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Es ist nun wirklich unübersehbar: Die einstmals mit ... · Gut, dass sich die Außen-werbung gerade zur rechten Zeit digitalisiert. Überall entstehen neue Screen-Medien, die laut

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2 MEDIAGUIDE DIGITAL OUT-OF-HOME

/// EDITORIAL

Es ist nun wirklich unübersehbar: Die einstmals mit Skepsis betrachte-

te Mediengattung Digital-out-of-Home (DooH) gewinnt an Bedeutung.

Die Werbespendings steigen derzeit jährlich um circa 30 Prozent. 2015, so

eine Berechnung des Digital Media Institute werden deutsche Werbung-

treibende circa 180 Millionen Euro in DooH investieren. Zwischen 10 und

12 Prozent des Gesamtbudgets für Außenwerbung fließen also in digitale

Medien. Tendenz steigend. Für 2018 prognostizieren Branchenexperten

eine Verdoppelung des Anteils.

Wohin die Reise geht, zeigt das digitale Vorreiterland Großbritannien,

wo der Digitalanteil an den gesamten Out-of-Home-Budgets bereits jetzt

ein Fünftel umfasst. Noch weiter ist man in den USA. Nach einer ak-

tuellen Studie von eMarketer wird der Digitalanteil dort im laufenden

Jahr über 40 Prozent der gesamten Investitionen in Außenwerbung aus-

machen. In Summe werden die US-amerikanischen Spendings für digita-

le Außenwerbung 2015 bei knapp 3 Milliarden Dollar liegen. 2019, glau-

ben die Marktforscher, soll jede zweite Out-of-Home-Kampagne schon

über digitale Medien laufen.

Da hat der deutsche Markt wirklich noch Luft nach oben. Aber die

derzeitige Entwicklung ist ermutigend. Vor allen Dingen deswegen, weil

die wachsenden Umsätze zum größten Teil in gestiegenen Buchungen

begründet liegen. Denn die Zahl der Displays und Standorte blieb prak-

tisch unverändert. DooH hat also insgesamt spürbar an Relevanz gewon-

nen. Werbungtreibende stehen digitaler Außenwerbung inzwischen

deutlich offener gegenüber, wie das auch die in dieser Publikation be-

schriebenen Fallstudien belegen.

Den großen Vorteil digitaler Außenwerbung sehen

viele Werbungtreibende in der flexiblen Planung: Be-

legung ausgewählter Zeitschienen, frei wählbare

Kampagnenlaufzeiten und kurze Vorlaufzeiten mit

der Möglichkeit, den Content kurzfristig an-

zupassen. Die Weichen für Programmatic Ad-

vertising sind zudem gestellt. Die Brave New

Digital World, wie sie Thomas Koch in sei-

nem Beitrag ab Seite 3 beschreibt, ist daher

nur noch eine Frage der Zeit.Vera Günther ist

HORIZONT-Medienredakteurin

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3BRAVE NEW DIGITAL WORLDDie digitale Zukunft wird genial – und visionär, glaubt Media-Guru Thomas Koch.............................................................................

5MASCHINEN AN DIE MACHTDigital-Out-of-Home nimmt Kurs auf Programmatic Advertising..............................................................................

6WERKZEUG FÜR MEDIAPLANERDie Reichweitenstudie „Public Screens“macht DooH planbar.............................................................................

8REISENDE SOLL MAN AUFHALTENReemtsma verführt zur Raucherpause an der„Tank & Rast“-Anlage.............................................................................

10IM ANFLUG AUF DIEGESCHÄFTSREISENDENVodafone nutzt den Düsseldorf Airport alsGate für die Entscheider.............................................................................

12ZWISCHEN OBSTTHEKE UND FLUGSTEIGOnline-Discounter Lesara steigert seinenUmsatz um 45 Prozent.............................................................................

14MITTEN IM LEBENBrandviews macht Restaurants zu digitalenMarkenumfeldern.............................................................................

16SCHAU DICH GESUNDMit TV-Wartezimmer werben, bis der Arzt kommt.............................................................................

18EIN BILDSCHIRM IM EINKAUFSKORBDoohmakers ermöglicht Click & Buy fürdigitale Außenwerbung.............................................................................

20DIE PURE LUST AM KAUFENInstore-TV im Supermarkt beeinflusst dieKaufentscheidung vor Ort .............................................................................

23TOUCHPOINTS FÜR TOP-ZIELGRUPPENDooH erreicht mobile Menschen überall undjederzeit

HERAUSGEBERDigital Media InstituteMaximilianstraße 1380539 Münchenfon +49 (0)89 76 70 28 50www.dmi-org.de

VERANTWORTLICHDr. Frank Goldberg

VERLAGDeutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main;HORIZONT productions

REDAKTIONVera Günther

GESTALTUNGThomas Dahmen

DRUCKPhoenix Print Alfred-Nobel-Straße 3397080 Wü[email protected]

IMPRESSUM

/// DASS DIE DIGITALISIERUNG unsereWelt auf den Kopf stellt, weiß jedes Kind. Sieverändert unser Informations- und Kauf-verhalten ebenso wie die Mediennutzung derVerbraucher. Doch die Antwort der Werberund Mediaprofis – immer mehr Geld undWerbung uferlos in digitale und mobile Kanä-le zu investieren – kann darauf unmöglich dasletzte Wort sein.Mit dem Überangebot an digitalem Medien-inventar im Netz hat der Verbraucher gelerntumzugehen. Das Überangebot an Werbunglehnt er jedoch schlicht und ergreifend ab. Die-se offenkundige Reaktanz belegen auf ernüch-ternde Weise das Abschmelzen der Klickratenund der gleichzeitige Anstieg der Adblocker.Wir müssen daraus Konsequenzen ziehen. InZukunft müssen wir viel cleverer mit denMöglichkeiten umgehen, die uns die digitaleWelt beschert. Und wir sollten vorbereitet seinauf das, was noch kommt. Denn die digitaleZukunft wird genial – und visionär. Wenn wires dieses eine Mal richtig machen.

Die gerade erschienene 2015-Ausgabeder ARD-/ZDF-Langzeitstudie„Massenkommunikation“ zeigt inaller Deutlichkeit, wohin die Reisegeht. Nach Nutzungsdauer liegtdas Internet bei allen Erwachsenenbereits an dritter Stelle. Mit deutli-chem Abstand führen (noch) dieelektronischen Massenmedien TVund Radio. Doch schon bei den14- bis 29-Jährigen kehrt sich dasBild ins Gegenteil um: Bei ihnenführt das Internet das Medienfeld

mit ebenso großem Abstand längstan. In der für unsere Kommunika-

tion wichtigen Zielgruppe der Gene-rationen Y und Z müssen sich TV undRadio schon heute geschlagen geben.

Das überrascht nicht wirklich. Uner-wartet kommt ein gänzlich anderesPhänomen, mit dem nicht einmal die

Experten rechneten: Bei kontinuierlich stei-gender Anzahl von Medien und medialenPlattformen sinkt gleichzeitig das Zeitbudgetder Menschen für die Mediennutzung, unddas nunmehr seit zehn Jahren. Lag es 2005noch bei zehn Stunden, rutscht es 2015 um 6 Prozent auf knapp neuneinhalb Stunden ab.Das bedeutet: Es wird immer schwieriger, dieKonsumenten über einzelne, wenige Medienzu erreichen. Und es erklärt die Reichweiten-verluste, die wir derzeit bei allen Massenme-dien von TV über Radio bis hin zu Print erle-ben.

SCHULD AN DER SINKENDEN Nutzungs-dauer haben insbesondere Radio und TV.Doch – und das macht stutzig – selbst diedramatisch wachsende Internetnutzung kanndie Verluste von TV und Radio nicht aus-gleichen. Da müssen den Kommunika-tionswissenschaftlern, aber erst recht denMarketingchefs und Mediaplanern förmlichdie Media-Haare zu Berge stehen. Wenn dasInternet alleine – damit also auch die On-linewerbung – offenbar nicht die Lösung ist,was ist es dann?Die Lösung ist mobile – aber anders. Wir neh-men seit vielen Jahren wahr, wie die Mobilitätder Menschen zunimmt. Sie unterwegs werb-lich anzusprechen, wäre die geniale Lösung,wenn dazu mehr und andere Medien zur Ver-fügung stünden als die starren, unflexiblenPapier-Plakate, die nicht so recht in die sichdigitalisierende Medien- und Werbewelt pas-sen wollen.Mobile, verstanden als Werbung auf mobilenEndgeräten, kann nur ein Teil der Lösung sein.Denn hier findet sich nur sehr begrenzt Platzfür Werbung und die Menschen werden denWerbebotschaften auf ihren Smartphones nurwenig Platz einräumen. US-Prognosen gehensogar davon aus, dass Mobile Werbung dieZahl der Adblocker innerhalb eines einzigenJahres verdoppeln wird. Dumm gelaufen …

BRAVE NEW DIGITAL WORLDDie digitale Zukunft wird genial – und visionär, glaubtMedia-Guru Thomas Koch. Aber nur, wenn die Medien-Digitalisierung endlich Probleme löst, statt neue zuschaffen und Reaktanzen auszulösen

Mediaexperte

mit Guru-Status:

Thomas Koch

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Gut, dass sich die Außen-werbung gerade zur rechtenZeit digitalisiert. Überall entstehenneue Screen-Medien, die laut GfK bereits heu-te eine Reichweite von fast 50 Prozent, bei denJüngeren, den 14- bis 29-Jährigen, sogar annä-hernd 60 Prozent erzeugen – und damit mehrMenschen erreichen als selbst das Internet.Das Reichweitenproblem wäre damit gelöst.Doch Digital-out-of-Home ist mehr als nurReichweite. Während die Werber von Custo-mer Journeys träumen, also den Verbraucherkünftig entlang seiner digitalen Wanderschaftan diversen Stellen mit der Marke und ihremContent beglücken wollen, bieten die Screensim öffentlichen Raum etwas, das jede Markesofort nutzen kann: Einen Zugang zur – nen-nen wir es – „Physical Customer Journey“. Dieverschiedensten DooH-Angebote mit ihreninzwischen über 110.000 Screens erreichen dieKonsumenten beim Einkaufen und Ausgehen,unterwegs an Raststätten, Flughäfen undBahnhöfen. Überall dort, wo die Marke mit-samt ihrer Botschaft nicht nur relevant, son-dern tatsächlich kaufbeeinflussend wirkenkann. Liegt beim Fernsehen der Abstand zwi-schen Botschaft und Kauf meist bei mehrerenTagen, verkürzen digitale Screens die Distanzauf bis zu wenige Minuten. Das ist wahres„Real-Time“-Advertising.

WER ALS MEDIAENTSCHEIDER Wert da-rauf legt, seine Zielgruppe nicht nur theore-tisch und „kontaktwahrscheinlich“ zu errei-chen, sondern die Werbeziele auch praktischumgesetzt sehen möchte, wird sich mit denMöglichkeiten, die DooH heute bietet, dahergern auseinandersetzen. Und wem das nichtreicht, der möge einen Blick in die digitaleZukunft dieser neuen Mediengattung werfen.Die Zukunft von Digital-out-of-Home ist Be-wegtbild. Es ist Real Time. Es ist Content Mar-keting. Es bedeutet eine immer weiter indivi-dualisierte Ansprache der attraktivsten Ziel-

gruppe, die mansich vorstellen kann:

Professionals, Berufspend-ler, Geschäftsreisende, Mei-nungsbildner, Entscheider,Markenkäufer, Digital Natives. Die zunehmende Verbreitung flä-chendeckender WLAN-Angeboteund Beacon-/NFC-Technologien wirdMöglichkeiten eröffnen, die wir uns derzeitnicht im Entferntesten vorstellen können:Chancen, die Markenbindung zu steigern, dieMarkenloyalität zu festigen, Käufe auszulösen,die Marke in Social-Media-Aktivitäten einzu-binden. Phantasie und Kreativität sind keineGrenzen gesetzt.Was wir uns schon heute sehr wohl vorstellenkönnen, ist, dass wir digitale Screens clevererund erfolgreicher mit anderen Medien ver-netzen werden. Suchte man früher händerin-gend nach Synergien zwischen Außenwer-bung und TV oder Radio, wird man künftigeine Vernetzung von Mobile Advertising aufSmartphones mit Digital-out-of-Home-Me-dien vornehmen, um die Werbewirkung zuverstärken. Dem heutigen Mediaplaner tutsich ein Füllhorn an Möglichkeiten auf, umdie sie ältere Kollegen, die noch in der analo-gen Steinzeit arbeiteten, beneiden würden.

UND DANN KOMMT BIG DATA: Zweifelloswird es zur Herausforderung, die dabei an-fallenden Daten gewinnbringend für Markenund (!) Verbraucher zu nutzen. Von Regis-trierungsinformationen über Marktfor-schungsdaten und technischen Messungenmit Smartphones bis hin zu Nutzungs- undInteressenprofilen, Kaufverhalten und Mobi-litätsprofilen werden digitale Out-of-Home-Medien eine gewaltige Menge an Informatio-nen über die Nutzer erzeugen. Diese Datenkönnen wir endlich einsetzen, um die eigentli-che Aufgabe zu meistern und das größte Ver-sprechen der bunten, neuen Medienwelt ein-

zulösen: Zielgruppen mit passgenauen Ange-boten entlang ihrer Customer Journey überden Tag und verschiedenste Medien hinwegwirksam und effizient anzusprechen. DasThema Media-Mix und seine Vernetzungwird spannender denn je.Digital-out-of-Home ist schon heute undwird erst recht in Zukunft mehr sein als nurabertausende Monitore an immer mehr Wän-den. Es tut sich eine völlig neue Welt vor unsauf. Eine Brave New Digital World, in der wirunsere Zielgruppen weder nerven noch stö-ren, sondern sie digital mit genau den Mar-ken-Botschaften (nennen wir es „Content“)versorgen, die für sie im richtigen Augenblickund an der richtigen Stelle auf ihrem mobilenWeg gerade wichtig und relevant sind. Diedigitalen Screens liefern damit einen Mehr-wert, an den andere Medien nur schwerlichherankommen.Und den Innovationen der DooH-Mediensind praktisch keine Grenzen gesetzt. DigitaleScreens und Video-Boards werden uns an allen wichtigen (Stand-)Orten zur Verfügungstehen: am PoS (Point of Sale),PoC (Point ofConsumption), PoI (Point of Interest), PoM(Point of Mass Reach) und PoR (Point of Rele-vance). Fassen wir es zusammen, entsteht derPoA, der Point of Attractiveness. Wenn die Medien-Digitalisierung Problemelöst, statt neue zu schaffen und Freude macht,statt Reaktanzen auszulösen, sind wir auf demrichtigen Weg. Die Zukunft kann kommen.

„Das größte Potenzial für DooHsehe ich in der technischen Verwandtschaftmit Online und Mobile. Alle diese Medien

sind ideal für dynamische Inhalte und Werbung.Das ist die Grundvoraussetzung für die großen

Trendthemen wie Realtime Marketing und Databasierte Vermarktungsmodelle, die früher oder später

auch in der Außenwerbung Einzug halten werden.Grundvoraussetzung sind hierbei auf Kunden- undAgenturseite entsprechende Infrastrukturen. Wenn

Agenturen und Kunden DooH effizient nutzen wollen,brauchen sie diese Infrastrukturen – sprich eine

Demand-Side-Plattform, die sich an dieSupply-Side-Plattform der Anbieter

smart andocken kann.Andreas Nassauer, Leiter Media,

Deutsche Telekom

„Gegenüber klassischemOut-of-Home punktet die digitaleVersion vor allem mit Flexibilität,Schnelligkeit, Aktualität – undnatürlich mit der Möglichkeit,Bewegtbild auszuspielen.“ Hans Jordan, Leiter Media,

Telefónica Germany

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FOTO

S: TELEFÓN

ICA, TELEKO

M, FO

TOLIA

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/// ALS DER WELTWEIT GRÖSSTE Media-spender Procter & Gamble Ende 2014 ankün-digte, künftig 70 Prozent seiner digitalen Werbe-budgets über Programmatic Buying abwickelnzu wollen, war das eine kleine Revolution. Dochlängst ist das kein Einzelfall mehr: Weltweit ver-schieben große Werbungtreibende wahrnehm-bare Teile ihres digitalen Budgets in RichtungProgrammatischer Werbung. In Deutschlandwird derzeit circa 15 bis 20 Prozent der Display-Werbung automatisiert eingekauft und gebucht.Einer Prognose von Magna Global zufolge dürf-te dieser Anteil bis 2019 auf rund 35 Prozentsteigen. Dass diese Entwicklung schon in naherZukunft auch auf Digital-out-of-Home über-greifen wird, gilt als gesetzt.Die Ausspielung der Werbemotive auf diewachsende Zahl an digitalen Screens erfolgtheute bereits bei zahlreichen Vermarkternwebbasiert über Adserver. Das ist auch schondie erste und einfachste Stufe von Program-matic, bei der es eigentlich nur darum geht,Werbemittel automatisiert auszuliefern. Un-ternehmen beziehungsweise ihre Agenturenkaufen die digitalen Werbeflächen nach wievor über klassische Buchung ein, bekommensie vom Anbieter aber auf einem Adserver be-reitgestellt. Die Agentur kann dann die Wer-bemittel flexibel in die reservierten Werbeflä-chen ausspielen.Erfolgreiches Beispiel: Neckermann Reisen.Um Reiselustige für das Sommerprogramm2015 zu begeistern, entwickelte die MünchnerAgentur Mediascale eine Bewegtbild-Kampa-gne, bei der sie Online-Videowerbung mitDooH-Screens kombinierte und kanalüber-greifend über einen Adserver aussteuerte. DieHerausforderung war dabei das ständig wech-selnde Angebot: Jeder Flughafen bietet andereReiseziele und Konditionen. Oder das bewor-bene All-Inclusive-Paket ist bereits ausge-bucht, während das Video auf den Screens im-mer noch ausgespielt wird. Für die Konzeptionder Kampagne setzte Mediascale deshalb auf

eine integrierte Online-Offline-Planung. Über eine direkteSchnittstelle zum zentralen Bu-chungssystem von Neckermann Rei-sen spielte der Adserver nur Angebote ein,die wirklich verfügbar waren. Innerhalb von 15Minuten funktionierten Aktualisierungen aufden digitalen Monitoren. Das System erkann-te, wenn es zum nächsten Update-Zyklus dasalte Angebot durch ein anderes verfügbaresersetzen musste. In Echtzeit warb auch eBayauf Public Video. Der Marktplatz blendete inmehreren Kampagnen-Flights auf Screens inBahnhöfen und Einkaufszentren Live-Auktio-nen ein. Zu den zehnsekündigen Spots rundum das Portfolio wurden passende Auktionendynamisch über den Adserver eingespielt. Die-se wurden von eBay direkt aus der Website perInternet-Feed bereitgestellt.

DIE BEISPIELE ZEIGEN, was mit adserver-gesteuerter DooH-Belegung möglich undauch sinnvoll ist. Es geht weniger um Echtzeit-buchung als um die flexiblere und präzisereAussteuerung der Einschaltzeiten und Inhalte.Technisch möglich ist vieles, so etwa jedenMonitor einzeln mit individueller Werbungzu bespielen: am U-Bahnhof Universität denMobilfunktarif für Studenten, im Umfeld desSeniorenheims Angebote für Ältere. In Kana-da und den USA wird das schon umgesetzt.Softwaresysteme wie Scala, die zur Adminis-tration und Steuerung von Content und Wer-bung auf DooH-Flächen verwendet werden,bieten Planungsoptionen auf Basis von Ziel-gruppen. Der Datenspezialist Xaxis der GroupM gab zudem kürzlich den Launch von XaxisPlaces bekannt, einer Plattform, über die inEchtzeit der Zugriff auf rund 100.000 digitaleScreens möglich wird. Und der kanadischeDooH-Anbieter Broadsign kooperiert mit Vi-star Media. Die Supply-Side-Plattform er-möglicht DooH-Netzwerken die Restplatz-Vermarktung von Werbeplätzen.

Für automatisierte Echtzeitaus-steuerung und Reporting muss

das Medium hierzulande allerdingsnoch einige Prozesse durchlaufen. Es

gibt keine Klicks oder Click-Through-Rates,die man messen könnte. Daher ist DooH auchkein personalisiertes Medium. Es können kei-ne Cookies gesetzt werden, mit denen Online-Werber ihre Zielgruppe identifizieren. Digita-le Außenwerbung identifiziert auch Zielgrup-pen, aber anders (siehe Seite 6). Diese Syste-matik muss mit Online abgeglichen werden.Die zweite Herausforderung: Die Monitorezeigen normalerweise Full-HD Video-Ads. Ei-ne automatisierte Auslieferung des Werbemit-tels bei jedem Aufruf der Werbefläche – wiebei Online üblich – verbietet sich aufgrund derBandbreiten, Ladezeiten und Qualitätssiche-rung von selbst. Besser arbeitet man mit ei-nem Preloading der Werbemittel auf das loka-le DooH-System.

UNTER DEM STRICH braucht DooH also ei-nen Adserver, der für Screens im öffentlichenRaum geeignet ist. Ein Online-Adserver ist dasin der Regel nicht. Solche speziellen Adserversind bereits in Entwicklung und werden relativkurzfristig im Markt erscheinen. Die Anbieterdieser Lösungen müssen allerdings einheitli-che technische Standards für die Anbindungan Systeme der Anbieter und Agenturen ver-wenden. Diese Standards stimmt das DigitalMedia Institute, in dem sich Anbieter digitalerAußenwerbung zusammengeschlossen haben,gerade mit den Marktteilnehmern ab.Nicht zuletzt reicht es nicht, Adserver zu bau-en. Die Werbeflächen müssen von Leuten ein-gekauft werden, die sich damit auskennen.Agenturen können auf dieses Thema nichtnur Online-Experten setzen, sondern für dieenge Einbindung von Out-of-Home-Exper-ten sorgen. Dass Kommunikation zwischenMenschen oft schwieriger ist als zwischen Ma-schinen, ist kein Geheimnis.

MASCHINEN AN DIE MACHTDigital-out-of-Home hat gute Voraussetzungen für Programmatic Advertising. Doch bis Screens automatisiert belegt werden können, sind nocheinige Hürden zu nehmen.

ILLUSTRATIO

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LIA

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/// ES IST nicht mehrzu leugnen: Bewegt-bild im öffentlichenRaum ist auf demVormarsch. Alleror-ten schießen sie wiePilze aus dem Boden,die Monitore undScreens, auf denenVideos abgespieltwerden. Inzwischenfindet man sie in denunterschiedlichstenUmfeldern, angefan-gen bei Airports, Au-tobahnraststättenund Restaurants über Einkaufscenter und Su-permärkte bis hin zu Fast-Food-Ketten, Fri-seurläden und Arzt-Wartezimmern. Nicht zuvergessen die riesigen Videowalls auf öffent-lichen Plätzen. Mehr als 110.000 Screens und18.000 Standorte in Deutschland zählt Invidisim Digital-out-of- Home (DooH) Jahrbuch2015/2016. Für Werbungtreibende ist das zu-nächst ein schier undurchschaubarer Wustunterschiedlicher Anbieter und Touchpoints.Die repräsentative Reichweitenmessung„Public Screens 2014“, die das Digital MediaInstitute (DMI) vor mehr als einem Jahr vor-gestellt hat, hat allerdings einen großen Teildes Marktes erfasst. Die Studie liefert Wer-beträgerreichweiten für 19 Netze sowie demo-graphische Informationen und Produktinte-ressen und Besuchsfrequenzen für 18 Werbe-umfelder. Die zweite Auflage soll 2016 erschei-nen (siehe Seite 7). Die Zielgruppe, die DooH

laut „Public Screens“ erreicht, lässt TV nachFrank Goldbergs Ansicht ziemlich blass aus-sehen: „Mobile, urbane, junge, kaufkräftigeMenschen mit wenig TV-Konsum versus ein-kommensschwache, ländliche, ältere Ziel-gruppen mit viel TV-Konsum“, so der DMI-Geschäftsführer. Vor allen Dingen gibt esziemlich viele davon: Menschen, die regel-mäßig mit Digital-out-of-home in Berührungkommen. Über 378 Millionen Bruttokontaktein einer Woche erzielen die über 110.000Screens in der deutschen Bevölkerung ab 14Jahren. Das entspricht einer Reichweite von49,8 Prozent: 5.140 Online-Interviews hat dasverantwortliche Marktforschungsinstitut GfKim Rahmen der Studie geführt. Nahezu dieHälfte der Bürger kommt demnach innerhalbeiner Woche mit mindestens einem DooH-Werbeträger in Kontakt. Und jeder Bundes-bürger über 14 Jahre hat im Schnitt 13,8 Kon-

takte pro Woche mitöffentlichen Screens.Vor allem die jünge-ren Zielgruppenscheinen offen fürDooH zu sein: DerAltersschwerpunktvon DooH-Nutzernliegt zwischen 14 und49 Jahren, ein knap-pes Drittel der Nut-zer ist unter 30 Jahre,weitere 41 Prozentunter 50 Jahre alt.Überdurchschnitt-lich hohe Reichwei-

ten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung er-zielt die Gattung auch bei den Berufstätigenund Auszubildenden. Eher seltener in der Nä-he digitaler Außenwerbung halten sich dage-gen ältere Mitbürger ab 60 Jahren sowieNichtberufstätige auf.

ES LIEGT NATÜRLICH in der Natur des Me-diums selbst, dass DooH vor allem diejenigenerreicht, die unterwegs sind: die Berufstätigen,die Jungen und Konsumaktiven der Gesell-schaft. DooH ist ein zentrales Medium fürmobile Zielgruppen, ein Vorteil, der oft demMobile Web zugeschrieben wird. Doch im Ge-gensatz zu DooH wird dieses auch oft in deneigenen vier Wänden genutzt. DooH ziehtdeshalb in Sachen Nettoreichweite fast mitOnline gleich. Weil die Nutzung von mobilenund DooH-Medien häufig an denselbenTouchpoints stattfindet, sollen beide Medien-

WERKZEUG FÜRMEDIAPLANERJung, urban, kaufkräftig – so sieht die Zielgruppe von Digital Out-of-Homegemäß der Reichweitenstudie „Public Screens“ aus. Die Gattung erzieltinsgesamt über 378 Millionen Bruttokontakte in einer Woche.

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typen in der nächsten Auflageder „Public Screens“ auch ge-meinsam erfasst werden (sieheunten).Bereits jetzt ist die Studie einwichtiger Schritt in die richtigeRichtung, da sind sich Planerwie Vermarkter einig. „Zu-nächst geht es einmal darum,überhaupt Anhaltspunkte fürdie Leistungsfähigkeit der sehrunterschiedlichen DooH-An-gebote zu erhalten“, sagt UdoSchendel, Geschäftsführer desHamburger SpezialmittlersJost von Brandis. Die interme-diale Vergleichbarkeit steht fürihn nicht so sehr im Vorder-grund. „Wichtig für uns ist es,den Leistungsbeitrag von digitalen Medien in-nerhalb von Out-of-Home-Kampagnen rich-tig berechnen zu können.“ Dazu müssten ver-gleichbare Kontaktebenen geschaffen werden,die einen übergreifenden GRP-Ausweis er-möglichen.

DAS LEISTET DIE STUDIE. Noch dazu wirddie Nutzungssituation der digitalen Out-of-Home-Medien in dem Reichweitenausweisberücksichtigt. Die Nutzungssituation inner-halb der Touchpoints, das heißt Anzahl und

Dauer der Sichtkontakte mit den DooH-Screens wird über eine Face-to-Face-Befra-gung in den Touchpoints (mit jeweils 1.000Interviews pro Touchpoint an ca. 20 Stand-orten) erfasst. Die Daten dieser Befragungenwerden in die Daten der Reichweitenerhe-bung hineinfusioniert. Dazu kommen Krite-rien wie das Verhältnis der Sichtdauer aufdem Werbeträger zur Programmlänge. ImZuge der GfK-Studie ist DooH zudem überdie Mediaplanungssoftware MDS planbar.„Das bedeutet, dass der größte Teil der DooH-

Anbieter nicht nur mit Brutto-, sondern auchmit Nettowerten und damit auch mit Über-schneidungen zwischen den Netzen darinvertreten ist“, betont Goldberg. Dass dieTouchpoints sich hier noch einmal deutlichunterscheiden, ist ein weiteres Ergebnis derStudie (siehe Seite 23).

/// MOBILE MEDIEN werden einewichtige Rolle in der digitalen Außen-werbung spielen, stellt die Unterneh-mensberatung PwC in ihrem „GlobalEntertainment & Media Outlook2015-2019“ fest. Das Digital Media In-stitute (DMI) trägt dieser Entwicklungin der für 2016 geplanten zweiten Auf-lage der „Public and Private Screens“Rechnung. Der Zusatz Private ist neuund meint die mobile Nutzung im Umfeldvon DooH. Was das DMI damit bezweckt,erklärt Geschäftsführer Frank Goldberg.„Dort wo ich mit meinem Smartphone sur-fe – also in der U-Bahn, am Flughafen, inBus oder Bahn oder am PoS – ist ziemlichsicher auch ein Public Screen in der Nähe.Daher sind beide Medien perfekt geeignet,Bewegtbildkampagnen dahin zu bringen,wo nie zuvor ein Fernsehen hingekommenist: In den öffentlichen Raum, 24 Stundenam Tag.“ Goldberg ist überzeugt: DooH

und (mobile) Online-Medien lassen sich her-vorragend gemeinsam vermarkten. Dazu müssen sich aber Kunden und Anbieterder unterschiedlichen Leistungsprofile be-wusst sein. Hierzu soll ein Panel mitSmartphone-Nutzern aufgebaut werden. EineApp zeichnet dann alle 60 Sekunden die Geo-Koordinaten der Panelisten auf und übermit-telt diese an einen zentralen Server. WeitereDetails zur übergreifenden DooH- und Mo-bile-Nutzung liefert eine Befragung. Diese In-formationen werden mit dem bestehenden

Studiendesign kombiniert. Das sieht absofort zweijährliche Befragungswellenvor, von denen jeweils zwei nach demVorbild der Media-Analyse Plakat zu ei-ner Stichprobe verschmelzen. Die Fall-zahlen steigen dadurch von 5.000 auf10.000 Personen und erlauben gezielte-re demographische Auswertungen. Be-sondere Zielgruppen wie Haushaltsfüh-rende, Entscheider und junge Leute

werden on top befragt, um ausreichend Re-präsentativität zu gewährleisten. WeitereNeuerung: Erstmals soll die Wahrnehmungaller in Deutschland verfügbaren Videobo-ards einbezogen werden. Das Ergebnis wirdeine für das MediaplanungsprogrammMDS auswertbare Datengrundlage sein, diedie Einzelstellen der klassischen Außenwer-bung, DooH-Netze und Mobile Medienmiteinander in Beziehung setzt. Die Studiegeht Anfang 2016 ins Feld, Ergebnisse sindim Sommer zu erwarten.

MOBILE UND DOOH GEHEN HAND IN HANDDie Reichweitenstudie „Public Screens“ erfasst künftig auch die Mobile-Nutzung

PUBLIC SCREENS liefert Werbeträ-gerreichweiten für 19 Netze, Werbe-mittelreichweiten für zwei Netze, de-mographische Informationen und Pro-duktinteressen und Besuchsfrequen-zen für 18 Touchpoints/Umfelder.Die Studie ist auf MDS analysierbarund dient so in Verbindung mit denebenfalls in MDS abrufbaren Tarifenals klassisches Mediaplanungsinstru-ment.GRUNDGESAMTHEIT:deutschsprachige Wohnbevölkerungab 14 Jahren mit Onlinenutzung in denletzten 3 Monaten (55,06 Mio.)METHODE:Stufe 1: Repräsentative (Onliner-)Bevölkerungsstudie (5.140 Online-Interviews)Stufe 2: Face-to-Face vor Ort (1.000Interviews an 20 Touchpoints)

STUDIENSTECKBRIEF„PUBLIC SCREENS“

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/// WARNHINWEISE auf Zigarettenpackun-gen, Rauchverbote in Kneipen und dazu nochzahlreiche Werbebeschränkungen. Um ihreProdukte bekannt zu machen, muss die Ta-bakindustrie mit zahlreichen Regulierungenkämpfen. Neben Kino ist Out-of-Home eineMöglichkeit, um als Zigarettenhersteller nochwerben zu dürfen. Rund eine halbe MilliardeReisende, die Reemtsma jährlich mit den Werbeträgern der Tank & Rast-Anlagen anDeutschlands Autobahnen erreichen kann,stellen deshalb ein sehr interessantes Umfelddar. Der Hersteller bekannter Marken wie JPS,Gauloises, West, Davidoff und Peter Stuyve-sant ist einer der wichtigsten Point-of-Sales-Kunden von Tank & Rast und ganzjährig aufden digitalen Monitoren in den Shops prä-sent. „Als Branche mit eingeschränkten Wer-bemöglichkeiten ist es für uns besonderswichtig, effektive Kommunikationswege zu

nutzen. Die Kassenscreens sind Touchpoints,die sich noch von gewohnten Kontaktflächenabheben können“, erklärt Miriam Ruhm, Tra-de Development Manager bei den ReemtsmaCigarettenfabriken in Hamburg. Der Kassens-creen prangt unübersehbar direkt am Ziga-rettenregal im Shop. Wer jetzt noch zweifelt,zu welcher Marke er greifen soll, bekommtden Vorschlag dort direkt eingeblendet. Wa-rum nicht mal JPS rauchen? „Wir möchten dieRaucher unserer Marken in ihrer Wahl be-stärken und natürlich wenden wir uns auch aninteressierte Raucher anderer Marken, uns nä-her kennenzulernen. Der hier gezeigte Mar-kenauftritt der JPS wurde erst kürzlich über-arbeitet – daher stehen für uns Sichtbarkeitund starke Kontakte im Fokus“, beschreibtRuhm.Beides ist hier an den Autobahnraststätteneindeutig gegeben. Über 350 der 32 Zoll gro-

ßen Kassenscreens hat Tank & Rast in seinenShops installiert. Verlängert wird die Reemts-ma-Kampagne auf die Travelboards. Die klas-sische Plakatfläche empfängt die Besucher be-reits am Eingangsbereich der Raststätten. FürRuhm ist das eine optimale Erweiterung derdigitalen Medien, die sie für sich allein be-trachtet aber für wirksamer hält: „Aus unsereneigenen internen Studien geht hervor, dass be-wegter Content einen höheren Aktivierungs-grad erzielen kann als statische Bilder.“

IN SACHEN DIGITALER WERBETRÄGERhat Tank & Rast in den letzten Jahren massivaufgerüstet. Rund 3.200 digitale Screens um-fasst der Autobahn-Channel der Bonner. Ne-ben den Monitoren in den Kassenzonen gibtes mehr als 1.600 Screens auf den Verkaufs-gondeln. Oberhalb der Kühltheken sind zu-dem deutschlandweit mehr als 960 Bildschir-

REISENDE SOLL MAN AUFHALTEN ...... nicht nur mit Angeboten für eine entspannte Pause sondern auch mit Werbung, findet Tank & Rast. Der Betreiber von Tankstellen und Raststätten entlang der Autobahnen vermarktet das digitale Netzwerk des Autobahn-Channels.

Anregung direkt

am PoS: Warum

nicht mal JPS

rauchen?

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: PETER OBEN

AU

S. KOELN

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me zu finden. Und nicht zuletzt säumen über300 digitale Stelen die Wege in der Raststätte.Derzeit werden auch die Waschräume in denSanifair-Anlagen digitalisiert. Circa 1.000Bildschirme werden bis Dezember 2015 in dieSpiegel über den Waschbecken integriert. Einegute halbe Minute schauen die Besucher derWaschräume laut einer GfK-Studie auf dieseScreens. Die Spiegel sind getrennt nach Män-nern und Frauen buchbar.

SPANNEND SIND DIE Zielgruppen an denAutobahnraststätten für Werbungtreibende injedem Fall: „Eher männlich, berufstätig, gutsituiert. Businessreisende frequentieren dieRaststätten während der Woche, in den Ferieneher Familien- und Urlaubsreisende“, zähltSimone Podlich, verantwortlich für die Wer-beflächenvermarktung der Tank & Rast, auf.Zwei Drittel der Teilnehmer, so hat die GfK

herausgefunden, erinnerten sich an Screensim Tankstellenshop oder im Zugangsbereichzur Gastronomie. Nahezu jedem zweiten Be-sucher ist außerdem mindestens eines derwechselnden Themen in dem 120-sekündigenProgramm-Loop mit Wetter und News ausPolitik, Wirtschaft und Sport aufgefallen, je-dem Dritten war die dort eingebettete zehn-bis zwanzigsekündige Werbung präsent. Fürdas Medium Autobahn-Channel errechnendie Marktforscher insgesamt eine Bruttoreich-weite von über 22,1 Millionen Besuchern proWoche. Werbung spricht die Zielgruppen dort24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr an.Mit ein Grund für Reemtsma, dort zu werben:„Bei Tank & Rast erreichen wir durch die be-sondere Lage an den Autobahnen weitausmehr Konsumenten als bei Tankstellen in derStadt oder auf dem Land.“ Neben der hohenReichweite lobt Ruhm besonders die Flexibili-tät des Mediums: „DooH-Medien erlaubenauch kurzfristige Motivwechsel ohne großenPersonaleinsatz. Eine lokale oder zielgruppen-individuelle Aussteuerung ist ebenso möglichwie eine Berücksichtigung bestimmter Wo-chentage oder Uhrzeiten.“

FÜR EINE HOHE WERBEWIRKUNG sorgtdabei die entspannte Atmosphäre. „Auf derAutobahn bewegt sich der Reisende oft überStunden in seinem Pkw oder Lkw. Die Pausenin einer der Tank- & Rast-Anlagen in ein-ladend angenehmer Atmosphäre sind für ihneine willkommene Abwechslung und Ent-spannung zugleich“, erläutert Podlich. LautEnigma-GfK beträgt die durchschnittlicheVerweildauer an den Autobahnraststätten 13,2Minuten. Zeit genug also, um auch den Auto-bahn-Channel wahrzunehmen. 2,7 Minuten,so ein weiteres Ergebnis der Studie, ruht dasAuge des Betrachters auf den Werbeträgern.

Viele der Produkte, bei denen die Botschaftwirkt, sind auch im Shop zu kaufen. Wie dieZigaretten zum Beispiel oder Süßigkeiten undGetränke. Die Nahrungs- und Genussmittel-hersteller werben regelmäßig hier. Aber auchHersteller von Autozubehör und Telekommu-nikation sind wiederkehrende Kunden.Reemtsma wird weiterhin auf DooH setzen, be-tont Ruhm. „Was aktuell noch als trendigesHighlight empfunden wird, wird in Zukunft dieNorm sein, daher stellen wir uns bei Reemtsmagrundsätzlich darauf ein, diese Medien zukünf-tig verstärkt zu nutzen und entwickeln bereitsjetzt zukunftsgewandte Kampagnen unter Be-rücksichtigung der besonderen technischen Be-dingungen der DooH-Medien.“

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Tank & Rast betreibt circa 350 Tank-stellen, 390 Raststätten und 520Shops entlang der deutschen Auto-bahnen. An all diesen Touchpointskönnen Werbekunden auf den digita-len Screens des Autobahn-Channelswerben.WERBETRÄGER: Mehr als 3.200 Mo-nitore und digitale Stelen in den Kas-senzonen, auf den Verkaufsgondeln,oberhalb der Kühltheken, dazu kom-men klassische Werbeflächen wie Tra-vel-Boards und City-LightsREICHWEITE: Bruttoreichweite Wer-beträger pro Woche: 22,115 MillionenZIELGRUPPE: Reisende, 65 Prozentdavon männlich, der Anteil der Ge-schäftsreisenden beträgt laut Böcker &Ziemen PoS-Befragung 30 Prozent. Inden Ferien starker Fokus auf Familienund Urlaubsreisende.http://tank.rast.de/

„DOOH-MEDIEN ERLAUBEN AUCHKURZFRISTIGE MOTIVWECHSELOHNE GROSSEN PERSONAL-EINSATZ. EINE LOKALE ODERZIELGRUPPEN-INDIVIDUELLEAUSSTEUERUNG IST EBENSOMÖGLICH WIE EINEBERÜCKSICHTIGUNGBESTIMMTER WOCHENTAGEODER UHRZEITEN.“ MIRIAM RUHM, TRADE DEVELOPMENT MANAGER

REEMTSMA CIGARETTENFABRIKEN GMBH

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/// SIE SITZEN AN DEN GATES – Laptopsund Tablets auf den Knien, das Smartphoneam Ohr. Sie schlendern durch die Passagenoder träumen vor sich hin. Hier am Flughafenhaben sie einfach mal Zeit, zum Arbeiten, zumTelefonieren, zum Entspannen. Die Rede istvon den Entscheidern, und Zeit ist für dieseZielgruppe etwas sehr Kostbares. Zum Leid-weisen vieler Werbungtreibender. Die näm-lich versuchen die wichtige Klientel in genaudiesem engen Zeitbudget für ihre Botschaftenzu gewinnen. „Die Business-Zielgruppemöchte nicht ,zugemüllt‘ werden mit für sieuninteressanter Werbung. Sie erwarten rele-vanten Content, der zeitlich, räumlich undsituativ passend zur Verfügung steht“, be-schreibt Gregor Gründgens. Als BereichsleiterBrand Marketing bei Vodafone Deutschlandgehört er zu seiner eigenen Zielgruppe. UmManager gleichen Kalibers für das Business-Angebot des Telekommunikationsunterneh-mens zu begeistern, wirbt Vodafone ganzjäh-rig am Düsseldorf Airport. Für seine „ReadyBusiness“-Kampagne belegte das Unterneh-men die digitalen Screens am Flughafen. Glaubt man der Allensbacher Werbeträger-Analyse 2015 (AWA), eine richtige Entschei-dung. Der AWA zufolge tummeln sich andeutschen Flughäfen 40 Prozent aller Ent-scheider für Anschaffungen im Betrieb undInvestitionen. So auch am Flughafen Düssel-dorf: 21,8 Millionen Passagiere jährlich undmehr als 59.000 Passagiere pro Tag nutzen dengrößten Airport im Wirtschaftsraum Nord-rhein-Westfalen. Durchschnittlich 80 Minu-ten halten sich die Reisenden dort auf. DerAnteil der Geschäftsreisenden beträgt 41 Pro-zent.Was in den Spots am Flughafen zu sehen war,war aus der Lebenswelt der Geschäftsreisendengegriffen. Testimonials aus mittelständischenUnternehmen trommeln darauf gemeinsammit ihren Vodafone-Beratern für alles, was den(mobilen) Arbeitsalltag erleichtert. Das um-fasst Lösungen für Telefonie- und Multimedia-Kommunikation ebenso wie für den automati-

sierten Informationsaustausch von Maschinezu Maschine (M2M), Angebote für Cloudsebenso wie für Datensicherheit. „Mit der ,Rea-dy Business‘-Kampagne zeigen wir, wie erfolg-reich wir mit unseren Kunden zusammenar-beiten und machen gleichzeitig potenzielle Ge-schäftskunden auf die innovativen Lösungenvon Vodafone aufmerksam“, beschreibtGründgens die Botschaft.

ANZEIGEN in überregionalen Tageszeitungenund Publikumszeitschriften sowie Onlinewer-bung sind seit Jahren Werbeumfelder desDüsseldorfer Unternehmens. Dass Gründ-gens seinen Mediamix um digitale Außenwer-bung erweitert hat, hat abgesehen von der mo-

bilen Zielgruppe noch andere Gründe: „Gro-ße Bilder haben eine große Wirkung und ver-ankern die Markenbotschaft. Bewegtbildspielt dabei eine aktivierende Rolle und wecktdas Interesse unserer Zielgruppe“, sagt der Vo-dafone-Manager. Daneben lobt Gründgensdie flexiblen Aussteuerungsmöglichkeiten derSpots. Kampagnenmotive können kurzfristigverändert werden, auf jeder der digitalen Wer-beflächen im Airport können verschiedeneMotive ausgespielt werden.

IN SACHEN DIGITALER KOMMUNIKATIONwar der Flughafen Düsseldorf schon immerVorreiter. Hier wurde bereits im Jahr 2004 dieGeburtsstunde des AD WALKs gefeiert, der

IM ANFLUG AUF DIEGESCHÄFTSREISENDENDer Flughafen Düsseldorf ist nicht nur Pionier in Sachen digitaler Außenwerbung,sondern auch zentraler Touchpoint für Geschäftsreisende. Gründe genug für Vodafone, am wichtigsten NRW-Airport für seine Businesslösungen zu werben.

Vodafone

wirbt digital

am Düsseldorf

Airport

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gemeinsam mit Infoscreen entwickelt wurde.Damit war eine Lösung gefunden, um Men-schen in Passagesituationen mit Bewegtbildanzusprechen: Mehrere hintereinander undauf Augenhöhe platzierte Screens, die die In-halte exakt synchronisiert abspielen, lassenden Werbespot zum Begleiter der Zielgrup-pen werden. Entsprechend befindet sich derAD WALK entlang der Passagierwege in denFlugsteigen A, B und C, wo täglich Tausendevon Business- und Urlaubsreisenden ab-und anreisen. Auch das Airport Windowwurde in Düsseldorf entwickelt: Hier wirddie Werbung in die Fluginformationsmoni-tore integriert, sodass sie abreisenden Passa-gieren und Abholern direkt ins Auge fällt.

Zentraler Blickfänger am Flughafen ist zudemseit 2013 das DUS AD BOARD. 12 Quadrat-meter, aus 16 Einzeldisplays zusammengefügt,erzielen monatlich bis zu 662.000 Passagier-kontakte in den Flugsteigen A und B. Beim Boarding garantiert dann das DUS ADGATE quasi 100-prozentige Sichtbarkeit. Aufden digitalen Screens an den Boarding-Gatesfinden Passagiere alle Informationen zumFlug, aber seit 1. Juli auch Werbung. Die 10-oder 20-sekündigen Videos im DUS AD GA-TE sind in eine Sendeschleife eingebettet, diemit individuellen Informationen zur gebuch-ten Destination bestückt ist. Neben dem Wet-ter am Zielort stehen tagesaktuelle Nachrich-ten und Veranstaltungstipps aus der Regionauf dem Programm.

DEUTSCHLANDWEIT ALS ERSTER Anbie-ter bietet der DUS Airport hier ein Destina-tionstargeting an. „Durch die Aussteuerungnach bestimmten Destinationen können Mar-keter ihre Zielgruppen nahezu ohne Streuver-luste erreichen. Der Spot wird während derspeziellen Situation des Boardings eingespieltund somit perfekt in die Customer Journeyintegriert", sagt Jürgen Zetzsche, Leiter AirportMedia am Flughafen Düsseldorf.Die Werbewirkung der DooH-Werbeträgeram Flughafen Düsseldorf hat Kinetic nach-gewiesen. In einer mit dem Airport umge-setzten Werbewirkungsstudie hat die Spezial-agentur für Out-of-Home-Medien Werbewir-kungsfaktoren wie Awareness, Kampagnen-erinnerung und Gefallen des Werbemittelserforscht, unter anderem auch für AD WALKund AD BOARD. Der Studie lagen drei Kam-pagnen aus der IT-, Finanz- und Industrie-branche zugrunde. Das Ergebnis: Alle Werbe-formen, die am Flughafen Düsseldorf abge-fragt wurden, erzielten eine signifikante Wie-dererkennung und weisen damit eine starkePräsenz innerhalb des Werbeumfeldes auf.Die Erinnerung lag über alle Befragungswel-len hinweg im Durchschnitt bei 46,6 Prozent.Jürgen Zetzsche bestärken solche Ergebnisse,

den Digitalisierungskurs fortzuführen:„Wenn Flughafenwerbung nachweislich wirktund eine relevante Performance-Wirkungentfaltet, gewinnt Airport Media eine medien-übergreifende Relevanz.“ Seine Visionen fürdie digitale Außenwerbung: LED-Technolo-gien werden künftig überall dort eingesetzt,wo strategisch wichtige Standorte existieren.Bewegtbild wird insgesamt präsenter werden.DooH bekommt eine noch größere Relevanzim gesamten Mobilitätsbereich, besonders imStraßenverkehr. Zetzsche ist überzeugt: „DieWeiterentwicklung der Technologien im Out-door-Bereich wird gigantisch sein.“

Der Flughafen Düsseldorf ist der dritt-größte Deutschlands und Pionier in Sa-chen Digitaler Out-of-Home-Werbung.Am Flughafen kümmert sich die Abtei-lung Airport Advertising um die Kon-zeption und Vermarktung digitalerWerbekampagnen.WERBETRÄGER: Werbescreens be-finden sich in den An- und Abflugbe-reichen und den Passagebereichen:dCLB (Kooperation mit Wall), AirportWindow, DUS AD BOARD, DUS ADGATE, DUS AD WALK und Airport Info-screen (Beides in Kooperation mit Info-screen). REICHWEITE: Bis zum Take-off hal-ten sich die Flughafengäste durch-schnittlich 80 Minuten am DüsseldorfAirport auf. 21,8 Millionen Reisendepassieren den Airport jährlich, mehrals 59.000 Passagiere pro Tag.ZIELGRUPPE: Passagiere mit diver-sen Anlässen, ob privat oder geschäft-lich, nutzen den Flughafen als Start-und Landeplatz ihrer Reisen. Dazukommen die Abholer der ankommen-den Passagiere. Der Anteil der Ge-schäftsreisenden liegt in Düsseldorfbei 41 Prozent.www.erfolge-landen.de

„DIE BUSINESS-ZIELGRUPPE MÖCHTENICHT ,ZUGEMÜLLT‘ WERDEN MITFÜR SIE UNINTERESSANTERWERBUNG. SIE ERWARTETRELEVANTEN CONTENT, DERZEITLICH,RÄUMLICH UND SITUATIV PASSEND ZUR VERFÜGUNG STEHT.“GREGOR GRÜNDGENS,

BEREICHSLEITER BRAND MARKETING VODAFONE

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/// ALS DIE GEBRÜDER ALBRECHT 1948 ih-re ersten Selbstbedienungsläden eröffnen, er-finden sie ein völlig neues Ladenkonzept: denDiscounter. Das viel kopierte Aldi-Prinzipübertrug der Onlinediscounter Lesara inzwi-schen auf das Internet. Den Anhänger „Blumedes Lebens –Toller Talisman in 2 Farbdesigns“gibt es auf lesara.de für 9,99 Euro. Eine „Über-gangsjacke mit Kapuze" wird für 24,99 Eurofeilgeboten. Der „Figurformende Bauchgurt“kostet 12,99 Euro. All das ist schnell und perKlick bestellbar, und das zunehmend auchmobil. „Bereits über die Hälfte aller Besitzermobiler Endgeräte kaufte zu Beginn des Jahres

online. Daraus ließ sich ein großes Po-tenzial für zukünftige Marketingmaß-

nahmen ablesen, besonders wenn es darumgeht, die Leute im richtigen Moment abzuho-len“, erklärt Unternehmensgründer RomanKirsch. Seine Überlegung: „Wenn ich mich inder Warteschlange an der Supermarktkasseoder am Terminal langweile – wieso nicht dieWartezeit mit Shopping nutzen?“ Gerade fürLesaras Fast-Retail-Geschäftsmodell, das zuImpuls-Käufen und zum Stöbern anregt,macht die Ansprache der mobilen Zielgruppe„Out-of-Home“ Sinn.Der passende Werbepartner für Lesara warschnell gefunden: Business-Reisende und Tou-risten am Flughafen, Konsumenten, die ihretäglichen Besorgungen im Supermarkt erledi-gen oder gemütlich im Einkaufscenter bum-

ZWISCHEN OBSTTHEKEUND FLUGSTEIGDer Online-Discounter Lesara warb auf digitalen Screens in Supermärktenund an Airports für sein Weihnachtssortiment und konnte damit seinenUmsatz massiv steigern.

Vom Flughafen

bis zum Supermarkt:

Cittadino ist an den

unterschiedlichsten

Touchpoints

präsent

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meln, Menschen voller Hoffnung in der Lotto-Annahmestelle. Mit seinem breit gefächertenAngebot an DooH-Netzen erreicht Cittadinobreite Zielgruppen an den unterschiedlichstenTouchpoints. Rund 11.300 Displays an über3.000 Standorten umfasst das Portfolio, dassich in drei Kernbereiche unterteilt: „DigitalTouchpoint PoS“ mit digitalen Werbeflächenin Rewe-Märkten, Lotto-Annahmestellen undShopping-Centern, „Digital Touchpoint Air-port“ mit Bildschirmen an acht Flughäfen, Vi-deowalls an drei Flughäfen, sowie „DigitalTouchpoint Urban“ mit zwei LED-Boards inKöln und Hamburg und einem Screen-Netz in

der Kölner Lanxess-Arena. Seit2015 vermarktet Cittadino zudemexklusiv den Autobahn-Channelvon Tank & Rast. Insgesamt er-zielt der Vermarkter damit eineReichweite von 49,5 MillionenBruttokontakten in der Woche. InKooperation mit N-TV läuft aufden Monitoren ein Programmaus täglich aktualisierten Nach-richten aus den Rubriken Nach-richten, Wirtschaft, Sport, Wetterund Business. Zusätzlich bietendie Düsseldorfer an ihren Air-

port-Netzen informativen Content in Formvon regionalen Messe- und Eventkalendern.

DIE HOHE REICHWEITE war für Lesara-ChefKirsch eine ebenso wichtige Voraussetzungwie ein flexibler Wechsel des Werbemotivs.Die halbminütigen Spots, die Lesara zu Weih-nachten 2014 und Neujahr 2015 auf 4.500Screens bei Rewe, Lotto-Annahmestellen undan Flughäfen ausstrahlte, zeigten thematischpassende Produkte des Sortiments. Im Lesara-Design gehalten erreichten die Dreißigsekün-der rund 25 Millionen Menschen. Ziel war, dieBekanntheit der Marke Lesara weiter zu stei-gern und als erste Anlaufstelle für qualitativhochwertige Trendprodukte zu günstigenPreisen zu etablieren. „Zudem war uns eindirekter Call-to-Action wichtig. Kunden soll-

ten direkt animiert werden, auf aktuelle Ak-tionen und Kampagnen einzugehen“, sagtKirsch.

ALS FULLSERVICE-ANBIETER bot Cittadi-no hier kreative und konzeptionelle Unter-stützung: „Wir erstellen für unsere KundenAnimationen oder Filme. Darüber hinausentwickeln wir in enger Zusammenarbeit Be-wegtbild-Strategien und produzieren DigitalSignage Content. Grundsätzlich sind auchFormatanpassungen und Motivwechsel kos-tenfrei“, beschreibt Cittadino-Geschäftsfüh-rer Franz Josef Medam das Leistungsspek-trum. Bei Kirsch kam das gut an: „Durch seinelangjährige Erfahrung mit digitalen OoH-Kampagnen konnte das Unternehmen unsviele relevante Ratschläge erteilen, die klassi-sche Agenturen nicht unbedingt auf demSchirm haben.“ Zufrieden war Kirsch auchmit den kurzfristigen Vorlaufzeiten und derflexiblen Selektion von Schaltungszeiten. Dasermöglichte dem Unternehmen, die Zielgrup-penansprache punktuell zu intensivieren undStreuverluste zu minimieren, wodurch DooHlaut Kirsch auch rein finanziell an Bedeutunggewinnt. Cittadino bietet in fast allen Netzeneine Buchung des Gesamtnetzes, bis hin zurBuchung eines einzelnen Standorts an. „Wer-bungtreibende können ihre Kampagne beiuns nach Wochentagen, Zeitschienen und ge-wünschter Einblendungshäufigkeit optimalaussteuern“, so Medam. Die Mindestbu-chungsdauer beträgt sieben Tage, die jedochbei Bedarf auch auf nicht zusammenhängendeEinzeltage gesplittet werden können.Gut angenommen wurde die Kampagne of-fensichtlich auch vom Konsumenten: „Vor derSchaltung des Spots haben wir viele Kundenvor allem über Kanäle wie Display und Searcherreicht und es zeigte sich, dass die Schaltungfür uns sehr vorteilhaft war“, bilanziert Kirsch.Webseitenbesuche, Bestellungen und Umsatzstiegen punktuell um über 160 Prozent an. DerAnteil am Geschäft über mobile Endgeräte stei-gerte sich von 38 Prozent auf 44 Prozent. Die

Webseitenaufrufe kletterten im Zuge derScreen-Werbung durchschnittlich um 30 Pro-zent nach oben, der Umsatz um 45 Prozent unddie Bestellungen sogar um 50 Prozent pro Tag.Steigen wird künftig auch die Reichweite derCittadino-Netze. „Wir werden unser Werbe-flächenportfolio mit weiteren digitalen Me-dien sukzessive vergrößern und deutlich mehrReichweiten anbieten“, plant Medam. Auchdas Thema Ad Server und einen damit ver-bundenen automatisierten Planungs- undBuchungsprozess habe man bereits im Fokus.

CITTADINO ist Vermarkter und Full-Service-Anbieter für digitale Werbungund Bewegtbild. Die Düsseldorfer rea-lisieren Digital-Signage-Projekte vonder Konzeption bis zur Videoproduk-tion und stellen sowohl Software, alsauch Hardware zur Verfügung. TOUCHPOINTS: „Digital TouchpointPoS“: digitale Werbeflächen in Rewe-Märkten, Lotto-Annahmestellen undShopping-Centern, „Digital Touch-point Airport“ mit Bildschirmen anacht Flughäfen, Videowalls an dreiFlughäfen, sowie „Digital TouchpointUrban“ mit zwei LED-Boards in Kölnund Hamburg und einem Screen-Netzin der Kölner Lanxess-Arena. Seit 2015vermarktet Cittadino zudem exklusivden Autobahn-Channel von Tank &Rast. WERBETRÄGER: Rund 11.300 Dis-plays an über 3.000 StandortenREICHWEITE: 49,5 Millionen Brutto-kontakte in der WocheZIELGRUPPE: Werbung an den Air-port und Tank & Rast-Netzen erreichtGeschäftsreisende, Privatreisendeund Entscheider. Die Medien am PoSsprechen in erster Linie die Haushalts-führenden an.www.cittadino.de

„DURCH SEINE LANGJÄHRIGE ERFAHRUNGMIT DIGITALEN OOH-KAMPAGNEN KONNTEDAS UNTERNEHMEN UNS VIELE

RELEVANTE RATSCHLÄGE ERTEILEN, DIEKLASSISCHE AGENTUREN NICHT

UNBEDINGT AUF DEM SCHIRMHABEN.“ ROMAN KIRSCH, GESCHÄFTSFÜHRER UND GRÜNDER LESARA

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: LESARA

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/// WENN EIN MARKEN- UND SYSTEM-PROFI aus der Getränkebranche und eineAgentur für Gastronomiemarketing sich zu-sammentun, so entsteht daraus zuweilen einspannendes neues Werbekonzept: Gastrono-mie als emotionale Bühne für die Marken-inszenierung. So geschehen bei Brand Views.Die im Jahr 2013 gegründete Fullservice-Agentur für Digital Signage ist ein Joint Ven-ture der NGV Getränke-Gruppe und derAgentur A.hoii und wird von den Geschäfts-führern Arne Seeliger und Sven Lorenzen ge-führt. Die Hamburger statten gehobene Res-taurants, Clubs, Bars und Hotels mit Screensund Tablets aus. Von den Serviceangebotensollen nicht nur Gastronomiebetriebe profi-tieren, sondern auch die Getränkeindustrieund andere Werbungtreibende, die Out-of-Home ihre Zielgruppen ansprechen möchten:„Das bringt für alle Vorteile“, beschreibtBrand Views Geschäftsführer Arne Seeliger:„Werbungtreibende profitieren von dememotionalen Umfeld und der langen Verweil-dauer der Gäste, die Gastronomen könnenihre Angebote tagesaktuell promoten undmehr verkaufen, und der Gast bekommt inte-ressante und relevante Informationen, die ihnim besten Fall noch unterhalten.“ Auf Letzte-res legt Brand Views Wert: Die ansprechendePräsentation des Gastronomie-Angebots stehtim Mittelpunkt. Die Anzahl der Werbepart-ner, die außerhalb des eigentlichen Speisen-und Getränkeangebots Kampagnen schaltenkönnen, ist limitiert. Um das zu gewährleisten,unterstützt Brand Views die Unternehmen beiBedarf bei der Gestaltung von zielgruppen-affinen Inhalten für die Tablets und Screens.

Über 1.200 digitale Flächen in mehr als 320Gastro-Angeboten bespielen die Hambur-ger bereits mit einem Mix aus Contentund Werbung. Zwischen digitalen Spei-se- und Getränkekarten, Angebotsplat-zierungen oder Veranstaltungshinwei-sen des Gastronomiebetriebs bleibtausreichend Raum für Produkt- und

Marketinginszenierungen. Der geogra-fische Schwerpunkt liegt derzeit auf Ham-

burg, dem Ruhrgebiet, Berlin, Bremen und

Hannover. Ende 2015 steht dort ein Ausbauder Werbemöglichkeiten in der Systemgastro-nomie und Hotellerie an. Ab 2016 erfolgt dannder weitere Ausbau Süd in Städten wie Mün-chen, Stuttgart und Frankfurt.

DASS SICH DIGITALE WERBUNG positiv aufden Absatz auswirkt, belegt Brand Views an-hand von eigenen Erhebungen. Demnach folgtjeder vierte Gast einer Produktempfehlung aufdem Tablet oder dem Screen. Harte Faktenliefert die Ratsherrn-Brauerei: Für eine neueBiersorte konnten die Hamburger Bierbrauerihren Absatz an einem Standort innerhalb vonvier Wochen knapp verzehnfachen – alleindurch die Werbung auf Tablets und Screens.Eine Stichprobe aus fünf Restaurants an vierSamstagen ergab Umsatzsteigerungen je Kas-senzettel um bis zu 24 Prozent. VolkerSchnocks zieht ein zufriedenes Fazit: „In allenGastronomiebetrieben, in denen wir überDooH-Medien werben, haben wir mit unse-rem Auftritt für unsere Bier-Spezialitäten Hek-toliter-Zugewinne erzielt“, so der Geschäfts-leiter der Hamburger Ratsherrn-Brauerei.„Der gesteigerte Nachfrage-Druck direkt amPoS bringt Neuprodukte und Spezialitätensehr schnell voran. Das ist für uns ein großerVorteil, denn wir haben neben unseren Bieren,die das ganze Jahr verfügbar sind, viele Spezia-litäten, die es saisonal oder auch nur limitiertfür zwei Monate gibt.“ Die Absatzsteigerungwar für ihn aber nicht der einzige positiveAspekt. „Wir sind damals auch unter dem Ge-sichtspunkt Branding eingestiegen“, sagt

MITTEN IM LEBENNirgends ist es entspannter als im Café oder Lieblingsrestaurant. Ein idealesUmfeld für Marken, findet Brand Views und stattet deshalb Restaurants,Clubs, Bars und Hotels mit digitalen Screens aus.

„FÜR UNS ALS BRAUEREIIST DIESE DIGITALETECHNOLOGIE JA EHERWESENSFREMD,DESHALB IST ES UMSOWICHTIGER, DASS MANNICHT AUF HALBERSTRECKE ALLEINGELASSEN WIRD“VOLKER SCHNOCKS, GESCHÄFTSLEITERHAMBURGER RATSHERRN-BRAUEREI

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Schnocks. „Der moderne Auftritt auf digitalenScreens gibt Marken Rückenwind – Gäste las-sen sich gern dazu anregen, appetitlich präsen-tierte Produkte auszuprobieren.“ Schnocks Fa-zit: „Von der Qualität her ist DooH ein echterSprung, der auf die qualitative Markenwahr-nehmung einzahlt.“

AUCH ARNE SEELIGER sieht das Umfeld alseinen der Hauptvorteile: „Sie erreichen denKonsumenten in einem emotionalen Umfeld,entspannt und aufgrund der langen Verweil-dauer immer auf der Suche nach Informatio-nen. Marken kommen hier mit ihren Ziel-gruppen unmittelbar in Berührung.“ Zwi-schen 60 und 90 Minuten pro Touchpoint liegtlaut Seeliger die Aufenthaltsdauer. Währenddieser Zeit bekommen Besucher den Spot circa12-mal zu sehen. Durchschnittlich 6.000 Brut-tokontakte erzielt jede der Örtlichkeiten aufdiese Weise pro Monat. Die wöchentlicheReichweite für alle Flächen beziffert BrandViews auf 3,6 Millionen Bruttokontakte.Kontakte, die sehr streuverlustarm und ziel-gruppenspezifisch ausgesteuert werden kön-nen, betont Seeliger: „Gastronomie ist nichtgleich Gastronomie. Dieser Touchpoint ziehtdie unterschiedlichsten Menschen zu ver-schiedenen Konsumanlässen an, wie etwa Fei-ern gehen, Freunde treffen, ein Bier trinken,Fußball schauen oder gehobenes Essen genie-ßen.“ Brand Views clustert seine Touchpointsdaher in 60 unterschiedliche Betriebstypen.Dadurch kann Werbung beispielsweise nur inder Trend- und Szenegastronomie oder aberin Sportbars oder in klassischen Restaurantsgeschaltet werden. Je nach Bedürfnis des Wer-bungtreibenden kann ein Spot morgens oder

abends, zu bestimmten Events oder an genaudefinierten Wochentagen geschaltet werden.Durch die Verbindung mit dem Onlineserversind zudem jederzeit kurzfristige Änderun-gen oder Spotwechsel möglich. Die Ratsherrn-Brauerei fühlte sich gut be-treut. „Für uns als Brauerei ist diese digitaleTechnologie ja eher wesensfremd, deshalb istes umso wichtiger, dass man nicht auf halberStrecke alleingelassen wird“, sagt Schnocks.Der Fullservice umfasste von der Konzeptionund Produktion der Kampagne über Schu-lung und Begleitung des Außendienstes überdie Technik bis hin zum Verkauf und der krea-tiven Weiterentwicklung alle Maßnahmen. Apropos Weiterentwicklung: Für Mitge-schäftsführer Sven Lorenzen hat die Digitali-sierung erst angefangen. Anbindung an NearField Communication (NFC) und Beacons?Alles keine allzu ferne Zukunftsmusik. „Faktist, dass in der Gastronomie ein klarer Trendzur Digitalisierung erfolgt. Angefangen vomKassensystem über ein elektronisches Bestell-system bis hin zu digitalen Speise- und Ge-tränkekarten, wird vielleicht bereits in 10 Jah-ren ein Großteil der Gastronomie in Deutsch-land ausschließlich digital arbeiten und mit sei-nen Kunden kommunizieren.“ Lorenzen siehtdas auch für den Konsumenten positiv: „Dannbleibt mehr Zeit für guten Service.“

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Die im Jahr 2013 gegründete Fullser-vice-Agentur für Digital Signage ist einJoint Venture der NGV Getränke-Grup-pe und der Agentur A.hoii. Die Ham-burger statten gehobene Gastronomiemit Screens und Tablets aus. TOUCHPOINTS: Restaurant, Disko-thek, Club, Bar, Lounge, Café, Bistro,Quick-Service, Hotel WERBETRÄGER: mehr als 1.200Screens und Tablets in mehr als 320relevanten Gastronomieobjekten. REICHWEITE: Durchschnittlich6.000 Bruttokontakte pro Touchpointund pro Monat. Wöchentliche Reich-weite für alle Flächen: 3,6 MillionenBruttokontakte.ZIELGRUPPE: Gastronomiekundenwerden in über 60 unterschiedlichenBetriebstypen und verschiedenenKonsumanlässen geclustert wie z.B.Feiern gehen, Freunde treffen, ein Biertrinken, Fußball schauen oder gehobe-nes Essen genießen. www.brandviews.de

Ratsherren-

Brauerei: Absatz

verzehnfacht mit

Screens in der

Gastronomie

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SCHAUDICHGESUND

/// DER ÄLTESTE PROBAND war 90 Jahre alt,der jüngste 14. Viel haben ein Greis und einTeenager in der Regel nicht gemeinsam, dochwas das Interieur von Arztpraxen angeht, sindsich beide einig: Fernsehen macht die Warte-zeit wesentlich angenehmer. Vier von fünf Be-fragten der EMPAT-Studie waren dieser An-sicht. Die repräsentative Studie des DeutschenZentrums für Medizinmarketing misst denEinfluss von Medien auf Patientenbedürfnis-se. Das Programm, das der Freisinger Digital-out-of-Home-Anbieter TV-Wartezimmer inArztpraxen ausstrahlt, empfanden 80 Prozentder Befragten als äußerst informativ. SovielZustimmung können in der Regel nur eineBBC-Dokumentation oder die Tagesthemenfür sich verbuchen. Und damit wäre auchschon einer der Hauptvorteile der bewegtenBilder im Wartezimmer genannt: „Hohe Ak-zeptanzwerte, besonders glaubwürdiges Um-feld, kurzum: die Patienten finden eine Praxismit TV-Wartezimmer besser als eine Praxisohne“, fasst Frank Pichlmüller, Leiter Media-vermarktung und Branded Content bei TV-Wartezimmer, zusammen. Und da kann ihmnicht einmal der kritischste Zeitgenosse wi-dersprechen. Denn Warten beim Arzt ist ein-fach langweilig und es dauert oftmals lange –durchschnittlich 48 Minuten. Jede Abwechs-lung ist da sehr willkommen.

SEIT 2003 gibt es das gesundheitsaffineDooH-Netz. Über 6.500 Screens sind bislangin der DACH-Region installiert, 5.600 davonin Deutschland. Das Netzwerk erreicht ins-gesamt 6,5 Millionen Patienten im Monat

Wer zu spät vorsorgt, den belohntdas Wartezimmer-TV: Mit gesund-heitsaffinem Programm und Werbung für Produkte, die dennächsten Besuch in der Praxis garantiert verhindern sollen.

Vier von fünf

Befragten mögen

den Mix aus Info

und Werbung im

Wartezimmer

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(deutschlandweit 5,6 Millionen). Die Netto-Reichweite, das heißt unterschiedliche Patien-ten pro Monat, beträgt dabei rund 4 Millionen(D: 3,5 Millionen). Der Werbekunde kannaber im Rahmen seiner Buchung eine Selek-tion vornehmen – nach Fachrichtung (z.B.Gynäkologie) und nach Region (Bundesland,Städte, PLZ-Gebiet).Ein Schwerpunkt der 48 Minuten langen Pro-grammschleife liegt auf Patienteninformati-on. TV-Wartezimmer liefert individuell aufjede Praxis zugeschnittene Informationsfilmezu medizinischen Vorsorge-und Therapie-möglichkeiten. Eine hauseigene Unit produ-ziert sogar eigene Serien zu Healthcare-The-men: „Rücken aktiv“ etwa für den Orthopä-den, die „Knirschschiene“ für den Zahnarzt.Die Filme wechseln ab mit einem bunten Rah-menprogramm aus Nachrichten, Wetter,Sport, Klatsch & Tratsch sowie Tier- und Na-turclips und Comics. Dafür hat TV-Warte-zimmer Kooperationen mit zahlreichen Con-tent-Partnern wie Sky Sport News HD, der„Tagesschau“, der Zeitung „Die Welt“, demOK-Magazin oder wetter.com geschlossen.

MIT DEN NUTZWERTIGEN INHALTEN willTV-Wartezimmer nicht nur Patienten unter-halten, sondern auch ein attraktives Umfeldfür Werbekunden schaffen. Denn wer krankzum Doktor geht, ist normalerweise auch sehroffen für alles, was den nächsten Arztbesuchverhindern kann. „Wo hätten gesunde Säftenoch mehr Relevanz als im Wartezimmer?“,fragt Stephan Textor, Brand Manager bei demHealthfood-Anbieter Haus Rabenhorst. AbOktober 2014, rechtzeitig zu Beginn der Erkäl-tungssaison, warb das Unkeler Unternehmendrei Monate lang im Rahmen eines Wetter-Presentings für seine vitamin- und mineral-stoffreichen Säfte. „Mit unserer Nachricht,Kaltes, graues Wetter. Endlich.‘ haben wir denStartschuss gegeben, dem Immunsystem et-was Gutes zu tun“, beschreibt Textor. Die Kampagne auf den digitalen Screens er-gänzt Rabenhorsts Schaltung in klassischenFrauen-, Gesundheits- und Ernährungstitelnideal, findet Textor. „Mit Print können wir diepotenziellen Konsumenten, Frauen ab 35 Jah-ren, in ihrem selbst gewählten Auszeitmomenterreichen, in dem häufig Zeitschriften gelesenwerden und in dem auch gesunde Säfte einehohe Relevanz haben“, so Textor. Die Werbe-botschaft wird also direkt in den potenziellenVerzehranlass platziert. „Bei TV-Wartezim-mer ist die Situation zwar absolut gegenteilig –es ist ein nicht selbst gewählter, nicht unbe-dingt positiv belegter Zeitpunkt, die Relevanzunserer Produkte ist zu diesem Zeitpunkt aberähnlich hoch“, führt der Brand Manager wei-ter aus. Die Relevanz steigt, wenn ein poten-zieller Konsument in Print die Anzeige wahr-

genommen hat, aber nicht aktiv geworden istund nun im Wartezimmer darauf aufmerk-sam gemacht wird, wie die Alternative aus-gesehen hätte: Gesunde Säfte, damit auch beischlechtem Wetter kein Besuch des Arztes not-wendig ist. Die „Vertrauensumgebung derArztpraxis“ verleiht der Werbebotschaft nochzusätzlich Glaubwürdigkeit, ist der Raben-horst-Marketer überzeugt.Eine Studie von GfK Healthcare bestätigt das.Demnach sehen 72 Prozent aller befragtenPatienten den Content auf TV-Wartezimmerals besonders glaubwürdig an. Knapp 40 Pro-zent der Patienten empfinden Produktwer-bung im Wartezimmer als verlässlicher imVergleich zu TV.

DANEBEN STEHT DAS MEDIUM laut Studiefür Modernität, Hochwertigkeit, Informati-onsgehalt und Unterhaltungswert. Gut fürRabenhorst und andere Werbungtreibende:drei Viertel der Befragten haben spezielle Pro-duktwerbung bemerkt, fast ebenso viele hal-ten diese Information für vertrauenswürdigund empfinden dieses Angebot als gut. Gut 40Prozent der Patienten würden die beworbe-nen Produkte bei Bedarf in Zukunft nutzenwollen. „Bei allen Gesundheitsprodukten, dieinsbesondere in den Apotheken vertriebenwerden, profitieren wir von der simplen Tatsa-che, dass wir häufig der letzte Touchpoint vordem PoS sind“, erklärt Pichlmüller. „Die Cus-tomer Journey von Zuhause, dann zum Arztund schließlich zur Apotheke ist dabei sehrschlüssig.“ Die Arztpraxis spielt bei den ent-sprechenden Kaufentscheidungen eine beson-ders wichtige Rolle. Bei Produkten außerhalb des Pharmasektorswill Pichlmüller neben Glaubwürdigkeit auchmit dem werbereduzierten Umfeld punkten.Maximal 15 Prozent der Programmschleifesind Werbung. Spots werden einzeln platziert,es gibt keine Werbeblöcke. Und die lange Auf-enthaltsdauer der potenziellen Käufer erlaubtnicht nur ausgedehntes Storytelling, sonderneben auch fast garantierte Sichtbarkeit.„Durch die Ausstrahlung alle 20 Minutenkonnten wir in den teilnehmenden Wartezim-mern nahezu alle Besucher mindestens einmalerreichen“, betont Textor. Rabenhorst war mitdem Erfolg der Kampagne sehr zufrieden.Durch die zeitgleiche Schaltung mit anderenMedien war zwar eine separate faktische Aus-wertung nicht möglich. „Durch die direkteVerknüpfung des Arztbesuches mit dem Apo-thekenbesuch führen wir jedoch die deutlichsichtbare Steigerung des Umsatzes in diesemKanal im Zeitraum eindeutig auf dieses Medi-um zurück“, so Textor. Umsatzsteigerungenwill Rabenhorst auch jetzt wieder erzielen. DieErkältungszeit hat begonnen und damit Pla-nungen für eine Fortsetzung der Kampagne.

TV-Wartezimmer ist Anbieter desmarktführenden DooH-Netzes in Arzt-praxen und Content-Produzent von In-formationsfilmen zu medizinischenVorsorge-und Therapiemöglichkeiten.WERBETRÄGER: 6.500 Screens inder DACH-Region, davon 5.600Screens in Deutschland.REICHWEITE: DACH: rund 6,5 Mio.Patienten im Monat; die Netto-Reich-weite beträgt dabei rund 4 Mio. proMonat, Deutschland: rund 5,6 Mio.Patienten im Monat, die Netto-Reich-weite beträgt ca. 3,5 Mio. ZIELGRUPPE: Schwerpunkt „Ge-sundheits-affine Zielgruppe“ , 57 Pro-zent davon sind Frauen, das Durch-schnittsalter liegt bei 49 Jahren. Ne-ben Arzneimittel/Pharma werben aberzunehmend auch Kunden aus demSegment Gesunde Ernährung undKosmetik, dazu kommen Werbungtrei-bende aus den Sektoren Transport/Reisen/Wellness, Fitness & Bewe-gung, Krankenversicherungen, aberauch Medien/Telekommunikation undinsbesondere Verlage. www.tv-wartezimmer.de/

„DURCH DIE DIREKTEVERKNÜPFUNG DESARZTBESUCHES MITDEM APOTHEKEN-BESUCH FÜHREN WIR DIE DEUTLICHSICHTBARESTEIGERUNG DESUMSATZES IN DIESEMKANAL IM ZEITRAUMEINDEUTIG AUF DIESESMEDIUM ZURÜCK“ STEPHAN TEXTOR, BRAND MANAGER

HAUS RABENHORST

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/// ROTE STRAHLEN ZUCKEN durch dieDunkelheit, überall blinkt und blitzt es, Pha-ser-Geräusche mischen sich in dezente sphäri-sche Hintergrundmusik – Star Wars lässt grü-ßen, wenn sich leuchtend gewandete Men-schen durch einen Schwarzlicht-Parcour tas-ten. Dabei müssen sie Aufgaben lösen undPunkte sammeln. Zur Ausrüstung gehören ein„Phaser“ – mit dem via Infrarotsignal und ei-nem natürlich völlig ungefährlichen Laser-strahl gezielt wird – und eine Weste mit di-versen Sensoren hinter Plexiglas. Für jedenTreffer auf die Sensoren gibt’s Punkte. Lasertagheißt der Trend, der aus den USA seinen Wegnach Europa gefunden hat. In Troisdorf beiKöln eröffnet im Oktober eine neue Arena. Die jüngeren Einwohner rund um Troisdorfwissen das schon lange, zumindest wenn sie ander Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingeschrie-ben sind, oder bei Burger King oder McDo-nald’s einkehren. Also so gut wie alle. Auf dendigitalen Screens in insgesamt 35 Fast-Food-Filialen und an der Hochschule bewarb KarimAue nämlich den Launch seiner neuen Laser-tag-Arena – allesamt im Umkreis von 20 Kilo-metern um die neue Location. „Unsere typischen Besucher sind 10- bis 30-Jährige in einem engen Radius um Trois-dorf. Das ist eine sehr spitze Zielgruppe, diemit klassischen Medien schwer zu errei-chen ist“, erklärt Karim Aue, derInhaber der Funsports Area,die das neue Lasertag-Cen-ter betreibt. „Die aus-gewählten Touchpointstreffen unsere Zielgruppeeinfach ideal. Wir hät-ten nie gedacht, dass esso viele Werbemöglich-keiten auf digitalenOut-of-home-Screensallein im Umkreis vonTroisdorf gibt.“

Die gewünschten Locations fand Aue schönsäuberlich aufgelistet unter doohmakers.de,dem ersten Online-Shop für digitale Out-of-Home-Werbeträger hierzulande. Per Maus-klick sind damit deutschlandweit mehr als100.000 Screens an über 25 Touchpoints buch-bar, unter anderem an Universitäten, in Super-märkten, Shopping-Centern, in Fast-FoodRestaurants oder an Flughäfen. Betrieben wirddas Tool von Contrast Media Service.

DIE PLAKATMEDIAAGENTUR hat bereitsErfahrungen mit derartigen Projekten. Un-ter Plakat-verkauft.de betreibt Contrast be-reits seit 2011 ein äquivalentes und erfolg-reiches Buchungsportal für die klassischeGroßfläche. Und wie der Plakatshop richtetsich auch doohmakers.de vor allem an kleineund mittelständische Unternehmen, die lo-kal und regional werben möchten. Dazu ge-hören erfahrene Marketer, die regional aus-

gesteuerte Kampagnen planen,ebenso wie der Bäcker um die

Ecke, der für sein Angebotlokal rund um seinen Ladenwerben will.

„Unser Ziel ist es, in einemMarkt Transparenz zu schaffen,

der extrem schnelllebig ist. Gerade im regio-nalen Geschäft sehen wir es als Herausforde-rung, unsere Kunden so zu beraten, dass ihnenbei der Vielzahl an Werbeplätzen nichtschwindelig wird und sie dank moderner Me-diaplanung souverän und effizient ihre Ziel-gruppe erreichen“, sagt Stefanie Probstfeld,Marketingleiterin von Contrast Media Ser-vice. Für doohmakers.de haben die Koblenzergemeinsam mit den Screen-Anbietern Paketezusammengestellt, die den Einstieg in diewachsende Mediagattung erleichtern sollen.„Wir haben schlüssige Kombipakete mit un-terschiedlichen Laufzeiten und festen Fre-quenzen definiert, die zu einem Angebots-preis gebucht werden können“, unterstreichtProbstfeld.

DIESE ERFAHRUNG konnte auch Aue ma-chen. Einmal McDonald’s in Köln-Hürth? Ab4,11 Euro am Tag zu haben, zwei Monitoresind dort installiert. Auf 40 Zoll läuft der Spotsechsmal pro Stunde. Die Mindestbuchungs-zeit beträgt eine Woche. 249 Euro muss Auealso für eine Woche zahlen, bei längeren Lauf-zeiten wird es günstiger. Das alles erfährt ernach dem ersten Klick: „Das Buchungsportalist wirklich sehr einfach zu bedienen, die Se-

lektionsmöglichkeiten sindübersichtlich dargestellt.“Nach Auswahl der Ziel-gruppe werden die passen-den Touchpoints im Um-kreis der festgelegten Regi-on vorgeschlagen. Für je-den Werbeträger sindBilder des jeweiligen Stand-orts hinterlegt.Jetzt noch die Wahl der Bu-chungsdauer, ein Klick aufden grünen Button, undschon ist der digitale Screenim Warenkorb. Dieser sam-

EIN BILDSCHIRM IM EINKAUFSKORBClick & Buy, das kennt man vom Onlinehandel. Die Buchungs-plattform doohmakers.de ermöglicht das nun auch für digitaleWerbeträger. Die Lasertag Area in Troisdorf hat das getestet.

„DAS BUCHUNGS-PORTAL IST WIRKLICH

SEHR EINFACH ZU BEDIENEN,

DIE SELEKTIONS-MÖGLICHKEITEN SIND

ÜBERSICHTLICHDARGESTELLT.“

KARIM AUE, INHABER FUNSPORTS AREA

Die Plattform

Doohmakers

ermöglicht Click &

Buy für digitale

Außenwerbung

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melt alle ausgewählten Werbeträger und ad-diert automatisch die Gesamtkosten. „Per,Click & Buy‘ nehmen wir unseren Kundenviele Entscheidungen ab und beraten sie da-rüber hinaus bei Sonderwünschen persönlich,per Telefon oder Chat“, beschreibt Probstfeld.Die Funsports Area musste die persönlicheBeratung nicht in Anspruch nehmen. Im Rah-men der Buchung blieben keine Fragen offen.Auch der Upload des Spots klappte problem-los. „Wir hatten für eine Schaltung im Kinoschon einen Spot verfügbar, den konnten wirohne Einschränkungen auch für Digital-out-of-Home verwenden“, sagt Aue. Mit der Creation Factory bietet doohmakers.de seinen Kunden aber auch ein kostenfreies

Gestaltungs-Tool zur Erstellung von Bewegt-bild-Content an. Dabei geht es im Wesentli-chen um die Animation von Bild- und Text-elementen. Aufwendigere Inhalte werden vonContrasts Kreativteam nach Kundenbriefingerstellt. Anpassungen von Form und Größesind dabei Tagesgeschäft. Ob ein vorhandenerSpot verwendbar ist, prüft das Programmbeim Upload. Aue, der selbst aus dem Werbe-business kommt, 20 Jahre lang eine Agenturgeführt und viele Außenwerbekampagnen fürseine Kunden umgesetzt hat, findet das äu-ßerst professionell.

BESONDERS BEEINDRUCKT haben ihnaber die Vorlaufzeiten. Vorausgesetzt, die ent-sprechenden Werbeflächen sind zu haben,lässt sich über das Buchungstool innerhalb

kürzester Zeit buchen. „Bei geklebten Plaka-ten musste man länger vorausplanen, manmusste eine Druckerei beauftragen, geeigneteDekaden wählen, das ist jetzt wesentlich un-komplizierter“, so der Funsports-Area-Ge-schäftsführer. Das ermöglicht auch Werbungfür kurzfristige Sonderaktionen oder für un-terschiedliche Motive – je nach Touchpoint.Ein Vorteil, der für die gesamte Gattung gilt.„Die deutlich reduzierten Vorlaufzeiten vonKampagnen machen es unseren Kunden mög-lich, situativ auf Ereignisse zu reagieren“, sagtProbstfeld, und zählt noch weitere Vorteileauf: „DooH ist nicht wegzappbar, es gibt keineAd-Blocker und die Gattung punktet mit ei-ner visuellen Schlagkraft, die allein durch Be-wegung noch mehr Aufmerksamkeit bindetals die analogen Werbeträger bisher.“ VisuelleSchlagkraft und Bewegung – für einen Kun-den wie die Funsports Area müssen solcheArgumente fast unschlagbar sein.

Erster deutscher Online-Shop für digi-tale Out-of-Home-Werbeträger TOUCHPOINTS: Tank- und Raststät-ten, Supermärkte, Flughäfen, Hoch-schulen, Busse & Bahnen, Apothe-ken, Shopping-Center, Kinos, Fast-Food-Ketten, Taxen, Hotels, Ämter,Tierarztpraxen, Fitnessstudios, Elek-tronikmärkte, Friseure, Casinos, Bä-der, LED-Boards.WERBETRÄGER: Mehr als 100.000Screens in unterschiedlichsten For-maten sind direkt buchbar.ZIELGRUPPE: Kleine und mittelstän-dische Unternehmen, die lokal und re-gional werben möchten sowie Werbe-agenturen mit lokalen und regionalenKundenstrukturen.www.doohmakers.de

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DIE PURE LUST AM KAUFENWer den Supermarkt betritt, ist im Shopping-Modus und damit offen für jede Inspiration, die die digitaleWerbung am Point of Sales bieten kann.

Monitore direkt

auf Augenhöhe

geben Impulse

für den Einkauf

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/// WENN KAY SCHULZ UND FRANK YOUSSOFFI einkaufen, betrachten sie denSupermarkt mit völlig anderen Augen. DieObst- und Gemüsetheke als erster Stopper imEinkaufsfluss: „Da stehen die Kunden durch-schnittlich fünf Minuten“, erzählt Schulz.Kaufanreize durchaus erwünscht, ein Bild-schirm zeigt, welche Produkte heute im An-gebot sind, der anschließende Rezepttipp, wasman damit zubereiten kann. Weiter geht’s zurPromotionfläche: „Einfach ideal, Sie präsen-tieren im Aufsteller die Aktionsware und be-werben Sie auf dem Monitor direkt darüber.“Und schließlich die Wurst- und Fleischtheke:Der erste Blick geht zur Auslage, das habenEinkaufsstudien im Supermarkt schon hinrei-chend belegt, der zweite zum Verkaufsperso-nal, der dritte an die Rückwand hinter derBedientheke. Auch dort ein Monitor. Ein safti-ges Lammkotelett brutzelt in der Pfanne.Mmh, lecker! „Genau diese Reaktion kann Be-wegtbild hervorrufen. Essen ist Leidenschaft,das sind nicht nur einfach Lebensmittel“,schwärmt Schulz. Und schon ist das Lamm-kotelett fürs Sonntagessen eingeplant, der pas-sende Rotwein zum Festessen wird auch gleichals Werbung eingeblendet.Schulz ist Geschäftsführer der Bayreuther Vie-wento GmbH. Zusammen mit Frank Youssoffiund dessen Hamburger Unternehmen NeoAdvertising betreibt er Edeka TV. Um EdekaNord und Edeka Süd flächendeckend bedie-nen zu können, haben die beiden Unterneh-men, sonst völlig getrennt agierend, eine Ver-marktungskooperation geschlossen. 3.200Screens befinden sich bundesweit in 675 Out-lets, mehr als 6,3 Millionen Blicke fallen wö-chentlich auf die Screens. Wem das nicht ge-nügt: Neo Advertising bietet darüber hinausden Food Channel (Edeka und Rewe) und denFood Channel Plus an: Edeka, Rewe, Kauflandund Kaiser’s erzielen mit ihren 6.409 Screens in1471 Filialen eine Reichweite von 23,4 Milli-onen Kontakten wöchentlich. Damit die Kun-den garantiert auf die Bildschirme schauen,haben die beiden DooH-Spezialisten die üb-lichen Laufwege in einem Supermarkt stu-

diert. Monitore stehen an vier zentralen Punk-ten: An der Obst- und Gemüsetheke, oberhalbder Aktionsfläche für Sonderwerbemaßnah-men, an der Wurst-, Fleisch- und Käsethekesowie im Kassenbereich.Auf den Monitoren läuft ein buntes Pro-gramm aus Produktangeboten und „emotio-nalem Content“. Das können Nachrichten ausPolitik, Sport und Wirtschaft sein, aber auchLifestyle, Rezepttipps und das lokale Wetter.Etwa 25 Prozent der Programmschleife sindWerbung vorbehalten. „Bewegtbild ist einsehr emotionales Medium. Das Einbinden derWerbespots in unterhaltsamen Content istuns besonders wichtig; das Abspulen vonWerbung in der Endlosschleife erscheint unsfür unser Medium eher kontraproduktiv“,sagt Youssoffi.

DIE PROGRAMMFORMATE werden in Ko-operation mit verschiedenen Contentanbie-tern eingespielt. Um einen Werbekunden insoptimale Umfeld einzubetten, entwerfen dieMacher des Food Channels aber auch eigeneInhalte. So wie für die Switzerland CheeseMarketing GmbH. Um den Emmentaler Käseund dessen prominentes Testimonial MichelleHunziker optimal in Szene zu setzen, entwi-ckelte Neo Advertising für den Kunden eineigenes Format mit VIP-News. Eine Schweize-rin trommelt für echten Schweizer Käse, eineProminente präsentiert die Promi-News –Andreas Müller, der den Löcherkäse mit seinerVertriebsgesellschaft Switzerland Cheese Mar-keting GmbH hierzulande unters Volk bringt,findet das ideal: „Ziel unserer laufenden Kam-pagne mit Michelle Hunziker ist die Aktuali-sierung und Emotionalisierung der MarkeSchweizer Emmentaler AOP. Mit einer so star-ken Markenbotschafterin wie Michelle ist einPromi-Presenting genau das Richtige, um die-ses Ziel zu erreichen.“ Das Presenting läuftaktuell auf den Monitoren von Edeka. AufInstore TV wirbt die Vertriebsgesellschaftschon seit fünf Jahren – von klassischenImage-Spots in Form von 20-Sekündern undSpots zu Promotionen an der Käsetheke bis

hin zur Warenkunde über einzelne Käsesortenund aktuell dem VIP-Sponsoring. Zeitgleichzum Emmentaler wird derzeit der Appenzel-ler beworben. Das Appenzeller Fertigfonduewird im Rahmen eines Wettersponsoring ein-gebunden. Den Abverkauf beider Käsesortenforcieren zudem Promotion-Spots direkt ander Käsetheke. „So tarieren wir Image-Bot-schaften mit Push-Aktionen am PoS aus“, sagtMüller. „Für unsere Sorten ist der Einsatz vondigitalen Werbeträgern eine ideale Ergänzung,da sie grundsätzlich im direkten Umfeld derbeworbenen Artikel stattfindet. Bewegtbild-Inhalte am PoS stellen meines Erachtens einezielgruppenorientierte Verlängerung vonklassischen Werbemaßnahmen dar und dasgenau dort, wo die Verbraucher ihre Kaufent-scheidung finalisieren.“ Dass Instore-TV die Kaufentscheidung beein-flusst, belegen Abverkaufsstudien, die dasMarktforschungsinstitut Nielsen für verschie-dene Markenartikler in den Supermärktendurchgeführt hat. Je nach Branche liegt derUplift, also der zusätzliche Absatz, den die je-weiligen Produkte dank bewegter Bilder erzie-len, zwischen 8 (Zigarettenmarke – hohe Mar-kentreue) und 181 Prozent (Waschmittelher-steller – hohe Wechselbereitschaft). Für Vie-wento-Chef Schulz ist das keine Über-raschung: „Wenn wir einkaufen, schalten wirin den Shopping-Modus und sind für An-gebote offen. Unser Gehirn ist dabei ständigauf der Suche nach Aktionen und Sonder-angeboten. Ein Bewegtbildspot suggeriert,dass das eine unwiederbringliche Gelegenheitist.“ Viewento hat das in einem Feldversuchgetestet: Ein Kilo Rinderfilet wurde zum re-gulären Preis per Instore-TV angepriesen. DasErgebnis: Die Leute kauften in großen Men-gen, obwohl der Preis gar nicht reduziert war.Und noch eine Marktforschung zeitigte über-raschende Ergebnisse. Digitale Werbung imSupermarkt funktioniert ohne Markennamenoder Produktabbildungen. Kurze Schlüssel-szenen aus TV-Spots bekannter Markenartik-ler wurden zu diesem Zweck eingeblendet.Auch hier wurden deutliche Abverkaufssteige-

„BEWEGTBILD-INHALTE AM POS STELLEN MEINES ERACHTENS EINEZIELGRUPPENORIENTIERTEVERLÄNGERUNG VON KLASSISCHENWERBEMASSNAHMEN DAR UND DASGENAU DORT, WO DIE VERBRAUCHER IHREKAUFENTSCHEIDUNG FINALISIEREN.“ANDREAS MÜLLER, GESCHÄFTSFÜHRERSWITZERLAND CHEESE MARKETING GMBH

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rungen gemessen. Der Shopper erkennt alsodie aus TV bekannten Szenen und wird durchdiesen Reiz daran erinnert, das beworbeneProdukt zu kaufenAuf Abverkauf reduziert wollen weder NeoAdvertising noch Viewento ihr Medium se-hen. Das Presenting für Emmentaler ist dasbeste Beispiel dafür, was Video über platteSchweinebauch-Werbung hinaus vermag.Viele Kunden, die über die Monitore im LEHwerben, haben zudem gar nichts mit dem Ver-kaufssortiment zu tun. So zum Beispiel dieörtliche Allianz-Vertretung, die auf diese Wei-se ihre Klientel vor Ort anspricht oder derSonnenland Park. Der Freizeitpark im Sachse-ner Lichtenau bewarb in der Saison 2015 daserste Mal sein Angebot in ausgewählten Ede-ka-Märkten. „Besonders praktisch fanden wirdie selbstständige Änderung der Inhalte undsofortige Freigabemöglichkeit. So konnte manzielgerichtet arbeiten ohne jegliche Program-mierkenntnisse“, so das Fazit von Marketing-leiterin Anita Müller. „Wir sind der Meinung,mit Hilfe dieser Werbemöglichkeit unsere Be-kanntheit in der Region weiter ausgebaut undden ein oder anderen Besucher zum häufige-ren Besuch animiert zu haben."

WIE DER SONNENLAND PARK NUTZENVIELE Instore-TV, um Zielgruppen in einemnahen Umfeld anzusprechen. Aber auch na-tionale Non-Food-Unternehmen wie Vox(Voice of Germany), E-Plus, Mastercard, TUIoder O2 sind auf den Monitoren

präsent. „Gerade die Screens hinter den Kas-sen sind für solche Kunden prädestiniert“,sagt Schulz. Der Einkaufsvorgang ist abge-schlossen, die Kunden warten, bis sie an derReihe sind und lassen sich gerne inspirieren:von Imagewerbung für Autos, Telekommuni-kation und Kreditkarten oder aber durch An-regungen für die Freizeitplanung.Ein weiteres Argument für viele Werbungtrei-bende: der hohe Frauenanteil. 60 Prozent derSupermarktbesucher sind weiblich, in der Re-gel sind sie auch die haushaltsführenden Ent-scheider für alle Alltagsartikel. Durch dieMöglichkeit, individuelle Timeslots über denTag zu buchen, kann die Planung aber auchauf andere Zielgruppen ausgesteuert werden:Berufstätige und Männer zum Beispiel eherabends, Kinder und Jugendliche eher nach-mittags. Dass diese die Werbung sehen, ist fast garan-tiert. Drei Viertel aller Shopper verbringenmehr als 15 Minuten im Shop und haben da-bei mindestens drei Kontaktchancen mit derWerbung. Zwei Drittel gehen mehrmals wö-chentlich einkaufen. 70 Prozent achten gezieltauf Werbemaßnahmen.Frank Youssoffi ist zuversichtlich, was die Zu-kunft seines Mediums angeht: „Wir werdenunser Netzwerk sukzessive erweitern, weitereSupermarktketten und Werbungtreibendeüberzeugen.“ Die Zielgruppen zumindestsind gesichert, mögen klassische Me-dien Einbußen haben, eingekauftwird immer.

Edeka TV wird von den beiden DooH-Anbietern Neo Advertising in Hamburgund Viewento in Bayreuth gemeinsamvermarktet. Neo Advertising bietet da-rüber hinaus den Food Channel (Ede-ka + Rewe) und den Food ChannelPlus (Edeka, Rewe, Kaufland und Kai-ser’s) an. Die beiden DooH-Anbieterstatten den Lebensmitteleinzelhandelmit Monitoren aus und bieten Content-konzepte für Werbungtreibende an.WERBETRÄGER: Edeka TV: 3.200Screens in 675 Outlets; Food ChannelPlus: 6.409 Screens ins 1.471 FilialenREICHWEITE: Edeka TV: 6,3 Milli-onen, Food Channel Plus: 23,4 Milli-onen Kontakte wöchentlich.ZIELGRUPPE: 60 Prozent der Shop-besucher sind Frauen, weitere Ziel-gruppen selektierbar nach Zeitschie-nen, z.B. nachmittags Kinder und Ju-gendliche, abends Berufstätige undMännerwww.neo-group.dewww.viewento.de

INSTORE TV IM LEH

Für Emmentaler

entwickelte

Neo Advertising

speziell das

VIP-Presenting

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TOUCHPOINTS FÜRTOP-ZIELGRUPPEN

Überall in der Stadt, an vielen Orten und zu vielen Gelegenheiten begegnen die Menschen Public Screens.Das eröffnet Werbungtreibenden viele Möglichkeiten für die individuelle Ansprache.

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Reichweiten von Touchpoint-Werbeträgern*

Affinitäten zu verschiedenen Zielgruppen

*Besucher letzte 3 Monate / Mo.–So. 00–24 Uhr. Index: Grundgesamtheit

(55,06 Mio.) = 100.

Touchpoints: Anzahl Screens gesamt in D. Reichweite: netto pro Woche.

Kontakte: brutto pro Woche. TKP: Kosten pro 1.000 Kontakte in Euro.

Quelle: Public Screens 2014.