Mai 2004 9Elternzeitung Luftballon Thema: Famil ie unterwegs Familien-Unternehmung: Traum oder Albtraum?

Motzende, quengelnde Kinder beim Sonntagsaus-flug...Frust bei den Eltern...

Wer kennt das nicht? Alles war wunderschön ausgedacht und dann hing doch der Familiensegen auf einmal schief!

Dabei sollte ein freier Tag ohne Verpflichtungen allen in der Familie Spaß bringen und gute Laune verbreiten. Denn Kinderpsychologen und Ärzte sind sich einig, dass gemeinsame Aktionen den Familienzusammenhalt stärken. Im terminrei-chen Alltag bleibt oft we-nig Zeit füreinander. Umso wichtiger ist es, freie Tage bewusst gemeinsam zu ge-stalten.

Natürlich sind Unterneh-mungen stark alters-, situations- und vorliebenabhängig.

Stadtbummel, Zoo, Brunch, Freunde oder Verwandte besu-chen, Wanderung, Schwimmbad, Fahrradtour, Museum oder Trimm-dich-Pfad....

Ideen gibt es beinahe wie Sand am Meer.

Bewegung an erster StelleWichtig bei der Auswahl ist vor allem, wie viel Bewegungs-möglichkeiten die geplante Unternehmung anbietet. Die Entwicklungspsychologie be-legt eindeutig, dass die psychi-sche und geistige Entwicklung umso günstiger verläuft, je mehr die Umwelt über Bewegung er-

Ausflugsplan: Wenn der Familienrat tagt. Foto: Janas

lebt wird. Bewegung schult die ganzheit-liche Wahrnehmung und die Sinne, för-dert Intelligenz, Selbstsicherheit und Selbstständigkeit. Da der Alltag oft bewe-gungsarm abläuft, ist es um so wesentlicher, Freizeitaktivitäten be-wusst bewegungsori-entiert zu planen!

Fragen zur geplantenAktivität

1. Sind alle an der Planung beteiligt? Ein Familienrat am Auftakt zum Wochen-ende eignet sich für

das Besprechen der Wünsche, sowie für‘s Aushandeln von Kompromissen (ist natürlich erst ab einem gewissen Alter möglich).

2. Hat jedes Familienmitglied auch etwas frei verfügbare Zeit für sich?

3. Lassen sich die oft ge-gensätzlichen Wünsche von

Kindern und Eltern durch sinn-volle Kompromisse überbrü-cken?

4. Wie ist es um das Gleichgewicht zwischen „Kon-sumieren“ und Eigen-Aktivität beziehungsweise Bewegung be-stellt? Wie viel Möglichkeiten zum freien Spiel bietet die ge-plante Aktion?

5. Werden unberücksichtigte Wünsche (ein Familiensonntag hat eben nur ca. zwölf Stunden) im Kalender oder auf der Wunschliste für kommende Wochenenden vermerkt?

Mut zum EinfachenIn unserer fun- und action be-tonten Gesellschaft, die immer mehr auch im Freizeitbereich vom Leistungsprinzip be-herrscht wird - weiter, schnel-ler, greller und aufregender soll es sein -besteht die Gefahr eines Wettstreits mit den Wochenen-daktivitäten anderer Familien. Hier könnte der Gedanke „Weniger ist oft mehr“ viel-leicht wieder etwas mehr Ruhe in Familien bringen.

Denn für Kinder ist nicht un-

bedingt ausschlaggebend, ob sie auch den fünften Freizeitpark im Umkreis von 200 km kennen oder alle Erlebnisbäder bereits abgeklappert haben. Vielmehr „besteht drei Viertel des kind-lichen Vergnügens darin, die Eltern um sich zu haben“, wie die Autoren der Elternbriefe vom Arbeitskreis Neue Erziehung Berlin betonen.

Ein freier Tag mit der Familie soll schließlich auch einen Gegenpol bilden zum oft von Hektik und vielfälti-gen Anforderungen geprägten Alltag.

Wie wäre es mit einer gro-ßen Fahrradrunde, anschlie-ßend einem „unspektakulären“ Spiele-Nachmittag zu Hause, dazu selbst gebackene Waffeln und abends eine gegenseitige Igelballmassage?

Ute C.v.WiddernWeitere Tipps:- www.familienhandbuch. de:„Aktivitäten mit Kindern“- Reihe „Mit Kindern unter-wegs“, Ausflugsführer für Fa-milien aus dem Fleischhauer & Spohn Verlag.

Mit den Kindern nach Holland? Das schaffen Sie im Schlaf.

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Mai 2004 Elternzeitung Luftballon10 Thema: Famil ie unterwegsKaiser, König, Kurfürst, Graf

Ein Besuch im Schloss SigmaringenSchloss Sigmaringen, das Schloss der Fürstenfamilie von Hohenzollern-Sigmaringen, hat zwar keine Kaiserkrone zu bieten, dafür eine stattliche Waffensammlung, die ihresglei-chen sucht.

Wer Hohenzollern hört, denkt an die Burg Hohenzollern bei Hechingen, die preußi-schen Könige und den letzten deutschen Kaiser. Doch zum Geschlecht der Zollern gehört auch die Linie Hohenzollern-Sigmaringen, die 1623 in den Fürstenstand erhoben wurde. Das fürstliche Schloss über-ragt die gleichnamige Stadt und lädt schon von weitem zur Besichtigung ein. An der obe-ren Donau gelegen, steigt die Altstadt zunächst sanft, dann immer steiler werdend an. Durch die Fußgängerzone gelangt man zum Schloss, dessen ältester Teil der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert ist. Die Baustile der verschiedenen Epochen verlei-hen dem Schloss seinen ganz besonderen Charakter. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Burg zum Schloss ausgebaut, weitere Baumaßnahmen folgten im 19. Jahrhundert und nach ei-nem Brand zwischen 1895 und 1906.

Waffenhalle stattWaffenkammer

Im Schlosshof, dem Schnittpunkt der Baustile, beginnt die rund eine Stunde dauernde Führung durch das Schloss. Neben ba-rocken Prunkräumen gibt es ein Mini-Bad nebst Toilette zu besichtigen, Jagdtrophäen wie einen Braunbär aus den rumä-

nischen Karpaten und besag-te Waffensammlung mit über 3000 Ausstellungsstücken. Rit-ter begeisterten Kindern geht bei deren Anblick das Herz über: Rüstungen aller Arten und Größe, Lanzen, Degen, Kanonen und Handfeuerwaffen vom 14. bis 20. Jahrhundert in Hülle und Fülle.

Themen-Führungenfür alle Sinne

Neben den täglich stattfin-den Schlossführungen bie-tet die Schlossverwaltung seit 2001 auch Themen-Führungen an. Das Motto lautet dabei „Geschichte nicht nur erfahren, sondern aktiv erleben.“ Themen sind dabei unter anderem„... aufgeschlossen! Ein Blick hinter die Kulissen,“ „Apfelmost und Champagner – Der Adel und das Bürgertum“ oder die spezi-ellen Kinderführungen „Vom Page zum Ritter“, „Spurensuche in Fürstlichen Gemächern“ oder

„Gespenstische Zeiten“. Alle Sonderführungen sind auch für Gruppen buchbar, was be-sonders für Schulklassen inte-ressant ist. Das Programm der Themen-Führungen 2004 ist bei der Fürstlich Hohenzollernschen Schlossverwaltung erhältlich.

Barbara Knieling

Info:Fürstlich Hohenzollernsche SchlossverwaltungKarl Anton Platz 272488 SigmaringenTel. 07571 / 729 – 0 Fax 07571 / 729 – 255eMail:schloss@hohenzollern.comwww.hohenzollern.com

Öffnungszeiten :Mai – Oktober : täglich 9.00 – 16.45 UhrFebruar – April, November : täglich 9.30 – 16.30 UhrDezember und Januar: nach Voranmeldung

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WIMSENER HÖHLEFührungen von April-Oktober täglich von 9.00-17.30

Uhr. Von November-März sind Sonderführungen nach Terminabsprache möglich

Einmal Majestät im Schloss spielen!Foto: Fürstlich Hohenzollernsche Schlossverwaltung

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Mai 2004 11Elternzeitung Luftballon Thema: Famil ie unterwegs

Unter dem Motto „Glückliche Kinder –Erholte Eltern“ bie-ten mittlerweile 38 fränki-sche Bauernhöfe, die sich im Jahr 1999 zur Interessens-gemeinschaft „Family Farm“ zusammengeschlossen ha-ben, Familienurlaub pur an.

Tiere hautnah erlebenUrlaub auf einer Family Farm im FrankenlandDas Angebot der Family Farmen richtet sich gezielt an Familien mit kleinen Kindern. Für diese Zielgruppe sind die Ferienwohnungen speziell aus-gestattet, so dass eine auf-wendige Urlaubsvorbereitung überflüssig wird. Wickeltische,

Flaschenwärmer und Töpfchen sind ebenso vorhanden, wie kindersiche-re Steckdosen und Babyphon. Daneben gibt es auf den im Jahr 2001 für ihr durch-gängiges Unter-nehmenskonzept ausgezeichneten Bauernhöfen viel Platz zum Spielen und Toben, und natürlich Kontakt zu Tieren und der bäuerlichen Lebenswelt. Fa-mily Farmen gibt es in der Region R o m a n t i s c h e s

Franken, im Neuen Fränki-schen Seenland, im Naturpark Steigerwald und im Natur-park Altmühltal, die von der Region Stuttgart aus allesamt in maximal 2 Stunden zu er-reichen sind. Ein zusätzlich wichtiges Kriterium für die Urlaubsplanung mit kleinen Kin-dern. S.R.

Nähere Infos zu den Family Farmen gibt es unter www.family-farm.de oder beimTourismusverbandRomantisches Franken,Am Kirchberg 4,91598 Colmberg,Tel: 09803/94141, E-mail: info@romantisches-franken.de

Treckerfahren für alle! Foto: Family Farm

Keine Angst vor „großen“ TierenFoto: Family Farm

Auf Touren im 3-LÖWEN-TAKT

Freizeitspaß mit Bus und BahnDass man gerade bei der Freizeitgestaltung nicht immer ins Auto steigen muss, sonderndas Freizeitland Baden-Württemberg bequem mit Bussen und Bahnen „erfahren“ kann,zeigen die kostenlosen „3-LÖWEN-TAKT-Freizeitführer“. Auch im Internet haben wir unterwww.3-loewen-takt.de attraktive Angebote für Sie. Die aktuelle Fahrplanauskunft fürBaden-Württemberg erfahren Sie unter Telefon: 01805-77 99 66 (12 Cent/Min.)

Mai 2004 Elternzeitung Luftballon12 Thema: Famil ie unterwegs

Wanderstrümpfe, Knickerbocker und fröhliches deutsches Liedgut – das Image der Wandervereine hat sich gründ-lich gewandelt. Abenteuer, Natur erforschen und mit allen Sinnen entdecken steht jetzt auf den Ausfl ugsbeschreibungen. Die Wandervereine haben die Familien entdeckt und ihr Angebot auf die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe hin ausgerichtet. Und da gibt es viel Spannendes zu erleben.

Sherlock Holmes am Hohenzollern

Beim Schwäbischen Albver-ein gibt es ein eigenes Jahres-programm für Familien. Rund 40 Angebote bietet allein der Hauptverein, noch viel mehr die Familiengruppen der jeweili-gen Ortsgruppen an. „Familien haben ihre eigenen Bedürfnisse und die bis ins kleinste Detail geplanten Wanderungen sind unser Erfolg“, beschreibt Ro-land Luther das Programm. Luther ist Hauptfachwart für Familien und damit Anlaufstelle für die Zielgruppe. Das Ange-bot reicht von der klassischen Kompasswanderung bis hin zum Segellehrgang am Am-mersee. Am beliebtesten sind die Familienfreizeiten. Hier empfi ehlt sich eine frühzei-tige Anmeldung, weil die-se Wochenenden immer sehr schnell ausgebucht seien, so Luther. Das nächste Wander-wochenende zum Beispiel führt über Pfi ngsten an die Burg Hohenzollern. Dort sollen die jungen Detektive einen spek-takulären Juwelenraub auf-klären. Dazu gibt es natürlich Möglichkeiten zum Austoben, Singen und Spielen. Wem ein ganzes Wochenende zu lang ist, für den gibt es auch kleine-re Touren, wie ein Besuch der Dinos im Salzbergwerk Bad Friedrichshall, eine gemütli-che Stocherkahnfahrt auf dem

... für Kinder voller AbenteuerlustDie Familienangebote der Wandervereine

Neckar oder eine Halbtages-wanderung mit abschließender Märchenstunde am Lagerfeuer. „Das Angebot ist so viel-seitig, da fi ndet jeder etwas, auch Kurzentschlossene“ sagt Luther.

Höhlen erforschen und Felsenklettern

Die Naturfreunde Stuttgart West bieten Naturerlebnisse zum An fassen. In der kürzlich ge-gründeten Eltern- und Kinder-gruppe wird geradelt, ge klettert, Höhlen und Burgen be sucht und das zu konkurrenzlos günsti-gen Kostenbeiträgen. Ein mal im Monat fi ndet ein Familien-Event statt. Die nächste Tour führt am 16. Mai mit dem Fahrrad durchs Körschtal. Im Juni soll eine Imkerei besucht werden, außerdem gibt es ein Kletterwochenende im Donautal und im Juli steht ein Höhlen-ausfl ug auf die Schwäbische Alb an.

Der Deutsche Alpenverein bietet nicht nur hochalpine Touren für Alm-Öhis. Hier gibt es gleich mehrere, nach dem Alter der Kinder gestaffelte Familiengruppen. Ganz neu ist die Gruppe der null- bis fünf-jährigen Kinder. Die Familien

treffen sich alle sechs Wochen zu kleineren - auch kinderwa-genfreundlichen – Wanderungen im Großraum Stuttgart. Dazu gibt es Wochenendfreizeiten im Hochgebirge. „Hier kommen dann eher die kletterbegeis-terten Eltern auf ihre Kosten“, so die Gruppenleiterin Andrea Eberwein. Aber weil das lau-ter Gleichgesinnte seien, fühle sich keiner unwohl in der Gruppe. Und das ist eben auch das Erfolgsrezept der Familien-gruppen. Nicht mit glieder sind übrigens zu allen vorgestellten Veran staltungen herzlich will-kommen.

Das Familien-Jahresprogramm des Schwäbischen Albver-eins kann man bestellen: Tel. 0711/22 585-0, Informatio-nen auch unter www.schwaebi-scher-albverein.de/familieInformationen für die Natur-freunde Stuttgart West: Helmut Kemmler Tel. 0711/615 20 36 oder unter www.naturfreunde-stuttgart-west.de Informationen für den Deut-schen Alpenverein: Deutscher Alpenverein Sektion Stuttgart Tel. 0711/62 70 04 oder www.alpenverein-stuttgart.de

Christina Stefanou

Auf den Jägerstand gehen fast alle gern Foto: Schwäb. Albverein

Ponyreiten für Kinderjeden Samstag und Sonntagsowie an Feiertagen14.00 – 16.00 Uhrzzgl. in den Ferien Mo.-Fr.14.00 – 15.00 UhrKeine Anmeldung erforderlich

Familienurlaub:Wir bieten auf unserem Hof:Reiten, Golfen, Schwimmen, Kegeln, Radfahren. Außerdem kann man hier schön wandern und in der Nähe Tennis spielen.

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Ab 1. Mai ist unser Waldheim bis 21 Uhr geöffnet.

Zur Mittagszeit haben wir für Sie vorbereitet:

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Weitere Speisen entnehmen Sie bitte unserer Karte.

Tischreservierungen sind möglich unter Tel. 0711/7 54 57 94, Fax 0711/ 7 54 03 95 oder falls

nicht erreichbar, tagsüber unter Tel. 0711/78 24 09 80.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Ihr Schmellbachtal-Team

Mai 2004 13Elternzeitung Luftballon Thema: Famil ie unterwegs

Die Zeit des Mittelalters hat sei-nen Reiz bis heute nicht verlo-ren. Zahlreiche Publikationen speziell auch für Kinder neh-men sich immer wieder die-sem Thema an und belegen: das Mittelalter lebt. Wer je-doch das Leben vor 1000 Jahren einmal hautnah erleben will, kann dies auf den zahlreichen Ritterfestspielen landauf und landab tun. Dann heißt es frei-lich, sich vom Computerspiel oder Gameboy losreißen und sich auf eine Zeitreise in jene Vergangenheit begeben, als es noch edle Burgfräulein und stolze Ritter gab. Zumeist be-darf es nur eines Tagesausflugs, um mitten in einem histori-schen Fest zu landen. Diese finden oftmals auf oder am Rande von Burgen statt. Neben Heerlagern mit Ritterzelten und Pferdekoppeln sind häufig auch zahlreiche Stände aufgebaut, an denen Handwerkszünfte ihre Arbeit präsentieren und zum Mitmachen anregen. Auf Bühnen geben Bänkelsänger

Ausflug ins MittelalterRitterfestspiele im süddeutschen Raum

oder Spielleute ihre Lieder zum Besten, Theatergruppen spielen Szenen aus der Epoche, die man getrost als Wiege unserer Kultur bezeichnen kann.

Heraus zu heben im süddeut-schen Raum ist sicher das „Kal-tenberger Ritterturnier“ vom 2. bis 18. Juli, das in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen feiert. Auf dem südlich von Augsburg gelegenen Schloss Kaltenberg gibt es neben spannenden Ritter-turnieren, auch einen mittelal-terlichen Markt mit über 100 Ständen. Das Programm be-ginnt stets mit farbenprächti-gen Umzügen bevor rund 1200 Künstler auf sieben Bühnen und im Schlossgelände auftre-ten. Das große Ritterturnier, das als größtes der Welt gilt, findet tagsüber wie abends statt, ein besonderes Highlight in die-sem Jahr ist die Kaltenberger Gauklernacht am 15. Juli. Infos unter www.ritterturnier.de

Seit sieben Jahren finden in Horb am Neckar die „Maxi-milian Ritterspiele“ statt. In

diesem Jahr kann man vom 18. bis 20. Juni den Darbietungen von Rittern und Spielleuten, Gauklern und Marktleuten fol-gen. Die Spiele erinnern an einen Besuch von Kaiser Maximilian im Jahr 1498, das Spektakel zählt inzwischen zu den größten in Deutschland. Es wird unter anderem fünf Turniere geben, ein Dauerprogramm auf zwei Bühnen, vier mittelalterliche Umzüge und einen mittelalter-

lichen Markt mit Ritterlagern, der sich über die ganze Altstadt von Horb erstreckt. Infos unter www.ritterspiele.com

Für die Melanchthonstadt Bretten im Kraichgau ist dieses Jahr ein ganz herausragendes. Zum einen feiert die 28000-Einwohner-Stadt im Herbst 750 Jahre Stadterhebung, zum anderen wird bereits seit 500 Jahren das „Peter-und-Paul-Fest“ gefeiert. Das spätmittel-

alterliche Fest mit historischen Gruppen, professionellen Mittelalterakteuren, Festzug und Lagerleben vom 2. bis 5. Juli soll an einen Grenzkrieg zwi-schen Kurpfalz (später Baden) und Württemberg erinnern. Einmalig dürfte vom 10. bis 13. Juli der Tross sein, ein his-torischer Heereszug gen Bretten auf einer überlieferten Route mit 300 Mitwirkenden. Infos unter www.bretten.de

Die „Tucher Ritterspiele“ im Burggraben der Kaiserburg zu Nürnberg finden vom 13. bis 15. August statt. Neben Ritter-turnieren offenbaren Handwerker vieler Zünfte die Geheimnisse ihrer Kunst, auf dem Markt bie-ten Händler ihre Ware an. Es treten Spielleute und Gaukler auf und die Besucher können sich von Hexen, Jongleuren und Feuerschluckern verzaubern lassen. Knechte und Mägde der „Sauferey und Fresserey“ sorgen fürs leibliche Wohl. Infos unter www.events-nuernberg.de

Stefan Siegle

Ritterkämpfe als Teil des Spektakels. Foto: Ritterspiele Horb

Mai 2004 Elternzeitung Luftballon14 Thema: Famil ie unterwegsSteinzeit-Uhu Birkenteer

Ein Besuch im Pfahlbaumuseum UnteruhldingenWer heute an den Bodensee reist, erlebt eine offene und waldar-me Landschaft. Das Ufer ist dicht besiedelt, dazwischen und im Hinterland Obstplantagen, Weinberge, Wiesen und Felder. Das war nicht immer so.

Von dichten Mischwäldern umgeben, gab es vor rund 6000 Jahren wenig baum-freie Flächen am Seeufer. Wasserschwankungen im Ufer-bereich sorgten allerdings von Zeit zu Zeit dafür, dass sol-che Flächen frei gegeben wur-den. Diese waren ideal für den Hausbau, sofern sich das Haus auf Stelzen befand. Eine Vorsichtsmaßnahme, um bei den Schwankungen des Wasserstandes einen trocke-nen und sicheren Hausstandort zu haben. Und eine Erkenntnis, die sich die Jäger, Fischer und Bauern der Jungsteinzeit und Bronzezeit zu Nutze mach-ten und damit begannen, das Seeufer zu besiedeln. Heute sind allein am Bodensee etwa 100 Siedlungsorte bekannt, au-ßerdem am oberschwäbischen Federseemoor sowie an nahezu allen größeren Voralpenseen der Schweiz, Italiens und Frankreichs.

Seeblick inklusiveFünf solcher rekonstruier-ter Dorfanlagen umfasst das Pfahlbaumuseum Unteruhldin-gen. Was 1922 mit zwei Häusern begann, ist mittlerweile auf 21 Häuser angestiegen. Das ent-spricht einer durchschnittlichen Dorfgröße der Jungsteinzeit. Denn längsseits des Ufers stan-den in den größten Dörfern im Bodensee während der Bronzezeit bis zu 80 Häuser. Was zur damaligen Zeit einer re-gelrechten Stadt gleichkam, be-denkt man, dass in einem Haus fünf bis sieben Personen lebten. Archäologische Experimente zeigen, dass die Pfähle ohne größeren Aufwand von zwei Personen in den Seeboden ein-gedreht werden konnten. Der Pfahlgerüst-Rohbau war inner-halb weniger Tage errichtet, die Fertigstellung des Hauses dauer-te weitere ein bis zwei Monate, bis es meist zehn bis fünfzehn Jahre, selten länger, bewohn-bar war. Denn Hochwasser und Stürme setzten den Häusern zu, Feuer vernichtete ganze Dörfer.

Funde belegen, dass die Pfahlbauern am Bodensee die

Technik des Feuermachens kannten. Mit Hilfe von Pyrit und Markasit entstehen Funken, die in Zunder, einem Baumpilz, oder Grassamen Feuer entfachen. Kein Wunder, dass die ganz aus Holz, Bast oder Weiden ge-fertigten Häuser „brannten wie Zunder“.

ZeitreiseMuseumsbesuch

Der Besuch im Pfahlbau-museum Unteruhldingen gleicht einer Zeitreise in frü-here Jahrtausende. Szenische Darstellungen nach neuesten archäologischen Kenntnissen vermitteln Kindern und Erwach-senen in der jüngsten, erst 2002 eröffneten Bronzesiedlung des Museums einen unmittelbaren Einblick in die Lebensweise der Pfahlbauern. Daneben bele-gen die detailgetreuen Funde aus den ausgegrabenen Häusern eindrucksvoll, wie kreativ und erfindungsreich die Menschen der damaligen Zeit waren. In der Bronzezeit gab es Hand-werkszeug für Linkshänder und Standwebstühle für hochwer-tige Webwaren. Die auffallend scharfen Pfeilspitzen wurden mit Birkenteer in die Pfeilschäfte geklebt. Dabei war Birkenteer nicht nur Universalklebstoff für

Holz, Rinde oder Keramik, son-dern ebenfalls schmerzstillender Steinzeit-Kaugummi.

‚Lernen aus Erfahrung’ be-deutet im Pfahlbaumuseum, dass alle rekonstruierten Waffen und Werkzeuge aus Stein, Knochen und Geweih ange-fasst werden dürfen. Außerdem wird von Ende Juli bis Ende August samstags, sonntags und montags von ‚Uhldi’ – Ötzis Steinzeitbruder vom Bodensee – die Herstellung verschiedener Gebrauchsgegenstände demons-triert. Das Museumsfest am Sonntag, dem 16. Mai, ist zu-gleich Auftakt der bis 4. Oktober dauernden Sonderausstellung ‚Mensch am See – 150 Jahre Pfahlbau-Archäologie’.

Barbara Knieling

Info:Pfahlbaumuseum Unteruhl-dingen, Strandpromenade 6, 88690 Uhldingen-MühlhofenTel. 0 75 56 / 85 43Fax 0 75 56 / 58 86eMail: info@pfahlbauten.dewww.pfahlbauten.deÖffnungszeiten:April bis September täglich 8 – 18 Uhr, Oktober täglich 9 – 17 Uhr, März und Novemberan Wochenenden undFeiertagen 9 – 17 Uhr

Die Pfahlbauten als Familienausflug oder...

...als Entdeckungsreise mit der Schule. Fotos Pfahlbaumuseum

In vier Pfahlbaudörfern am Rande des Naturschutzge-biets erleben die Besucher nautnah, wie der Alltag vor Jahrtausenden ausgesehen hat. Seit 2002 neues Bron-zezeit-Pfahlbaudorf mit 27 lebensecht wirkenden Figuren.

• Für Gruppen empfiehlt sich eine Voranmeldung. Tel. 07556/8543, Fax 07556/5886. Infos unter www.pfahlbauten.de und info@pfahlbauten. • Adresse: Strandpromenade 6, 88690 Uhldingen- Mühlhofen. • 16.5. – 4.10: Jubiläumsausstellung „Mensch am See“. 150 Jahre Pfahlbauforschung.

Öffnungszeiten: April-Sept.: tgl. von 9-18 Uhr. Okt.: tgl. 9-17 Uhr. März/Nov.: an Wochen- Enden und Feiertagen 9-17 Uhr. Februar: an Sonntagen 10-16 Uhr. Für Gruppen auch außerhalb dieser Zeit nach tel. Vereinbarung.

Die neuen

Pfahlbauten

in Unteruhldingenam Bodensee

Mai 2004 15Elternzeitung Luftballon Thema: Famil ie unterwegs

Der Bedarf an Ausfl ugstipps für Familien ist groß. Einen Teil will ein neuer Stadtführer abdecken, der kürzlich er-schienen ist. Zielgruppe sind Grundschulkinder und de-ren Familien, die Anregungen zur Freizeitgestaltung su-chen und gleichzeitig et-was über Stadtgeschichte und Hintergründe zu den Ausfl ugszielen erfahren möch-ten. In eine kleine Geschichte verpackt wird allerhand Wissens- und Bemerkenswertes über die Stuttgarter Sehenswürdigkeiten vermittelt. Zum Beispiel er-

fährt man, dass es in Stuttgart mehr als 300 Staffeln gibt und dass die Zahnradbahn vom

Marienplatz nach Degerloch die einzige noch existierende Bahn dieser Art in einer deut-schen Großstadt ist. Bei den über 70 Ausfl ugszielen, die im Anhang beschrieben werden, handelt es sich in erster Linie um die „Stuttgart-Klassiker“. Die Randgeschichte wirkt et-was holprig und die Gestaltung des Buches erinnert ein biss-chen an das Prospektmaterial der Stadt selbst, aber für „Neu-Stuttgarter“ liefert der Führer ei-nige interessante Vorschläge und Anregungen.

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fährt man, dass es in Stuttgart

Marienplatz nach Degerloch die einzige noch existierende Bahn dieser Art in einer deut-schen Großstadt ist. Bei den über 70 Ausfl ugszielen, die im Anhang beschrieben werden, handelt es sich in erster Linie um die „Stuttgart-Klassiker“. Die Randgeschichte wirkt et-was holprig und die Gestaltung des Buches erinnert ein biss-chen an das Prospektmaterial der Stadt selbst, aber für „Neu-Stuttgarter“ liefert der Führer ei-nige interessante Vorschläge und

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Sie suchen in unserem Schwer-punkt noch ganz konkre te Aus fl ugs tipps mit Anfahrt, Weg-be schrei bung und Einkehr tipps? Wir haben natürlich auch daran ge dacht und sind zwei Strecken für Sie abgewandert.

Was dabei herauskam, können Sie auf unseren Internetseiten nachlesen. Vielleicht ist ja ein Ausfl ug für Sie dabei.

Der erste Ausfl ug ist ein Abenteuer ausfl ug in den Schwäbischen Wald mit tie-fen Schluchten und einer alten Silber mine.

Auch der zweite Ausfl ug führt in den Rems-Murr-Kreis, ist aber eher gemütlich und für die warmen Tage gedacht: Im See baden, ein bisschen auf der Kindereisenbahn fahren und viel Spielplatz - was will man sonst noch?

Wer mehr wissen möchte, ein-fach mal anklicken:www.elternzeitung-luftballon.de

Mai 2004 Elternzeitung Luftballon16 Thema: Famil ie unterwegs

In der Saison 2004, die am 1. April startete, präsentiert der Legoland Park in Günzburg eine einzigartige Neuheit: den BIONICLE™ Power Builder – eine actiongeladene Fahrat-traktion, die die Besucher ei-genhändig programmieren. In einer riesigen Halle, die einer mystischen Minenwelt nach-empfunden ist, stehen zehn Roboterarme. Diese sind jeweils fünf Meter groß und mit je ei-nem Sitz für zwei Personen zu Passagierrobotern umfunktio-niert. Mit ihren sechs Gelenken können sie verschiedenste Dreh- und Schwenkbewegungen ausführen. Insgesamt sind 70 Bewegungen auf fünf Schwierig-keitsgraden möglich, das bedeutet 1,4 Milliarden Kombinationsmöglichkeiten und damit ist kein Fahrerlebnis wie das an-dere. In die neue Attraktion inves-tierte LEGOLAND Deutschland über vier Millionen Euro.

Spaß durchSelbermachen

Aber selbstverständlich kommen nicht nur Bionicle-Fans im Park auf ihre Kosten. Auch zahlreiche andere Attraktionen warten auf kleine und große Entdecker. Das Miniland mit den nachgebauten Städten und Landschaften Europas begeistert durch Detail-treue und passende Bewegungen und Geräusche. Im LEGO Mind-storms Center können selb-ständig LEGO Roboter gebaut werden. Junge Architekten zieht es vielleicht eher ins LEGO Bau und Test Center und angehende Rennfahrer in die Audi LEGO-LAND Fahrschule.

Am Kids Power Tower ziehen sich große und kleine Besucher mit eigener Muskelkraft in luf-tige Höhen, während sie ne-benan - im Tret-o-Mobil - den Park von oben genießen. Die Geschwindigkeit in dieser Hoch-bahn bestimmt jeder selbst, denn es muss gestrampelt werden!

Für Entdecker ist die Safari Tour die richtige Herausfor-derung, denn bei der Fahrt im eigenen Jeep durch die afrikani-sche Steppe begegnen sie wilden LEGO Tieren. Den zwölf Meter hohen Wasserfall der Dschungel X-pedition stürzen sich nur ganz mutige Abenteurer hinunter, und auf dem Rücken des Feuer-drachen erleben Achterbahnfans eine rasante Reise durch die LEGO Welt des Mittelalters.

Neues im LEGOLAND-Park in Günzburg3 Familien-Eintrittskarten zu gewinnen

Ein Muss ist die LEGO Fabrik. Hier werden vor den Augen der Besucher LEGO Steine produziert. Krönender Abschluss ist ein Blick über die Schulter der Modellbauer. Und natürlich darf jeder Besucher ei-nen LEGO Stein frisch aus der Spritzgussmaschine als Anden-ken mit nach Hause nehmen.

Neues Jahreskarten-Programm

In der Saison 2004 führt LEGOLAND Deutschland ein einzigartiges Jahreskarten-Programm ein, das den mehrma-ligen Besuch im Park ab sofort noch attraktiver macht. Nur noch 35 Euro für Kinder und 39 Euro für Erwachsene zahlen Gäste für die neue Jahreskarte. Sie lohnt sich bereits ab 1,6 Besuchen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 42 Prozent reduziert worden. Am Tag des Parkbesuches können sich die Gäste ihre Tageskarten auf den Kauf einer Jahreskarte anrech-nen lassen und zahlen somit nur noch die Differenz.

Das Jahresticket ermöglicht den kostenlosen Eintritt zu allen Veranstaltungen im Park und bringt viele weitere Vorteile und Vergünstigungen für 12 Monate ab dem Kaufdatum.

GroßerVeranstaltungskalender

Vom 11. bis 14. Mai heißt es zum dritten Mal „1, 2 oder 3 – letzte Chance – vorbei“ im Legoland Park, wenn das ZDF wieder sieben Folgen der belieb-

Mit dem Alb-Guide-Projekt unterwegs -

Entdeckungen auf der

Mittleren

Schwäbischen Alb

Geführte Wanderungen, Rad- und Bustouren

pfiffig, informativ, individuell

fürFamilien, Singles, Vereine, Betriebe, Schulklassen...

Aktuelles Programmheft anfordern!

Naturschutzbund NABU Baden-Württemberg e.V.Tübinger Straße 15, 70178 StuttgartTel. 07 11 / 9 66 72 - 12, Fax 07 11 / 9 66 72 -33,www.nabu-bw.de

Kulturlandschaftenentdecken und geniesen

ten Kindersendung in der LEGO Arena aufzeichnet. Interessierte Kinder (6-12 Jahre) bekommen mit etwas Glück am jeweiligen Tag noch Zuschauer-Karten und können live bei der Show dabei sein. Ausgestrahlt werden die Sendungen zwischen Mai und September 2004.

KNIGHTS` KINGDOM - der Name ist Programm, wenn die Parkbesucher vom 10. bis 13. Juni in die Welt der mittelalter-lichen Helden eintauchen. Das Gaukler-Viertel, Bauduelle und Axtwerfen im Burghof sind nur einige Highlights im Juni, denn: Die Ritter sind da!

Luftballon verlostFamilieneintrittskarten

Alle Leser und Leserinnen, die die Frage „Wie heißt die neue Fahrattraktion im Legoland Park in Günzburg?“ richtig beantwor-ten und uns die Lösung bis zum 31. Mai 2004 auf einer Postkarte an den Verlag Luftballon, Nadlerstr. 12, 70173 Stuttgart, Stichwort: „Legoland“ schicken, nehmen an der Verlosung teil. Erster Preis ist eine Jahreskarte für den Legoland Park für eine vierköpfige Familie. Als zwei-ten und dritten Preis gibt es je-weils Tageskarten für einen Familienbesuch.

Weitere Infos überLEGOLAND Deutschland fin-den Sie unter www.legoland.de Eintrittskarten können hier on-line gebucht werden.Telefonische Auskünfte unter 08221 – 700 700.

Zum Höhenflug ins Legoland. Foto: Legoland Deutschland