Fakten, die von der Milchwerbung verschwiegen · PDF fileO Fakten, die von der Milchwerbung verschwiegen werden Was steckt wirklich in der MILCH?

Embed Size (px)

Citation preview

  • Foto

    : D

    anie

    l Pfe

    iffe

    nb

    erg

    er /

    PIX

    ELIO

    Fakten, die von der Milchwerbungverschwiegen werden

    Was steckt wirklich in der MILCH?

  • 2 Schweizerische Vereinigung fr Vegetarismus (SVV ) www.vegetarismus.ch

    Mythos Milch

    Die Milch ist von vielenMythen umgeben:Ohne Milch zu wenigKalzium, Jedes Kindbraucht (Kuh-)Milch,Milch ist gesund usw.Erst auf den zweitenBlick merkt man, dassdies nicht den Tatsachenentspricht, sondern dassdiese Vorurteile denmassiven Werbeaufwen-dungen der Milchindus-trie in den letzten Jahrzehnten zu verdanken sind.Bedenkt man, dass pro Jahr in der Schweiz rund3438000000 kg (= 3,438 Millionen Tonnen fr2010)1 Milch produziert werden, so versteht man dieAnstrengungen der Milchlobby. Ob gesund odernicht: Die Milch muss konsumiert (und subventio-niert) werden!

    Dieser Text enthlt keine neuen Fakten, sondern ver-sucht, einen berblick ber bekanntes Wissen zumThema Milch zu geben, das von der Werbung ver-schwiegen wird.

    Renato Pichler, SVV-Prsident

    Inhalt

    Naturgesetze....................3

    Bio-Milch..........................5

    Gesundheit.......................6

    Nachteile der Milch...........7

    Schadstoffbelastung.......10

    Osteoporose...................11

    Kalzium..........................11

    Eiweiss...........................11

    kologie........................12

    konomie......................12

    Alternativen....................14

    Fussnoten.......................15

    Mehr Informationen.......16

    Mehr Informationen gibt es auf unserer Internetseite:

    www.vegetarismus.ch

    Mythos Milch

  • 3Schweizerische Vereinigung fr Vegetarismus (SVV ) www.vegetarismus.ch

    Naturgesetze

    In der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Tier(oder der Mensch) artfremde Milch konsumiert. Zu-dem ist der Mensch das einzige Lebewesen, das sichnoch im Erwachsenenalter nicht von der Milch tren-nen kann. Er hlt ein solches naturwidriges Verhaltensogar fr lebensnotwendig!Die Milch jeder Sugetierart ist nicht nur speziell aufdie Bedrfnisse des Suglings der eigenen Nachkom-men zugeschnitten, sondern passt sich sogar derEntwicklung des Suglings in den ersten Lebensmo-naten an. Das heisst, in den ersten Lebensmonateneines Suglings hat die arteigene Muttermilch dieideale Zusammensetzung. Dies lsst sich wederdurch eine artfremde Einheitsmilch noch durch einProdukt der Nahrungsmittelindustrie ersetzen.

    Ursache fr Allergien

    Fr den menschlichen Organismus ist Tiermilch einFremdstoff, gegen den er sich oft mit Allergien undErkrankungen wehrt. Die Allergien werden jedochmeist nicht mit dem Verzehr von Milchprodukten inZusammenhang gebracht und deshalb oft als unheil-bar angesehen.Tiermilch ist in ihrer Zusammensetzung ganz auf dasWachstum des arteigenen Jungtieres abgestimmt.Als Beispiel betrachten wir zuerst den Eiweissgehaltder Milch: Je schneller ein Tierkind sein Gewicht ver-doppelt, umso hher ist der Milcheiweissgehalt sei-ner Muttermilch.

    Einige Beispiele:2

    Kaninchenmilch enthlt 10,4% Eiweiss,Zeit fr Gewichtsverdopplung: 6 Tage

    Katzenmilch 7%: 9 Tage Kuhmilch 3,3%: 47 Tage menschliche Muttermilch 1,2%: 180 Tage

    Innerhalb des ersten Jahres kann ein Kalb bis zu mehre-re hundert Kilo schwer werden, welche Menschenmut-ter erwartet das von ihrem Kind?

    Ein Plakat von soylent-network.com veranschaulicht,wie unnatrlich der Milchkon-sum fr den Menschen eigent-lich ist.

    Naturgesetze

    Neurodermitis ist besonders beiKleinkindern eine hufige Ab-wehrreaktion des Krpers ge-gen die Milch.

  • 4 Schweizerische Vereinigung fr Vegetarismus (SVV ) www.vegetarismus.ch

    Die Kuhmilch ist genau auf das Bedrfnis des Kalbesabgestimmt: schnelles Wachstum, starker Knochen-bau, jedoch mssige Gehirnentwicklung. Wegen desschnellen Wachstums des Kalbes enthlt die Kuh-milch vier- bis fnfmal mehr Kalzium als die Frauen-milch und im Schnitt um einige Male mehr Mineral-stoffe und Eiweiss. Dies ermglicht das schnelleWachstum des Kalbes, was in freier Natur berlebens-notwendig wre, um mglichst bald mit der Herdevor Raubtieren flchten zu knnen.

    Beim Menschenkind hingegen ist die Ausgangslagevllig anders. Es wird lange von der Mutter herum-getragen und bentigt deshalb nicht in erster Linieein schnell wachsendes Skelett (Kalzium), sondernkonzentriert sich in den ersten Lebensjahren vorallem auf die Gehirnentwicklung. Deshalb enthltdie menschliche Muttermilch fast doppelt so vielMilchzucker wie die Kuhmilch. Der Milchzucker (Lak-tose) ist notwendig, damit der Krper Myelin herstel-len kann. Dieses wiederum wird dazu bentigt, umdie im vollen Wachstum befindlichen Nervenfasernschtzend zu umhllen. Zu wenig Laktose kanndemnach die Entwicklung des Nervensystems unddes Gehirns beeintrchtigen.Dieses Beispiel soll nur aufzeigen, dass Milch ebennicht gleich Milch ist. Die Zusammensetzung derMilch ist ebenso individuell wie die Bedrfnisse dereinzelnen Tierarten.

    Eine Kuh muss immer wieder ein Kalb zur Welt brin-gen, bevor sie Milch geben kann. Um einen mglichstgrossen Profit durch die Milchkhe zu erlangen, wer-den sie jedes Jahr (knstlich) besamt und whrend derTrchtigkeit bis wenige Wochen vor der nchsten Ge-burt weiter gemolken. Selbst die Geburt des Kalbeswird bei den heutigen Hochleistungsrassen immer pro-blematischer.

    Was geschieht mit den unzhligen Klbern?

    Fast alle entreisst man ihrer Mutter bereits kurz nachder Geburt. Die Khe sind danach tagelang unruhig,

    Durch knstliche Besamung derKuh eine Seltenheit geworden:der Stier.

    Naturgesetze

    Zusammensetzung der Muttermilch

    Damit die Klber mg-lichst schnell wachsen,enthlt ihre Muttermilchbesonders viel Eiweiss. Beimenschlichen Babys hin-gegen steht nicht diekrperliche, sondern diegeistige Entwicklung imVordergrund.Dementsprechend unter-schiedlich ist auch die Zu-sammensetzung der je-weiligen Muttermilch.

  • 5Schweizerische Vereinigung fr Vegetarismus (SVV ) www.vegetarismus.ch

    muhen und suchen nach ihrem Klbchen, da die Bin-dung der Mutterkuh zu ihrem Kalb sehr stark ist. Allemnnlichen und die meisten der weiblichen Klbchenwerden fr zartes Kalbfleisch gettet, alleine in derSchweiz ber eine viertel Million pro Jahr.3

    Die Milchleistung der Khe wurde, vor allem inden letzten Jahrzehnten, stark gesteigert. 2010 istman bei durchschnittlich 6073 kg Milch pro Jahr an-gelangt. 1980 waren es erst 4180 kg. Dies fhrt zuvielen Krankheiten bei den Khen (insbesondere Eu-terentzndungen), die meist medikaments behan-delt werden mssen. Hinzu kommt, dass auch dieZusammensetzung der Milch durch die Zchtung derheutigen Hochleistungsmilchmaschinen (leiderwerden die Khe immer mehr als solche behandelt)stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach weni-gen Jahren nimmt die Milchleistung der Khe sostark ab, dass sie aus wirtschaftlichen Grnden ge-schlachtet werden mssen.

    Milch aus artgerechter Tierhaltung(Bio-Milch)

    Vielfach wird angenommen, dass man durch denKauf von biologischer Milch, statt konventionell pro-duzierter, das Problem der Milchproduktion aus derWelt schaffen knne . Dabei wird jedoch vergessen,dass auch den Khen von Bio-Bauern die oben er-whnten Leiden zugefgt werden. Auch die Bio-Milch kommt meist von Khen, die so hochgezch-tet sind, dass sie sehr krankheitsanfllig und durchdie Zuchtauswahl gezwungen sind, unnatrlich vielMilch zu geben. Damit ein Bio-Bauer wirtschaftlichberleben kann, muss auch er seine Khe jhrlich(knstlich) besamen lassen, da sonst die Milchleis-tung der Kuh abnehmen wrde und er ausserdemauf die Mehreinnahmen durch das Kalbfleisch ange-wiesen ist.

    Auch die glcklichen Klber eines Bio-Bauern wer-den meist schon in den ersten Stunden nach ihrerGeburt von ihrer Mutter getrennt. Das Kalb wird ent-

    Von der Mutter getrennteKlber in Klber-Iglus.

    Bio-Milch

    Weniger Geld fr gesunde KlberFr das rote Fleisch vongesunden Klbern bezah-len Metzger 250 Frankenweniger als fr das helle.Denn helles Kalbfleisch seinoch immer ein Qualitts-merkmal und werde vonden Konsumenten alshochwertiger eingestuft.Dass die Klber aber nurwegen einer unnatrlicheisenarmen Ernhrung einso helles Fleisch bekom-men, scheint den Abneh-mern egal zu sein.Quelle:Beobachter, Ausgabe 11/11

  • 6 Schweizerische Vereinigung fr Vegetarismus (SVV ) www.vegetarismus.ch

    weder selbst aufgezogen und wenige Monate sptergettet und als Bio-Kalbfleisch auf den Markt ge-bracht oder direkt an einen konventionellen Klber-mastbetrieb verkauft. In solchen konventionellenKlbermastbetrieben werden auch diese Bio-Kl-ber in Einzelhaft4 mit unnatrlichem Futter gems-tet und nach dem kurzen, eintnigen und leidvollenLeben geschlachtet.Das Futter enthlt oft kein Eisen, damit das Kalb-fleisch so bleich bleibt, wie es die Konsumenten ver-langen. Dies fhrt natrlich bei den Klbern zu Ei-senmangel (Anmie), der sich vor allem dadurchussert, dass sie alles versuchen, um ihr starkes Ver-langen nach Eisen zu stillen. Doch selbst das Bele-cken von Eisenstangen in ihrem Gefngnis wirdihnen durch Plastikabdeckungen oft verunmglicht.

    Gesundheitliche Aspekte der Milch

    Die heutige Milch ist mitverantwortlich fr ernsthaf-te gesundheitliche Probleme der Konsumenten derMilch5 und Milchprodukte. Sie gehrt auch zu denbekanntesten allergieauslsenden Nahrungsmitteln.6

    Trotz dieser Tatsache behaupten die Vertreter derMilchwirtschaft immer noch, dass die Milch ein un-verzichtbarer Teil der menschlichen Ernhrung dar-stelle. Wenn dem wirklich so wre, mssten alleMenschen, die sich rein pflanzlich (= vegan) ernh-ren, lngst tot oder zumindest erkrankt sein. Veganlebende Menschen sind jedoch (mindestens) ebensogesund wie Menschen, die sich von tierischen Pro-dukten ernhren.7 Der ErnhrungswissenschaftlerProf. Dr. Claus Leitzmann von der Justus-Liebig-Uni-versitt in Giessen formuliert die