6
Kariös zerstörte und parodontal ge- schädigte bzw. erkrankte Zähne bieten den Bakterien der Mundhöhle die Ein- trittspforte für bakterielle Entzündun- gen im umgebenden Gewebe. Odonto- gene Infektionen der Weichteile im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich stellen auch im Zeitalter der modernen Antibiotikatherapie bis zu 1 /3 der Pa- tienten, sodass eine Keimspektrum- analyse auch unter den Bedingungen eines möglichen Wandels und verän- derter Resistenzen nach wie vor aktu- ell ist. Neben der chirurgischen Interven- tion lässt sich eine gezielte antibioti- sche Medikation, wenn indiziert, nur bei Kenntnis des gesamten, d. h. auch des anaeroben Keimspektrums und des entsprechenden Resistogramms durch- führen. Unter Routinebedingungen ist die exakte Bestimmung aller beteilig- ten Erreger an einem Prozess häufig nicht vollständig, sodass eine kalku- lierte Antibiose oft die einzige Mög- lichkeit darstellt, ohne zeitlichen Ver- zug zu therapieren. Dennoch sind die Vorteile der gezielten Antibiose ge- genüber einer kalkulierten antibioti- schen Therapie offensichtlich. So kann evtl. auf Breitbandantibiotika mit ihren Nachteilen verzichtet werden, wenn beim Vorliegen des Keimspektrums und des entsprechenden Antibio- gramms erregerspezifische Therapeu- tika zum Einsatz kommen. Den meisten fortgeleiteten odonto- genen Infektionen liegt ein recht cha- rakteristisches Keimspektrum zugrun- de. Das Überwiegen von Arten der Ge- nera Prevotella, Porphyromonas, Fu- sobacterium und Peptostreptococcus belegt die dominierende Rolle der Anaerobier [2], wobei im Einzelfall insbesondere wegen des häufigen Vor- liegens von Mischinfektionen sowohl mit anaeroben als auch mit aeroben Ar- ten die Bedeutung einzelner anaerober Spezies für den jeweiligen Prozess nicht immer klar zu belegen ist. Hier könnte die Analyse rein anaerober In- fektionen, v. a. wenn es sich um Mono- infektionen handelt, eine Ergänzung zum bisherigen Kenntnisstand brin- gen. Die in den letzten 10 Jahren in der Literatur mehrfach beschriebene Zu- nahme von Resistenzen anaerober Kei- me gegen Antibiotika [5, 27, 31], vor- nehmlich gegen Penizillin, stellt den Kliniker bei der Auswahl eines ent- sprechend wirksamen Antibiotikums zunehmend vor Probleme. Vorteile der Anwendung von Penizillin sind neben der großen therapeutischen Breite die verhältnismäßig geringen Kosten so- wie die im Allgemeinen gute Verträg- lichkeit [13]. Ziel dieser Studie war es daher, odontogene Infektionen mit aus- schließlichem Nachweis von Anaero- biern retrospektiv auf das beteiligte Keimspektrum zu untersuchen und ak- tuelle Aussagen zu deren Penizillinre- sistenz zu treffen. Mund Kiefer GesichtsChir (2000) 4 : 153–158 © Springer-Verlag 2000 Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen A. W. Eckert 1 , C. Höhne 2 , J. Schubert 1 1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Prof. Dr. Dr. J. Schubert), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2 Institut für Medizinische Mikrobiologie (ehem. Direktor: Prof. Dr. C. Höhne), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Dr. A. W. Eckert, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirugie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Große Steinstraße 19, 06097 Halle/Saale, Deutschland Tel.: 0345-5573792, Fax: 0345-5573793 153 Zusammenfassung Zum besseren Verständnis der Be- deutung einzelner anaerober Spe- zies bei odontogenen pyogenen In- fektionen wurden von 440 Fällen jene 171 ausgesucht, bei denen ausschließlich anaerobe Keime mikrobiologisch nachgewiesen werden konnten. Hierbei domi- nierten grampositive Spezies im Vergleich zu gramnegativen. Bei anaeroben Mischinfektionen über- wogen unter den grampositiven Keimen Stämme des Genus Eubac- terium, bei Monoinfektionen hin- gegen Stämme des Genus Pepto- streptococcus. Unter den gramne- gativen Anaerobiern wurden am häufigsten Prevotella- und Por- phyromonasarten isoliert. Bei den 171 odontogenen Infektionen wur- de eine sehr niedrige Quote peni- zillinresistenter Stämme beobach- tet. Nur 2 Stämme von Prevotella oris bzw. Prevotella oralis waren gegenüber Penizillin resistent. Schlüsselwörter Odontogene Infektionen · Anaero- be Keime · Penizillinresistenz ORIGINALIEN

Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

  • Upload
    j

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

Kariös zerstörte und parodontal ge-schädigte bzw. erkrankte Zähne bietenden Bakterien der Mundhöhle die Ein-trittspforte für bakterielle Entzündun-gen im umgebenden Gewebe. Odonto-gene Infektionen der Weichteile imMund-, Kiefer- und Gesichtsbereichstellen auch im Zeitalter der modernenAntibiotikatherapie bis zu 1/3 der Pa-tienten, sodass eine Keimspektrum-analyse auch unter den Bedingungeneines möglichen Wandels und verän-derter Resistenzen nach wie vor aktu-ell ist.

Neben der chirurgischen Interven-tion lässt sich eine gezielte antibioti-sche Medikation, wenn indiziert, nurbei Kenntnis des gesamten, d. h. auchdes anaeroben Keimspektrums und desentsprechenden Resistogramms durch-führen. Unter Routinebedingungen istdie exakte Bestimmung aller beteilig-ten Erreger an einem Prozess häufignicht vollständig, sodass eine kalku-lierte Antibiose oft die einzige Mög-lichkeit darstellt, ohne zeitlichen Ver-zug zu therapieren. Dennoch sind dieVorteile der gezielten Antibiose ge-genüber einer kalkulierten antibioti-schen Therapie offensichtlich. So kannevtl. auf Breitbandantibiotika mit ihrenNachteilen verzichtet werden, wennbeim Vorliegen des Keimspektrumsund des entsprechenden Antibio-

gramms erregerspezifische Therapeu-tika zum Einsatz kommen.

Den meisten fortgeleiteten odonto-genen Infektionen liegt ein recht cha-rakteristisches Keimspektrum zugrun-de. Das Überwiegen von Arten der Ge-nera Prevotella, Porphyromonas, Fu-sobacterium und Peptostreptococcusbelegt die dominierende Rolle derAnaerobier [2], wobei im Einzelfallinsbesondere wegen des häufigen Vor-liegens von Mischinfektionen sowohlmit anaeroben als auch mit aeroben Ar-ten die Bedeutung einzelner anaeroberSpezies für den jeweiligen Prozessnicht immer klar zu belegen ist. Hierkönnte die Analyse rein anaerober In-fektionen, v. a. wenn es sich um Mono-infektionen handelt, eine Ergänzungzum bisherigen Kenntnisstand brin-gen.

Die in den letzten 10 Jahren in derLiteratur mehrfach beschriebene Zu-nahme von Resistenzen anaerober Kei-me gegen Antibiotika [5, 27, 31], vor-nehmlich gegen Penizillin, stellt denKliniker bei der Auswahl eines ent-sprechend wirksamen Antibiotikumszunehmend vor Probleme. Vorteile derAnwendung von Penizillin sind nebender großen therapeutischen Breite dieverhältnismäßig geringen Kosten so-wie die im Allgemeinen gute Verträg-lichkeit [13]. Ziel dieser Studie war esdaher, odontogene Infektionen mit aus-schließlichem Nachweis von Anaero-biern retrospektiv auf das beteiligteKeimspektrum zu untersuchen und ak-tuelle Aussagen zu deren Penizillinre-sistenz zu treffen.

Mund Kiefer GesichtsChir (2000) 4 :153–158 © Springer-Verlag 2000

Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

A. W. Eckert1, C. Höhne2, J. Schubert1

1 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Prof. Dr. Dr. J. Schubert), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg2 Institut für Medizinische Mikrobiologie (ehem. Direktor: Prof. Dr. C. Höhne), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Dr. A. W. Eckert, Klinik für Mund-, Kiefer- undGesichtschirugie, Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg, Große Steinstraße 19, 06097Halle/Saale, DeutschlandTel.: 0345-5573792, Fax: 0345-5573793

153

Zusammenfassung

Zum besseren Verständnis der Be-deutung einzelner anaerober Spe-zies bei odontogenen pyogenen In-fektionen wurden von 440 Fällenjene 171 ausgesucht, bei denenausschließlich anaerobe Keimemikrobiologisch nachgewiesenwerden konnten. Hierbei domi-nierten grampositive Spezies imVergleich zu gramnegativen. Beianaeroben Mischinfektionen über-wogen unter den grampositivenKeimen Stämme des Genus Eubac-terium, bei Monoinfektionen hin-gegen Stämme des Genus Pepto-streptococcus. Unter den gramne-gativen Anaerobiern wurden amhäufigsten Prevotella- und Por-phyromonasarten isoliert. Bei den171 odontogenen Infektionen wur-de eine sehr niedrige Quote peni-zillinresistenter Stämme beobach-tet. Nur 2 Stämme von Prevotellaoris bzw. Prevotella oralis warengegenüber Penizillin resistent.

Schlüsselwörter

Odontogene Infektionen · Anaero-be Keime · Penizillinresistenz

O R I G I N A L I E N

Page 2: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

Material und Methode

Von insgesamt 440 Patienten, bei denen in denletzten Jahren an der Klinik für Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie der Martin-Luther-Uni-versität Halle-Wittenberg unter dem Krank-heitsbild einer odontogenen pyogenen Infektioneine Behandlung erfolgte, wurden 171 Patientenmit mikrobiologisch ausschließlichem Nach-weis von Anaerobiern retrospektiv analysiert.Alle Patienten wurden chirurgisch durch Inzisi-on therapiert und die Erreger mikrobiologischnach Abstrich bzw. Punktion durch Anzüchtungund Resistenztestungen untersucht. Die Erreger-anzucht, Identifizierung und Resistenzbestim-mung erfolgten am Institut für MedizinischeMikrobiologie der Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg nach üblichen mikrobiologi-

schen Verfahren. Die in die Resistenztestungeneinbezogenen Wirkstoffe umfassten im anaero-ben Bereich neben dem Penicillin G folgendeweitere Antibiotika: Ampicillin, Ampicillin/Sul-bactam, Imipenem, Cefoxitin, Mezlocillin,Mezlocillin/Sulbactam, Chloramphenicol, Doxy-cyclin, Erythromycin, Clindamycin und Metro-nidazol. Spezielles Augenmerk wurde der Re-sistenzsituation anaerober Isolate gegenüber Pe-nizillin gewidmet.

Ergebnisse

Der Anteil rein anaerober Infektionenbetrug knapp 40% (171 von 440). Beidiesen 171 anaeroben Infektionenkonnten insgesamt 319 Keime isoliertwerden. Dabei betrug das Verhältnisvon grampositiven zu gramnegativenAnaerobiern 181 zu 138, d. h., diegrampositiven Keime überwogen mitknapp 60%.

In 68 Fällen konnte nur 1 Erregernachgewiesen werden, wohingegen

154

O R I G I N A L I E N

Mund Kiefer GesichtsChir (2000) 4 :153–158© Springer-Verlag 2000

Dentogenic infections exclusively caused byanaerobes: spectrum ofbacteria and resistance

A. W. Eckert, C. Höhne, J. Schubert

Summary

Out of 440 dentogenic pyogenicinfections, 171 exclusively causedby anaerobes were investigated tounderstand the importance ofanaerobic bacteria in dental pyo-genic processes better. Gramposi-tive anaerobic bacteria dominated.The predominant grampositiveisolates in monoinfections werePeptostreptococci and in the caseof mixed infections, strains of thegenus Eubacterium. Strains ofPrevotella and Porphyromonasdominated the gramnegative an-aerobic spectra. The resistance topenicillin was very low. Altogeth-er, only one strain of Prevotellaoris and one strain of Prevotellaoralis showed resistance to peni-cillin.

Key words

Odontogenic infections · Anaero-bic bacteria · Resistance to peni-cillin

Tabelle 1Spektrum von 138 grampositivenAnaerobiern bei 103 odontogenenpyogenen Mischinfektionen, beidenen nur anaerobe bzw. verein-zelt mikroaerophile Arten nachge-wiesen wurden

Erreger Anzahl der Stämme

EubacteriumE. timidum 15E. alactolyticum 5E. lentum 4E. nodatum 3E. aerofaciens 2E. ventriosum 2E. combesii 1E. moniliforme 1E. species 22

PeptostreptococcusP. micros 21P. anaerobius 7P. asaccharolyticus 2P. magnus 4P. prevotii 2P. tetradius 1P. species 4

Streptococcusa

S. intermedius 4S. constellatus 4

ActinomycesA. odontolyticus 7A. meyeri 4A. israelii 3A. naeslundii 1A. species 8

ClostridiumC. innocuum 1

PropionibacteriumP. acnes 4

BifidobacteriumB. species 1

LactobacillusL. catenaforme 1

Nicht identifizierte Stämme 4

a Mikroaerophile Arten

Tabelle 2Spektrum von 113 gramnegativenAnaerobiern bei 103 odontogenenpyogenen Infektionen, bei denennur anaerobe bzw. vereinzelt mi-kroaerophile Arten nachgewiesenwurden

Erreger Anzahl der Stämme

Prevotella (nicht pigmentiert)P. oralis 17P. oris 12P. buccalis 3P. buccae 2P. heparinolytica 1P. zoogleoformans 1

Prevotella (pigmentiert)P. intermedia/nigrescens 10P. melaninogenica 3P. loescheii 2

PorphyromonasP. gingivalis 11P. endodontalis 9

FusobacteriumF. nucleatum 18

Bacteroides (nicht intestinal)B. capillosus 4B. gracilis 3B. pyogenes 3B. speciesb 1

VeillonellaV. dispar 1V. species 1

Capnocytophagaa

C. species 6

LeptotrichiaL. buccalis 2

Eikenellaa

E. corrodens 1

Nicht identifizierte Stämme 2

a Mikroaerophile Arten, b galleempfindli-che Arten

Page 3: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

bei 103 Infektionen Gemische mitdurchschnittlich 2–3 Erregern vorla-gen. Tabellen 1–3 zeigen die entspre-chenden anaeroben Genera gramposi-tiver und gramnegativer Keime beiMono- und Mischinfektionen in Ab-hängigkeit von der Häufigkeit ihresNachweises.

Bei den anaeroben Mischinfektio-nen dominierten Vertreter der grampo-sitiven Genera Eubacterium mit 55und Peptostreptococcus mit 41 Isola-ten vor dem Genus Actinomyces, des-sen Vertreter in 23 Fällen nachgewie-sen werden konnten, wobei keinesfallsbei allen 23 Fällen das klinische Bildeiner Aktinomykose vorlag (Tabelle1). Bei den Monoinfektionen überwogdas Genus Peptostreptococcus ge-genüber den Genera Eubacterium undActinomyces.

Tabelle 2 zeigt, dass bei den Misch-infektionen im gramnegativen BereichPrevotella- und Porphyromonasstäm-me vor den Fusobakterien das Infekti-onsgeschehen beherrschten. Bei denMonoinfektionen ergab sich die glei-che Rangfolge wie bei den Mischin-

fektionen: Prevotellastämme domi-nierten klar vor Isolaten des GenusPorphyromonas, die Fusobakterien er-scheinen hier erst an 4. Stelle (Tabelle3). Eine Resistenz gegen Penizillinzeigte sich insgesamt nur bei je 1 Stamm von Prevotella oris bzw.Prevotella oralis.

Diskussion

Wurde früher bei odontogenen pyoge-nen Prozessen in erster Linie aerobenKeimen eine ursächliche Beteiligungzugesprochen [7], steht heute außerFrage, dass die aerob-anaerobe Misch-infektion dabei die Regel ist [1, 26, 28,29]. Während nach gegenwärtigemKenntnisstand unter den aeroben Erre-gern orale Streptokokken, Staphylo-kokken und β-hämolysierende Strep-tokokken eine führende Rolle einneh-men, werden unter den anaeroben Ar-ten v. a. Vertreter der gramnegativenGenera Prevotella, Porphyromonas(gelegentlich noch als Bacteroides be-zeichnet) und Fusobacterium sowievon den grampositiven Anaerobiern

hauptsächlich Vertreter des GenusPeptostreptococcus als klinisch rele-vant angesehen [3, 4, 28, 29].

Die Bedeutung anaerober Keimefür odontogene pyogene Infektionenist in Übereinstimmung mit zahlrei-chen Autoren [4, 10, 20, 28, 34] auchden Ergebnissen unserer retrospekti-ven Analyse von 171 Patienten mitdem ausschließlichen Nachweis an-aerober Spezies zu entnehmen. DieVorgehensweise, nur Fälle zu berück-sichtigen, bei denen lediglich Anaero-bier zum Nachweis kamen, beruht aufeiner einfachen Überlegung. Damitkann zumindest der größte Teil jenesUntersuchungsmaterials ausgeschlos-sen werden, bei dem der Nachweisleicht anzüchtbarer Erreger am ehestenauf eine Kontamination der Untersu-chungsprobe hinweist. Es handelt sichum die normale aerobe Mundflora, ins-besondere solche Spezies mit fragli-cher Pathogenität. Darüber hinaus er-möglicht eine derartige Auswahl nachunserer Auffassung auch eher eine Ab-schätzung der pathogenen Bedeutungeinzelner anaerober Spezies am jewei-ligen Prozess, was bei aerob-anaero-ben Mischinfektionen schlecht mög-lich ist. Dies gilt insbesondere für Fäl-le mit dem Nachweis nur einer anaero-ben Spezies, vorausgesetzt, die bakte-riologische Untersuchungstechnik istnicht mit erheblichen Mängeln behaf-tet, sodass zumindest für einen we-sentlichen Teil der Befunde davon aus-gegangen werden darf, dass beimNachweis nur eines Erregers in der Tateine echte Monoinfektion vorlag. Dasbreite Spektrum nachgewiesener, z.T.sehr empfindlicher anaerober Arten so-wie die teilweise gute Vergleichbarkeitmit den Befunden anderer Autoren [4,8, 10, 20, 28, 34] bestärkt uns in derAnnahme, dass solche Einschränkun-gen bei den vorliegenden Ergebnissennicht die Regel sein können. Der Be-fund, dass in unserer Untersuchunggrampositive Anaerobier etwas häufi-ger als gramnegative nachgewiesenwurden, spricht dabei eher für als ge-gen eine optimale bakteriologischeUntersuchungstechnik. Andererseitsdarf natürlich nicht verschwiegen wer-den, dass Fehler während des Mate-rialtransports bei retrospektiven Ana-lysen routinemäßig durchgeführterUntersuchungen nicht mit letzter Si-

155

Tabelle 3Spektrum von 43 grampositiven und 25 gramnegativen Anaerobiern bei 68odontogenen pyogenen Infektionen, bei denen nur 1 anaerobe bzw. ver-einzelt mikroaerophile Art nachgewiesen wurde

Grampositiv Gramnegativ

Erreger Anzahl der Erreger Anzahl der Stämme Stämme

PeptostreptococcusP. micros 12P. anaerobius 6P. magnus 2P. asaccharolyticus 2

EubacteriumE. timidum 4E. alactolyticum 1E. lentum 1E. nodatum 1E. species 2

ActinomycesA. odontolyticus 4A. meyeri 2

AndereStreptococcus intermedius 4Clostridium species 1Propionibacterium acnes 1

a Mikroaerophile Arten, b galleempfindliche Arten

Prevotella (nicht pigmentiert)P. oralis 5P. oris 2

Prevotella (pigmentiert)P. melaninigenica 3P. intermedia/nigrescens 1

PorphyromonasP. gingivalis 5P. endodontalis 2

BacteroidesB. capillosus 3B. speciesb 1

FusobacteriumF. nucleatum 2

Eikenellaa

E. corrodensa 1

Page 4: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

cherheit auszuschließen sind und darineine Ursache für einen durchschnittli-chen Wert von nur 2,5 anaeroben Kei-men pro Untersuchungsmaterial liegenkönnte. Ähnliche Befunde wurden al-lerdings schon in anderen Untersu-chungen erhoben [10, 22, 33]. Um die-sem Umstand Rechnung zu tragen,werden von uns gegenwärtig prospek-tive Studien zu dieser Problematikdurchgeführt.

Unsere Untersuchungen untermau-ern die Bedeutung anaerober Speziesbei odontogenen pyogenen Infektio-nen: Bei knapp 40% der betrachtetenProzesse wurden kulturell ausschließ-lich Anaerobier nachgewiesen, wobeidie Genera Peptostreptococcus, Pre-votella, Fusobacterium und Eubacteri-um dominierten. Ähnliche Keimspek-tren wurden in den 80er Jahren vonAndrä u. Naumann [3] sowie Lewis etal. [22] gefunden, Piesold et al. [29]nannten in ihrer jüngsten Veröffentli-chung die Gattungen Peptostreptococ-cus und Bacteroides als häufigste an-aerobe Isolate.

In Übereinstimmung mit den Er-gebnissen von Wade et al. [34] fandenauch wir bei unseren Untersuchungenin größerem Ausmaß langsam wach-sende grampositive, strikt anaerobeStäbchen des Genus Eubacterium, diesowohl bei Monoinfektionen als auchim Erregergemisch nachgewiesen wer-den konnten. Es wird diskutiert, dassdie Gattungen Eubacterium und Fuso-bacterium im odontogenen Infektions-geschehen interagieren und dadurch ei-ne Kombination von grampositivenund gramnegativen obligaten Anaero-biern mit erhöhtem pathogenetischenPotential darstellen [34].

Dass sporenlosen anaeroben Stäb-chen des Genus Eubacterium bei odon-togenen pyogenen Infektionen bzw.pyogenen Prozessen im Mundbereichwahrscheinlich eine größere als bisherangenommene Bedeutung zuzumessenist, belegten bereits die Untersuchun-gen von von Konow et al. [19], Ottenet al. [27], Jousimies-Somer et al. [15],Wade et al. [34] sowie Lewis et al. [24].Offenbar haben in der Vergangenheitdie Schwierigkeiten bei der Kultivie-rung und Identifizierung dieser An-aerobier dazu beigetragen, dass ihreBedeutung nicht richtig erkennbar war[34]. Immerhin konnte bereits durch

Otten et al. [27] gezeigt werden, dassEubakterien nach Zahnextraktionenauch in Blutkulturen nachweisbar sind.

Während in unseren Untersuchun-gen das Genus Eubacterium mit 35%der grampositiven Isolate bei den reinanaeroben Mischinfektionen die gram-positiven Anaerobier dominiert, be-trägt deren Anteil bei den Infektionen,bei denen nur eine anaerobe Speziesnachgewiesen werden konnte, nur19%. Damit befinden wir uns in sehrguter Übereinstimmung mit den Be-richten von von Konow et al. [19], Wade et al. [34] sowie Lewis et al. [24].In der genannten Reihenfolge dieserAutoren ergaben sich Anteile isolierterStämme des Genus Eubacterium anden anaeroben grampositiven Isolateninsgesamt von 36,8%; 36,5% bzw.38,7%.

Ähnlich gute Übereinstimmungenlassen sich für Peptostreptokokkenfeststellen [15, 19, 24, 27, 34]. Diedurch unsere Untersuchungen ermit-telte herausragende Bedeutung derSpezies Peptostreptococcus micros fürpyogene anaerobe Infektionen imMundbereich steht in gutem Einklangmit den Befunden von Jousimies-So-mer et al. [15]. Über die Rolle dieserSpezies im Zusammenhang mit peri-odontalen Erkrankungen ist kürzlicherst von van Dalen et al. [6] berichtetworden, und auf die Bedeutung vonPeptostreptococcus micros für einbreites Spektrum oraler Infektionenwurde jüngstens in einem umfassen-den Review von Murdoch [25] hinge-wiesen.

Was die begleitende antibiotischeTherapie odontogener pyogener Pro-zesse betrifft, wurde noch Mitte der80er Jahre Penizillin als Mittel derWahl angesehen, da es in der Regelauch bei oralen anaeroben Erregernhochwirksam war [33]. In den letztenJahren wurden jedoch zunehmendeResistenzentwicklungen von Vertre-tern der Genera Prevotella, Porphyro-monas und Fusobacterium gegen β-Laktamantibiotika wie Penizillin be-schrieben [31], wobei die Resistenz-mechanismen gegen Penizillin u. a. aufPenizillinbindungsproteinen mit nied-riger Affinität, Permeabilitätsänderun-gen sowie der Produktion von β-Lak-tamasen beruhen [31]. Resistenzent-wicklungen gegen Penizillin wurden in

letzter Zeit v. a. bei strikt anaerobenKeimen beobachtet. Tabelle 4 gibt ei-nen Überblick über die globale Resis-tenzentwicklung im Bereich oralerAnaerobier. Die Unterteilung in Resis-tenzquoten bei grampositiven undgramnegativen Anaerobiern zeigt, dassdie Penizillinresistenz im gramposti-ven anaeroben Bereich gering blieb(Tabelle 5), während bei gramnegati-ven anaeroben Erregergattungen ein-deutig höhere Resitenzquoten gegenPenizillin auftraten (Tabelle 6). In Er-gänzung zu den Tabellen 4–6 disku-tierten King et al. [17] in der neuesteneuropäischen Multizenterstudie dieResistenzentwicklung innerhalb dereinzelnen, strikt anaeroben Erregergat-tungen der gramnegativen Nicht-Bac-teroides-fragilis-Gruppe. Hierbei wa-ren 68% von Prevotella bivia, 60% vonPrevotella melaninogenica, 53% vonPrevotella oralis und 41% von Pre-votella denticola gegen Penizillinresistent, wobei als Ursache eine ver-mehrte β-Laktamasebildung genanntwurde [17]. Bei einer jüngsten Unter-suchung von oralen pigmentierten Pre-votellaspezies bei 23 gesunden Kin-dern zeigten 100% der P.-melaninoge-nica-Stämme eine β-Laktamasebil-dung. Bei P. loescheii und P. denticolaverfügten 75% bzw. 69% über diesesEnzym, bei P.-nigrescens-Stämmen je-doch nur 13% [18].

Geographisch betrachtet ist die β-Laktamasebildung bei strikt anaero-ben gramnegativen Anaerobiern in denUSA mit 58% gegenüber Europa mit39% der Stämme eindeutig höher [14].Innerhalb der einzelnen Länder zeigensich bei den Resistenzquoten auch geo-graphische Unterschiede, wie die Er-gebnisse der Multizenterstudie von Le-wis et al. in England zeigen (Tabelle 4).So liegen die Resistenzquoten gegenPenizillin in London erheblich über de-nen in Cardiff bzw. Liverpool oderSheffield [24]. Im Vergleich zu diesenAngaben zeigte sich in unserem Ein-zugsgebiet bei gramnegativen oralenAnaerobiern eine sehr niedrige Resis-tenzquote gegenüber Penizillin.

Antibiotikaresistente Keime entste-hen durch einen horizontalen Gen-transfer aus Bakterienpopulationen,die in der Umgebung von antibiotika-produzierenden Keimen leben können.Der Antibiotikaeinsatz bedingt einen

156

O R I G I N A L I E N

Page 5: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

erheblichen Selektionsdruck sowohlauf empfindliche Erreger als auch aufdie normale Flora, wobei die Bakteriendiesem Selektionsdruck nur durch die

Bildung resistenter Varianten entgehenkönnen. Der qualitative und quantitati-ve Antibiotikaeinsatz bestimmt des-halb die Häufigkeit und die Verbrei-

tung von resistenten Erregern [32]. Esist anzunehmen, dass der indizierte,kritische Einsatz von Penizillin Resis-tenzentwicklungen entgegenwirkt. Sokonnten Jousimies-Somer et al. [15]zeigen, dass Patienten mit einer voran-gegangenen Antibiotikatherapie deut-lich höhere Resistenzquoten durch β-Laktamase-produzierende Anaero-bier aufwiesen als solche ohne vorhe-rige Antibiotikaapplikationen.

Obwohl in der Literatur die Wirk-samkeit des Penizillins bei oralen An-aerobiern zunehmend in Frage gestelltwird [13], kann zurzeit in unseremEinzugsbereich dem Penizillin einegute Wirksamkeit, auch gegenübergramnegativen Keimen, bescheinigtwerden.

Zusammenfassend kann festgestelltwerden, dass bei pyogenen Infektionenim Mundbereich offenbar anaerobensporenlosen grampositiven Keimen inder Pathogenese dieser Prozesse eineden anaeroben gramnegativen Erre-gern zumindest gleichwertige Bedeu-tung zugesprochen werden kann. Da-bei scheinen v. a. Spezies wie Eubacte-rium aerofaciens oder Eubacteriumlentum sowie Peptostreptococcusmicros eine vorrangige Rolle zu spie-len, alles Anaerobier mit sehr guterEmpfindlichkeit gegenüber PenicillinG. Wider Erwarten fanden sich unterden sporenlosen gramnegativen anaero-ben Stäbchen der Genera Prevotellaund Porphyromonas, die im Wesentli-chen das Bild der oralen gramnegati-ven Anaerobier beherrschten, nur ver-einzelt Isolate mit einer Resistenz ge-genüber Penicillin G, sodass zumin-dest noch zum gegenwärtigen Zeit-punkt in unserem Einzugsbereich einekalkulierte Chemotherapie mit Penicil-lin G gerechtfertigt erscheint. Aller-dings deuten die Berichte anderer Un-tersucher darauf hin, dass regional –offensichtlich abhängig vom Selek-tionsdruck – z. T. extreme Resistenz-quoten gegenüber diesem Antibioti-kum unter den gramnegativen oralenAnaerobierarten auftreten können. Ei-ne Überwachung der Resistenzent-wicklung gegenüber Penicillin Gscheint daher bei sporenlosen anaero-ben gramnegativen Stäbchen der Ge-nera Prevotella und Porphyromonasdringend geboten.

157

Tabelle 5Vergleich der Resistenzquoten gegen Penizillin verschiedener Autoren beigrampositiven, strikt anaeroben Keimen

Ort Resistenz- Autor Jahrquote [%]

Stockholm 0 Heimdahl et al. [11] 1980Louisville, Kentucky 3,0 Labriola et al. [21] 1983Manchester 7,7 Quayle et al. [30] 1987Glasgow 2,2 Lewis et al. [23] 1989London 1,6 Lewis et al. [24] 1995

Tabelle 6Vergleich der Resistenzquoten gegen Penizillin verschiedener Autoren beigramnegativen, strikt anaeroben Keimen

Ort Resistenz Autor Jahrquote [%]

Stockholm 60,0 Heimdahl et al. [11] 1980Louisville, Kentucky 28,0 Labriola et al. [21] 1983Manchester 42,2 Quayle et al. [30] 1987Glasgow 4,0 Lewis et al. [23] 1989London 44,0 Lewis et al. [24] 1995

Tabelle 4Resistenzquoten oraler Anaerobier gegen Penizillin

Ort Resistenz- Autor Jahrquote [%]

Los Angeles 10,6 Kannangara et al. [16] 1980Stockholm 42,8 Heimdahl et al. [11] 1980Stockholm 42,3a Heimdahl et al. [12] 1981Frankfurt 0b Aderholt et al. [2] 1981Louisville, Kentucky 20,8 Labriola et al. [21] 1983Freiburg 15,8 Otten et al. [27] 1987Manchester 26,2 Quayle et al. [30] 1987Boston 8,9 Gilmore et al. [9] 1989Glasgow 3,0 Lewis et al. [23] 1989Stuttgart 14,0 Feifel et al. [8] 1992Los Angeles 38,0c Jousimies-Somer et al. [15] 1993Cardiff 18,0d Lewis et al. [24] 1995Liverpool 11,0d Lewis et al. [24] 1995London 34,0d Lewis et al. [24] 1995Sheffield 10,0d Lewis et al. [24] 1995Bethesda/Maryland 12,0 Brook et al. [4] 1996Erfurt 23,5 Piesold et al. [29] 1999

a Penizillinresistenz bei Speichelproben von 104 Patienten, b von 133 anaeroben Stäm-men wurde bei 56 keine Penizillinresistenz gefunden, c ausschließlich Penizillinresistenz-quote bei Vertretern des Genus Prevotella, d Ergebnisse der Multizenterstudie in Groß-britannien 1995

Page 6: Erregerspektrum und Resistenzsituation bei rein anaeroben odontogenen Infektionen

Literatur

1. Aderholt L, Knothe H, Frenkel G (1980) DieBeteiligung anaerober Bakterien an dento-genen-pyogenen Infektionen. Dtsch Z MundKiefer GesichtsChir 4:179–184

2. Aderhold L, Knothe H, Frenkel G (1981)The bacteriology of dentogenous pyogenicinfections. Oral Surg Oral Med Oral PatholOral Radiol Endod 52:583–587

3. Andrä A, Naumann G (1985) Erregerspek-trum und Einsatz von Chemotherapeutikabei odontogenen pyogenen Infektionen.Zahnärztekalender DDR 1985:151–157

4. Brook I, Frazier EH, Gher Jr ME (1996) Mi-crobiology of periapical abscesses and asso-ciated maxillary sinusitis. J Periodontol 67:608–610

5. Bystedt H, Josefsson K, Nord CE (1987)Ecological effects of penicillin prophylaxisin orthognatic surgery. Int J Oral MaxillofacSurg 16:559- 565

6. Dalen PJ van, Winkelhoff AJ van, Steenber-gen TJM van (1998) Prevalence of Pep-tostreptococcus micros morphotypes in pa-tients with adult periodontitis. Oral MedImmunol 13:62–64

7. Eckstein A (1956) Die Bedeutung derChemotherapie bei odontogenen Eiterun-gen. Fortsch Kiefer Gesichtschir 2:260–262

8. Feifel H, Schröter G, Riediger D (1992) Er-rgerspektrum und Wirksamkeit von Antibio-tika bei 22 dentogenen Logenabszessen.Dtsch Z Mund Kiefer GesichtsChir 16:305–309

9. Gilmore WC, Jacobus NV, Gorbach SL,Doku HC, Tally FP (1989) A prospectivedouble-blind evaluation of penicillin versusclindamycin in the treatment of odontogenicinfections. J Oral Maxillofac Surg 46:1065–1070

10. Halling F, Merten H-A (1992) Bakteriolo-gische und klinische Aspekte odontogenerWeichteilinfektionen. Dtsch Zahn MundKieferheilkd 80:281–286

11. Heimdahl A, Konow L von, Nord CE (1980)Isolation of β-lactamase-producing bac-teroides strains associated with clinical fail-ures with penicillin treatment of human in-fections. Arch Oral Biol 25:689–692

12. Heimdahl A, Konow L von, Nord CE (1981)Beta-lactamase-producing Bacteroides spe-cies in the oral cavity in relation to penicillintherapy. J Antimicrob Chemother 8:225–229

13. Hof H (1999) Antibiotikatherapie und -pro-phylaxe in der Zahnheilkunde. ZahnarztMagazin 2:6–11

14. Jacobs MR, Spangler SK, Appelbaum PC(1992) Beta-lactamase production and sus-ceptibility of US and european anaerobicgram-negative bacilli to beta-lactams andother agents. Eur J Clin Microbiol Infect Dis11:1081–1093

15. Jousimies-Somer H, Savolainen S, MäkitieA, Ylikoski J (1993) Bacteriologic findingsin peritonsillar abscesses in young adults.Clin Infect Dis [Suppl 4] 16:S292–S298

16. Kannangara DW, Thadepalli H, McQuirterJL (1980) Bacteriology and treatment ofdental infections. Oral Surg Oral Med OralPathol Oral Radiol Endod 50:103–109

17. King A, Downes J, Nord C-E, Phillips I(1999) Antimicrobial susceptibility of non-Bacteroides fragilis group anaerobic gram-negative bacilli in europe. Clin MicrobiolInfect 5:404–416

18. Kökönen E, Nyfors S, Mättö J, Asikainen S,Jousimies-Somer H (1997) β-Lactamaseproduction by oral pigmented Prevotellaspecies isolated from young children. ClinInfect Dis [Suppl 2] 25:S272–S274

19. Konow L von, Nord C-E, Nordenram A(1981) Anaerobic bacteria in dentoalveolarinfections. Int J Oral Maxillofac Surg 10:313–322

20. Külekci G, Yaylali DI, Kocak H, KasapogluC, Gümrü OZ (1996) Bacteriology of den-toalveolar abscesses in patients who had re-ceived empirial antibiotic therapy. Clin In-fect Dis [Suppl 1] 23:S51–S53

21. Labriola JD, Mascaro J, Alpert B (1983) Themicrobiologic flora of orofacial abscesses. J Oral Maxillofac Surg 41:711–714

22. Lewis MAO, MacFarlane TW, McGowanDA (1986) Quantitative bacteriology ofacute dento-alveolar abscesses. J Med Mi-crobiol 21:101–104

23. Lewis MAO, MacFarlane TW, McGowanDA(1989) Antibiotic susceptibilities of bac-teria isolated from acute dentoalveolar ab-scesses. J Antimicrob Chemother 23.69–77

24. Lewis MAO, Parkhust CL, Douglas CWI,Martin MV, Absi EG, Bishop PA, Jones SA(1995) Prevalence of penicillin resistantbacteria in acute suppurative oral infection.J Antimicrob Chemother 35:785–791

25. Murdoch DA (1998) Gram-positive anaero-bic cocci. Clin Microbiol Rev 11:81–120

26. Otten J-E, Pelz K, Niederdellmann H (1984)Aerobes und anaerobes Keimspektrum beidentogenen Abszessen. Fortschr KieferGesichtschir 29:94–95

27. Otten J-E, Pelz K, Christmann G (1987)Anaerobic bacteria following tooth extrac-tion and removal of osteosynthesis plates. J Oral Maxillofac Surg 45:477–480

28. Otten J-E, Drews M, Pelz K, Lauer G (1998)Die odontogene Infektion – ein systemi-sches Risiko? Dtsch Zahnärztl Z 53:83–88

29. Piesold J, Vent S, Schönfeldt S (1999) Odon-togene pyogene Infektionen, 10-Jahres-Analyse. Mund Kiefer GesichtsChir 3:82–91

30. Quayle AA, Rusell C, Heam B (1987) Or-ganisms isolated from severe odontogenicsoft tissue infections: their sensitivities tocefotenan and seven other antibiotics, andimplications for therapy and prophylaxis. Br J Oral Maxillofac Surg 25:34–44

31. Rasmussen BA, Bush K, Tally FP (1997)Antimicrobial resistance in anaerobes. ClinInfect Dis [Suppl 1] 24:S110–S120

32. Tschäpe H (1997) Die Resistenzentwick-lung gegen Antibiotika – biologischeGrundlagen und klinische Relevanz. DtschZahnärztl Z 52:713–717

33. Vinzenz K, Porteder H, Bürkle K, Schlos-sarek W, Rotter M (1985) BakteriologischeUnteruchungen dentogener Infektionen imMund-Kieferbereich. Z Stomatol 82:81–88

34. Wade WG, Lewis MAO, Cheeseman SL,Absi EG, Bishop PA (1994) An unclassifiedEubacterium taxon in acute dento-alveolarabscess. J Med Microbiol 40:115–117

158

O R I G I N A L I E N