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Der künstlerische Nachwuchs Mecklenburg-Vorpommerns studiert in Greifswald: Das Caspar-David-Friedrich-Institut ist Teil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität und bietet die Möglichkeit, sowohl Bildende Kunst als auch Kunstgeschichte zu studieren. Wichtiger Teil des Instituts ist der Lehrstuhl Bildende Kunst mit einem Schwerpunkt angewandte Kunst unter der Leitung von Prof. Felix Müller. „Caspars Grafik“ zeigt Arbeiten von Studierenden und Lehrenden dieses Lehrstuhls aus dem Bereich freie Grafik. In den frisch sanierten und von Prof. Müller erweiterten und neu kon- zipierten Druckwerkstätten des Lehrstuhls erstehen auf ca. 450qm Arbeitsfläche jedes Jahr unzählige Künstlerbücher, poetische bibliophile Kleinode in Minimalauflage. Caspars Grafik bietet die einmalige Gelegenheit, sich durch eine große Anzahl dieser Buchkunstobjekte zu blättern. Dazu: Werke des Siebdrucks, der Lithographie, Radierungen, Objekte und Digitaldrucke. Anlässlich der Ausstellung erscheint der Graphic-Novel-Band „Trip Tales“, der 2014 in Seminaren des Lehrstuhls erdacht, erzeichnet und erarbeitet wurde. 17. Januar bis 21. Februar 2015 Caspars Grafik – Studenten der Universität Greifswald Eröffnung 17. Januar, 15.30 Uhr 28. Februar bis 18. April 2015 Johannes Müller Malerei, Zeichnung Eröffnung 28. Februar, 15.30 Uhr … Mit der Sicherheit eines im Schauen Geübten versteht es der Maler, aus der Vielfältigkeit äußerer Erscheinun- gen das Übereinstimmende herauszufiltern und mit der sicheren Handhabung künstlerischer Mittel dessen We- senhaftigkeit zu steigern. Er bildet nicht ab, was er sieht, er komponiert, was er verinnerlicht hat. So sind seine Landschaften mehr poetische als geografische Standortbetimmungen, seine Blumenaquarelle mehr Bildnisse denn botanische Belege und seine tief lotenden Porträts Charakterbilder. Genau das macht ihren Zauber aus, verleiht ihnen jenen seltenen Reiz, der sich nicht abnutzt, wenn er sich uns erschlossen hat. Gottfried Sommers Arbeiten haben die verblüffende Wirkung, den Betrachter wieder zu sich selbst zu führen. Sie geben ihm die Ruhe zurück, die unsere Zeit ihm nimmt, und lehren ihn sehen… Ursula Ullrich Seit Beginn der Rostocker Jahre (1959/60) gilt das Hauptinteresse meiner Arbeit – rein bildnerisch gesehen – dem Struktur-Feld Bildfläche und der Möglichkeit, aus ihren Elementen Raum und Plastizität entstehen zu lassen. Anregungen und Motivation dafür ga- ben besonders das Erlebnis der norddeutschen wuchtigen Kirchen, später, in den Jahren 2005 bis heute der barocken Räume Balthasar Neumanns. Das Gesehene ist meist Anstoß zu weniger abgebildeten als vielmehr im Atelier aus Skizzen und Fotos neu entstandenen Bildkompo- sitionen und -strukturen auch ungegenständlicher Art. Oft, als Zwischenstufe, entstehen aus Karton vereinfachte Modelle der erlebten Räume, nach denen zum Teil wiederum im konkreten Licht des Ateliers gemalt wird. Bestimmte immer wiederkehrende Formen, die aus Bewegungsvorgängen z. B. Tanzbewegungen, dem Reißen von Überlagerungen, Verschiebungen zu Formen gerinnen (Risse, Kur- ven, Segmente) werden oft als Variationen wiederholt und verwandelt. Angeregt durch solche Verrichtungen werden wieder neue „Motive“ gefunden. Aus solch immer wieder aufgenommenen bildnerischen, spielerisch-meditativen „Übungen“ mit knappen zeichnerischen und malerischen Elementen können Arbeiten ungegenständlicher Art entstehen. Die Spannung der beiden Pole: gegenstandsnah-ungegenständlich und ihr Zusammentreffen ist Anreiz und Maß des Ar- beitens! Das Erleben der Gestimmtheit des eigenen Körper-Raumerlebens, ebenso der Gegenstände, der Umgang mit ihnen, ist dabei unabdinglich. Johannes Müller Mit seinen oft archaisch wirkenden, mitunter auch vielteiligen und komplexen Skulpturenkonstellationen fügt Hans Hoge konstruktivistische Elemente und poetisch organische Formen zusammen. In seinen Arbeiten ist eine experimentelle Leichtigkeit spürbar, die figürlichen Gebilde gelangen zu einer angedeuteten oder realen Beweglichkeit. Er ist überzeugt von der Funktion der Kunst für unser Leben, nicht allein in Museen, sondern in der Öffentlichkeit des Alltags. Die Bildwelt von Annelise Hoge erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Das ist gewollt. Malerei und Grafik, große Arbeiten und kleine haben ihren festen Platz, an dem sie die Absichten der Künstlerin erfüllen sollen. 25. April bis 31. Mai 2015 Gottfried Sommer – Fundstücke Malerei, Grafik Eröffnung 25. April, 15.30 Uhr 6. Juni bis 12. Juli 2015 Annelise Hoge Malerei, Grafik Hans Hoge Skulptur Eröffnung 6. Juni, 17.00 Uhr Gottfried Sommer wurde 1935 im sächsischen Vogtland geboren. Nach dem Studium an der Arbeiter-und-Bauernfa- kultät für Bildende Künste Dresden bei Otto Griebel, Werner Hofmann, Edmund Götz und Gerhard Stengel von 1952 bis 1955 folgte von 1955 bis 1964 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei den Professoren Erich Fraaß, Herbert Kunze und Paul Michaelis mit Staatsexamen und Diplom. Er war Meisterschüler bei Professor Paul Michaelis. 1961 bis 1991 war er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR und ist seit 1991 Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstler Deutschlands und des Sächsischen Künstlerbundes. Seit 1965 arbeitet er freischaffend, seit 1998 lebt und arbeitet Gottfried Sommer in Bergen auf Rügen Annelise Hoge wurde 1945 in Schönfeld bei Dresden geboren und ist auch dort aufge- wachsen. 1964 machte sie Abitur, es folgte eine Maurerlehre. Von 1965 bis 1967 studierte sie an der Technischen Universität Dresden, Fachrichtung Architektur und von 1967 bis 1972 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Grafik. Ab 1973 war sie frei- schaffend in Bergen auf Rügen. 1982 bis 1985 war sie Meisterschülerin an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. Werner Stötzer, seit 1985 arbeitet sie wieder freischaffend in Bergen auf Rügen. Hans Hoge wurde 1968 in Dresden geboren und ist aufgewachsen auf Rügen. Von 1988 bis 1991 studierte er Physik an der Universität Halle/Saale, 1994 bis 1999 folgte ein Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Anschließend war er Meisterschüler bei Tony Cragg. Von 2000 bis 2006 arbeitete er freischaffend in Quedlinburg, seit 2007 ist er freischaffend in Wuppertal sowie Putbus. Öffnungszeiten Mai bis Oktober Di - So 11 bis 18 Uhr November bis April Di - Sa 11 bis 17 Uhr KulturStiftung Rügen · Orangerie Putbus · Galerie des Landkreises Vorpommern-Rügen Alleestraße 35 18581 Putbus Telefon und Fax 038301 | 88 97 97 [email protected] www.kulturstiftung-ruegen.de www.kunstorte-mv.de Redaktion Barbara Marquardt, Hans Vogt Werkfotos/Reproduktionen Künstler Fotos Hans Vogt, Lutz Grünke, Kathrin Grünke Layout und Satz Lutz Grünke Binz, Druck Rügen-Druck Putbus Bergen Lauterbach Binz, Sellin, Göhren Garz CIRCUS MARKT Alleestraße SCHLOSSPARK 7 Galerie des Landkreises Orangerie KulturStiftung Rügen Termine für Ausstellungsgespräche und Führungen sowie mögliche Änderungen des Ausstellungsplanes entnehmen Sie bitte der Presse. Mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkasse Vorpommern. Johannes Müller wurde 1935 in Endschütz, Thüringen geboren, machte 1953 Abitur und studierte 1953-58 Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden, bei Prof. Bergander und Prof. Fraaß. Ab 1958 arbeitete und lebte er in Rostock, leitete die Bezirksförderklasse für Malerei, Malzirkel der Universität Rostock und Workshops für Kunstpädagogen. 1982 erhielt er den Kulturpreis Bezirk Rostock. Seit 1990 sind Atelier und Wohnort in Kossow, südlich von Rostock. 1995 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Rostock. 2012 ist er in Kossow verstorben. Kirche Bergen · Aquarell · 2008 Alte Weiden · Aquarell · 2013 „Konstruktion Ocker-weiß“ · Casein, Pigment, Gouache · 2002 v. l. Luisa Wetzel · Tänzer · Stahl-Schnitt - Anne Wende · Andrej · Siebdruck - Anne Deuter · Figur · Tiefdruck - Sarah Wohler · Besen · Kombinationsdruck In der internationalen Kunstwelt gilt Hermann Naumann als einer der bedeutendsten Grafiker der Ge- genwart besonders durch seine Illustrationen in allen grafischen Techniken zur Weltliteratur, u.a. zu Werken von Heinrich Böll, Luis de Góngor y Argote, Knut Hamsun, Franz Kafka, Christoph Hein, Gerhard Hauptmann und Fjodor Dostojewski. Berühmt sind seine Punzenstiche, eine von ihm wiederentdeckte, seit der Renaissance vergessene arbeitsaufwendige Form des Kupfertiefdrucks, womit er „in der deutschen Grafik auf einsamer Höhe steht“ (Lothar Lang). Nicht weniger bedeutsam ist sein Malwerk, das vom Expressionismus der Dresdner „Brücke“ (Schmidt-Rottluff) ebenso wie vom Konstruktivismus und in ge- wisser Weise auch vom Bauhaus beeinflusst ist, aber entschieden zu Eigenem in der Diesseitigkeit seines Tuns hier und heute geformt ist. Sein Malwerk widerspiegelt ein zutiefst realistisches Weltbild in gegen- ständlicher Dinglichkeit wie in der Ästhetik der Abstraktion, es beschwört eine barocke Lebenslust und in der Harmonie seiner Farbsinfonien zugleich eine empfindsame Gefühlswelt. Eine ebenso realistische wie abstrakte Gestaltungsvielfalt findet sich in seinem bildhauerischen Schaffen, das von frühen realistischen Statuetten und Bildnissen über die kontemporären abstrahierenden Plastiken zu den ponderabilen Stahl- konstruktionen reicht und wie in seiner Malerei und in seiner Grafik der Ausdruckskraft der Form und dem Anspruch des Geistigen verpflichtet ist. Dr. Horst Zimmermann 18. Juli bis 23. August 2015 Hermann Naumann – 85 Malerei, Plastik, Grafik Eröffnung 18. Juli, 17.00 Uhr Hermann Naumann wurde geboren am 14.02.1930 in Kötzschenbroda/Radebeul. Er erlebt die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945. Nach der Steinbildhauerlehre geht er zum Bildhauer Herbert Vol- wahsen in das Künstlerhaus Loschwitz, wird 1950 Mitglied des Künstlerverbandes der DDR als jüngster Bildhauer und arbeitet freischaffend als unabhängiger Bildhauer, Maler und Illustrator für renommierte Verlage. Freundschaft zu Otto Dix und zu den Altmeistern des Künstlerhauses Loschwitz Erwerb des Hofmannschen Gutes in Dittersbach bei Stolpen und Ausbau zum Atelier, wo er seit 1994 arbeitet. Tor zur Sächsischen Schweiz · Öl · 1996 Ohne Titel · Beton · 2014

Eröffnung 17. Januar, 15.30 Uhr - Kulturstiftung Rügen · seit der Renaissance vergessene arbeitsaufwendige Form des Kupfertiefdrucks, womit er „in der deutschen Grafik auf einsamer

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Der künstlerische Nachwuchs Mecklenburg-Vorpommerns studiert in Greifswald: Das Caspar-David-Friedrich-Institut ist Teil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität und bietet die Möglichkeit, sowohl Bildende Kunst als auch Kunstgeschichte zu studieren. Wichtiger Teil des Instituts ist der Lehrstuhl Bildende Kunst mit einem Schwerpunkt angewandte Kunst unter der Leitung von Prof. Felix Müller. „Caspars Grafik“ zeigt Arbeiten von Studierenden und Lehrenden dieses Lehrstuhls aus dem Bereich freie Grafik. In den frisch sanierten und von Prof. Müller erweiterten und neu kon-zipierten Druckwerkstätten des Lehrstuhls erstehen auf ca. 450qm Arbeitsfläche jedes Jahr unzählige Künstlerbücher, poetische bibliophile Kleinode in Minimalauflage. Caspars Grafik bietet die einmalige Gelegenheit, sich durch eine große Anzahl dieser Buchkunstobjekte zu blättern. Dazu: Werke des Siebdrucks, der Lithographie, Radierungen, Objekte und Digitaldrucke. Anlässlich der Ausstellung erscheint der Graphic-Novel-Band „Trip Tales“, der 2014 in Seminaren des Lehrstuhls erdacht, erzeichnet und erarbeitet wurde.

17. Januar bis 21. Februar 2015Caspars Grafik – Studenten der Universität GreifswaldEröffnung 17. Januar, 15.30 Uhr

28. Februar bis 18. April 2015Johannes Müller Malerei, ZeichnungEröffnung 28. Februar, 15.30 Uhr

… Mit der Sicherheit eines im Schauen Geübten versteht es der Maler, aus der Vielfältigkeit äußerer Erscheinun-gen das Übereinstimmende herauszufiltern und mit der sicheren Handhabung künstlerischer Mittel dessen We-senhaftigkeit zu steigern. Er bildet nicht ab, was er sieht, er komponiert, was er verinnerlicht hat. So sind seine Landschaften mehr poetische als geografische Standortbetimmungen, seine Blumenaquarelle mehr Bildnisse denn botanische Belege und seine tief lotenden Porträts Charakterbilder. Genau das macht ihren Zauber aus, verleiht ihnen jenen seltenen Reiz, der sich nicht abnutzt, wenn er sich uns erschlossen hat.Gottfried Sommers Arbeiten haben die verblüffende Wirkung, den Betrachter wieder zu sich selbst zu führen. Sie geben ihm die Ruhe zurück, die unsere Zeit ihm nimmt, und lehren ihn sehen…

Ursula Ullrich

Seit Beginn der Rostocker Jahre (1959/60) gilt das Hauptinteresse meiner Arbeit – rein bildnerisch gesehen – dem Struktur -Feld Bildfläche und der Möglichkeit, aus ihren Elementen Raum und Plastizität entstehen zu lassen. Anregungen und Motivation dafür ga-ben besonders das Erlebnis der norddeutschen wuchtigen Kirchen, später, in den Jahren 2005 bis heute der barocken Räume Balthasar Neumanns.

Das Gesehene ist meist Anstoß zu weniger abgebildeten als vielmehr im Atelier aus Skizzen und Fotos neu entstandenen Bildkompo-sitionen und -strukturen auch ungegenständlicher Art. Oft, als Zwischenstufe, entstehen aus Karton vereinfachte Modelle der erlebten Räume, nach denen zum Teil wiederum im konkreten Licht des Ateliers gemalt wird. Bestimmte immer wiederkehrende Formen, die aus Bewegungsvorgängen z. B. Tanzbewegungen, dem Reißen von Überlagerungen, Verschiebungen zu Formen gerinnen (Risse, Kur-ven, Segmente) werden oft als Variationen wiederholt und verwandelt.

Angeregt durch solche Verrichtungen werden wieder neue „Motive“ gefunden. Aus solch immer wieder aufgenommenen bildnerischen, spielerisch-meditativen „Übungen“ mit knappen zeichnerischen und malerischen Elementen können Arbeiten ungegenständlicher Art entstehen. Die Spannung der beiden Pole: gegenstandsnah-ungegenständlich und ihr Zusammentreffen ist Anreiz und Maß des Ar-beitens! Das Erleben der Gestimmtheit des eigenen Körper-Raumerlebens, ebenso der Gegenstände, der Umgang mit ihnen, ist dabei unabdinglich.

Johannes Müller

Mit seinen oft archaisch wirkenden, mitunter auch vielteiligen und komplexen Skulpturenkonstellationen fügt Hans Hoge konstruktivistische Elemente und poetisch organische Formen zusammen. In seinen Arbeiten ist eine experimentelle Leichtigkeit spürbar, die figürlichen Gebilde gelangen zu einer angedeuteten oder realen Beweglichkeit.

Er ist überzeugt von der Funktion der Kunst für unser Leben, nicht allein in Museen, sondern in der Öffentlichkeit des Alltags.

Die Bildwelt von Annelise Hoge erschließt sich nicht auf den ersten Blick.

Das ist gewollt.

Malerei und Grafik, große Arbeiten und kleine haben ihren festen Platz, an dem sie die Absichten der Künstlerin erfüllen sollen.

25. April bis 31. Mai 2015Gottfried Sommer – Fundstücke Malerei, GrafikEröffnung 25. April, 15.30 Uhr

6. Juni bis 12. Juli 2015Annelise Hoge Malerei, GrafikHans Hoge SkulpturEröffnung 6. Juni, 17.00 Uhr

Gottfried Sommer wurde 1935 im sächsischen Vogtland geboren. Nach dem Studium an der Arbeiter-und-Bauernfa-kultät für Bildende Künste Dresden bei Otto Griebel, Werner Hofmann, Edmund Götz und Gerhard Stengel von 1952 bis 1955 folgte von 1955 bis 1964 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei den Professoren Erich Fraaß, Herbert Kunze und Paul Michaelis mit Staatsexamen und Diplom. Er war Meisterschüler bei Professor Paul Michaelis. 1961 bis 1991 war er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR und ist seit 1991 Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstler Deutschlands und des Sächsischen Künstlerbundes. Seit 1965 arbeitet er freischaffend, seit 1998 lebt und arbeitet Gottfried Sommer in Bergen auf Rügen

Annelise Hoge wurde 1945 in Schönfeld bei Dresden geboren und ist auch dort aufge-wachsen. 1964 machte sie Abitur, es folgte eine Maurerlehre. Von 1965 bis 1967 studierte sie an der Technischen Universität Dresden, Fachrichtung Architektur und von 1967 bis 1972 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Grafik. Ab 1973 war sie frei-schaffend in Bergen auf Rügen. 1982 bis 1985 war sie Meisterschülerin an der Akademie der Künste der DDR bei Prof. Werner Stötzer, seit 1985 arbeitet sie wieder freischaffend in Bergen auf Rügen.

Hans Hoge wurde 1968 in Dresden geboren und ist aufgewachsen auf Rügen. Von 1988 bis 1991 studierte er Physik an der Universität Halle/Saale, 1994 bis 1999 folgte ein Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Anschließend war er Meisterschüler bei Tony Cragg. Von 2000 bis 2006 arbeitete er freischaffend in Quedlinburg, seit 2007 ist er freischaffend in Wuppertal sowie Putbus.

Öffnungszeiten Mai bis Oktober Di - So 11 bis 18 Uhr November bis April Di - Sa 11 bis 17 Uhr

KulturStiftung Rügen · Orangerie Putbus · Galerie des Landkreises Vorpommern-RügenAlleestraße 3518581 PutbusTelefon und Fax 038301 | 88 97 [email protected] www.kulturstiftung-ruegen.de www.kunstorte-mv.de

Redaktion Barbara Marquardt, Hans VogtWerkfotos/Reproduktionen KünstlerFotos Hans Vogt, Lutz Grünke, Kathrin GrünkeLayout und Satz Lutz Grünke Binz, Druck Rügen-Druck Putbus

Bergen

LauterbachBinz,

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KulturStiftungRügen

Termine für Ausstellungsgespräche und Führungen sowie mögliche Änderungen des Ausstellungsplanes entnehmen Sie bitte der Presse.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkasse Vorpommern.

Johannes Müller wurde 1935 in Endschütz, Thüringen geboren, machte 1953 Abitur und studierte 1953-58 Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden, bei Prof. Bergander und Prof. Fraaß. Ab 1958 arbeitete und lebte er in Rostock, leitete die Bezirksförderklasse für Malerei, Malzirkel der Universität Rostock und Workshops für Kunstpädagogen. 1982 erhielt er den Kulturpreis Bezirk Rostock. Seit 1990 sind Atelier und Wohnort in Kossow, südlich von Rostock. 1995 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Rostock. 2012 ist er in Kossow verstorben.

Kirche Bergen · Aquarell · 2008

Alte Weiden · Aquarell · 2013

„Konstruktion Ocker-weiß“ · Casein, Pigment, Gouache · 2002

v. l. Luisa Wetzel · Tänzer · Stahl-Schnitt - Anne Wende · Andrej · Siebdruck - Anne Deuter · Figur · Tiefdruck - Sarah Wohler · Besen · Kombinationsdruck

In der internationalen Kunstwelt gilt Hermann Naumann als einer der bedeutendsten Grafiker der Ge-genwart besonders durch seine Illustrationen in allen grafischen Techniken zur Weltliteratur, u.a. zu Werken von Heinrich Böll, Luis de Góngor y Argote, Knut Hamsun, Franz Kafka, Christoph Hein, Gerhard Hauptmann und Fjodor Dostojewski. Berühmt sind seine Punzenstiche, eine von ihm wiederentdeckte, seit der Renaissance vergessene arbeitsaufwendige Form des Kupfertiefdrucks, womit er „in der deutschen Grafik auf einsamer Höhe steht“ (Lothar Lang). Nicht weniger bedeutsam ist sein Malwerk, das vom Expressionismus der Dresdner „Brücke“ (Schmidt-Rottluff) ebenso wie vom Konstruktivismus und in ge-wisser Weise auch vom Bauhaus beeinflusst ist, aber entschieden zu Eigenem in der Diesseitigkeit seines Tuns hier und heute geformt ist. Sein Malwerk widerspiegelt ein zutiefst realistisches Weltbild in gegen-ständlicher Dinglichkeit wie in der Ästhetik der Abstraktion, es beschwört eine barocke Lebenslust und in der Harmonie seiner Farbsinfonien zugleich eine empfindsame Gefühlswelt. Eine ebenso realistische wie abstrakte Gestaltungsvielfalt findet sich in seinem bildhauerischen Schaffen, das von frühen realistischen Statuetten und Bildnissen über die kontemporären abstrahierenden Plastiken zu den ponderabilen Stahl-konstruktionen reicht und wie in seiner Malerei und in seiner Grafik der Ausdruckskraft der Form und dem Anspruch des Geistigen verpflichtet ist. Dr. Horst Zimmermann

18. Juli bis 23. August 2015Hermann Naumann – 85 Malerei, Plastik, GrafikEröffnung 18. Juli, 17.00 Uhr

Hermann Naumann wurde geboren am 14.02.1930 in Kötzschenbroda/Radebeul. Er erlebt die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945. Nach der Steinbildhauerlehre geht er zum Bildhauer Herbert Vol-wahsen in das Künstlerhaus Loschwitz, wird 1950 Mitglied des Künstlerverbandes der DDR als jüngster Bildhauer und arbeitet freischaffend als unabhängiger Bildhauer, Maler und Illustrator für renommierte Verlage. Freundschaft zu Otto Dix und zu den Altmeistern des Künstlerhauses Loschwitz Erwerb des Hofmannschen Gutes in Dittersbach bei Stolpen und Ausbau zum Atelier, wo er seit 1994 arbeitet.

Tor zur Sächsischen Schweiz · Öl · 1996

Ohne Titel · Beton · 2014

Seit den 1970er Jahren konnte sich die Orangerie Putbus als „Künstlerisches Ausstellungszentrum der Insel Rügen“ etablieren, mit einer nicht nur regional bedeutsamen Ausstrahlung in kulturpo-litisch schwieriger Zeit. Nach der Wende setzte der Kunstverein bis Mitte der 90er Jahre Ausstellungsakzente, danach die Stadt Putbus in Eigenregie. 2009 und

2010 war die Orangerie Domizil der „Galerie des Landkreises“, die durch den Kunstverein zu einer wichtigen Adresse für die Vermittlung aktuel-ler Positionen der Gegenwartskunst wurde. Die KulturStiftung Rügen, seit 2011 Mieterin in der Orangerie, wird im Sinne ihres Gründers Hans Marquardt (1920-2004) eine ausgewogene Ausstellungsprogrammatik verfolgen, ausgehend von der klassischen Moderne, über bedeutsame Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart bis hin zu wichtigen Vertre-tern des regionalen Kunstschaffens, wobei eigene Ausstellungen aus der Sammlung der KulturStiftung und der durch sie vertretenen Künstler eine Rolle spielen, aber auch Positionen, die von der Galerie des Land-kreises Rügen seit 1995 und in dem nun erweiterten Landkreis Vorpom-mern-Rügen bis heute vertreten werden.Man möge sich nach Putbus aufmachen, der Stadt, die vielleicht doch kulturelles Zentrum Rügens werden könnte, Kunst schauen und Kunst genießen, große Namen entdecken und sich mit Werken noch unbe-kannter Künstlerpersönlichkeiten auseinandersetzen.

PROGRAMM 201517. Januar bis 21. Februar 2015

Caspars GrafikStudenten der Universität Greifswald

28. Februar bis 18. April 2015Johannes Müller – Malerei Zeichnung

25. April bis 31. Mai 2015Gottfried Sommer – Malerei Grafik

6. Juni bis 12. Juli 2015Annelise Hoge – Malerei Grafik

Hans Hoge – Skulptur

18. Juli bis 23. August 2015Hermann Naumann – Malerei

29. August bis 4. Oktober 2015Bruno Bernitz – Malerei Grafik

10. Oktober bis 14. November 2015Angelika Janz Dieter Eidmann

Skulptur, Objekt, Zeichnung

21. November 2015 bis 9. Januar 2016Werke aus der Sammlung der

KulturStiftung Rügen

ORANGERIE PUTBUS

KulturStiftung Rügen · Galerie des Landkreises Vorpommern-Rügen

… Es fällt im nachhinein auf, daß Bruno Bernitz nie von sich aus über seine Kunst sprach. Man mußte ihn ausdrücklich darum bitten. Er liebte es nicht, wenn um seine Kunst oder um seine Person viel Wesen gemacht wurde. Verhaltenheit, fast Bescheidenheit, sind ihm eher gemäß als lautes Pathos. Dies ist zu nehmen als ein Wesentliches, das auf seine Lebenshaltung und auf seine Kunst gleichermaßen zutrifft. Genau dies brachte ihm die Sympathie von ganz unterschiedlichen Menschen verschiedenster Couleur. Und so war die Beziehung zu ihm in erster Linie immer auch menschlich. Daß er Maler, Künstler war schien so natürlich, daß es eben keinerlei Hervorhebung bedurfte. Es gibt ein Gedicht von Caspar David Friedrich, das eine besondere Bedeutung für ihn gehabt hat.

Der MorgenSelig, wer vom Schlaf erquickt,Wer mit frohem Auge blicktDankend zu dem Herrn.

Selig, wer mit stillem Sinnschaut auf seine Arbeit hinUnd beginnt mit Freuden.

Selig, wer, was er vollbringt,Wenn es ihm nach Wunsch gelingt,Dient zum Heil der Menschen. ... Petra Hornung

Mehrdimensionalität, Komplexität und die Einfachheit des Schönen sind ein deutliches Merkmal der auszustellenden Wer-ke des Bildhauers und Malers Dieter Eidmann, die sich dem Betrachter nicht nur in seinen skulpturalen und plastischen Ar-beiten, sondern auch im z. T. kalligrafisch-malerischen Bildwerk erschließt. Die Plastiken – gesehen als Archiskulpturen – könn-ten auf architektonische Konzepte übertragen werden. Die Form-durchdringungen in den plastischen Arbeiten Dieter Eidmanns, die im Innern „weiter gedacht“, weiter imaginiert werden und eine Transparenz in der Undurchdringlichkeit des Materials her-stellen, ermöglichen eine Gesamtschau des Werkes, die nicht an der Oberfläche haften bleibt und visuelles Denken in Gang setzt.

Das visuell-poetische Werk von Angelika Janz mit ihren „Textdurchdrin-gungen“ korrespondiert mit den plastischen Arbeiten ihres Mannes. Seit über vier Jahrzehnten arbeitet Angelika Janz auf dem Feld der Literatur und gleich-ursprünglich dem der Bildkunst. Fast ebenso lange überschreitet sie die Grenzen der Künste. Immer gilt für die Autorin und Künstlerin, dass Bild und Text sich nicht einfach illustrieren, sondern sich gegenseitig erweitern. In der Korrespon-denz von Bild- und Wortsprache entsteht etwas „Drittes“ – und hier gerade wird der „Leserbetrachter“ angesprochen, sein eigenes Bild im Prozess des Lesens und Anschauens zu entwickeln, sich im aktiven Prozess des Lesens eine eigene Anschauung der Arbeiten „anzuverwandeln“- eine weitere Nähe zum informell-malerischen Werk Dieter Eidmanns.

10. Oktober bis 14. November 2015Angelika Janz Dieter Eidmann – GedankensehenMalerei, Grafik, SkulpturEröffnung 10. Oktober, 15.30 Uhr

21. November 2015 bis 9. Januar 2016Werke aus der Sammlung der KulturStiftung RügenEröffnung 21. November, 15.30 Uhr

Bruno Bernitz wurde 1915 in Berlin-Baumschulenweg geboren. Nach Grundschule und Realgymnasium begann er 1934 ein Studium an der Höheren Grafischen Fachschule in Berlin. Gleichzeitig absolvierte er Abendkurse an der Kunstakademie bei Schmidt-Rottluff und Nolde. Von 1936 bis 1941 war er Volontär und Mitarbeiter bei Prof. Otto Arpke in Ber-lin. 1942 bis 1945 Kriegsdienst. Von 1946 bis zu seinem Tode 1987 arbeitete Bruno Bernitz als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin.

Dieter Eidmann wurde 1940 in Wuppertal geboren. Nach einer Ausbildung zum Goldschmied studierte er an der Werkkunstschule Wuppertal und anschließend an der HFBK Berlin (Bildhauerei). Er war dann Meisterschüler von Karl Hartung und arbeitete von 1969 bis 1980 als Kunsterzieher mit Lehrauftrag an der Gesamthoch-schule Wuppertal. Bis 1994 war er weiter als Kunsterzieher tätig, übersiedelte 1994 nach Aschersleben/Vorpommern und heiratete Angelika Janz. Seitdem ist er freischaf-fender Bildhauer und Maler.

Angelika Janz wurde 1952 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und arbeitet von 1988 bis 2003 als Feste Freie Mitarbeiterin im Museumspädagogischen Dienst des Museums Folkwang, Essen, beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen im In-und Ausland, erhielt div. Preise und Stipendien.1991 übersiedelte sie nach Mecklenburg-Vorpommern, ist seit 1994 mit dem Bild-hauer und Maler Dieter Eidmann verheiratet und konzentriert sich seitdem auf soziokulturelle Aktivitäten: Ausstellungen, Leitung von Kunst- und Schreibwerkstätten, Aufbau von Jugendclubs im ländlichen Raum, Organisation von Kulturfestivals usw. Daneben macht sie Publikationen (Lyrik, Prosa, Visuelle Poesie), Hörspiele, Ausstellungen, Vorträge und Aktionen sowie Performances.

Ohne Titel · Öl auf Hartfaser · 1964

links Archiskulptur · Gips · 2013

links: Gabriele Mucchi Der Schiffbruch · Öl · 1958Mitte: Harald Metzkes Tanz in den Morgen Gouache · 1998rechts: Irmgard Horlbeck-Kappler Ich bin da · Öl · 1986

29. August bis 4. Oktober 2015Bruno Bernitz Malerei, GrafikEröffnung 29. August, 17.00 Uhr

rechts O. T. · Gouache · 2013

Traue dem Wechsel · Papierschnitt/Schreibmaschine In Platons Höhle · Papierschnitt, Collage