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 2 0 T T T T T  AXI  AXI  AXI  AXI  AXI Nr. 64 Existentialismus Martin Ulrich Wenn man nachforscht, stösst man auf den Existentialismus, eine heute ins Ver- gessen geratene Weltanschauung. Neue Fragen stellen sich: Was sind die Inhalte des Existentialismus? Worin liegt und wie stark ist oder war sein Einfluss? Sein oder Sinn - was kommt zuerst? Der Einbaum, der auf dem Fluss schwim- mt, ist von einem Insulaner gebaut wor- den, der das Bild „Einbaum“ zuerst im Kopf hatte, bevor er es umsetzte. Der Eingeborene hat sich also auf den Be- griff des „Einbaums“ bezogen und damit auch auf eine dazu überlieferte Herstel- lungstechnik, die eigentlich auch zum Be- griff selbst gehört. Somit ist der „Ein- baum“ ein reeller Gegenstand und gleich- zeitig auch immer eine Idee - kein Häupt- ling lässt einen Einbaum produzieren, oh- ne zu wissen, wozu Einbäume dienen. Also schwebt da zuerst die Essenz (Sum- me der Eigenschaften, Sinn und Zweck) des Dings im Raum, bevor es real existie- rend in diesem steht. Dies gilt für alles, was von Menschenhand hergestellt wur- de. Das, was den Existenzialismus aus- macht, ist nun aber die Annahme, dass es dennoch mal etwas gegeben haben muss, was ohne Bestimmung entstand, und zwar ganz am Anfang: Sowohl zum Zeitpunkt des Urknalls, als auch zum Zeit- punkt einer jeden Geburt. Der Mensch ist  „geworfen“ in seine Existenz. Natürlich kann ein Kind von seinen Eltern mit der Idee gezeugt worden sein, dass es ein Thronfolger, Mönch, Fussballer wer- den soll, und klar kann die ganze Erzie- hung darauf ausgerichtet werden - aber grundsätzlich ist all dies nicht in Stein ge- meisselt. Der Mensch ist absolut frei. Aber diese radikale Freiheit hat mehr Nach- als Vorteile: Sie bedeutet absolute Verantwor- tung. Die Ichheit zieht nach sich, dass je- der sich selbst entwerfen muss. Die Notwendigkeit dieses Selbstentwurfs sowie die Freiheit, die Geworfenheit zei- gen sich in Erfahrungen wie: Absurdität, Ekel, Angst, Sorge, Tod, Langeweile. Existenzialistisch denkende Musiker, Dich- ter, Maler usw. zeigen in ihren Werken eindrucksvoll, wie solch subjektive Emp- findung das Leben des Menschen be- stimmt. Begründer und Anfänge Im engeren Sinn des Worts versteht man unter Existenzialismus die französische Strömung der Existenzphilosophie, für die vor allem Jean-Paul Sartre und Albert Ca- mus bekannt sind, sowie Simone de B eau- voir und Gabriel Marcel. Die existenzialistische Sichtweise gab es in der Existenzphilosophie schon früher. Wichtige Vordenker dessen, was man heu- te unter Existentialismus versteht, waren z.B. Martin Heidegger, Karl Jaspers und Søren Kierkegaard. Als ganz frühe Wegbereiter kann man auch den nihilistischen Friedrich Nietzsche sehen, manchmal wird auch Dostoyevsky als Vorläufer genannt. Manche sehen auch im frühen Christentum existentialistisch- humanistische Ansätze, da Jesus mit der Nächstenliebe den Menschen in den Mit- telpunkt rückte. Der Existenzialismus ist keine Ideologie im eigentlichen Sinn und alles andere als einheitlich. Er ist die die (zumeist) athei- stische französische Ausprägung der Exi- stenzphilosophie, die vor dem Hintergrund der Ereignisse des 2. Weltkriegs entstan- den ist. Hinter dem atheistischem Standpunkt steht zum Teil auch das Problem der soge- nannten Theodizee-Frage (Weshalb tut Gott nichts gegen das Elend? ) Wie eine philosophische Strömung die Kulturwelt der Postmoderne revolutionierte. 20 Jahre Mauerfall. Die Jahrzehnte dieses spannenden Stücks Geschichte um den - zum Glück grösstenteils kalten - Krieg zwischen West und Ost werfen viele Fragen auf. Mich wunderte: „Wer war dieser Sartre, der sei- nerzeit in Stammheim die RAF-Häftlinge besucht hat?“  Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Beginn der Unzufriedenheit.   Sören Kierkegaard  Man wird nicht als Frau geboren, man wird  zu einer Frau!  “ Simone de Beau voir Stammheim, wo Bader, Meinhof, Ensslin geselbstmordet wurden.  Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt.  Sartre

Existentialismus

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Martin Ulrich

Wenn man nachforscht, stösst man auf den Existentialismus, eine heute ins Ver-gessen geratene Weltanschauung. NeueFragen stellen sich: Was sind die Inhalte

des Existentialismus? Worin liegt und wiestark ist oder war sein Einfluss?

Sein oder Sinn - was kommt zuerst?Der Einbaum, der auf dem Fluss schwim-mt, ist von einem Insulaner gebaut wor-den, der das Bild „Einbaum“ zuerst imKopf hatte, bevor er es umsetzte.

Der Eingeborene hat sich also auf den Be-griff des „Einbaums“ bezogen und damitauch auf eine dazu überlieferte Herstel-lungstechnik, die eigentlich auch zum Be-griff selbst gehört. Somit ist der „Ein-baum“ ein reeller Gegenstand und gleich-zeitig auch immer eine Idee - kein Häupt-ling lässt einen Einbaum produzieren, oh-ne zu wissen, wozu Einbäume dienen.

Also schwebt da zuerst die Essenz (Sum-me der Eigenschaften, Sinn und Zweck)des Dings im Raum, bevor es real existie-rend in diesem steht. Dies gilt für alles,

was von Menschenhand hergestellt wur-de. Das, was den Existenzialismus aus-macht, ist nun aber die Annahme, dasses dennoch mal etwas gegeben habenmuss, was ohne Bestimmung entstand,und zwar ganz am Anfang: Sowohl zumZeitpunkt des Urknalls, als auch zum Zeit-punkt einer jeden Geburt. Der Mensch ist

 „geworfen“ in seine Existenz.

Natürlich kann ein Kind von seinen Elternmit der Idee gezeugt worden sein, dasses ein Thronfolger, Mönch, Fussballer wer-den soll, und klar kann die ganze Erzie-hung darauf ausgerichtet werden - abergrundsätzlich ist all dies nicht in Stein ge-meisselt. Der Mensch ist absolut frei. Aberdiese radikale Freiheit hat mehr Nach- alsVorteile: Sie bedeutet absolute Verantwor-tung. Die Ichheit zieht nach sich, dass je-der sich selbst entwerfen muss.

Die Notwendigkeit dieses Selbstentwurfssowie die Freiheit, die Geworfenheit zei-gen sich in Erfahrungen wie: Absurdität,Ekel, Angst, Sorge, Tod, Langeweile.Existenzialistisch denkende Musiker, Dich-

ter, Maler usw. zeigen in ihren Werkeneindrucksvoll, wie solch subjektive Emp-findung das Leben des Menschen be-stimmt.

Begründer und AnfängeIm engeren Sinn des Worts versteht manunter Existenzialismus die französischeStrömung der Existenzphilosophie, für die

vor allem Jean-Paul Sartre und Albert Ca-mus bekannt sind, sowie Simone de Beau-voir und Gabriel Marcel.

Die existenzialistische Sichtweise gab esin der Existenzphilosophie schon früher.Wichtige Vordenker dessen, was man heu-te unter Existentialismus versteht, warenz.B. Martin Heidegger, Karl Jaspers undSøren Kierkegaard.

Als ganz frühe Wegbereiter kann manauch den nihilistischen Friedrich Nietzschesehen, manchmal wird auch Dostoyevskyals Vorläufer genannt. Manche sehen auchim frühen Christentum existentialistisch-humanistische Ansätze, da Jesus mit derNächstenliebe den Menschen in den Mit-telpunkt rückte.

Der Existenzialismus ist keine Ideologieim eigentlichen Sinn und alles andere alseinheitlich. Er ist die die (zumeist) athei-stische französische Ausprägung der Exi-stenzphilosophie, die vor dem Hintergrundder Ereignisse des 2. Weltkriegs entstan-den ist.Hinter dem atheistischem Standpunktsteht zum Teil auch das Problem der soge-nannten Theodizee-Frage (Weshalb tut Gott nichts gegen das Elend? )

Wie eine philosophische Strömung die Kulturweltder Postmoderne revolutionierte.

20 Jahre Mauerfall. Die Jahrzehnte dieses spannenden Stücks Geschichteum den - zum Glück grösstenteils kalten - Krieg zwischen West und Ostwerfen viele Fragen auf. Mich wunderte: „Wer war dieser Sartre, der sei-nerzeit in Stammheim die RAF-Häftlinge besucht hat?“

 „Das Vergleichen ist das Ende des Glücksund der Beginn der Unzufriedenheit. “

Sören Kierkegaard

 „Man wird nicht als Frau geboren, man wird  zu einer Frau! “ Simone de Beauvoir

Stammheim, wo Bader, Meinhof, Ensslingeselbstmordet wurden.

 „Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. “Sartre

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Viel mehr allgemeingültig Feststehendeslässt sich nicht sagen. Gemeinsam habensie alle aber immer die bahnbrechendeÜberzeugung, dass die Existenz der Es-senz vorangehe.

Bekannte Existentialisten

und ihre Werke

Albert Camus (7. November 1913 - 4.Januar 1960), der ein „Pied Noir“ (Alge-rienfranzose) war und dessen philosophi-sches Werk hauptsächlich in literarischerForm war, ist manchen vor allem durch

 „Die Pest“ ein Begriff.Kürzer und prägnanter ist aber das un-terhaltsame „Der Fremde“, worin ein nai-

ver, unbedarfter Mann, der komplett am-bitionslos ist und für nichts Gefühle zeigt,durch eine Aneinanderreihung von Um-ständen geblendet von der Sonne amStrand einen Araber erschiesst und zumTod verurteilt wird. Im Gefängnis platztihm der Kragen und er schreit dem ihnbekehren wollenden Priester wütend sei-ne verzweifelte Weltsicht entgegen.Meursault (= „Meurs, sot!“, dt. „Stirb,Tor!), so heisst die Hauptfigur, denktexistenzialistisch, ist aber ein - wenngleichsympathisches - Negativbeispiel.

The Cure haben den Roman in ihremStück „Killing an Arab“ verarbeitet undLuchino Visconti hat ihn verfilmt. Camussah sich selber nicht als Existentialist, son-dern als in der Tradition der französischenMoralisten stehend. Sein Existentialismus

wird häufig „Philosophie des Absurden“genannt und so vom Existentialismus an-derer unterschieden. „Das Absurde kann

 jeden beliebigen Menschen an jeder belie-

bigen Strassenecke anspringen, es ent-steht durch die Entzweiung des sinnstre-benden Menschen von einer sinnleerenWelt“.

In der Parabel „Der Mythos des Sysiphos“legt Camus trotz all dem dar, weshalb mansich Sysiphus „glücklich vorstellen“ müs-se, obschon dieser dazu verdammt ist,fortwährend den immer wieder herunter-rollenden Stein den Berg hinaufzustossen,nämlich weil es „sein Stein“ ist. Laut Ca-mus muss der Mensch nämlich „revoltie-ren“, womit gemeint ist, dass man etwastun solle, um gegen die Sinnlosigkeit an-zukommen - obschon der Versuch letzt-lich eitel bleibt. All die sinnlosen Taten undAuflehnungen gegen das Absurde werdendurch den Tod ein für alle Mal besiegelt,er ist für Camus nicht nur der Grund, son-dern auch der krönende Abschluss desabsurden Lebens. SchweizerdeutscheÜbersetzung von „Der Fremde“:www.beepworld.de/members/defroemd/

Jean-Paul Sartre (21. Juni 1905 - 15.April 1980), der im Gegensatz zu Camusden Nobelpreis abgelehnt hat, schrieb u.a.

 „Das Sein und das Nichts“ (Abhandlung)und „Der Ekel“ (Roman): Der Ekel derHauptfigur Roquentin ist eigentlich ein Da-seinsekel und richtet sich im Kern gegen

die angenommene Sinnlosigkeit und Un-gewissheit jeglicher Existenz. Er „ekelt“sich vor dem Stein, den er übers Wasserschiefern will, oder vor der Wurzel im Park,deren Namen er in einem Moment vergisstund die ihm nur noch als der existenziel-le Teig und überflüssig erscheint. „Unbe-stimmt dachte ich an Selbstmord, um we-nigstens eine dieser überflüssigen Exi-stenzen zu vernichten. Aber selbst meinTod wäre überflüssig gewesen. Überflüs-sig mein Kadaver, mein Blut auf diesenSteinen, zwischen diesen Pflanzen, in die-sem heiteren Park. Überflüssig mein zer-fressenes Fleisch in der Erde, die es aufge-nommen hätte, überflüssig meine Kno-chen, meine gereinigten, abgenagtenKnochen, sauber wie die Zähne - ich warüberflüssig für die Ewigkeit.“Im Gegensatz zu Camus strebte Sartrenicht nach einer persönlichen, sondernnach einer marxistischen, gesellschaftli-chen Revolte, die zum historischen Zieldes Kommunismus führen sollte. Inter-

essant: Sartre selber lernte seine Umweltgewissermassen zuerst über ihre Essenzkennen. Er wuchs in Paris als Einzelkindauf, lange Zeit ohne soziale Kontakteausserhalb seiner Familie. Er war als Kindmeist gezwungen, drinnen zu bleiben, underkundete so die Welt mehr über Bücher,nachdem er fast von selbst lesen gelernthatte, bevor er sie in echt erkunden konn-te. Dies schildert er im autobiografischenRoman „Die Wörter“.Weitere Werke von Sartre sind „Das Seinund das Nichts“, „Die Fliegen“, „Geschlos-sene Gesellschaft“ und „Die schmutzigenHände“. Wie bei Camus sind manche derWerke auch Theaterstücke.

André Malraux (3. November 1901 - 23.November 1976) war ein Frühexistenzia-list.Bekannte Werke: „So lebt der Mensch“(la condition humaine) und „Der Königs-weg“.

Im kurzen Abenteuerroman „Der Königs-weg“ schildert er, wie zwei Europäer Bas-reliefs aus siamesischen Tempeln stehlenund einen verschollenen Freund findenwollen. Die Expedition wird zum existen-

 „Es gibt nur ein wirklich ernstes philoso- phisches Problem: den Selbstmord. Sichentscheiden, ob das Leben es wert ist,gelebt zu werden oder nicht, heißt auf dieGrundfrage der Philosophie antworten.

 Alles andere – ob die Welt drei Dimensio-nen und der Geist neun oder zwölf Kate-gorien hat – kommt später. Das sind Spie-lereien; erst muss man antworten. “Camus

 „Das schwierige am Diskutieren ist nicht,den eigenen Standpunkt zu verteidigen,

sondern ihn zu kennen“. Malraux

 „Die Hölle, das sind die anderen “ Sartre

“Grosse Kunst ist der Aussenausdruck eines inneren Lebens im Künstler, und dieses innere Leben ergibt seinen persön-lichen Anblick der Welt”. Edward Hopper

 „Das Leben verlieren ist keine grosse Sache;aber zusehen, wie der Sinn des Lebens auf-gelöst wird, das ist unerträglich. “ Camus

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tiellen Drama: Der Verschollene wird ge-funden, ist aber nicht mehr ansprechbar,da er lange versklavt wurde. Ausserdemverurteilt eine entzündete Verletzung deneinen Abenteurer zum Tod (Antibiotikagab es noch nicht.) Eindrücklich geschil-dert sind auf den letzten Seiten die Ge-dankengänge des sterbenden sowie diedesjenigen Abenteurers, der in seinenletzten Momenten bei ihm wacht.

NachhallEs gibt eine ganze Reihe von Kulturschaf-fenden, die vom Existentialismus geprägtsind, ohne explizit Existentialisten zu sein.Max Frisch behandelt in seinen Roma-nen das Problem der Identität, wenn erz.B. in „Stiller“ die Hauptfigur am Zoll „Ichbin nicht Stiller!“ sagen lässt.

Der Plastiker Alberto Giacometti wollteden Menschen so darstellen, „wie er wirk-lich ist“.

Edward Hopper malte entfremdeteGrossstädter. Geprägt von einer existen-tialistischen Weltsicht ist auch das Film-genre des „Film Noir“.

Beim Westernfilm gibt es die Unterart des „existenzialistischen Westerns“.Der amerikanische Filmregisseur DavidCronenberg, der das Genre des „BodyHorror“ begründete und Filme wie „Video-drome“, „A History of Violence“ oder

 „eXistenZ“ schuf, lässt sich ebenfalls vonexistentialistischen Grundgedanken leiten.Ebenfalls existenzialistisch: Filme wie

 „Donnie Darko“, „Die Matrix“ oder „FightClub“, Franz Kafkas und Philip K. DicksWerke, Fritz Zorns „Mars“ und JosephConrads „Herz der Finsternis“.

Auch „Die Simpsons“, werden in ihrempostmodernen Humor häufig als existen-zialistisch betrachtet, da sie sich häufigmit Fragen der „Condition humaine“ aus-einandersetzen, d.h. mit den Existenz-bedingungen des Menschen und der Fra-ge, was seine Existenz bedeutet (z.B. Fol-ge „Im Schatten des Genies“ 5F21, Staf-fel 10: Homer hat eine Existenzkrise, weil

„Nicht verpassen!Im nächsten Heft: Interview mit einem Existenzanalysten überseine ausserordentliche psychiatrische Fachrichtung und aktuelleZeitfragen.“

er glaubt, nichts geleistet zu haben. Dannwird er ein Bewunderer Edisons und willselber unter die Erfinder, doch merkt er,wie schwierig es ist, auf etwas wirklichNeues zu kommen.)

Aufbauend auf der Existenzanalyse ent-stand die psychiatrische Schule der „Exi-stenzanalyse“ (auch Logotherapie ge-nannt), deren Lehre davon ausgeht, dassder Mensch existentiell auf Sinn ausge-richtet ist und ein nicht erfülltes Sinner-leben zu psychischen Krankheiten führenkann.

Der Existenzialismus wurde eine zeitlang

auch zur Jugendkultur und es entstanddas Klischeebild des melancholischen,meist mit schwarzem Rollkragenpulli be-kleideten studentischen Existentialisten,der zwischen Jazzkeller, Literatencafé undUni verkehrt.

Alberto Giacometti (1901-1966)Schweizer Maler und BildhauerSohn von Giovanni Giacometti

Bei der 1948 entstandenen Bronze-skulptur „Drei schreitende Männer“ fälltauf, dass sich die Personen zwar begeg-

nen, jedoch aneinander vorbei und von-einander weg gehen. Nicht selten weckendie Figuren bei Giacometti ein Gefühl vonEinsamkeit und Anonymität - bis hin zurVerlorenheit.

 „Gut, habe ich eine sehr einfache Methodedes Anstriches“. Edward Hopper