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23 Mittwoch, 6. Februar 2019 Stadt Schaffhausen/Zuschriften Letzte Zuschriften Den Autofahrern das Leben schwer machen Seit Jahren versucht die linksgrüne Mehrheit im Stadtrat die Autos aus unserer Stadt zu vertreiben: Parkplätze abbauen, Bushaltestellen mitten auf der Strasse, rote Welle zur Verkehrs- beruhigung, Velobevorzugung, auto- armes Wohnen – die Liste der auto- feindlichen Massnahmen aus dem Bau- referat ist lang! Und jetzt sollen die Autofahrer in den Quartieren dran glauben. Eigentlich ist es ja unbestrit- ten: Wir brauchen eine Lösung für die Pendler. Was uns jetzt aber vorgelegt wird, atmet den ideologischen Geist der Autohasser. Auch die hier steuerzah- lenden Stadtbewohner sollen künftig 420 Franken im Stadthaus abliefern, nur damit sie ihr Auto vor der eigenen Haustür abstellen dürfen. Aber das ist der Baureferentin egal. Es geht nur um eines: Den Autofahrern soll die Lust am Autofahren staatlich ausgetrieben werden. Ich sage Nein zu dieser ideolo- gischen Vorlage, damit der Weg frei wird für eine pragmatische Lösung. Eine Lösung, die nur eines macht: das Problem lösen, ganz ohne ideologische Nebenwirkungen. Mariano Fioretti Schaffhausen Autofeindliches Bürokratiemonster Seit Jahren praktiziert der Stadtrat seine Parkplatzabbau-Salamitaktik: ein paar in der Innenstadt aueben oder bei den Schulhäusern Parkierungsmög- lichkeiten wegnehmen, damit steigt der Druck aufs Quartier. Die links-grünen Parteien haben dann auch gleich die Lösung dazu: eine komplizierte Verord- nung für ein einfaches Problem in zwei bis drei Strassen. Man stellt neue Leute ein – um die Leute zu kontrollieren und Bussen einzutreiben. Man verschwen- det 435 000 Franken Steuergeld für Ver- kehrsschilder und beschäftigt die An- wohner wie auch die Verwaltung mit unnötigen Prozessen. Stattdessen könnte man einfach ein paar neue Parkplätze in den gut genutz- ten Strassen einzeichnen. Ich sage klar Nein zu diesem autofeindlichen Büro- kratiemonster. Till Hardmeier Schaffhausen Pendler sind keine Unmenschen Manchmal eilt es am Morgen, oder der ÖV-Anschluss ist schlecht. Deshalb wol- len Pendler in Bahnhofsnähe parkieren. Sind sie deshalb schlechte Menschen, die man schikanieren muss? Nein. Lassen wir den Leuten die Freiheit und sagen Nein zu dieser Autofeindlichkeit. Res Hauser Schaffhausen Keine geheime Freundin mehr Ich habe eine geheime Freundin, die ich gerne und immer mal wieder besuche. Manchmal bleibe ich auch ungeplant et- was länger. Es passt mir überhaupt Kein Geld aus dem Fenster werfen Wir sollen 435 000 Franken für ein paar Strassentafeln ausgeben und dann zwei Stadtpolizisten anstellen, damit wir am Schluss noch 110 000 Franken für Bussen bezahlen können? So eine Geld- verschwendung für eine unnötige Sache braucht es nun wirklich nicht. Rolf Schlatter Schaffhausen-Hemmental Quartierparkierungsverordnung Städtische Abstimmung vom 10. Februar Bitte mit Augenmass Mit der neuen Quartierparkierungsver- ordnung hat die Mehrheit des Stadtrates und des Parlaments das Augenmass völlig verloren. Sage und schreibe drei neue Stellen beantragte der Stadtrat dem Parlament für zusätzliche Park- platzkontrolleure! Nach den Beratungen Schutz unserer Quartierstrassen Unsere Quartierstrassen sind uns wich- tig. Ihre Funktion dient hauptsächlich dazu, den Verkehr zu unseren Wohnhäu- sern oder unseren Arbeitsorten zu er- möglichen. Mehrheitlich sind sie schmal und somit nicht als zusätzliche Anlagen für das Parkieren von Autos geeignet. Sie dienen uns vor allem für Besucher und Zulieferer, Fahrten für Pflege- dienste, erste Versuche mit dem Fahrrad von unserem Nachwuchs oder ganz ein- fach zur Kontaktpflege mit den Nach- barn und so weiter. Der Platz wird eng, um den zunehmend immer breiter wer- denden Komfortkarossen einen Gratis- parkplatz anzubieten. Die Strassen sollen sichere Fahrten für die Quartier- bewohner ermöglichen und unseren Kindern gefahrenfreie Schulwege bieten. Es ist an der Zeit, auch in Schaausen unsere Lebensadern zu schützen und eine Leitlinie für ein geordnetes Parkie- ren einzuführen. Gewinnen werden nicht nur die Strassen, auch die Anwoh- ner und ihre Besucher, ob mit Velo, Auto, Motorrad oder zu Fuss unterwegs. Darum ist es klar, am 10. Februar gibt es nur ein Ja zur Regelung der Parkplatz- situation. Jeanette Grüninger Schaffhausen VIP-Parkkarte für Quartierbewohner Für viele Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ist es ein Reizwort: Park- plätze. Wild parkierte Fahrzeuge und auswärtige Langparkierer lassen Emo- tionen hochsteigen. Heute finden An- wohnerinnen und Anwohner in dicht besiedelten Quartierwohngebieten tags- über kaum einen freien Parkplatz in der nicht, dass nun plötzlich ihr Name unter meiner Windschutzscheibe erscheint oder dass sie mich per App anmelden muss. Ich sage deshalb klar Nein zu die- ser Verletzung der Privatsphäre. Dominik Schlatter Schaffhausen-Hemmental näheren Umgebung. Wie es schweizweit Norm ist – sogar auch in vielen kleine- ren Gemeinden (Feuerthalen, Flurlingen u. a.) – wird es auch in Schaausen not- wendig, die Parkplatznotsituation mit einem gesetzlichen Rahmen zu verbes- sern. Die vorgesehene Quartierparkie- rungsverordnung ist eine pragmatische, gute Lösung, die mit relativ geringem Verwaltungsaufwand beruhigte Stras- sen schafft und nichts mit Schlafzim- merüberwachung oder Abzockerei zu tun hat. Insbesondere die störende Par- kierung durch Pendlerinnen und Pend- ler sowie Dritte kann unterbunden wer- den. Für Besucher sind Gratisparkplätze im Konzept enthalten. Quartierbewoh- ner erhalten mehr Parkraum und eine Art VIP-Parkkarte. Sie werden als wich- tige Personen bevorzugt und können das Auto sowohl tagsüber als auch nachts in allen Quartieren abstellen. Für Personen, die bereits heute die soge- nannte Laternengebühr bezahlen, ent- stehen keine Mehrkosten. Pendler sollen nach Möglichkeit auf den ÖV umgelenkt werden oder können kostenpflichtige Parkplätze mit fairen Gebühren von 50 Rappen pro Stunde benutzen. Ein Ja für die neue Ordnung bringt einen grossen Mehrwert für die Bevöl- kerung, nämlich weniger Suchverkehr in den Quartierstrassen, mehr freie Abstellplätze und einen entscheiden- den Schritt in Richtung beruhigte Quartiere. René Schmidt Schaffhausen der vorberatenden Kommission sind es immer noch zwei zusätzliche Stellen, welche bei der Annahme der unsägli- chen Verordnung über das ganze Stadt- gebiet ausschwärmen, um nach Park- platzsündern Ausschau zu halten und sie zu büssen. Ihr Auftrag lautet: 110 000 Franken Bussgeld generieren! Im Fokus sind alle Autofahrerinnen und Autofah- rer, die auf Besuch bei Familienmitglie- dern, Freunden und Bekannten sind. Ins Visier geraten auch Sie als Stadtbewoh- nerin und Stadtbewohner, die bereits Steuern für den Bau der Strasse sowie für die Nutzung des öffentlichen Rau- mes bezahlen! Denn auch Sie müssen eine Besucherkarte erwerben! Das ist völlig übertrieben und ungerecht! Wenn schon das angebliche Problem von aus- wärtigen Pendlerinnen und Pendlern in den Quartieren der vorderen Breite und des Emmersbergs gelöst werden soll, dann bitte mit angemessenen Massnah- men. Beispielsweise mit weissen Park- platzmarkierungen in den besagten Quartieren. Dann wäre auch eine Kon- trolle mit den bestehenden Verwaltungs- mitarbeitenden möglich, und eine unnö- tige Aulähung des Verwaltungsappara- tes würde sich erübrigen. Also Nein zur unsäglichen Verordnung und zurück an den Absender, damit das Problem mit Augenmass gelöst werden kann. Martin Egger Schaffhausen Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne» Das restaurierte Wirtshausschild des Hotels Tanne prangt wieder über dessen Eingang: Pächterin Claudine-Sachi Münger eröffnet wie geplant am 1. April. Ihr Team steht bereits in den Startlöchern. Sieben Menschen mit Handicap werden Teil davon sein. Elena Stojkova Beim Vorbeigehen am Hotel Tanne richte- ten die Passanten ihre Blicke gestern Nach- mittag in die Höhe: Mithilfe zweier Kran- wagen und mehrerer Helfer wurde das res- taurierte historische Wirtshausschild an der Tanne 3 wieder montiert. Etwa eine Stunde dauerte die Montage: Zunächst wurde die riesige historische Konsole über dem Eingang zur «Tanne» an der Fassade in- stalliert und die Laterne daran aufgehängt. Pächterin Claudine-Sachi Münger und Stadtrat Daniel Preisig trauten sich danach auch selbst in den Korb eines Kranwagens und fuhren in die Höhe, um die vergoldete Tanne an der Konsole anzubringen. «Die Tanne haben wir neu vergoldet, sie war total abgeblättert», sagte Restaurator Rolf Zur- fluh. «Es sind fast 24 Karat Blattgold.» Er und sein Team haben zusammen mit der Denkmalpflege Schaffhausen die Original- farben der Decken, Wände und der Fassade rekonstruiert oder abgeblättertes Material ergänzt. «Es sollte genauso aussehen wie um das Jahr 1920.» Wie geplant kann Münger die «Tanne» Anfang April eröffnen. Ihr Team hat sie schon seit einigen Monaten zusammen: Sieben Menschen mit Handicap sind Teil davon und werden in Küche, Service und Reinigung mitarbeiten. Neben ihrer eige- nen Stelle als Geschäftsführerin mit Be- treuerfunktion hat Münger eine weitere Betreuerstelle vergeben: Über 60 Bewerber hatten sich dafür gemeldet. Zwei Übungswochen Die neun «Tanne»-Mitarbeiter hatten ver- gangenen Monat bereits ihren ersten Team- anlass: Bei der GVS Weinkellerei haben sie Weine degustiert und sich gemeinsam für einen roten und einen weissen Hauswein – zwei Cuvées – entschieden. «Und bald wer- den auch die Etiketten der ‹Tanne›-Weine designt», so Münger. Am 19. März beginnen die zwei Übungswochen, die dem Team vor dem ersten offiziellen Betriebstag am 2. April zum Einarbeiten zur Verfügung ste- hen. Am 1. April ist ein Tag der offenen Tür geplant. Dieser müsse gut organisiert sein, damit das Team von der Menge der Gäste nicht überfordert werde. Wie der Tag ablau- fen werde, werde sie vor der Eröffnung auf ihrer Homepage publizieren. Für die erste Übungswoche hat Münger pro Mittag und Abend je fünf Gäste einge- laden, für die zweite Woche je zehn. «Diese geladenen Gäste werden dann bereits be- stellen, konsumieren, bezahlen», so Mün- ger. So könne sie sehen, ob die Mitarbeiten- den mit Handicap die Abläufe verstanden hätten. «Das Wichtigste ist, dass sie sich si- cher fühlen.» Am 11. März ist die nächste Teamzusammenkunft geplant, dann aber im Hotel Tanne, damit sich das neue Team mit den Räumlichkeiten vertraut machen kann. Regionales für «Tanne»-Laden Auch im geplanten Laden, der neben der traditionellen Weinstube und den neun Studios, die gemietet werden können, zur «Tanne» gehören wird, geht es voran. In ei- ner Facebook-Umfrage suchte Münger re- gionale Manufakturen, deren Produkte sie im Laden anbieten kann. «Ich habe 25 Rückmeldungen bekommen, werde mit den Manufakturen nun in Kontakt treten und danach das Auswahlverfahren star- ten», sagt Münger. Zu kaufen geben wird es Verschiedenes: neben Lebensmitteln auch Kleinigkeiten aus Holz, Stoff, Keramik. Überraschungen sind garantiert: «Es sind Ideen darunter, auf die ich selbst nicht ge- kommen wäre.» «Es war toll, das Wirtshausschild von so nah zu sehen», sagt Pächterin Claudine-Sachi Münger. Zusammen mit Stadtrat Daniel Preisig installierte sie die goldene Tanne. BILD ERIC BÜHRER Bauarbeiten gehen voran Bis zum 1. März werden die Bauarbeiten im Hotel Tanne abgeschlossen sein, wie Projektleiter Urs Wildberger sagte. Danach haben er und sein Team noch zwei- einhalb Wochen Zeit für Feinarbeiten. «Das ist das Schöne am Bauen – man sieht, wenn es fertig ist», sagte Stadtrat Daniel Preisig. Als Nächstes werden Spiegelschränke und WC montiert. Insgesamt hat der Umbau 3,6 Millionen Franken gekostet. Persönliche Kopie von: DANIEL PREISIG

Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne» - Daniel Preisig · 2019. 5. 4. · Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne» Das restaurierte Wirtshausschild des Hotels Tanne prangt

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Page 1: Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne» - Daniel Preisig · 2019. 5. 4. · Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne» Das restaurierte Wirtshausschild des Hotels Tanne prangt

23Mittwoch, 6. Februar 2019 Stadt Schaffhausen/Zuschriften

Letzte Zuschriften

Den Autofahrern das Leben schwer machen

Seit Jahren versucht die linksgrüne Mehrheit im Stadtrat die Autos aus unserer Stadt zu vertreiben: Parkplätze abbauen, Bushaltestellen mitten auf der Strasse, rote Welle zur Verkehrs­beruhigung, Velobevorzugung, auto­armes Wohnen – die Liste der auto­feindlichen Massnahmen aus dem Bau­referat ist lang! Und jetzt sollen die Autofahrer in den Quartieren dran glauben. Eigentlich ist es ja unbestrit­ten: Wir brauchen eine Lösung für die Pendler. Was uns jetzt aber vorgelegt wird, atmet den ideologischen Geist der Autohasser. Auch die hier steuerzah­lenden Stadtbewohner sollen künftig 420 Franken im Stadthaus abliefern, nur damit sie ihr Auto vor der eigenen Haustür abstellen dürfen. Aber das ist der Baureferentin egal. Es geht nur um eines: Den Autofahrern soll die Lust am Autofahren staatlich ausgetrieben werden. Ich sage Nein zu dieser ideolo­gischen Vorlage, damit der Weg frei wird für eine pragmatische Lösung. Eine Lösung, die nur eines macht: das Problem lösen, ganz ohne ideologische Nebenwirkungen.

Mariano Fioretti Schaffhausen

Autofeindliches Bürokratiemonster

Seit Jahren praktiziert der Stadtrat seine Parkplatzabbau­Salamitaktik: ein paar in der Innenstadt aufheben oder bei den Schulhäusern Parkierungsmög­lichkeiten wegnehmen, damit steigt der Druck aufs Quartier. Die links­grünen Parteien haben dann auch gleich die Lösung dazu: eine komplizierte Verord­nung für ein einfaches Problem in zwei bis drei Strassen. Man stellt neue Leute ein – um die Leute zu kontrollieren und Bussen einzutreiben. Man verschwen­det 435 000 Franken Steuergeld für Ver­kehrsschilder und beschäftigt die An­wohner wie auch die Verwaltung mit unnötigen Prozessen.

Stattdessen könnte man einfach ein paar neue Parkplätze in den gut genutz­ten Strassen einzeichnen. Ich sage klar Nein zu diesem autofeindlichen Büro­kratiemonster.

Till HardmeierSchaffhausen

Pendler sind keine Unmenschen

Manchmal eilt es am Morgen, oder der ÖV­Anschluss ist schlecht. Deshalb wol­len Pendler in Bahnhofsnähe parkieren. Sind sie deshalb schlechte Menschen, die man schikanieren muss? Nein. Lassen wir den Leuten die Freiheit und sagen Nein zu dieser Autofeindlichkeit.

Res HauserSchaffhausen

Keine geheime Freundin mehr

Ich habe eine geheime Freundin, die ich gerne und immer mal wieder besuche. Manchmal bleibe ich auch ungeplant et­was länger. Es passt mir überhaupt

Kein Geld aus dem Fenster werfen

Wir sollen 435 000 Franken für ein paar Strassentafeln ausgeben und dann zwei Stadtpolizisten anstellen, damit wir am Schluss noch 110 000 Franken für Bussen bezahlen können? So eine Geld­verschwendung für eine unnötige Sache braucht es nun wirklich nicht.

Rolf Schlatter Schaffhausen-Hemmental

QuartierparkierungsverordnungStädtische Abstimmung vom 10. Februar

Bitte mit Augenmass

Mit der neuen Quartierparkierungsver­ordnung hat die Mehrheit des Stadtrates und des Parlaments das Augenmass völlig verloren. Sage und schreibe drei neue Stellen beantragte der Stadtrat dem Parlament für zusätzliche Park­platzkontrolleure! Nach den Beratungen

Schutz unserer Quartierstrassen

Unsere Quartierstrassen sind uns wich­tig. Ihre Funktion dient hauptsächlich dazu, den Verkehr zu unseren Wohnhäu­sern oder unseren Arbeitsorten zu er­möglichen. Mehrheitlich sind sie schmal und somit nicht als zusätzliche Anlagen

für das Parkieren von Autos geeignet. Sie dienen uns vor allem für Besucher und Zulieferer, Fahrten für Pflege­dienste, erste Versuche mit dem Fahrrad von unserem Nachwuchs oder ganz ein­fach zur Kontaktpflege mit den Nach­barn und so weiter. Der Platz wird eng, um den zunehmend immer breiter wer­denden Komfortkarossen einen Gratis­parkplatz anzubieten. Die Strassen sollen sichere Fahrten für die Quartier­bewohner ermöglichen und unseren Kindern gefahrenfreie Schulwege bieten. Es ist an der Zeit, auch in Schaffhausen unsere Lebensadern zu schützen und eine Leitlinie für ein geordnetes Parkie­ren einzuführen. Gewinnen werden nicht nur die Strassen, auch die Anwoh­ner und ihre Besucher, ob mit Velo, Auto, Motorrad oder zu Fuss unterwegs. Darum ist es klar, am 10. Februar gibt es nur ein Ja zur Regelung der Parkplatz­situation.

Jeanette GrüningerSchaffhausen

VIP-Parkkarte für Quartierbewohner

Für viele Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ist es ein Reizwort: Park­plätze. Wild parkierte Fahrzeuge und auswärtige Langparkierer lassen Emo­tionen hochsteigen. Heute finden An­wohnerinnen und Anwohner in dicht besiedelten Quartierwohngebieten tags­über kaum einen freien Parkplatz in der

nicht, dass nun plötzlich ihr Name unter meiner Windschutzscheibe erscheint oder dass sie mich per App anmelden muss. Ich sage deshalb klar Nein zu die­ser Verletzung der Privatsphäre.

Dominik SchlatterSchaffhausen-Hemmental

näheren Umgebung. Wie es schweizweit Norm ist – sogar auch in vielen kleine­ren Gemeinden (Feuerthalen, Flurlingen u. a.) – wird es auch in Schaffhausen not­wendig, die Parkplatznotsituation mit einem gesetzlichen Rahmen zu verbes­sern. Die vorgesehene Quartierparkie­rungsverordnung ist eine pragmatische, gute Lösung, die mit relativ geringem Verwaltungsaufwand beruhigte Stras­sen schafft und nichts mit Schlafzim­merüberwachung oder Abzockerei zu tun hat. Insbesondere die störende Par­kierung durch Pendlerinnen und Pend­ler sowie Dritte kann unterbunden wer­den. Für Besucher sind Gratisparkplätze im Konzept enthalten. Quartierbewoh­ner erhalten mehr Parkraum und eine Art VIP­Parkkarte. Sie werden als wich­tige Personen bevorzugt und können das Auto sowohl tagsüber als auch nachts in allen Quartieren abstellen. Für Personen, die bereits heute die soge­nannte Laternengebühr bezahlen, ent­stehen keine Mehrkosten. Pendler sollen nach Möglichkeit auf den ÖV umgelenkt werden oder können kostenpflichtige Parkplätze mit fairen Gebühren von 50 Rappen pro Stunde benutzen.

Ein Ja für die neue Ordnung bringt einen grossen Mehrwert für die Bevöl­kerung, nämlich weniger Suchverkehr in den Quartierstrassen, mehr freie Abstellplätze und einen entscheiden­den Schritt in Richtung beruhigte Quartiere.

René SchmidtSchaffhausen

der vorberatenden Kommission sind es immer noch zwei zusätzliche Stellen, welche bei der Annahme der unsägli­chen Verordnung über das ganze Stadt­gebiet ausschwärmen, um nach Park­platzsündern Ausschau zu halten und sie zu büssen. Ihr Auftrag lautet: 110 000 Franken Bussgeld generieren! Im Fokus sind alle Autofahrerinnen und Autofah­rer, die auf Besuch bei Familienmitglie­dern, Freunden und Bekannten sind. Ins Visier geraten auch Sie als Stadtbewoh­nerin und Stadtbewohner, die bereits Steuern für den Bau der Strasse sowie für die Nutzung des öffentlichen Rau­mes bezahlen! Denn auch Sie müssen eine Besucherkarte erwerben! Das ist völlig übertrieben und ungerecht! Wenn schon das angebliche Problem von aus­wärtigen Pendlerinnen und Pendlern in den Quartieren der vorderen Breite und des Emmersbergs gelöst werden soll, dann bitte mit angemessenen Massnah­men. Beispielsweise mit weissen Park­platzmarkierungen in den besagten Quartieren. Dann wäre auch eine Kon­trolle mit den bestehenden Verwaltungs­mitarbeitenden möglich, und eine unnö­tige Aufblähung des Verwaltungsappara­tes würde sich erübrigen. Also Nein zur unsäglichen Verordnung und zurück an den Absender, damit das Problem mit Augenmass gelöst werden kann.

Martin EggerSchaffhausen

Fast 24 Karat Blattgold für die «Tanne»Das restaurierte Wirtshausschild des Hotels Tanne prangt wieder über dessen Eingang: Pächterin Claudine-Sachi Münger eröffnet wie geplant am 1. April. Ihr Team steht bereits in den Startlöchern. Sieben Menschen mit Handicap werden Teil davon sein.

Elena Stojkova

Beim Vorbeigehen am Hotel Tanne richte­ten die Passanten ihre Blicke gestern Nach­mittag in die Höhe: Mithilfe zweier Kran­wagen und mehrerer Helfer wurde das res­taurierte historische Wirtshausschild an der Tanne 3 wieder montiert. Etwa eine Stunde dauerte die Montage: Zunächst wurde die riesige historische Konsole über dem Eingang zur «Tanne» an der Fassade in­stalliert und die Laterne daran aufgehängt. Pächterin Claudine­Sachi Münger und Stadtrat Daniel Preisig trauten sich danach auch selbst in den Korb eines Kranwagens und fuhren in die Höhe, um die vergoldete Tanne an der Konsole anzubringen. «Die Tanne haben wir neu vergoldet, sie war total abgeblättert», sagte Restaurator Rolf Zur­fluh. «Es sind fast 24 Karat Blattgold.» Er und sein Team haben zusammen mit der Denkmalpflege Schaffhausen die Original­farben der Decken, Wände und der Fassade rekonstruiert oder abgeblättertes Material ergänzt. «Es sollte genauso aussehen wie um das Jahr 1920.»

Wie geplant kann Münger die «Tanne» Anfang April eröffnen. Ihr Team hat sie schon seit einigen Monaten zusammen: Sieben Menschen mit Handicap sind Teil davon und werden in Küche, Service und Reinigung mitarbeiten. Neben ihrer eige­nen Stelle als Geschäftsführerin mit Be­treuerfunktion hat Münger eine weitere Betreuerstelle vergeben: Über 60 Bewerber hatten sich dafür gemeldet.

Zwei ÜbungswochenDie neun «Tanne»­Mitarbeiter hatten ver­

gangenen Monat bereits ihren ersten Team­anlass: Bei der GVS Weinkellerei haben sie Weine degustiert und sich gemeinsam für einen roten und einen weissen Hauswein –

zwei Cuvées – entschieden. «Und bald wer­den auch die Etiketten der ‹Tanne›­Weine designt», so Münger. Am 19. März beginnen die zwei Übungswochen, die dem Team vor dem ersten offiziellen Betriebstag am 2. April zum Einarbeiten zur Verfügung ste­hen. Am 1. April ist ein Tag der offenen Tür geplant. Dieser müsse gut organisiert sein, damit das Team von der Menge der Gäste nicht überfordert werde. Wie der Tag ablau­fen werde, werde sie vor der Eröffnung auf ihrer Homepage publizieren.

Für die erste Übungswoche hat Münger pro Mittag und Abend je fünf Gäste einge­laden, für die zweite Woche je zehn. «Diese geladenen Gäste werden dann bereits be­stellen, konsumieren, bezahlen», so Mün­ger. So könne sie sehen, ob die Mitarbeiten­den mit Handicap die Abläufe verstanden hätten. «Das Wichtigste ist, dass sie sich si­cher fühlen.» Am 11.  März ist die nächste Teamzusammenkunft geplant, dann aber im Hotel Tanne, damit sich das neue Team mit den Räumlichkeiten vertraut machen kann.

Regionales für «Tanne»-LadenAuch im geplanten Laden, der neben der

traditionellen Weinstube und den neun Studios, die gemietet werden können, zur «Tanne» gehören wird, geht es voran. In ei­ner Facebook­Umfrage suchte Münger re­gionale Manufakturen, deren Produkte sie im Laden anbieten kann. «Ich habe 25 Rückmeldungen bekommen, werde mit den Manufakturen nun in Kontakt treten und danach das Auswahlverfahren star­ten», sagt Münger. Zu kaufen geben wird es Verschiedenes: neben Lebensmitteln auch Kleinigkeiten aus Holz, Stoff, Keramik. Überraschungen sind garantiert: «Es sind Ideen darunter, auf die ich selbst nicht ge­kommen wäre.»

«Es war toll, das Wirtshausschild von so nah zu sehen», sagt Pächterin Claudine-Sachi Münger. Zusammen mit Stadtrat Daniel Preisig installierte sie die goldene Tanne. BILD ERIC BÜHRER

Bauarbeiten gehen voran

Bis zum 1. März werden die Bauarbeiten im Hotel Tanne abgeschlossen sein, wie Projektleiter Urs Wildberger sagte. Danach haben er und sein Team noch zwei­einhalb Wochen Zeit für Feinarbeiten. «Das ist das Schöne am Bauen – man sieht, wenn es fertig ist», sagte Stadtrat Daniel Preisig. Als Nächstes werden Spiegelschränke und WC montiert. Insgesamt hat der Umbau 3,6 Millionen Franken gekostet.

Persönliche Kopie von: DANIEL PREISIG