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46 Tier BAUERNBLATT | 4. März 2017 ■

Erkrankungen im Schweinestall

Zehn Tipps für eine gute Betreuung

In jedem Bestand kann einmal ein Tier krank werden. Dann benötigt es besondere Betreuung. Nachfolgend zehn wichtige Punkte zur Kontrolle und Behandlung.

Für eine optimale Tierkontrolle muss man sich ausreichend Zeit nehmen. Min-destens einmal, besser zweimal täglich, müssen alle Tiere in Augenschein ge-nommen werden. In Kleingruppen ist dies einfacher als in Großgruppen. Des-halb muss man bei der Haltung in Großgruppen mehr Zeit für die Tierkon-trolle einplanen und auch in die Buchten gehen. Dann ist die Chance groß, auffällige Tiere frühzeitig zu entdecken. Fotos: Christa Diekmann-Lenartz

Eine gute Beleuchtung im Stall ist das A und O für eine optimale Tierkontrolle und Versorgung der Tiere, nicht nur in den Genesungsbuchten.

Um Verletzungen, wie zum Beispiel Lahmheiten, frühzeitig zu erkennen, soll-ten die Tiere im Rahmen der Tierkontrolle mindestens einmal am Tag alle aufgetrieben werden.

Bei jedem Kontrollgang muss ein Markierungsstift zur Hand sein. So wer-den auffällige Tiere sofort gekennzeichnet, unnötiges Suchen beim nächsten Stalldurchgang entfällt. Sind die Tiere dann noch auffällig, ist zu entschei-den, ob sie in der Gruppe bleiben oder in eine Genesungsbucht umgestallt werden. Eine Haltung von erkrankten Tieren auf dem Stallgang ist verboten, da diese hier keinen Zugang zu Wasser und Futter haben.

Verletzte Tiere, die sich nicht mehr in der Gruppe behaupten können, brau-chen eine separate Genesungsbucht. Dennoch ist darauf zu achten, dass die Tiere über ein Gitter Sichtkontakt zu Artgenossen haben. Verletzte bezie-hungsweise kranke Tiere sind in einer Genesungsbucht grundsätzlich immer auf einer weichen Unterlage, beispielsweise Stroh, Sägespänen oder Gum-mimatten, zu halten.

1. Sichtkontrolle

3. Bewegung

2. Licht

4. Markieren

5. Einzelzimmer

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47Tier■ BAUERNBLATT | 4. März 2017

Verletzte Tiere können in einer eingestreuten Gruppengenesungsbucht ge-halten werden, wenn sie sich dort behaupten können und keinen Stress ha-ben. Diese Form der Haltung ist allerdings kein Standard, sollte aber betriebs-individuell geprüft werden. Sind verschiedene Mitarbeiter für die Tierbetreu-ung zuständig, ist ein schriftlicher Behandlungsplan hilfreich. Besteht auch nach Rücksprache mit dem Tierarzt keine Aussicht auf Heilung, ist das Tier umgehend ordnungsgemäß notzutöten.

9. Nur, wenn die Verletzung beziehungsweise Erkrankung auskuriert ist, ist das Tier wieder transportfähig und kann zur Schlachtung gebracht werden. Mögliche Wartezeiten sind selbstverständlich zu beachten. Der Transport des Tieres sollte möglichst kurz sein.10. Besteht Unsicherheit, ob ein Schwein tatsächlich transportfähig ist, soll-te der Tierarzt zurate gezogen werden. Gegebenenfalls kann es auch sinn-voll sein, den zuständigen amtlichen Veterinär anzurufen und so Beanstan-dungen, etwa am Schlachthof, vorzubeugen. In der Regel ist diese Kontakt-aufnahme gewünscht. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Thema Tiertransporte derzeit sehr intensiv und kritisch diskutiert wird.

Eine ausreichende Wasserversorgung ist gerade für verletzte und kranke Tiere besonders wichtig. Von daher ist es ein Muss, die Tiere großzügig mit Wasser zu versorgen. Die Tröge in den Genesungsbuchten sollten zur Hälfte mit Wasser gefüllt sein. Ist kein zusätzlicher Wasserhahn am Trog montiert, ist die einfachste Lösung ein Wasserschlauch in der Nähe des Genesungsbe-reiches. Hiermit kann der Trog bei Bedarf schnell gefüllt werden.

Patrick Schale, Landwirtschaftskammer Niedersachsen Tel.: 0 41 39-698-121, [email protected]

6. Gruppenhaltung

Zum Ende der Säugezeit kann es in der Abferkelbucht im Schulterbereich der Sauen schon mal zu Läsionen kommen. Hier bieten sich zugeschnittene Gum-mimatten als weiche Unterlage an. Sie werden einfach mit Kabel bindern am Spaltenboden befestigt. Nach dem Absetzen können sie einfach wieder ent-fernt werden, um die Abferkelbucht ohne störende Matte ordnungsgemäß zu reinigen und zu desinfizieren.

7. Komfort

8. Wasser

9. Transport und 10. Tierarzt

Beispiele für tier- und umweltgerechte Ausläufe

„Heute schon draußen gewesen?“Ausläufe unter freiem Himmel sind eine wichtige Maßnahme für das Tierwohl in der Nutztier-haltung. Gleichzeitig muss beim Bau und beim Betrieb solcher Ausläufe immer auch die Umwelt-gerechtheit beach-tet werden, vor al-lem in Bezug auf Emissionen. Die DVD zeigt anhand von vier Filmen tier- und umwelt-gerechte Auslauf-konzepte in der Rinder-, Schwei-ne- und Mastge-flügelhaltung auf landwirtschaftli-chen Betrieben. Beispielhaft sind hier jeweils die Gestaltung und das Management des Aus-laufs sowie die Emissionsminde-rung. Die Filme sind jeweils zirka 6 min lang und über ein Menü auf der DVD einzeln aufrufbar. Die vorgestellten Betriebe wur-den im Rahmen des Bundeswett-bewerbs „Landwirtschaftliches Bauen 2015/16“ (Nähere Infos

unter www.ktbl.de) als vorbild-haft ausgewählt. Im Medienpa-ket ist zusätzlich das 60-seitige KTBL- Heft 114 „Tier- und umwelt-gerechte Ausläufe – Ergebnis-

se des BMEL-Bundes-wettbewerbs Land-wirtschaftliches Bau-en 2015/16“ enthalten.Das Medienpaket

„Heute schon draußen gewesen? – Tier- und umweltgerechte Aus-läufe“, Erstauflage

2017, hat folgende Bestellnummer: 1732, ISBN/EAN: 978-3-8308-1249- 4. Es ist für 19 € zu-

züglich einer Ver-sandkostenpauscha-

le von 3 € beim Bundesinformati-onszentrum Landwirtschaft (BZL), Referat 421, Redaktion Landwirt-schaft, Deichmannsaue 29, 53179 Bonn, Tel.: 03 82 04-6 65 44 oder per E-Mail: bestellung@medien service.de bestellbar, Internet: www.ble-medienservice.de Fachredakteur BZL/

Dr. Volker Bräutigam