralen Winkelstellungenüberschritten werden, nehmen die Bean-spruchungen von Muskeln, Sehnen undGelenken zu.

Abb. 34: Bewertung von Bewegungsbereichen bzw. …Winkelstellungen von Unterarm und Schultergelenk:� neutral, günstig, Bequemlichkeitsbereich� mittelgradig, zeitweise aktzeptabel� endgradige Stellung, nicht akzeptabel, falls dauerhaft

In den noch akzeptablen, mit gelb gekenn-zeichneten mittelgradigen Bereichen sindbei hoher Bewegungshäufigkeit undgrößeren Kraftleistungen längerfristigBeeinträchtigungen wahrscheinlicher alsim Bequemlichkeitsbereich.

Dauerhafte Bewegungen in den endgradi-gen roten Bereichen sollten vermiedenwerden.

Auf Grund der hohen Anforderungen anGeschwindigkeit, Zugriffsmöglichkeit undGenauigkeit der Bewegungsvorgängebeim Nähen sollen bei der Arbeitsgestal-tung folgende Voraussetzungen erfülltwerden:� Einhaltung des ( je nach Nähgut) erfor-

derlichen Sehabstandes,� Ausführung der Bewegungen (dynami-

sche, repetitive Arbeit der oberen Extre-mitäten, also Arm und Hand) im Bereichgünstiger Gelenkwinkel (siehe oben),

� möglichst geringe statische Belastung(Halte- und Haltungsarbeit) von Arm-,Schulter- und Nackenbereich, die beiÜberschreitungen Verspannungen undBeschwerden nach sich ziehen würden,

� variable Oberkörperhaltung ohne zustarke Rückenbeugung und

� bei Näharbeit im Sitzen günstige Stel-lung der Beine mit einem Kniegelenks-winkel von ca. 90° bis 100° und ohnestarke Streckung oder Beugung imSprunggelenk.

Die Körperhaltung im Sitzen soll zwischender vorderen Sitzhaltung (Oberkörper bis 20° nach vorn geneigt) und eineraufrechten Sitzhaltung (Oberkörper etwasenkrecht) wechseln.

Bei seitlichem Anheben des Oberarms(Abduktion) entstehen günstige Gelenk-winkel in einem Bereich von 0° bis ca. 20°.Dies gilt für die Haltung der Arme frei imRaum. Können die Arme durch Auflegenam Arbeitstisch abgestützt werden,wird die Muskulatur entlastet. Dann sindauch höhere Abduktionswinkel von über20° tolerabel.

Beim Anheben des Oberarms nach vorne(Beugung = Flexion) liegen günstigeWinkelbereiche zwischen der senkrechtenHaltung (im Schultergelenk, also 0°) undder um bis zu 20° nach vorne ausgelenk-ten Position des Armes (siehe Abbildung34 rechts). Die Idealhaltung (Oberarmsenkrecht, Unterarm waagrecht) kann nurdann eingenommen werden, wenn dieNähtischhöhe etwa auf Ellenbogenhöheeingestellt werden könnte. Bei aufrechterOberkörperhaltung wäre dann der Seh-abstand je nach Körpergröße zwischen550 mm und 670 mm.

Extension Flexion

Umwendung

–30º

–55º

–80 – –90º 80 – 90º 20º

40º

150 – 170º

30 – 40º

20º40º

– +

26

Da bei diesen großen Sehabständen einegenaue Nähtätigkeit nicht möglich wäre,muss der Arbeitstisch stärker angehobenwerden, was wiederum zu höherenBeugungswinkeln des Oberarms führt.Durch Schrägstellung der Armauflagenund seitliches Anheben kann die Beugungdes Oberarms im Schultergelenk auf einerträgliches Maß begrenzt werden.

Die Armauflagen unterstützen den günsti-gen Winkelbereich zwischen Ober- undUnterarm (Ellenbogengelenkbeugung zwi-schen 60° und 100°). Lediglich bei großenTeilen, an denen lange Nähte ausgeführtwerden müssen, sind Winkel im Ellen-bogengelenk mit mehr als 60° nicht zuumgehen.

Um der Näherin in jeder Arbeitspositioneine den Körperabmessungen entspre-chende optimale Position zu ermöglichen,ist eine individuelle Einstellmöglich-keit der Tischhöhe am Näharbeitsplatzerforderlich.

3.2 Einstellung beihöhenverstellbaren Tischen

Nähen im Sitzen1. Sitzflächenhöhe des Stuhles einstellenunter Berücksichtigung von� Körpergröße und � Höhe des Fußschalters,dabei Kniewinkel 90° bis 100°.

2. Tischhöhe einstellen in Abhängigkeitvon� Körpergröße und� erforderlichem Sehabstandso dass alle Bedienelemente und dieNähebene selbst gut sichtbar und erreich-bar sind (siehe Anhang IIa).Die günstigste Position der Nähebene isterreicht, wenn der Sehabstand zur Nadelden Genauigkeitsanforderungen ent-spricht und der Kopf bis max. 25° nachvorne unten (siehe Abb. 35) geneigt ist.

3. Tischneigung und Position der Armauf-lagen so einstellen, dass für Schultern,Arme und Hände sowie die Nacken-Hals-Region belastungsarmes Arbeitenmöglich ist.

Nähen im StehenHier gelten prinzipiell die gleichenAussagen wie beim Sitzen unter 2. und 3.genannt. Die richtige Arbeitstischhöhekann nach Anhang IIc ermittelt werden.

Kombinierter Sitz- undStehnäharbeitsplatzDie Anschaffung eines höhenverstellbarenNähmaschinengestells, das Nähen imSitzen und Stehen im Wechsel ermöglicht,erfüllt die Anforderungen an einenoptimalen Näharbeitsplatz am besten.

Die Beschäftigten sollten solche Arbeits-plätze durch möglichst häufiges Wechselnzwischen Sitzen und Stehen währendeiner Arbeitsschicht nutzen.

Die Arbeitsschuhe sollten flexible Sohlenund flache Absätze (< 30 mm) besitzen.

3.3 Vorgehensweise bei festen Tischhöhen

In Anhang IIb zeigt eine Anleitung dieoptimale, konstante Tischhöhe in Abhän-gigkeit von betrieblichen Rahmenbedin-gungen, Nähtätigkeit und Sehaufgabe.

Bei konstanter Arbeitshöhe sind beimNähen im Sitzen höhenverstellbare Fuß-schalter notwendig, die in der Höhe indi-viduell so eingestellt werden müssen, dassdie Beschäftigten gesundheitlich zuträg-liche Körperhaltungen einnehmen können.Die Arbeitsausführung im Stehen könnenhöhenverstellbare Podeste am Boden dieGrößenunterschiede der Näher(innen)ausgleichen.

Abb. 35: Nätürliche Kopfhaltung und optimale Blickwinkel im Sitzen und Stehen

27

4 Arbeitsorganisation

Einseitige, überwiegend statische Haltun-gen sollten zeitlich auf ein Minimumreduziert werden. Dies ist Aufgabe derArbeitsorganisation. Bewegungen, alsodynamische Arbeit, sollten zugelassen undgefördert werden.

� Haltungswechsel innerhalb einerArbeitsaufgabe oder die

� Ausführung verschiedener Tätigkeitenverringern deutlich die Nachteile ein-seitiger Körperhaltungen beim Nähen.Durch den Einsatz anderer Muskel-gruppen und andersartige Bewegungenwerden Ermüdung abgebaut, Anspan-nung reduziert und Erholung ermöglicht.

� Wechselnde Tätigkeiten lassen am ein-fachsten Bewegungsvielfalt zu.

Beim Nähen überwiegend im Sitzen sollteein Wechsel der Sitz- und Körperhaltungermöglicht werden. Am besten wäre einWechsel zwischen Sitzen, Stehen undGehen. Durch Aktivieren der Muskel-gruppen im Rumpf-/Beinbereich beimAufstehen und Gehen werden Kreislaufund Durchblutung angeregt und negative

Wirkungen einseitiger Belastungen redu-ziert. Arbeitsaufgaben, die auch in andererals in sitzender Körperhaltung in der Nähedes Näharbeitsplatzes ausgeführt werdenkönnen, entlasten. Der Wechsel zu solchenbelastungsverringernden Arbeitsinhaltenist schon dann sinnvoll, wenn dadurch nurkurz eine dauerhaft einseitige Körperhal-tung unterbrochen wird.

Hierfür geeignet sind Aufgaben aus demBereichen Transport, Qualitätssicherung,Wartung und Reparatur, Lagerhaltung,Arbeitsvorbereitung und ähnliche vor- oder nachgelagerte Tätigkeiten.Ein zu häufiger Arbeitswechsel kann unterUmständen negative Auswirkungen aufÜbungsgrad und Arbeitsleistung haben,was jedoch durch verringerte Ermüdung,höhere Leistungsbereitschaft und wenigerFehlleistungen kompensiert werden kann.

Für Näharbeit im Sitzen (bei kleinen bismittleren Abmessungen des Nähgutes)sind die folgenden generellenMaßnahmen zu empfehlen:� verstellbare Arbeitstischhöhe

(siehe Kapitel 2.2.1.1),� bei fester Arbeitstischhöhe höhenver-

stellbare Fußschalter (siehe Kapitel 2.2.3.1) und

� ergonomisch geeigneterArbeitsdrehstuhl (entsprechend 2.2.5).

Tabelle 2 gibt bei unterschiedlicherArbeitsausführung entsprechend derergonomischen Beurteilung zusätzlicheGestaltungshinweise wieder.

Für Näharbeit in stehender Körperhaltungsollten generell folgende Aspekte berück-sichtigt werden:� höhenverstellbarer Arbeitstisch (siehe

Kapitel 2.2.1.1)� Fußschalter möglichst flach, so dass

Stehen ohne Anheben des Fußes mög-lich ist (siehe Kapitel 2.2.3.1).

Zusätzliche Hinweise gibt Tabelle 3.

Tabelle 2: Gestaltungshinweise bei sitzender Näharbeit

Tätigkeitsausführung im Sitzen

wechselnde Oberkörperhaltung und gelegentlich andere Körperhaltung wie Stehen, Gehen

wechselnde Oberkörperhaltung ohneandere Körperhaltungen

Oberkörper- und übrige Körperhaltung kann nicht gewechselt werden

ergonomische Beurteilung

guter Kompromiss zwischen wirtschaft-lichen und humanen Anforderungen

belastende Körperhaltung in Folge fehlender Möglichkeitzum Haltungswechsel

auf Dauer einseitige Belastung mitGefahr des Entstehens von Beschwerden und Erkrankungen

zusätzliche Gestaltungshinweise

entlastende Nebentätigkeiten möglichst gleichmäßig über den Arbeitstag verteilen

entlastende Tätigkeitsabschnitte in den Arbeitsablauf integrieren

mindestens die o.a. generellen technischen Arbeitsplatzgestaltungs-maßnahmen

Tabelle 3: Gestaltungshinweise bei stehender Näharbeit

Tätigkeitsausführung im Stehen

mit selbstwählbarem Wechsel zum Sitzen an einem kombinierten Sitz-/Steh-Näharbeitsplatz

gelegentlicher Wechsel mit Gehen bzw. Sitzen

ohne Möglichkeit, die Körperhaltung zuwechseln oder gelegentlich zu gehen

ergonomische Beurteilung

Stehen in Verbindung mit Fußbedienung ist soweit akzeptabel, wie Entlastung durch Sitzen möglich ist

einseitige Belastung der unteren Extremität;bei großem schwerem Nähgut und geringenGenauigkeitsanforderungen akzeptabel

auf Dauer einseitige Belastung mit der Gefahr des Entstehens vonBeschwerden

zusätzliche Gestaltungshinweise

Fußschalter auch im Sitzen bedienbar;Arbeitsstuhl mit Rollen; ausreichend Bein-/Fußraum; höhengerechte Materialzufuhr

Einsatz einer Stehhilfe überprüfen

mindestens o.a. generelle Arbeitsplatz-gestaltung; Einsatz einer Stehhilfeüberprüfen.

28

Arbeitsplätze, mit hoher Arbeitsteilungund einseitiger körperlicher Belastung undgeringen Anforderungen an das geistigeLeistungsvermögen führen oft zu Mono-tonie, Anforderungsarmut und Isolation.Als Lösungen für diese Probleme eignensich in vielen Betrieben Sonderformen derArbeitsorganisation, z.B.� Teamarbeit,� Gruppenarbeit oder� Fertigungsinseln.

� Jobrotation (Arbeitsplatzwechsel),� Jobenrichment (Tätigkeitsbereicherung)

und � Jobenlargement (Arbeitserweiterung)

führen zu Arbeits- und Haltungswechsel,die sich für die Arbeitsperson und dasArbeitsergebnis positiv auswirken, die dieWirtschaftlichkeit verbessern und für die Mitarbeiter abwechslungsreichere und interessantere Tätigkeiten mit sichbringen.

Unterweisung – Voraussetzung fürerfolgreiche Arbeitsgestaltung

Jede ergonomische Maßnahme kann nurdann erfolgreich sein, wenn die davonbetroffenen Menschen den Nutzen erken-nen und ihr persönliches Verhaltung amneuen oder umgestalteten Arbeitsplatzändern.

Daher ist es wichtig, den Beschäftigten zu erklären, welche Vorteile der neue oder umgestaltete Arbeitsplatz bietetund warum Änderungen vorgenommenwurden.

Diese Hinweise sollten so exakt wie mög-lich – am besten konkret auf die jeweiligePerson und den Arbeitsplatz abgestimmt –gegeben werden. Z.B. können die Verstell-möglichkeiten eines Arbeitsstuhls gezeigtund die Verwendung der dynamischenRückenlehne am Arbeitsplatz erprobt wer-den. Bei Tischhöhenverstellung kann durchAnbringen der persönlichen Einstellwertesichergestellt werden, dass jede Person,die diesen Arbeitstisch verwendet, ihreeigenen Arbeitshöhen schnell finden undeinstellen kann.

Wichtig ist, dass der Mitarbeiter nachdieser ersten Einweisung im Umgewöh-nungsprozess begleitet wird. Es mussjedem Mitarbeiter klar sein, wie er sichzukünftig verhalten soll. Nach ca. ein biszwei Wochen sollten positive und negativeRückmeldungen aufgenommen und be-sprochen werden, um zu erkennen, ob dieMitarbeiter den Lösungsvorschlag akzep-tiert haben oder ob weitere Änderungenerforderlich sind.

Allgemeine betrieblicheGesundheitsförderung

Von großem Nutzen, insbesondere zurErhöhung der Anwesenheitszeiten und derLeistungsfähigkeit von Beschäftigten undBetrieb, sind� Gesundheitsberichte (Kranken-

Fehlzeiten-Analyse)� Mitarbeiterbefragungen (siehe

auch Checkliste für Näharbeitsplätze,Anhang III)

� Gesundheitszirkel (mit Beteiligung derMitarbeiter als Experten an ihremArbeitsplatz)

� Ermittlung arbeitsbedingter Gesund-heitsgefahren (Gefährdungsanalysedurch den Betrieb) und

� innerbetriebliches Vorschlagswesen.

Nutzen Sie hierfür auch das Wissen unddie Hilfestellungen von Berufsgenossen-schaft und Krankenkassen.

29

Anhang IZusammenfassung der technisch-ergonomischen Anforderungen für Näharbeitsplätze

Neigung der Tischplatte in Blickrichtung nach vorne abwärts 0° bis –10°

Beinraummaße: Breite beidseits von Nadelmitte je 350 mm = 700 mmim Sitzen Tiefe nach vorne Oberschenkel + Fuß 250 mm = 700 mm

Höhe für Fuß + Fußschalter = 250 mmfür Abstand Fußsohle bis Oberschenkel/Knie >_ 700 mm

Fußraummaße: Breite beidseits von Nadelmitte je 350 mm = 700 mmim Stehen Tiefe Fußlänge nach vorne = 250 mm

Höhe Fuß + Fußschalter = 250 mm

Abstand zwischen in Abhängigkeit von Teilegröße und NähgenauigkeitTischplattenvorderkante von 125 mm bis 300 mmund Nadelmitte: für kleine Teile bei großem Nähgut

Kriterien für Armauflagen: Schnittachse rechts parallel Nähmaschinenachse –an Flachbettnähmaschinen in Tischplatte Tischvorderkante

links im Winkel von ca. 20° zu Nähmaschinenachse – Tischvorderkante

Größe nähgutabhängig, Platz für ganzen Unterarm

Neigung abwärts verstellbar bis –20°

an Säulennähmaschinen höhenverstellbarneigbardrehend gelagert

Fußschalter frei verschiebbarmöglichst flachleichtgängigim Stehen beide Füße in einer Höhenebeneim Sitzen bei fester Nähtischhöhe um bis zu 250 mm höhenverstellbar

Höhenverstellbereiche in mm Sitzen Stehen kombiniertes Sitzen (Nähmaschinengestell) und Stehen

Abstand Fußboden – Nähebene 700 – 1000 900 – 1450 700 – 1450

30

Anhänge IIAnleitungen zur Einstellung der Tischhöhen in Abhängigkeitvon den betrieblichen Rahmenbedingungen und Sehanforderungen

Anhang II a

Ermittlung des optimalen Verstellbereiches der Tischhöhen an Näharbeitsplätzen imSitzen (höhenverstellbarer Arbeitstisch; feste Höhe des Fußschalters)

* Beispiel:Neben dem betriebsspezifischen 1. Maß (hier 25 mm) liegen dem Beispiel hoheGenauigkeitsanforderungen (mit Sehabstandzwischen 300 und 400 mm) und damit einMaßzuschlag zum Höherstellen des Tischesvon 150 mm zugrunde. Der Verstellbereich andiesem höhenverstellbaren Sitznäharbeits-platz soll zwischen 725 mm (für sehr kleine Personen) und 975 mm (für sehr großePersonen) liegen.

Reihen- zu berücksichtigende Maße Maß Vorgehensweise * Beispielfolge in mm

1. Höhe des Fußschalters Höhe: als 1. Maß erfassen und (vertikaler Abstand eintragen 25vom Boden – siehe Abb. 17)

2. Mindestabstand zwischen Fußschalter und Abstand: Maß addierenOberkante Tisch 550 550

3. Genauigkeits- erforderlicher Tischhöhen- Zuschlag: Genauigkeitsanforderungen/anforderungen Sehabstand zuschlag Sehabstand festlegen

[mm] [mm] und zutreffendenTischhöhenzuschlag

a Gering >500 50 (aus Zeile 3 a oder b oder c oder d) addieren.

b Mittel 400 bis 500 100

c Hoch 300 bis <400 150 150

d Sehr hoch <300 200

4. Minimalwert der Arbeitstischhöhe (vertikaler Abstand Summenwert (minimal)vom Boden zur Oberkante Tisch) für sehr kleine Personen aus 1 + 2 + 3 725

5. Verstellbereich zur Anpassung an die Maße des 5. bis 95. Perzentils Verstell- Verstellbereichder Körpergrößen von Frauen und Männern bereich: addieren(zur Abdeckung unterschiedlicher Personengrößen)

250 250

6. Maximalwert der Arbeitstischhöhe (vertikaler Abstand vom Boden Summenwert (maximal)zur Oberkante Tisch) für sehr große Personen aus 4 + 5 975

31

Anhang II b

Festlegung einer konstanten Tischhöhe bei Näharbeitsplätzen im Sitzen(evtl. mit höhenverstellbarem Fußschalter)

* Beispiel:Neben dem betriebsspezifischen 1. Maßliegen dem Beispiel hohe Genauigkeits-anforderungen (mit Sehabstand zwischen 300 und 400 mm) und damit ein Maßzuschlagzum Höherstellen des Tisches von 150 mmzugrunde. Als feste Tischhöhe resultiert975 mm.Wenn an dieser festgelegten Nähtischhöheauch andere, kleinere Personen im Sitzenarbeiten müssen, sollten dafür höhenverstell-bare Fußschalter einen Verstellbereich von250 mm haben.Sollten nur kleinere Personen an denNäharbeitsplätzen tätig werden, kann aucheine niedrigere Arbeitstischhöhe festgelegtwerden.

Reihen- zu berücksichtigende Maße Maß Vorgehensweise * Beispielfolge in mm

1. Höhe des Fußschalters in tiefster Einstellung Höhe: als 1. Maß erfassen und (vertikaler Abstand vom Boden) eintragen 25

2. Mindestabstand zwischen Fußschalter und Abstand: Maß addierenOberkante Tisch 550 550

3. Genauigkeits- erforderlicher Tischhöhen- Zuschlag: Genauigkeitsanforderungen/anforderungen Sehabstand zuschlag Sehabstand festlegen

[mm] [mm] und zutreffendenTischhöhenzuschlag

a Gering >500 50 (aus Zeile 3 a oder b oder c oder d) addieren.

b Mittel 400 bis 500 100

c Hoch 300 bis <400 150 150

d Sehr hoch <300 200

4. Zuschlag zur Anpassung an die Maße des 95. Perzentils der maximaler Zuschlag addieren maximalKörpergröße von Männern, d.h. auch für große Personen geeignet Zuschlag:

250 250

Ergebnis: Fest einzustellende (maximale) Arbeitstischhöhe Summenwert maximal(vertikaler Abstand von Boden zur Oberkante Tisch) aus 1 + 2 + 3 + 4falls auch sehr große Personen nähen 975

32

Anhang II c

Ermittlung des optimalen Verstellbereichs der Tischhöhen an Näharbeitsplätzen imStehen (höhenverstellbarer Arbeitstisch; feste Höhe des Fußschalters)

* Beispiele: Tischhöheneinstellung und Köperhaltung einer sehr großen Person (95. Perzentil für Männer) an einem kombinierten Sitz-Steh-Näharbeitsplatz, hier Nutzung im Stehen

a) bei sehr hohen Genauigkeitsanforderungen(Sehabstand < 300 mm) => Tischhöhe 1400 mm

b) bei geringer Genauigkeitsanforderung (Sehabstand > 500 mm) => Tischhöhe 1250 mm

Reihen- zu berücksichtigende Maße Maß Vorgehensweise * Beispielefolge in mm a) b)

1. Vertikaler Abstand Boden – Arbeitstisch-Oberkante 900 Ausgangswert 900 900(tiefste Einstellung)

2. Genauigkeits- erforderlicher Tischhöhen- Zuschlag: Genauigkeitsanforde-anforderungen Sehabstand zuschlag rungen/Sehabstand

[mm] [mm] festlegen undzutreffenden

a Gering >500 50 Tischhöhenzuschlag 50(aus Zeile 2 a oder b

b Mittel 400 bis 500 100 oder c oder d) addieren.

c Hoch 300 bis <400 150

d Sehr hoch <300 200 200

3. Minimalwert der Arbeitstischhöhe (vertikaler Abstand Summenwertvom Boden – Oberkante Tisch) für sehr kleine Personen aus 1 + 2 1100 950

4. Verstellbereich zur Anpassung an die Maße des 5. bis 95. Perzentils Verstell- Verstellbereichder Körpergrößen von Frauen und Männern bereich: addieren(zur Abdeckung unterschiedlicher Personengrößen) 300 300 300

5. Maximalwert der Arbeitstischhöhe (vertikaler Abstand Summenwert 1400 1250Boden – Oberkante Tisch) für sehr große Personen aus 3 + 4

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Anhang IIICheckliste zur Überprüfung und Verbesserung von Näharbeitsplätzen

Beurteilung des Ist-Zustandes von Ja Teil- nein Maßnahmen zur Verbesserung Nähtätigkeit durch Prüffragen weise des Ist-Zustandes

Ist die Tätigkeit in wechselnder Körperhaltung auszuführen?

Kann die Tätigkeit ohne starke Vorbeugung des Oberkörpers ausgeführt werden?

Kann im Bereich des günstigen Greifraumes gearbeitet werden?

Sind Belastungen durch statische Muskelarbeit gering?

Wird eine Überbeanspruchung im Bereich der Gelenke vermieden?

Kann der Arbeitstisch selbständig in der Höhe verstellt werden?

Ist der Beinraum frei von behinderden Einbauten?

Können beide Füße auf einer ausreichend großen Ablage abgestellt werden?

Kann der Fußschalter verschoben werden?

Wird ein Arbeitsstuhl mit dynamischer Rückenlehne verwendet?

Ist der Arbeitsstuhl richtig eingestellt?

Ist die Tätigkeit mit entlastenden Arbeitsinhalten angereichert?

Kann ein günstiger Blickwinkel eingehalten werden?

Ist eine ausreichende Beleuchtungsstärke gewährleistet?

Wird Blendung/Schattenbildung vermieden?

Wird die „optimale Nähmethode“2

eingesetzt?

Ist die Arbeitsperson über die ergonomisch richtige Arbeitsweise informiert?

Ist bekannt, wer für ergonomische Fragen zuständig ist?

2 Die „optimale Nähmethode“ beinhaltet eher längere, mittelzyklische Bewegungen anstelle von häufigen kurzzyklischen Nähvorgängen.Vorteile: Vermeiden häufiger Anhalte- und Beschleunigungsvorgänge; reduzierte Bewegungsgeschwindigkeitund -häufigkeit; geringere Belastung.

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Anhang IV

Literaturverzeichnis

Düngelhoff, M.Ergonomie in der Produktion – In Bewegung setzenArbeit und Gesundheit online,Oktober 2008 www.arbeit-und-gesundheit.de(Suchbegriff „Düngelhoff“)

Ellegast, R.P.; Herda, C.; Hoehne-Hückstädt,U.; Lesser, W.; Kraus, G.; Schwan, WErgonomie an NäharbeitsplätzenBIA-Report 7/2004. 237 S., 50 Lit., 30 Tab.,110 Abb. Hrsg.: Hauptverband der gewerb-lichen Berufsgenossenschaften (HVBG),Sankt Augustin 2004. ISBN: 3-88383-673-7(Sprache: D)www.dguv.de(Suchbegriff „BIA-Report 7/2004“)

Ellegast, R.PErgonomie an NäharbeitsplätzenArbeit und Gesundheit spezial 57 (2005)Nr. 10, S. spezial 40, 2 Lit., 1 Abb.(Sprache: D)

Ellegast, R.P.; Lesser, W.; Herda, C.;Hoehne-Hückstädt, U.; Schwan, W.; Kraus, G.Physical workload at sewing workplaces –an ergonomic intervention study(Physische Arbeitsbelastung anNäharbeitsplätzen – eine ergonomischeInterventionsstudie)IEA 2006. 16. World Congress onErgonomics. 10.–14. Juli 2006,Maastricht/Niederlande - Vortrag. CD-ROM,6 S., 10 Lit., 4 Tab., 3 Abb. Hrsg.: Pikaar, R.N.;Koningsveld, E.A.P.; Settels, P.J.M. ElsevierLtd. 2006 (Sprache: GB)

Hoehne-Hückstädt, U.; Herda, C.; Ellegast,R.P.; Hermanns, I.; Hamburger, R.; Ditchen, D.Muskel-Skelett-Erkrankungen der oberenExtremität - Entwicklung eines Systems zurErfassung und arbeitswissenschaftlichenBewertung von komplexen Bewegungender oberen Extremität bei beruflichenTätigkeitenBGIA-Report 2/2007. 176 S., 152 Lit., 18Tab., 39 Abb. Hrsg.: Hauptverband dergewerblichen Berufsgenossenschaften(HVBG), Sankt Augustin 2007.ISBN: 978-3-88383-722-9 (Sprache: D)www.dguv.de(Suchbegriff „BGIA-Report 2/2007“)

Kiene, H.C.; Lesser, W.; Ellegast, R.P.;Schwan, W.; Kraus, G.Prevention of work related diseases bydetermination and evaluation of stress andstrain on the musculo-skeletal at sewingwork places (Prävention arbeitsbedingterErkrankungen durch die Ermittlung undBewertung der Beanspruchung undBelastung des Muskel-Skelett-Systems anNäharbeitsplätzen)Work Congress.7. International Congress on Work InjuriesPrevention, Rehabilitation andCompensation. 27.–29. Juni 2006,Hong Kong – Vortrag. CD-ROM, S. 275-277.Hrsg.: Occupational Safety & HealthCouncil, Hong Kong/China 2006

Infoschriften

Gesund bleiben beim Nähen (T013)BG Elektro Textil Feinmechanikwww.bgete.de> Medien(Suchbegriff „T 013“)

Ergonomische Gestaltung vonNäharbeitsplätzen– Hinweise für die Praxis –Lederindustrie-Berufsgenossenschaftwww.libg.de(Suchbegriff „ergonArbeitsplatzFt“)

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BerufsgenossenschaftEnergie Textil Elektro

Gustav-Heinemann-Ufer 13050968 KölnTelefon 0221 3778-0Telefax 0221 3778-1199www.bgete.de

LederindustrieBerufsgenossenschaft

Lortzingstraße 255127 MainzTelefon 06131 785-1Telefax 06131 785-271www.libg.de

LederindustrieBerufsgenossenschaft

BGI 8

04-2

Aus

gabe

04/

2009