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Vollzugsdienst Der Fachzeitschrift für die Bediensteten des Justizvollzugs E 5604 Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands 4-5/2014 - 61. Jahrgang ver.di verabschiedet sich von glaubwürdiger Interessen- vertretung im Justizvollzug Ausgehandeltes Zahlungsniveau liegt knapp oberhalb des Mindestlohnes Seite 1 Riesenerfolg für den BSBD-Landes- verband Baden-Württemberg: Durchbruch beim „Stundungsmodell” Vorgesehene Einsparungen von 326 Stellen in der Landesjustiz sind vom Tisch Seite 7 Tarifeinheitsgesetz: Regierung zur Gesetzesinitiative wild entschlossen Soll die Macht kleiner, kampfstarker Gewerkschaften gebrochen werden? Seite 62 BSBD Gewerkschaft Strafvollzug dbb Hessen Hamburg Saarland BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Baden-Württemberg Bayern Saarland BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Rheinland-Pfalz BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Nordrhein-Westfalen BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Hessen BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Thüringen Niedersachsen BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Bremen BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Schleswig-Holstein Hamburg BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Mecklenburg-Vorpommern BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Brandenburg BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Berlin BSBD Gewerkschaft Strafvollzug Sachsen-Anhalt Sachsen BSBD - meine Gewerkschaft immer, überall, kompetent ! Fachteil: Überstunden bei Schichtarbeit

Fachzeitschrift BSBD dbb E 5604 Vollzugsdienst€¦ · Dies wird insbesondere von den Kolle-ginnen und Kollegen des AVD anerkannt und in der Arbeit mit den Verwahrten Wert geschätzt

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  • VollzugsdienstDerFachzeitschrif t für die Bediensteten des Justizvollzugs E 5604

    Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands4-5/2014 - 61. Jahrgang

    ver.di verabschiedet sich von glaubwürdiger Interessen-vertretung im Justizvollzug

    Ausgehandeltes Zahlungsniveau liegtknapp oberhalb des Mindestlohnes

    Seite 1

    Riesenerfolg für den BSBD-Landes-verband Baden-Württemberg:Durchbruch beim „Stundungsmodell”

    Vorgesehene Einsparungen von 326 Stellen in der Landesjustiz sind vom Tisch

    Seite 7

    Tarifeinheitsgesetz: Regierung zur Gesetzesinitiative wild entschlossen

    Soll die Macht kleiner, kampfstarker Gewerkschaften gebrochen werden?

    Seite 62

    BSBDGewerkschaft Strafvollzug

    dbb

    Hessen

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    Der BSBD vertritt die berufspolitischen, rechtlichen

    sozialen und wirtschaftlichen Belange der Anwärterinnen und Anwärter, Aktiven und Ehemaligen

    ist eine Solidargemeinschaft aller im Justizvollzug tätigen

    steht auf Landes-, Bundes- und Europaebene mit hoher Fachkompetenz im permanenten Kontakt mit allen wesentlichen Entscheidungsträgern der Berufspolitik im Justizvollzug

    ist ehrenamtlich organisiert (keine vollzugsfremden Berufsfunktionäre) und ist von daher mit den Problemen der Vollzugsbediensteten und des Vollzugsalltags bestens vertraut

    bekennt sich ausdrücklich zum geltenden Streik- und Schlichtungsrecht für Arbeitnehmer

    ist Herausgeber der 5 x jährlich erscheinenden Fachzeitschrift „Der Vollzugsdienst“

    Justizvollzug – Sicherheit für Deutschland !

    Sicherheit im Vollzug –Wer, wenn nicht wir ! BSBD

    Als Serviceeinrichtung des dbb unterstützt das dbb vorsorgewerk den BSBD bei der Mitgliederbindung und -gewinnung.

    Dazu bieten wir in Kooperation mit ausgewählten Versicherungs- und Finanzpartnern besonders günstige Angebote rund ums Versichern, Sparen und Finanzieren.

    Unsere attraktive Angebotspalette zeichnet sich durch besonders günstige Tarife und exklusive Mitgliedsvorteile für die Mitglieder des BSBD sowie ihre Angehörigen aus und ist auf die spezifi schen Belange des öffentlichen Dienstes ausgerichtet.

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    BSBD - meine Gewerkschaf t immer, überall, kompetent !

    Fachteil: Überstunden bei Schichtarbeit

  • Bundesvorsitzender Anton Bachl [email protected] www.bsbd.de

    Stellv. Bundesvorsitzende Petra Gerken-Wolf [email protected] [email protected]

    Stellv. Bundesvorsitzender Wolfgang Jänicke [email protected]

    Stellv. Bundesvorsitzender Friedhelm Sanker [email protected]

    Stellv. Bundesvorsitzender Franz-Josef Schäfer [email protected]

    Schriftleitung Burghard Neumann [email protected] [email protected]

    Landesverbände Vorsitzende

    Baden-Württemberg Alexander Schmid [email protected] www.bsbd-bawue.de

    Bayern Ralf Simon [email protected] www.jvb-bayern.de Berlin Thomas Goiny [email protected] www.bsbd-berlin.de

    Brandenburg Willi Köbke [email protected] www.bsbd-brb.de

    Bremen Werner Fincke [email protected]

    Hamburg Thomas Wittenburg [email protected] www.lvhs-hamburg.de

    Hessen Birgit Kannegießer [email protected] www.bsbd-hessen.de

    Mecklenburg-Vorpommern Helmut Halwahs [email protected] www.bsbd-mv.de

    Niedersachsen Uwe Oelkers [email protected] www.vnsb.de

    Nordrhein-Westfalen Peter Brock [email protected] www.bsbd-nrw.de

    Rheinland-Pfalz Winfried Conrad [email protected] www.bsbd-rlp.de

    Saarland Markus Wollscheid [email protected]

    Sachsen René Selle [email protected] www.bsbd-sachsen.de

    Sachsen-Anhalt Uwe Bülau [email protected] www.bsbd-lsa.de

    Schleswig-Holstein Michael Hinrichsen [email protected] www.bsbdsh.de

    Thüringen Gerd Schulz [email protected] www.bsbd-thueringen.de

    Mitglied im dbb beamtenbund und tarifunion

    I N H A LT

    FAC H T E I L

    10 4 Überstunden bei Wechselschicht- und Schichtarbeit

    Re d a k t i o n s s c h l u s s für die Ausgabe 6/2014:1 5 . N o v e m b e r 2 014

    B U N D E S V O R S TA N D

    1 ver.di verabschiedet sich von glaubwürdiger Vertretung der Interessen der Strafvollzugsbediensteten

    4 Verlässliche Daten zum Strafvollzug im föderalen Deutschland unverzichtbar

    5 Einkommensrunde 2015: „Früher Vogel fängt den Wurm”

    5 Wann ist endlich Schluss mit Benachteiligung und Ungerechtigkeit?

    6 Ein Brustimplantat ist kein Hindernis für den Polizeidienst

    L A N D E S V E R B Ä N D E

    7 Baden-Wür ttemberg

    2 2 Bayern

    2 5 Berl in

    3 0 Brandenburg

    3 6 Bremen

    37 Hamburg

    4 4 Hessen

    5 3 Mecklenburg-Vorpommern

    57 Niedersachsen

    6 2 Nordrhein-Westfalen

    76 Rheinland-Pfalz

    8 2 Saar land

    8 8 Sachsen

    91 Sachsen- Anhalt

    9 8 Schleswig-Holstein

    10 0 Thür ingen

    BSBDGewerkschaft Strafvollzug

    Europäische Union der Unabhängigen Gewerkschaften (CESI)

  • DER VOLLZUGSDIENST 4-5/2014 MECKLENBURG-VORPOMMERN 53

    Sicherheit und Ordnung wieder im VordergrundAktuelles aus der Sicherungsverwahrung in der JVA BützowNachdem am 1. Oktober 2013 die Anstaltsleitung der JVA Bützow und damit auch die Vollzugsleitung in der Sicherungsverwahrung wechselte, zuständig ist seit diesem Zeitpunkt nunmehr Herr Leitender Regierungs-direktor Dr. Schäfer, gibt es weitere Veränderung.

    Der dienstälteste Beamte des gehobenen Dienstes der JVA Bützow und Abtei-lungsleiter der Sicherungsverwahrung, unser langjähriger BSBD-Kollege Klaus Bick ist zum 1. September 2014 in den Ruhestand gegangen.

    Zudem hat eine in der Sicherungsver-wahrung tätige Diplom-Psychologin ihre dortige Tätigkeit beendet und arbeitet nunmehr im Haupthaus der JVA Bützow. Es gibt die Möglichkeit, dass sich weitere Veränderungen, die die behandelte Ebe-ne betreffen, in der Sicherungsverwah-

    rung ergeben werden. Zudem wird die Stelle der Abteilungsleitung ausgeschrie-ben werden.

    Anm.: Hier gibt der BSBD zu bedenken und regt an, ob es nicht angezeigt wäre, von der Begrifflichkeit der der Abteilungsleitung der Sicherungsverwahrung abzugehen und diese Stelle in eine Vollzugsleitungsstelle umzuwidmen. Kommissarisch wird die Abteilungsleitung derzeit von einer DiplomPsychologin ausgeübt – die sich natürlich in der Laufbahn des Höheren Dienstes befindet. Schlussfolgernd ist es aus gewerkschaftlicher Sicht sinnvoll, die Leitungsstelle als Vollzugsleitung auszuschreiben.

    „Die Politik“ in der Sicherungsverwahrung scheint sich zu ändernIn der Betrachtung (von außen) der aktu-ellen Situation in der Sicherungsverwah-

    rung der JVA Bützow scheint sich zudem „die Politik“ in der Sicherungsverwah-rung zu verändern: In der Konzeption der früheren Anstaltsleitung für die Si-cherungsverwahrung lag der Fokus auf dem Aspekt der Behandlung, dem das gesamte normale vollzugliche Geschehen einer Justizvollzugsanstalt als zweitrangig untergeordnet war.

    Mit dem Wechsel hin zu Herrn Dr. Schäfer als Leiter der Sicherungsverwah-rung, wurde das normale vollzugliche Geschehen wieder mehr in den Focus gerückt. Sicherheit und Ordnung spielen seitdem eine größere Rolle in der Siche-rungsverwahrung.

    Dies wird insbesondere von den Kolle-ginnen und Kollegen des AVD anerkannt und in der Arbeit mit den Verwahrten Wert geschätzt.

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Gerichtsentscheidung ist jetzt rechtskräftig Organisationsmaßnahmen bei blutübertragenden Krankheiten – AktenkennzeichnungWie wir schon mehrfach berichte-ten, hatte das Justizministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit Erlass vom 12. Februar 2012 die Aktenkennzeichnung („Blutkontakt meiden“) landesweit aufgehoben.

    Das Verwaltungsgericht Greifswald war der Sichtweise des Hauptpersonal-rates beim Justizministerium des Lan-des Mecklenburg-Vorpommern gefolgt, dass dies ein mitbestimmungspflichtiger Tatbestand im Sinne des Personalvertre-tungsgesetzes ist und die diesbezügliche Gerichtsentscheidung auf Antrag des Hauptpersonalrates ist rechtskräftig ge-worden. Nach wie vor vertritt der BSBD

    die Ansicht, dass der Dienstherr bei allen Maßnahmen, die insbesondere auch eine Stigmatisierung von Gefangenen bedeu-ten könnten, abwägen muss, wie er seine Fürsorgepflicht seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber ausübt.

    Aktenkennzeichnung weiterhin ein „heißes Eisen“Wir möchten betonen, dass nicht das Thema Aids das im Vollzug Mecklen-burg-Vorpommerns relevante Thema ist, sondern vielmehr der Schutz der Bedien-steten (die Fürsorgepflicht des Dienst-herrn) vor Erkrankungen wie Hepatitis und TBC. Letztendlich weist der BSBD darauf hin, dass sich die Gruppe der Be-

    diensteten nicht nur aus dem Justizvoll-zug rekrutiert, sondern es können auch Kolleginnen und Kollegen der Staatsan-waltschaften und Gerichte durch (Tröpf-chen)Infektionen (gesundheitsschädi-gend) betroffen sein.

    Das Thema Aktenkennzeichnung ist zum Redaktionsschluss dieser Vollzugs-dienst-Ausgabe noch nicht abschließend durch das Justizministerium geklärt wor-den. Für uns als BSBD und als Mitglie-der des Hauptpersonalrates sowie der ört-lichen Personalräte bleibt dies ein „heißes Eisen“, das wir nicht aus dem Blick ver-lieren werden !

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Immenser Zuwachs an Überstunden seit November 2013Eine Deckelung soll im Rahmen einer Dienstvereinbarung erreicht werdenDas Justizministerium stellte uns freundlicherweise aktuelle Zahlen zur Situation der Überstunden der Kolleginnen und Kollegen des Allge-meinen Vollzugsdienstes zur Verfü-gung.

    Mit Erschrecken müssen wir zur Kennt-nis nehmen, dass sich seit dem Novem-ber 2013 ein immenser Zuwachs an Überstunden im Land Mecklenburg-Vor-pommern bis zum 30. Juni 2014, dem

    letzten Erfassungszeitpunkt, ergeben hat. Die Überstundenzahl stieg von rund 18.000 auf rund 32.000 Überstunden!

    Analyse und Bewertung der aktuellen Zahlen in VorbereitungEine genaue Analyse dieser Zahlen und Beurteilung der aktuellen Situation der Kolleginnen und Kollegen des Allgemeinen Vollzugsdienstes, werden wir zu gegebener Zeit nach Aussprache mit

    Bediensteten des AVD in einer nachfol-genden Ausgabe des Vollzugsdienstes präsentieren.

    Der Personalrat der JVA Bützow bei-spielsweise bemüht sich mit dem An-staltsleiter, Herrn Leitenden Regierungs-direktor Dr. Schäfer, eine Regelung zu finden, dass im Rahmen einer Dienstver-einbarung eine Deckelung von Überstun-den erreicht wird.

    Helmut Halwahs und HansJürgen Papenfuß

  • 54 MECKLENBURG-VORPOMMERN

    Am 12. September 2014

    Richtfest zum Neubau des Hafthauses H JVA BützowBaumaßnahmen in den Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern

    DER VOLLZUGSDIENST 4-5/2014

    Der Fortschritt der Baumaßnahmen in der in der JVA Bützow dokumen-tierte sich am 12. September 2014 in dem Richtfest des neuen Haft-hauses H.

    Traditionell ist es Aufgabe des Bauherrn, also hier von Frau Justizministerin Ku-der, mit Unterstützung des Zimmer-manns einen Nagel einzuschlagen. (Im Fotohintergrund der zuständige stellver-tretende Anstaltsleiter der JVA Bützow, Herr Regierungsdirektor Straub, sowie

    der stellvertretende Abteilungsleiter der Abteilung zwei im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern, Herr Mini-sterialrat Suhrbier).

    Die Richtfeier wurde von Herrn Lei-tenden Regierungsdirektor Dr. Schäfer zunächst mit Worten, dann aber auch mit der von ihm ins Leben gerufenen Band (Elektropiano: Herr Dr. Schäfer; Gitarren: Herr Fust sowie Herr Kah-nert; Schlagzeug: Herr Plewka aus der JVA Stralsund) eröffnet. Nach aktueller Zeitplanung zeichnet sich die terminge-

    rechte Fertigstel-lung des Hafthauses H mit 142 Haftplätzen, im wesentlichen Hafträume der Einzelunterbringung mit separatem Sanitärraum einschließlich Dusche, zum September des Jahres 2015 ab. Noch im Herbst wird das Hafthaus gegen Regen geschützt sein, so dass im Winter der umfangreiche Innenausbau voranschreiten kann.

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Fotos (3): BSBD MV

    Weitere Ausbildungsplätze notwendigIm Justizvollzug Mecklenburg-Vorpommerns fehlen nach wie vor Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des allgemeinen Vollzugs-dienstes.

    Der Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands, Landesver-band Mecklenburg-Vorpommern, weist in aller Deutlichkeit und wie-derholt darauf hin, dass auch durch die Erweiterung der Ausbildung (zwei Klassen mit je 20 Ausbildungsplät-zen) die bereits entstandenen und weiter entstehenden „Löcher“ in der Personaldecke im Vollzug des Landes Mecklenburg-Vorpommern – verur-sacht durch regulären, oder auch vor-zeitigen Ruhestand von Kolleginnen und Kollegen des AVD – mit den da-für vorgesehenen Maßnahmen nicht zu „stopfen“ sind. Hier muss dringend Abhilfe geschaf-fen werden !

    Helmut Halwahs und HansJürgen Papenfuß

    Zustand ist nicht hinzunehmen!2014 keine Beförderungsstellen für die Justizvollzugsanstalten

    Leider müssen wir hier als BSBD in Mecklenburg-Vorpommern deutliche Skepsis verbreiten.

    Die Fristen für die Erstellung der Beur-teilungen des zweiten Einstiegsamtes der ersten Laufbahngruppe sind selbstver-ständlich alle abgelaufen – aber dennoch sind immer noch nicht alle Beurteilungen den Kolleginnen und Kollegen rechtsver-bindlich eröffnet worden.

    In der Folge dieses Zustands rechnen wir als Gewerkschaft leider wieder da-mit, dass durch das Justizministerium im Jahr 2014 keine Beförderungsstellen für die Justizvollzugsanstalten „freigege-ben werden können“. Wir beziehen uns hier im Wesentlichen auf die Laufbahn-

    gruppe des Allgemeinen Vollzugsdiens-tes und der Verwaltung (2. Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1), gehen dann aber auch davon aus, dass unsere Fest-stellungen auch für die Laufbahnen der zweiten Laufbahngruppe gelten werden.

    Da wir als BSBD der Auffassung sind, dass dieser Zustand insbesondere für den Allgemeinen Vollzugsdienst nicht hinzu-nehmen ist, gerade auch vor dem Hinter-grund, dass es auch in den vergangenen Jahren nur wenige Beförderungen im zweiten Einstiegsamt der Laufbahngrup-pe eins gab, sehen wir mehr denn je die Notwendigkeit, als Gewerkschafter den politischen Weg zu beschreiten.

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Landesverband MecklenburgVorpommern

    Gemeinsam stark – für Deine Interessen

    Besuchen Sie uns im Internet: www.bsbd-mv.de

  • MECKLENBURG-VORPOMMERN 55 DER VOLLZUGSDIENST 4-5/2014

    1,2 Millionen Euro stehen zur Verfü-gung, um in der JVA Stralsund, in einem zweiten Bauabschnitt den offenen Voll-zug zu erweitern: hier soll auch ein Be-reich des offenen Vollzuges für die in Strafhaft einsitzenden weiblichen Ge-fangenen geschaffen werden.

    Zudem gibt es ausreichende finanzielle Mittel (knapp 6 Millionen Euro), um in der JVA Waldeck nunmehr endlich mit

    der technischen Sanierung beginnen zu können.

    Auch dies ist eine große Baumaßnah-me, die eine Belastung des gesamten Voll-zuges in Mecklenburg-Vorpommern zur Folge haben kann.

    In der JVA Bützow gibt es eine weitere Großbaustelle, die die Sanierung des A-Flügels/der Vollzugsabteilung A betrifft: Die Baumaßnahmen auf dem A Flügel schreiten voran, jedoch haben sich in der

    Bauphase einige Komplikationen erge-ben. Die ausführenden Baufirmen muss-ten immer wieder mit großen Findlingen kämpfen, die in dem Altbau verbaut wa-ren.

    Es zeichnet sich eine leichte Verzöge-rung der Fertigstellung an, jedoch scheint derzeit noch der Beginn des Jahres 2016 als Fertigstellungszeitpunkt realistisch

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Weitere Baumaßnahmen in den Vollzugsanstalten des LandesAusreichend finanzielle Mittel (1,2 Millionen Euro) sind bereitgestellt

    Auch wenn wir erst im Aufbau der Seniorenbewegung sind, sollte die Leitung des Landesverbandes des BSBD-M-V in der gegenwärtigen Zeit, in der vermehrt Kolleginnen und Kollegen in Rente bzw. Pension gehen, seinen Einfluss an den dafür zuständigen Stellen geltend machen.

    Wir können und müssen feststellen, dass der Informationsbe-darf unserer Mitglieder, die in absehbarer Zeit aus dem aktiven Dienst ausscheiden, erfahrungsgemäß groß ist. Es geht beispiels-weise um solche Fragen: Was ist bei der Antragsstellung meiner künftigen Rente oder Pension zu beachten, wie ist deren Besteu-erung oder um Fragen zur Beihilfe, aber auch, was passiert bzw. tritt ein, wenn ich Rente und Pension gleichzeitig erhalte.

    Es ist sicherzustellen, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht nur Hilfe, sondern eine entsprechende fachliche und kompe-tente Beratung erhalten. Dies bedarf einer engen Zusammenar-beit mit der Landesseniorenvertretung Mecklenburg-Vorpom-mern sowie der dbb Bundesseniorenvertretung.

    In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuwirken, dass die längst überfällige Angleichung der Rentenwerte OST und WEST nun endlich verwirklicht wird.

    So stelle ich mir eine Betreuung unserer zukünftigen Rent-nerinnen und Rentner, aber auch unserer Versorgungsemp-fängerinnen und Versorgungsempfänger vor. Dieser Aufgabe muss sich der BSBD-M-V jetzt und in der Zukunft verstärkt stellen. W. Brückner

    Der Blick von außen auf die Baustelle des A-Flügels. Der Blick in die Baustelle des Hafthauses A. Fotos (2): BSBD MV

    Die Seniorenbewegung ist in der AufbauphaseGroßer Beratungsbedarf bei den Betroffenen

    Klaus Bick in den Ruhestand verabschiedet46 Jahre lang in der JVA Bützow tätig

    Wir haben unseren langjährigen Kollegen Klaus Bick, un-ser BSBD-Mitglied, nach mehr als 46 Jahren (vom April 1968 bis zum 31. August 2014 in der JVA Bützow) der Tätigkeit in der JVA in den wohlverdienten Ruhestand ver-abschiedet.

    Justizamtsrat Klaus Bick war zuletzt als Vollzugsabteilungs-leiter in der Siche-rungsverwahrung der JVA Bützow tätig. Für diese Tätigkeit in der Sicherungsverwah-rung zum Ende sei-ner Arbeit in der JVA Bützow wurde Klaus Bick ausgewählt, da er zuvor über viele Jahre als Vollzugsab-teilungsleiter für die Gefangenen in der JVA zuständig war, die zu langen, insbesondere auch zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Für seine Zukunft wün-schen wir unserem Kollegen Klaus Bick alles Gute.

    Helmut Halwahs und Hans-Jürgen Papenfuß

    Foto: BSBD MecklenburgVorpommern

  • 56 MECKLENBURG-VORPOMMERN DER VOLLZUGSDIENST 4-5/2014

    Zwischen Evolution und FischbrötchenKurzweiliger Ausflug führte nach Rostock in den Zoo und das dortige Darwineum

    „Ab in den Norden!“ – so lautete das Motto des diesjährigen Familienaus-flugs des BSBD Ortsverband der JVA Neubrandenburg. Besonders erfreu-lich war das Wiedersehen mit un-seren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, welche sich zahlreich an der Reise beteiligten.

    In diesem Jahr war unser Ziel das Dar-wineum im Rostocker Zoo, gefolgt von einem Spaziergang am Alten Strom in Warnemünde, zu Leuchtturm, Mole, Strand und Teepott. Die Reise begann am Vormittag mit der Bahnfahrt nach Rostock und einem zünftigen Frühstück im Zug. Bei Laugenbretzeln und Mett-würstchen entspannen sich schnell ausge-lassene Gespräche zwischen Pensionären und den noch aktiven Kollegen über die Arbeit, das Leben nach der Arbeit, über alte und neue Zeiten. Vor allem Kalle lief zu gewohnter Hochform auf und er-zählte Geschichten bei denen kein Auge trocken blieb.

    Als ehemaliger Rostocker flocht er immer wieder kleine Anekdoten aus vergangenen Tagen der Stadt in die Un-terhaltungen mit ein, so auch über die

    Gaststätte Klock 8, auf dem ehemaligen Gelände des Rostocker Ostseestudios, welche an die gleichnamige Unterhal-tungssendung im DDR-Fernsehen er-innert, deren Gastgeber Horst Köbbert sowie über Kuddel und Hein und die Hafenbar am Alten Strom. Die Zeit flog förmlich dahin.

    Am Eingang des Rostocker Zoo erwar-tete uns bereits Olli, der schließlich unse-re Reisegruppe komplett machte.

    ... vom Einzeller bis zum modernen Menschen ...Im Darwineum konnten wir die Geburt des Universums erleben, explodierende Sterne sehen und der Entstehung des Mondes bei einem gigantischen kos-mischen Unfall beiwohnen. In Terrarien und Aquarien wurden urzeitliche Tiere gezeigt und das Wunder der Evolution – vom winzigen Einzeller bis zum moder-nen Menschen erzählt.

    In der Tropenhalle schließlich beo-bachteten wir die hier lebenden Gorillas und Orang-Utans in ihren liebevoll, mit viel Platz zum Klettern und Toben, an-gelegten Gehegen. Um unseren müden Füßen eine Pause zu gönnen, legten wir

    auf dem Weg vom Rostocker Zoo nach Warnemünde, in der Gasthausbrauerei Trotzenburg eine Rast ein. Bei deftigen Essen in geselliger Runde und selbst ge-brauten, frisch gezapftem Bier erholten wir uns schnell. Auch wenn die gemüt-liche Brauerei zum verweilen einlud, machten wir uns dann doch auf den Weg für den letzten Abschnitt unserer Reise.

    In Warnemünde angekommen schlen-derten wir, bei strahlend blauem Him-mel, über die Flaniermeile am Alten Strom hinauf zum Leuchtturm, vorbei an liebevoll renovierten Kapitänshäusern mit Restaurants und Cafés, Boutiquen und kleinen Läden. Zwischen Backfisch-Udo und Futter-Kutter wurde manches Fischbrötchen vernascht. Am Teepott schließlich gab es noch eine Tasse Kaffee, dänische Eiscreme und einen herrlichen Blick auf die Ostsee und den Strand von Warnemünde. Um die Gruppenspiele der Fußballweltmeisterschaft, nicht zu verpassen votierten alle einstimmig für eine rechtzeitige Heimreise, welche letzt-endlich mit einem fantastischen Blick auf einen prächtigen Regenborgen über Neu-brandenburg gekrönt wurde.

    Matthias Nicolai

    Fotos (4): BSBD M-V

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