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EU-Projekt Smarter Together München Dokumentation der Aktivitäten und Ergebnisse Februar 2016 - Januar 2019

EU-Projekt Smarter Together München Dokumentation der ... · Sensorik und Datenerfassung im Zusammenhang mit Smart City und deren Mehrwert für die Bewohner-innen und Bewohner nach

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EU-Projekt Smarter Together MünchenDokumentation der Aktivitäten und Ergebnisse Februar 2016 - Januar 2019

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© Andreas Heddergott

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Über Smarter Together

1 - Bürgerbeteiligung

2 - Mobilität

3 - Energie

4 - Technologie

Monitoring und Evaluation

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Mehr als die Hälfte der Weltbevöl-kerung wohnt derzeit in Städten. Bis 2050 sollen es nach aktuellen Prognosen der UN 75 Prozent sein. Entsprechende Anforderungen an die Infrastruktur sind schon heute eine ständige Herausforderung. Die urbane Verdichtung mit ihrem gesteigerten Bedarf an Wohnraum und Energie- versorgung, mit Staus, mangelnden Parkmöglichkeiten und nicht zuletzt der Schadstoffbelastung macht neue smarte Konzepte notwendig.

2015 erhielt die Landeshauptstadt München gemeinsam mit Wien und

Lyon den Zuschlag für das europäische Förderprojekt Smarter Together. Im Rahmen dieses Projektes arbeiten wir an intelligenten Lösungen für die intelligente Stadt von Morgen: Energetische Sanie- rung von Wohnanlagen, Mobilitäts- stationen, Quartiersboxen, intelligen-te Lichtmasten – sind nur ein Teil der nachhaltigen Maßnahmen, mit denen die Stadt München gemeinsam mit den Be-wohnern das Projektgebiet Neuaubing- Westkreuz / Freiham zu einem smarten Quartier der Zukunft gestaltet. Unsere Maßnahmen für Smarter Together sollen als Vorbild für weitere Stadtteile und für andere Städte in Europa dienen.

Dieter Reiter Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

Vorwort des Oberbürgermeisters

© LH München / A. Heddergott

© LH München

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Wirtschaftskraft und Lebensquali- tät machen die Landeshauptstadt München für junge, gut ausgebildete Erwachsene besonders attraktiv. Global Players, Hidden Champions des Mittelstandes und besonders aufstrebende Start-up-Unternehmen schätzen die optimalen Bedingungen am Standort. Mit dem von der EU geförderten Projekt Smarter Together zeigt die Landeshauptstadt welche Beiträge Städte wie München zu Klimaschutz, umweltfreundlicher Mo-bilität, Daseinsvorsorge und effizienter Energieversorgung leisten können.Der Name „Smarter Together“ ist Pro-gramm: Zusammen sind wir schlauer.Länderübergreifend wird die Stadt München – gemeinsam mit den

beiden anderen Leuchtturmstädten Wien und Lyon – im Rahmen dieses Projekts mehr denn je zu einem zen-tralen Ort europäischer Zusammenar-beit. Referatsübergreifend arbeiten die Partner innerhalb der Landeshaupt- stadt gemeinsam engagiert und respektvoll an Innovationen, um die städtische Lebensqualität zu steigern. Nicht zuletzt bindet das Projekt die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen intensiver Ko-Gestaltungsprozesse mit ein. Gemeinsam mit Experten und Partnern entwickeln sie konkrete Lösungen für ihr unmittelbares Wohnumfeld.

Gemeinsam neu denken – das ist für München „Smarter Together“.

Clemens Baumgärtner Referent für Arbeit und Wirtschaft

Vorwort des Referenten für Arbeitund Wirtschaft

© LH München

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Ausgewählt von der EU-Kommission haben die Städtekonsortien von München, Lyon und Wien die Aufgabe, Blaupausen für eine urbane Zukunft zu entwickeln und richtungsweisende Smart City Lösungen zu erproben. Die mustergültigen Maßnahmen dienen als Vorbild für andere Städte in Europa.

Dabei ist Experimentieren ausdrück-lich erlaubt: denn die EU-Fördergelder werden zur Verfügung gestellt, um Neues, ko-kreativ Entwickeltes in den Bereichen Mobilität, Energie und Tech-nologie auszuprobieren und diejenigen Ideen weiter auszubauen, die sich in der Praxis bewähren. Das Motto: „Stadt neu denken“. Anschließend sollen diese sowohl in weiteren Stadtteilen Münchens als auch in anderen europäischen Städten umgesetzt werden.

EU-Projektpartner München

ÜBER SMARTER TOGETHER © LH München / A. Heddergott

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GEMEINSAME ZIELE ALLER SMARTER TOGETHER STÄDTE

Energieverbrauch und CO2-Ausstoß um senken.50%

Über neue erneuerbare Energiequellen mehr als einspeisen.17MW

Mit E-Mobilitätslösungen mehr als CO2 einsparen.95 t

neue Arbeitsplätze schaffen.1500ÜBER SMARTER TOGETHER 7

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Förderung für die Stadt von morgen

Magische Zahl 20

Die Landeshauptstadt München erhält für Smarter Together EU-Fördergelder in Höhe von ca. 6,85 Millionen Euro. Hinzu kommen Eigenmittel sowie Gelder aus Wirtschaft und Forschung.

Bis Anfang 2021 investiert München rund 20 Millionen Euro allein im Rahmen dieses EU-Projektes in die Quartiersentwicklung von Neuaubing-Westkreuz / Freiham.

Die vorgeschlagenen Maßnahmenpakete basieren auf einer Ökonomie des Teilens („Sharing Economy”), der gemeinschaftlichen Nutzung von Diensten und Gütern, der Wiederverwertung von Ressourcen, innova-tiven Geschäftsmodellen, der Anwender- freundlichkeit von Dienstleistungen und dem zielgerichteten, gesellschafts- verträglichen Einsatz moderner Technik.

Inspiriert vom EU-Projekt Horizont 2020 schreibt sich München für Smarter Together die Zahl 20 als Leitmotiv auf die Fahnen.

Bis 2050 will das Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz sogar CO2-Neutraliät erreichen.

2020

20% CO2 einsparen.

% erneuerbare Energie nutzen.

% steigern.Energieeffizienz

um mehr als

Mehr als

ÜBER SMARTER TOGETHER

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Smarter Together Städte

ÜBER SMARTER TOGETHER

Die erfolgreichen Lösungen der Leuchtturm-Städte dienen anderenQuartieren, Städten und Kommunen als Vorbild.

Leuchtturmstädte Lyon, Frankreich München, Deutschland Wien, Österreich

Follower-StädteSantiago de Compostela, Spanien Sofia, Bulgarien Venedig, Italien

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Projektpartner

Im Rahmen des Projekts Smarter Together arbeitet die Landeshauptstadt München gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an Lösungen für die lebenswerte Stadt der Zukunft.

ÜBER SMARTER TOGETHER

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Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz / FreihamLabor für die Zukunft der europäischen Stadt

Leienfelsstraße

Aubing

Westkreuz

Neuaubing

Freiham

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Geothermie-Heizkraftwerk

Bodenseestraße

Wiesentfelser Str.

Altenburgstraße

Limesstraße

Aubinger Straße

200 MeterZ 100500

Stadtteilladen

Stadtteilladen

TECHNOLOGIE

Smarte Datenplattform

Smarte Lichtmasten

Smarte Quartiers-App

MOBILITÄT

Smarte Mobilität

Smarte Dienstleistungen

ENERGIE

Smarte Energie-Sanierungsallianz

Smarte Energienetze

Fernwärme

Projektgebiet: Neuaubing-Westkreuz und Freiham

Kartenerstellung: MGS Kartengrundlage: LHM (2015), Rahmenplan Freiham (2013), SWM (2014)

STADTTEILLADEN

ÜBER SMARTER TOGETHER

© MGS

Im Projektgebiet Neuaubing- Westkreuz prägen das Straßen-bild vorwiegend Bestands-gebäude aus den Sechziger- und Siebzigerjahren. Viele der Mehrfamilienhäuser bedürfen aufgrund ihres Alters einer umfassenden Modernisierung.

Mit seinen rund 23.000 Einwohnern ist Neuaubing-Westkreuz und seine heterogene Bebauungsstruktur ...

• eingebettet in den flächenmäßig größten und gleichzeitig am dünnsten besiedelten Stadtbezirk Münchens

• und gleichzeitig das größte sogenannte Sanierungsgebiet (Soziale Stadt) Deutschlands.

Zur Modellregion, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Neuaubing- Westkreuz, gehört außerdem das größte Neuentwicklungsgebiet Freiham. Dort entstehen rund 17.000 Wohneinheiten und Infra- struktur für 28.000 Bewohner (2041).

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1 - Bürgerbeteiligung

Gemeinsam an der Zukunft bauenIntelligente und nachhaltige Lösungen für lebenswerte Stadtviertel

Für Smarter Together arbeitet die Landeshauptstadt München nicht nur mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Auch die Bewohner des Quartiers sind aktiv beteiligt.

Als intensive Form der Beteiligung boten Ko-Gestaltungskollektive den teilnehmenden Bürgern die Möglichkeit, ihre Vorstellungen und Anliegen in Konzept und Design der geplanten Infrastrukturmaßnahmen zu integrieren – und auf diesem Weg tatsächlich Einfluss zu nehmen. Die Ko-Gestaltung geschieht zusammen mit Experten der Industrie- und Forschungspartner und umfasst alle geplanten Maßnahmen. So entstanden zu fünf Themen alltagstaugliche Anwendungen, die sich am Bedarf der Bürger orientieren und ihre Lebensqualität verbessern:

• Sensoren für intelligente Lichtmasten• Innovationswettbewerb für Startups und Erfinder-Teams• Münchner SmartCity App• Quartiersboxen• Mobilitätsstationen

BÜRGERBETEILIGUNG12

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Ko-GestaltungskollektiveBürger gestalten Gegenwart

Das „Munich Center for Techno- logy in Society“ der Technischen Universität München konzipiert und verantwortet den gesamten Ko- Gestaltungsprozess.

Gemeinsam mit der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) organisiert das Zentrum Workshops in dem eigens dafür entwickelten Stadtteillabor von Neuaubing-Westkreuz.

Die Ko-Gestaltungsworkshops schließen die Überprüfung von

Situationen vor Ort anhand von Sze-narien ebenso ein, wie Prototypen zu gestalten, zu testen und Alternativen zu erarbeiten. Im Stadtteil-Labor sind Ideenreichtum und Kreativität keine Grenzen gesetzt, denn: Neues auszuprobieren, zu experimentieren, auch mal über den Tellerrand hinaus zu denken und praxisbewährte Ideen weiterzuverfolgen, sind die von der EU gewünschten Grundsätze von Smarter Together.

Die Ergebnisse dieser Prozesse werden direkt vor Ort stetig sichtbar.

BÜRGERBETEILIGUNG

© MGS / Wolf

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Stadt neu denkenEin aktives Zentrum im Quartier

Das eigens eingerichtete Stadtteilla-bor in Neuaubing-Westkreuz dient als Veranstaltungsort, Ausstellungs- raum und Bürgerzentrum – ist Dreh- und Angelpunkt für den Bürger-beteiligungsprozess. Hier will die MGS Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Stakeholder für Themen der nachhaltigen, smarten Stadtentwick-lung begeistern und sie dazu einlad-en, ihre Wünsche aktiv einzubringen. Informative und unterhaltsame Veranstaltungen ergänzen das Beteiligungsangebot, wie interaktive Kunst- und Medien-Projekte, Tech-nologie-Ausstellungen und Vorträge, zum Beispiel von Experten für

erneuerbare Energien. Das Smarter Together-Team beteiligt sich mit Infoständen und Mitmach-Aktionen an verschiedenen Veranstaltungen im Quartier und lädt bei Eröffnungs-feierlichkeiten zum Testen der smarten Angebote ein.

An drei Tagen in der Woche finden im Stadtteillabor offene Sprech- stunden statt. Die Projektleitung und Fachleute aus dem Smarter Together Team stehen für Ge-spräche bereit. Bisher nutzten rund 4.000 Besucherinnen und Besucher die Stadtteillabor-Aktivitäten.

Über die Ziele des Projekts, Beteiligungs- möglichkeiten sowie den Stand der Umsetzungen informiert die MGS über:

• Zentrale Website

• Lokale Website für das Stadtteil- Entwicklungsgebiet

• Stadtteilzeitung

• diverse Social Media Kanäle

BÜRGERBETEILIGUNG

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Stadtteillabor

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4000

Ko-Gestaltungs- und Design-Workshops

zu Smart-City-Lösungen

Technologie-Workshops mit etwa 140 Teilnehmern

Besucherinnen und Besucher im Stadtteillabor

Mobilitäts-Workshops mit etwa 100 Teilnehmern

alle Bilder © MGS / Wolf

BÜRGERBETEILIGUNG

© MGS / Wolf

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Die Teilnehmer erforschten in Workshops die technologische Aus- stattung und möglichen Funktionen dieser Lichtmasten. Anwohner, Experten der Landeshauptstadt und andere Interessierte dachten über Sensorik und Datenerfassung im Zusammenhang mit Smart City und deren Mehrwert für die Bewohner-innen und Bewohner nach. Es ging darum, zu lernen, welche gemein- same Sprache wir mit Sensoren entwickeln können, um einen Dialog mit der technischen Infrastruktur der Stadt zu ermöglichen. Das Work-

Gestaltungskollektiv Technologie - DatenDie Technik ist die Lösung. Aber was ist das Problem?

shop-Format bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, in Gruppen unter Anleitung aus verschiedenen Materi-alien technische Prototypen „zusam-menzubauen“, zu programmieren, zu testen und zu diskutieren. Diese Szenarien machten Sensorik sicht-barer und interaktiver als diese letzt-lich ist, wenn sie in die Lichtmasten integriert ist. Vielen der Anwesenden eröffnete das gemeinsame Bauen und Begreifen von Sensoren einen neuen Blickwinkel auf die Thematik „Smart City“.

Intelligente Lichtmasten. Zurückhaltende Sensoren.

Im Laufe des Gestaltungsprozesses waren sich die Teilnehmer einig, dass technische Systeme und Infra- strukturen alleine keine lebenswerte Stadt machen.

Daher geht ihre Empfehlung dahin, städtische Orte mit Aufenthaltsqua- lität und Service zu gestalten. Nach einer Begehung der beiden Stand- orte, Bodensee- und Limesstraße, formulierten die Beteiligten für drei Bereiche Empfehlungen:

BÜRGERBETEILIGUNG

Zusammenspiel Sensorik und Lichtmast-Prototyp / ©TUM Hanna Varga

Workshop-Reihe: Technologie

Zentrales Thema: Erhebung und Nutzung von Daten über „intelligente Lichtmasten”

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Erwünscht sind zum einen Verkehrsflussmessungen in Kom-bination mit adaptiven Ampelschal-tungen, um Stau zu vermeiden. Zum anderen das Messen von Schadstoffen und Feinstaub, das mit geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen in Verbindung gebracht werden kann.

Um das bestehende Netz des Referates für Gesundheit und Umwelt engmaschiger zu knüpfen, können ortsspezifische Daten über die Schadstoff-Belastungen und lokale Klimadaten erfasst und zur Verfügung gestellt werden. Diese Empfehlung richtet sich ex-plizit an einen öffentlichen Service.

1) Verkehrsdaten- erhebung

3) Öffentliche M-WLAN HotspotsAls lokaler Zusatzservice für die Bewohner oder die lokale Wirtschaft werden M-WLAN Hotspots für den kostenfreien Internet-Zugang bereit-gestellt, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und Synergieeffekte zu erzielen.

2) Schadstoffe

BÜRGERBETEILIGUNG

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to becontinued ...

Die Teilnehmer formulierten aus-führliche und konkrete Empfeh- lungen für den Umgang mit Daten und die Rolle der Stadt in diesem Kontext:

Es soll von vornherein technisch ausgeschlossen sein, dass die Sen-soren der Lichtmasten die Erhebung persönlicher Daten und solche mit Gesichts- und/ oder Autokennzei- chen-Erkennung überhaupt ermögli-chen. Die Sensoren sollen zudem aus- schließlich auf den öffentlichen Raum gerichtet sein, keinesfalls auf private Vorgärten der dortigen Häuser. Sensoren sind ausschließlich Mittel zum Zweck. Die gesammelten Daten dienen unmittelbar den Bürgerinnen

und Bürgern, erleichtern das Leben im Quartier und darüber hinaus oder tragen zu bewussterem Verhalten im Alltag bei.

Die aus dem Gestaltungsprozess re-sultierenden konkreten Empfehlungen für die funktionalen Anforderungen flossen maßgeblich in die technische Ausstattung der Lichtmasten sowie

in die entsprechende Ausschrei-bung ein. Die Bürger im Quartier haben sich intensiv in die Ko-Gestal-tungskollektive eingebracht. Nach Abschluss des Beteiligungs- prozesses, treffen sich engagierte Bürger weiterhin regelmäßig mit Experten als neu gegründetes „Beratungs-Team Daten“.

Sensibler Umgang mit Daten gefordert

© MGS / Mendes

BÜRGERBETEILIGUNG

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Gestaltungskollektiv MobilitätMehr Freiraum durch neue Mobilitätsangebote

Die Teilnehmer der Workshops for-mulierten konkrete Wünsche an ein neues Mobilitätsangebot der Stadt. Dazu zählen unter anderem eine Verbesserung der Radinfrastruktur im Viertel, die Anpassung der Sta-tionen an die Bus- und S-Bahn-Hal-testellen sowie die Forderung einer schnellen Nutzungsauswertung, um so auf steigende Nachfrage mit der Erweiterung des Angebotes zu

reagieren. Hinzu kam der Wunsch nach unterschiedlichen Leihfahrzeu-gen. Die Stationen sollten außerdem mit einer Pumpstation für Fahrräder und, wenn möglich, mit einer Trink-wasserstelle ausgestattet werden. Unabdingbar für eine breite Nutzung sei die einfache Handhabung des Leihvorgangs und eine umfassende Information der Bürger im Quartier.

Aus Ideen werden Pläne Visualisierung der Mobilitätsstation Westkreuz

BÜRGERBETEILIGUNG

Workshop-Reihe: Mobilität

Zentrales Thema: Konkrete Ausgestaltung von Mobilitätsstationen sowie Quartiersboxen

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„Mobilität“ ist eines der drei zentralen Themenfelder bei Smarter Together: Im Juli 2018 gingen die ersten vier der insgesamt acht geplanten multimodalen Mobilitätsstationen an den Start, die restlichen folgten im Dezember 2018.

Mit diesem Mobilitätskonzept verbindet die Landeshauptstadt München die Erwartung, dass sich in Zukunft die Zusammen- setzung des Verkehrs verändert; vor allem, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs sinkt. Nur so lassen sich die Ziele der Stadt München erreichen, zu denen unter anderem Klimaneutralität bis 2050 zählt. Die Aktivitäten im Quartier stehen in diesem größeren Kontext.

In die Standortwahl sowie in die konkrete Ausgestaltung der Mobilitätsstationen und Quartiersboxen sind Ergebnisse der Ko-Gestaltungs-Workshops eingeflossen. Die MVG leitet dieses Maßnahmenpaket für zeitgemäße Mobilität und setzt es gemeinsam mit den beteiligten Akteuren im Projektgebiet um.

2 - Mobilität

Flexibel unterwegs Ein passendes Fahrzeug für jede Gelegenheit

MOBILITÄT20

© MVG

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Quartiersbox

E-Mobilitätsstation

Smarter Together Mobilitätskonzept

NutzerInnen München SmartCity App

Zugangskarte [Pilotphase]

Web

Smart Data Plattform

E-Ladesäule

Quartiersbox

E-Carsharing

MVG eTrike

MVG eRad

MVG RadNUTZUNGSDATENANZAHL, DAUER, HÄUFIGKEIT

ZUGÄNGE ANGEBOTESMARTE E-MOBILITÄTSSTATIONEN

MOBILITÄT

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Mobilitätsbausteine der MVG:

• Miet-Fahrräder (MVG Rad)

• Pedelecs (MVG eRäder)

• E-Lastendreiräder (MVG eTrikes)

• E-Carsharing von STATTAUTO

• SWM Ladesäulen für Elektro-Autos mit 100% M-Ökostrom

Die multimodalen Mobilitätsstationen sind mit dem Kernangebot des Öffent- lichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verknüpft.

Alle acht Stationen sind mit öffentlichem M-WLAN ausgestattet. Eine digitale Info- stele vor Ort zeigt alle vorhandenen Mobilitätsoptionen auf.

Acht Stationen machen das Quartier mobil

MOBILITÄT

Bilder © MVG

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An zwei Mobilitätsstationen – an der S-Bahnhaltestelle Westkreuz sowie an der Freienfels- Ecke Wiesentfelserstraße – sind zusätzlich so genannte Quartiersboxen integriert, die einen 24-Stunden-Liefer-, Einkaufs- und Tauschservice ermöglichen. Die Quartiersboxen sind mit Kühl-, Tiefkühl- und Raumtemperaturfächern ausgerüstet.

QuartiersboxenEin Viertel im Austausch

MOBILITÄT

© MVG

Lokale Gewerbe- treibende und Online- anbieter können Waren zur Abholung für den Käufer hinterlegen

Terminal zur Alters- verifikation stellt sicher, dass Waren für Erwachsene auch nur an diese ausgegeben werden

24/7 zugänglich, unabhängig von Öffnungszeiten

Schließfach-Option zur vorübergehenden Aufbewahrung als Zwischenlager

Zugang mit individuellem PIN oder Barcode

Für den Austausch untereinander

Kühl- und Tiefkühl- fächer ermöglichen Lebensmittel- lieferungen

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Eine hohe Priorität legt Smarter Together auf die sozialverträgliche energetische Sanierung von Wohngebäuden, um den regenerativen Anteil in der Wärme- und Stromversorgung zu steigern.

Der Klimaschutzplan 2050 der deutschen Bundesregierung* formuliert anspruchsvolle Ziele: Vor allem Bestandsgebäude sollen durch Effizienzmaßnahmen bis zu 80 Prozent weniger Primärenergie benötigen. Ebenso anspruchsvoll sind die Ziele von Smarter Together für das Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz:

• Insgesamt 42.000 m2 Wohnfläche sollen nach hohen Standards energetisch saniert werden, bei gleichzeitiger Absicherung des bestehenden Mietniveaus.

• Der regenerative Anteil der Energieversorgung von Wärme und Strom soll weiter ausgebaut werden. • Sensibilisierung der Bewohner für energiesparendes Verhalten und gesundes Wohnklima.

3 - Energie

Mit Sanierung und erneuerbaren Energien zum Niedrig-Energie-Quartier

ENERGIE24

*BMUB (2016): Klimaschutzplan 2050 – Klimaschutzpolitische Grundsätze und Ziele der Bundesregierung

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Sanierung

Sanierungsberatung Sanierungsleitfaden

Photovoltaik

Batteriespeicher u. Virtuelles Kraftwerk

Energienetze / Fernwärme

DATEN RAUMTEMPERATUR UND LUFTFEUCHTIGKEIT, GEBÄUDEDATEN

Smart Data Plattform

Smarter Together Konzept für Sanierung und erneuerbare Energie

Smart Home

ENERGIE

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Säulen des zukünftigen Niedrig-Energie-Quartiers

ENERGETISCHE SANIERUNG 

BATTERIE-SPEICHER

VIRTUELLES KRAFTWERK

PHOTOVOLTAIK- ANLAGEN

Erneuerbare Energieversorgeung durch

GEOTHERMIE- BASIERTE FERNWÄRME

Erneuerbare Energieversorgung durch

Unterstützung der Verbraucher durch

SMART-HOME- ELEMENTE

Umfassende, prozess-begleitende und objekt- spezifische

SANIERUNGS- BERATUNG

Bereitstellung eines

SANIERUNGS- LEITFADENS

ENERGIE26

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Die prozessbegleitende Sanie- rungsberatung liefert eine umfang- reiche Analyse und qualifizierte Empfehlungen zu Maßnahmen der ganzheitlichen, energetischen Sanierung, der Modernisierung der Wärmeversorgungssysteme und der Integration und des Aus-baus erneuerbarer Energiever-sorgungssysteme (Photovoltaik, Fernwärme) sowie deren Finan-zierung.

Darüber hinaus erfahren Eigentümer von Wohngebäuden, insbesondere auch Wohnungseigentümergemein-schaften, kostenlose Unterstützung vor und während der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen.

Als wirksames Beratungstool fun- giert der selbstentwickelte soge- nannte Gebäudemodernisierungs- und Energie-Check. Dieser basiert auf einer gründlichen Bestandsunter-suchung im Rahmen einer gemein- samen Vor-Ort-Begehung und liefert eine individuelle, maßgeschneiderte Planungs- und Entscheidungshil-fe für jeden Gebäudetyp und jede Eigentümerstruktur. Durch die Umsetzung der Gebäudesanierung sparen die Eigentümer deutlich an Heiz- und Energiekosten. Voraus- setzung dafür und für den Erhalt von attraktiven Förderkonditionen ist eine Sanierung auf den Stand des KfW Effizienzhaus 100.

Der Gebäudemodernisierungs- und Energie-Check unterstützt des Weiteren Eigentümerinnen und Eigentümer dabei, auch den In-standsetzungsbedarf und weitere Modernisierungsmöglichkeiten, wie z.B. Barrierefreiheit oder die Integra-tion von Mobilitätsangeboten, ihrer Immobilie besser einzuschätzen.

Ziel der umfassenden kostenfrei-en Beratung ist es einerseits die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen für Eigentümer zu erhöhen und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung, andererseits die Klimaschutzziele zu erreichen.

Gut beraten ist halb gespart

SANIERUNGSBERATUNG

© MGS / Schmidt

© MGS

ENERGIE

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• Analyse und Konzeption zur energe- tischen Sanierung und Energie- einsparung im Haushalt

• Rechtsberatung zu Fragen des Wohn- eigentums

• Beratung zu Förderungsmöglichkeiten

• Beratung zu Strategie und Risiken der Investitionen und deren Finanzierung

• Ergänzende Maßnahmen wie die Integration von Mobilitäts-Services oder Ladestationen auf privatem Grund können ebenfalls diskutiert werden

• Eigentümer erhalten für die Umsetzung einer Sanierung neben anderen Förder- geldern bis zu 1 Euro pro eingesparte Kilowattstunde Endenergie aus dem europäischen Fördertopf von Smarter Together

• Bewertung der baulichen Substanz

• Analyse des Energieverbrauchs

• Konzepte für Sanierungsmaßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz basierend auf neuesten Technologien in mehreren Varianten

• Vorläufige Kostenschätzung der Sanierungsvarianten

• Variantenbasierte Berechnung des Amortisationszeitraums

• Information über Förderprogramme und innovative Finanzierungs- konzepte

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt gemeinsam mit der MGS und weiteren Partnern einen Leitfaden zum nachhaltigen Projektmanagement für energetische Sanierungen von Mehrfami- lienhäusern von Wohnungseigentümer- gemeinschaften.

Er enthält fundierte Empfehlungen und innovative Lösungsansätze zur Prozess- gestaltung für WEG-VerwalterInnen, -Bei-räte, EigentümerInnen, EnergieberaterIn-nen und auch Kommunen im Kontext der WEG spezifischen Herausforderungen bei Initiierung, Planung und Umsetzung von umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Der Leitfaden erscheint digital in Booklet-form und als ein interaktives, digitales Informationswerkzeug mit unterschiedli-chen Informationsebenen.

SanierungsleitfadenENERGETISCHE SANIERUNGGebäude-Modernisierungs-

und Energie-Check für Wohngebäude

Individuelle Beratung durch ein spezialisiertes Team

Weblink zumSanierungsleitfaden

ENERGIE

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Obwohl das bautechnische Vor- gehen bei Sanierungen bei jedem Gebäude grundsätzlich vergleich-bar ist, egal in welcher Eigentums-form es steht, weisen Wohnungsei-gentümergemeinschaften (WEG) eine unterdurchschnittliche Sanierungsrate auf.

Das Zusammenspiel der einzelnen Akteure und die Entscheidungspro- zesse innerhalb einer WEG bringen spezielle Herausforderungen mit sich, die eine Umsetzung von um- fangreichen energetischen Sanie- rungsmaßnahmen erschweren.

Der MGS mit ihrem Experten-Team für energetische Sanierungen ist es gelungen im Projektzeitraum unter anderem auch WEGs für eine umfas-sende Smarter Together-Sanierung ihres Gebäudes zu gewinnen. Im Vorfeld wurden entsprechende technische Voruntersuchungen und Analysen durchgeführt. Die MGS begleitet und unterstützt darüber hinaus den gesamten Prozess hin-sichtlich technischer und juristischer Aspekte, wirkt bei der Erstellung geeigneter Finanzierungskonzepte sowie bei der Beschaffung von Fördermitteln mit.

FOKUS WOHNUNGSEIGENTÜMERGEMEINSCHAFTEN

Fit für die Zukunft 20.000 Quadratmeter auf Neubauniveau

© MGS / Beierle

ENERGIE

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PROJEKT 1

Abgeschlossene Sanierung WEG Radolfzeller Straße 40–46

Baujahr: 1966Wohnungen: 108BGF*: 8.900 m2

• Wärmedämmverbundsystem-Fassade als Ergänzung zu abgeschlossenen Maßnahmen an der Westseite

• Austausch von Fenstern im Treppenhaus

• Dämmung der Kellerdecke

• PV-Anlage mit 20 kWp zur Deckung des allgemeinen Strombedarfs (z.B. Aufzug)

• Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage

MASSNAHMEN

• Endenergie wärmeseitig von mehr als 20 %

• Zuzüglich einer nahezu CO2-neutralen Wärmeversorgung über mit Geothermie gespeiste Fernwärme

• Bis zu 20.000 kWh Stromerzeugung über Photovoltaik (PV)-Anlage für den Strombedarf im Haus

ERWARTETE EINSPARUNG

ENERGIE

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In Sanierung WEG Wiesenthauerstraße 16

PROJEKT 2

Baujahr: 1968Wohnungen: 45 BGF*: 4.400 m2

• Fassade: Wärmeverbundsystem und Austausch von asbesthaltigen Platten

• Dachdämmung

• Austausch von Fenstern

• Austausch der Heizungsanlage, teilweiser Austausch der Heizkörper

• Erneuerung der Heizungsanlage: neuer Gaskessel, Heizkörper, Thermostatventile

• Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage

MASSNAHMEN

• Endenergie mehr als 60 %• CO2-Einsparung von 58 %

ERWARTETE EINSPARUNG

ENERGIE

*Bruttogeschoßfläche

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Krisensicher und erneuerbar Energiequelle Sonne

geplant ab 2019:

PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN

Im Projektzeitraum wurden im Projekt- gebiet von der Landeshauptstadt München und unterschiedlichen privaten Akteuren Photovoltaik- Anlagen installiert:

Damit stehen 2019 insgesamt 178 kWp Leistung zur Verfügung, die teilweise in das Virtuelle Kraftwerk* der Stadtwerke München (SWM) eingebunden werden.

* Ein Virtuelles Kraftwerk vernetzt verschiedene Kraftwerke.

WEG GEBÄUDERadolfzeller Str. 40-46 (im Rahmen der energetischen Sanierung) PV: 20 kWp – 12/2018

KINDERGARTEN Aubinger Allee 152

PV 30 kWp – 12/2017

KINDERGARTEN Spielehaus e.V.

PV: 10 kWp mit Mobilitätsstation

SCHULE Gustl-Bayerhammer-Str. 21

PV: 30 kWp – 12/2017

SCHULE Reichenaustr. 3

PV: 38 kWp – 4/2017

SCHULE Ravensburger Ring

PV: 60 kWp

ENERGIE

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Geothermie für Neuaubing-Westkreuz / Freiham

Seit Januar 2017 speist das Geo-thermie-Heizwerk in Freiham das SWM Fernwärmenetz mit lokal ge-wonnener Erdwärme. Die im Quartier an die Fernwärme angeschlossenen Gebäude erreichen dadurch eine nahezu CO2- neutrale Wärmever-sorgung.

Krisensicher und erneuerbarEnergiequelle Erdwärme

FERNWÄRME

© SWM

ENERGIE

Technische Details

• 13 MW installierte Heizleistung

• Bohrtiefe: ca. 2500 m

• Quellentemperatur: 90°C

• 100 l heißes Wasser / Sek.

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2018 nahm der Stromspeicher der SWM mit einer Leistung von bis zu 800 kW und einer Kapazität von 1 MWh im Projektgebiet seinen Betrieb auf.

Über eine informationstechnische Verbindung zur Leitzentrale, ist der Stromspeicher in das Virtuelle Kraft-werk der SWM integriert. Der Spei-cher ist Teil eines Energiesystems, das vielfältige Aufgaben im Sinne

einer nachhaltigen und sicheren Stromversorgung übernimmt. Durch geschicktes Energiemanagement, gesteuert über die Einsatzzentrale des Virtuellen Kraftwerks, kann über-schüssiger Strom kurzfristig geladen und bedarfsgerecht wieder entladen werden.

So trägt der Batteriespeicher ein-erseits zum stabilen Betreib des Stromnetzes bei, indem er kurzfris-

tige Abweichungen zwischen Strom- angebot und -nachfrage ausgleicht. Zum anderen soll er als sogenannter Quartiersspeicher eingesetzt werden, um die Ausnutzung erneuerbarer Stromerzeugung zu erhöhen: Gebäude, bzw. Stromerzeugungsanlagen aus dem Projektgebiet, die nicht über einen eigenen Speicher verfügen, können über das Virtuelle Kraftwerk an den Batte- riespeicher angeschlossen werden.

Gut vernetzt Batteriespeicher als wichtiger Baustein der Energiewende

BATTERIESPEICHER UND VIRTUELLES KRAFTWERK

ENERGIE

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SMART-HOME-ELEMENTE

Das eigene Zuhause wird zum Smart Home

Im Rahmen von Smarter Together stehen den Bewohnern des Projekt- gebietes 400 „Smart-Home“-Sets und eine passende App des Projekt-partners Securitas kostenfrei zur Verfügung.

Im Haushalt installiert, unterstützen die „Smart-Home“-Sets die Bürger gesun-de, komfortable Wohnverhältnisse zu schaffen. Dazu sammeln sie Daten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Über eine App geben sie den Nutzern Hin-weise für energiesparendes Verhalten in Zusammenhang mit Heizen und Lüften ohne Komfort- oder Behaglich-keitseinbußen. Durch die Anpassung des eigenen Verhaltens sind individuelle Einsparungen von bis zu 25 Prozent bei gleichzeitig gesundem Wohlfühl-Klima möglich.

1. Experten für energetische Fragen der Stadt- entwicklung und Gebäudesanierung: Koordination von Maßnahmen und Teilprojek-ten, integrierte Beratung von Eigentümern

2. Experten für innovative Energiekonzepte und Raumkomfort. Entwicklung von Monitoring- Schnittstellen.

3. Dokumentation von Sanierungsstrategien von Wohnungseigentümergesellschaften

4. Batteriespeicher, Virtuelles Kraftwerk und Fernwärme

5. Nachhaltige Finanzanlagen und innovative Finanzierungsmethoden

6. Smart Home Units und Wohlfühl-App7. Consulting für Strategie, Risiko und

Finanzierung bei Investitionen

Stakeholder der Energie-Projekte

Info-Folder und App zum Thema Smart Home

In München investiert die Landeshauptstadt gemeinsam mit elf Partnern aus

Wirtschaft und Wissenschaft in das Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz/Freiham.

Das Ziel ist es, die Lebensqualität der rund 30.000 Einwohner zu verbessern, die

Energieeffizienz von Wohnraum zu steigern und vernetzte Mobilitätsangebote

zu schaffen – mit Hilfe intelligent genutzter Daten und neuer Technologien.

Unser Projektpartner Securitas stellt Ihnen im Rahmen des Projektes

»Smarter Together« das Smart Home Wohlfühlpaket für Ihr Zuhause zur Ver-

fügung. Gemeinsam wollen wir so Energiekosten senken und Neuaubing und

Westkreuz in einen intelligenten und klimagerechten Stadtteil verwandeln.

NEU

https://smartertogether.securitas.de

100% GEFÖRDERT Im Rahmen von »Smarter Together« werden sowohl die erfor-

derlichen Geräte als auch die Wohlfühl App kostenfrei zur

Verfügung gestellt.

KEIN INSTALLATIONSAUFWAND

Die Inbetriebnahme der kleinen Geräte ist unaufwändig und

leicht selbst zu bewerkstelligen. Bei Bedarf unterstützen wir

Sie jedoch auch bei der Installation vor Ort. Dies dauert in der

Regel nicht länger als 30 Minuten. IHRE DATEN SIND SICHER

Die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsdaten werden in eine

gesicherte Datenbank übertragen.

Die erfassten Daten werden durch die Projektteilnehmer aus-

schließlich zu Forschungszwecken im Rahmen des EU-

Projekts Smarter Together verwendet.GLEICH MITMACHEN & KOSTENLOS REGISTRIEREN AUF:

WOHLFÜHLKLIMAIST ETWAS INDIVIDUELLES. DENKEN

MITMACHEN & »SMART HOME« PIONIER WERDEN

LYON MÜNCHEN WIEN

EU-PARTNERPROJEKT »SMARTER TOGETHER«LÖSUNGEN ENTWICKELN UND ERPROBEN

Mehr Infos: www.smarter-together.de

www.facebook.com/stadtteillabor

REGISTRIEREN... UND WAS PASSIERT DANN?

Nach der Registrierung erhalten Sie kostenfrei Ihre

Geräte und Zugangsdaten und können sofort als

»Smart Home« Pionier loslegen!

SMARTER TOGETHER

UNSERE PARTNER IN MÜNCHEN:

1

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ENERGIE

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4 - Technologie

TECHNOLOGIE36

Im Bereich Technologie steht die intelligente Nutzung von Informationen im Mittelpunkt. Smart Data statt Big Data ist die Devise – also Klasse statt Masse. Deshalb werden nur solche Daten gesammelt, ausgewertet und zur Verfügung gestellt, die einen unmittelbaren Nutzen für die Bewohner oder die Stadt als Ganzes haben. Datenschutz, Datensicherheit und Transparenz haben dabei höchste Priorität. Die Daten sind Basis für verschiedene Anwendungen und mobile Dienste – in Echtzeit.

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DATENLIEFERUNG SICHERER, TRANSPARENTER UMGANG MIT DATEN DATENNUTZUNG

Open Data Portal Stadt München

Internes Projekt-Monitoring

Analyse-Dashboard

München SmartCity App

Transparenz-Dashboard*

*

Smart Data Plattform

Datenwächter-Konzept

Energie

• Smart Home• Gebäudedaten

Mobilität

• Nutzungszahlen

transparency.smartdataplatform.info

• lokale Wetterdaten• Luftqualität• Verkehrsfluss• Parkplatz-Detektion

Lichtmasten mit Sensoren

Smarter Together Technologie- und Datenkonzept

API

TECHNOLOGIE

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Bis zum Frühjahr 2018 wurden drei Straßenzüge und ein Fußgänger-weg im Projektgebiet Freiham / Neuaubing-Westkreuz mit intelli-genten Lichtmasten bestückt.

Zwei Besonderheiten machen die Lichtmasten „intelligent“: Zum einen verfügen sie unabhängig von der Beleuchtung über eine zweite Span-nungsversorung, mit der Sensoren zur Messung und Erfassung von lokalen Daten (z.B. Umwelt, Wetter u.a.) 24 Stunden am Tag betrieben werden können. Zum anderen wird über die Lichtmasten entweder direkt mittels Glasfaserkabel oder WLAN der Anschluss ans Internet bereitgestellt. So kann die verbaute Sensorik ihre Messdaten an zen-trale Stelle gesichert übertragen. Die Bezeichnung der Lichtmasten als „Urban Labs“ oder „Reallabore“

zeigt, dass hier direkt vor Ort digitale Dienste und deren Nutzen konkret ausprobiert werden.

Da die Lichtmasten mit dem Internet verbunden sind, können sie als soge-nannte HotSpots lokal kostenfreies öffentliches M-WLAN anbieten. Hiervon profitieren anliegende Cafés, Bäckereien und Imbisse unmittelbar, da dieser Service die Verweildauer der Gäste erhöht.

Über entsprechende innovative Sen-soren können die vernetzten Licht-masten z. B. Informationen über die lokale Luftqualität, das Wetter und über das aktuelle Verkehrsgesche-hen in Echtzeit messen.

Diese lokalen Daten werden in eine zentrale „Smart Data Plattform“ über-tragen. Entsprechend aufbereitet

stehen sie hier zur weiteren Nutzung zur Verfügung:

Sei es für stadtplanerische Themen, sei es mittels einer entsprechenden Darstellung auf einer Stadtkarte der SmartCity App München oder künftig für das Münchener Open Data Portal. So können Bürgerinnen und Bürgern „online“ viele aktuelle Zustandsmessun-gen im Stadtviertel oder in einem Straßenzug (beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Luft- schadstoffkonzentrationen) entspre- chend abrufen und nutzen.

Intelligente Lichtmasten Was macht sie so schlau?

Kinder lernen die intelligenten Lichtmasten kennen / © MGS/Wolf

TECHNOLOGIE

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Welche Sensoren gerade in den Lichtmasten erprobt werden und was genau diese messen können, wird auf einer öffentlich zugänglichen Webseite, dem sogenannten „Transparency Dashboard” im Detail beschrieben (vgl. S. 42).

Von vornherein technisch ausgeschlossen ist es, dass die verbauten Sensoren persönliche Daten erheben oder die Erkennung von Auto-kennzeichen oder gar Gesichtern überhaupt ermöglichen. Die Sensoren sind zudem aus-schließlich auf den öffentlichen Raum gerichtet.

Sensoren zur Messung von Umweltdaten

Sensoren zur Messung von fließendem Verkehr und Parkraum- detektion

Etwa 20 niedrige Lichtmasten (3 m) am Grünkorridor im Quartier an der Ellis-Kaut-Straße

Mehr als 40 hohe Lichtmasten (10 m):

• Bodenseestraße • Limesstraße • Wiesentfelder Straße

60 intelligente Lichtmasten im Projektgebiet

© LHM / Dominik Parzinger TECHNOLOGIE

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Auf Ideen bauen Innovation gesucht

Zur Ausstattung der Lichtmasten mit smarten Funktionen arbeitet die Landeshauptstadt München seit Herbst 2017 mit einem eigens konzipierten, innovativen Vorgehen zur Beschaffung:

Statt bei Anbietern einzelne Sen-soren mit bestimmten, konkreten Funktionalitäten anzufragen, binden „Open Calls“ die Innovationsfähigkeit der Anbieter mit ein. Aufgabe ist es, um die mit den Sensoren erhobenen Messwerte herum, entsprechend den gewünschten Services digitale Lösungen für die Lichtmasten zu

entwickeln. Die offene Aufgabenstel-lung gibt Anbietern die Möglichkeit, eigene Zusatzaspekte und Ideen einzubringen, denn: Themenbezo-gene Gesamtlösungen sind gefragt. Smarter Together profitiert durch diese neuartige Vergabe von umfas-senden Erfahrungen auf sehr innova-tiven Themengebieten bei geringem Investitionsrisiko.

Die „Open Calls“ wenden sich an Start-Ups, Forscher und Entwickler aber auch etablierte Unternehmen.

Los 1: Wetterdaten* Los 2: Luftqualität**

GEWINNER: Vaisala, Finnland und das Münchner Start-Up Hawa Dawa.

Die Zusammenarbeit startete im Frühjahr 2018.

Los 1: VerkehrszählungLos 2: Parkplatzdetektion

GEWINNER: Los 1: Firma Swarco (Installa-tion) mit dem Münchener Start-Up ParkHere (Sensorik- lösung), sowie das Münchener Start-Up Eluminocity (Sensoriklösung)

Los 2: Eluminocity und ein Konsortium bestehend aus: Axians (Projektkoordination), Cisco (Datensammlung) und dem Münchener Start-Up Cleverciti (Sensoriklösung)

Die Umsetzung der Lösungen ist für Anfang 2019 geplant.

1. OPEN CALL 2. OPEN CALL

TECHNOLOGIE

* Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Niederschlag ** NO2, SO2, CO, O3, Feinstaub, PM 2.5 und PM 10.

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Die Lichtmasten sind ein Projekt aus dem Themenfeld „Technologie“, für das die intelligente Nutzung von In-formationen im Bereich einer Smart City im Mittelpunkt steht.

Um Energie einzusparen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Verkehr sauberer und cleverer zu gestalten, ist der Einsatz digitaler Technologien unumgänglich: zur aktuellen Information, für Kommu-nikation, Datenaustausch, Analyse und Vernetzung. München hat sich in diesem Zusammenhang ausdrück-lich zu einer ausgewogenen Balance zwischen smarten Technologien und praktikablen Lösungen für den Alltag der Menschen verpflichtet. Smart

Data statt Big Data, also. Deshalb werden nur solche Daten gesam-melt, ausgewertet und zur Verfü-gung gestellt, die einen unmittelba- ren Nutzen für die Bewohner oder die Stadt als Ganzes haben. Die aktuellen Datenschutzverordnungen sowie die Umsetzung modernster Datensicherheitsanforderungen ha-ben dabei immer höchste Priorität. Bereits während des Einreichungs-prozesses für die EU-Förderung durch Smarter Together adressier- te das Münchner Konsortium die Themen Datenschutz und Daten-sicherung explizit: Zwar existierten umfassende Grundsätze, Richtlinien und entsprechende Kommentare, jedoch fehlte eine verständliche

Übersicht zum Umgang mit Da- ten im Umfeld aktueller Smart City Projekte.

Die Landeshauptstadt als Trusted-Data-Gate-Keeper

Als Vertrauensinstanz zur Verwal-tung von Daten ist die Landes- hauptstadt München angetreten, im Zusammenhang mit möglichen Treuhänder- und Geschäftsmodellen für die Datennutzung und -bereit- stellung alle betroffenen Akteure einzubeziehen und entsprechende Konventionen und Regeln zu definie-ren. Diese Informationen und Regeln werden in einem „Data-Gate-Keeper“-Konzept als Handreichung für Inter-

essierte beschrieben und diskutiert.Dieses Papier enthält umfassende Empfehlungen, Erfahrungswerte und Richtlinien für den vertrauensvollen Umgang mit Daten im Bereich einer Smart City. Von der Besprechung einschlägiger Paragraphen der neuen europäischen Datenschutz-verordnung (DSGVO) bis hin zu konkreten Empfehlungen zur tech-nischen Umsetzung der Regelwerke in Datenplattformen werden für alle betroffenen städtischen Akteure entsprechende Aspekte skizziert.

Smart Data Plattform Smart Data statt Big Data

TECHNOLOGIE

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Als Schaufenster in die Smart Data Plattform München bietet das Transparency Dashboard interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Überblick, welche Daten im Rahmen des Projekts erhoben und wie diese verarbeitet werden. Es zeigt auf, welche Datenquellen integriert werden, welche datenschutzrechtlichen Maßnahmen zur Anwen- dung kommen und für welche Anwendungsfälle bestimmte Daten genutzt werden.

Darüber hinaus zeigt das Transparency Dashboard:

• welche Daten der Plattform öffentlich zur Verfügung stehen

• wie die Daten genutzt werden können

• wie sie gegebenenfalls über eine Schnittstelle der Smart Data Plattform abgerufen werden können

Transparency DashboardTransparenz schafft Vertrauen

transparency.smartdataplatform.info

TECHNOLOGIE

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Zu Beginn des Jahres 2018 ging die neue SmartCity App an den Start.

Neben Wissenswertem zu Sehens- würdigkeiten, Wetter, aktuellen Veranstaltungen in unmittelbarer User-Nähe sowie den verschiedenen Ämtern und Behörden der Stadt finden sich hier Informationen zum Öffentlichen Personennahverkehr sowie den von der MVG zusätzlich angebotenen Mobilitätsbausteinen: wie E-Carsharing, Pedelecs, E-Lasten-dreiräder und MVG-Rad. Autofahrer mit Elektrofahrzeugen können sich E-Ladestationen anzeigen lassen.

Neu gestaltete und verbesserteSuchfunktionen im Listen- undKartenbereich sowie die nach Lebenslagen eingeteilten städti- schen Online-Services ergänzen die optisch verfeinerte App.

Laufend um zusätzliche smarteServices erweitert, wie eine Log-in-Funktion zur Personalisierung der App oder ein Zugang zu Messdaten, dient die München SmartCityApp als zentraler Zugang zu allenInnovationen, die im Projekt SmarterTogether entstehen.

München SmartCity App Im Dienst der Bürger

München SmartCity App downloaden

TECHNOLOGIE

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„Stadtrendite”

23 innovative „Smart City“-Projekte setzte Smarter Together zwischen 2016 und 2018 in München um.

Die Projekte bieten – einzeln und in Summe – das Potenzial für erhebliche Einsparungen, was Energie, Schadstoffe und CO2-Reduktion betrifft. Als praktische Anwendungen innovativer Technologien lassen sie Fortschritte erlebbar werden und vermitteln ein besseres Verständnis dafür, wie Stadtraum funktioniert. Smarte Konzepte bringen insbesondere dann Vorteile, wenn sie direkt den Menschen dienen und einen „Mehrwert“ für die Quartiere bringen, also eine Art „Stadtrendite“ abwerfen.

MONITORING UND EVALUATION44

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Aus Projekten lernenMonitoring und Evaluation von Lösungen

Blick auf das Smarter Together Projektgebiet Foto © MGS / Schmidt

Im Zuge von „Monitoring und Evaluation“ beobachtet das Referat für Stadt-planung und Bauordnung der Landeshauptstadt München in den nächsten zwei Jahren genauestens die Wirkung der experimentellen Projekte inte- griert im Zusammenhang:

• Werden sie so angenommen, wie erhofft? • Erzielen sie die gewünschten Einsparungen? • Was können wir besser machen?

Positive Erkenntnisse werden auch in zukünftige Projekte, in andere Quartiere und unsere strategischen Handlungsräume einfließen. Um wertvolle Erkenntnisse langfristig in die täglichen Verwaltungsabläufe zu überführen, arbeitet Smarter Together

• an der sorgfältigen Dokumentation der Projekte, • an ihrer systematischen Analyse,• in Dialogen mit Partnern, die sich für die Innovationen interessieren.

MONITORING UND EVALUATION 45

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Projekt-Dokumentation Steckbriefe

Evaluation derProjekte

Analyse der Stärken und Schwächen

Analyse möglicher Replikationshindernisse

Verstärkung referats- übergreifender Zusammenarbeit

Auslösen von Replikations- Aktivitäten

Zielsetzungen für eine Smart City München

Mögliche Zielgebiete

Mögliche Meilensteine

Möglicher finanzieller Rahmen

Integration in Verwaltungsabläufe

Kontinuierlicher Austauschmit anderen Smart Cities

1 2 3 4Dialog mit relevanten Stakeholdern intern und extern

Smart City „Fahrplan” für München

Verstetigung von Prozessen

MONITORING UND EVALUATION

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In der Landeshauptstadt München sind folgende Referate an der Umsetzung von Smarter Together beteiligt:

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Herausgeber: Landeshauptstadt MünchenReferat für Arbeit und WirtschaftFachbereich 1 – EuropaHerzog-Wilhelm-Straße 1580331 MünchenE-Mail: smarter-together@muenchen.dewww.smarter-together.dewww.smarter-together.eu

Verantwortlich: Referat für Arbeit und Wirtschaft Verena Stoppel und Bernhard Klassen*

Text und Struktur:Corina Prutti, das komm.büro

Design und Layout: SKIP TO L.A.

Druck: Senser Druck, Augsburg

Heft Nummer 324 / Januar 2019

D4.1.3 Smart City Munich Lighthouse Project: Documentation of Activities and Achievements

* Dieses Dokument spiegelt nur die Ansicht des Autors wider. Weder die Europäische Kommission noch INEA sind für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich.

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