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Bachelorarbeit
Familienpräsenz während CPR
im Krankenhaus
eingereicht von
Kerstin Haberle
zur Erlangung des akademischen Grades
Bachelor of Nursing Science
(BScN)
Medizinische Universität Graz
Institut für Pflegewissenschaft
Unter der Anleitung von
Mag. Kathrin Wiesner BScN
Graz, 31. März 2017
i
Eidesstattliche Erklärung
„Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet und die den be-
nutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich ge-
macht habe.“
Graz, am 31. März 2017 Kerstin Haberle, eh
ii
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund
Im Rahmen einer familienzentrierten Betreuung von PatientInnen und Angehörigen wird
das Thema der Anwesenheit von Angehörigen während der Reanimation (kurz: FPDR) in
Europa zunehmends diskutiert. Die Meinungen dazu sind, trotz belegter positiver Effekte,
umstritten.
Ziel
Das Ziel dieser Arbeit ist, die Einstellungen und Erfahrungen von Angehörigen und
Pflegepersonen zur FPDR darzustellen. Weiters soll in Erfahrung gebracht werden, ob sich
aus den Resultaten eine Empfehlung für die Implementierung der FPDR ableiten lässt.
Methode
Es wurde ein Literaturreview durchgeführt. Die Recherche, welche sich auf Publizierungen
von 2006 bis 2016 begrenzte, fand in den Datenbanken Pubmed, Cinahl und Cochrane via
Ovid statt. Alle Studien wurden mit spezifischen Bewertungsbögen auf deren Qualität
überprüft.
Ergebnisse
FPDR wird seitens der Pflegepersonen, wie auch seitens der Angehörigen als positiv
betrachtet. Ein wesentlicher Benefit dafür ist jener, dass Angehörige sehen können, dass
alles für den Patienten getan wird. Befürchtungen und Ängste bei beiden Parteien beziehen
sich hauptsächlich darauf, dass Aggressionen gegenüber dem Reanimationsteam auftreten
können, welche die Reanimation negativ beeinflussen. Pflegepersonen empfinden
zusätzlichen Stress wenn Angehörige während einer Reanimation anwesend sind. Eine
Empfehlung die der Implementierung von der FPDR dient, ist das Anwesend Sein einer
Betreuungsperson für die Angehörigen.
Schlussfolgerung
Vermehrte Schulungen sind notwendig, um Pflegepersonen mehr für die FPDR zu
sensibilisieren und infolge Leitlinien dazu zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Erfahrung, Einstellung, Anwesenheit, kardiopulmonale Reanimation, Angehörige, Pflege,
Krankenhaus
iii
ABSTRACT
Background
The topic of family-presence-during-resuscitation (FPDR) is increasingly discussed in
Europe. Although there are already many international reports showing benefits of FPDR,
the effect on family members and nurses remains controversial.
Aim
The aim of this review is to show attitudes and perceptions towards family-presence-during
resuscitation through the eyes of family members and nurses and if these results can give a
recommendation for a further implementation of family presence.
Methods
This thesis is a review of literature based from 2006 to 2016. The literature search was
conducted in the databases PubMed, Cinahl and Cochrane via Ovid. The quality of all
studies, which are included in this review, was critically verified by the author.
Results
Nurses and family members have positive regardings on FPDR. An essential benefit
therefor is that family members can see everything is done for their relative. Fear and
anxiety are related to the fact that violence against the resuscitation team can occur, which
affects the resuscitation outcome negatively. Nurses feel increased level of stress if family
members are present during resuscitation. A family support person has positive effects on
the implementation of FPDR.
Conclusion
Further education for FPDR is needed to increase the awareness of nurses. Guidelines
should be implemented.
Keywords
attitude, perception, family presence/family witnessed, resuscitation, family, nurse,
hospital
iv
INHALTSVERZEICHNIS
Eidesstaatliche Erklärung ....................................................................................................... i
Zusammenfassung ................................................................................................................. ii
Abstract ................................................................................................................................. iii
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................. iv
Glossar ................................................................................................................................... 1
Abbildungsverzeichnis/ Tabellenverzeichnis ........................................................................ 2
Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................................... 2
1. Einleitung .......................................................................................................................... 4
1.1. Begriffsdefinitionen ................................................................................................ 7
1.1.1. Reanimation ................................................................................................. 7
1.1.2. Familie / Angehörige ................................................................................... 8
1.1.3. Pflegepersonen ............................................................................................ 9
1.1.4. Family witnessed resuscitation / Family presence during resuscitation ...... 9
1.2. Problemdarstellung und Forschungsfrage .............................................................. 9
2. Methode .......................................................................................................................... 12
2.1. Suchstrategie ......................................................................................................... 12
2.2. Auswahl und Qualität der eingeschlossenen Studien ........................................... 13
3. Ergebnisse ....................................................................................................................... 17
3.1. Einstellungen von Angehörigen und Pflegepersonen zur FPDR .......................... 17
3.1.1. Der Wunsch nach Anwesenheit ................................................................. 17
3.1.2. Befürchtungen und Ängste in Bezug auf die FPDR .................................. 20
3.2. Erfahrungen von Angehörigen und Pflegepersonen
im Rahmen einer FPDR ........................................................................................ 22
3.2.1. Einblicke in die Erfahrungen der Angehörigen ......................................... 23
3.2.2. Einblicke in die Erfahrungen der Pflegepersonen ..................................... 26
3.3. Empfehlungen zur Implementierung der FPDR ................................................... 29
v
4. Diskussion ....................................................................................................................... 32
5. Schlussfolgerung ............................................................................................................. 39
5.1. Stärken und Schwächen ........................................................................................ 39
5.2. Empfehlungen für die Zukünftige Forschung und die Pflegepraxis ..................... 40
6. Literaturangaben ............................................................................................................. 42
7. Anhang ............................................................................................................................ 46
7.1. Bewertungsbogen Qualitative Studies .................................................................. 46
7.2. Bewertungsbogen Quantitative Studies ................................................................ 60
7.3. Bewertungsbogen Cross-sectional Studies ........................................................... 71
7.4. Charakteristiken der Studien ................................................................................. 76
Danksagung
Glossar 1 ׀
GLOSSAR
Adoptivfamilie: Familie, mit nicht leiblichen Eltern eines oder mehreren adoptierten
Kindes/Kindern (Neuwirth et al. 2011).
Advanced Life Support (ALS): erweiterte/ergänzende Reanimationsmaßnahmen unter
kontinuierlicher Fortführung der Basismaßnahmen mit Hilfsmitteln: endotracheale
Intubation (oder andere Atemwegshilfe) und Beatmung, intravenöser Zugang zur
Volumensubstitution und Applikation von Arzneimitteln, EKG-Anlage und gegebenenfalls
Defibrillation (Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
Basic Life Support (BLS): Basismaßnahmen (Herzdruckmassage und Beatmung (Mund-
zu-Mund oder Mund-zu-Nase) in der Reanimation. Auch von Laien im Rahmen der Ersten
Hilfe durchführbar (Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
Family-Centered-Care: ein Konzept, das seine Wurzeln in der Pädiatrie hat und später
auch auf den Erwachsenenbereich ausgeweitet wurde. Im Grunde geht es darum, dass das
Zentrum des Handelns die Bedürfnisse und Wünsche des/der PatientenIn und jene seiner
Familie betreffen soll (Abraham & Moretz 2012).
Family Support Person (FSP): Person, die während der Anwesenheit von Angehörigen
bei einer Reanimation auf diese betreuend und unterstützend wirkt (James et al. 2011).
Human Touch: Damit ist eine Berührung gemeint die für Personen in emotionalen
Ausnahmezuständen eine Erleichterung bringt und durch die daraus entstehende Empathie
gleichermaßen auch Unterstützung bietet (vgl. Monks & Flynn 2014).
ICN-Ethikkodex für Pflegende: Leitfaden für Pflegende, der für ein Handeln nach
ethischen Werten und sozialen Bedürfnissen entwickelt wurde. Pflegende haben demnach
vier grundlegende Aufgaben: Gesundheit zu fördern, Krankheit zu verhüten, Gesundheit
wiederherzustellen und Leiden zu lindern. Folgende vier Grundelemente bestimmen
hierbei den Standard ethischer Verhaltensweisen: Pflegende und ihre Mitmenschen,
Pflegende und Pflegepraxis, Pflegende und ihre Profession und Pflegende und Mitarbeiter
(ICN 2012).
kardio: Wortteil mit der Bedeutung Herz oder dem Herz zugehörig/betreffend
(Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
myokardial: Wortteil mit der Bedeutung Muskelwand des Herzens (Myokard) oder das
Myokard betreffend/zugehörig (Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
Abbildungsverzeichnis/ Tabellenverzeichnis 2 ׀
Patchworkfamilie: Familie, in der von unterschiedlichen Eltern stammende Kinder leben,
die aus der aktuellen oder einer früheren Beziehung der Partner hervorgegangen sind
(Duden 2015 [elektronische Version]).
Pflege, formelle: Bezeichnet die Übernahme von Tätigkeiten, welche die/der
Pflegebedürftige allein nicht mehr ausüben kann, durch Personen mit pflegerischer
Ausbildung, z.B. Diplomierte Krankenpflegepersonen, Pflegehilfe.
Pflegefamilie: Familie, die über einen bestimmten Zeitraum ein fremdes Kind betreut und
erzieht (Duden 2015 [elektronische Version]).
pulmonal: Wortteil mit der Bedeutung Lunge oder die Lunge betreffend/ zugehörig
(Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
Schock, anaphylaktischer: Maximale Ausprägung einer allergischen Reaktion, also einer
Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems, auf eine bestimmte Substanz. Dieser
Schock ist akut lebensbedrohlich.
zerebral: Wortteil mit der Bedeutung Gehirn oder das Gehirn betreffend/zugehörig
(Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
ABBILDUNGSVERZEICHNIS/ TABELLENVERZEICHNIS
Tab.1 Keywords für die Literatursuche
Tab.2 Charakteristiken der Studien (siehe Anhang)
Abb.1 Auswahl der Studien
Abb.2 Flowchart
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AACN – American Association of Critical-Care Nurses
Abb. – Abbildung
AHA – American Heart Association
ALS – Advanced Life Support in der kardiopulmonalen Reanimation
BLS – Basic Life Support in der kardiopulmonalen Reanimation
Abkürzungsverzeichnis 3 ׀
CPR – kardiopulmonale Reanimation
FCC – Family-Centred-Care
FPDR – Family-Presence-during-Resuscitation
FSP – Family Support Person
FWR – Family-witnessed-Resuscitation
ICN – International Council of Nursing
PP – Pflegepersonen
SPSS – Programm zur statistischen Auswertung von Daten in der quantitativen
Pflegeforschung
Tab. – Tabelle
Einleitung 4 ׀
1. EINLEITUNG
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Familienpräsenz während kardiopulmonaler
Reanimation im Krankenhaus. Reanimationen sind sowohl auf Notfall- als auch auf
Bettenstationen, insbesondere Intensivstationen, keine Einzelfälle. Laut einer Statistik der
American Heart Association wurden im Jahr 2016 in den USA 209.000 Reanimationen im
Krankenhaus durchgeführt. Die Überlebensrate betrug dabei in etwa 24% (AHA 2016).
Hochrechnungen für den deutschsprachigen Raum zufolge kommt es hier im
innerklinischen Setting zu etwa 30.000 Reanimationen pro Jahr. Die Überlebensrate hängt
prinzipiell von der Ursache ab, wird aber auch hier bei etwa 20 % beziffert.
Chellel et al. (2002) beschreibt eine Reanimation grundsätzlich als ein traumatisches
Ereignis. Diese besondere Situation verlangt von allen Beteiligten, pflegerischen und
medizinischen Fachkräften, wie auch von Angehörigen und, in gewisser Weise von
PatientInnen selbst, Erhebliches ab. Besonders sei hierbei die psychosoziale Komponente
zu erwähnen.
In den 1980er Jahren wurde erstmalig erwähnt dass Angehörige bei der Reanimation von
Patienten anwesend waren. Als Motiv dafür wurde genannt, dass sie ihre Nächsten
während der Reanimation nicht alleine lassen, sondern beistehen wollten. Dieses Ansuchen
wurde damals gewährt und mit großem Dank seitens der Angehörigen belohnt (Doyle et al.
1987).
Mit diesen Ereignissen begann die Pflegeforschung in den darauf folgenden Jahren die
genannte Thematik der Familienpräsenz aufzurollen. Zahlreiche Studien erforschten die
Vor- und Nachteile von Family-Presence-During-Resuscitation (FPDR). Die Ansichten
von Angehörigen, dem pflegerischen und medizinischen Fachpersonal, als auch die Seite
der PatientInnen wurden seitdem ebenfalls in zahlreichen Studien untersucht. In der
quantitativen Forschung wird für derartige Fragestellungen ein mittlerweile validierter
Fragebogen verwendet, der jenem von Fulbrook et al. (2005) ähnelt. Dadurch werden die
präzisere statistische Auswertung der Ergebnisse sowie der Vergleich untereinander
erleichtert. Dieses Survey gliedert sich in Hauptpunkte zu demographischen Daten,
Einstellungen und Erfahrungen zur FPDR. Die jeweiligen Unterpunkte enthalten
unterschiedliche Aussagen zum Thema FPDR. Der/die TeilnehmerIn der Studie kann seine
Zustimmung, aber auch Ablehnung dazu, mittels einer 5- oder 4-Punkt-Likert-Skala
kundtun.
Einleitung 5 ׀
Im Jahr 2000 wurde erstmals von der American Heart Association (AHA) eine
internationale und öffentliche Stellungnahme zur FPDR abgegeben. Neben neuen
Richtlinien zur kardiopulmonalen Reanimation widmete man sich mit einem besonderen
Augenmerk auf die FPDR und gab eine Empfehlung dafür ab. Man berichtete in diesem
Zusammenhang von wesentlichen Vorteilen, basierend auf den zu diesem Zeitpunkt
vorherrschenden internationalen Forschungsergebnissen (AHA 2000, Köberich 2006).
Im europäischen Raum wurde solch eine Empfehlung zur FPDR erstmals 2007,
gemeinsam von der European Federation of Critical Care Nursing Associations (EfCCNa),
European Society of Paediatric and Neonatal Intensive Care (ESPNIC) und European
Society of Cardiology Council on Cardiovascular Nursing and Allied Professions
(CCNAP), veröffentlicht (Fulbrook et al. 2007). Dieses Statement enthält nicht nur eine
klare Empfehlung, sondern auch bereits erste Vorschläge zur Implementierung von der
FPDR im klinischen Alltag.
Generell sei erwähnt, dass die Ansichten der Beteiligten (Pflegepersonen, MedizinerInnen,
Angehörige) während einer FPDR dennoch kontrovers sind. Unzählige Studien, wie jene
von Strasen et al. (2015) oder Lederman & Wacht (2014) beschreiben, dass die
Anwesenheit von Angehörigen während der Reanimation einen Benefit für die Beteiligten
haben kann. Demgegenüber stehen neben den Ergebnissen der Studien von Badir & Sepit
(2007) oder Demir (2008) auch zahlreiche andere Studien, welche negative Punkte und
Einflüsse von einer FPDR zeigen.
Besonders nach den öffentlichen Statements diverser Interessensgemeinschaften wird
stetig an der Implementierung von der FPDR im innerklinischen Alltag gearbeitet. Im Jahr
2010 gab die American Association of Critical-Care Nurses ein Schreiben heraus, indem
empfohlen wird, dass „niedergeschriebene Leitlinien“ auf den jeweiligen Stationen dabei
helfen würden (AACN 2010). In der Literatur finden sich vereinzelt Studien, wie jene von
Strasen et al. (2015) und Oman et al. (2010), die Erfahrungsberichte mit Leitlinien zur
FPDR beschreiben. Eine stetig wachsende Offenheit, gegenüber der
Angehörigenanwesenheit während einer Reanimation, ist demnach vorhanden. Viele
Krankenhäuser, vor allem innerhalb Europas, lehnen das Konzept der FPDR dennoch
völlig ab. Die großen Hürden zur weiteren Implementierung von FPDR bestehen wohl
darin, dass noch einige Maßnahmen dafür erforderlich sind, damit das Erleben einer
Reanimation für die Angehörigen bestmöglich verläuft und die Arbeit des medizinischen
Personals nicht gestört wird (Lippert et al. 2010:741f).
Einleitung 6 ׀
Die Pflege durchläuft seit Beginn des 21. Jahrhunderts einen generellen Wandel. Dieser
bezieht sich auch auf die PatientInnenbetreuung. Die Bedürfnisse des/der PatientenIn
nehmen einen immer höheren Stellenwert ein. Man hat erkannt, dass soziale Beziehungen
sowie die familiäre Unterstützung für den/die PatientInnnen eine begünstigende
Komponente im Genesungsverlauf darstellen. Gerade deshalb nimmt das immer stärkere
Einbeziehen von Angehörigen in die Pflege ihrer Lieben zu. Bereits in der Praxis
umgesetzte Veränderungen in diesem Bereich, sind das Lockern von Besuchszeiten oder
etwa, dass Angehörige die formelle Pflege aktiv unterstützen oder in das
Entlassungsmanagement involviert sind. Den Angehörigen selbst sowie ihrem Empfinden
von Krankheit wird ebenfalls immer mehr Aufmerksamkeit seitens der Pflege zuteil.
(Köberich 2006; Sak-Dankosky et al. 2015).
In der internationalen Literatur wird hierfür die Bezeichnung „Family-Centred-Care“
(FCC) verwendet (Sak-Dankosky et al. 2015). Die „Family-Presence-During-
Resuscitation“ wird dem Konzept der FCC ebenfalls zugeordnet (Köberich 2006; Sak-
Dankosky et al. 2015; Dwyer & Friel 2016). Auch in der allgemeinen Öffentlichkeit wird
FCC zunehmends bekannter. Demnach werden auch zusehends die Forderungen der
Angehörigen immer lauter, während der Reanimation von ihnen nahestehenden Menschen
anwesend bleiben zu dürfen. Unabhängig vom erwarteten Ausgang für den/die PatientIn
(Fulbrook et al. 2007). Laut Chapman et al. (2012) sowie Sak-Dankosky et al. (2015)
sagen Angehörige, dass sie durch die Anwesenheit bei einer erfolglosen Reanimation den
Tod ihrer Lieben besser bewältigen konnten.
Die Familienpräsenz bei Reanimationen von Erwachenen ist dennoch ein Tabuthema, dem,
vorallem in Europa, wenig Beachtung geschenkt wird. Ganz im Gegenteil zum
pädiatrischen Setting, wo die FPDR bereits seit längerem angewendet wird und Eltern von
kleinen PatientInnen nahezu automatisch zur Reanimation „eingeladen“ werden. Viele
Studien wie Sak-Dankosky et al. (2015), Fulbrook et al. (2007) und Köberich (2006)
thematisierten bereits diese ungleiche Behandlung von Angehörigen. Vorherrschende
Diskussionen in der Pflegeforschung handeln davon, warum das Einschließen von Eltern
während einer Reanimation als vollkommen in Ordnung betrachtet wird, wenn es aber um
einen/eine erwachsenen PatientIn geht, die Anwesenheit von Angehörigen eher verachtend
gesehen wird (Sak-Dankosky et al. 2015). Drei wesentliche Bedenken sind hierfür in der
Literatur genannt. Diese beziehen sich darauf, dass Angehörige das Reanimationsteam
beeinflussen könnten, dass durch das Erleben der Reanimation emotionale und
Einleitung 7 ׀
psychologische Folgen für die Angehörigen entstehen, sowie dass Angehörige gerne die
Wahl hätten, ob sie anwesend sind oder nicht. Nichtsdestotrotz bestehen laut Literatur viele
positive Effekte bei FPDR für die Angehörigen, sowohl auf pädiatrischer Seite als auch
seitens der Erwachsenenreanimation (Fulbrook et al. 2007).
Die Relevanz dieses Themas für die Pflege besteht demnach darin, dass es in der
vorherrschenden Zeit eines bedeutungsvollen Umbruchs, nicht mit der allgemeinen
Philosophie des Pflegeberufs übereinstimmt, dass Angehörige bei der Reanimation von
Erwachsenen automatisch ausgeschlossen werden und nicht die Wahl zur Anwesenheit
haben.
International betrachtet spiegelt sich die Thematik von FPDR im ICN-Ethikkodex für
Pflegende (ICN 2012) in drei der vier Grundelemente, „Pflegende und ihre Mitmenschen“,
„Pflegende und die Pflegepraxis“ und „Pflegende und ihre Profession“ wieder. Was
Österreich betrifft, gibt die Gesetzesnovelle von 2016 im § 16 des GuKG „Kompetenzen
im multiprofessionellen Versorgungsteam“ neuen Anreiz für Pflegepersonen, das Konzept
der FPDR in ihrem beruflichen Umfeld anzusprechen. In § 16 Absatz 2 ist verankert dass
innerhalb des multiprofessionellen Versorgungsteams für Angehörige des gehobenen
Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege das Vorschlags- und Mitwirkungsrecht gilt.
In Absatz 3 wird genauer darauf eingegangen und unter anderem die „ethische
Entscheidungsfindung“ genannt. Unabhängig davon, dass Pflegepersonen nicht alleine
während einer Reanimation wirken können und sollten, geben die gesetzlichen
Verankerungen Anlass dazu, dass der Pflege sehr wohl ein gewisses Maß an Bedeutung in
der Durchführung von Familienpräsenz während einer Reanimation erteilt wird. Es darf in
dieser Thematik nämlich nicht außer Acht gelassen werden, dass, obwohl der/die PatientIn
im Zentrum der Reanimationsbemühungen steht, die Angehörigen stark emotional
betroffen sind. Sie bedürfen demnach in solchen Situationen sehr wohl Unterstützung und
Hilfe.
1.1. BEGRIFFSDEFINITIONEN
1.1.1. Reanimation
Reanimation beinhaltet das lateinische Wort “animatio“, was Belebung bedeutet. Unter
dem Begriff „Reanimation“ wird eine Wiederbelebung verstanden.
Einleitung 8 ׀
Als kardiopulmonale Reanimation wird bezeichnet, wenn notfallmäßige Sofortmaßnahmen
nach Eintritt eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstands getätigt werden. Diese dienen zur
Lebensrettung durch Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der elementaren
Vitalfunktionen, der Kreislauf- und Atemfunktion, sowie in weiterer Folge der zerebralen
und myokardialen Sauerstoffversorgung. Die Hauptkomponenten einer Reanimation bilden
der Basic Life Support (BLS), sowie ergänzend der Advanced Life Support (ALS), welche
bis zur Wiederherstellung einer autonomen Herz-Kreislauf-Funktion beziehungsweise dem
Eintritt des irreversiblen Herzstillstands (Abbruch der Reanimationsmaßnahmen)
durchgeführt werden.
Die dabei getätigten Maßnahmen werden regelmäßig, basierend auf Leitlinien des
European Resuscitation Council (ERC), der American Heart Association (AHA), sowie der
Ärztekammer validiert und aktualisiert.
Synonyme für Reanimation sind „kardiopulmonale Reanimation“, „Herz-
Lungenwiederbelebung (HLW)“ sowie in Englisch „resuscitation“, „cardiopulmonary
resuscitation“ oder „CPR“ (Pschyrembel 2014 [elektronische Version]).
1.1.2. Familie / Angehörige
Unter Familie wird oft die „klassische Kernfamilie“ mit zwei leiblichen, oft verheirateten,
Eltern mit zumindest einem Kind in einem gemeinsamen Haushalt, verstanden. Neue
Entwicklungen in der Sozialforschung zeigen aber, dass sich „Familie“ weiterentwickelt
und zunehmend neue Formen entstehen und diese zunehmen. Demnach gibt es weiters die
„Ein-Eltern-Familie“ (Alleinerziehende), „Pflegefamilie“ und „Adoptivfamilie“, sowie
„Patchworkfamilien“. Besonders die beiden letztgenannten können in unterschiedlicher
Ausprägung vorkommen. Inkludiert sind darin ebenso gleichgeschlechtliche Beziehungen
(Neuwirth et al. 2011).
Laut Preusse-Bleuler & Métrailler (2012) soll die Familie als eine Einheit betrachtet
werden, deren Mitglieder nicht zwingend verwandt sein oder zusammen leben müssen. Als
wesentlich wird dabei betrachtet, dass Bindungen und ein Zugehörigkeitsgefühl unter den
Mitgliedern bestehen. Der/die PatientIn bestimmt dabei selbst, wer zum Kreis seiner
Familie angehört und somit eine wichtige Bezugsperson darstellt.
Als Angehörige gelten demnach Personen, welche den/die PatientenIn gut kennen und sich
darum für die Situation des/der PatientenIn interessieren. Wichtig dabei ist nicht, wie die
Beziehung zustande kommt, ob durch Verwandtschaft oder Freundschaft, sondern wie eng
Einleitung 9 ׀
diese ist. Bei einem Angehörigen kann es sich demnach um ein Mitglied der Familie,
eine/n LebenspartnerIn oder auch um eine/n FreundIn handeln (Preusse-Bleuler &
Métrailler 2012).
1.1.3. Pflegepersonen
Unter diesem Begriff sind alle in Österreich ausgebildeten Personen, im gehobenen Dienst
für Gesundheits- und Krankenpflege, gemeint. Diese Tätigkeit umfasst laut §12 Absatz 1
des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) die Pflege und Betreuung von
Menschen bei körperlichen und psychischen Erkrankungen, die Pflege und Betreuung
behinderter Menschen, Schwerkranker und Sterbender sowie die pflegerische Mitwirkung
an der Rehabilitation, der primären Gesundheitsversorgung, der Förderung der Gesundheit
und der Verhütung von Krankheiten im intra- und extramuralen Bereich.
Diplomierte Pflegepersonen können sich zudem durch Weiterbildungen und in
Sonderausbildungen, zum Beispiel der „Intensivpflege“ oder der „Pflege im
Operationsbereich“, weiterqualifizieren und weitere Kompetenzen in ihrem
Handlungsbereich erlangen.
1.1.4. Family witnessed resuscitation / Family presence during resuscitation
Diese Begriffe bezeichnen die Angehörigenanwesenheit während kardiopulmonaler
Reanimation.
Die deutsche Bezeichnung, welche in der Literatur verwendet wird, lautet „Anwesenheit
Angehöriger während kardiopulmonaler Reanimation (AACPR)“ (Blättler et al. 2014).
1.2. PROBLEMDARSTELLUNG UND FORSCHUNGSFRAGE
Bis auf wenige situationsbedingte Ausnahmen gilt es als „State of the Art“, dass
Angehörige von erwachsenen PatientInnen nicht dabei anwesend sein dürfen, wenn diese
in einem Krankenhaus kardiopulmonal reanimiert werden (Sak-Dankosky et al. 2015;
Köberich 2006). Denn trotz allem Umdenken in der Betreuung von PatientInnen und den
Angehörigen geht die Implementierung der FPDR, besonders im europäischen Raum, nur
schleppend voran (Sak-Dankosky et al. 2015; Köberich 2006).
Laut zahlreichen Studien, wie jenen von Dwyer & Friel (2016), Sak-Dankosky et al.
(2015) und Köberich (2006), ist bereits bereits bekannt, dass die allgemeine Einstellung
Einleitung 10 ׀
zur FPDR innerhalb des Medizinischen Fachpersonals, welches zum Reanimationsteam
gehört, variieren. In Institutionen und Ländern, wo die FPDR bereits begrüßt wird und
Angehörigen die Option gegeben wird, ob sie anwesend sein möchten, ist die
Grundeinstellung eher positiv. Eine positive Erfahrung bedingt eine positive Einstellung
und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Angehörige während der Reanimation anwesend
sein dürfen. Bei einer negativen Erfahrung ist dies mehrheitlich umgekehrt (Dwyer & Friel
2016; Sak-Dankosky et al. 2015; Köberich 2006). Ebenso gibt es Regionen, die die
Grundidee hinter der FPDR aus Prinzip, sei es aus kulturellen oder anderen Gründen, von
vornherein ablehnen (Sak-Dankosky et al. 2015; Badir & Sepit 2007).
Sak-Dankosky et al. (2015) meint, dass die Mehrheit des medizinischen Fachpersonals
unabhängig von der Grundeinstellung gegenüber der FPDR, noch nicht ganz überzeugt von
der Idee ist, dass Angehörige während der Reanimation ihrer Lieben anwesend sind.
Damit die FPDR in Zukunft vor allem im europäischen Raum vermehrt durchgeführt wird
und weniger auf Ablehnung stößt, sollten laut Dwyer & Friel (2016) und Sak-Dankosky et
al. (2015) noch empirische Daten gesammelt werden. In der Literatur wird dies ebenso
begrüßt und für die weitere Forschung empfohlen. Der entscheidende Faktor dabei ist das
Erforschen von Erfahrungen und Einstellungen von in FPDR involvierten Personen. Dies
kann in weiterer Folge dabei helfen, das Phänomen grundlegend besser zu verstehen, sowie
mögliche Einflussfaktoren identifizieren zu können (Dwyer & Friel 2016; Sak-Dankosky
et al. 2015).
Pflegepersonen und Angehörige haben betreffend der FPDR oft dieselbe Meinung.
Zahlreiche Studien wie Dwyer & Friel (2016) oder Sak-Dankosky et al. (2015) berichten,
dass sie eine Anwesenheit gerne ermöglichen würden beziehungsweise wünschen. Diese
Ansicht wird von Dwyer & Friel (2016) bestätigt, indem sie Pflegepersonen Eigenschaften
wie Empathie gegenüber Angehörigen zuteilen oder erwähnen, dass sie grundsätzlich
offener gegenüber FPDR sind als Ärzte.
Prinzipiell wird in der Forschung zur FPDR, den Stimmen von Pflegepersonen und
Angehörigen ein großer Stellenwert einberaumt. Damit eine Pflegeperson jedoch
professionelle Empfehlungen zur FPDR innerhalb ihres Arbeitsumfeldes geben kann, spielt
das eigene Empfinden und die Haltung darüber eine zentrale Rolle. Um dies zu erlangen ist
es jedoch wichtig sich Wissen anzueignen. Gelingt dies nicht durch Selbsterfahrung
können empirische Daten aus einem Literaturreview dabei helfen. Während des Verfassens
dieser Bachelorarbeit konnte von der Autorin kein aktuelles Review zur Familienpräsenz
während der kardiopulmonalen Reanimation von Erwachsenen im Krankenhaus gefunden
Einleitung 11 ׀
werden, das sich auf die beiden Parteien, Pflegepersonen und Angehörige, bezieht und die
Sichtweisen beider aufzeigt. Aufgrund dessen ist der Zweck dieser Bachelorarbeit,
herauszufinden, welche Einstellungen sowohl Pflegepersonen als auch Angehörige zur
FPDR haben und von welchen Erfahrungen sie im Rahmen der Anwesenheit während
einer Reanimation berichten. Als Setting wurde das Krankenhaus ausgewählt. Da sich die
Forschung zu dieser Thematik im intramuralen Bereich zu einem hohen Prozentsatz auf die
Intensivstationen bezieht, wird dieses Setting innerhalb des Krankenhauses primär
behandelt. Des Weiteren wird zusätzlich ein Augenmerk darauf gelegt, welche
Empfehlungen zur FPDR, anhand der gewonnenen Erfahrungen und Einstellungen
gegeben werden können.
Folgende Forschungsfragen wurden daher gestellt:
Welche Erfahrungen und Einstellungen haben Pflegepersonen und anwesende
Angehörige von PatientInnen während einer kardiopulmonalen Reanimation im
Krankenhaus?
Welche Empfehlungen für die Implementierung der „Family-Presence-During-
Resuscitation“ können auf Basis der gewonnen Erkenntnisse gegeben werden?
Methode 12 ׀
2. METHODE
In dieser Bachelorarbeit wurde ein Literaturreview durchgeführt, der die genannten
Forschungsfragen beantworten soll.
Ein Literaturreview wird eingesetzt, um ein Forschungsthema darzustellen. Mittels einer
speziell für die Forschungsfragen formulierten Suchstrategie wird die gesamte zugängliche
Literatur gesammelt, evaluiert und zusammengefügt. Nur jene Literatur, welche für das
Forschungsthema von Bedeutung ist, wird dabei verwendet. Die meiste Aussagekraft hat
ein Literaturreview immer zum Zeitpunkt der Fertigstellung, da er eine Zusammenfassung
der momentanen Forschung darstellt (Polit & Beck 2012).
Im folgenden Kapitel wird genauer erläutert, mit welcher Suchstrategie die Verfasserin
dieser Bachelorarbeit in den Datenbanken nach Studien zur Familienpräsenz während
kardiopulmonaler Reanimation im Krankenhaus gesucht hat und wie die Auswahl derer
stattfand. Ebenso wird beschrieben, wie die Qualität der potentiell passenden Studien
mittels einer kritischen Bewertung überprüft wurde, um so jene Studien zu erhalten, die
hier als Ergebnisse dargestellt werden.
2.1. SUCHSTRATEGIE
Erste Berührungspunkte mit der Familienpräsenz während einer Reanimation wurden im
Rahmen eines Praktikums auf einer Intensivstation gesammelt. Die dort von der
Verfasserin dieser Bachelorarbeit gesammelte Erfahrung, war ausschlaggebend dafür,
warum das Thema letztendlich für diese Bachelorarbeit gewählt wurde.
Die Literatursuche begann im Sommer 2016 mit erstem Einlesen in die Thematik im
Internet allgemein, sowie in Datenbanken. Die eigentliche Literaturrecherche wurde im
Zeitraum von November bis Dezember 2016 in den Datenbanken Pubmed, Cinahl und
Cochrane (via Ovid) durchgeführt.
Für die Suche in den Datenbanken wurde mittels der identifizierten Schlüsselwörter,
dargestellt in Tab.1, sowie den Booleschen Operatoren „AND“ und „OR“ folgende
Suchformel formuliert: [Angehörige] OR [Pflege] AND [Anwesenheit] AND [CPR] AND
[Krankenhaus].
Diese Suchformel ergab sich dadurch, dass keine MeSH/Subheadings in den Datenbanken
identifiziert werden konnten oder die Suche mit den vorhandenen MeSH/Subheadings
keine Ergebnisse erbrachte. In Cochrane (via Ovid) wurde in „Books@Ovid“,
Methode 13 ׀
„Journals@Ovid Full Text“, „Embase 1996 – 2017“, EBM Reviews: „ACP Journal Club“,
„Cochrane Central Register of Controlled Trials“, „Cochrane Database of Systematic
Reviews“, „Database of Abstracts of Reviews of Effects“, „NHS Economic Evaluation
Database“, „Full Text – Cochrane DSR, ACP Journal Club and DARE“, „All EBM Reviews –
Cochrane DSR, ACP Journal Club, DARE, CCTR, CMR, HTA and NHSEED“ recherchiert.
Tab.1 Keywords für die Literatursuche
2.2. AUSWAHL UND QUALITÄT DER EINGESCHLOSSENEN STUDIEN
Die Recherche in den Datenbanken ergab insgesamt 275 Treffer an passenden Studien für
diese Bachelorarbeit. Kriterien und Limitationen in der Suche sind in Abb.1 dargestellt.
Der darauf folgende Prozess der Studienauswahl beinhaltete das Titel Screening, den
Ausschluss von Duplikaten, das Abstract Screening und zu guter Letzt das Volltext-
Screening (s. Abb.2 am Ende dieses Kapitels).
Bei allen Artikeln, zu welchen kein Volltext-Zugang gegeben war, wurde der Erstautor
jener Studie kontaktiert oder diese über den Literaturservice der Bibliothek der
Medizinischen Universität Graz angefordert. Für zwei Studien erfolgte der Zugriff auf den
KEYWORDS DEUTSCH KEYWORDS
ENGLISH
KEYWORDS &
TRUNKIERUNGEN FÜR
SUCHE
ANGEHÖRIGE Angehörige, Familie,
Familienmitglieder
relatives, family,
family members
relative*, famil*, family
member*
PFLEGE
Pflegeperson,
Krankenschwester/
Krankenpfleger,
Intensivpflege
nurse, intensive
care nurse, critical
care nurse
nurs*, intensive care
nurs*, critical care nurs*
ANWESENHEIT Anwesenheit
family witness,
family presence,
presence
family witness*, family
presence*, presence
CPR
CPR, Reanimation,
kardiopulmonale
Reanimation
resuscitation,
CPR resuscitation, CPR
KRANKENHAUS
Krankenhaus, Station,
Intensivstation,
Intensiv-pflegestation,
IPS, Intensivtherapie-
station, ITS, ICU
hospital, ward,
intensive care
unit, ICU, critical
care unit, CCU
hospital*, ward*,
intensive care unit*, ICU,
critical care unit*, CCU
Methode 14 ׀
Volltext gezielt in der Suchmaschine Google Scholar. Die genannte Suchstrategie wurde
dabei nicht eingesetzt.
Zusätzliche Literatur ergab sich aus einem Artikel durch Expertenkontakt sowie zwei
Artikel, die durch Handsuche in Referenzlisten gefunden wurden. Schlussendlich wurden
im letzten Teil des Prozesses zur Studienauswahl 14 Studien in die kritische Bewertung
eingeschlossen.
Abb.1 Auswahl der Studien
Jene 14 Studien wurden mithilfe der Bewertungsbogen von Bauer (2014) und Schüssler
(2014) kritisch bewertet. In diese Bachelorarbeit wurden, nach eigens gewähltem
Kriterium der Verfasserin dieser, nur Studien mit einer mindestens 80%ig positiven
Bewertung miteinbezogen. Die prozentuelle Mindestpunktzahl ergab sich daraus, dass so
die wichtigsten Punkte einer Studie enthalten sind und der Ablauf von der Rekrutierung
der TeilnehmerInnen/PartizipantInnen bis hin zur Datenanalyse klar ersichtlich ist und
keine Fragen entstehen lässt. Die jeweiligen Bewertungsbogen sowie die Bewertungen
selbst sind im Anhang angefügt.
LIMITATIONEN:
Veröffentlichungszeitraum 2006 – 2016
Sprache: Deutsch oder English
Keywords suchen in Title und Abstract
„NOT“: children, paediatrics
EINSCHLUSSKRITERIEN:
Veröffentlichungszeitraum 2006 – 2016
Quantitative und qualitative Studien, Mixed Methods Studies, Literature Reviews,
Systematic Literature Reviews sowie Leitlinien.
Studien, die Einstellungen und Erfahrungen von Pflegepersonen oder Angehörigen
in Bezug auf die FPDR beleuchten.
Als Setting wurde das Krankenhaus ausgewählt und Familienmitglieder sollten älter
als 18 Jahre sein.
AUSSCHLUSSKRITERIEN:
Pädiatrisches Setting, Extramurales Setting
Studien, mit weniger als 80% der Punkte nach dem kritischen bewerten
Studien die sich nicht mit den Einstellungen und Erfahrungen von Pflegepersonen
oder Angehörigen in Bezug auf die FPDR im Krankenhaus beschäftigen.
Methode 15 ׀
Nach der kritischen Bewertung der Volltexte konnten acht Studien in diese Bachelorarbeit
inkludiert werden. Diese setzen sich wie folgt zusammen: vier qualitative Studien
(Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014; Monks & Flynn 2014; Miller & Stiles
2009), drei quantitative Studien (Feagan & Fisher 2011; Köberich et al. 2010; Duran et al.
2007) und eine quantitative Studie im Querschnittdesign (Leung & Chow 2012).
Die Studien von Bashayreh & Saifan (2015), Blättler et al. (2014), Leung & Chow (2012)
und Duran et al. (2007) behandeln die Einstellungen und Erfahrungen von Angehörigen
zur FPDR. Monks & Flynn (2014), Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011),
Köberich et al. (2010), Miller & Stiles (2009) und Duran et al. (2007) behandeln die
Einstellungen und Erfahrungen von Pflegepersonen zur FPDR.
Bei den inkludierten quantitativen Studien zeigt sich, dass diese im Schnitt älter sind als
die inkludierten qualitativen Studien. Dies ist darauf zurückzuführen, dass andere infrage
kommende quantitative Studien mit einer Publikationsveröffentlichung in den letzten drei
Jahren, welche ebenfalls mit der Suchstrategie gefunden wurden, letztlich doch nicht
inkludiert wurden. Jene Studien haben nicht die Mindestpunktzahl in der kritischen
Bewertung erhalten. Der Grund lag entweder darin, dass die Ergebnisse nicht genau
zwischen Ärzten und Pflegepersonal differenzierbar waren oder eine ungenügende
Beschreibung des Studiendesigns (Datenerhebung, Analyse) vorhanden war. Eine
Kontaktaufnahme mit dem Erstautor der Studien bezüglich einer Klärung der Fragen blieb
ohne Reaktion. Ein dritter Grund lag darin, dass bei genauer Betrachtung der Studie das
Setting der Forschung nicht zu dem dieser Bachelorarbeit passte.
Die kompakte Aufschlüsselung der Studiencharakteristika, der letztendlich acht
eingeschlossenen Studien, wird in einer Tabelle dargestellt. Die Tabelle ist im Anhang
angefügt und beinhaltet folgende Daten: Autor, Publikationsjahr, Land, in der die Studie
durchgeführt wurde, Studiendesign, Studienziel, Stichprobe und Setting sowie einen
groben Überblick in die Datensammlung, Datenanalyse und die Ergebnisse.
Methode 16 ׀
Abb.2 Flowchart (basierend auf Moher et al. 2010)
Pubmed n=157 Cinahl n=97 Cochrane n=21
Titel Screening n= 275
ausgeschlossen n=141
Duplikate n=47
Abstract Screening n=87
Handsuche n=2
ausgeschlossen n=57
Volltext Screening n=30
Expertenkontakt n=1
Kritische Bewertung n=14
ausgeschlossen n=6
Inkludierte Studien n=8
ausgeschlossen n=19
Ergebnisse 17 ׀
3. ERGEBNISSE
Die nachfolgenden Ergebnisse zum Thema der FPDR haben einen wesentlichen
Stellenwert für Pflegepersonen, welche häufig mit kardiopulmonaler Reanimation zu tun
haben und dabei auch mit Angehörigen in emotionalen Ausnahmezuständen in Berührung
kommen.
Hier folgend werden die extrahierten Daten aus den Ergebnissen der eingeschlossenen
Studien beschrieben. Zum besseren Verständnis werden diese mittels einer narrativen
Datensynthese aufgeschlüsselt und themenbezogen in Unterpunkte eingeteilt.
3.1. EINSTELLUNGEN VON ANGEHÖRIGEN UND PFLEGEPERSONEN
ZUR FPDR
Einstellung (engl.: attitude) wird in der Psychologie definiert als eine aus der Erfahrung
stammenden Bereitschaft (Prädisposition) eines Individuums in bestimmter Weise wertend
zu reagieren. Eine Reaktion kann demnach auf eine Person oder soziale Gruppe, ein Objekt
oder auf eine Situation aber auch Vorstellung stattfinden. Ein Mensch kann seine
Einstellung in mehreren Bereichen ausdrücken: kognitiv (Annahmen und Überzeugungen),
affektiv (Gefühle und Emotionen) und behavioral (Verhaltensweisen). Beispiele für
Einstellungen sind zum Beispiel Vorurteile, Sympathie und Antipathie oder der Selbstwert
(Gerrig & Zimbardo 2008).
In den nachfolgenden Unterpunkten werden die Einstellungen von Pflegepersonen und
Angehörigen gegenüber der Anwesenheit während kardiopulmonaler Reanimation, anhand
der in diese Bachelorarbeit eingeschlossenen Studien, zusammenfassend beschrieben.
3.1.1. Der Wunsch nach Anwesenheit
Das Thema des „dabei sein Wollens“ während einer Reanimation ist laut Blättler et al.
(2014) ein großes Thema für die Angehörigen. Dieses Bedürfnis der Anwesenheit nennen
auch nahezu alle befragten Familienmitglieder in den Studien von Bashayreh & Saifan
(2015), Leung & Chow (2012) sowie Duran et al. (2007). In der Studie von Blättler et al.
(2014) wird von den Angehörigen dafür das Motiv genannt, dass sie das Gefühl hätten,
dass durch die FPDR eine höhere Verbindung zwischen dem/der PatientenIn und ihnen
selbst zustande kommt. In den Vorstellungen der Familienmitglieder wird die
Ergebnisse 18 ׀
Verbundenheit verstärkt, wenn sie den/die PatientenIn im Rahmen der Reanimation in
irgendeiner Weise körperlich berühren können (Blättler et al. 2014). Duran et al. (2007)
beschreibt in diesem Kontext dass Angehörige durch die Anwesenheit mitansehen wollen,
was alles für ihre/ihren LiebsteN getan wird und ihnen genau das hilft, die Situation zu
verstehen. Sie möchten dem/der PatientenIn nahe sein, die schweren Momente teilen,
ihnen beistehen und auf sie aufpassen. Zusätzlich meinen die Angehörigen, sie hätten so
ein paar Augenblicke mit dem/der Liebsten mehr, sollte der/die PatientIn versterben
(Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014).
In weiterer Folge wird es laut Bashayreh & Saifan (2015), Leung & Chow (2012) und
Duran et al. (2007) von den Angehörigen auch öfter als ein Recht angesehen, während der
Reanimation zugegen zu sein. Bashayreh & Saifan (2015) schreiben in diesem
Zusammenhang dass innerhalb der Reihen der Angehörigen teilweise sogar ausgewählt
wird, welche Person dem/der PatientenIn beistehen darf. Laut ihren Aussagen kann die
Familie am besten beurteilen welche Person stark genug ist, die belastende Situation einer
CPR zu meistern und dem/der PatientenIn so eine wertvolle Stütze ist. Demnach sollten
vordergründig die Söhne des/der PatientenIn anwesend sein dürfen, Ehefrauen und Töchter
nur nach Erlaubnis der anderen Familienmitglieder. Hierbei soll ebenso erwähnt werden,
dass der Wunsch nach einer FPDR auch ein kulturelles/religiöses Motiv haben kann. In
manchen Kulturkreisen wird es, wie in Bashayreh & Saifan (2015) beschrieben, als Pflicht
angesehen, dem „Kranken“ in jeder Lage beizustehen und ihn zu unterstützen. Ein weiterer
Grund für den Wunsch nach Anwesenheit lag darin, dass die Angehörigen dann die
Gewissheit haben, dass die Privatsphäre des/der Patienten/In während der Reanimation
gewahrt wird (Bashayreh & Saifan 2015).
Trotz des Glaubens an ein „Recht auf Anwesenheit“ trauen sich viele Angehörige dennoch
nicht, den Wunsch nach FPDR zu äußern, wie die Studien von Blättler et al. (2014) und
Bashayreh & Saifan (2015) berichten. Gründe dafür beschreiben Angehörige in fehlender
Kraft oder gar Scham betreffend der Situation sowie in der Vermutung, dass das
Reanimationsteam keine Zeit und Kapazitäten habe, sich während der Reanimation auch
noch um sie zu kümmern – schließlich geht es ja um Leben und Tod (Blättler et al. 2014).
Die befragten Familienmitglieder in den Studien von Leung & Chow (2012) sowie Duran
et al. (2007) geben dazu an, dass sie gerne die Option hätten, anwesend zu sein, oder auch
nicht. Sie würden gerne vor Ort gefragt werden. Leung & Chow (2012) beschreibt in
diesem Zusammenhang aber auch, dass Angehörige darauf vertrauen, dass das
Reanimationsteam genug Kompetenzen hat, um sie während der FPDR mitzubetreuen.
Ergebnisse 19 ׀
In der Studie von Blättler et al. (2014) wird beschrieben, dass manche Angehörige trotz des
Wunsches nach Anwesenheit oder dem Glauben an ein Recht der Anwesenheit während
einer CPR, dennoch nicht anwesend sein wollen. Sie möchten mit der Situation einer
kardiopulmonalen Reanimation nicht direkt zu tun haben.
Auf Seiten der Pflegepersonen [in weiterer Folge mit „PP“ abgekürzt] wird die FPDR mit
einer Mehrheit von bis zu 80% befürwortet (Leung & Chow 2012; Duran et al. 2007). Als
Hauptmotiv für die große Zuneigung zur FPDR nennen PP, dass sie sich gegenüber der
Angehörigen verantwortlich fühlen, sie durch die belastende Situation der CPR zu führen.
Die entspricht wohl auch einem Grundpfeiler der Pflege „caring on its most basic form“,
wie in der Studie von Monks & Flynn (2014) berichtet wird.
Weitere Motive des Zuspruchs von PP für die FPDR, gefunden in den eingeschlossenen
Studien, liegen in folgenden Meinungen: Die Angehörigen haben so keine verzerrten oder
falschen Bilder von CPR im Kopf und seien deswegen ruhiger, da sie das ganze Procedere
mitansehen können. Die Anwesenheit während der Reanimation hilft ihnen wohl beim
Trauerprozess, wenn der/die Patient/In nicht überlebt (Leung & Chow 2012; Köberich et
al. 2010). Angehörige können zudem Entscheidungen, welche vom Reanimationsteam
getroffen werden, besser realisieren, nachvollziehen und/oder verarbeiten (Köberich et al.
2010). Ist die Reanimation erfolglos und der Patient verstirbt, können die
Familienmitglieder dennoch die letzten Momente mit dem/der PatientenIn teilen. PP sehen
den besonderen Benefit auch darin, dass die Beziehung zwischen ihnen und den
Angehörigen gestärkt wird (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010). In Leung & Chow
(2012) glauben PP, dass genau diese Beziehung im Rahmen einer Anwesenheit während
einer CPR hilft, eine vielleicht aufkommende Aggression der Angehörigen gegenüber dem
Reanimationsteam zu verhindern.
Teilnehmende PP in der Studie von Köberich et al. (2010) vertreten die Meinung, dass eine
„Family Support Person“ [nachfolgend mit „FSP“ bezeichnet], welche sich während der
Reanimation zusätzlich um die Angehörigen kümmert, äußerst nützlich wäre. Die Hälfte
dieser PP schildern aber auch gleichzeitig, dass von den involvierten Teammitgliedern in
einer CPR keiner für diese Tätigkeit abkömmlich ist.
Köberich et al. (2010) schildern in deren Studie, dass die Mehrheit der darin
teilnehmenden PP eine ablehnende Einstellung zur FPDR haben. Sie wollten generell
nicht, dass Angehörige während einer Reanimation anwesend sein dürfen. Dass
Ergebnisse 20 ׀
Familienmitglieder nicht automatisch bei jeder Reanimation präsent sein sollen, schildert
neben Köberich et al. (2010) auch Miller & Stiles (2009). Es sollte aber laut Leung &
Chow (2012) und Köberich et al. (2010) dennoch eine „gelebte Option“ der Anwesenheit
geben, indem einfach danach gefragt wird. Weiters sollte die Entscheidung zur
Anwesenheit von Angehörigen in Betracht des/der PatientenIn situationsbedingt getroffen
werden (Köberich et al. 2010). Schlussendlich sollte die FPDR jedoch immer eine
Teamentscheidung der gesamten an der Reanimation beteiligten Personen, sein (Köberich
et al. 2010; Duran et al. 2007). Einen weiteren Grund, warum PP gegenüber der FPDR eine
ablehnende Einstellung haben, nennen rund 66% Teilnehmer in der Studie von Köberich et
al. (2010). Sie meinen, dass Angehörige während der Reanimation in Entscheidungen
betreffend des/der PatientenIn miteingebunden werden können, beziehungsweise von
diesen getroffen werden könnten.
Innerhalb des Reanimationsteams beschreibt Duran et al. (2007), dass PP eine deutlich
höhere Präferenz für die FPDR haben als MedizinerInnen. Rund 86% der PP in Köberich
et al. (2010) meinen, dass eine Leitlinie oder Protokolle für die FPDR nützlich sind und
davon meinen rund 2/3 der PP, dass es Leitlinien zur FPDR geben sollte.
3.1.2. Befürchtungen und Ängste in Bezug auf die FPDR
Vielfältige Motive liegen der ablehnenden Einstellung von Angehörigen und PP gegenüber
der Familienpräsenz während einer Reanimation zugrunde. Diese werden in folgendem
Teil dieser Bachelorarbeit aufgezeigt.
An oberster Stelle der Befürchtungen von Familienmitgliedern steht dabei die Angst, die
Situation nicht zu ertragen und infolge nervös und hysterisch zu werden und zu agieren
(Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014; Leung & Chow 2012). Infolgedessen
befürchten Angehörige, sie könnten mit ihrem Verhalten beziehungsweise der bloßen
Anwesenheit das Reanimationsteam stören. Die Bedenken, die in den Studien von
Bashayreh & Saifan (2015), Blättler et al. (2014) und Leung & Chow (2012) hierfür
beschrieben werden, beziehen sich auf psychische wie auch auf physische Ablenkungen
und/oder Attacken. Manche Angehörigen nannten als Motiv dafür dass sie nicht anwesend
sein wollten, dass ihre Anwesenheit wohl keinen Einfluss auf das Outcome der
Reanimation hat, oder dass sie dies sogar negativ beeinflussen könnten (Blättler et al.
2014). In der Studie von Leung & Chow (2012) wird hierbei noch zusätzlich erwähnt, dass
Ergebnisse 21 ׀
Angehörige befürchten, die Reanimation könnte unnötig verlängert werden, weil sie
anwesend sind.
Die Befürchtungen und Ängste der Angehörigen zur FPDR, welche in den
eingeschlossenen Studien dieser Bachelorarbeit gefunden wurden, spiegeln sich
größtenteils in jenen der PP wieder. An oberster Stelle steht auch hier, dass PP befürchten
das Angehörige die Situation der CPR nicht meistern können und gar traumatisiert werden
(Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010; Duran et al. 2007). Köberich et al. (2010)
schilderte in diesem Zusammenhang, dass PP vermuten, die Angehörigen könnten
bestimmte Interventionen während der Reanimation falsch verstehen. Ein
Zusammenbrechen jener oder gar verbale und/oder physische Aggressivität gegenüber dem
Reanimationsteam könnten dann den Ablauf stören (Köberich et al. 2010; Duran et al.
2007). Eine FSP könnte dem entgegenwirken, diese ist nach Einstellung der PP jedoch
selten vorhanden (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010).
Ein weiterer Punkt von PP für eine Ablehnung von der FPDR nennen die Studien von
Leung & Chow (2012), Köberich et al. (2010) und Duran et al. (2007) darin, dass das
Procedere einer CPR auch für sie selbst fordernd und belastend ist. Unsicherheit im
Arbeiten und persönlicher Stress könnten demnach zunehmen, wenn Angehörige anwesend
sind (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010; Duran et al. 2007). Innerhalb des Teams
könnten die Kommunikation und die Entscheidungsfindung unter der Anwesenheit der
Angehörigen leiden. Angehörige könnten bestimmte Kommunikationsmuster falsch
verstehen oder als Inkompetenz des Reanimationsteams deuten (Köberich et al. 2010;
Duran et al. 2007). Köberich et al. (2010) beschreibt in diesem Zusammenhang auch, dass
eine Verletzung der Verschwiegenheitspflicht gegenüber dem/der PatientenIn auftreten
könnte. In Leung & Chow (2012) äußern PP, dass sie die Befürchtung haben, dass es
zunehmend zu Rechtsstreitigkeiten, infolge der Anwesenheit von Angehörigen während
der Reanimation, kommen könnte.
In der Studie von Miller & Stiles (2009) nennen PP zu den Gründen ihrer Ablehnung zur
FPDR, dass sie nicht wollen, dass die Angehörigen die invasiven Eingriffe sehen sowie die
teilweise unprofessionelle Kommunikation innerhalb des Teams mitanhören.
Gegenüber des/der PatientenIn äußern PP in den Studien von Leung & Chow (2012) und
Köberich et al. (2010) die Befürchtung, dass aufgrund der Anwesenheit der Angehörigen
eine absehbar negativ verlaufende CPR unnötig verlängert wird. Zudem könnten sich die
Angehörigen in bestimmte Vorgänge und Entscheidungen während der Reanimation
Ergebnisse 22 ׀
einmischen und diese negativ beeinflussen. PP sehen in der Anwesenheit während einer
Reanimation zudem keinen Benefit für den/die PatientenIn und lehnen sie deshalb ab
(Köberich et al. 2010).
3.2. ERFAHRUNGEN VON ANGEHÖRIGEN UND PFLEGEPERSONEN
IM RAHMEN EINER FPDR
Als Erfahrung wird im Einzelfall ein bestimmtes Erlebnis bezeichnet. Menschen sprechen
von einer Erfahrung, wenn sie eine bestimmte Situation selbst erlebt und damit
wahrgenommen haben. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Primärerfahrung.
Machen Menschen eine Erfahrung, die sie aus der Wahrnehmung anderer übernehmen,
spricht man von einer Sekundärerfahrung (Gerrig & Zimbardo 2008). Im folgenden Teil
der Bachelorarbeit werden beide Arten der Erfahrung, welche Angehörige und
Pflegepersonen während einer FPDR erlebt haben, zusammenfassend beschrieben.
Beide Parteien, Angehörige wie auch PP, änderten ihre Einstellung zur FPDR, nachdem sie
eine Erfahrung mit einer FPDR gemacht hatten. Auf Seiten der Angehörigen ist der
Wunsch, bei der Reanimation anwesend zu sein, noch größer als ohne vorherige Erfahrung
(Blättler et al. 2014; Leung & Chow 2012; Duran et al. 2007). Familienmitglieder haben
demnach auch weiterhin großes Vertrauen in das Reanimationsteam (Blättler et al. 2014).
Seitens der PP änderte sich die Einstellung zur FPDR nach einer Erfahrung damit deutlich
markanter. In den Studien von Feagan & Fisher (2011), Köberich et al. (2010) und Duran
et al. (2007) beschrieben PP negative Erfahrungen und gaben an, dass sie dadurch eine
ablehnende Einstellung zur FPDR bekommen haben, oder, wie Leung & Chow (2012) und
Feagan & Fisher (2011) zusätzlich berichten, mit der Durchführung einer Wiederholung
sehr viel vorsichtiger waren. Eine positive Erfahrung mit einer Familienpräsenz bei einer
CPR verstärkt dennoch die Befürwortung von FPDR (Leung & Chow 2012; Feagan &
Fisher 2011; Köberich et al. 2010). In der Studie von Feagan & Fisher (2011) wurde
zudem herausgefunden, dass je höher die Erfahrung von PP mit der FPDR ist, desto öfter
wollen die PP den Angehörigen auch die Option geben, dass sie anwesend sein dürfen oder
sehen die Wahlmöglichkeit sogar als ein „Recht der Angehörigen“ an.
Ob es vorwiegend positive oder negative Erfahrungen der PP gab, konnte mit den
vorliegenden Ergebnissen in den eingeschlossenen Studien nicht geklärt werden. Extreme
Situationen, in denen Angehörige den Ablauf der CPR tatsächlich gravierend beeinflussten
Ergebnisse 23 ׀
und z.B. gegenüber dem Reanimationsteam aggressiv wurden, schienen jedoch die
Ausnahme zu sein. Nur vereinzelt wird dies von PP in den Studien von Bashayreh &
Saifan (2015), Leung & Chow (2012) und Köberich et al. (2010) berichtet.
In der Frage zum Zugang zur FPDR beschreibt Köberich et al. (2010), dass rund 1/3 der
teilnehmenden Angehörigen ihrer Studie an die PP herantrat und um die Erlaubnis bat,
anwesend sein zu dürfen. PP wiederum gaben Angehörigen nur selten die Option
anwesend zu sein (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010).
Leitlinien oder Protokolle zur FPDR werden, wenn auch rar, in Monks & Flynn (2014)
sowie Köberich et al. (2010) beschrieben. Bashayreh & Saifan (2015) berichten, dass es in
den untersuchten Fällen keine Leitlinie zur FPDR auf den jeweiligen Stationen gab. In den
übrigen Studien konnte nicht herausgelesen werden, ob es derartige Leitlinien oder
Protokolle gibt, mit denen die Reanimationsteams arbeiten.
3.2.1. Einblicke in die Erfahrungen der Angehörigen
Bei den Angehörigen überwiegten die positiven Eindrücke während der CPR, sodass sie es
sich wieder wünschen würden, bei einer Reanimation anwesend zu sein (Bashayreh &
Saifan 2015; Blättler et al. 2014; Leung & Chow 2012; Duran et al. 2007). In der Studie
von Bashayreh & Saifan (2015) sprachen die Angehörigen nach der Anwesenheit davon,
dass sie diese als ihr zukünftiges und währendes Recht ansehen.
Angehörige, die vor der Erfahrung mit einer FPDR die Befürchtung hatten, sie könnten mit
ihrem Verhalten die Reanimation beeinflussen oder stören, schildern in Duran et al.
(2007), dass sie danach eine gegenteilige Einstellung dazu haben. Sie glauben jetzt mehr
daran, dass sie ihre Emotionen während der Anwesenheit bei einer CPR im Zaum halten
können und sehr wohl bereit dazu sind, die Situation zu meistern (Duran et al. 2007).
Bashayreh & Saifan (2015) Blättler et al. (2014) und Duran et al. (2007) beschreiben, dass
die Angehörigen die Anwesenheit sehr hilfreich fanden, um so die leidvolle und belastende
Situation während der Reanimation besser überstehen zu können. Die Gründe dafür waren,
dass gesehen wird, wie es dem/der PatientenIn geht. Durch das Miterleben der „Realität“
konnten sie sich keine falschen Hoffnungen machen. Mögliche Phantasien oder abstruse
Gedankengänge, die Angehörige in belastenden Situationen oft beschreiben, würden
demnach weniger intensiv aufkommen (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014;
Duran et al. 2007). Die Angehörigen konnten mit eigenen Augen sehen, dass alles für das
Überleben des/der PatientenIn getan wurde. War das Outcome der Reanimation negativ,
Ergebnisse 24 ׀
berichten die Angehörigen von einem positiven Gefühl und einer Erleichterung des
Trauerprozesses. Sie schätzten es sehr, dass sie die letzten Augenblicke mit ihrem/r
Liebsten zusammen sein durften und ihm/sie ein letztes Mal berühren durften (Bashayreh
& Saifan 2015; Blättler et al. 2014; Duran et al. 2007).
Laut Leung & Chow (2012) wünschen sich Angehörige für die Anwesenheit während der
Reanimation eine FSP, die sich um sie kümmert, gesetzte Maßnahmen am Patienten erklärt
sowie die Kommunikation innerhalb des Reanimationsteams in gewisser Weise übersetzt.
Bashayreh & Saifan (2015) nennen im Zusammenhang mit der Anwesenheit auch, dass
Angehörige lediglich die Reanimation beobachten und nicht aktiv miteingebunden werden
wollen. Sind Entscheidungen zu treffen die den/die PatientenIn betreffen, wollen sie
dennoch zumindest nach ihrer Meinung befragt werden – schließlich kennen sie den/die
PatientenIn am besten und sehen sich so auch als eine Art Rechtssprecher im Namen
des/der PatientenIn (Bashayreh & Saifan 2015).
Negatives Feedback von Angehörigen zur FPDR bezog sich darauf, dass sie auf
Nachfrage der Anwesenheit oft keine Erlaubnis bekamen, wie in den Studien von
Bashayreh & Saifan (2015) und Blättler et al. (2014) berichtet wird.
Für den Fall, dass sie während der CPR nicht anwesend sein konnten, gaben
Angehörige an, dass sie die Wartezeit in Ungewissheit als „unerträglich“ empfanden
und in dieser Situation stets den Wunsch äußerten, so schnell als möglich zu ihrem/ihrer
Liebsten gelassen zu werden (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014). Während
der Wartezeit wollen die Familienmitglieder über den Zustand des/der PatientenIn
informiert werden, wie Blättler et al. (2014) berichtet. Die Mehrzahl der befragten
Angehörigen gibt in diesem Kontext das klare Statement ab, dass sie sich regelmäßige
Informationen über den Zustand des/der PatientenIn wünschen. Die vorherrschenden
Tatsachen sollen mittels „unverschleierter, ehrlicher, zeitnaher und verständlich
übermittelter Nachrichten“ überbracht werden (Blättler et al. 2014:98). Die
Mitteilungen sollen möglichst empathisch übermittelt werden, insbesondere wenn diese
negativ sind, und von einer Person stammen, die direkt in die Reanimation involviert ist
oder war. Angehörige gaben diesbezüglich jedoch an, dass sie Verständnis dafür haben,
dass gerade in einer laufenden Reanimation noch keine endgültige Prognose über den
Zustand des/der PatientenIn abgegeben werden kann. In dieser Situation wünschen sie
sich laufende Informationen, in Form von „raschen und klaren Fakten“ (Blättler et al.
2015:98).
Ergebnisse 25 ׀
Zusätzlichen Stress und Belastung empfinden wartende Angehörige, wenn Mitteilungen
über den Gesundheitszustand des/der PatientenIn unzureichend oder unverständlich sowie
vage oder verspätet abgegeben werden. Machte die informierende PP Zeitangaben, die
nicht eingehalten werden konnten, steigerte dies die Belastung zusätzlich.
Familienmitglieder beschrieben in diesem Zusammenhang auch, dass sie Misstrauen
gegenüber dem Reanimationsteam sowie Zwiespältigkeit erlebten. Es wirkte sich auch auf
das Erleben der Angehörigen aus, von wem die Nachrichten überbracht wurden. Erschien
die Person als unsicher oder ungenügend fachkompetent, verstärkte dies die Hilflosigkeit
und das Misstrauen ebenso, wie wenn die informationsgebenden Personen ständig
wechselten (Blättler et al. 2014).
Um die Situation der verwährten Anwesenheit dennoch bewältigen zu können, nannte ein
Großteil der teilnehmenden Angehörigen in den Studien von Bashayreh & Saifan (2015),
dass sie sich in den Kreis ihrer Familie zurückzogen. Dies brachte Erleichterung für sie.
Dennoch wird in den Studien von Bashayreh & Saifan (2015) und Blättler et al. (2014)
auch beschrieben, dass genau dieser familiäre Rückhalt das Erleben einer Reanimation von
manchen Angehörigen negativ beeinflusst. Emotionen wie Unsicherheit und Hilflosigkeit
wurden demnach verstärkt und das Stresslevel infolge ebenso erhöht. Der Grund dafür lag
darin, dass jene Familienmitglieder den anderen anwesenden Angehörigen ihre
Unterstützung geben wollten oder sollten, selbst aber überfordert und stark angespannt
waren. In solchen Situationen gab, laut Blättler et al. (2014), eine unabhängige FSP den
nötigen Trost in Form von Nähe und Unterstützung, beziehungsweise tat, laut den
Aussagen der Familienmitglieder, einfach nur gut. In den berichteten Fällen werden
Seelsorger und Pflegepersonen als solche Unterstützungspersonen genannt (Blättler et al.
2014).
Von jenen Angehörigen, beschrieben in Blättler et al. (2014), die keine familiäre Hilfe
bekamen oder diese bewusst verweigerten, wurde eine außenstehende Person, die ihnen
beisteht, gewünscht, gleichgültig, ob sie während der Reanimation anwesend sein durften
oder nicht.
Weitere Berichte konkretisieren die Anforderungen an eine solche FSP wie folgt:
Angehörige wollen demnach, dass sich auch nach ihrem Befinden erkundigt wird, man mit
ihnen redet oder hilft, weitere Personen zu verständigen. Manche Familienmitglieder
nennen auch, dass für sie die emotionale Begleitung, in Bezug auf medizinische Fakten, im
Vordergrund steht (Blättler et al. 2014).
Ergebnisse 26 ׀
3.2.2. Einblicke in die Erfahrungen der Pflegepersonen
Die Mehrheit der PP in den Studien von Köberich et al. (2010) und Miller & Stiles (2009)
berichtet nach einer erlebten FPDR, dass sie wahrnahmen, wie Angehörige es schätzten,
das alles für ihre Lieben getan wird/wurde beziehungsweise laut Miller & Stiles (2009)
auch, dass sie dem/der PatientenIn ein letztes Mal nahe sein konnten, wenn das Outcome
der Reanimation negativ war. In der Studie von Miller & Stiles (2009) schildern PP
zusätzlich, dass Angehörige tiefe Dankbarkeit und Erleichterung bezeugten, weil sie
mitansehen konnten, wie das Reanimationsteam um den/die PatientenIn kämpfte und ihre
Bedürfnisse trotz der gewährten Anwesenheit ebenso beachtet wurden. PP erzählten von
einer tiefen Verbundenheit mit den Angehörigen, die dadurch zustande kommt. Zudem
nahm diese Verbundenheit der oft grausamen Atmosphäre einer Reanimation die Intensität
und ließ sie dadurch „friedlicher und sanfter“ wirken (Miller & Stiles 2009).
Im Umgang mit dem Verlust des/der Liebsten beschrieb Köberich et al. (2010), dass die PP
nicht eindeutig sagen können, ob die FPDR den Angehörigen bei der Trauerarbeit schadet
oder nutzt.
Als Hindernis bei einer FPDR weisen PP in der Studie von Köberich et al. (2010) darauf
hin, dass die meisten Bettenplätze wohl einen zu kleinen Raum bieten, um die
Anwesenheit einer weiteren Person abgesehen vom Reanimationsteam adäquat zu
gewährleisten.
Dass eine zusätzliche Person zur Betreuung der Angehörigen während einer FPDR von
Nutzen wäre, erkannten PP laut Köberich et al. (2010) und Monks & Flynn (2014). Monks
& Flynn (2014) gingen auf diese FSP näher ein und kam zu dem Entschluss, dass in der
Regel ein „Human Touch“, welcher den Angehörigen Nähe und Unterstützung bietet,
meist ausreichend ist. Köberich et al. (2010) schildert jedoch, dass PP berichten, dass es in
ihrem Krankenhaus keine bestimmte Person für diese Aufgabe gibt und auch kein Mitglied
des Reanimationsteams dafür abkömmlich ist.
In Köberich et al. (2010) und Miller & Stiles (2009) sprachen PP davon, dass anwesende
Angehörige für die Reanimation von Nutzen waren. Die Familienmitglieder beendeten die
Reanimationsmaßnahmen, da sie erkannten, dass das Outcome der CPR negativ sein
würde. Sie nahmen so dem Reanimationsteam die Entscheidung für den Abbruch der
Wiederbelebungsmaßnahmen ab. Einzelne PP schildern auch, dass Angehörige in
schwierigen Situationen innerhalb der CPR halfen, den Überblick zu gewinnen oder ihn zu
behalten. Dies geschah demnach durch Gabe von Informationen aber auch gesetzten
Ergebnisse 27 ׀
Handlungen seitens der Familienmitglieder. Ein Beispiel berichtet davon, dass eine
Angehörige hörte wie dem Patienten ein Medikament verabreicht werden sollte. Sie rief
dazwischen und informierte das Reanimationsteam dass der Patient allergisch gegen das
genannte Medikament sei. Ein möglicher anaphylaktischer Schock konnte so verhindert
werden (Miller & Stiles 2009).
PP mit mehreren negativen Erlebnissen zur FPDR beschreiben, dass sie infolgedessen
zusehends abgeneigt von der Idee der Anwesenheit sind (Köberich et al 2010; Miller &
Stiles 2009). Einzig die Studie von Köberich et al. (2010) nennt hierbei konkrete Zahlen.
In den Statistiken ihrer Ergebnisse geben 65,7% der PP an, eine negative Erfahrung mit
einer FPDR gemacht zu haben, manche davon erlebten auch physische und/oder verbale
Attacken seitens der Angehörigen.
Miller & Stiles (2009) schildern, dass PP mit negativen Erlebnissen zur FPDR ihre
Meinung dennoch änderten, nachdem sie neuerliche Reanimationen erlebten, bei denen
Angehörige anwesend waren und der Eindruck positiv verlief. Sie gaben hierzu ein
wertvolles Statement ab, indem sie dazu raten, dass jede Situation, unabhängig von den
letzten Erlebnissen, unbedingt neu bewertet werden sollte (Miller & Stiles 2009). Man
solle der Anwesenheit von Angehörigen bei einer Reanimation eine Chance geben. Dies
sagen auch PP in den Studien von Leung & Chow (2012) und Köberich et al. (2010).
In den eingeschlossenen Studien werden auch Erfahrungen geschildert, wie PP in ihrem
Handeln während einer FPDR wesentlich geprägt wurden, beziehungsweise wie die
Anwesenheit von Familienmitgliedern bei einer Reanimation auch ihr eigenes Erleben
beeinflusste.
Monks & Flynn (2014) sowie Miller & Stiles (2009) beschreiben hierbei, dass die
Reaktionen, die eine PP während einer FPDR zeigt, für die Angehörigen wie auch für die
PP selbst, nachhaltig positiv als auch negativ beeinflussend wirkt. Monks & Flynn (2014)
zeigen genauer, wie diese Beeinflussungen für die PP sein können. Demnach löst auch in
ihnen die Situation der Anwesenheit von Angehörigen während einer Reanimation „Stress“
und/oder „Bedrängnis“ aus. Diese emotionalen Auswirkungen wirken sich in weiterer
Folge auch auf das Selbstvertrauen in ihren beruflichen Fähigkeiten aus. PP fühlen sich
nicht genug selbstbewusst und befürchten dadurch, dass jede kleinste Unsicherheit
während der Reanimationsmaßnahmen von den Angehörigen entdeckt werden könnte und
bei negativem Outcome der CPR auf sie zurück fallen würde. Gerade bei den ersten
Erfahrungen mit einer FPDR sprechen die PP davon, dass sie sich nicht in der Lage gefühlt
Ergebnisse 28 ׀
hatten, die emotionale Größe der Situation zu verstehen und beschreiben dass sie damit zu
tun hatten eine „professionelle Gelassenheit“ zu wahren. Positiv beeinflussend war die
Tatsache, dass PP gesetzte Maßnahmen während der CPR selbstkritischer durchführten
und eigenen Meinungen nach auch so wirkten. Miller & Stiles (2009) fügt diesen
Erzählungen hinzu, dass eine negative Erfahrung das Maß der Unentschlossenheit und
Unsicherheit in Zusammenhang mit einer FPDR steigen lässt.
Eine Möglichkeit für PP, die surreale Situation der FPDR besser bewältigen zu können,
beschreiben einige in den Studien von Monks & Flynn (2014) und Miller & Stiles (2009).
Wenn man demnach die Reanimation auch mit den „Augen der Angehörigen“ sieht, wird
dadurch eine humanere und empathische Umgebung geschaffen, die sich positiv auf die
Arbeit des Reanimationsteams auswirkt. Monks & Flynn (2014) meinen dazu auch, dass
sich damit diverse Reaktionen der Angehörigen leichter evaluieren lassen und besser damit
umgegangen werden kann. Ein weiterer Benefit, warum PP die Situation einer FPDR auch
mit den Augen der Familienmitglieder sehen sollten, liegt laut Monks & Flynn (2014) und
Miller & Stiles (2009) darin, dass das veränderte Verständnis für die Angehörigen hilft, die
stressige Ausnahmesituation einer CPR anders und vor allem erträglicher wahrzunehmen.
Dies gilt für PP wie auch für die Angehörigen, wie folgendes Zitat passend zeigt:
„[…] and her daughters were in the back praying. They were crying, but not out
of control. They were watching, but out of the way. They were fine. They weren’t
a distraction. They thanked us. […] I felt totally okay.“ (Miller & Stiles
2009:1438).
Die Dankbarkeit der Angehörigen wird laut der Studien von Monks & Flynn (2014) und
Miller & Stiles (2009) von den PP als tiefe Verbundenheit verspürt. Von einigen wurde
diese Verbundenheit als Coping-Mechanismus genutzt, um die Situation der FPDR
bewältigen zu können. PP empfanden es während einer FPDR zudem besonders positiv,
dass sie sehen konnten, wie die Anwesenheit den Angehörigen nutzte und es ihnen gut tat,
anwesend zu sein (Monks & Flynn 2014; Miller & Stiles 2009). In Monks & Flynn (2014)
schildern PP, dass unterschiedliche Gefühle wie tiefe Trauer und Mitleid aber auch
Erleichterung durch die vorhandene Eintracht zwischen den Angehörigen aufkommen
können.
Weitere positive Erfahrungen mit einer FPDR beschreiben PP in Miller & Stiles (2009).
Demnach bleiben, dadurch dass die Angehörigen während der Reanimation anwesend sind,
mitunter belastende und emotionale Gespräche mit den Angehörigen weitgehend aus. Dies
bezieht sich gleichermaßen auch auf unangenehme Entscheidungen, die PP und/oder das
Ergebnisse 29 ׀
Reanimationsteam in Bezug auf die Angehörigen sonst treffen müssten. Die
Familienmitglieder können ja sehen, was mit ihrem/ihrer Liebsten geschieht, sie können
Fragen stellen und mitansehen, dass alles, was möglich ist, für den/die PatientenIn getan
wird. Manche PP beschrieben sogar, dass sie Angehörige bewusst zur Reanimation dazu
holten um ihnen ein realistisches Bild von der Situation/ der Tatsache zu vermitteln, wie es
dem/der PatientenIn tatsächlich geht. PP nannten in diesem Zusammenhang, dass
Angehörige durch die Anwesenheit während der CPR den Tod anders, vielleicht auch
besser, akzeptieren können. Sie schilderten, dass es ihnen dadurch auch selbst besser ging,
wenn das Outcome der Reanimation negativ war (Miller & Stiles 2009).
3.3. EMPFEHLUNGEN ZUR IMPLEMENTIERUNG DER FPDR
Bereits oben erwähnte Ergebnisse, basierend auf den eingeschlossenen Studien dieser
Bachelorarbeit, zeigen, dass es doch gewünscht wird, dass Familienmitglieder während
einer Reanimation anwesend sein dürfen. Jedoch scheint es, dass dafür verantwortliche
Personen sich noch weitgehend davor scheuen, diese Anwesenheit zu gewähren. Besonders
nach negativen Erlebnissen mit einer FPDR. Nachfolgende Ergebnisse zeigen spezifische
Einflussfaktoren, basierend auf den Erfahrungen und Einstellungen der Angehörigen und
PP. Betrachtet man diese Einflussfaktoren genauer, dienen sie auch in gewisser Weise als
Empfehlung für Veränderungen im Berufsalltag, damit die FPDR in Zukunft weiter
implementiert wird.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass eine positive Erfahrung mit einer FPDR auch eine
positive Einstellung dazu bewirkt, eine negative Erfahrung demnach eine negative
Einstellung darüber. Es ist dabei gleichgültig, ob die Erfahrung von einem/r Angehörigen
oder einer PP gemacht wurde. Dies zeigen die Ergebnisse in den Studien von Bashayreh &
Saifan (2015), Blättler et al. (2014), Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011),
Köberich et al. (2010) und Duran et al. (2007).
Äußern Angehörige oder PP Befürchtungen oder Ängste gegenüber einer FPDR, wirkt sich
dies negativ auf ihre Einstellung zur FPDR aus (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al.
2014; Monks & Flynn 2014; Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010).
Ergebnisse 30 ׀
In Monks & Flynn (2014) wird beschrieben, dass PP sich oft für die Angehörigen
verantwortlich fühlen und dies ein Motiv für sie ist, eine FPDR zu ermöglichen
beziehungsweise sie deshalb eine befürwortende Einstellung dazu haben.
Wenn PP berichten, dass es in dem Krankenhaus in dem sie arbeiten, eine Leitlinie oder
ein vorliegendes Protokoll zur FPDR gibt, wird auch öfter von Erfahrungen dazu berichtet
(Monks & Flynn 2014; Köberich et al. 2010).
Wenn Angehörige während einer Reanimation anwesend sein durften, wird vereinzelt von
einer eigenen FSP für sie gesprochen. Diese Unterstützung wirkt sich positiv auf das
Erleben der Situation sowie auf das Befinden der Angehörigen und PP aus (Monks &
Flynn 2014; Leung & Chow 2012). In Monks & Flynn (2014) sowie Köberich et al. (2010)
wird seitens der PP der Bedarf einer FSP als Hindernis für die Anwesenheit von
Angehörigen während CPR genannt. Eine zusätzliche Person ist nicht immer anwesend
beziehungsweise kann aufgrund von häufigem Personalmangels nicht vom
Reanimationsteam vor Ort abgezogen werden (Köberich et al. 2010). Gibt es jedoch eine
zusätzlich Person, die sich um die Angehörigen während einer FPDR kümmert, ändert sich
die Einstellung von PP zur FPDR in positiver Weise (Köberich et al. 2010).
PP berichten, dass eine Reanimation auch für sie emotional belastend ist. Indem sie jedoch
versuchen, sich in die Angehörigen hinein zu fühlen, können sie gewisse Verhaltensmuster
der Angehörigen während der Anwesenheit verstehen beziehungsweise evaluieren und
zulassen, ohne davon gestört zu sein. PP nutzten diese Art der Empathie als Coping-
Mechanismus für sich selbst und beeinflussten so ihr Befinden und ihre Arbeitsweise
während der FPDR positiv (Monks & Flynn 2014; Miller & Stiles 2009).
Bashayreh & Saifan (2015) beschreiben, dass die vorherrschende Religion & Kultur von
Angehörigen deren Einstellung zur FPDR beeinflussen kann.
In den Studien von Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011), Köberich et al. (2010)
und Duran et al. (2007) konnten weitere Einflussfaktoren identifiziert werden, welche nicht
im Abschnitt 3.1 und Abschnitt 3.2 aufscheinen. Der erste Punkt bezieht sich darauf, wie
lange eine PP im Berufsleben steht, sowie wie viel Erfahrung eine PP mit
kardiopulmonaler Reanimation allgemein hat. Es ist dabei gleichgültig, ob mit
Anwesenheit von Angehörigen oder ohne (Feagan & Fisher 2011; Duran et al. 2007). Es
konnte aus den eingeschlossenen Studien nicht in Erfahrung gebracht werden, ob sich
diese Faktoren positiv oder negativ auf die Einstellung oder das Erleben einer FPDR
auswirken. Ein weiterer Einflussfaktor lag laut Köberich et al. (2010) in der Umwelt,
Ergebnisse 31 ׀
sprich den Räumlichkeiten, der Politik des Krankenhauses, aber auch den Umständen der
Reanimation selbst. Es wurde hierbei nicht näher auf Details eingegangen.
In den Studien von Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011) sowie Miller & Stiles
(2009) konnte herausgefunden werden, dass sich die Einstellung gegenüber der FPDR zum
Positiven verändert hat, wenn sich die PP in irgendeiner Art zur Thematik bilden. Sei es
selbständig oder innerhalb einer Schulung oder Ausbildung. Die Ergebnisse in Feagan &
Fisher (2011) verdeutlichten diesen Meinungswechsel am klarsten. Sie wählten ein pretest-
posttest-Design und befragten die PP vor und nach einer stattgefundenen Schulung zu
ihren Einstellungen zur FPDR. Den genauen Inhalt der Schulung beschreiben die Autoren
jedoch nicht.
Teilnehmende PP in der Studie von Miller & Stiles (2009) meinten in den Interviews dass
ein Umdenken in Bezug auf die FPDR begonnen hat und eine Veränderung in der
Patientenversorgung fortschreitet:
„At first I was uncomfortably to have the family in because it’s crazy in the room
[…] but now I like having the family in. I think the times have changed. People
are more medically knowledgable so why not let them see it? […] You have to
adapt to the culture.“ (Miller & Stiles 2009:1438).
In den Berichten von PP zu ihren ersten eigenen Erfahrungen zur FPDR erwähnen sie, dass
für sie anfänglich typische Stereotypen vorherrschend waren. Sie beschreiben
Befürchtungen sowie allgemeine Ängste vor der Situation mit den Angehörigen. Indem sie
jedoch den Mut aufbrachten, über ihren eigenen Schatten zu springen, konnten sie ihre teils
traditionellen Denkensmuster zur FPDR verändern. Sie begannen demnach, sich in die
Literatur zu dieser Thematik einzulesen, sich mit KollegenInnen, welche Vorerfahrungen
mit anwesenden Angehörigen während einer Reanimation hatten, darüber zu unterhalten
und schließlich selbst eine, beziehungsweise weitere Erfahrungen mit einer FPDR zu
machen (Miller & Stiles 2009).
.
Diskussion 32 ׀
4. DISKUSSION
Das Ziel dieser Bachelorarbeit war, anhand von internationaler Literatur herauszufinden,
welche Erfahrungen und Einstellungen Pflegepersonen sowie Angehörige von PatientInnen
haben, wenn Familienmitglieder während einer kardiopulmonalen Reanimation im
Krankenhaus anwesend sein dürfen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, ob auf Basis
der gewonnenen Sichtweisen eine Empfehlung für die weitere Implementierung der FPDR
abgegeben werden kann. In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse methodisch wie
inhaltlich diskutiert und mit der weiteren Forschungsliteratur zu diesem Thema verglichen.
Vorweg sei erwähnt, dass die Settings und Stichproben in den jeweils zitierten Studien
variieren und sich die geographischen und demographischen Daten der
StudienteilnehmerInnen voneinander unterscheiden. Dadurch wird der direkte Vergleich
der Ergebnisse erschwert. Positiv sei jedoch zu erwähnen, dass drei der vier
eingeschlossenen quantitativen Studien einen ähnlichen Aufbau der verwendeten
Fragebögen in ihrer Datensammlung hatten (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010;
Duran et al. 2007). Ihr Aufbau bezog sich auf jenen Fragebogen den Fulbrook et al. (2005)
verwendete. Weitere Studien in der Literatur, wie Sak-Dankosky et al. (2015) und Güneş
& Zaybak (2009), verwenden solch einen Fragebogen ebenso und somit können die
Ergebnisse dieser Bachelorarbeit auch gut mit der Literatur verglichen werden.
Betrachtet man die Designs der eingeschlossenen Studien, so scheinen diese als
angemessen. Laut Polit & Beck (2012) und Flick et al. (2010) besteht das Wesen der
qualitativen Forschung darin, durch Interviews mit Menschen Lebenswelten aus ihrer Sicht
beschreiben zu können. Demnach führt dies zu einem verbesserten Verständnis von
sozialer Wirklichkeit und man wird auf Abläufe, Deutungsmuster und Strukturmerkmale
aufmerksam (Flick et al. (2010). Der gewählte Ansatz der in dieser Bachelorarbeit
eingeschlossenen qualitativen Studien (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014;
Monks & Flynn 2014; Miller & Stiles 2009) war die Phänomenologie. Ziel dieses
Forschungsansatzes ist, laut Polit & Beck (2012), die untersuchten Phänomene so zu
betrachten wie sie sind, und durch die daraus gewonnenen objektiven Erkenntnisse das
Wesen hinter dem Phänomen zu erfassen. Dies ist den AutorInnen der qualitativen Studien
gut gelungen. Blickt man auf das Wesen der quantitativen Studien in dieser Bachelorarbeit
(Leung & Chow 2012; Feagan & Fisher 2011; Köberich et al. 2010; Duran et al. 2007)
wird in allen gut und ausreichend beschrieben, wie das Phänomen einer FPDR im
Diskussion 33 ׀
wirklichen Leben von PP oder Angehörigen auftritt. Sie erfüllen damit laut Polit & Beck
(2012) den Zweck von deskriptiven Studien, indem durch das Dokumentieren einer realen
Situation die gewonnenen Daten zur Entwicklung einer Theorie dienen können. In diese
Bachelorarbeit wurden jeweils vier quantitative und qualitative Studien eingeschlossen, um
Ergebnisse zu den genannten Forschungsfragen zu finden. Diese Verteilung bietet damit
eine gute Balance an subjektivem Wissen und objektiven Daten.
Die Studienergebnisse unterscheiden sich auch untereinander je nach geographischem
Durchführungsort beziehungsweise dem Kulturkreis. So scheinen sich die Ergebnisse,
bezüglich der Einstellungen zur FPDR, welche in Ländern mit westlicher Kultur
durchgeführt wurden, zu ähneln. Die Studie von Bashayreh & Saifan (2015), welche in
einem Land durchgeführt wurde, in dem die östliche Kultur vorherrscht, zeigt dagegen
grundlegend andere Einstellungen zur FPDR. Daher liegt der Verdacht nahe, dass der
Zugang zur Familienpräsenz während einer Reanimation auch von den kulturellen Wurzeln
abhängig ist. Diese Vermutung wird von den Studien von Güneş & Zaybak (2009), Demir
(2008) und Badir & Sepit (2007) bekräftigt. Sie haben ebenfalls einen kulturell östlichen
Hintergrund und bieten auch ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Einstellung, wie jene
Studie von Bashayreh & Saifan (2015). Dieses Wissen ist insofern als wertvoll zu
betrachten, als es aufzeigt, wie unterschiedliche Kulturen mit dem Thema der FPDR
umgehen und dazu stehen.
Innerhalb Europas scheint die Familienpräsenz während CPR laut der Studie von Monks &
Flynn (2014) im englischsprachigen Raum bereits Anklang gefunden zu haben. Es wird
dort bereits desöfteren von Erfahrungen berichtet. Hingegen wird in den beiden Studien
von Blättler et al. (2014) und Köberich et al. (2010), welche ihren Ursprung im
deutschsprachigen Raum haben, nur vereinzelt von Erfahrungen gesprochen. Dort scheint
noch eine gewisse Distanz zur FPDR vorhanden zu sein. Vergleicht man die Ergebnisse
der Studien international, wird durch jene, die im amerikanischen Raum veröffentlicht
wurden (Feagan & Fisher 2011; Miller & Stiles 2009; Duran et al. 2007), erkennbar, dass
dort die Thematik der FPDR weiter verbreitet zu sein scheint, als im europäischem Raum
von Blättler et al. (2014), Monks & Flynn (2014) und Köberich et al. (2010) berichtet.
Was die Stichproben in den einzelnen Studien betrifft, variiert deren Größe untereinander
doch merklich. Die Anzahl der StudienteilnehmerInnen bzw. PartizipantInnen ist jedoch
trotzdem angemessen, da die Anzahl der Personen, welche bereits eine Erfahrung mit einer
FPDR gemacht haben, beschränkt ist. In der Studie von Leung & Chow (2012) und Feagan
& Fisher (2011) wurden neben den PP auch MedizinerInnen befragt beziehungsweise in
Diskussion 34 ׀
Duran et al. (2007) zu den PP und MedizinerInnen auch zusätzlich noch PatientInnen. Die
Einschließung der genannten weiteren Personen hat auf die Resultate jedoch keinen
Einfluss. Zum einen wurden die Ergebnisse von den verschiedenen Parteien im
Ergebnisteil der jeweiligen Studie getrennt dargestellt und zum anderen, weil in allen drei
Studien deutlich mehr Pflegende befragt wurden. In der Darstellung der
Studiencharakteristika, siehe Anhang, ist dies ersichtlich.
Sieht man sich die demographischen Daten in den Ergebnissen an, wird deutlich, dass der
Frauenanteil der TeilnehmerInnen deutlich höher ist als jene der Männer. In Leung &
Chow (2012), Feagan & Fisher (2011) und Duran et al. (2007) liegt dieser sogar über 80%.
In den Studien von Blättler et al. (2014), Monks & Flynn (2014), Miller & Stiles (2009)
sowie Köberich et al. (2010) ist die Frauenmehrheit mit über 60% auch deutlich sichtbar.
In der internationalen Literatur ist dies, wie unter anderem die Studien von Dwyer & Friel
(2016), Giles et al. (2016), Sak-Dankosky et al. (2015), Strasen et al. (2015) Chapman et
al. 2012 zeigen, ebenso der Fall. Inwiefern damit eine Beeinträchtigung gegeben ist und
die Ergebnisse somit auf beide Geschlechter verallgemeinert werden können, ist der
Verfasserin von dieser Bachelorarbeit, nicht bekannt. Es konnte keine Studie gefunden
werden, die diese Vermutung bestätigt oder verneint.
Wie in Abschnitt 3.1.1 dieser Arbeit erwähnt, ist der Wunsch nach Anwesenheit groß. In
vier der acht eingeschlossenen Studien machen PP und Angehörige diese Einstellung zur
FPDR kund (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler et al. 2014; Leng & Chow 2012; Duran et
al. 2007). Es wird sogar davon gesprochen, dass die FPDR ein Recht sei und Angehörige
demnach jederzeit bei der CPR anwesend sein dürfen, beziehungsweise PP die
Anwesenheit dazu gewähren zu haben. Diese Aussage in Bashayreh & Saifan (2015),
Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011) und Duran et al. (2007) deckt sich
demnach mit Studien aus der Literatur wie Chapman et al. (2012) und Fulbrook et al.
(2007). Chapman et al. (2012) begründet dies zusätzlich dadurch, dass je mehr die
positiven Aspekte einer FPDR wahrgenommen werden, desto höher ist infolge auch die
Befürwortung der FPDR.
In den Studien von Bashayreh & Saifan (2015), Blättler et al. (2014), Leung & Chow
(2012), Köberich et al. (2010) und Duran et al. (2007) wird erläutert, dass die FPDR einen
hohen Benefit darin hat, das Angehörige sehen können, wie um das Leben des/der Liebsten
gekämpft wird und sie mit dem/der PatientenIn während dieser Zeit zusammen sein
Diskussion 35 ׀
können. Angehörige und PP sind konform in dieser Meinung. Angehörigen könnte mittels
der FPDR auch die Akzeptanz über den Tod erleichtert werden (Köberich et al. 2010;
Miller & Stiles 2009). Eine Erklärung für dieses Ergebnis könnte darin zu finden sein, dass
Angehörige den/die VerstorbeneN noch einmal sehen und berühren konnten und dadurch
das Gefühl hatten, sich noch verabschieden zu können (Bashayreh & Saifan 2015; Blättler
et al. 2014; Miller & Stiles 2009; Duran et al. 2007). Diese Ansichten weisen demnach auf
die Wichtigkeit der FPDR hin und es stellt sich hiermit die Frage, inwiefern es
gerechtfertigt ist, dass die Mehrheit der Familien während einer Reanimation getrennt
werden indem Angehörigen die Anwesenheit verwährt wird. Die Familienmitglieder haben
in ihrem Leben vermutlich bereits Höhen und Tiefen erlebt und Tag und Nacht
miteinander verbracht. Abschließendes Zitat laut Madden & Condon (2007:434) fasst den
Grundgedanken der FPDR und seiner Relevanz dahinter nochmals treffend zusammen:
„As health professionals and patient advocates, we need to ask ourselves why we
exclude families during adult resuscitation and not resuscitation of a child.
Families participate at the beginning and middle of life, so one needs to ask why
we have the right to exclude them from the end.”
Anzunehmen ist auch, dass das Miterleben einer Reanimation als weniger schlimm
angesehen wird, als die Situation in Ungewissheit und Hilflosigkeit fern des
Familienmitglieds zu warten. Blättler et al. (2014) beschrieb dies aus Sicht der
Angehörigen. Erfahrungsberichte von PP zeigen zudem, dass durch die Anwesenheit eine
tiefe Verbundenheit zwischen PP und Angehörigen zustande kommt (Monks & Flynn
2014; Miller & Stiles 2009). Lowry (2012) erwähnt dazu ergänzend dass genau diese
Wertschätzung der Angehörigen den PP während einer FPDR hilft, indem ihr
Selbstvertrauen dadurch gestärkt wird.
Trotz vielerlei Zustimmung ist die FPDR dennoch ein vieldiskutiertes Thema mit
zahlreichen kontroversen Meinungen. Diese Annahme beweisen Studien wie jene von Sak-
Dankosky (2015), Köberich et al. (2010), Güneş & Zaybak (2009) und Badir & Sepit
(2007) bei denen eine negative Einstellung zur FPDR vorherrscht oder von negativen
Erfahrungen berichtet wird. Eine Befürchtung, die dabei in den Einstellungen genannt
wird, und auch als einer der Hauptfaktoren einer negativen Erfahrung gilt, wird in den
Ergebnissen dieser Arbeit wie auch in der Literatur mehrfach genannt: Es handelt sich
dabei um die Tatsache, dass Angehörige die Situation der Reanimation nicht verkraften
Diskussion 36 ׀
oder aushalten können und ihre Emotionen in verbale oder tätliche Angriffe gegenüber
dem Reanimationsteam entladen und so den Ablauf der Reanimation stören und das
Outcome negativ beeinflussen (Giles et al. 2016; Bashayreh & Saifan 2015; Sak-Dankosky
et al. 2015; Blättler et al. 2014; Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010; Güneş &
Zaybak 2009; Badir & Sepit 2007; Duran et al. 2007). Versetzt man sich in die Situation
einer Reanimation, sind die genannten Bedenken nachvollziehbar. PP, als auch Angehörige
befinden sich in dieser Zeit stets in einem Ausnahmezustand. Aufgrund dessen, dass auch
zahlreiche Familienmitglieder diese Befürchtungen äußern, ist anzunehmen, dass die
medizinische Behandlung des/der PatientenIn auch für sie hohe Priorität besitzt und sie
wohl auch die Sorge tragen, dass durch ihre Anwesenheit die
Überlebenswahrscheinlichkeit ihres/ihrer Liebsten vermindert wird. Ein Hinweis darauf,
warum PP ebenfalls Bedenken bezüglich aggressivem oder störendem Verhalten nennen,
könnten die Ergebnisse der Studien von Monks & Flynn (2014), Köberich et al (2010) und
Miller & Stiles (2009) geben. Dort nennen einige PP, dass sie sich die Situation einer
FPDR ohne stattgehabte Erfahrung nicht vorstellen können und sich unwohl fühlen, wenn
sie an eine solche denken. In den Studien von Monks & Flynn (2014), Feagan & Fisher
(2011) und Miller & Stiles (2009) wird diesen Aussagen widersprochen, indem von PP
berichtet wird, dass jede positiv erlebte Erfahrung mit einer Familienpräsenz diese
Befürchtungen schmälert. Der dabei ebenfalls empfundene Stress würde von Mal zu Mal
abnehmen.
Für die Angehörigen wirkt die Situation einer Reanimation verstörend und sie könnten
dadurch, dass sie gesetzte Maßnahmen falsch verstehen, traumatisiert werden. Diese
Meinung vertreten PP in den Studien von Sak-Dankosky (2015), Leung & Chow (2012),
Köberich et al. (2010) und Duran et al. (2007). Diesem negativen Effekt einer FPDR
müsste bei einer Durchführung Rechnung getragen werden.
Eine Reanimation könnte unnötig in die Länge gezogen werden, weil Angehörige
anwesend sind (Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010). Diese Aussage wird ebenfalls
durch die Literatur unterstützt (Badir & Sepit 2007). Näher betrachtet könnte diese
Möglichkeit bestehen, vor allem wenn es sich um junge Personen handelt, um dessen
Leben besonders stark gekämpft werden möchte. Wie Berichte in den Studien von
Köberich et al. (2010) und Miller & Stiles (2009) erwähnen, gibt es jedoch auch
Situationen, die genau das Gegenteil beweisen. Angehörige baten dort das
Diskussion 37 ׀
Reanimationsteam mit den Wiederbelebungsmaßnahmen aufzuhören, da sie erkannten,
dass diese keinen Sinn mehr bringen.
Vielfach wird in den Ergebnissen dieser Bachelorarbeit berichtet, dass eine FSP für die
Angehörigen bei einer FPDR, die Situation entschärfen kann. Sie könne unter anderem als
Mediator zwischen den PP und den Angehörigen wirken (Blättler et al. 2014; Monks &
Flynn 2014; Leung & Chow 2012; Köberich et al. 2010). Angehörige nennen in der Studie
von Blättler et al. (2014) zudem, dass diese Betreuungsperson auch bei einer verwährten
Anwesenheit von FPDR eine große Stütze ist beziehungsweise sein kann. Diese Aussagen
werden in der Forschung von Giles et al. (2016) sowie Chapman et al. (2012) ebenfalls
erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass mögliche negative Folgen für die Angehörigen,
welche eine FPDR mit sich bringen kann, minimiert oder gar gänzlich verhindert werden
können, wenn ihnen eine FSP zur Seite steht. In der Literatur finden sich Studien die
bereits näher auf diese Person eingehen. Lederman & Wacht (2014), James et al. (2011)
sowie Cottle & James (2008) finden, dass sowohl PP als auch Seelsorger aber auch andere
Mitarbeiter mit einer Ausbildung in Krisenintervention, oder vergleichbarem, dafür
geeignet sind. Blättler et al. (2014) bekräftigen diese Aussagen in ihrer Studie.
Monks & Flynn (2014) und Köberich et al. (2010) waren die einzigen Studien in dieser
Arbeit, die davon berichten, dass eine Leitlinie für die FPDR in ihrem Arbeitsumfeld in
Verwendung ist. Eine solche Leitlinie ist sicher eine Möglichkeit um auf der einen Seite
PP Sicherheit, in Bezug auf die Anwesenheit von Familienmitgliedern während einer
Reanimation, zu geben und auf der anderen Seite die FPDR auch im Alltag weiter zu
implementieren. In der Literatur konnte in der Studie von Lowry (2012) eine genauere
Beschreibung dazu gefunden werden. Sak-Dankosky et al. (2015) und Fulbrook et al.
(2007) erwähnen in diesem Zusammenhang, dass eine Leitlinie demnach erstellt werden
sollte, wenn genügend Informationen aus Erfahrungen mit einer FPDR gegeben sind.
Konflikten innerhalb des Reanimationsteams könnte mit solch einem Schriftstück
eventuell auch prophylaktisch entgegengewirkt werden.
Erfahrung und Bildung sind die stärksten Faktoren, um eine Meinung zu beeinflussen.
Leung & Chow (2012), Feagan & Fisher (2011) sowie Miller & Stiles (2009) stimmen
diesem Satz, in Bezug auf die Familienpräsenz während einer Reanimation, zu. Die
Einstellungen, sowie auch die Art und Weise, wie PP schlussendlich die Situation der
Diskussion 38 ׀
FPDR erleben, konnten mittels einer Erfahrung aber auch dem Aneignen von Wissen,
deutlich positiv beeinflusst werden. Eine Integration der Thematik der FPDR in die
Ausbildung wird von Norton et al. (2007) beschrieben. Studierende in einem
Baccalaureats-Curriculum profitierten davon. In Powers (2014) wurde ein e-learning-
Modul angewendet. Welche Methode den PP letztendlich am effektivsten hilft
beziehungsweise auf eine FPDR vorbereitet, hängt in erster Linie von den subjektiven
Vorlieben der PP ab. Eine Empfehlung dazu, welche Art der Bildung vom objektiven
Standpunkt aus betrachtet am besten ist, kann anhand vorliegender Literatur nicht gegeben
werden.
Schlussfolgerung 39 ׀
5. SCHLUSSFOLGERUNG
Zugegebenerweise erntet man vorwiegend Verblüffung und Unmut, wenn man das Thema
der Anwesenheit von Angehörigen während einer Reanimation in den Kreisen der Pflege
oder Medizin erwähnt. Negative Stimmen und Befürchtungen sind in einer deutlichen
Mehrzahl in den Köpfen festgesetzt, gerade in Österreich. Dennoch beweisen zahlreiche
Ergebnisse von Studien, von denen auch die Ergebnisse in dieser Bachelorarbeit berichten,
die vielen Benefits einer solchen Anwesenheit. Ein generelles Umdenken in der Betreuung
von Angehörigen von PatientInnen wird dennoch verspürt. Für eine FPDR wird vielfach
eine FSP für die Angehörigen als Mittel zum Ziel erwähnt und gewünscht. In Österreich,
beziehungsweise generell in Europa, ist genau solch eine Ressource aber nur spärlich
vorhanden. Zusätzlicher Personalmangel und neue Reformen in der Gesundheitspolitik
beeinflussen dies ebenso negativ. Deshalb bedarf es zuerst entsprechender Veränderungen
in der Versorgungsstruktur von PatientenInnen, sowie in den Arbeitsbedingungen des
medizinischen Personals, um so den Fokus besser auf das Konzept der FPDR, mit oder
ohne einer FSP, lenken zu können. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollte aus diesen
Gründen den Angehörigen die Anwesenheit zur Reanimation nur mit Bedacht gewährt
werden. Die Entscheidung darüber sollte eine Teamentscheidung sein. Zu berücksichtigen
sei dabei aber immer auch der kulturelle und religiöse Hintergrund des/der PatientenIn und
der Familie.
Giles et al. (2016) und Blättler et al. (2014) geben dazu die Empfehlung ab, dass die
weitere Sensibilisierung innerhalb der Pflege und Medizin auf die FPDR aber schon jetzt
verstärkt und ausgebaut werden sollte. Bildung bringt auch hier, wie in anderen Bereichen,
sicher ein Umdenken.
Diese Bachelorarbeit soll wesentlich zur Sensibilisierung für die Familienpräsenz während
kardiopulmonaler Reanimation im Krankenhaus beitragen, damit in Zukunft während einer
CPR auch mehr Bewusstsein auf die Angehörigen des/der PatientenIn gelegt wird.
5.1. STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
In dieser Arbeit können einige Schwächen erkannt werden. In erster Linie handelt es sich
nicht um einen systematischen Review und dadurch wurde die Zusammenfassung der
Literatur nur narrativ dargestellt. Auch wurde in den eingeschlossenen Studien kein
Literaturreview verwendet.
Schlussfolgerung 40 ׀
Die Stärken dieser Bachelorarbeit sind vielfältig: Obwohl sie kein systematischer Review
ist, wurde im Aufbau und dem Vorgehen für die Ergebnisse trotzdem sehr systematisch
gearbeitet. Bei der Auswahl der Studien wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt,
dass die Ergebnisse sowie die Ansichten der Pflegepersonen und Angehörigen sehr
breitgefächert darstellen und einen guten Einblick in die Thematik bieten. Eine
Beeinflussung der Ergebnisse, zum Beispiel aufgrund der Tatsache, dass die Studien in
unterschiedlichen geographischen Regionen durchgeführt wurden, ist dennoch nicht
auszuschließen. Zu Beginn wurde eine große Zahl an Studien zur Durchsicht herangezogen
und sorgfältig ausgewählt, was als weitere Stärke genannt werden kann. Zudem war ein
Hauptkriterium in der kritischen Bewertung, dass die Qualität der Studien eine mindestens
80%ig positive Bewertung, mittels dafür geeigneten Bewertungsbögen, bedurfte. Die
verwendeten Quellen befinden sich Großteils in einem 10-Jahres-Rahmen was die
Aktualität der Ergebnisse unterstreicht. Jene Quellen die älter als 2006 sind, wurden
verwendet, um Begriffe zu definieren oder wesentliche Punkte in der Geschichte der FPDR
darzustellen. Sie nehmen demnach auch keinen Einfluss auf die Ergebnisse.
5.2. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ZUKÜNFTIGE FORSCHUNG
UND DIE PFLEGEPRAXIS
In Zukunft benötigt es weitere Studien, um die Einflussfaktoren zur FPDR erforschen.
Diese könnten mittels unterschiedlichen Designs der qualitativen Forschung primär
erhoben werden. Sekundär kann durch die quantitative Forschung, zum Beispiel mit
Fragebögen, die Häufigkeit sowie Gewichtung der identifizierten Einflussfaktoren besser
dargestellt werden, um diese in Zukunft dadurch vielleicht gänzlich verhindern zu können.
Weitere Daten benötigt es auch dazu, wie sich die Einstellungen zur FPDR und Häufigkeit
der Durchführung dieser verändert, wenn Mitglieder des Reanimationsteams eine Schulung
zur Thematik erhalten oder diese bereits während der Ausbildung behandelt wird. Die
Daten könnten dazu dienen, die Implementierung der FPDR in weiterer Folge
voranzutreiben und Leitlinien dazu zu entwickeln. Eine Hilfe für die Erstellung von
Leitlinien könnte auch in gewisser Weise die „Evidence based practice“ bieten.
Ebenfalls sollte sich die Forschung darauf konzentrieren, wie unterschiedliche Kulturen
zur FPDR stehen. Gerade in der Zeit des multikulturellen Zusammenlebens, wenn
zunehmend Missverständnisse und Konflikte entstehen, wäre dies hilfreich, um Daten zu
gewinnen die dann ebenfalls in Schulungen und Ausbildung fließen.
Schlussfolgerung 41 ׀
Für die Pflegepraxis wird empfohlen, sich mit der Materie der FPDR zunehmend
auseinanderzusetzen. In Weiterbildungen oder der Ausbildung kann eine derartige
Sensibilisierung stattfinden. Die Mithilfe von Personen, welche Erfahrungen mit einer
FPDR gemacht haben, könnte einen Benefit dabei darstellen. Es finden sich bestimmt auch
freie Kapazitäten, um das Thema der Angehörigenanwesenheit insgesamt zu diskutieren.
Im Grunde sei gesagt, dass die FPDR generell angeboten werden sollte. Wenn die
Entscheidung getroffen wird, dass Angehörige während der CPR ihres/r Liebsten
anwesend sein dürfen, sollten dennoch stets die Bedürfnisse der Angehörigen und PP
beachtet werden. Immerhin ist die FPDR für die Beteiligten ein subjektives Erlebnis und
darf nicht verallgemeinert werden. Von einer zwanghaften Einführung der FPDR ist
demnach abzuraten.
Eine FSP für Angehörige, im Rahmen einer gewährten, wie auch verwährten
Familienpräsenz bei einer Reanimation, ist anzuraten. Innerhalb des Reanimationsteams ist
eine gemeinsame Reflexion nach einer FPDR sinnvoll.
Für das Erstellen von Leitlinien wird empfohlen, dass diese auch enthalten, wie die
Angehörigen auf die Anwesenheit vorbereitet werden und die Betreuung während und
nach dieser umfasst. Jene Angehörige, die keine Anwesenheit wünschen oder denen diese
seitens des Reanimationsteam verwährt wird, sollten dennoch in irgendeiner Form
unterstützt werden und es sollte sichergestellt sein, dass sie fortlaufend Informationen über
den Zustand des/der PatientenIn erhalten.
Literaturangaben 42 ׀
6. LITERATURANGABEN
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Anhang 46 ׀
7. ANHANG
7.1. BEWERTUNGSBOGEN QUALITATIVE STUDIES
(nach Bauer 2014)
Title
1. Does the title contain all relevant information? (population, variables, methods,
setting)
2. Does the title reflect the content of the whole text?
Abstract
3. What elements can be read out of the abstract? What elements are missing?
4. Can the abstract be understood without reading the whole text?
5. Are there inconsistencies between abstract and the text?
Introduction
6. What parts can be read out of the introduction? What is missing?
7. What is the research problem?
8. Does the introduction contain a recent review of the literature?
9. Is the used literature up-to-date (5-10 years)?
10. Are there definitions mentioned?
11. What are the central variables? Are there dependent and independent variables (if
applicable)?
12. What is the research gap?
13. What is the purpose of the study and/or the research questions?
Methods
14. What parts can be read out of the methods section? What is missing?
15. Are the methods sufficiently described in order to permit a replication of the study?
Design
16. What is the research approach?
17. What is the research design?
18. Is the design appropriate for the research questions (purpose)?
Sample
19. What is the sample?
20. What are the procedures for choosing the sample?
21. Does the procedures for choosing the sample bias the results?
22. What is the response rate?
23. Were there refusals, dropouts or deaths?
Anhang 47 ׀
24. Is the sample appropriate for answering the research questions (purpose)?
Ethical considerations
25. Is there an approval of the ethical commission?
26. Was informed consent obtained? If no, would it have been possible?
Setting
27. What is the setting for data collection?
28. Is the setting appropriate for answering the research questions (purpose)?
Data collection
29. What is the data collection method?
30. Is the data collection method reliable and valid?
31. Is the data collection method appropriate for the research design?
32. Does the data collection method bias the results?
Data analysis
33. What statistical methods are used to analyze the data?
34. What is the level of significance?
35. Is the method for data analysis appropriate for answering the research questions
(purpose)?
Results
36. What are the main findings?
37. Are the results organized in a way that is easy to understand?
38. Are the tables and figures easy to understand?
39. Do the results answer the research questions (purpose)?
40. Are the results present in an objective way?
Discussion
41. What parts can be read out of the discussion? What is missing?
42. Does the author compare his main findings with results from literature?
43. Are the authors‟ conclusions justified by the results found in the study?
44. Does author give implications for nursing practice?
45. Does author give implications for further nursing research?
46. What are the major limitations of the study (from the author‟s point of view and
from your point of view)?
47. What are the major strengths of the study (from the author‟s point of view and from
your point of view)?
Reference list
48. Is there a consistent reference style?
Anhang 48 ׀
Using research results
49. Do the results have benefits for nursing practice? (in your opinion)
50. Are those benefits for nursing practice direct or indirect ones?
"Erfahrungen von Angehörigen, die während der kardiopulmonalen Reanimation
oder während invasiver Prozeduren in lebensbedrohlichen Situationen an der Seite
ihres Nächsten anwesend waren oder in einem Nebenraum warteten."
Blättler et al. 2014
47 von 50 Punkten --> 94 %
1. Population und Concepts sind gennant. Methode ist nicht genannt aber
herauszulesen. Es fehlt das Setting.
2. Ja, spiegelt den Artikel gut wieder.
3. Herausgelesen werden können: Forschungsziel, Background, Forschungsdesign,
Stichprobe, Datensammlungsmethode, Empfehlung für die Praxis. Es fehlt das
Setting und die Schlussfolgerung (auch wenn der Teil mit „Diskussion“ als
Empfehlung ein Teil dieser ist)
4. Ja, gibt einen guten Überblick über die Studie
5. Keine Widersprüche zwischen Abstract und Text
6. Es sind alle relevanten Teile enthalten (Hintergrund und Relevanz zum Thema,
Definitionen, Literaturüberblick, Forschungslücke, Studienziel, Forschungsfrage).
7. Es ist keine Studie bekannt, in der Angehörige zu AACPR befragt
wurden. Es ist für Professionelle aber wichtig zu wissen, welche Erfahrungen
Angehörige gemacht haben.
8. Ja, ein kurzer Literaturreview wird gemacht
9. Im Großteil schon. Ausreiser sind jedoch vorhanden: 2000, 1995, 1994, 1993,1992,
1987.
10. Ja, für kardiopulmonale Reanimation und Anwesenheit während CPR.
11. Unabhängige Variablen: Reanimation; Abhängige Variablen: Anwesenheit der
Angehörigen
12. Die Erfahrungen von Angehörigen während AACPR zu beschreiben und zu verstehen.
Anhang 49 ׀
13. Die Erfahrungen von Angehörigen, die AACPR in einem Schweizer Spital direkt am
Bett des Familienmitglieds oder in einem Nebenraum wartend miterlebten, zu
beschreiben und zu verstehen.
14. Es sind alle Teile vorhanden (Design, Sampling, Setting, Ethik, Beschreibung
Intervention, Messmetoden, Datenerhebung, Datenanalyse)
15. Ja, methodisches Vorgehen (Rekrutierung, Datensammlung, Datenanalyse) wird gut
beschrieben und man kann die Schritte gut nachvollziehen.
16. qualitativ
17. Phänomenologie
18. Die Phänomenologie ist sehr passend für die Forschungsfrage
19. 10 Angehörige von PatientInnen auf Schweizer Intensivstationen, welche eine CPR
oder Invasive Prozedur hatten
20. Es war eine Gelegenheitsstichprobe mit Flyern bzw. Mund-zu-Mund-Propaganda
21. Durch Flyer auf Schweizer Notfall- und Intensivstationen. Zusätzlich via Internetseiten
von Interessensgruppen Pflegender, Patienten- und Angehörigenvereinigungen sowie
durch Mund-zu-Mund-Propaganda
22. Nein, die Stichprobenauswahl verfälscht nicht das Ergebnis. Die PartizipantInnen
wurden auf Ein-/Ausschlusskriterien hin rekrutiert.
23. Ja, die Stichprobe ist angemessen um die Forschungsfrage zu beantworten und gibt gut
die Ansichten der Angehörigen wieder
24. Ja, die Studie wurde durch die Ethikkommission Basel erlaubt.
25. Ja, informed consent ist gegeben. PartizipantInnen wurden dahingehend aufgeklärt und
eine Zustimmung in schriftlicher Form wurde eingeholt.
26. Bei den PartizipantInnen zuhause bzw. einmal per Telefon.
27. Ja, ist angemessen. Durch die vertraute Umgebung für die PartizipantInnen konnte
sicher ein guter Einblick in deren Sichtweise erlangt werden.
28. Semistructured Interview – mit offener Einstiegsfrage.
29. Credibility, Transferability, Dependability, Confirmability sind gegeben.
30. Ja, ist angemessen und man erhält damit gut die Ansichten der Angehörigen.
31. Nein, Ergebnisse wurden dadurch nicht verfälscht.
32. Wurden in Schweizerdeutsch mit einem Datenträger aufgezeichnet und Wort für Wort
in deutscher Schriftsprache transkribiert
33. umfasste drei Strategien, die teilweise parallel abliefen: Interpretieren eines Falls,
thematische Analyse und Musterbeispiele. Dargestellt in Tabelle 2 der Studie
Anhang 50 ׀
34. Ja, wurde in Tabelle 2 der Studie gut sichtbar gemacht
35. Ja, ist anzunehmen
36. Ja, ist angemessen. Es ist gut auf die Aussagen der PartizipantInnen eingegangen
worden.
37. in vier Themenbereichen dargestellt: «Anwesend sein», «Informiert werden wollen»,
«Vertrauen haben» und «Unterstützung suchen». Manche Angehörige wollten
anwesend sein umso ihrem Familienmitglied beizustehen, andere hingegen wollten
lieber warten. Warten bedeutete Angst. Fehlende Kommunikation und Information
lösten Misstrauen und Zwiespältigkeit aus. Angehörige wünschten sich Unterstützung
auf unterschiedliche Weise.
38. Ja. Die 4 Themenbereiche geben einen guten Einblick und ein gutes Verständnis.
39. Ja, sind leicht verständlich und geben einen guten Überblick.
40. Ja, sie geben einen guten Einblick in die Sichtweisen der Angehörigen
41. Es sind alle Teile enthalten (Limits, Stärken, Generalisierbarkeit, Vergleich der
Ergebnisse mit Literatur, Empfehlung Forschung/Praxis, Antworten auf
Forschungsfrage/-ziel, Hypothesen)
42. Ja, wird verglichen.
43. Ja, spiegeln diese wieder.
44. Ja, werden abgegeben.
45. Ja. AACPR anzubieten und Richtlinien dafür zu entwickeln. Wenn AACPR dann
etabliert ist, Evaluationsstudien zu machen um Auswirkungen von AACPR auf
Angehörige und Pflege aufzudecken.
46. Autor: kleine Untersuchungsgruppe (n=10); dass sich mehrheitlich Angehörige
gemeldet haben, welche positive Erfahrungen hatten.
Meine Sicht: Untersuchungsgruppe zu klein (?), Samplingmethode ist zu hinterfragen –
möglicherweise wäre zusätzlich eine direkte Ansprache auf Intensivstationen nützlich
gewesen umso mehr PartizipantInnen zu gewinnen und einen breiteren Einblick in
AACPR aus Sicht der Angehörigen zu bekommen.
47. Autor: dass erstmals im deutschsprachigen Raum Erfahrungen von Angehörigen mit
AACPR aufgezeigt werden.
Meine Sicht: dass man einen guten Einblick in die Sichtweisen der Angehörigen bei
AACPR bekommt und mit diesen gut weiterforschen könnte. Und dass die Ergebnisse
einen guten Input liefern was sich Angehörige in der Kommunikation/Information (auch
ohne CPR/IP) wünschen.
Anhang 51 ׀
48. Ja, Zitierstiel wird eingehalten
49. Meiner Meinung nach liegt der Benefit darin dass man nun einen besseren Einblick in
Bezug auf die Angehörigen hat. Ich kann mir vorstellen dass dadurch in Zukunft eine
bessere Kommunikation/Information mit Angehörigen bei AACPR stattfinden kann.
50. indirekt
"Care, compassion and competence in critical care: a qualitative exploration of
nurses’ experience of family witnessed resuscitation."
Monks & Flynn 2014
46 von 50 Punkten --> 92 %
1. Alles enthalten. Das Setting kann gut herausgelesen werden, steht aber nicht
explizit drinnen.
2. Ja, gibt den Inhalt wieder.
3. Es sind alle Teile enthalten (Background, Setting, Forschungsziel/-frage, Design,
Datensammlung, Stichprobe, Schlussfolgerung, Empfehlung für Forschung/Praxis)
4. Ja, gibt einen guten Überblick
5. Nein, es gibt keine Widersprüche
6. Enthalten sind: theoretischer Bezugsrahmen, Literaturüberblick,
Forschungsproblem mit Hintergrund und Relevanz, Forschungslücke,
Forschungsfrage/-ziel. Definitionen fehlen.
7. In Bezug auf FWR gibt es breitgefächerte Varianten in Meinung und Praxis. Um FWR
besser umsetzen zu können bedarf es dabei einem gewissen Maß an Erfahrung von
Pflegepersonen. Dies kann durch die sporadische Anwendung der FWR aber nur schwer
ermöglicht werden. In diesem Kontext gibt es daher auch wenig Wissen wie sich FWR
auf die Praxis und das Eigenleben von Intensivpflegerpersonen auswirken.
8. Ja, es wird ein Überblick über die Literatur gegeben.
9. Großteils befindet sich die Literatur im Zeitrahmen von 10 Jahren. Es gibt aber
Ausreiser aus den 1990ern.
10. Nein, sind nicht.
11. Unabhängige Variable: CPR; Abhängige Variable: Pflegepersonen und die
Erfahrung/Wahrnehmung
Anhang 52 ׀
12. Es ist laut Literatur davon auszugehen dass sich viele Intensivpflegepersonen noch nicht
in der Lage sehen die Komplexität von FWR zu erfassen. Auch ist noch wenig bekannt
wie Intensivpflegepersonen FWR erleben und wie sich das auf die Praxis auswirkt.
13. Ziel war es die Erfahrung/Sichtweise von Intensivpflegepersonen in Bezug auf FWR zu
erhalten. Sowie auftretende Pflegeprobleme zu identifizieren und die Konsequenzen
dadurch zu erörtern, die die Pflege im Bereich der Intensivversorgung und Forschung
hat.
14. Es können alle Bestandteile herausgelesen werden. (Design, Sampling, Setting, Ethik,
Beschreibung Intervention, Messmethoden, Datenerhebung, Datenanalyse)
15. Ja, die Schritte können gut nachvollzogen werden und geben einen guten Einblick auf
die Methodik.
16. qualitativ
17. Phänomenologie
18. Ja, die Phänomenologie ist angemessen. Es können damit die Sichtweisen der
Intensivpflegepersonen in Bezug auf FWR gut erhoben werden.
19. 6 Intensivpflegepersonen, die in einem regionalen Intensiv-Herz-/Thoraxzentrum in
England arbeiten und Erfahrung mit FWR hatten
20. Gelegenheitssampling
21. es wurden Emails mit dem Studienaufruf über das lokale Intranet verschickt und am
Informationsbrett ausgehangen. Die Intensivpflegepersonen die Erfahrung mit FWR
haben, sollten sich melden.
22. Nein, beeinflussen die Ergebnisse nicht. Es flossen zwar auch Erfahrungen einer
Forscherin in die Datenanalyse mit ein, diese waren aber nur zum besseren Verständnis
für die Thematik.
23. Ja, die Stichprobe ist angemessen um die Forschungsfrage zu beantworten. Nur
Intensivpflegepersonen mit Erfahrung in FWR können ihre Sichtweisen darlegen, und
genauso
24. Ja, Zustimmung bei der Ethikkommission wurde eingeholt
25. Ja, wurde eingeholt. Nicht genauer beschrieben
26. Ein ruhiger Raum innerhalb der Intensivstation aber außerhalb der Dienstzeit.
27. Sofern der Raum wirklich ruhig war und die Antworten nicht beeinflusste, ist er in
Ordnung.
28. Semi-structured Interviews mit einer kurzen Themenführung
29. Credibility, Transferability, Confirmability, Dependability sind gegeben.
Anhang 53 ׀
30. Ja. Durch ein Interview kann man gut die Sichtweisen der Intensivpflegepersonen
gewinnen.
31. Nein, beeinflussen die Resultate nicht. Sie lassen genug Raum für die eigenen
Gedanken der PartizipantInnen
32. Mit einem digitalen Audio-Recorder
33. Transkripieren, analysieren und in Kategorien, die den Hauptaussagen der
PartizipantInnen entsprechen, zusammenzufassen. Kategorien und Aussagen wurden
immer unter den Forschern besprochen und evaluiert.
34. Die Forscher setzten sich während der Datenanalyse oft zusammen und erarbeiteten
gemeinsam die Ergebnisse bzw. diskutierten diese auch.
35. In der qualitativen Forschung sind kleinere Stichproben oft ausreichend. Die
vorhandene Stichprobe scheint demnach auszureichen und bietet eine Vielfalt an
Gedanken und Sichtweisen.
36. Ja, ist angemessen.
37. Drei Hauptthemen konnten gefunden werden: “wie sich die Erfahrung mit FWR auf die
Intensivpflegeperson selbst auswirkt”; “Vertrautheit mit den Angehörigen”, “mit den
Augen der Angehörigen”.
Die Situation durch die Augen der Angehörigen zu sehen gibt mehr Empathie und kann
helfen die professionelle Tätigkeit der Intensivpflegepersonen zu verbessern. Auch
bietet es einen Benefit für die Bewältigung der Situation für die Intensivpflegepersonen.
38. Ja, die Ergebnisse sind gut aufbereitet und zusammengefasst
39. Es sind keine Tabellen enthalten
40. Ja. Die Forschungsfrage wird gut beantwortet
41. Es können alle Teile herausgelesen werden. (Limits, Stärken, Generalisierbarkeit,
Vergleich der Ergebnisse mit Literatur
42. Ja, wird in Vergleich gestellt.
43. Ja, sind gerechtfertigt. Die Ergebnisse sind in den Argumenten gut wiederzufinden.
44. Ja. Die Ansichten können allgemein auf die Arbeit auf Intensivstationen umgemünzt
werden und wie die Pflege die Zusammenarbeit mit den Angehörigen sehen kann.
45. Ja, Forschungsempfehlung wird abgegeben. (Forschung in Richtung Angehörige und
Pflegepersonen sowie FWR und der Umgang mit den technischen Materialien weiter
betreiben)
46. Autor: Studie gibt nicht die Sichtweisen von anderen Professionellen im Kontext von
FWR wieder bzw. bietet auch keinen Raum für die Ansichten der Angehörigen.
Anhang 54 ׀
Meine Sicht: es haben mehrere Pflegepersonen nur einmal die Erfahrung mit FWR
gemacht und so kann auch nur diese Erfahrung weitergegeben werden.
47. Autor: Bietet gute Einsicht in die Ansichten der Intensivpflege.
Meine Sicht: die Forscher bieten eine interessante Denkensweise im Zusammenhang
der Ansichten der Pflege von FWR und den psychosozialen Aufgaben der Pflege im
Allgemeinen.
48. Ja ein durchgehender Zitierstil wurde angewendet
49. Meiner Meinung nach beziehen sich die Ansichten nicht nur auf FWR sondern lassen
sich gut in viele Situationen in der Intensivpflege integrieren. Dadurch kann die
Intensivpflege im Hinblick auf die psychosoziale Betreuung von Angehörigen mehr
sensibilisiert werden und dadurch mehr an Erfahrung Erlangen und diese in krisenhaften
Situationen nutzen.
50. Indirekter Nutzen
Family presence during resuscitation and invasive procedures:
the nurse experience
Miller & Stiles 2009
43 von 50 Punkten --> 86 %
1. Population und Concepts sind gennant. Methode ist nicht genannt aber
herauszulesen. Es fehlt das Setting.
2. Ja.
3. Background und Empfehlung für die Forschung fehlen. Alle anderen Teile sind
enthalten (Forschungsziel, Setting, Forschungsdesign, Stichprobe,
Datensammlungsmethode, Diskussion)
4. Ja, gibt einen guten Überblick über die Studie.
5. Keine Widersprüche zwischen Abstract und Text.
6. Es sind enthalten (Hintergrund und Relevanz zum Thema, Literaturüberblick,
Forschungslücke, Studienziel, Forschungsfrage. Definitionen fehlen.
7. Die Stimme von Pflegepersonen im Hinblick mit FPDR zu kennen ist wichtig um
hierfür Tätigkeiten und die Rolle von Pflegepersonen während FPDR zu entwickeln und
weiter zu implementieren. In der Literatur sind noch nicht ausreichend viele Quellen,
bezüglich der Ansichten von Pflegepersonen während FPDR, vorhanden.
8. Ja, ein kurzer Literaturreview wird gemacht.
Anhang 55 ׀
9. Im Großteil schon. Ausreiser sind jedoch vorhanden: 1998,1997,1996,1995, 1993,
1990,1989.
10. Nein, keine erwähnt.
11. Unabhängige Variablen: Reanimation; Abhängige Variablen: Ansichten der
Pflegepersonen
12. Es ist noch nicht genug über die Ansichten/Erfahrungen von Pflegepersonen bei FPDR
bekannt.
13. Die Erfahrungen von Pflegepersonen während FPDR im Krankenhaus zu beschreiben
und zu verstehen.
14. Es sind alle Teile vorhanden (Design, Sampling, Setting, Ethik, Beschreibung
Datensammlung, Messmethoden, Datenanalyse)
15. Ja, methodisches Vorgehen (Rekrutierung, Datensammlung, Datenanalyse) wird gut
beschrieben und man kann die Schritte sehr gut nachvollziehen.
16. qualitativ
17. Phänomenologie
18. Die Phänomenologie ist sehr passend für die Forschungsfrage und ermöglicht es einen
guten Überblick zu bekommen wie die Erfahrungen von Pflegepersonen sind.
19. 17 Pflegepersonen, die Erfahrung mit FPDR hatten.
20. Initial war es ein Gelegenheitssampling. Zusätzlich noch ein Snowball-Sampling und
purposive Sampling.
21. Mithilfe von Interessensgemeinschaften (Emergency Nurses Association (ENA) und
American Association for Critical Care Nurses (AACN) wurden Flyer bei Meetings
aufgelegt und Announcen auf WebSites geschaltet. Snowballsampling startete
daraufhin ebenso. Mittels eines purposive Sampling wurden noch männliche
PartizipantInnen gefunden.
22. Nein, die Stichprobenauswahl verfälscht nicht das Ergebnis. Die PartizipantInnen
wurden auf Ein-/Ausschlusskriterien hin rekrutiert. Zusätzlich wurde noch gezielt nach
männlichen Partizipanten gesucht, um eine breitere Vielfalt zu erlangen.
23. Ja, die Stichprobe ist angemessen um die Forschungsfrage zu beantworten und gibt gut
die Ansichten von Pflegepersonen wieder
24. Es wurde erwähnt dass die Forscher darauf geachtet haben, dass die Teilnehmer
keinen Nachteil/Schaden erleiden. Es ist aber nicht aufgeführt welche
Ethikommission beauftragt war.
25. Ja, informed consent wurde schriftlich gegeben.
Anhang 56 ׀
26. Semistructured-Interviews wurden abgehalten am Arbeitsplatz oder zuhause bei den
PartizipantInnnen, einer lokalen Kirche, einer lokalen Bibliothek und übers Telefon.
27. Ja, ist angemessen.
28. Semistructured Interview – mit einem „Interview Guide“
29. Ja, Vertrauenswürdigkeit ist gegeben da Credibility, Transferability, Dependability,
Confirmability gegeben sind. Dies wurde in einem eigenen Absatz genau beschrieben.
30. Ja, ist angemessen und man erhält damit gut die Ansichten der Pflegepersonen.
31. Nein, Ergebnisse wurden dadurch nicht verfälscht.
32. Wurden audirecorded und dann Wort für Wort von den Forschern transkripiert.
33. Transkripierte Daten wurden mittels der „van Manen‟s Technik“ zur Isolierung von
thematischen Statements bearbeitet. Diese Methode wird ausreichend und gut erklärt.
Die Forscher trafen sich während der eigentlichen Datenanalyse dreimal um ihre Arbeit
zu vergleichen und Themen zu diskutieren.
34. Ja, die Rolle der Forscher während der Datensammlung/-analyse wurde erklärt.
35. Ja, wurde erreicht.
36. Ja, ist angemessen. Durch das wiederholte lesen und bearbeiten der Aussagen konnte
ein guter Einblick in die Sichtweise der Pflegepersonen gewonnen werden und eine
Einteilung in Kategorien getroffen werden.
37. Vier Hauptthemen wurden gefunden: “Eine Beziehung eingehen”, “Einbindung der
Familie”, “Übergang zur Akzeptanz”, “vorsichtige Annäherung zur Thematik”.
Eine Erfahrung mit FPDR kann dann positiv ausfallen wenn eine Verbindung/
Beziehung mit der Familie des Patienten eingegangen wird. Diese Erfahrung könnte
dann den Übergang zur Akzeptanz der FPDR und zu einer Veränderung in der Praxis
führen.
38. Ja. Die 4 Themenbereiche geben einen guten Einblick für die grobe Thematik und
weiters ein gutes Verständnis.
39. Ja, die Tabelle ist leicht zu verstehen und gibt einen guten Überblick über die
Ergebnisse.
40. Ja, sie geben einen guten Einblick in die Sichtweisen von Pflegepersonen während
FPDR.
41. Es sind alle Teile enthalten (Limits, Stärken, Generalisierbarkeit, Vergleich der
Ergebnisse mit Literatur, Empfehlung Forschung/Praxis, Antworten auf
Forschungsfrage/-ziel, Hypothesen)
42. Ja, wird verglichen.
Anhang 57 ׀
43. Ja, spiegeln diese wieder.
44. Ja, werden abgegeben.
45. Ja. Ergebnisse haben gezeigt dass Pflegepersonen bei FPDR eine Schlüsselrolle haben
und Ihnen in diesem Kontext mehr Verantwortung gegeben werden kann/soll.
46. Autor: Im Sample hätte darauf geachtet werden können das mehr Männer an der Studie
teilnahmen.
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren
47. Autor: nicht explizit beschrieben aber herauslesbar.
Meine Sicht: dass man einen guten Einblick in die Sichtweisen der Pflegepersonen
während FDPR bekommt. Die gesamte Methodik ist gut durchdacht und durchgeführt.
48. Ja, Zitierstiel wird eingehalten
49. Meiner Meinung nach liegt der Benefit darin dass die Ergebnisse auch aufzeigen dass
Angehörige eine CPR positiv beeinflussen können. Weiters zeigen die Ergebnisse auf
das Pflegepersonen eine wichtige Rolle bei FPDR spielen und quasi „Gate-Keeper“
sind. Wenn sie sich Ihrer Rolle bewusst sind kann dies sicher vielerlei Benefit für die
Praxis bringen – nicht nur für FPDR.
50. Indirekt
Family Witnessed Resuscitation: Through the Eyes of family Members
Bashayreh & Saifan 2015
42 von 50 Punkten --> 84 %
1. Population und Concepts sind genannt. Methode und Setting fehlen.
2. ja
3. Alle Teile enthalten. (Forschungsziel, Background, Forschungsdesign, Stichprobe,
Datensammlungsmethode, Empfehlung für die Praxis, Setting, Schlussfolgerung).
4. Ja, gibt einen guten Überblick über die Studie
5. Keine Widersprüche zwischen Abstract und Text
6. Es sind enthalten: Hintergrund und Relevanz zum Thema, Literaturüberblick,
Forschungslücke, Studienziel, Forschungsfrage. Definitionen fehlen.
7. Es gibt mehrere Studien über FPDR im westlichen Raum aber nur einzelne die die
Ansichten in Jordanien aufzeigen.
8. Ja, ein kurzer Literaturreview wird gemacht
9. Im Großteil schon. Ausreiser sind jedoch vorhanden: 2003, 1999, 1997, 1992.
Anhang 58 ׀
10. Keine Definitionen vorhanden
11. Unabhängige Variablen: Reanimation; Abhängige Variablen: Anwesenheit der
Angehörigen
12. Es gibt in Jordanien noch keine Studie die die Ansichten von Angehörigen bei FPDR
aufzeigen.
13. Die Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen von FPDR in Intensivstationen aus
Sicht von Angehörigen aufzeigen.
14. Es sind alle Teile vorhanden (Design, Sampling, Setting, Ethik, Datenerhebung,
Datenanalyse)
15. Ja, methodisches Vorgehen (Rekrutierung, Datensammlung, Datenanalyse) wird gut
beschrieben und man kann die Schritte gut nachvollziehen.
16. qualitativ
17. Phänomenologie
18. Die Phänomenologie ist sehr passend für die Forschungsfrage.
19. 14 Angehörige von PatientInnen auf Intensivstationen, welche eine CPR hatten.
20. Es war ein purposive Sampling auf 6 Intensivstationen
21. Die erwachsenen PartizipantInnen wurden auf Intensivstationen in 6 Krankenhäusern
innerhalb von 6 Monaten rekrutiert.
22. Nein, die Stichprobenauswahl verfälscht nicht das Ergebnis. Die PartizipantInnen
wurden auf Ein-/Ausschlusskriterien hin rekrutiert.
23. Ja, die Stichprobe ist angemessen um die Forschungsfrage zu beantworten und gibt die
Ansichten der Angehörigen wieder.
24. Es gibt kein lokales oder nationales Ethikkomitee in Jordanien, deshalb gab jedes
einzelne Krankenhaus die ethische Zustimmung.
25. Ja, informed consent ist gegeben. PartizipantInnen wurden dahingehend aufgeklärt und
eine Zustimmung in schriftlicher Form eingeholt.
26. Im Krankenhaus wo die jeweilige Intensivstation war.
27. Ja, ist prinzipiell angemessen. Ein privaterer Rahmen wäre vermutlich besser gewesen.
28. semistructured-in-depth interviews
29. Es ist davon auszugehen dass Credibility, Transferability, Dependability,
Confirmability gegeben sind, da die Fragen für die Interviews aus der Literatur
verwendet wurden. Es ist aber nicht explizit beschrieben.
30. Ja, ist angemessen und man erhält damit die Ansichten der Angehörigen.
31. Nein, Ergebnisse wurden dadurch nicht verfälscht.
Anhang 59 ׀
32. Wurden mit einem Datenträger aufgezeichnet und Wort für Wort transkribiert.
33. Zur thematischen Analyse wurde die Technik von „Braun und Clarke“ verwendet. Sie
enthält 6 Schritte: Familization, Generating initial codes, Searching for themes (in
NVivo), Reviewing themes, Defining and naming themes, Producing the report
34. Ja, es wurde beschrieben dass die Autoren unterschiedliche Aufgaben hatten und sie
miteinander diskutierten um zu den Ergebnissen zu kommen.
35. Ja wurde erreicht.
36. Ja, ist angemessen. Es ist ersichtlich wie man zu den Ergebnissen kam.
37. Die Ergebnisse werden in 3 Themenbereichen dargestellt: Erfahrungen von
Angehörigen mit FPDR, positive und negative Erfahrungen von Angehörigen mit
FPDR, was Angehörige während FPDR tun können.
Die Studie zeigt dass wenn Angehörige eine Erfahrung mit FPDR gemacht hatten sie
immer wieder Zeugen bei CPR sein möchten. Viele Familienmitglieder wollten bei
FPDR aus religiöser Überzeugung anwesend sein, aber auch aus kulturellen und
sozialen Gründen.
38. Ja. Die 3 Themenbereiche gaben einen guten Einblick und sorgen für ein gutes
Verständnis der Ergebnisse.
39. Es gibt keine Tabellen.
40. Ja, sie geben einen guten Einblick in die Sichtweisen der Angehörigen und zeigen auch
kulturelle Unterschiede zu bisherigen Studien.
41. Es sind alle Teile enthalten (Limits, Stärken, Generalisierbarkeit, Vergleich der
Ergebnisse mit Literatur, Empfehlung Forschung, Antworten auf Forschungsfrage/-ziel,
Hypothesen)
42. Ja, wird verglichen.
43. Ja, spiegeln diese wieder.
44. Ja, werden abgegeben. Dass mehr Planung und Organisation für FPDR gemacht werden
soll.
45. Ja. Es sollte mehr Forschung auf diesem Gebiet durchgeführt werden.
46. Autor: nicht explizit beschrieben.
Meine Sicht: kleine Stichprobe wurde gewählt. Auch das von den Reanimationen nur
wenige erfolgreich waren und somit die Stichprobe mehr Angehörige von Verstorbenen
enthielt.
47. Autor: nicht explizit beschrieben aber es ist herauszulesen dass es die erste Studie war
die FPDR auch vom Blickpunkt der Religiosität betrachtete.
Anhang 60 ׀
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren.
48. Ja, Zitierstiel wird eingehalten
49. Dadurch dass die Religiosität nun als weiteres Motiv von Angehörigen für die
Anwesenheit bei FPDR bekannt geworden ist, kann darauf besser eingegangen werden.
Weiters sehe ich auch einen Benefit für Pflegepersonen in westlichen Ländern.
50. indirekt
7.2. BEWERTUNGSBOGEN QUANTITATIVE STUDIES
(nach Bauer 2014)
Title
1. Does the title contain all relevant information? (population, variables, methods,
setting)
2. Does the title reflect the content of the whole text?
Abstract
3. What elements can be read out of the abstract? What elements are missing?
4. Can the abstract be understood without reading the whole text?
5. Are there inconsistencies between abstract and the text?
Introduction
6. What parts can be read out of the introduction? What is missing?
7. What is the research problem?
8. Does the introduction contain a recent review of the literature?
9. Is the used literature up-to-date (5-10 years)?
10. Are there definitions mentioned?
11. What are the central variables? Are there dependent and independent variables (if
applicable)?
12. What is the research gap?
13. What is the purpose of the study and/or the research questions?
Methods
14. What parts can be read out of the methods section? What is missing?
15. Are the methods sufficiently described in order to permit a replication of the study?
Design
16. What is the research approach?
17. What is the research design?
18. Is the design appropriate for the research questions (purpose)?
Anhang 61 ׀
Sample
19. What is the sample?
20. What are the procedures for choosing the sample?
21. Does the procedures for choosing the sample bias the results?
22. What is the response rate?
23. Were there refusals, dropouts or deaths?
24. Is the sample appropriate for answering the research questions (purpose)?
Ethical considerations
25. Is there an approval of the ethical commission?
26. Was informed consent obtained? If no, would it have been possible?
Setting
27. What is the setting for data collection?
28. Is the setting appropriate for answering the research questions (purpose)?
Data collection
29. What is the data collection method?
30. Is the data collection method reliable and valid?
31. Is the data collection method appropriate for the research design?
32. Does the data collection method bias the results?
Data analysis
33. What statistical methods are used to analyze the data?
34. What is the level of significance?
35. Is the method for data analysis appropriate for answering the research questions
(purpose)?
Results
36. What are the main findings?
37. Are the results organized in a way that is easy to understand?
38. Are the tables and figures easy to understand?
39. Do the results answer the research questions (purpose)?
40. Are the results present in an objective way?
Discussion
41. What parts can be read out of the discussion? What is missing?
42. Does the author compare his main findings with results from literature?
43. Are the authors‟ conclusions justified by the results found in the study?
44. Does author give implications for nursing practice?
45. Does author give implications for further nursing research?
Anhang 62 ׀
46. What are the major limitations of the study (from the author‟s point of view and
from your point of view)?
47. What are the major strengths of the study (from the author‟s point of view and from
your point of view)?
Reference list
48. Is there a consistent reference style?
Using research results
49. Do the results have benefits for nursing practice? (in your opinion)
50. Are those benefits for nursing practice direct or indirect ones?
"Attitudes toward and beliefs about family presence: a survey of healthcare
providers, patients’ families, and patients."
Duran et al. 2007
46 von 50 Punkten --> 92 %
1. Population, Variablen, Methode sind enthalten. Setting fehlt.
2. Ja, reflektiert den Text sehr gut.
3. Alle Teile sind enthalten. (Forschungsziel, Background, Forschungsdesign, Setting,
Empfehlung für die Praxis/Forschung, Datensammlungsmethoden, Stichprobe,
Schlussfolgerung)
4. Ja, gut aufgebaut und gut verständlich.
5. Nein. Der Abstract spiegelt den Text gut wieder
6. Alle Teile sind enthalten: Definitionen, Forschungsproblem bzw. –thema mit
Hintergrund u Relevanz, Literaturüberblick, Forschungslücke, Studienziel,
Forschungsfrage.
7. Wie die Forschung gezeigt hat, haben Angehörige während FPDR Bedürfnisse wie zB.
das anwesend sein oder das informiert werden wollen. FPDR steht damit mit der
“family-centered-care” in Verbindung und kann als solche somit auch in diesem
Kontext gelebt werden.
8. Ja, wird kurz gegeben.
9. Ja befindet sich Großteils im 10-Jahres-Zeitraum. Es gibt dennoch Ausreiser:
2x1996, 2x1992, 1991, 1989, 1987, 1979.
10. Ja. CPR und die Anwesenheit.
11. Abhängige Variable: Erfahrungen und Ansichten des medizinischen Personals, der
PatientInnen und der Angehörigen, Unabhängige Variable: CPR
Anhang 63 ׀
12. Es gibt schon Studien die Ansichten bezüglich FPDR von medizinischem Personal,
PatientInnen und Angehörigen aufzeigen. Aber noch keine die alle gemeinsam
aufzeigen.
13. Die Ansichten von medizinischem Personal, PatientInnen und Angehörigen bezüglich
FPDR in verschiedenen Settings (Notaufnahme, Intensivstation) aufzeigen und
vergleichen.
14. Es sind alle Teile enthalten. (Sampling, Setting, Design, Messmethoden,
Datenerhebung, Datenanalyse, Ethik)
15. Die Schritte sind gut beschrieben und können nachvollzogen werden.
16. Quantitativer Ansatz.
17. Typisch deskriptives Design mit einem Fragebogen
18. Ja, ist angemessen. Es gibt Einblicke in die Ansichten und die gestellten offenen Fragen
vermitteln zusätzlich ein besseres Verständnis
19. Medizinisches Personal (Ärzte, Pflegepersonen), PatientInnen und Angehörige in einem
Krankhenhaus in Colorado/USA, die während FPDR anwesend waren.
20. Es wurde ein purposive Sampling durchgeführt.
21. Nein, beeinflussen das Ergebnis nicht.
22. Medizinisches Personal: 1095 Fragebögen wurden verschickt --> 202 wurden
retourniert --> 18% Rücklaufquote.
99% Rücklaufquote bei Angehörigen (n=72)
95% Rücklaufquote bei PatientInnen (n=62)
23. Nein, gab es keine.
24. Representatitivität ist gegeben.
25. Ja wurde gegeben vom “Colorado Multiple Institutional Review Board”
26. Ja, wurde gemacht. Es war nicht angeführt ob in schriftlicher oder mündlicher Form.
27. Für das Medizinische Personal war es das Krankenhaus selbst (Fragebögen in
Postfächern bzw. per Mail verschickt). Für PatientInnen und Angehörige war es direkt
die Station auf der sie untergebracht waren.
28. Ja, war angemessen.
29. Fragebogen
30. Ja, es wurde angegeben dass der Fragebogen als “reliable and valid” eingestuft wurde.
31. Ja, ist angemessen.
32. Nein, die Ergebnisse wurden nicht beeinflusst.
Anhang 64 ׀
33. Statistische Aufzählungen (deskriptiv und nominal) welche mit dem Programm SPSS
12 gemacht wurden.
T-Test und χ2 um Unterschiede zwischen den Gruppen herauszufinden.
Qualitative Daten wurden in Kategorien eingeteilt.
34. bei Angehörigen und PatientInnen nicht angegeben.
p= 0,001 beim medizinischen Personal
35. Ja, die verwendeten Methoden sind angemessen.
36. Alle erforschten Parteien sind positiv gegenüber FPDR eingestellt. Pflegepersonen
sehen mehr Benefit als Ärzte. Ärzte haben Bedenken gegenüber der Sicherheit sowie
der psychischen Verfassung und Ängsten der Angehörigen.
37. Ja, Ergebnisse sind gut strukturiert und sehr übersichtlich dargestellt.
38. Ja. Sind gut aufgebaut und beschriftet. Können damit gut verstanden werden und geben
einen guten Überblick zusätzlich zum Text.
39. Ja, geben einen guten Einblick in die Erfahrungen/Einstellungen von FPDR bei
medizinischem Personal, PatientInnen und den Angehörigen.
40. Ja, sind gut aufbereitet.
41. Es sind alle Teile vorhanden (Limits, Stärken, Vergleich mit Literatur bzw. mit anderen
Forschungsergebnissen, Generalisierbarkeit)
42. Ja, Ergebnisse wurden verglichen.
43. Ja, spiegeln sich wieder und lassen sich ableiten.
44. Ja, werden abgegeben.
45. Ja. Das Protokolle von FPDR untersucht werden sollen und dazu dann die Einstellungen
vom medizinischen Personal und den Angehörigen. Sowie dass die Forschung in
diesem Kontext auch in nicht-universitäten Krankenhäusern gemacht werden soll.
46. Autor: dass die Rücklaufquote vom medizinischen Personal recht niedrig war bzw. die
qualitativen Daten aus den offenen Fragen (Angehörige/PatientInnen) minimal. Weiters
dass nur diejenigen teilgenommen haben, die daran interessiert waren. Eine ethnische
Vielfalt war auch nicht gegeben.
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren der Studie
47. Autor: der Fragebogen war reliable und valid. Weiteres ist nicht angegeben.
Meine Sicht: guter Einblick in die Sichtweisen. Hat die Ergebnisse gut aufbereitet und
übersichtlich dargestellt.
48. Ja, es ist ein durchgängiger Zitierstil vorhanden
Anhang 65 ׀
49. Meiner Meinung nach besteht der Benefit dieser Studie darin dass aufgezeigt wurde das
die FPDR bei Angehörigen und PatientInnen sehr wohl gewünscht ist. Medizinisches
Personal ist demgegenüber ebenfalls positiv eingestellt. Auf dieser Basis kann begonnen
werden, FPDR mehr und mehr zu implementieren.
50. Indirekter Nutzen
"The impact of education on provider attitudes toward
family-witnessed resuscitation."
Feagan & Fisher 2011
45 von 50 Punkten --> 90 %
1. Population, Variablen sind enthalten. Es fehlen die Methode und das Setting. Es
kann auch nicht herausgelesen werden.
2. Ja, reflektiert den Text sehr gut.
3. Alle Teile sind enthalten: Background, Forschungsdesign, Setting, Stichprobe,
Empfehlung für die Praxis/Forschung, Datensammlungsmethoden, Schlussfolgerung.
Forschungsziel kann herausgelesen werden.
4. Ja, ist gut verständlich.
5. Nein. Der Abstract spiegelt den Text gut wieder
6. Forschungsproblem bzw. –thema mit Hintergrund u Relevanz, Literaturüberblick,
Forschungslücke, Studienziel, Forschungsfrage sind enthalten. Definitionen fehlen.
7. Viele Interessensgemeinschaften und auch frühere Studienergebnisse empfehlen FPDR
und sprechen von Benefits. Es gibt aber noch sehr wenige Krankenhäuser die mit FPDR
arbeiten oder gar Leitlinien dafür haben.
8. Ja, wird kurz gegeben.
9. Ja befindet sich Großteils im 10-Jahres-Zeitraum. Es gibt dennoch Ausreiser:
1958, 1987, 1992, 1997, 1998, 2000.
10. Nicht erwähnt.
11. Abhängige Variable: Erfahrungen und Ansichten der Pflegepersonen; Unabhängige
Variable: Schulung zu FPDR
12. Zu erforschen wie sich Schulungen auf die Meinung von medizinischem Personal zu
FPDR auswirken
13. Wie sind die Einstellungen von lokalen Einrichtungen zu FPDR? Wie verändern sich
die Einstellungen zu FPDR nach einer Schulung?
Anhang 66 ׀
14. Es sind alle Teile enthalten. (Sampling, Setting, Design, Messmethoden,
Datenerhebung, Datenanalyse, Ethik)
15. Die Schritte sind erklärt und gut nachvollziehbar.
16. Quantitativer Ansatz.
17. Pretest-posttest correlational Design mit einem Fragebogen
18. Ja, ist eine gute Methode um erste Informationen von vielen Personen zu bekommen
und sie dann zu vergleichen.
19. Registrierte Pflegepersonen und Ärzte in Washington State, USA.
20. Für Phase 1 wurde ein Gelegenheitssampling durchgeführt. Für Phase 2 wurden die
Teilnehmer von Phase 2 herangezogen.
21. Nein, beeinflussen das Ergebnis nicht.
22. Phase 1 - Ärzte: 49 % Rücklaufquote, insgesamt 27 Teilnehmer
Phase 1 - Pflegepersonen: 27% Rücklaufquote, insgesamt 140 Teilnehmer
Phase 2 - Pflegepersonen: 30% Rücklaufquote, insgesamt 25 Teilnehmer
23. Nein, gab es keine.
24. Prinzipiell ist die Stichprobe doch recht klein, aber die Signifikanz ist gegeben und so
die Stichprobe ausreichend.
25. Ja, wurde gegeben vom Institutional Review Board (IRB)
26. Ja, wurde gemacht. Es stand aber nicht näher beschrieben wie.
27. Phase 1 – Räume in der Notaufnahme bzw. auf den jeweiligen Stationen in 2
Krankenhäusern im Washington State
Phase 2 – im nichtakademischen Bereich nach der Schulung
28. Ja, ist angemessen.
29. Fragebogen
30. Ja, comprehensibility, accessibility und practicability waren gegeben und sind auch in
einem Absatz begründet.
31. Ja, ist angemessen.
32. Nein, die Ergebnisse wurden nicht beeinflusst.
33. Statistische Aufzählungen mithilfe des Programms SPSS 18.0
Häufigkeit, Standardabweichung, und durchschnittliche Punktzahl wurden errechnet.
Spearman ρ und t-Tests wurden benutzt um Beziehungen zwischen demographischen
Daten und ausgewählten Variablen darzustellen.
Für Phase 2 wurden t-Tests und 1-way-Analysen verwendet.
Anhang 67 ׀
“Tukey multiple comparisons process” wurde benutzt um pretest zu posttest-Ergebnisse
miteinander zu vergleichen.
Da die Ergebnisse nicht normalverteilt waren, wurden nur die parametrischen
Ergebnisse dargestellt.
34. Signifikanz ist gegeben. p= <0,05
35. Ja, ist angemessen.
36. Die Einstellungen gegenüber FPDR variieren zwischen der Tätigkeit, der Lokalität und
vorangegangener Erfahrung mit FPDR. Eine Schulung begünstigt die Einstellung zu
FPDR und zeigt die Wirksamkeit derer auf.
37. Ja, Ergebnisse sind gut strukturiert und dargestellt. Die Tabellen bieten genügend
Überblick.
38. Ja. Sind gut aufgebaut und gut zu verstehen. Geben einen guten Überblick
39. Ja, geben einen guten Einblick darin wie sich die Einstellung zu FPDR nach einer
Schulung verändert.
40. Ja, die Aufbereitung der Ergebnisse ist in Ordnung.
41. Es sind alle Teile vorhanden (Limits, Stärken, Vergleich mit Literatur bzw. mit anderen
Forschungsergebnissen, Generalisierbarkeit)
42. Ja, Ergebnisse wurden verglichen.
43. Ja, spiegeln sich wieder und lassen sich gut ableiten.
44. Ja, da Pflegepersonen in Notaufnahmen mehr Kontakt und Erfahrung mit FPDR haben,
können sie dabei helfen ein tieferes Verständnis für die Materie zu gewinnen. Das
könnte Benefits für die weitere Implementierung von FPDR liefern und der Erstellung
von Leitlinien dienen.
45. Einflussfaktoren gegenüber FPDR sollten weiter erforscht werden.
46. Autor: durch die 6-monatige Pause zwischen Phase 1 und Phase 2 sind vermutlich
einige Personen abgesprungen. Die Daten wurden nicht auf kulturelle, ethnische und
religiöse Hintergründe hin untersucht. Dies wäre aber vielleicht für manche Regionen
nützlich gewesen bzw. auch um herauszufinden wie persönliche Normen und Werte
sich auf die Einstellung zu FPDR auswirken.
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren der Studie
47. Autor: um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen wurde im Inhalt der Schulung auf beide
Ansichten (befürwortend und nicht befürwortende Einstellung) eingegangen. Die Daten
gewannen die Forscher aus der Literatur. Die Fragen wurden maskiert um die
Ergebnisse nicht zu beeinflussen. Die Studie füllt eine Forschungslücke da sie Ärzte
Anhang 68 ׀
befragte die auch außerhalb von Intensivstationen und Notaufnahmen arbeiten bzw.
auch jene in einem nicht-akademischen Krankenhaus befragt wurden.
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren der Studie. Zusätzlich finde ich den Ansatz
gut dass die Meinung des medizinischen Personals auch nach einer Schulung befragt
wurde.
48. Ja, es ist ein durchgängiger Zitierstil vorhanden
49. Meiner Meinung nach schon, ja. Durch die Befragung vor und nach der Schulung zu
FPDR, zeigt dies, das Bildung einen positiven Effekt auf FPDR hat. Wenn andere
Studien noch vermehrt Einflussfaktoren aufzeigen würden, könnte so an diesen
angegriffen werden und Schulungen dahingehend modifiziert werden. Eine weitere
Implementierung könnte so fortschreiten.
50. Direkter Nutzen
"Family witnessed resuscitation–experience and attitudes
of German intensive care nurses."
Köberich et al. 2010
45 von 50 Punkten --> 90 %
1. Alle Teile sind enthalten (Population, Variablen, Methode und Setting)
2. Ja, reflektiert den Text sehr gut.
3. Alle Teile sind enthalten. (Forschungsziel, Background, Forschungsdesign, Setting,
Empfehlung für die Praxis/Forschung, Datensammlungsmethoden, Stichprobe,
Schlussfolgerung)
4. Ja, sehr gut aufgebaut und gut verständlich.
5. Nein. Der Abstract spiegelt den Text gut wieder
6. Forschungsproblem bzw. –thema mit Hintergrund u Relevanz, Literaturüberblick,
Forschungslücke, Studienziel, Forschungsfrage sind enthalten. Definitionen fehlen.
7. FWR hat Einflüsse auf alle Beteiligten wird aber insgesamt von der Literatur
empfohlen. Es gibt viele Studien die die Sichtweisen von den Beteiligten auf allen
Ebenen erforschen, dennoch gibt es noch viele Hürden in diesem Thema.
8. Ja, wird kurz gegeben.
9. Ja befindet sich im 10-Jahres-Zeitraum. Es gibt dennoch 2 Ausreiser: 1987, 1997.
10. Nicht erwähnt.
Anhang 69 ׀
11. Abhängige Variable: Erfahrungen und Ansichten der Pflegepersonen; Unabhängige
Variable: CPR
12. Es gibt noch keine Forschung die die Ansichten und Erfahrungen von deutschen
Intensivpflegepersonen in Zusammenhang mit FWR erforscht hat
13. Die Erfahrungen und Ansichten von deutschen Intensivpflegepersonen während FWR
aufzuzeigen.
14. Es sind alle Teile enthalten. (Sampling, Setting, Design, Messmetoden, Datenerhebung,
Datenanalyse, Ethik)
15. Die Schritte sind sehr gut erklärt und gut nachvollziehbar.
16. Quantitativer Ansatz.
17. Deskriptives Design mit einem Fragebogen.
18. Prinzipiell ein guter Beginn um die ersten Daten zu sammeln und weitere Forschung in
diesem Kontext voranzutreiben.
19. Intensivpflegepersonen in Deutschland, welche an einem Kongress für Intensivpflege
teilnahmen.
20. Es wurde ein Gelegenheitssampling durchgeführt. Zusätzlich wurde während den
Kaffeepausen auf dem Kongress noch Mundpropaganda für die Teilnahme betrieben.
21. Nein, beeinflussen das Ergebnis nicht.
22. Von 394 teilnehmenden Intensivpflegepersonen am Kongress nahmen 166 teil.
Rücklaufquote lag bei 42,1%.
23. Nein, gab es keine.
24. Im Großen und Ganzen ist die Stichprobe schon angemessen um die Forschungsfrage
zu beantworten.
25. Ja wurde gegeben vom Ethikkomitee der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg.
26. Ja, wurde gemacht. Es stand auf den Fragebogen der Teilnehmer.
27. 26.Reutlinger Fortbildungstage in Deutschland (Intensivpflegekongress).
28. Ja, ist angemessen um in kurzer Zeit an viele Informationen von Pflegepersonen zu
kommen
29. Fragebogen
30. Ja, comprehensibility, accessibility und practicability wurden von den Forschern
getestet bzw. war gegeben.
31. Ja, ist angemessen.
32. Nein, die Ergebnisse wurden nicht beeinflusst.
Anhang 70 ׀
33. Statistische Aufzählungen (deskriptiv und nominal) die mit dem Programm SPSS 11.5.1
gemacht wurden.
34. Nicht angegeben
35. Ja, eine statistische Aufarbeitung und eine kurze qualitative Zusammenfassung ist
angemessen.
36. Die Mehrheit verneint FWR da sie schlechte Erfahrungen hatten bzw sie befürchteten
das Angehörige den Ablauf stören. Bei der qualitativen Aufarbeitung der Daten konnten
4 Hauptkategorien identifiziert werden.
37. Ja, Ergebnisse sind gut strukturiert und übersichtlich dargestellt.
38. Ja. Sind sehr gut aufgebaut und leicht zu verstehen. Geben einen guten Überblick
39. Ja, geben einen guten Einblick in die Erfahrungen/Einstellungen von
Intensivpflegepersonen
40. Ja, sind gut aufbereitet.
41. Es sind alle Teile vorhanden (Limits, Stärken, Vergleich mit Literatur bzw mit anderen
Forschungsergebnissen, Generalisierbarkeit)
42. Ja, Ergebnisse wurden verglichen.
43. Ja, spiegeln sich wieder und lassen sich gut ableiten.
44. Ja, werden abgegeben. CPR-Simulationstrainings können mit dem Wissen umgebaut
werden und so verschiedene Szenarien nachgespielt/trainiert werden.
45. Ja. Es sollte noch mehr Forschung betrieben werden um die Sicht der
Intensivpflegepersonen weiter aufzuzeigen bzw die Barrieren und Erfolgserlebnisse zu
erforschen. Damit FWR weiter implementiert werden kann.
46. Autor: dass nur Teilnehmer vom Kongress teilnahmen und nur diese die Interesse hatten
teilzunehmen. Die Fragen am Fragebogen gaben nur im begrenzten Maße Raum um
eigene Erfahrungen mitteilen zu können. Die Interpretation der Daten wurde neutral
verfasst.
Meine Sicht: entspricht jenen der Autoren der Studie
47. Autor: nicht genau erwähnt
Meine Sicht: gibt einen guten Einblick in die Ansichten wieder. Hat die Ergebnisse gut
aufbereitet und klar verständlich präsentiert.
48. Ja, es ist ein durchgängiger Zitierstil vorhanden
49. Meiner Meinung nach schon, ja. Durch das zusätzliche zusammenfassen in qualitative
Kategorien werden Einblicke klarer und man kann damit gut arbeiten und evtl.
Denkensweisen ändern bzw dabei helfen diese zu ändern.
Anhang 71 ׀
50. Indirekter Nutzen
7.3. BEWERTUNGSBOGEN CROSS-SECTIONAL STUDIES
(nach Schüssler 2014)
Title
1. The title is as short as possible.
2. The title is representative of the content of the study (not misleading).
3. The title includes all relevant information (e.g. design, population, setting, the
important keywords (concepts or variables).
4. The key information/ keywords are near to the front of the title.
Abstract
5. The abstract is complete ([background], aim, methods, results, conclusion [and
recommendations for research and/or practice]).
6. There are no discrepancies between the abstract and the text.
7. The abstract gives the same impression as the text.
8. The abstract can be understood without reading the article.
Introduction
9. Is the introduction good structured (general – specific)?
10. Do the authors provide a rationale for performing the study based on a review of
the literature?
11. Do the authors define important KEYWORDS?
12. Is the used literature up-to-date (last 5-10 Years)?
13. Is the aim(s) and research question(s) clearly defined?
Methods
14. Is the method part good structured?
Design
15. Did the authors use an appropriate design to answer their question/aim?
Sample
16. Is the sample representative of a defined population?
17. Is the sample clearly defined?
18. Is the sampling method probability or nonprobability? Identify the specific
sampling method!
Anhang 72 ׀
19. Did the study have enough participants?
20. What is the response rate?
Setting
21. What was the study setting?
Measurements
22. Which data were collected? Which instrument(s) were used?
23. Do they use standardized instruments to collect data?
24. Are the instruments described or referenced?
25. Are the psychometric properties of the instrument(s) described or referenced?
Process of data collection
26. Is the procedure of data collection clearly described (e.g. time of data collection,
place, who performed the data collection, training of data collectors)?
Analysis
27. What statistical methods are used to analyze the data?
28. Is the significance level described?
Results
29. Is the result section good structured?
30. How the results presented and what is/are the main result(s)?
31. Do the results answer the research question(s) (aims)?
32. Are there confidence intervals for statistical estimates included?
33. Are the figures and tables appropriate and are they appropriately labeled?
34. Do the figures and tables adequately show the important results?
35. Are the figures and tables easy to understand?
Diskussion
36. Is discussion good structured (specific to broad)?
37. Are the findings discussed in relation to the original research questions?
38. Does the author compare the main findings with results from other studies? Are the
results consist with previous research or not (If not, are the inconsistences
explained?)?
39. Does the interpretation of results make sense (theoretically, clinical perspective)?
40. Does the author note limitations of the study?
Conclusion
41. Are the author‟s conclusions justified by the results found in the study?
42. Does the author give recommendations for further research?
Anhang 73 ׀
43. Does the author give recommendations for nursing practice?
References
44. Does the reference list contain errors?
45. Are there more references than are necessary?
"Attitudes of healthcare staff and patients’ family members towards
family presence during resuscitation in adult critical care units."
Leung & Chow 2012
40 von 45 Punkten --> 88,9 %
1. Ja.
2. Nein, der Titel ist nicht irreführend.
3. Folgende Teile sind enthalten – Population, Setting, Keywords. Design fehlt und
kann auch nicht genau herausgelesen werden.
4. Ja, sind sie. (advanced nursing practices, family members, family presence during
resuscitation, healthcare staff, nurses, nursing)
5. Alle Teile sind enthalten. (Forschungsziel, Background, Forschungsdesign, Setting,
Empfehlung für die Praxis/Forschung, Datensammlungsmethoden, Stichprobe,
Schlussfolgerung)
6. Nein, gibt es keine.
7. Ja.
8. Ja, spiegelt den Text gut wieder.
9. Ja, ist gut aufgebaut.
10. Forschungsproblem: FWR hat Einflüsse auf alle Beteiligten wird aber insgesamt von
der Literatur empfohlen. Es gibt viele Studien im Westlichen Raum die die Sichtweisen
von den Beteiligten auf allen Ebenen erforschen. Im östlichen Raum, stehen die bisher
erforschten Ansichten den westlichen gegenüber und sollten deshalb näher erforscht
werden.
11. Ja. CPR und die Anwesenheit.
12. Ja befindet sich im 10-Jahres-Zeitraum. Es gibt dennoch 3 Ausreiser: 1998, 1995,
1992.
13. Die Erfahrungen und Ansichten von medizinischem Personal und Angehörigen in Hong
Kong während FPDR auf Intensivstationen aufzuzeigen. Bzw sich ebenfalls die
Einflussfaktoren bzgl. der Einstellung des medizinischen Personals anzusehen.
Anhang 74 ׀
14. Ja, ist gut strukturiert.
15. Ja, ein Querschnittdesign ist angemessen um erste Informationen zu erhalten.
16. Ja, Representatitivität ist gegeben.
17. Medizinisches Personal (Ärzte, Pflegepersonen) in 2 Intensivstationen eines
Krankenhauses in Hong Kong bzw. Angehörige von PatientInnen die bei CPR
anwesend waren.
18. Es wurde ein nonprobabilistisches Gelegenheitssampling durchgeführt.
19. Eine Poweranalyse wurde durchgeführt die 67 Teilnehmer ergab. Dadurch dass es mehr
Teilnehmer gibt, sind genügend vorhanden.
20. Ursprünglich 179 Pflegepersonen und 33 Ärzte --> teil nahmen 143 PP und 20
Ärzte. Das entspricht 79% Rücklauf bei PP und 60% bei den Ärzten.
Ursprünglich 125 Angehörige --> teil nahmen 69 Angehörige. Das entspricht 55%
Rücklaufquote.
21. Nicht explizit angegeben. Man kann es auch nicht herauslesen.
22. Es wurden demographische Daten sowie Fragen, die sich auf die Einstellung zu FPDR
beziehen, gestellt.
Statistische Aufzählungen (deskriptiv und nominal) welche mit dem Programm SPSS
17.0 gemacht wurden.
Unabhängiger T-Test und Mann-Whitney-Test um die Unterschiede zwischen den
beiden Samples zu finden. Lineare Regression wurde verwendet um die
Einflussfaktoren herauszufinden.
23. Ja, wurden verwendet.
24. Ja.
25. Reliabilität und Validität sind gegeben.
Ja, comprehensibility, accessibility und practicability wurden von den Forschern
getestet bzw war gegeben.
26. Ja, die Schritte der Datensammlung werden erklärt und sind einsehbar.
27. Eine deskriptive Datenanalyse mittels SPSS 17.0 sowie unabhängiger T-Test, Mann-
Whitney-Test und Lineare Regression.
28. war signifikant p 0.05
29. Ja, Ergebnisse sind gut strukturiert und übersichtlich dargestellt.
30. Die Ergebnisse wurden in Textform sowie in Tabellen präsentiert.
Es gab einen signifikanten Unterschied in den Einstellungen von med. Personal und den
Angehörigen. Pflegepersonen sind FPDR gegenüber offener als Ärzte.
Anhang 75 ׀
Ergebnisse wurden in Kategorien eingeteilt und zeigen dass das Personal FPDR schon
zustimmt wenn ein Betreuer für die Angehörigen zur Verfügung steht bzw sie selbst
darin geschult werden. Sie sind dagegen wenn die Gefahr besteht dass die Situation für
Angehörige zu traumatisierend ist oder sie den Ablauf der CPR stören könnten.
31. Ja, geben einen guten Einblick in die Erfahrungen/Einstellungen von medizinischem
Personal und den Angehörigen. Bzw. zeigt auch gut die Einflussfaktoren auf.
32. Erwartungsintervalle wurden nicht erwähnt
33. Ja, die Tabellen sind angemessen um die Ergebnisse besser darstellen zu können. Sie
sind auch ausreichend und verständlich beschriftet.
34. Ja, die wichtigsten Ergebnisse sind darin gut dargestellt.
35. Ja. Sind sehr gut aufgebaut und gut zu verstehen. Geben einen guten Überblick
36. Ja, ist gut strukturiert
37. Ja, werden verglichen und diskutiert.
38. Ja, die Ergebnisse werden mit der Literatur verglichen und ähneln den früheren
Forschungsergebnissen.
39. Ja, geben Sinn.
40. kleine Stichprobengröße der Teilnehmer bzw dass nur ein Setting verwendet wurde.
Das rausfiltern von weiteren Einflussfaktoren (wie steht die Ausbildung des
medizinischen Personals mit der Einstellung zu FPDR in Beziehung) könnte durch die
kleine Stichprobengröße nicht durchgeführt werden. Das nur die Teilnehmer teilnahmen
die auch wollten.
41. Ja, sind nachvollziehbar
42. Ja. Weitere Forschung auf diesem Gebiet soll abgegeben werden.
43. Ja, werden abgegeben. Multidisziplinärer Ansatz und Schulungen auf divers auftretende
Situationen während FPDR sollten abgehalten werden um FPDR effektiv und sicher
einführen zu können.
44. Nein, können keine identifiziert werden.
45. Nein, 31 Quellen sind in Ordnung für die Größe der Studie.
Anhang 76 ׀
7.4. CHARAKTERISTIKEN DER STUDIEN
Tab.2 Charakteristiken der Studien (basierend auf Polit & Beck 2012:109)
AUTOR / LAND STUDIEN-
DESIGN ZIEL DER STUDIE SAMPLE & SETTING
DATENSAMMLUNG
& DATENANALYSE ERGEBNISSE
Bashayreh &
Saifan 2015
Jordanien
(JOR)
Qualitativer
Ansatz:
Phäno-
menologie
Die Erfahrungen,
Einstellungen und
Erwartungen von
FPDR in
Intensivstationen
aus Sicht von
Angehörigen
aufzuzeigen.
14 Angehörige von
PatientInnen auf
Intensivstationen in
6 jordanischen
Krankenhäusern,
welche eine CPR
hatten.
Ort der Datensam-
mlung war die je-
weilige Intensiv-
station.
Semistructured-in-depth
interviews
Datenanalyse mittels der
thematischen Analyse
von „Braun und Clarke“.
Die Ergebnisse werden in 3
Themenbereichen dargestellt:
„Erfahrungen von Angehörigen mit
FPDR“, „positive und negative
Erfahrungen von Angehörigen mit
FPDR“, „was Angehörige während
FPDR tun können“.
Die Studie zeigt, dass wenn
Angehörige eine Erfahrung mit
einer FPDR gemacht hatten sie
immer wieder Zeugen bei der CPR
sein möchten. Viele Familien-
mitglieder wollten bei der FPDR
aus religiöser Überzeugung
anwesend sein, aber auch aus
kulturellen und sozialen Gründen.
Blättler et al.
2014
Schweiz (CH)
Qualitativer
Ansatz:
Phäno-
menologie
Die Erfahrungen
von Angehörigen
die eine FPDR, in
einem Schweizer
Spital direkt am
Bett des Familien-
mitglieds oder in
10 Angehörige von
PatientInnen auf
einer Schweizer
IPS.
Ort der Datensam-
Semistructured-
Interviews mit einer
offenen Einstiegsfrage.
Analyse mittels 3
Strategien, die parallel
4 Themenbereiche: «Anwesend
sein», «Informiert werden
wollen», «Vertrauen haben» und
«Unterstützung suchen».
Manche Angehörige wollten
Anhang 77 ׀
einem Nebenraum
wartend
miterlebten, zu
beschreiben und zu
verstehen.
mlung war bei den
PartizipantInnen
zuhause und einmal
per Telefon.
abliefen. Dargestellt in
Tabelle 2 der Studie.
anwesend sein umso ihrem
Familienmitglied beizustehen,
andere hingegen wollten lieber
warten. Warten bedeutete für sie
Angst. Fehlende Kommunikation
und Information lösten Misstrauen
und Zwiespältigkeit aus.
Angehörige wünschten sich unter-
schiedliche Unterstützung.
Monks & Flynn
2014
Großbritannien
(UK)
Qualitativer
Ansatz:
Phäno-
menologie
Ziel war es die
Erfahrung/Sicht-
weise von
Intensivpflege-
personen in
Bezug auf FWR
zu erhalten.
Sowie auftretende
Pflegeprobleme
zu identifizieren
und die Kon-
sequenzen
dadurch zu
erörtern, die die
Pflege im Bereich
der Intensiv-
versorgung und
Forschung hat.
6 Intensivpflege-
personen, die in
einem regionalen
Intensiv-Herz-
/Thoraxzentrum in
England arbeiten
und Erfahrung mit
einer FWR hatten
Ort der Daten-
sammlung war ein
ruhiger Raum
innerhalb der
Intensivstation aber
außerhalb der
Dienstzeit.
Semi-structured
Interviews mit einer
kurzen Themenführung
Datenanalyse mittels
thematischer Analyse
(transkripieren,
analysieren und in
Kategorien, die den
Hauptaussagen der
PartizipantInnen
entsprechen,
zusammenfassen).
Drei Hauptthemen konnten
gefunden werden: “wie sich die
Erfahrung mit FWR auf die
Intensivpflegeperson selbst
auswirkt”; “Vertrautheit mit den
Angehörigen”, “Mit den Augen der
Angehörigen”.
Die Situation durch die Augen der
Angehörigen zu sehen gibt mehr
Empathie und kann helfen die
professionelle Tätigkeit der
Intensivpflegepersonen zu
verbessern. Auch bietet es einen
Benefit für die Bewältigung der
Situation für die Intensiv-
pflegepersonen.
Anhang 78 ׀
Miller & Stiles
2009
USA
Qualitativer
Ansatz:
Phäno-
menologie
Die Erfahrungen
von
Pflegepersonen
während einer
FPDR im
Krankenhaus zu
beschreiben und
zu verstehen.
17 Pflegepersonen,
die Erfahrung mit
der FPDR in einem
lokalen Krankenhaus
hatten.
Ort der Daten-
sammlung war der
Arbeitsplatz der
PartizipantInnen
sowie bei denen
zuhause, in einer
lokalen Kirche, einer
lokalen Bibliothek
und übers Telefon.
Semistructured-
Interviews mit einem
Interview-Guide
Datenanalyse mittels der
„van Manen‟s Technik“
zur Isolierung von
thematischen Statements.
Vier Hauptthemen wurden
gefunden: „Eine Beziehung
eingehen“, „Einbindung der
Familie“, „Übergang zur
Akzeptanz“,“ vorsichtige
Annäherung zur Thematik“.
Eine Erfahrung mit FPDR kann
dann positiv ausfallen wenn eine
Verbindung/ Beziehung mit der
Familie des Patienten eingegangen
wird. Diese Erfahrung könnte dann
den Übergang zur Akzeptanz der
FPDR und zu einer Veränderung in
der Praxis führen.
Leung & Chow
2012
China (CHN)
Quantitativer
Ansatz:
Querschnitt-
studie mit
einem
deskriptiven
Fragebogen
Die Erfahrungen
und Ansichten
von med. Per-
sonal und An-
gehörigen in
Hong Kong
während FPDR
auf Intensiv-
stationen auf-
zuzeigen. Bzw.
sich ebenfalls die
Einflussfaktoren
bzgl. der Ein-
stellung des med.
Personals
anzusehen.
143 Pflegepersonen,
20 Ärzte und 69
Angehörige von
PatientInnen in 2
Intensivstationen
eines
Krankenhauses in
Hong Kong.
Ort der Daten-
sammlung ist nicht
erwähnt und kann
auch nicht heraus-
gelesen werden.
Fragebogen mit 5-Punkt-
Likert-Skala. Angelehnt
an den Fragebogen von
Fulbrook et al. (2005).
Medizinisches Personal
hatte 20 Fragen,
Angehörige hatten 18
Fragen in ihrem
Fragebogen.
Datenanalyse mittels
SPSS 17.0, unab-
hängiger T-Test und
Mann-Whitney-Test
sowie Lineare
Regression.
Es gab einen signifikanten
Unterschied in den Einstellungen
von med. Personal und den
Angehörigen. Pflegepersonen sind
FPDR gegenüber offener als Ärzte.
Ergebnisse wurden in Kategorien
eingeteilt und zeigen dass das
Personal FPDR schon zustimmt
wenn eine FSP für die Angehörigen
zur Verfügung steht bzw. sie selbst
darin geschult werden. Sie sind
dagegen wenn die Gefahr besteht
dass die Situation für Angehörige
zu traumatisierend ist oder sie den
Ablauf der CPR stören könnten.
Anhang 79 ׀
Feagan &
Fisher
2011
USA
Quantitativer
Ansatz:
Pretest-
posttest
correlational
Design mit
einem
Fragebogen
Wie sind die
Einstellungen von
lokalen
Einrichtungen zu
FPDR? Wie
verändern sich die
Einstellungen zur
FPDR nach einer
Schulung?
Registrierte Pflege-
personen und Ärzte
in Washington State,
USA.
Phase 1 – Räume in
der Notaufnahme
bzw. auf den
jeweiligen Stationen
in 2
Krankenhäusern.
Phase 2 – im nicht-
akademischen
Bereich nach der
Schulung.
Fragebogen.
Enthält Fragen zu
demographischen Daten
sowie der persönlichen
Erfahrung zur FPDR.
Auf Seite 2 des Frage-
bogens befanden sich 10
Statements zu FPDR.
Mittels einer 4-Punkt-
Likert-Skala wurde so
die allg. Einstellung zu
FPDR ermittelt.
Datenanalyse mittels
SPSS 18.0, Spearman ρ
und t-Tests für Phase 1.
t-Tests, 1-way-Analysen
und “Tukey multiple
comparisons process”.
Die Einstellungen gegenüber FPDR
variieren zwischen der Tätigkeit,
der Lokalität und vorangegangener
Erfahrung mit FPDR. Eine
Schulung begünstigt die
Einstellung zu FPDR und zeigt die
Wirksamkeit derer auf.
Köberich et al.
2010
Deutschland
(GER)
Quantitativer
Ansatz:
Deskriptives
Design mit
einem
Fragebogen.
Die Erfahrungen
und Ansichten
von deutschen
Intensivpflege-
personen während
FWR
aufzuzeigen.
166 Intensivpflege-
personen in
Deutschland.
Ort der Daten-
sammlung war ein
alljährlich statt-
findender Intensiv-
pflegekongress in
Fragebogen mit 30
Fragen eingeteilt mit
einer 5-Punkt-Likert-
Skala und offenen
Fragen, basierend auf
jenem Fragebogen von
Fulbrook et al. (2005).
Datenanalyse mittels
Die Mehrheit verneint FWR da sie
schlechte Erfahrungen hatten bzw.
sie befürchteten das Angehörige
den Ablauf stören.
Bei der qualitativen Aufarbeitung
der Daten konnten 4
Hauptkategorien identifiziert
werden: „Individuelle
Anhang 80 ׀
Deutschland.
SPSS 11.5.1. Qualitative
Daten wurden in
Kategorien eingeteilt.
Entscheidungen“, „Miteinbezug
von Familien“, „Drohende Gewalt“
und „Unterstützung für Familien“.
Duran et al.
2007
USA
Quantitativer
Ansatz:
Deskriptives
Design mit
Fragebogen
Die Ansichten
von medizin-
ischem Personal,
PatientInnen und
Angehörigen
bezüglich FPDR
aufzeigen und
vergleichen.
98 Pflegepersonen,
6 „respiratory
therapists“, 98
Ärzte, 72
Angehörige und 62
PatientInnen in
einem Krankenhaus
in Colorado, USA.
Ort der Daten-
sammlung war für
alle Teilnehmer das
Krankenhaus, wo
die Studie
durchgeführt wurde.
Fragebogen mit 4-Punkt-
Likert-Skala sowie
offenen Fragen,
basierend auf jenen
Fragebogen von
Fulbrook et al. (2005).
Medizinisches Personal
und Angehörige hatten je
47 Fragen, PatientInnen
hatten 42 Fragen.
Analyse mittels SPSS
12, T-Test und χ2.
Qualitative Daten aus
offenen Fragen wurden
in Kategorien eingeteilt.
Alle erforschten Parteien sind
positiv gegenüber FPDR ein-
gestellt. Pflegepersonen sehen mehr
Benefit als MedizinerInnen.
MedizinerInnen haben mehr
Bedenken gegenüber der Sicherheit
sowie der psychischen Verfassung
und Ängsten der Angehörigen als
PP.
IPS= Intensivpflegestation; AACPR = Anwesenheit Angehöriger während kardiopulmonaler Reanimation; FPDR = Family presence during
resuscitation; FWR = Family witnessed resuscitation; CPR = kardiopulmonale Reanimation; SPSS = Programm zur statistischen Auswertung
von quantitativen Daten
DANKSAGUNG
Freude macht nur Freude, wenn sie geteilt wird.
Irisches Sprichwort
Die Erstellung dieser Bachelorarbeit war für mich die interessanteste, wenn auch zugleich
fordernste, Zeit des Studiums.
Ein herzliches Dankeschön geht daher an alle, die mich bei der Erstellung unterstützt
haben. Egal ob beim stundenlangen konfigurieren des Laptops, dem Korrekturlesen, dem
kaufen einer Milch, damit der Denker-Kaffee am Nachmittag besser schmeckt, oder den
vielen, kleinen und großen, wertvollen Gesten die mir neue Energie gegeben haben.
Besonders möchte ich mich bei Isy und Elli bedanken. Ohne Eure Freundschaft und
moralische Unterstützung hätte ich weder das Studium, noch diese Bachelorarbeit
geschafft.
Danke auch an Mama & Wuschi sowie Papa für die großartige Unterstützung in den
letzten Jahren – besonders dass ihr stets an mich geglaubt habt.
&natürlich meiner Oma – ohne dich hätte ich vieles im Leben anders gesehen und erlebt.
Danke.