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Trotz der Fortschritte in der konserva- tiven Behandlung, in der Entwicklung von operativen Verfahren und in der Weiterentwicklung des Osteosynthese- materials stellt die gestörte Knochen- heilung, insbesondere die Ausbildung von Pseudarthrosen als typische Kom- plikation, ein persistierendes Problem in der Knochenchirurgie dar. Eine verzögerte Knochenbruchhei- lung tritt in etwa 7% aller Frakturen auf, die Häufigkeit der Pseudarthrose be- trägt in etwa 5% bei der Frakturbehand- lung und 1–2% bei elektiven Eingriffen am Skelettsystem [21, 26] Eine normale Knochenbruchhei- lung sollte innerhalb von 3–4 Monaten abgeschlossen sein [38]; eine verzögerte Frakturheilung liegt vor, wenn die knö- cherne Konsolidierung 5–6 Monate nach dem Unfall bzw.nach der letzten Opera- tion noch nicht beendet ist; eine Pseud- arthrose ist im deutschen Sprachraum definiert als ausbleibende Knochenhei- lung mindestens 6 Monate nach Verlet- zung oder Operation [42]. Das röntgenologische Kennzeichen einer Pseudarthrose ist die fehlende knö- cherne Durchbauung der Fraktur,wobei die Bezeichnung „Pseudarthrose“ eigent- lich auf histomorphologischen Befun- den beruht: Die Pseudarthrose weist ei- ne Differenzierung des lokalen Bindege- webes in Richtung auf eine normale Gelenkstruktur mit synoviaähnlichen Gewebezotten und hyalinen oder faseri- gen Knorpelarealen auf [8, 14, 21]. Entsprechend dem Röntgen- bzw. Szintigraphiebefund wird zwischen vi- talen und avitalen Pseudarthrosen unter- schieden [21, 24, 41]. Bei den vitalen oder hypertrophen Pseudarthrosen handelt es sich um biologisch aktive Pseud- arthrosen, bei denen die Durchblutung des Knochens erhalten und ausreichend ist, aber die Stabilität fehlt. Das Problem der atrophen avitalen Pseudarthrosen ist nicht nur ein mechanisches, sondern auch ein biologisches: Neben der fehlen- den Stabilität liegt eine gestörte Perfu- sion der Knochenenden vor, die biologi- sche Aktivität der Knochenenden und ihr Reparationspotenzial sind signifi- kant reduziert bzw. völlig fehlend. Pseudarthrosen führen durch den verlängerten Krankheitsverlauf sowohl zu sozialen Problemen als auch zu er- heblichen volkswirtschaftlichen Einbu- ßen [5]. Die operative Therapie von Pseud- arthrosen, ggf. mit Knochentransplanta- tion, stellte bis jetzt die Standardbehand- lung dar, die Erfolgsquote wird in der Li- teratur mit 86–94% angegeben [7, 25, 26]. Stoßwellentherapie von Pseudarthrosen Unter der Vorstellung, dass sich durch die hochenergetische extrakorporale Stoßwellenapplikation (ESWA) die Skle- rosezonen der Knochenenden aufbre- Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001 S253 Trauma Berufskrankh 2001 · 3 [Suppl 2]: S253–S261 © Springer-Verlag 2001 Therapeutische Alternativen Hans Brandner · Klaus Späth Extrakorporale Stoßwellentherapie, BG-Unfallklinik Murnau Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen Dr. Hans Brandner Extrakorporale Stoßwellentherapie, BG-Unfallklinik Murnau, Prof.-Küntscher-Straße 8, 82418 Murnau (E-Mail: [email protected], Tel.: 08841-482452, Fax: 08841-482963) Zusammenfassung Mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) lassen sich Knochenheilungsstörun- gen nichtinvasiv,risiko- und nebenwirkungs- arm sowie ambulant therapieren. Die ESWT ist wesentlich kostengünstiger und von deutlich höherer Patientenakzeptanz als die operative Behandlung. Die Auswirkungen der ESWT auf den Heilungsverlauf von Pseudarthrosen verschiedener Lokalisatio- nen wurden im Rahmen einer einfachen prospektiven Studie überprüft. In 66,7% der Fälle kam es zur Ausheilung; zusätzlich konnte bei allen in laufender Behandlung befindlichen Patienten (18,1%) eine deutli- che Zunahme der knöchernen Durchbauung nachgewiesen werden. Das heißt, in 84,8% aller Pseudarthrosen (n = 105) kam es nach standardisierter ESWT zur knöchernen Kon- solidierung bzw. zur deutlichen Zunahme der knöchernen Durchbauung. Außerdem berichteten 80% aller Patienten über ein völ- liges Abklingen bzw. eine deutliche Besse- rung der Beschwerden. Es konnten keine Faktoren festgestellt werden, die auf die Wirksamkeit der ESWT bei Pseudarthrosen einen entscheidenden Einfluss haben. Bei einem Misserfolg kann problemlos auf eine operative Therapieform umgestiegen wer- den, die operative Revision verzögert sich dabei maximal um 12 Wochen. Aufgrund der sehr guten Ergebnisse stellt die ESWT bei Knochenheilungsstörungen eine nicht mehr wegzudenkende Alternative zur operativen Therapie dar. Schlüsselwörter ESWT · Pseudarthrose · Klinische Untersuchung

Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

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Page 1: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Trotz der Fortschritte in der konserva-tiven Behandlung, in der Entwicklungvon operativen Verfahren und in derWeiterentwicklung des Osteosynthese-materials stellt die gestörte Knochen-heilung, insbesondere die Ausbildungvon Pseudarthrosen als typische Kom-plikation,ein persistierendes Problem inder Knochenchirurgie dar.

Eine verzögerte Knochenbruchhei-lung tritt in etwa 7% aller Frakturen auf,die Häufigkeit der Pseudarthrose be-trägt in etwa 5% bei der Frakturbehand-lung und 1–2% bei elektiven Eingriffenam Skelettsystem [21, 26]

Eine normale Knochenbruchhei-lung sollte innerhalb von 3–4 Monatenabgeschlossen sein [38]; eine verzögerteFrakturheilung liegt vor, wenn die knö-cherne Konsolidierung 5–6 Monate nachdem Unfall bzw. nach der letzten Opera-tion noch nicht beendet ist; eine Pseud-arthrose ist im deutschen Sprachraumdefiniert als ausbleibende Knochenhei-lung mindestens 6 Monate nach Verlet-zung oder Operation [42].

Das röntgenologische Kennzeicheneiner Pseudarthrose ist die fehlende knö-cherne Durchbauung der Fraktur, wobeidie Bezeichnung „Pseudarthrose“ eigent-lich auf histomorphologischen Befun-den beruht: Die Pseudarthrose weist ei-ne Differenzierung des lokalen Bindege-webes in Richtung auf eine normaleGelenkstruktur mit synoviaähnlichenGewebezotten und hyalinen oder faseri-gen Knorpelarealen auf [8, 14, 21].

Entsprechend dem Röntgen- bzw.Szintigraphiebefund wird zwischen vi-talen und avitalen Pseudarthrosen unter-

schieden [21, 24, 41]. Bei den vitalen oderhypertrophen Pseudarthrosen handeltes sich um biologisch aktive Pseud-arthrosen, bei denen die Durchblutungdes Knochens erhalten und ausreichendist, aber die Stabilität fehlt. Das Problemder atrophen avitalen Pseudarthrosenist nicht nur ein mechanisches, sondernauch ein biologisches: Neben der fehlen-den Stabilität liegt eine gestörte Perfu-sion der Knochenenden vor, die biologi-sche Aktivität der Knochenenden undihr Reparationspotenzial sind signifi-kant reduziert bzw. völlig fehlend.

Pseudarthrosen führen durch denverlängerten Krankheitsverlauf sowohlzu sozialen Problemen als auch zu er-heblichen volkswirtschaftlichen Einbu-ßen [5].

Die operative Therapie von Pseud-arthrosen, ggf. mit Knochentransplanta-tion, stellte bis jetzt die Standardbehand-lung dar, die Erfolgsquote wird in der Li-teratur mit 86–94% angegeben [7, 25, 26].

Stoßwellentherapie von Pseudarthrosen

Unter der Vorstellung, dass sich durchdie hochenergetische extrakorporaleStoßwellenapplikation (ESWA) die Skle-rosezonen der Knochenenden aufbre-

Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001 S253

Trauma Berufskrankh2001 · 3 [Suppl 2]: S253–S261 © Springer-Verlag 2001 Therapeutische Alternativen

Hans Brandner · Klaus SpäthExtrakorporale Stoßwellentherapie, BG-Unfallklinik Murnau

Extrakorporale Stoßwellentherapie beiKnochenheilungsstörungen

Dr. Hans BrandnerExtrakorporale Stoßwellentherapie,BG-Unfallklinik Murnau,Prof.-Küntscher-Straße 8, 82418 Murnau(E-Mail: [email protected],Tel.: 08841-482452, Fax: 08841-482963)

Zusammenfassung

Mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie(ESWT) lassen sich Knochenheilungsstörun-gen nichtinvasiv, risiko- und nebenwirkungs-arm sowie ambulant therapieren. Die ESWTist wesentlich kostengünstiger und vondeutlich höherer Patientenakzeptanz als dieoperative Behandlung. Die Auswirkungender ESWT auf den Heilungsverlauf vonPseudarthrosen verschiedener Lokalisatio-nen wurden im Rahmen einer einfachenprospektiven Studie überprüft. In 66,7% derFälle kam es zur Ausheilung; zusätzlichkonnte bei allen in laufender Behandlungbefindlichen Patienten (18,1%) eine deutli-che Zunahme der knöchernen Durchbauungnachgewiesen werden. Das heißt, in 84,8%aller Pseudarthrosen (n = 105) kam es nachstandardisierter ESWT zur knöchernen Kon-solidierung bzw. zur deutlichen Zunahmeder knöchernen Durchbauung. Außerdemberichteten 80% aller Patienten über ein völ-liges Abklingen bzw. eine deutliche Besse-rung der Beschwerden. Es konnten keineFaktoren festgestellt werden, die auf dieWirksamkeit der ESWT bei Pseudarthroseneinen entscheidenden Einfluss haben. Beieinem Misserfolg kann problemlos auf eineoperative Therapieform umgestiegen wer-den, die operative Revision verzögert sichdabei maximal um 12 Wochen. Aufgrund dersehr guten Ergebnisse stellt die ESWT beiKnochenheilungsstörungen eine nicht mehrwegzudenkende Alternative zur operativenTherapie dar.

Schlüsselwörter

ESWT · Pseudarthrose · Klinische Untersuchung

Page 2: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

chen lassen, Mikrofrakturen und Häma-tome gesetzt werden und damit die knö-cherne Durchbauung induziert wird,fanden in den letzten Jahren klinischeStudien mit Tiermodellen und In-vivo-Versuchen statt [10, 24]. Gerade im Be-reich des Übergangs vom Weichteilge-webe zu knöchernen Strukturen findensich große Dichteunterschiede der einzel-nen Gewebe, wodurch es zu einer hohenEnergieabgabe der Stoßwellen kommt[24, 39]. Krause [20] unterschied zwi-schen einer direkten und einer indirek-ten mechanischen Wirkung von Stoßwel-len: Die direkte Wirkung entsteht durchdie Umwandlung der Stoßwelle in kine-tische Energie bei Impedanzsprüngen,d. h. beim Auftreffen auf Grenzflächenmit unterschiedlicher akustischer Impe-danz, die indirekte Wirkung wird überdie Kavitation erreicht [20, 28, 29].

Studien zur Pseudarthrosenbehand-lung durch ESWA zeigten eine dosis-abhängige Wirkung an Kortikalis undSpongiosa [1, 14, 39, 40], eine Transfor-mation örtlicher Bindegewebszellen odereine Angioneogenese mit Kallusforma-tion, ähnlich der physiologischen Frak-turheilung [2, 12, 13, 18, 19, 33, 37]. Insbe-sondere konnten Kusnierczak et al. [23]ein Dosis-Wirkungs-Prinzip der ESWTnachweisen: Eine Mindestanzahl an Im-pulsen (1000) oberhalb einer Mindest-energieflussdichte (mittel-hochenerge-tisch) wird benötigt, um Effekte auf dasKnochenzellverhalten zu erreichen undnachzuweisen, dabei ist die Impulszahlder maßgebliche Faktor. Hohe ESWA-Dosen bewirken kurzfristig eine Zell-destruktion, mittelfristig eine Stimula-tion der überlebenden Zellen. Es ist zuvermuten, dass niedrigpotente („schwa-che“) Zellen zerstört und die potenten(„starken“) zum Wachstum angeregtwerden und sich in der Folgezeit wiedervermehren [23].

Als positive Effekte der hochenerge-tischen ESWT auf die Frakturheilungwurden beschrieben [9, 12, 13, 18, 19, 22,33, 37, 39, 40]:

∑ Mikrorisse im kortikalen Knochen(„Fragmentation“, Anfrischung vonFrakturenden),

∑ subperiostale Blutungen, sekundäreHämatome im Frakturbereich,

∑ lokale Dekortikation,∑ Stimulation der peri- und endostalen

Osteogenese (Anregung der Fibro- undOsteoblasten),

∑ Förderung der Proliferation spongiösenKnochens („Kallus“).

Der Effekt der extrakorporalen Stoßwel-lentherapie (ESWT) auf die Knochen-bruchheilung wurde mit der Wirkungeiner Spongiosaplastik (infolge der Ent-stehung von zahllosen kortikalen Mikro-chips) sowie dem Effekt einer ausge-dehnten Beck-Bohrung verglichen [14].

Bürger et al. [6] beobachteten in dennach der Behandlung angefertigtenKnochenszintigrammen eine vermehr-te Perfusion und einen vermehrten Kno-chenstoffwechsel im Vergleich zum Aus-gangsbefund.

Bedingt durch die Erfolge der extra-korporalen Stoßwellenapplikation beider gestörten Knochenbruchheilung,diein der Literatur mit 52–91% angegebenwerden [11, 15, 17,25,26,27,31, 33,40],wur-de in den letzten Jahren im Hinblick aufdie operative Therapie die ESWT zu-nehmend als alternative, nichtinvasiveund risikoärmere Therapiemethode pro-pagiert.

Die Mehrzahl der Publikationen er-füllt die Anforderungen einer wissen-schaftlichen Studie allerdings nicht,außerdem sind die meisten bisher er-schienenen Studien nicht miteinandervergleichbar: Teilweise fehlen Angabenzur verwendeten Energieflussdichte undzur Impulszahl, zur Art, Lokalisationund Zeitdauer der Pseudarthrose, zurvorausgegangenen Behandlung und zurVorbehandlungsdauer, zur Ruhigstel-lung vor und nach der ESWA, z. T. wur-de die Dosis innerhalb der Studie mehr-fach variiert usw. Insbesondere sind dieveröffentlichten Dosierungen sehr inho-mogen und nur sehr schwer zu verglei-chen, da unterschiedliche Stoßwellenge-räte mit verschiedener Energieleistungund verschiedenen Mechanismen derStoßwellenerzeugung verwendet wurden.

Klinische Untersuchungen zur Wirk-samkeit einer Pseudarthrosenbehand-lung sind bekannterweise problematisch,da eine Kontrollgruppe praktisch kaummöglich ist. Prospektive randomisierteStudien fehlen bisher; der wissenschaft-liche Methodenvergleich anhand eines(Operations-)Standards bzw. eine ran-domisierte Studie sind u. E. bezüglichder ESWT-Indikation zur Pseudarthro-senbehandlung aus ethischen Gründennicht durchführbar. Nach im Mittel 2,5(in Einzelfällen bis zu 9) erfolglosenVoroperationen lässt sich der „goldene

S254 Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001

Therapeutische Alternativen

H. Brandner · K. Späth

Extracorporeal shock-wavetherapy for nonunion following bone fractures

Abstract

Extracorporeal shock-wave therapy (ESWT)can be used as a low-risk, noninvasive thera-py for nonunion following bone fractures; inaddition, the incidence of side effects is lowand it can be carried out as an outpatientprocedure. It is also considerably less costlythan operative treatment and patient accep-tance is much better.This simple prospectivestudy was performed to evaluate the influ-ence of ESWT on the course of healing ofpseudarthroses in different locations. In66.7% of cases the pseudarthrosis healedcompletely; in addition, in all patients cur-rently undergoing ESWT (18.1% of the wholecollective) a distinct improvement of bonyhealing was seen.This means that after stan-dardised ESWT complete healing or a distinctimprovement in bony healing was achievedin 84.8% of all nonunions (n = 105). More-over, 80% of all patients reported that theybecame completely symptom free or experi-enced distinctly less severe symptoms.Wedetected no factors with a decisive influenceon the effect of ESWT. If there is no improve-ment with ESWT it will not delay operativetreatment by longer than 12 weeks.Thegood results achieved make ESWT a realalternative to surgery in patients with long-standing bony nonunions.

Keywords

Extracorporeal shock-wave therapy ·Nonunion · Clinical study

Trauma Berufskrankh2001 · 3 [Suppl 2]: S253–S261 © Springer-Verlag 2001

Page 3: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Standard“ nicht mehr randomisiert er-mitteln; kein Patient lässt sich für einerandomisierte Studie rekrutieren, dempostoperativ 10–12 Wochen Gehstützenin Aussicht gestellt werden müssen,wenn ihm alternativ mit der ESWT eineambulante Behandlung und sofortigeMobilität angeboten werden kann [34].Auch ist es bei den ermittelten Erfolgs-quoten der ESWT im Fall einer Pseud-arthrose einem Patienten in keiner Weisezumutbar, noch weiter mit „Nichtstun“zuzuwarten, um dann nach einigen Mo-naten ESWA-behandelte Patienten mitunbehandelten Patienten vergleichen zukönnen. Wir haben aus diesem Grundunsere anfänglich randomisiert begon-nene Studie abgebrochen und in eineeinfache prospektive Studie „umgewan-delt“.

Ziel der Studie

Das Ziel der vorliegenden klinischenStudie war es, im Rahmen einer einfa-chen prospektiven Studie die Auswir-kungen der ESWT auf den Heilungsver-lauf von Pseudarthrosen verschiedenerLokalisationen zu überprüfen. Zusätz-lich sollte untersucht werden, inwieweitdie Lokalisation der Pseudarthrose, dieossäre Potenz (hypertroph oder atroph)oder der Zeitpunkt der ESWT nach derVerletzung bzw. der letzten Operationfür eine spätere Frakturheilung von Be-deutung sind; außerdem sollten die „Ver-sager“ genauer aufgeschlüsselt werden.

Material und Methode

Definition der Pseudarthrosen

Es wurden nur „echte“ Pseudarthrosenentsprechend der Definition nach Wirth[42] in die Studie aufgenommen: Dasheißt, mindestens 6 Monate nach der Ver-letzung oder der letzten Operation zeig-ten sich röntgenologisch keine Anzeicheneiner Ausheilung der Fraktur, und es be-standen Schmerzen bei Belastung bzw.auf Druck oder bei klinischer Biege-oder Rotationsbelastung („Stresstest“).

Einschlusskriterien

Einschlusskriterien waren

∑ ein unbegrenztes Patientenalter,∑ nur „echte“ Pseudarthrosen im Sinn

obiger Definition,

∑ Breite des Pseudarthrosenspalts maxi-mal 5 mm,

∑ kein florider Infekt,∑ kein Tumorleiden,∑ keine angeborene Knochenerkrankung

(z. B. Osteogenesis imperfecta oder an-geborene Tibiapseudarthrose),

∑ interne oder externe Stabilisierungohne erkennbare Fragmentinstabilitätsowie

∑ eine ausreichende Reposition (Tabelle 1).

Die ESWT wurde z. T. ambulant, z. T.während eines stationären Aufenthaltsaus anderer Indikation durchgeführt.Verwendung fand das Gerät Epos-Fluoro(Fa. Dornier) mit elektromagnetischemSystem als elektrischer Schallquelle so-wie mit Ultraschall- und Röntgenortungdes Stoßwellenfokus.

Im Hinblick auf das Dosis-Wir-kungs-Prinzip der ESWT am Knochen[23] bzw. aufgrund eigener Erfahrungnach 3 Misserfolgen mit nieder- undmittelenergetischer ESWA zu Beginnder Studie haben wir grundsätzlich 2000Impulse je Sitzung mit hochenerge-tischer ESWA (d. h. bei Epos-Fluoro-Stufe 4–6, d. h. 0,49–0,79 mJ/mm2) an-gewendet, wobei die hochenergetischeMindestenergieflussdichte immer Stu-fe 4, also 0,49 mJ/mm2 betrug. Die Im-pulsrate lag grundsätzlich bei 120/min,der Abstand der einzelnen Sitzungenvoneinander betrug jeweils 6 Wochen.Der Stoßwellenfokus, d. h. der Applika-tionsort der Stoßwelle, wurde in derRegel unter Durchleuchtung, nur inAusnahmefällen mit Ultraschall festge-legt.Während der Applikation wurde dieImpulszahl von 2000 im Regelfall auf ei-nen einzigen Abschnitt des Pseudarth-rosenspalts bzw. der Sklerosezone ver-

abreicht, nur in Ausnahmefällen wurdedie Impulszahl auf 2-mal 1000 gesplittet,d. h. auf 2 verschiedene Lokalisationendes Pseudarthrosenspalts verteilt; hier-zu wurde der radiologisch festgelegteStoßwellenfokus nach 1000 Stoßwellenentlang des Pseudarthrosenspalts vari-iert. Zur Ankoppelung zwischen behan-delter Extremität und Stoßquelle fandein handelsübliches Ultraschallgel Ver-wendung. Kontrolluntersuchungen mitRöntgenkontrolle in 2 Ebenen erfolgtenjeweils 6 Wochen nach der letzten ESWT.

Anhand der Röntgenaufnahmenwurden die Pseudarthrosen in hyper-trophe und atrophe sowie nach Lokali-sation in diaphysäre und epi- bzw. meta-physäre Pseudarthrosen unterteilt. Alsknöchern konsolidiert wurde eine Frak-tur bewertet, wenn alle 4 Kortikalesdurchbaut waren.

Die Untersuchung des Patienten vorBeginn und nach Abschluss der ESWTwurde durch einen Facharzt vorgenom-men; neben der klinischen und radiolo-gischen Untersuchung mussten insbe-sondere der Nachweis bzw. Ausschlusseiner Instabilität mit schmerzhafter Bie-ge- oder Rotationsbelastung (positiverbzw.negativer Stresstest) geführt werden.Die Beschwerden des Patienten nach Ab-schluss der ESWT wurden unterteilt in

∑ keine Beschwerden,∑ leichte Beschwerden,∑ mäßiggradige Beschwerden,∑ deutliche Beschwerden,∑ Verschlechterung.

Im Hinblick auf die sehr guten Ergeb-nisse des Gesamtkollektivs wurden ab-schließend nur die Misserfolge der Unter-gruppen näher analysiert.

Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001 S255

Tabelle 1Standardisierte extrakorporale Stoßwellentherapie der Pseudarthrosen

ESWT Voraussetzung

2000 Impulse je Sitzung Nur „echte Pseudarthrosen“ mit entsprechenden Beschwerden

Hochenergetische ESWT Keine angeborenen Knochenerkrankungen(Stufe 4–6, d. h. 0,49–0,79 mJ/mm2) Kein Tumorleiden

120 Impulse/min Kein florider Infekt

Abstand der Sitzungen mit Ausreichende RepositionRöntgenkontrolle jeweils 6 Wochen Pseudarthrosenspalt maximal 5 mm breit

Interne oder externe Stabilisierung ohne erkennbare Fragmentinstabilität

Page 4: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Ergebnisse

Beschreibung des Kollektivs

Im Zeitraum von Juli 1998–April 2000(22 Monate) wurden 105 Patienten mit105 Pseudarthrosen mittels ESWA thera-piert. Es handelte sich um 83% männli-che und 17% weibliche Patienten; dasDurchschnittsalter lag bei 45 Jahren(17–72 Jahre), die Häufigkeitsgipfel wa-ren 37 und 57 Jahre.

Entsprechend des röntgenologischenBefunds wurden die Pseudarthrosen inhypertrophe (60%) und atrophe (40%)Pseudarthrosen unterteilt. Es handeltesich vorwiegend um Pseudarthrosen derunteren Extremität (20% Oberschenkel,43% Unterschenkel), seltener um Pseud-arthrosen der oberen Extremität (7%Oberarm, 13% Unterarm), in 7% der Fällehandelte es sich um ausbleibende knö-cherne Heilungen nach Arthrodesen desoberen und unteren Sprunggelenks undbei 10% um „sonstige Lokalisationen“(Klavikula, Beckenbereich) (Abb. 1).

Die Zahl der Voroperationen betrugdurchschnittlich 2,5 (0–9). Im Mittel be-trug die Pseudarthrosendauer 17 Mona-te (6,12–70 Monate), bei den hypertro-phen Pseudarthrosen 14,7 Monate undbei den atrophen Pseudarthrosen 19,3Monate. 65% aller Pseudarthrosen be-trafen die Diaphyse, 29% lagen epi- bzw.metaphysär, 6% waren „sonstige Lokali-sationen“.

Bei insgesamt 10 Pseudarthrosen(9,5%) war ein Infekt vorausgegangen,entsprechend den klinischen und labor-chemischen Untersuchungen bestandjedoch Infektfreiheit von mindestens 3 Monaten.

Die Belastung sowie insbesondereauch die Ruhigstellung der betroffenenExtremität nach der Stoßwellentherapieentsprachen derjenigen vor Beginn derBehandlung, d. h. eine zusätzliche Ent-

lastung oder Ruhigstellung erfolgte inkeinem Fall!

Die durchgeführte Analgesie bei derESWT von Pseudarthrosen ist aus Ta-belle 2 ersichtlich; bemerkenswert hier-zu ist v. a., dass 70% der Patienten mitder Medikation von NSAR (meist Diclo-fenac) gute Schmerztoleranz zeigten unddass 10% keinerlei Analgesierung benö-tigten.

Zeigte sich nach maximal 3-maligerESWT-Anwendung bei der darauf fol-genden Kontrolluntersuchung nach 6Wochen keinerlei Zunahme der knö-chernen Durchbauung, wurde die Be-handlung als „erfolglos“ abgebrochen.

Als Kontraindikationen der ESWTwurden angesehen:

∑ Gerinnungsstörungen,∑ Epiphysenfugen und Infektionen im Fo-

kusbereich,∑ Lungen- oder Darmgewebe im Fokus-

bereich,∑ großlumige Gefäße sowie größere Ner-

ven im Fokusbereich,∑ Pseudarthrosen im Bereich der Wirbel-

säule und des Schädels,∑ Tumoren,∑ Herzschrittmacher,∑ Schwangerschaft.

Untersuchungsergebnisse

Im Durchschnitt waren 2,3 ESWT-Sit-zungen pro Patient bis zur Ausheilungder Pseudarthrose erforderlich [Mini-mum nach nicht durchbauter Arthrode-se des oberen Sprunggelenks mit 2,0 Sit-zungen und Maximum bei Oberarm-pseudarthrosen mit 2,6 Sitzungen (Abb.2, 3)]. In allen Fällen, die zur Ausheilunggebracht wurden, konnte bereits nach 1 ESWA röntgenologisch eine Zunahmeder knöchernen Durchbauung verzeich-net werden.

S256 Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001

Therapeutische Alternativen

Tabelle 2Analgesie bei ESWT von Pseud-arthrosen

Analgesie Anteil der Behandlungen [%]

NSAR 70Piritramid (Dipidolor) 10

oder Metamizol (Novalgin) i. v.

Regionalanästhesie 10Ohne Analgesie 10

Abb. 1 � Stoßwellentherapie nach Lokalisation(n = 105)

US43%

OSG7%

Sonstige10%

OA7%

UA13%

OS20%

Abb. 2 � Notwendige Anzahl ESWA-Behandlungen pro Patient bis zur

Ausheilung der Pseudarthrose.1/3 aller Patienten (n = 105)

benötigten hierzu nur eine 1-maligeSitzung mit 2000 Impulsen; in 8,5%

der Fälle waren 5 Sitzungen erfor-derlich (Durchschnitt:2,3 ESWT-Sitzungen)

%

35

30

25

20

15

10

5

01

Behandlung33,3

2Behandlungen

23,8

3Behandlungen

20,9

4Behandlungen

13,3

5Behandlungen

8,5

Abb. 3 � Durchschnitt-liche Anzahl von ESWT-

Sitzungen bis zur Aus-heilung der Pseud-

arthrose entsprechendder Lokalisation

OSG

Sonstige

Unterarm

Unterschenkel

Oberschenkel

Oberarm

Insgesamt

0 1 2 3

Page 5: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Es kam 1-mal zum Auftreten einerKomplikation, wobei eine instabile Nar-be im Sinn einer Hauterosion aufgebro-chen war, dieser Hautdefekt konnte un-ter entsprechender Therapie nach 10Tagen zur Abheilung gebracht werden;außerdem kam es in etwa 50% der Fällezu minimalen Petechien oder Hautge-fühlsirritationen, die ebenfalls nach we-nigen Tagen folgenlos ausheilten.

Im Gesamtkollektiv kam es in 66,7%aller Pseudarthrosen klinisch und radio-logisch nach ESWT zur endgültigen Aus-heilung (Abb. 4, 5, 6, 7); die Ausheilungs-zeit (Zeitdauer von der ersten ESWA biszur Ausheilung) betrug im Mittel 4,2Monate (1–9 Monate), die längste Aus-heilungszeit wurde bei Oberarmpseud-arthrosen (4,8 Monate), die kürzeste beiUnterarmpseudarthrosen gesehen (3,45Monate) (Tabelle 3).

18,10% der Patienten befanden sichnoch in laufender Behandlung, wobei inall diesen Fällen röntgenologisch einedeutliche Zunahme der knöchernenDurchbauung (3 Kortikales durchbaut)sowie klinisch eine deutliche Besserungder Beschwerden nachzuweisen waren.In 1,9% der Fälle wurde die Behandlungohne Angaben abgebrochen. In 13,3%der Fälle konnten keine knöcherne Kon-solidierung bzw. keine Zunahme der knö-chernen Durchbauung nachgewiesenwerden, sodass eine operative Revisionerforderlich war; diese Fälle sind als „Ver-sager“ zu werten.

Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001 S257

Abb. 4 � Ergebnisse nach ESWT von „echten“ Pseudarthrosen (n = 105) verschiedener Lokalisationen. In insgesamt 84,8% wardie ESWT erfolgreich: In 66,7% kam es zur knöchernen Konsoli-dierung bzw. in 18,1% zur deutlichen Zunahme der knöchernenDurchbauung bei laufender Behandlung. In 13,3% erbrachte dieESWT keinen Erfolg, sodass eine operative Revision erforderlichwurde

66,70%Behandlung beendet,

Pseudarthrose durchbaut

Laufende Behandlung18,10%

Behandlungs-abbruch o.A.

13,30%Keine Konsolidierung,

operative Revision

1,90%

Abb. 5 a, b � 36-jährige Patientin mithypertropher Pseudarthrose der linkenTibia nach Plattenosteosynthese vor 1 Jahr, starke Belastungsschmerzen, aufUnterarmgehstützen angewiesen (a).b Zustand 6 Wochen später: nach 1-mali-ger, standardisierter ESWA knöcherneDurchbauung, beschwerdefreies Gehenohne Hilfsmittel

a b

Abb. 6 a–d � 30-jähriger Patient, 4 Operationen vorausgegangen; atrophe Tibiapseudarthroserechts, letzte Operation (Marknagelung und Spongiosaplastik) 1 Jahr zurückliegend (a); 4-mal ESWT,nach 7 Monaten Pseudarthrose ausgeheilt, kompletter Rückgang der starken belastungsabhängigenBeschwerden (b); Feinfokusaufnahme (c); Zustand nach ME, 9 Monate nach der ersten ESWA (d)

a b c d

Page 6: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Positive Ergebnisse (Ausheilung bzw.deutliche Zunahme der knöchernenDurchbauung) wiesen 92% aller hyper-trophen und 79% aller atrophen Pseud-arthrosen auf.

Nach Abschluss der ESWT-Behand-lung berichteten 60% aller Patientenüber Beschwerdefreiheit, 20% gaben einedeutliche Besserung der Beschwerdenan, 4% eine leichte bis mäßiggradigeBesserung, 14% der Patienten berich-teten über eine gleich bleibende Be-schwerdesymptomatik und 2% gabeneine Verschlechterung ihrer Beschwer-den an (Abb. 8). Hierbei ist zu berück-

sichtigen, dass bei epi- und metaphysä-ren Frakturen gewisse Beschwerden ur-sächlich auch von Gelenkschäden (Ar-throse) herrühren können.

Die Beschwerden, aufgeschlüsseltnach Pseudarthrosentyp, sind in Abb. 9dargestellt.

Ein signifikanter Unterschied bezüg-lich der Lokalisation der Pseudarthrose(diaphysär, epi- und metaphysär) konn-te hierbei weder im Hinblick auf die Be-schwerden noch auf die knöcherne Aus-heilung festgestellt werden.

Unabhängig von dieser Studie wur-den in unserer Klinik im gleichen Zeit-raum 18 Patienten mit verzögerter Kno-chenbruchheilung im Sinn der oben an-geführten Definition mittels ESWA be-handelt (5-mal Unterarm, 3-mal Ober-schenkel, 10-mal Unterschenkel, sämtli-che Frakturen lagen im diaphysären Be-reich); nach 1- bis 3-mal ESWT konntenalle Frakturen innerhalb von maximal 3Monaten zur Ausheilung gebracht wer-den.

Im Gesamtkollektiv musste bei 14von 105 Pseudarthrosen nach maximal3-mal extrakorporaler Stoßwellenthera-pie ein Versagen der Therapie festgestelltwerden (Tabelle 4); es handelte sich hier-bei um 5 Patienten (4,8% des Gesamt-kollektivs) mit hypertropher und um 9Patienten (8,5% des Gesamtkollektivs)mit atropher Pseudarthrose. Das heißt,etwa 8% aller hypertrophen Pseud-arthrosen und etwa 21% aller atrophenPseudarthrosen konnten nicht zur Aus-heilung gebracht werden. Betroffen wa-ren in 6 Fällen die Tibia (3-mal Frakturder Diaphyse, 2-mal Fraktur der proxi-malen Epiphyse bzw. Metaphyse, 1-malSegmenttransport), 2-mal der Ober-schenkel (1-mal Schaftfraktur, 1-malSchafttransplantation), 2-mal ein Zustandnach Sprunggelenkarthrodese, 1-mal einZustand nach Kniegelenkarthrodese,1-mal eine Talushalsfraktur sowie 1-maleine distale Oberarmfraktur (Abb. 10, 11).

Folgende mögliche Ursachen desMisslingens der ESWT können angeführtwerden (Tabelle 4):

In 2 Fällen (Tibiaschaftfraktur, Knie-gelenkarthrodese) war im Fokusbereicheine Osteomyelitis vorausgegangen, wo-bei es im Fall der Tibiafraktur 5 Wochennach ESWT zum erneuten Auftreten ei-ner Fistel gekommen war.

Ebenfalls in 2 Fällen (distale Ober-armschaftfraktur sowie Schienbeinkopf-fraktur) war eindeutig ein Muskelinter-

S258 Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001

Therapeutische Alternativen

Abb. 7 a, b � 46-jährigePatientin, Pseudarthro-se Metatarsale IV rechtsnach Marschfraktur vor1 1/2 Jahren, erfolglose

konservative Therapie(mehrmals mehrwöchi-

ge Gipsruhigstellung),Belastung des Vorfußesnicht möglich (a); 1-mal

ESWT, Pseudarthroseknöchern durchbaut,

schmerzfreie Vollbelas-tung möglich (b)

a b

Tabelle 3Ausheilungszeit

Lokalisation Ausheilungszeit [Monate] Spannweite [Monate]

Oberarmpseudarthrose 4,8 1,5–8Oberschenkelpseudarthrose 4,6 1–9Unterschenkelpseudarthrose 4,55 1,5–8Unterarmpseudarthrose 3,45 1,5–6Durchschnittlich 4,2

Abb. 8 � Beschwerdesymptomatik nach Ab-schluss der ESWT. Nach maximal 5-maligerESWA berichteten 60% aller Patienten (n = 105)über Beschwerdefreiheit und 24% von einerleichten bis deutlichen Besserung der Beschwer-den (s. Text)

gleich14%

verschlechtert2%

gebessert84%

Abb. 9 � Beschwerden nachAbschluss der ESWT, aufge-

schlüsselt nach Pseudarthro-sentyp. Insgesamt gaben etwa93% aller Patienten mit hyper-tropher Pseudarthrose (n = 63)

und 70% aller Patienten mitatropher Pseudarthrose

(n = 42) eine Besserung ihrerBeschwerden an

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0gebessert gleich verschlechtert

Page 7: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

ponat nachweisbar, nach Entfernung des Interponats und Reosteosyntheseerfolgte eine zeitgerechte Frakturhei-lung.

In 3 Fällen ist als Ursache des Miss-erfolgs die Verwendung einer zu niedri-gen Energiestufe anzusehen, es handeltesich um 3 Patienten zu Beginn unsererStudie, aufgrund der vermindertenSchmerztoleranz bei gleichzeitiger Ab-lehnung einer Regionalanästhesie wur-den in 1 Fall nur niedrigenergetischeund in 2 Fällen mittelenergetische Stoß-wellen appliziert,nach 3 Sitzungen konn-ten röntgenologisch keinerlei Reaktio-nen im Bereich der Pseudarthrose nach-gewiesen werden, sodass die Therapieerfolglos abgebrochen wurde.

Bei 4 Patienten sehen wir eine „zwei-felhafte Indikation“ als Ursache des Miss-erfolgs: Es handelte sich 1-mal um einenZustand nach Oberschenkelschafttrans-plantation mit Pseudarthrose im dis-talen Docking-Bereich, je 1-mal um ei-nen Zustand nach Arthrodese des obe-ren bzw. unteren Sprunggelenks, wobeihier das jeweilige Gelenk nur unge-nügend reseziert worden war und grö-ßere Knorpelareale in situ verblieben,sowie 1-mal um eine instabile Talushals-pseudarthrose nach Metallentfernungbei dennoch voller Belastung des be-troffenen Beins.

In 3 Fällen sehen wir das Misslingender ESWT ursächlich in einem völlig

„ausgebrannten“ Knochen nach multi-plen Voroperationen (8–9) und mehr als12-monatiger Entlastung und dadurchAusbildung einer ausgeprägten Inakti-vitätsosteoporose.

Diskussion

Die in einem Zeitraum von 22 Monatenin unserer Klinik mittels ESWA thera-pierten 105 Patienten mit 105 Pseud-arthrosen wurden nach einem strengstandardisierten Schema behandelt, ins-besondere wurden grundsätzlich 2000Impulse je Sitzung mit hochenergeti-schen Stoßwellen, d. h. mindestens 0,49mJ/mm2, angewendet. Die ESWT wurdehierbei ausschließlich erst nach Diagno-se einer „echten“ Pseudarthrose im Sinnder Definition [42] eingesetzt, also zueinem Zeitpunkt,zu dem eine Ausheilungdurch andere Einflüsse unwahrschein-lich war; außerdem handelte es sich im-mer um eine Pseudarthrose ohne er-kennbare Fragmentinstabilität.

Im Gesamtkollektiv kam es hierdurchin 66,7% aller Pseudarthrosen klinischund radiologisch nach durchschnittlich4,2 Monaten sowie nach durchschnitt-lich 2,3 ESWT-Sitzungen zur Aushei-lung; zusätzlich konnten bei den in lau-fender Behandlung befindlichen 18,1%des Gesamtkollektivs röntgenologischeine deutliche Zunahme der knöcher-nen Durchbauung (3 Kortikales durch-baut) sowie klinisch eine deutliche Bes-serung der Beschwerden nachgewiesenwerden.

Das heißt, nach unserer standardi-sierten ESWT kam es in 84,8% allerPseudarthrosen zur knöchernen Konso-lidierung bzw. zur deutlichen Zunahmeder knöchernen Durchbauung. Hervor-zuheben ist hier zusätzlich, dass in alldiesen Fällen bereits nach 1 ESWT-Sit-zung röntgenologisch eine Zunahme derknöchernen Durchbauung erkennbar war.

Außerdem berichteten 80% allerPatienten über ein völliges Abklingenbzw. eine deutliche Besserung der Be-schwerden. Im Vergleich hierzu wird inder Literatur der Erfolg der ESWT beider gestörten Knochenbruchheilung mit52–91% angegeben [33, 40], wobei dieunterschiedlichen Ergebnisse auf einerunterschiedlichen Anwendung der ESWTsowie auf unterschiedlichen Stoßwellen-charakteristika beruhen und somit nursehr bedingt untereinander vergleichbarsind.

Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001 S259

Tabelle 4Therapieversager nach ESWT von Pseudarthrosen (n = 105)

Therapieversager Häufigkeit [n] Häufigkeit [%]

Infekt/Osteomyelitis 2 1,9Interponat 2 1,9Niedrige Energiestufe 3 2,85Zweifelhafte Indikation 4 3,80Ausgebrannt/multiple Voroperationen/Osteoporose 3 2,85Gesamt 14 13,3

Abb. 10 � Beispiel für Versagen der ESWT.29-jährige Patientin, vor 2 1/2 Jahren Unter-schenkeltrümmerfraktur, nach Stabilisierungmit Marknagel: Infekt, nachfolgend zahlreicheOperationen (insgesamt 8, einschließlich Spon-giosaplastik), Ausbildung einer Pseudarthrose.1-mal ESWT, 5 Wochen später erneutes Auftre-ten einer Fistel, röntgenologisch keine Verän-derung im Pseudarthrosenspalt

Abb. 11 � Beispiel für „zweifelhafte Indikation“.57-jähriger Patient Resektionsarthrodeserechtes USG 9 Monate nach Kalkaneusfraktur,Rearthrodese 5 Monate später. Bei nach wie vorfehlender Durchbauung 3-mal ESWT 8 Monatenach Rearthrodese, hierdurch keine Zunahmeder knöchernen Durchbauung. Als Ursache hier-für ist eine ungenügende Resektion der Gelenk-flächen anzusehen

Page 8: Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Knochenheilungsstörungen

Bei insgesamt 14 Patienten des Ge-samtkollektivs (13,3%) war keine Wirkungder ESWT auf die knöcherne Durchbau-ung der Pseudarthrose festzustellen,die-se Fälle sind als Therapieversager nachESWT zu werten.

Im Gesamtkollektiv konnten unterBerücksichtigung der Einschlusskrite-rien keine eindeutigen Faktoren festge-stellt werden, die auf die Wirksamkeitder ESWT bei Pseudarthrosen einenentscheidenden Einfluss haben: Es lässtsich lediglich tendenziell feststellen,dassbei atrophen Pseudarthrosen schlechte-re Ergebnisse erzielt wurden als beihypertrophen Pseudarthrosen. In unse-rem Patientengut konnten bei insgesamtetwa 8% aller hypertrophen Pseud-arthrosen und in etwa 21% aller atrophenPseudarthrosen keine eindeutige positi-ve Wirkung der ESWT nachgewiesenwerden. Über diese tendenziell schlech-teren Ergebnisse bei den atrophen Pseud-arthrosen wird auch in der Literatur be-richtet [5, 15, 16, 40].

Auch konnte kein statistisch signi-fikanter Unterschied in der Ausheilungs-quote von jüngeren gegenüber älteren Pa-tienten, von offenen gegenüber geschlos-senen Frakturen, von Frakturen mit undsolchen ohne größeren Weichteilschaden,von diaphysären gegenüber epi- und me-taphysären Pseudarthrosen sowie vonPseudarthrosen der oberen gegenüberder unteren Extremität nachgewiesenwerden. Ebenso spielten diesbezüglichdie Pseudarthrosendauer (durchschnitt-lich 17 Monate) und die Zahl der Vor-operationen keine wesentliche Rolle.

Auffallend ist, dass in allen 3 Fällenvon Pseudarthrosen, die zu Beginn derStudie mit niedrig- bzw. mittelenergeti-scher ESWA behandelt wurden,keinerleiErfolg erzielt werden konnte; dies stehtim Einklang mit den Berichten in der Li-teratur [23, 31, 32, 35, 40].

Liegt die Ursache der ausbleiben-den Knochenbruchheilung in einemWeichteilinterponat, kann offensichtlichein Erfolg seitens der ESWT nicht er-wartet werden: Dies konnte in 2 Fällendes Gesamtkollektivs durch die anschlie-ßende operative Revision eindeutig nach-gewiesen werden.

Auch ist erwähnenswert, dass vonden 10 Pseudarthrosen,bei denen ein In-fekt vorausgegangen war, sich trotz kli-nischer und laborchemischer Infektfrei-heit in 2 Fällen nach ESWT keinerleiröntgenologische Veränderungen zeig-

ten, wobei es in 1 Fall etwa 5 Wochennach der ESWT zum erneuten Auftreteneiner Fistel kam. Auch andere Autorenhaben festgestellt, dass insbesondere beiatrophen Pseudarthrosen nach abgelau-fenem Infekt die Erfolgsrate der ESWTniedriger ist [4].

Nach durchschnittlich 2,3 ESWT-Sitzungen pro Patient betrug die klini-sche und radiologische Ausheilungszeitim Mittel 4,2 Monate, wobei hier be-züglich der Lokalisation insbesonderezwischen den Unterarmpseudarthrosen(3,45 Monate) und den Oberarmpseud-arthrosen (4,8 Monate) größere Unter-schiede festzustellen waren.

Wie auch in der Literatur beschrie-ben [6, 24, 36], traten insgesamt nur sehrgeringe Nebenwirkungen in Form vonminimalen Petechien oder Hautgefühls-irritationen auf, wobei es nur in 1 Fall zueiner Komplikation im Sinn eines ober-flächlichen Hautdefekts im Bereich ei-ner instabilen Narbe kam.

Als Kontraindikationen sehen wirinsbesondere die floride Osteitis und dieBehandlung von Kindern mit Pseud-arthrosen in der Nähe von Wachstums-fugen.

Als wesentliche Bedingung für einenErfolg der ESWT von Pseudarthrosen istdie Fragmentstabilität durch interneoder externe Stabilisierung zu werten,wobei im Einklang mit den Angaben inder Literatur [16] eine Implantatauslo-ckerung in keinem Fall nachgewiesenwerden konnte.

Ergänzend zu unserer Studie be-treffs „echter“ Pseudarthrosen konntenim gleichen Zeitraum von 22 Monatenbei 18 Patienten eine verzögerte Knochen-bruchheilung nach 1- bis 3-maliger extra-korporaler Stoßwellenapplikation inner-halb von maximal 4 Monaten zur Aus-heilung gebracht werden.

Es kann also ein abnehmender Er-folg der ESWT von der einfachen, verzö-gerten Frakturheilung über die hypertro-phe Pseudarthrose zur atrophen Pseud-arthrose festgestellt werden, wie auch inder Literatur berichtet wurde [5, 15, 16,24, 40].

Schlussfolgerung

Die extrakorporale Stoßwellentherapie(ESWT) ist eine nichtinvasive, risiko-und nebenwirkungsarme Therapieform,die ambulant durchgeführt werden kann;sie ist wesentlich kostengünstiger und

von deutlich höherer Patientenakzep-tanz als die operative Pseudarthrosen-behandlung.

Bei der ESWT von Knochenhei-lungsstörungen handelt es sich im We-sentlichen um eine nicht operative, nar-benfreie Anfrischung der Pseudarthro-senränder [3]. Hierdurch können einewesentliche Beschleunigung der knö-chernen Durchbauung und im Endef-fekt auch eine Verkürzung der Krank-heitsdauer und damit der Arbeitsunfä-higkeit erzielt werden.

Aufgrund der sehr guten Ergebnissestellt die ESWT für uns eine nicht mehrwegzudenkende Alternative zur opera-tiven Therapie dar. Bei evidenter Kno-chenheilungsstörung ist u. E. in der heu-tigen Zeit ein weiteres Zuwarten nichtmehr angezeigt, die ESWT sollte als ad-juvante Therapie in den dafür geeigne-ten und Erfolg versprechenden Fällenvon verzögerten Frakturheilungen undPseudarthrosen entsprechend frühzeitigeingesetzt werden. Zeichnet sich nachspätestens 2 ESWT-Sitzungen jeweils imAbstand von etwa 6 Wochen ein Misser-folg ab, kann problemlos auf eine opera-tive Therapieform umgestiegen werden,d. h. bei Misserfolg der ESWT verzögertsich ein Revisionseingriff maximal um12 Wochen.

Es besteht insgesamt noch ein um-fangreicher Forschungsbedarf; der Bun-desausschuss der Ärzte und Kranken-kassen wird diesbezüglich aufgefordert,die genauen Bedingungen für eine pro-spektive Studie darzulegen, die für dieAnerkennung der extrakorporalen Stoß-wellentherapie als „wissenschaftlich be-gründete Methode“ erforderlich sind. Essollte sich jedoch um Bedingungen han-deln, die erfüllbar, den Patienten zumut-bar und vom ethischen Standpunkt ausvertretbar sind!

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