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277 In Erwagung der Ansieht anderer Autoren nimmt der Verf. an, da/] sein Patient einr ererbte Disposition ffir Krebs 5atte, ~veil einerseits zwei der Struktur nach versehiedene maligne Tumoren zeitlieh getrennt aufgetreten waren, andererseits der zweite Tumor, der anfangs zwar keine Zeiehen yon Malignitgt erkennen lie/], dann aber seinen Charakter gnderte, im Ansehlu/] an das Trauma sieh entwickelt hatte. Otto Edeslcuty (Wien). ~176 Lossen, J.: Zum famili~iren Auftreten der myeloisehen Leuk~imie. (Inn. Abt., St. Josepl~s-Hosp., Bochum:) Med. Welt 1942, 467--468. Znr Beleuchtung der umstrittenen Frage eines familiiiren Vorkommens der Leuk- /imien beschreibt Verf. das Zusammentreffen yon myeloischer Leuk/imie beim Vater und akuter Myeloblastenleuk~mie beim Sohn. 29]~ihriger Mann. Blutbefund: Hb. 70%; R. 3,77 Mill., W. 171000 (Myeloblasten 87,5, Myeloeyten 2,0, J. 1,5, St. 1,0, Seg. 3,5, L. 4,5 % ). Sehr rascher Verlauf bis zum Tod. 3~ikroskopischer Befund yon Myelo- blasteninfiltrierung bei Leber, Milz, Knochenm~rk. Der 66jghrige Vater des Verstorbenen er~'ankte im September 1933. Blur: Hb. 58%, R. 2,9 Mill., W. 151000 (Myeloblasten 18, Myelocyten 20, J. 12, St. 9, Seg. 32, Eos. 0, Bas. 2,5, L. 5%). Ein /ihnliches famili/ires Zusammentreffen yon chronischer und akuter Myelose wurde bisher noeh nieht beschrieben. Die Erscheinung wird vom Verf. nicht als zu- Iiillig angesehen. Sie wiirde vielmehr ftir eine unitarisehe Auffassung der akuten und ehronisehen Myelose sgreehen. O. Carere-Comes (Florenz).o Breitner, B.: Der Alterskrebs. (Chit. Univ.-Kiln., Innsbruek.) Z. Altersforseh. 3, 245--257 (1942). Aus der Ftille der Einzelheiten unseres Wissens wird hervorgehoben: pathologische Epithelwucherungen nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Recessive Erblaktoren bestimmen die Krebsempf~ngliehkeit. Der Krebs nimmt im Alter ~u, weil die ihn hervorrufende Sehgdliehkeit eine lange Latenzzeit braneht, doch seheinen gewisse, im Vorgang des Alterns beruhende Umstgnde f~r die Wirksamkeit der Realisations- faktoren yon Bedeutung. Eine Sonderstellung nimmt das Prostata-Ca. als typiseher Alterskrebs ein. Fetsc/zer (Dresden). Experimentelle Forschung: Reizsto//e. Kling, Andre, et Marguerite H~ros: Teneurs des divers goudrons en benzopyr~ne, earbure eane~rig~ne. (Gehalt versehiedener Teere an Benzpyren, dem eaneerogenen Kohlenwasserstoff.) Bull. Aead. N~d. Paris, III. s. 126, 303--304 (1942). Verff. untersuehten versehiedcne Teere und Teerprodukte auf ihren Gehalt an Benzpyrem Als Bestimmungsmethodik diente die Messung der Intensitgtsgnderung der beiden Bande v0n 4=040 X und 1270 X des FluoreseenzsPektrums yon L6sungen des Benzpyrens in Petroliither in Beziehung zu ihrer Konzentration. Teere, die bei der Verkokung bei Temperaturen yon 1100--1200 ~ gewonnen wurden, enthielten erhebliehe Mengen (bis 8 g/kg Teer) an Benzpyren, dagegen so]ehe bei niedrigerer Temperatur (600--700 ~ gewonnene nur ganz wenig (bis 0,1 g/kg Teer). Ebenso wurde ein natiirlieh vorkommendes Erdharz (Bitumen) und Petroleumteere untersueht. Weder die Absorp- tionspektren noeh die Fluoreseenzspektren dieser verschiedenen Produkte haben )2hn- lichkeit mit denen, die die cancerogenen Kohlenwasserstoffe, insbesondere das Benz- pyren, liefern. Verff. weisen darauf bin, da/] man die Gefahr des Entstehens yon Lungen- tumoren durch Einatmen yon cancerogenen Stoffen aus den geteerten Stra/]en vermei- den kSnne, wenn man Teere verwende, die bei niedrigerer Temperatur gewonnen werden. Hans W. Schmidt (Berlin). Euler, Hans v., Bertil Hiigberg und Inez S~iberg: Brenztraubens~iuregehalt des Blutes krebskranker Tiere w~ihrend Zunahme und Riiekgang experimenteller Tumoren. (Vit- amin-Inst., Univ. Stockholm.) Itoppe-Seylers Z. 274, 285--290 (1942). Naeh Injektion yon Benzpyren und Methyleholantren zeigte sich bei der Benz- pyrenratte noch vor Ausbildung des Tumorgewebes eine ErhShung des Brenztrauben-

Experimentelle Forschung

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In Erwagung der Ansieht anderer Autoren nimmt der Verf. an, da/] sein Patient einr e r e r b t e D i s p o s i t i o n ffir K r e b s 5atte, ~veil einerseits zwei der Struktur nach versehiedene maligne Tumoren zeitlieh getrennt aufgetreten waren, andererseits der zweite Tumor, der anfangs zwar keine Zeiehen yon Malignitgt erkennen lie/], dann aber seinen Charakter gnderte, im Ansehlu/] an das T r a u m a sieh entwickelt hatte.

Otto Edeslcuty (Wien). ~176 Lossen, J.: Zum famili~iren Auftreten der myeloisehen Leuk~imie. (Inn. Abt.,

St. Josepl~s-Hosp., Bochum:) Med. Welt 1942, 467--468. Znr Beleuchtung der umstrittenen Frage eines familiiiren Vorkommens der Leuk-

/imien beschreibt Verf. das Zusammentreffen yon myeloischer Leuk/imie beim Vater und akuter Myeloblastenleuk~mie beim Sohn. 29]~ihriger Mann. Blutbefund:

Hb. 70%; R. 3,77 Mill., W. 171000 (Myeloblasten 87,5, Myeloeyten 2,0, J. 1,5, St. 1,0, Seg. 3,5, L. 4,5 % ). Sehr rascher Verlauf bis zum Tod. 3~ikroskopischer Befund yon Myelo- blasteninfiltrierung bei Leber, Milz, Knochenm~rk. Der 66jghrige Vater des Verstorbenen er~'ankte im September 1933. Blur: Hb. 58%, R. 2,9 Mill., W. 151000 (Myeloblasten 18, Myelocyten 20, J. 12, St. 9, Seg. 32, Eos. 0, Bas. 2,5, L. 5%).

Ein /ihnliches famili/ires Zusammentreffen yon chronischer und akuter Myelose wurde bisher noeh nieht beschrieben. Die Erscheinung wird vom Verf. nicht als zu- Iiillig angesehen. Sie wiirde vielmehr ftir eine unitarisehe Auffassung der akuten und ehronisehen Myelose sgreehen. O. Carere-Comes (Florenz).o

Breitner, B.: Der Alterskrebs. (Chit. Univ.-Kiln., Innsbruek.) Z. Altersforseh. 3, 245--257 (1942).

Aus der Ftille der Einzelheiten unseres Wissens wird hervorgehoben: pathologische Epithelwucherungen nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Recessive Erblaktoren bestimmen die Krebsempf~ngliehkeit. Der Krebs nimmt im Alter ~u, weil die ihn hervorrufende Sehgdliehkeit eine lange Latenzzeit braneht, doch seheinen gewisse, im Vorgang des Alterns beruhende Umstgnde f~r die Wirksamkeit der Realisations- faktoren yon Bedeutung. Eine Sonderstellung nimmt das Prostata-Ca. als typiseher Alterskrebs ein. Fetsc/zer (Dresden).

Experimentelle Forschung: Reizsto//e.

Kling, Andre, et Marguerite H~ros: Teneurs des divers goudrons en benzopyr~ne, earbure eane~rig~ne. (Gehalt versehiedener Teere an Benzpyren, dem eaneerogenen Kohlenwasserstoff.) Bull. Aead. N~d. Paris, III. s. 126, 303--304 (1942).

Verff. untersuehten versehiedcne Teere und Teerprodukte auf ihren Gehalt an Benzpyrem Als Bestimmungsmethodik diente die Messung der Intensitgtsgnderung der beiden Bande v0n 4=040 X und 1270 X des FluoreseenzsPektrums yon L6sungen des Benzpyrens in Petroliither in Beziehung zu ihrer Konzentration. Teere, die bei der Verkokung bei Temperaturen yon 1100--1200 ~ gewonnen wurden, e nthielten erhebliehe Mengen (bis 8 g/kg Teer) an Benzpyren, dagegen so]ehe bei niedrigerer Temperatur (600--700 ~ gewonnene nur ganz wenig (bis 0,1 g/kg Teer). Ebenso wurde ein natiirlieh vorkommendes Erdharz (Bitumen) und Petroleumteere untersueht. Weder die Absorp- tionspektren noeh die Fluoreseenzspektren dieser verschiedenen Produkte haben )2hn- lichkeit mit denen, die die cancerogenen Kohlenwasserstoffe, insbesondere das Benz- pyren, liefern. Verff. weisen darauf bin, da/] man die Gefahr des Entstehens yon Lungen- tumoren durch Einatmen yon cancerogenen Stoffen aus den geteerten Stra/]en vermei- den kSnne, wenn man Teere verwende, die bei niedrigerer Temperatur gewonnen werden.

Hans W. Schmidt (Berlin). Euler, Hans v., Bertil Hiigberg und Inez S~iberg: Brenztraubens~iuregehalt des Blutes

krebskranker Tiere w~ihrend Zunahme und Riiekgang experimenteller Tumoren. (Vit- amin-Inst., Univ. Stockholm.) Itoppe-Seylers Z. 274, 285--290 (1942).

Naeh Injektion yon Benzpyren und Methyleholantren zeigte sich bei der Benz- pyrenratte noch vor Ausbildung des Tumorgewebes eine ErhShung des Brenztrauben-

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s~iuregehaltes im Blute auI 22 y/ecru Blut gegenfiber 15 Y bei einer gleich alten unbe: handelten Normalratte imDioestrus, n~ach 8 Wochen fanden sich 23 }% nach 10 Wochen 30,5 ~-ccm, nach Injektion mit vonMethylcholantren bereits nach 20 Tagen in 2 Fiillen 25 y/ecru. Eine ErhShung des Brenztranbens~urespiegels fanden Verff. friiher auch nach Injektion yon Sexualhormonen, nach Adrenal- und Zinksalzen, eine starke Sen- kung (urn 300%) naeh Insulin. Diese Senkung ist auch regelm~$ig bei Sarkomratten nachweisbar, eine Rfickbildung yon Jensen-Sarkom durch Insulingaben konnte nut in geringem Umfange naehgewiesen werden (ohne Angabe der Versuehsergebnisse). Nach Entfernung des Tumors gehen die Brenztraubens~urewerte yon 45 y auf fund 15 y/eem, also etwa auf Normalwerte zuriiek. Der gleiche l~iiekgang tritt ein, wenn das Sarkomgewebe sich spontan zuriickgebildet oder naeh Bestrahlung mit Ultra- violett oder RSntgenstrahlen abgetStet wird. Einen Spontanriiekgang beobachteten Verff. in 15 yon 100 F/illen naeh Implantierung jungen Sarkomgewebes, in diesen F/~llen zeigten sieh aueh stets Brenztraubens/iurewerte zwisehen 14 und 20 y. Einen Riickgang fanden sie ebenfulls nach Bestrahlung mit Ultrakurzwellen in 3 yon 6 F~llen.

Merten (KSln). ~ ~ Haekmann, Chr.: Uber den Einflul~ der Keimdriisenwirkstoife auI Entstehung und

Waehstum maligner Tumoren. (Inst. ]. Exp. Path. d. I. G. Farbenindustrie A.-G., We~k J~lber/eld.) Hoppe-Seylers Z. 274, 31--38 (1942).

Verf. hat Untersuchungen tiber dab Vorkommen yon cancerogenen Substanzen in den Keimdriisen und im Urin yon Krebskranken durchgefiihrt, wobei die unverseif- baren lipoidlSslichen Anteile entweder in 61iger LSsung Ratten injiziert oder in Benzol ge16st Mgusen auf die Haut gepinselt wurde. In den ersten 12 Monaten konnten keine caneerogene~ Wirkungen festgestellt werden. - - Injektion hoher oestrogener Sub- stanzen (Digthylstilboestrol als Cyren A) sofort nach Impfung yon Miiusen mit E h r li ch - Carcinom zeigten gegeniiber Kontrolltieren, die Kochsalzl6sung erhielten, keine Beein- flussung im Sinne einer Wachstumssteigerung. - - An Tieren eines Inzuchtmiiusestam- rues, bei dem fund 45% aller Weibchen an Mammacarcinom erkrankten, wurden gleichzeitig mit der Entfernung des Prim~irtumors die Ovarien entfernt und dab Wieder- auftreten neuer Tumoren veffolgt. Bei den nichtkast~ierten M~usen traten die Tu- moren durchsehnittlich 53 Tage nach der Operation auf, bei den kastrierten 38 Tage, jedoeh bestand eine sehr groi~e Schwankungsbreite bei beiden Gruppen~ so daf~ aus diesen Ergebnissen nicht auf einen nachweisbar hemmenden Einflu$ dutch die Kastration geschlossen werden kann. Merten (K6ln). ~ ~

Carminati, Yalentino: Iperplaseogenesi da materiale elmintieo (Asearis megalo- eephala) inoenlato sottoeute. (Wucherungsvorg~nge naeh subcutaner Zufuhr yon Wurmmaterial [Asearis megalocephala].) (Div. Biol. Sperim., Istit. Naz. Vittorio Emanuele I I I per lo Studio e la Cu~'a dei Tumori, Milano.) Tumori, II. s. 15, 261--338 (1941).

Verf. hat in 3 Jahre dauernden Untersuchungen an 155 Ratten die EinwiIkungen yon subcutan injizierten Wurmeiern und Wurmeierbrei (yon Ascaris megatocephala) beobaehtet. In 4 Versuchsgruppen wurden das lokale Verhalten des Gewebes bei ein- maliger Injektion yon Wurmmaterial, die lokalen und allgemeinen Ver/indelungen nach wiederholter Injektion, naeh Injektion yon w~$rigen Extrakten aus Ascaris megalocephala und bei autoplaBtischer Verpflanzung untersucht. Die entziindungs- erregende und zu Wueherungen fiihrende Wi~kung war sehr stark und lung anhaltend und vielen anderen reizenden Stoifen iiberlegen. Gelegentlich entstanden endotheliom- oder neuromartige Bilder, aueh pathologisch gesteigertes Wachstum (z. B. Haar- riesenwachstum). Bei einem spontanen Teratoid wurde deutliehe WachstumsbescMeu- nigung beobachtet. Eine bSsartige Entartung trat hie ein, die autoplastischen Yer- pflanzungsversuche fielennegativaus. Beieiner Ratte en~stand w/ihrendderBehandlung ein Lebersarkom um die Cyste eines Cysticercus fasciolaris, bei einem anderen Tier ein Lungencareinom; fiir die Annahme eines Zusammenhangs zwischen Versuch und Tumor-

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entstehung bestanden keine Anhaltsi0unkte. Die Entstehungsweise der Riesenzellen wurde eingehcnd verfolgt. Die Arbeit enth~ltlunter anderep69 gute histol0gische Ab- bildungen. : K. Rintelen (Berlin).~

Vineenti, Mario: Sull'azione eancerigena di estratti di legato di malati portatori di canero. (~ber die krebserregende Wirl~ng yon Leberextrak'ten Krebskranker.) (Padi- glione II , Policlin. Umberto I, Roma.) Arch. ital. Chit. 62, 381--394 (1942).

Verf. berichtet fiber die Ergebnisse seiner Untersuchungen an Ratten, die mit einem Beuzolextrakt aus Leber von krebskranken Menschen behandelt wurden. Die Benzol- suspension wurde den Tieren im Rficken subcutan injiziert. Bei 25% der Tiere konnte Yerf. nach einer Latenzzeit yon 8--10 Monateu die Entwicklung yon Sarkomen beob- aehten. In einem Fall wurde eine Transplantation mit positivem Ausgang durchge- fiihrt. A. 8cltmitz (Essen).

Nagao, Navaki: Experimentelle Lebereareinomentstehung mit N.N'-0xalyl-o- aminoazotoluol bei wei]en Ratten. 2. Mitt. Gann 34, 161 (1940) [Japanisch].

Ruffilli, D.: Azione della eolehieina sulla eancerogenesi da metileolantrene. Nora prey. (Wirkung des Colchicins auf die Krebsbildung durch Methylcholanthren. Vorl. Mitt.) (Istit. Regina Elena per lo Studio e la Cura d. Tumori, Roma.) Boll. Soc. ital. Biol. sper. 17, 75--77 (1942).

Den Versuehstieren, Mi~usen, wurden Paraffinkfigelchen mit und ohne Methyl- cholanthren, ferner mit dem nicht krebserregenden Benzanthraeen eingeimpft. 35 Tage nach der Einimpfung begann Behandlung mit Colchicin in der Weise, dM] auf 20 g KSrl)ergewicht alle 3 Tage 15 ~, Colchicin injiziert wurden. Insgesamt wurden Dosen bis zu 645 y Colchicin eingeffihrt. Im 2. Monat der Colehicinbehandlung wurden bei einigen Tieren die Methylcholanthrenkfigelchen ausgesto]en, bei den Tieren, denen Benzanthracenkfigelehen eingeimpft waren, wurde i~hnliches nieht beobachtef. Naeh 5 Monarch Colchicinbehandlung waren bei 9 yon 12 fiberlebenden Tieren die Methyl- cholanthrenkfigelchen ausgestol~en, nur in einem Fall war ein Tumor entstanden, bei einem Tier war Tumorverdacht. Die histologische Untersuchung dermit Colchicin behandelten Tiere ergab Verschiedenheiten gegenfiber nichtbehandelfen Tieren.

A. 8Jtmitz (Essen). Sonstiges.

Rodrigues, Alvaro: Der Wert des Experimentes bei der Krebsforsehung. (Inst. Portugu~s de Oncol., Lisbon.) Arqu. Pat. 13, 5--56 u. franz. Zusammenfassung 52--54 (1941) [Portugiesisch].

Von der besonderen Bedeutung des Lymphweges fiir die Metastasierung eines Krebses ausgehend, sklerosierte Verf., dem Gedanken Cu ne o s folgend, mit einer L6sung yon Thorotrast mif 1% Formol, durch Umspritzung der Geschwulst die tumornahen Lymphwege. Nach rSntgenologischen und histologisehen Koutrollen ist nach 14 Tagen eine weitgehende Sklerosierung erreicht. Eine vollstiindige Sklerosierung ist nicht erreichbar, well die Lymphwege an vielen Stellen schon dutch Geschwulstzellen ver- legt sind. In weiteren Experimenten elektrokoagulierte Verf. bei Ratten beiderseits die lateroaortalen Lymphdrfisen. Die nachfolgende Verimpfung eines spontanen Ratten- sarkomes in das Hinterbein einer Ratte zeigte eine erheblich verzSgerte Entwicklung des Impfsarkoms bei Vergleich mit einem geimpften Normaltier. Neben einer loka!en Wegverlegung wird eine dureh die Verbrennung hervorgerufene Eiweiswirkung hierffir verantwortlich gemacht. Arferienunterbindung vermindert die ~ Empf~inglichkeit des Gewebes ffir Impfgeschwfilste. Sympathektomie vermehrt sic. Mit Verminderung der Durchblutung scheint die Radiosensibilit~t abzunehmen. Wenn bei Ratten exstirpierte lateroaortale Lymphdrfisen dutch Transplantate yon anderen Ratten ersefzt werden, verhielten sieh die Tiere Imp{tumoren gegentiber wie Normalfiere. G. Hegemann.

Lenzi, Mario: Effefli di eampi magnetiei sull'atteeehimento e su]lo sviluppo di neoplasie sperimentali. (Wirkungen magnetischer Felder auf das Angehen und die Ent-

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wicklung experimenteller Gesehwiilste.) (Istit. di Radiol., Univ., Modena. (Torino, 28.--29. V. 1939.) Atti 4. Congr. naz. Radiobiol. 215--218 (1940).

Am Ehr l iehschen Adenocarcinom wurden 3 Fragen studiert. Wie verhalten sich Versuchstiere 1. hinsichtlich Angehen und Entwieklung der experimentellen Geschwtilste naeh Vorbehandlung mit magnetischen Feldern (42 Hertz), 2. wenn un- mittelbar naeh dem Angehen und in der Entwicklung die magnetisehe Wirkung erst einsetzt und 3. schliel~lieh erst zu einem sp~teren Zeitpunkt erfolgt ? Vergleiehende Untersuehungen ergaben u. a. ein beschleunigtes Angehen im Falle 1, eine VerzSgerung im FMle 2, ein Riiekgehen der Geschwfilste im FMle 3. Weitere Untersuehungen werden angekiindigt. Heinz Lessen (Frankfurt a. M.).o

Mottram, J. C.: Virus inclusions, blastogcnic agents and eiliates. (Viruseinsehlfisse, tumorausl6sende Wirkungen und Ciliaten.) (Mount Vernon Hosp., Northwood, Middle- sex.) Nature (Lend.) 1941 I, 4:79.

Paramaecium und andere Ciliaten wurden der Wirkung yon cyelisehen Kohlen- wasserstoffen, y-StraMen, ultravioletten Strahlen, Hitze, Kglte und hypertonisehen DextroselSsungen unterworfen. Naeh vielen ergebnislosen Versuchen trat als einzige Abiinderung in einem FMle die Bildung yon Feulgen-positiven Partikeln im Cytoplasma bet Aspidisea auf. Der Verf. neigt dazu, diese als u zu deuten. Die betreffenden Tiere waren hinfgllig und starben aus, ohne dag eine Infektion weiteren Materials gelungen wgre. Schwartz (Berlin-Dahlem). o o

Brues, Austin M., Beula B. Marble and Elizabeth B. Jackson: Effects of eolehicine and radiation on growth of normal tissues and tumors. (Wirkung yon Colehiein und Be- strahlung auf das Wachstum yon normalem und yon Tumorgewebe.) (Collis P. Hun- tington Mem. Hosp., Harvard Univ., Cambridge.) Amer. J. Canc. 38, 159--168 (194:0).

Colchiein erwics sieh bet Mgusen, die mit verschiedenen Tumoren geimpft wareI~, in Dosen yon 7,5~15 y nicht imstande, das Tumorwaehstum zu beeinflnssen. Aueh zusgtzlieh zur RSntgenbestrahlung war es unwirksam. Colchiein kann die Entstehung v0n Rezidiven nach oloerativer Entfernung des Impftumors ebensowenig verhindern wie das Auftreten yon Metastasen. Die Analyse des Tumorgewebes auf Ascorbinsgure brachte keine Unterschiede zwischen unbehandelten und colchieingespritzten Tieren. Die Regeneration yon Lebergewebe nach operativer Entfernung yon 70% der Leber bet Ratten wurde dutch Colchicin nichg beschleunigt. Die Bewegung des K6rper- gewichts bet tumortragenden Ratten wurde dutch Colehiein nicht besonders verlangsamt.

Orzeehowski (Kiel). Varia.

11edenberg, Inge: Genese der Mischgeschwiilste im Anschlull an einen operierten Fall yon intraabdominalcm Teratom. (Kir. Klin., Karolinska S~ukh., Stockholm.) Nord. Ned. (Stoekh.) 1942, 4:56--4:62 u. engi. Zusammenfassung 4:62 [Sehwedisch].

Geschiehtliehe l)bersicht tiber die Erforschung der Pathogenese der Teratome, zu deren Erkenntnis die Arbeiten yon Spemann besonders beigetr~gen haben.}rEin FMlbericht.

R. Gutzeit (Berlin). ~ ~ T6tterman, Guido: Ein Beitrag zur Frage der gastrogenen Genese der PolycytMimie.

Nor& Med. (StockK) 1942, 744:--74:6 u. dtsch. Zusammenfassung 746 [Schwedisch]. Verf. wendet sich gegen die g.a.strogene Theorie der Polyeythgmie. Wenn die

Polyey;hiimie tatsiiehlieh auf ether Uberproduktion yon Castle-Faktor beruhen wiirde, miigte auch der normMe Mensch auf Zufuhr yon Magen- und Leberlor~loaraten mit Polycyth~imie reagierhn. Das ist abet, wie eigene systematische Untersuehungen zeigten, nieht der Full. Stodtmeister (Heidelberg).~

Valcaneras, Jaime, und los6 Esteller: Posttraumatisches Epitheliom. Aetas dermo- sifiliogr. 33, 826--831 (1942) [Spanisch].

Naeh einftibl'enden Worten tiber den Zusammenhang zwischen Trauma und maligner Neubildung beriehten Verff. tiber einen I-Iautkrebs, der sieh bei einem 26j~hrigen Patienten innerhMb weniger Woehen im Ansehlug an eine I-Iautverletzung entwiekelte.

Annelise Schliiter (G6tgingen).