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4 1 9 0 3 3 2 6 0 1 8 0 1 40005 Politik .............................. 2+5 Hintergrund ........................... 3 Meinung ............................... 4 Wirtschaft .......................... 6-7 Börse ................................... 6 Rund um die Welt ................... 8 Region Harz........................... 9 Niedersachsen ...................... 10 Kultur ................................ 11 Verbraucher ......................... 12 Sonderseite ......................... 13 Sport ............................ 14-15 Lokalsport ........................... 16 Goslar ........................... 17-19 Oberharz ............................ 20 Service und Termine............... 21 Leser-Forum ........................ 22 Nordharz ....................... 23-24 Bad Harzburg, Braunlage ...25-26 Kindernachrichten ................... 7 Unser tägliches Rätsel ............ 22 Wetter, TV Aktuell ................ 28 AUS DEM INHALT Service-Zentrale: (0 53 21) 3 33-0 Anzeigen: (0 53 21) 3 33-1 11, Fax: 3 33-1 99 (gewerblich), 3 33-4 99 (privat) Leserreisen: (0 53 21) 3 33-4 46 Internet: www.goslarsche.de KONTAKT Ein Ritter und sein Pferd sol- len Goslars Bergbau begründet haben. Eine Entdeckungsreise im Sagenland. S. 19 GOSLAR Was ist dran am Ritter Ramm? Der 50-jährige ehemalige Lau- tenthaler Michael Quirmbach ist mit seinem Unternehmen Partner des Impfstoffprodu- zenten Moderna. S. 23 NORDHARZ Ex-Lautenthaler beliefert Moderna Donnerstag, 4. Februar 2021 Nr. 29 / 238. Jahrgang 1,80 € H ARZER TAGEBLATT AUSGABE Goslar Nordharz DIE NR. 1 ... einzig in der Region UNABHÄNGIG ÜBERPARTEILICH Harz. Ein typisches Bild für den Bro- cken: Wo sonst liegt dem Wanderer ein scheinbar endloses Wolkenmeer zu Füßen? Auf dem Bild von Mat- thias Bein scheint es so, als gehe die Schneelandschaft in einen Wolken- teppich über. Goethe schwärmte nach einer seiner Brockenbesteigun- gen von der eigentümlichen Atmo- sphäre auf dem höchsten Berg Norddeutschlands: „Die ganze Welt in Wolken und Nebel.“ oli Über den Wolken geriet schon der Brockenbesucher Goethe ins Schwärmen Die Barbarossa-Klinik soll um 70 Betten ausgebaut werden, wenn die Spielbank ausgezo- gen ist. S. 26 BAD HARZBURG 70 neue Betten für Barbarossa-Klinik DAS WETTER vormittags nachmittags nachts -1° Wolfsburg. Der Januar war aus Sicht der Autobauer in Deutschland ein Jahresauftakt, der mit „M“ anfängt und mit „ist“ aufhört. Das Kraft- fahrt-Bundesamt (KBA) wies am Mittwoch bei den Neuzulassungen einen Einbruch von 31,1 Prozent ge- genüber dem Januar des Vorjahres aus. 169.754 Autos wurden neu zu- gelassen, im Vorjahr waren nur die Corona-Lockdown-Monate April und Mai noch schlechter. Im De- zember war die Zahl noch fast dop- pelt so hoch. Die Marke VW war ei- nen Hauch besser als der Durch- schnitt, verlor 29,9 Prozent. Corona hinterlässt einmal mehr seine tiefen Spuren. Immerhin: Der Marktanteil der Konzern-Kernmarke stieg im zu- rückliegenden Monat auf 20,1 Pro- zent. Zum Vergleich: Im Januar 2020 betrug er 19,8 Prozent, im De- zember 19,3 Prozent. Das sind die drei höchsten Werte für Deutsch- land seit dem Januar des Vorjahres. Mit voller Wucht wurde die VW- Tochter Audi vom Negativtrend ge- troffen. Sie verlor im Vergleich zum Vorjahres-Januar 47,7 Prozent ihres Neuzulassungsvolumens. Den deut- lichsten Einbruch gab es beim japa- nischen Hersteller Honda mit 70,1 Prozent Rückgang. Die VW-Wett- bewerber Citroen, Ford, Hyundai, Opel, Renault und Toyota verloren in dieser Reihenfolge 54 Prozent, 41,1 Prozent, 49 Prozent, 16,8 Pro- zent, 17,4 Prozent und 33,9 Prozent. Gegen den Trend entwickelten sich Volvo mit einem Zuwachs von 9,4 Prozent und der Elektro-Auto- Bauer Tesla mit einem Plus von gleich 23,4 Prozent. Tesla ist der Indikator für einen weiteren Trend - den Zuwachs an E-Fahrzeugen. Wie aus der KBA-Statistik hervorgeht, wurden im Januar in Deutschland 16.315 reine Elektro-Pkw neu zuge- lassen. Das entspricht einem Zu- wachs von 117,8 Prozent. Den Marktanteil beziffert das KBA auf 9,6 Prozent. E-Autos bewegen sich damit weiter aus der Nische. Zudem wurden 45.449 Hybridfahrzeuge neu zugelassen, 47,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ihr Marktanteil liegt inzwischen bei 26,8 Prozent. Dagegen ist die Zahl der Neuwa- gen mit Benzinmotor um 50,3 Pro- zent gesunken, der Marktanteil be- trug 37,1 Prozent. Die Neuzulassun- gen von Diesel-Modellen brachen um 44,8 Prozent ein, sie halten ei- nen Marktanteil von 26,1 Prozent. Der Diesel ist also weiter auf dem Rückzug. Meinung, S. 4 Deutscher Automarkt bricht ein Die Marke VW ist leicht besser als der Durchschnitt – Tesla wächst dagegen stark Von Andreas Schweiger Hannover. Die Warteliste für die Co- rona-Impftermine in Niedersachsen wird immer länger. Am Mittwoch standen bereits mehr als 37.000 Menschen darauf, knapp 13.000 mehr als am Tag zuvor, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministe- riums am frühen Nachmittag sagte. Etwa 11.450 Senioren hatten bis zu dem Zeitpunkt ihre Impftermine be- kommen, das sind nur rund 200 mehr als am Vortag. Die Terminvergabe für Menschen, die 80 Jahre und älter sind, ist per Telefon und online möglich. Auf die Warteliste können sich Impfwillige bisher aber nur telefonisch setzen lassen. Von Freitag an soll diese Möglichkeit auch im Internet beste- hen. Die Nachfrage nach Terminen bleibt laut niedersächsischem Ge- sundheitsminis- terium hoch, sie sei aber über- schaubarer als zu Beginn der Terminvergabe. Pro Tag gebe es rund 10.000 bis 15.000 Anrufe, von denen 70 Prozent ange- nommen werden könnten, hieß es. Am ersten Tag gab es 700.000 Anrufe in einer Stunde. Infektionslage im Land Landesweit waren am Mittwoch 1086 neue Covid-19-Fälle gemeldet worden. Am vergangenen Mittwoch waren 1170 Neuinfektionen gemeldet worden. „Die Zahlen zeigen, dass wir uns in die richtige Richtung be- wegen“, sagte Ministeriumssprecher Oliver Grimm. Das Tempo sei aber noch zu niedrig. Mit Nienburg und Uelzen lagen zwei Kreise sogar wei- ter über der 200-er Inzidenz. Der Kreis Goslar hat mittwochfrüh auf seiner Internetseite 25 Neuinfektio- nen gemeldet. Die Zahl geht offen- bar auf mehrere Infektionen in Al- tenheimen der Region zurück. Angesichts bundesweit sinkender Inzidenzen mahnt auch Bundesge- sundheitsminister Jens Spahn (CDU) baldige Lockerungen an. „Wir können nicht den ganzen Win- ter in diesem harten Lockdown blei- ben“, sagte er im Interview unserer Zeitung. „Das würden wir nicht gut aushalten als Gesellschaft.“ Bei den Lockerungen seien „auf jeden Fall zuerst Kitas und Schulen dran“, führte Spahn aus. Das sei wichtig für die Schüler, aber auch die El- tern.“ Politik, S. 2; Region, S. 9; Niedersachsen, S. 10 Nur 70 Prozent der Anrufer kommen durch – ab Freitag Online-Anmeldungen möglich Von Michael Ahlers, Jochen Gaugele und unseren Agenturen Fast 40.000 Senioren warten in Niedersachsen auf Impfung Gesundheitsminis- ter Jens Spahn (CDU). Foto: dpa Hannover. Von etwa 350.700 nieder- sächsischen Schülern in Szenario B melden sich rund 13 Prozent vom Präsenzunterricht ab. Das ergab ei- ne Erhebung des Kultusministeri- ums Ende Januar. Die meisten Krei- se und Städte unserer Region liegen über diesem Schnitt – allen voran der Landkreis Gifhorn mit einer Quote von 26 Prozent. Das Ministe- rium wertet die Befreiungszahlen als Fingerzeig, dass Familien den Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzlernen akzeptieren. mjc Meinung, S. 4, Niedersachsen, S. 10 13 Prozent der Schüler vom Unterricht befreit AUCH DAS NOCH Ein lila Monsterfisch aus Stoff und Holz am Elbufer sorgt für Aufre- gung. Die Stadt bittet den unbe- kannten Schöpfer, sich im Rathaus zu melden, „um wenigstens die Auf- enthaltsbescheinigung abzustim- men“, so eine Sprecherin. „Denn der Fisch ist in einem Landschafts- schutzgebiet aufgetaucht, und dafür braucht es eine behördliche Zustim- mung.“ Könne ja nicht jeder wissen. Man fände den Fisch „cool“, doch Ordnung müsse sein. Dresden sucht den Holzfisch-Schöpfer Braunschweig. Entgegen den Corona- Verhaltensregeln haben Dutzende Fans von Eintracht Braunschweig ihre Mannschaft im Stadion auf das anstehende Derby gegen Hannover 96 eingestimmt. In einem Video , das im Internet kursierte, feuern sie das Team nach einer Trainingsein- heit an. Die Vereinsführung erklär- te, sie sei überrascht worden. Die Polizei kündigte an, rund um das Spiel am Samstag einzuschreiten, sollten sich Gruppen bilden. nos Niedersachsen, S.10 Braunschweig-Fans kommen ins Stadion

Fast 40.000 Senioren warten in Niedersachsen auf Impfung 12_00... · 2021/2/4  · Ritter Ramm? Der 50-jährige ehemalige Lau-tenthaler Michael Quirmbach ist mit seinem Unternehmen

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    Politik ..............................2+5Hintergrund ...........................3Meinung ...............................4Wirtschaft..........................6-7Börse...................................6Rund um die Welt...................8Region Harz...........................9Niedersachsen ......................10Kultur ................................11Verbraucher .........................12Sonderseite .........................13Sport............................14-15Lokalsport...........................16Goslar ...........................17-19Oberharz ............................20Service und Termine...............21Leser-Forum ........................22Nordharz .......................23-24Bad Harzburg, Braunlage ...25-26Kindernachrichten ...................7Unser tägliches Rätsel ............22Wetter, TV Aktuell ................28

    AUS DEM INHALT

    Service-Zentrale:� (0 53 21) 3 33-0Anzeigen: � (0 53 21) 3 33-1 11,Fax: 3 33-1 99 (gewerblich),3 33-4 99 (privat)Leserreisen: � (0 53 21) 3 33-4 46Internet: www.goslarsche.de

    KONTAKT

    Ein Ritter und sein Pferd sol-len Goslars Bergbau begründethaben. Eine Entdeckungsreiseim Sagenland. �S. 19

    GOSLAR

    Was ist dran amRitter Ramm?

    Der 50-jährige ehemalige Lau-tenthaler Michael Quirmbachist mit seinem UnternehmenPartner des Impfstoffprodu-zenten Moderna. �S. 23

    NORDHARZ

    Ex-Lautenthalerbeliefert Moderna

    Donnerstag, 4. Februar 2021 Nr. 29 / 238. Jahrgang 1,80 €

    HA R Z E R TAG E B L AT T

    AUSGABE

    GoslarNordharz

    DIE NR. 1

    ... einzig inder Region

    UNABHÄNGIG ÜBERPARTEILICH

    Harz. Ein typisches Bild für den Bro-cken: Wo sonst liegt dem Wandererein scheinbar endloses Wolkenmeer

    zu Füßen? Auf dem Bild von Mat-thias Bein scheint es so, als gehe dieSchneelandschaft in einen Wolken-

    teppich über. Goethe schwärmtenach einer seiner Brockenbesteigun-gen von der eigentümlichen Atmo-

    sphäre auf dem höchsten BergNorddeutschlands: „Die ganze Weltin Wolken und Nebel.“ oli

    Über den Wolken geriet schon der Brockenbesucher Goethe ins Schwärmen

    Die Barbarossa-Klinik soll um70 Betten ausgebaut werden,wenn die Spielbank ausgezo-gen ist. �S. 26

    BAD HARZBURG

    70 neue Betten fürBarbarossa-Klinik

    DAS WETTER

    vormittags nachmittags nachts3° 3° -1°

    Wolfsburg. Der Januar war aus Sichtder Autobauer in Deutschland einJahresauftakt, der mit „M“ anfängtund mit „ist“ aufhört. Das Kraft-fahrt-Bundesamt (KBA) wies amMittwoch bei den Neuzulassungeneinen Einbruch von 31,1 Prozent ge-genüber dem Januar des Vorjahresaus. 169.754 Autos wurden neu zu-gelassen, im Vorjahr waren nur dieCorona-Lockdown-Monate Aprilund Mai noch schlechter. Im De-zember war die Zahl noch fast dop-pelt so hoch. Die Marke VW war ei-nen Hauch besser als der Durch-schnitt, verlor 29,9 Prozent. Coronahinterlässt einmal mehr seine tiefenSpuren.

    Immerhin: Der Marktanteil derKonzern-Kernmarke stieg im zu-rückliegenden Monat auf 20,1 Pro-

    zent. Zum Vergleich: Im Januar2020 betrug er 19,8 Prozent, im De-zember 19,3 Prozent. Das sind diedrei höchsten Werte für Deutsch-land seit dem Januar des Vorjahres.Mit voller Wucht wurde die VW-Tochter Audi vom Negativtrend ge-troffen. Sie verlor im Vergleich zumVorjahres-Januar 47,7 Prozent ihresNeuzulassungsvolumens. Den deut-lichsten Einbruch gab es beim japa-nischen Hersteller Honda mit 70,1Prozent Rückgang. Die VW-Wett-bewerber Citroen, Ford, Hyundai,Opel, Renault und Toyota verlorenin dieser Reihenfolge 54 Prozent,41,1 Prozent, 49 Prozent, 16,8 Pro-zent, 17,4 Prozent und 33,9 Prozent.

    Gegen den Trend entwickeltensich Volvo mit einem Zuwachs von9,4 Prozent und der Elektro-Auto-Bauer Tesla mit einem Plus vongleich 23,4 Prozent. Tesla ist der

    Indikator für einen weiteren Trend -den Zuwachs an E-Fahrzeugen. Wieaus der KBA-Statistik hervorgeht,wurden im Januar in Deutschland16.315 reine Elektro-Pkw neu zuge-lassen. Das entspricht einem Zu-wachs von 117,8 Prozent. DenMarktanteil beziffert das KBA auf9,6 Prozent. E-Autos bewegen sichdamit weiter aus der Nische. Zudemwurden 45.449 Hybridfahrzeuge neuzugelassen, 47,5 Prozent mehr alsvor einem Jahr. Ihr Marktanteilliegt inzwischen bei 26,8 Prozent.

    Dagegen ist die Zahl der Neuwa-gen mit Benzinmotor um 50,3 Pro-zent gesunken, der Marktanteil be-trug 37,1 Prozent. Die Neuzulassun-gen von Diesel-Modellen brachenum 44,8 Prozent ein, sie halten ei-nen Marktanteil von 26,1 Prozent.Der Diesel ist also weiter auf demRückzug. �Meinung, S. 4

    Deutscher Automarkt bricht einDie Marke VW ist leicht besser als der Durchschnitt – Tesla wächst dagegen stark

    Von Andreas Schweiger

    Hannover. Die Warteliste für die Co-rona-Impftermine in Niedersachsenwird immer länger. Am Mittwochstanden bereits mehr als 37.000Menschen darauf, knapp 13.000mehr als am Tag zuvor, wie eineSprecherin des Gesundheitsministe-riums am frühen Nachmittag sagte.Etwa 11.450 Senioren hatten bis zudem Zeitpunkt ihre Impftermine be-kommen, das sind nur rund 200mehr als am Vortag.

    Die Terminvergabe für Menschen,die 80 Jahre und älter sind, ist perTelefon und online möglich. Auf dieWarteliste können sich Impfwilligebisher aber nur telefonisch setzenlassen. Von Freitag an soll dieseMöglichkeit auch im Internet beste-hen. Die Nachfrage nach Terminenbleibt laut niedersächsischem Ge-

    sundheitsminis-terium hoch, siesei aber über-schaubarer alszu Beginn derTerminvergabe.Pro Tag gebe esrund 10.000 bis15.000 Anrufe,von denen 70Prozent ange-nommen werden

    könnten, hieß es. Am ersten Tag gabes 700.000 Anrufe in einer Stunde.

    Infektionslage im Land

    Landesweit waren am Mittwoch1086 neue Covid-19-Fälle gemeldetworden. Am vergangenen Mittwochwaren 1170 Neuinfektionen gemeldetworden. „Die Zahlen zeigen, dasswir uns in die richtige Richtung be-wegen“, sagte Ministeriumssprecher

    Oliver Grimm. Das Tempo sei abernoch zu niedrig. Mit Nienburg undUelzen lagen zwei Kreise sogar wei-ter über der 200-er Inzidenz. DerKreis Goslar hat mittwochfrüh aufseiner Internetseite 25 Neuinfektio-nen gemeldet. Die Zahl geht offen-bar auf mehrere Infektionen in Al-tenheimen der Region zurück.

    Angesichts bundesweit sinkenderInzidenzen mahnt auch Bundesge-sundheitsminister Jens Spahn(CDU) baldige Lockerungen an.„Wir können nicht den ganzen Win-ter in diesem harten Lockdown blei-ben“, sagte er im Interview unsererZeitung. „Das würden wir nicht gutaushalten als Gesellschaft.“ Bei denLockerungen seien „auf jeden Fallzuerst Kitas und Schulen dran“,führte Spahn aus. Das sei wichtigfür die Schüler, aber auch die El-tern.“ �Politik, S. 2; Region, S. 9;

    Niedersachsen, S. 10

    Nur 70 Prozent der Anrufer kommen durch – ab Freitag Online-Anmeldungen möglich

    Von Michael Ahlers, Jochen Gaugeleund unseren Agenturen

    Fast 40.000 Senioren wartenin Niedersachsen auf Impfung

    Gesundheitsminis-ter Jens Spahn(CDU). Foto: dpa

    Hannover. Von etwa 350.700 nieder-sächsischen Schülern in Szenario Bmelden sich rund 13 Prozent vomPräsenzunterricht ab. Das ergab ei-ne Erhebung des Kultusministeri-ums Ende Januar. Die meisten Krei-se und Städte unserer Region liegenüber diesem Schnitt – allen vorander Landkreis Gifhorn mit einerQuote von 26 Prozent. Das Ministe-rium wertet die Befreiungszahlen alsFingerzeig, dass Familien denWechsel zwischen Präsenz- undDistanzlernen akzeptieren. mjc

    �Meinung, S. 4, Niedersachsen, S. 10

    13 Prozent der Schülervom Unterricht befreit

    AUCH DAS NOCH

    Ein lila Monsterfisch aus Stoff undHolz am Elbufer sorgt für Aufre-gung. Die Stadt bittet den unbe-kannten Schöpfer, sich im Rathauszu melden, „um wenigstens die Auf-enthaltsbescheinigung abzustim-men“, so eine Sprecherin. „Dennder Fisch ist in einem Landschafts-schutzgebiet aufgetaucht, und dafürbraucht es eine behördliche Zustim-mung.“ Könne ja nicht jeder wissen.Man fände den Fisch „cool“, dochOrdnung müsse sein.

    Dresden sucht denHolzfisch-Schöpfer

    Braunschweig. Entgegen den Corona-Verhaltensregeln haben DutzendeFans von Eintracht Braunschweigihre Mannschaft im Stadion auf dasanstehende Derby gegen Hannover96 eingestimmt. In einem Video ,das im Internet kursierte, feuern siedas Team nach einer Trainingsein-heit an. Die Vereinsführung erklär-te, sie sei überrascht worden. DiePolizei kündigte an, rund um dasSpiel am Samstag einzuschreiten,sollten sich Gruppen bilden. nos

    �Niedersachsen, S.10

    Braunschweig-Fanskommen ins Stadion

  • Politik Donnerstag, 4. Februar 20212

    Berlin. Die Tür zum Ministerbürogeht mit etwas Verspätung auf. JensSpahn (CDU) hat sich gerade nochper Video mit dem Virologen Alex-ander Kekulé ausgetauscht. Enttäu-schung über den Impfgipfel, der inder vorigen Nacht mit mageren Er-gebnissen zu Ende gegangen ist,lässt sich der Gesundheitsministernicht anmerken.

    Herr Spahn, wie viele Menschen inDeutschland können mit Corona-Impfung in den Sommerurlaubfahren?

    Wenn wie geplant weitere Impfstof-fe zugelassen werden und Produkti-on und Lieferungen aus den Bestel-lungen der EU so laufen wie ange-kündigt, dann werden wir im Som-mer jedem Erwachsenen inDeutschland die Möglichkeit geben,eine Impfung zu bekommen.

    Kinder und Jugendliche werden imSommer noch nicht geimpft?

    Es wäre gut, auch Kinder und Ju-gendliche in den Sommerferienimpfen zu können. Aber dazu brau-chen wir einen auch für Kinder zu-gelassenen Impfstoff. Einige Her-steller machen dazu schon die not-wendigen Studien.

    Andere Länder – auch in Europa –kommen deutlich schneller voran.Und der Impfgipfel hat keine gro-ßen Fortschritte gebracht ...

    Ja, es gibt Länder, die im Momenteine höhere Impfquote haben alswir. Aber wir sollten bei allen Dis-kussionen schon wahrnehmen, dassbei 194 Staaten auf der Welt nichteinmal in 50 überhaupt gegen Coro-na geimpft wird. Außerdem habendie Tagesvergleiche keinen hohenAussagewert, weil die Staaten un-terschiedliche Strategien anwenden.Wir sind bewusst zuerst in die Pfle-geheime gegangen. Das ist aufwen-diger. Und die Bundesländer habenbewusst eine Rücklage gebildet fürdie Zweitimpfung, weil wir auf denVollschutz setzen. Das tut Großbri-tannien beispielsweise nicht. Wirhaben in Deutschland schon über700.000 Zweitimpfungen. Ein Drit-tel aller Geimpften hat damit denvollständigen Schutz, in den Pflege-einrichtungen sogar über 40 Pro-zent – da liegen wir in Europa ziem-lich weit vorn.

    Sie wollen jetzt nicht sagen, dasses gut läuft.

    Ich verstehe die Debatte und sage jaauch, dass der Start schwierig war.Aber so richtig vergleichen kannman die Fortschritte beim Impfeneben erst mit etwas Abstand. Wich-tig ist, dass wir bei dem Impfgipfeleine gemeinsame, realistische Ein-schätzung bekommen haben, wo wirstehen. Die letzten Wochen warendavon geprägt, dass jeder jeden kri-tisiert hat. Aber die wirksamsteAufstellung innerhalb der Regierungund zwischen den Ländern ist: ge-meinsam gegen das Virus.

    Welche Fehler haben Sie bei derImpfstoff-Beschaffung gemacht?

    Ich hätte öffentlich noch deutlichermachen müssen, was uns erwartet.Der Impfstoff ist am Anfang knapp,und wir müssen priorisieren. Dashabe ich wochenlang vor Start derImpfungen immer wieder betont,aber scheinbar nicht genug. Dennviele hatten an Weihnachten dieverständliche Sehnsucht, einfachschnell aus dieser Pandemie rauszu-kommen. Dazu kamen dann dieSchwierigkeiten bei Lieferungenund den Terminvergaben. Das führ-te zu Unzufriedenheit, und das kann

    ich gut verstehen. Ich will aber auchnoch einmal hervorheben: Am Mon-tag haben die Hersteller deutlichgemacht, dass mehr Geld nicht au-tomatisch mehr Impfstoff für dieEU bedeutet hätte – und dass auchjetzt nicht mehr Geld das eigentli-che Problem knapper Rohstoffe undKapazitäten löst.

    Bundestagsvizepräsident Wolf-gang Kubicki sagt es so: VieleMenschen werden sterben, weildie Impfstoffbeschaffung für denGesundheitsminister keine Priori-tät hatte.

    Es sterben viele Menschen, weil die-se Jahrhundertpandemie über unsgekommen ist. Wenn man anfängt,Entscheidungen und Vorschläge mitToten aufzuwiegen, ist das das Endejeder konstruktiven Debatte.

    Deutschland wollte unter keinenUmständen in den Verdacht desImpfstoff-Nationalismus geraten.Rächt sich das, wenn die EU nichtliefert?

    Wir wissen nicht, ob wir besser da-stünden, wenn wir national gehan-delt hätten. Ich bin weiterhin derfesten Überzeugung, dass es ein gro-ßes Glück für den Zusammenhalt inEuropa ist, wenn Kroatien, Portu-gal, Deutschland, Frankreich, Bul-garien und alle anderen gleichzeitigimpfen können. Natürlich müssenwir analysieren, ob und wie sich dereuropäische Weg beschleunigenlässt. Dafür setzt sich die EU-Kom-mission ja auch ein. Das Problemsind die Produktionskapazitäten.

    Sie ändern die Regeln für die Imp-fungen – weil Ältere in Deutsch-

    land das Präparat von Astrazene-ca nicht bekommen sollen. Wassagen Sie den Enttäuschten?

    Dass wir drei überdurchschnittlichwirksame Impfstoffe haben. Alleschützen vor einer Covid-19-Er-krankung. Nur weil es von Astraze-neca noch keine ausreichenden Stu-dien mit Älteren gibt, gibt es hiereine Altersbegrenzung. Aber sokönnen Ältere jetzt schneller ge-impft werden. Denn wenn wir denvielen Jüngeren in der ersten Impf-gruppe ein Impfangebot mit demImpfstoff von Astrazeneca machenkönnen, stehen für die über 80-Jäh-rigen mehr Impfstoffe von Biontechund Moderna zur Verfügung. Soschützen wir die Gruppe der beson-ders Gefährdeten insgesamt schnel-ler. Im Übrigen will Astrazeneca inabsehbarer Zeit Studien vorlegen,um die Wirksamkeit des Impfstoffsauch bei Älteren zu zeigen. Sobalddas geschieht, wird die StändigeImpfkommission ihre Empfehlungüberarbeiten.

    Welche Hoffnung können Sie Leh-rern oder Polizisten auf eine vorge-zogene Impfung machen?

    Die Arbeit von Lehrern und Polizis-ten ist überaus wichtig für unsereGesellschaft. Aber die Priorisierungbasiert auf wissenschaftlichenEmpfehlungen. Ein Hauptkriteriumlautet: Für wen ist das Risiko amhöchsten für schwere Covid-19-Ver-läufe? Das ist bei Über-80-Jährigennun einmal deutlich höher als beiden meisten Berufstätigen. Es gehtzuerst um bestmöglichen Schutzvon Leben und Gesundheit.

    Wann werden die Menschen wäh-len können, welchen Impfstoff siebekommen?

    Eine wirkliche Wahlmöglichkeitwird es erst im Sommer geben, wennausreichend Impfstoff verfügbar ist.

    Was tun Sie für die 80-Jährigen,die tagelang in der Warteschleifehängen und doch keinen Impfter-min bekommen?

    Wir sind dazu mit den Ländern imständigen Austausch, um die Situa-tion zu verbessern. Vielerorts läuftdie Terminvergabe vorbildlich. Da-von können andere lernen. Aber dieAufgabe ist nicht einfach. Die Zahlder Terminanfragen ist enorm hoch.Der Impfstoff ist knapp. Und lang-fristige Termine sind deshalb nurbedingt verlässlich.

    Der Lockdown ist bis 14. Februarbefristet. Was sagen Sie den Men-schen, die auf Lockerungen hof-fen?

    Die Zahlen sind ermutigend, es gibtbei den Neuinfektionen einen spür-baren Trend nach unten. Aber mankann noch nicht abschließend sa-gen, wo wir am 14. Februar stehen.Vor dem nächsten Treffen von Bundund Ländern am 10. Februar wirddas Robert-Koch-Institut erste Er-gebnisse mitteilen, wie sich die Mu-tationen bisher verbreiten. Klar ist:Wir brauchen einen verantwor-tungsvollen Übergang vom Lock-down in einen neuen Normalzu-stand. Je mehr wir Schutzmaßnah-men in unseren Alltag integrierenund wir uns alle daran halten, destoleichter fällt es, in bestimmten Be-reichen wieder zu öffnen …

    … und zwar in welchen?

    Aus meiner Sicht sind auf jeden Fallzuerst Kitas und Schulen dran. Dasist wichtig für die Kinder und Ju-gendlichen, aber auch die Eltern.Und danach wird nach und nachauch in anderen Bereichen gelo-ckert. Ob das schon ab dem 15. Feb-ruar oder erst später geht, wird

    nächste Woche entschieden.

    Geht das erst, wenn das erklärteZiel – ein Inzidenzwert unter 50 –erreicht ist?

    Im Zweifel müssen wir sogar nochweiter runter mit den Zahlen. DieStufenpläne, die in manchen Bun-desländern erarbeitet werden, halteich für klug. Man muss regional un-terschiedlich agieren und reagierenkönnen. Wir können nicht den gan-zen Winter in diesem harten Lock-down bleiben. Das würden wir nichtgut aushalten als Gesellschaft. Des-wegen müssen wir – unter den er-schwerten Bedingungen der Mutati-on – die neuen Alltagsregeln klären.

    Von einer Zero-Covid-Strategiehalten Sie nicht so viel?

    Als theoretisches Konzept ist daslegitim. Aber es hat in seiner Radi-kalität natürlich Grenzen. Auf einerInsel kann das funktionieren – daist die Einreise leichter zu kontrol-lieren. In unserem Land im HerzenEuropas geht das nicht. Unseroberstes Ziel ist und bleibt, eineÜberlastung des Gesundheitssys-tems zu verhindern – und ebennicht, jede Infektion zu vermeiden.Wir müssen deutlich unter 50 In-fektionen pro 100.000 Einwohner insieben Tagen kommen. Aber es aufnull Infektionen zu senken und zuhalten, das kostet einen unverhält-nismäßig hohen Preis in anderenBereichen des Lebens.

    Sie sind frisch gewählter Vizevor-sitzender der CDU. UnterstützenSie den neuen Parteichef ArminLaschet, mit dem Sie ein Tandemgebildet haben, auch in der Frageder Kanzlerkandidatur?

    Wir alle in der CDU unterstützenArmin Laschet als unseren Vorsit-zenden. Wir wollen mit ihm den Er-folg der CDU. Die beiden Vorsitzen-den von CDU und CSU werden ei-nen Vorschlag machen, wer für dieUnion antritt. Armin Laschet istdabei der natürliche Kanzlerkandi-dat der CDU.

    Kommen nur die beiden Parteivor-sitzenden Laschet und Söder fürdie Spitzenkandidatur der Unioninfrage?

    Ja.

    Söder hat konstant bessere Um-fragewerte als Laschet. Spielt dasbei der Entscheidung auch eineRolle?

    Politik ist mehr als Umfragen.

    Von Julia Emmrichund Jochen Gaugele

    Gesundheitsminister Jens Spahn spricht über den schleppenden Impf-Start, mögliche Corona-Lockerungen – und Kanzlerkandidaten der Union

    „Ältere können jetzt schneller geimpft werden“

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in seinem Ministerium. Foto: Reto Klar

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    Gesundheitsminister Jens Spahnhat rasche Verbesserungen bei derCorona-Warn-App angekündigt.„Die nächste Aktualisierung in derkommenden Woche löst ein Prob-lem, dass uns seit Beginn des Pro-jekts beschwert: die Nutzung derApp auf älteren Handys“, sagteSpahn unserer Redaktion. „Ab 10.Februar gibt es ein Update, mit derdie Corona-Warn-App auch auf ei-nem iPhone 5s oder auf einemiPhone 6 läuft.“ Damit werde esvier Millionen zusätzlichen Handy-besitzern möglich sein, die Coro-na-Warn-App runterzuladen.Dass die App für ältere Handy-Mo-delle nicht zur Verfügung stand,war ein immer wieder geäußerterKritikpunkt, weil die Wirksamkeitder Anwendung davon abhängt,dass sie von ausreichend vielenMenschen genutzt wird. Herunter-geladen haben die App derzeitrund 25 Millionen Menschen, dieBundesregierung geht davon aus,dass 23 Millionen sie tatsächlichnutzen.

    ■ CORONA-APP ERWEITERT

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    Jens Georg Spahn (40) ist seit März2018 Bundesgesundheitsministerund seit Januar stellvertretenderCDU-Chef. Seine Kandidatur für denParteivorsitz war im Dezember 2018gescheitert. Der Münsterländer, demMitschüler in der Abizeitung als Be-rufswunsch „Bundeskanzler“ zu-schrieben, ist gelernter Bankkauf-

    mann. Seit 2002 sitzt er im Bundes-tag, parallel studierte er Politikwis-senschaft. Spahn war Mitglied im Ge-sundheitsausschuss und zeitweiligauch Teilhaber einer von ihm mitge-gründeten Lobby-Agentur für den Me-dizin- und Pharmasektor. Der Katholikist mit dem Journalisten Daniel Funkeverheiratet. max

    ■ ZUR PERSON

  • HintergrundDonnerstag, 4. Februar 2021 3

    Braunschweig. Für Senioren kann esschwierig sein, an ein Haustier zukommen, denn viele Tierschutzver-eine vermitteln keine Hunde oderKatzen an die Generation 70 plus.Dahinter steht tatsächlich die Be-fürchtung, dass ältere Leute es nichtmehr schaffen, sich um ein Tier zukümmern – oder, dass das Tier denBesitzer überlebt. „Das Alter derpotenziellen Halter spielt schon ei-ne Rolle“, bestätigt die Leiterin desTierheims Braunschweig, VerenaGeißler. Dennoch könnten auch äl-tere Leute eine junge Katze bekom-men, wenn es Angehörige gibt, diedas Tier versorgen, wenn der Halterdazu nicht mehr in der Lage seinsollte, erklärt sie. Bei Hunden sähedas hingegen anders aus. „Einenjungen Hund können wir nicht anältere Leute vermitteln, da sie demTier häufig nicht mehr gerecht wer-den können.“ Der Überzeugung istauch Brigitte Babic vom Tier-schutzverein Lehre. „Ab einem Al-ter von 75 oder 80 vermitteln wirkeine jungen Tiere – außer es ist si-chergestellt, dass sich jemand ausder Familie mit um das Tier küm-mert.“ Dasselbe gelte jedoch auchfür junge Interessenten: „Wir gebenunsere Tiere auch nicht in Familienmit kleinen Kindern“, sagt Babic.Denn denen fehle es im Umgang mitTieren oft noch am nötigen Feinge-fühl. Aber was können nun Seniorentun, die gerne ein Haustier hätten?„Man sollte nicht von der momen-tanen Situation ausgehen, sondernlangfristig denken“, rät Babic – undsich überlegen, ob man nicht einemälteren oder kranken Tier ein Heimbieten möchte. Denn diese Tiereseien besonders dankbar, wenn sienochmal in ein schönes Zuhausekommen.

    Wie ist die Lage in den Tierheimen unse-rer Region?Das Tierheim Braunschweig hat imvergangenen Jahr etlichen Bewoh-nern zu einem neuen Zuhause ver-holfen. „Wir konnten sogar viele äl-tere, schwierige oder kranke Hundevermitteln, die schon lange bei unswaren”, erzählt Leiterin VerenaGeißler. Derzeit sei das Tierheimverhältnismäßig leer: 21 Hunde und40 Katzen warten im Stadtteil Öl-per noch auf einen neuen Besitzer –sonst seien es bei den Hunden dop-pelt so viele. Geißler und ihr Teamsind bei der Vermittlung jedoch vor-sichtiger geworden. „Wir hinterfra-gen, ob der Wunsch, ein Tier aufzu-nehmen, nur da ist, weil es momen-tan zeitlich gut passt.“ Auch wersich bloß ein Tier anschaffen will,weil er derzeit einsam ist, habeschlechte Karten, sagt die Tier-schützerin.

    Vor unüberlegten Adoptionenwarnt auch die Wolfsburger Tier-ärztin Sandra Benz: „Vor allem dieBetreuung kann zum Problem wer-den, wenn der Besitzer nach derPandemie wieder Vollzeit arbeitengeht und niemand nach dem Tierschauen kann.” Wer mit dem Ge-danken spielt, sich ein Tier anzu-schaffen, sollte das in jedem Fallvorab bedenken. Gut sei hingegen,dass die Arbeit im Homeoffice dieEingewöhnung und Erziehung einesneuen Tiers einfacher mache. „Ge-rade Berufstätige haben sonst nichtdie Zeit dafür”, weiß Sandra Benz.

    Welche Tiere sind besonders gefragt?In ihrer Wendschotter Praxis be-treut die Tierärztin derzeit beson-ders viele Kunden mit Welpen. Tat-sächlich scheint in der Corona-Pan-demie vor allem die Nachfrage nachjungen Tieren zu steigen: Im ver-gangenen Jahr wurden nach Anga-ben des Verbands für das DeutscheHundewesen rund 20 Prozent mehrHunde gekauft, als in den Jahrendavor. „Die Nachfrage ist nach wievor riesig, aber es gibt kaum noch

    Tiere von seriösen Züchtern”, sagtBenz. Die Folge: Zu junge, nicht ge-impfte oder kranke Hunde werdenaus dem Ausland nach Deutschlandgebracht.

    Um nicht an Tiere aus illegalemWelpenhandel zu geraten, solltenInteressenten auf ein paar Dingeachten. „Ein gutes Zeichen ist es,wenn das Muttertier und die Ge-schwister ebenfalls vor Ort sind undman den Anbieter oder Züchter zuHause besuchen darf”, erklärt dieTierärztin.

    Ein Impfpassoder Chip bietezusätzliche Si-cherheit. Vor-sicht sei hinge-gen geboten,wenn ein ZüchterWelpen unter-schiedlicherRassen anbietetoder die Überga-be auf einemParkplatz stattfinden soll. „Wer einTier in gute Hände abgeben will,wird alles dafür tun, dass der neueBesitzer das Aufwachsen von An-fang an miterleben kann”, fügt Benzhinzu.

    Was ist mit dem Hundeführerschein?Dass bereits vermittelte Tiere nachder Pandemie wieder abgegebenwerden, bereitet unterdessen GünterDiederich Sorgen. Der erste Vorsit-zende des Tierschutzvereins Peinebefürchtet, dass Unmengen Tiereausgesetzt werden, wenn erst dieUrlaubssaison beginnt. „Wir rech-nen mit einem großen Schwung.”Deshalb werden im Peiner TierheimHunde nur noch an Herrchen oderFrauchen abgegeben, die einenHundeführerschein besitzen. Dievom Berufsverband der Hundeerzie-her und Verhaltensberater entwi-ckelte Prüfung soll sicherstellen,dass sich die zukünftigen Besitzermit dem Verhalten und der Erzie-hung von Hunden auskennen. „Dasschreckt schon mal die ersten ab”,stellt Diederich fest.

    Ganz anders sah es da in Wolfen-büttel aus. „Wir hatten zeitweisenur noch einen einzigen Hund”, er-innert sich Ute Rump, die erste Vor-sitzende des dortigen Tierschutz-vereins. Auch jetzt sei das Tierheimnoch lange nicht wieder voll – be-sonders, weil keine Urlaubstiere inder Pension betreut werden. Wasdem Wolfenbütteler Tierheim imvergangenen Jahr hauptsächlich zu

    schaffen machte, war die großeStornierungswelle von Reisen. „Dashat uns schon getroffen”, gibtRump zu. „Vor allem, weil die Pen-sionstiere ein wichtiges finanziellesStandbein für die Tierheime sind.”

    Warum sind Spenden wichtig?Weil außerdem keine Feste undSpendenveranstaltungen stattfindenkonnten, fehlten dem Tierheim imvergangenen Jahr knapp 30.000 Eu-ro. Osterbasar, Sommerfest und

    Winterfloh-markt sind derPandemie zumOpfer gefallen.Die Weihnachts-zeit konnte derVerein nur mit-hilfe von Rückla-gen bestreiten.Ute Rump ver-misst vor allemdie Feste mit denWolfenbütteler

    Tierfreunden. „Die kamen dannzum Klönschnack her, haben einStück Kuchen gegessen und auchmal eine Spende dagelassen. DieseVerbundenheit fehlt jetzt sehr”,sagt die Vereinsvorsitzende. Im Pei-ner Tierheim sorgte im finanziellschwierigen Corona-Jahr eine groß-zügige Spende für unerwartetenGeldsegen. Weil eine Braunschwei-gerin wegen der Reiseeinschränkun-gen nicht in den Urlaub fahrenkonnte, hat sie die Summe von4000 Euro kurzerhand dem Tier-schutz gespendet, erzählt der Vor-sitzende des Vereins, Günter Diede-rich. „Das fanden wir natürlichtoll.” Und auch Verena Geißler kannauf den Zusammenhalt in Corona-Zeiten zählen. „Wir bekommen vieleSach- und Geldspenden”, berichtetdie Leiterin des Tierheims. „DieBraunschweiger unterstützen unssehr.”

    Was ist vor der Adoption wichtig?Zuerst sollten Sie abklären, ob alleFamilienmitglieder bereit sind, einTier aufzunehmen und sich darumzu kümmern. Besonders Kinderwünschen sich oft ein Tier, aber mitder Zeit lässt die Begeisterung nach.Deshalb sollten Eltern bedenken,dass sie das neue Tier im Zweifelselbst versorgen müssen. Dazukommt, dass in Mietwohnungennicht jede Tierart gehalten werdendarf. Obwohl Kleintiere – also Hun-de, Katzen, Kaninchen und anderekleine Heimtiere – grundsätzlich

    nicht verboten sind, kann es sein,dass Sie die Erlaubnis des Vermie-ters einholen müssen, um einenHund oder eine Katze anzuschaffen,weiß der Deutsche Tierschutzbund.Das trifft insbesondere zu, wennauch Nachbarn das Bellen oder Mi-auen hören können.

    Wie wäre es mit einem Hund?Hunde brauchen viel Platz – geradegroße Rassen fühlen sich in Woh-nungen häufig nicht wohl. Außer-dem eignen sich nicht alle Hundegut für Familien mit Kindern, warntder Deutsche Tierschutzbund. Wersich einen Hund holen möchte,braucht vor allem viel Zeit. Denndie Vierbeiner müssen mehrmals amTag ausgeführt werden und Rassenwie Wind- oder Jagdhunde undHuskys haben einen besonders gro-ßen Bewegungsdrang. Ihre Haltersollten die ausgiebigen Spaziergän-ge daher am besten mit Joggen oderRadfahren verbinden. Manche Hun-de sind dadurch aber nicht ausge-lastet. Für sie eignet sich speziellesTraining wie Agility, rät das Bun-desministerium für Ernährung undLandwirtschaft. Welpen brauchenanfangs besonders viel Aufmerk-samkeit und sollten die Hundeschu-le besuchen, um die wichtigstenKommandos und das Spielen mitArtgenossen zu lernen. Auch wennSie einen älteren Hund adoptieren,sollten Sie sich für die Eingewöh-nung in den ersten sechs Wochenmehr Zeit nehmen. Bevor Ihr neuerGefährte aber zu Hause einziehenkann, müssen Sie ein paar Vorberei-tungen treffen: Für Hunde gehörenFutter, Näpfe, Halsband, Leine,Kotbeutel und Spielzeug ebenso da-zu, wie ein Körbchen oder eine De-cke als Schlafplatz.

    Doch Hunde zählen nicht nur zuden beliebtesten Haustieren, son-dern auch zu den teuersten. Einreinrassiges Tier kostet beim Züch-ter zwischen 500 und 1500 Euro.Wer den Vierbeiner stattdessen ausdem Tierheim oder von einer Pfle-gestelle adoptiert, muss eineSchutzgebühr zahlen. Diese liegt et-wa zwischen 150 und 300 Euro.

    Auch die laufenden Kosten soll-ten bedacht werden. Hundebesitzermüssen zum Beispiel eine Hunde-steuer entrichten, die abhängig vomWohnort, zwischen 45 und 150 Europro Jahr liegt. In Niedersachsenmuss zusätzlich eine Haftpflicht-versicherung für den Hund abge-schlossen werden, die mit 40 bis 70

    Euro pro Jahr zu Buche schlägt.Hinzu kommen regelmäßige Tier-arztkosten für Untersuchungen,Impfungen und Wurmkur. ErkranktIhr Tier, müssen Sie für die Be-handlung und Medikamente eben-falls einen finanziellen Puffer ein-planen. Dies gilt auch für den Fallder Urlaubsunterbringung in einerTierpension. Der Deutsche Tier-schutzbund schätzt, dass Hunde-halter jeden Monat 90 bis 100 Eurofür ihr Tier ausgeben.

    Worauf kommt es der Katze an?Katzen fühlen sich draußen sehr

    wohl. Wo aufgrund der Wohnlagekein Freigang möglich ist, kann eingut abgesicherter Balkon eine Alter-native sein. Wenn Katzen in derWohnung leben, müssen sie sich je-doch beschäftigen können, um nichtauf dumme Gedanken zu kommen.Ein Spielkamerad ist ebenso wich-tig, wie genügend Zeit mit Men-schen. Doch Katzen haben ihren ei-genen Kopf: Nur wer bereit ist,Streichel- oder Spieleinheiten danneinzulegen, wenn sie gefordert wer-den und der Katze sonst ihre Ruhelässt, ist für das Zusammenlebengeeignet, weiß der Deutsche Tier-schutzbund. Die Anschaffungskos-ten für Katzen variieren stark. Einreinrassiges Tier kostet beim Züch-ter zwischen 500 und 2000 Euro.Im Tierheim muss eine Schutzge-bühr gezahlt werden, die meistzwischen 50 und 150 Euro liegt.Manche Bauernhöfe verschenkendie Kätzchen sogar. Bevor dieKatze jedoch bei Ihnen einziehenkann, brauchen Sie noch ein paarDinge.

    Zur Ausstattung gehören nebenFutter, Näpfen und einem Katzen-klo auch Streu, ein Kratzbaum,Höhlen, Decken, Spielzeug und eineTransportbox. Wer mit dem Gedan-ken spielt, sich eine Katze anzu-schaffen, sollte außerdem bedenken,dass regelmäßig Kosten für Unter-suchungen, Impfungen und Parasi-tenbehandlung beim Tierarzt hinzu-kommen. Gleiches gilt, wenn ihrTier erkrankt. Und auch für einenKatzen-Sitter im Urlaub müssen Siemit zusätzlichen Ausgaben rechnen.Laut dem Deutschen Tierschutz-bund kosten Katzen ihre Besitzerdurchschnittlich etwa 60 bis 80 Eu-ro pro Monat.

    Was ist mit Kaninchen und Co.?Die kleinen Heimtiere sind beson-ders bei Kindern beliebt. Meer-schweinchen und Kaninchen bevor-zugen einen Stall mit Auslauf imGarten. Ein großer Käfig mit Trän-ke, Spänen, Stroh und Heu ist fürdie Tiere unverzichtbar. Werden siein der Wohnung gehalten, brauchenzusätzlich genug Möglichkeiten,sich zu bewegen. Besitzer von Ka-ninchen und Co. sollten die Zeitaufbringen können, den Käfig samtUtensilien mindestens einmal täg-lich zu reinigen.

    Für Hamster muss der Käfig au-ßerdem mit Leitern, Tunneln undLaufrädern ausgestattet werden.Sie eignen sich laut dem Tier-schutzbund allerdings nicht beson-ders gut als Haustiere. Hamstersind nämlich nachtaktiv und wollentagsüber nicht gestört werden. DieAnschaffung von kleinen Heimtie-ren ist vergleichsweise günstig: InTierheimen müssen die neuen Be-sitzer eine Schutzgebühr in Höhevon 10 bis 40 Euro pro Tier zahlen.Bei Züchtern kostet ein Tier zwi-schen 30 und 70 Euro. In der Regelwerden sie aber nur paarweise ver-mittelt, da die Tiere Gesellschaftbrauchen. Sie sollten außerdem dielaufenden Kosten für Untersuchun-gen, Impfungen und Krallenschnei-den beim Tierarzt bedenken. Eskönnen weitere Ausgaben anfallen,wenn Ihr Tier krank wird. Laut demDeutschen Tierschutzbund liegendie jährlichen Ausgaben für Kanin-chen, Meerschweinchen und Co. imSchnitt bei 690 Euro.

    Von Michèle Förster

    In der Pandemie wollen sich viele ein Tier anschaffen – Damit die Vermittlung langfristig Erfolg hat, werden die Tierheime strenger

    Was man vor dem Haustier-Kauf bedenken sollte

    Wieso schaut das Tierheim-Kätzchen so, wie es schaut? Womöglich würde es sich über eine neue Besitzerin freuen, selbst wenn dieschon 69 ist. Foto: dpa

    „Wir hinterfragen, ob derWunsch, ein Tieraufzunehmen, nur da ist,weil es momentan zeitlichgut passt.“

    Verena Geißler, Leiterin desTierheims Braunschweig

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    Verlag Goslarsche Zeitung Karl Krause GmbH & Co. KG– gedruckt auf Zeitungspapier mit mind. 50 % Altpapieranteil –

    ie Corona-Spuren in derWirtschaft werden tiefer. DieSituation in Gastronomie

    und Handel, der Tourismusbranche,bei vielen Dienstleistern und derKreativwirtschaft ist dramatisch.Der Januar war auch für die Autoin-dustrie brutal – nach anderen bru-talen Monaten im Vorjahr. Wirddieser Trend nicht durchbrochen,dann geht es noch viel mehr um Ar-beitsplätze als jetzt schon.

    Der Ruf nach Milliardenhilfen istzwar leicht, das Abtragen derSchulden aber nicht. Es müssen da-her ergänzend andere Hebel undInstrumente her, um der Wirtschaftund deren Kunden das zu geben,was sie benötigen: Stabilität. Dabeidarf es natürlich nicht um die Fragegehen, ob wirtschaftliche Interessenschwerer wiegen als Menschenleben.

    Aber das Schutzsystem gegen Co-rona muss sich noch mehr zu einemlernenden, nein schnell lernendenSystem entwickeln. Gesicherte Er-fahrungen müssen stärker einflie-ßen, um Lockerungen zu ermögli-

    D chen und ein Stück Normalität her-zustellen. Dazu nur ein winzigesBeispiel: Warum dürfen auf Märk-ten zwar Wurst, Käse, Obst und Ge-müse verkauft werden, aber keineBlumen?

    Es darf in einer klugen Politiknicht nur um das Hier und Jetzt ge-hen, es muss auch an das Morgen,an das Leben nach Corona gedachtwerden. Der Neustart muss vorbe-reitet sein, es darf kein Durchsackengeben, wie zum Beispiel an vielenSchulen, wo berufstätige Eltern zuoft mit zu kurzfristigen Entschei-dungen konfrontiert waren. Das er-fordert Konzepte mit verlässlichenRegelungen, die früh erkennbarsind, auf wissenschaftlicher Er-kenntnis und inzwischen auch aufErfahrungen basieren. Das hat inder jüngeren Vergangenheit nichtverlässlich funktioniert. Die Men-schen und mit ihnen die Wirtschaftbrauchen Perspektiven und Verläss-lichkeit, sonst bleibt der Geldbeutelverschlossen – und der Neustartwird zum Rohrkrepierer.

    Das Leben danach� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

    „Der Ruf nach Milliardenhilfenist zwar leicht, das Abtragender Schulden aber nicht.“

    Leitartikelvon AndreasSchweiger zu denwirtschaftlichenCorona-Folgen

    ie Quote der Szenario-B-Schüler, die sich für einen„normalen“ Wechsel-Unter-

    richt entscheiden, ist beachtlichhoch: Nur 13 Prozent der Kinderund Jugendlichen lassen sich vomPräsenzunterricht befreien.

    Das Vertrauen in den Hygiene-schutz scheint vorhanden. Der An-trieb, lieber vor Ort mit Gleichaltri-gen zu lernen, ist verständlich undschmälert sicherlich nicht die Lern-resultate. Und: Ein großes Hick-hack bleibt aus. Gut so! Denn einenklaren Vorteil hat das derzeitigeModell samt Befreiungsregel: Es be-zieht die Meinung der in der Coro-na-Krise oft übergangenen Jugend-lichen ein. Sollten sich Schüler(und/oder Eltern) angesichts vonInzidenzwerten wie zuletzt in den

    D Kreisen Gifhorn und Peine unsicherfühlen oder schlicht gut im Home-schooling zurechtkommen, könnensie sich für die Zeit des Lockdownsabmelden. Diese Entscheidung wieauch die Einhaltung der Hygienere-geln kann zumindest den Abschluss-klässlern durchaus zugemutet wer-den.

    Was bleibt, ist zweierlei: Zwin-gend nötig ist zum einen ein ausge-feilteres Nachrüsten der Schulge-bäude, damit die Zahl der Neuin-fektionen auch nach der vom Kul-tusminister angepeilten Rückkehraller Kinder gering bleibt. Zum an-deren ist ein Dank allen Schullei-tungen und Lehrkräften zu entrich-ten, die seit Monaten als letztesGlied der Kette mit vielen Unwäg-barkeiten zu kämpfen haben.

    Fragt die Schüler!� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

    „Einen klaren Vorteil hat dasderzeitige Modell: Es bezieht dieMeinung der Jugendlichen ein. “

    Kommentarvon Joshua MüllerzumPräsenzunterrichtin Niedersachsen

    Meinung Donnerstag, 4. Februar 20214

    An wohlfeilen Worten mangelt esder Bundesregierung nicht, um nachder Haftstrafe gegen Kreml-KritikerAlexej Nawalny Kritik am RegimeRusslands zu üben. Nur reichenWorte eben nicht. (...) Denn parallelzur öffentlich vorgetragenen Empö-rung hält die Bundesregierung be-kanntlich stur an dem deutsch-rus-sischen Pipelineprojekt Nord Stre-am 2 fest. Damit stützt sie das Gaz-

    prom-Regime von Kremlchef Wla-dimir Putin, statt den Schulter-schluss mit der Zivilgesellschaft inRussland zu suchen. In Berlin undBrüssel liebäugelt man nun sogarmit einem Ankauf des umstrittenenrussischen Corona-Impfstoffs Sput-nik V. Das lässt sich nur mit Pande-mie-Panik erklären.BADISCHE ZEITUNG (Freiburg) zu mög-lichen Sanktionen gegen Russland

    Und was macht der 57-Jährige inZukunft? Er möchte sich unter an-derem noch mehr um seine Zeitung,die „Washington Post“, kümmern.Ja, das gedruckte Wort hat nach wievor seinen Reiz. Es verschafft mehrLust und ist anspruchsvoller als dasweltweite Hin-und Hertransportie-ren von toten Paket-Massen.FRANKENPOST (Hof) zu Rückzug vonAmazon-Chef Jeff Bezos

    PRESSESTIMMEN

    Karikatur: Harm Bengen

    Berlin.. Wer die aktuelle Ausgabedes Magazins von Marx21 besitzt,den strahlt ein rotes Cover an: „Allereden vom Regieren“, prangt daüber den Köpfen von Marx, Engelsund Lenin. „Wir nicht.“ Marx21versteht sich als Netzwerk von „re-volutionären Sozialistinnen und So-zialisten“ innerhalb der Linkspar-tei, rund 450 Menschen gehörennach Angaben der Organisation da-zu. Nicht eben ein politischesSchwergewicht – doch die Gruppesteht im Rampenlicht, seit klar ist,dass mit Janine Wissler die wahr-scheinlich nächste Chefin derLinkspartei dort eine politischeHeimat hat.

    Ende des Monats will die Linkenachholen, was sie schon zweimalverschoben hat, und nach acht Jah-ren mit Katja Kipping und BerndRiexinger eine neue Parteispitzewählen, corona-bedingt vollständigdigital. Die Chancen stehen gut,dass die Partei am 26./27. Februardie erste weibliche Doppelspitze derBundesrepublik wählt. Beworbenhaben sich Susanne Hennig-Well-sow und eben Janine Wissler. Gutein halbes Jahr vor der Bundestags-wahl erhofft sich die Partei ein Sig-nal des Aufbruchs: Die Linke willmitreden, wenn es darum geht, wiees nach Corona weitergeht. Offenist, ob die Partei auch mitregierenwill – oder ob die designierten Vor-sitzenden die Partei soweit nachlinks führen, das Regierungsbünd-nisse außer Reichweite geraten.

    Alter RichtungsstreitNach jahrelangen Streits setzt die

    Partei auf ein Kandidatinnen-Duo,das die Breite der Partei abdeckensoll. Susanne Hennig-Wellsow, Lan-deschefin in Thüringen, kennt dieRegierungsarbeit aus der Praxis imFreistaat und gilt als Realpolitike-rin. Die 43-jährige wurde bundes-weit bekannt und gefeiert, als sie

    dem mit AfD-Stimmen gewähltenKurzzeit-Ministerpräsidenten Tho-mas Kemmerich im vergangenenJahr voller Verachtung einen Blu-menstrauß vor die Füße warf. Hen-nig-Wellsow will die Partei auch imBund in der Regierungsverantwor-tung sehen: Nach 30 Jahren in derOpposition sei es an der Zeit, dassdie Linke auchim Bund in derLage ist, Verant-wortung zuübernehmen.

    Auch diescheidende Par-teiführungmacht keinenHehl daraus,dass sie die Lin-ke gerne in derBundesregierungsehen würde. Vorallem Noch-Par-teichefin KatjaKipping wirbt für Bündnisse, dieohne die Union auskommen, dafüraber mit den Linken. Konkret heißtdas: mit SPD und den Grünen, sowie es auf Länderebene bereits inThüringen, Berlin und Bremen ge-schieht. Im Karl-Liebknecht-Hausgibt man sich optimistisch. „Dort,wo Differenzen bestehen und roteHaltelinien nicht berührt werden,kann und wird man Kompromisse

    finden“, sagt Jörg Schindler, Bun-desgeschäftsführer der Partei, übermögliche Koalitionspartner.

    Hennig-Wellsows Mit-Kandidatinist da weniger optimistisch: Wiss-ler, die als Chefin der Landtagsfrak-tion in Hessen mit pointierten Re-den bekannt geworden ist, vertrittein markantes linkes Profil. DieMitgliedschaft bei Marx21 hat sieinzwischen aufgegeben, doch ihrZiel, sagt sie, ist nach wie vor eine„grundsätzlich andere Gesell-schaft“. Und sie hat Zweifel, ob diemit einem rot-rot-grünen Bündniszu erreichen ist. „Ich kann mir nichtvorstellen, wie wir in eine Regierungeintreten sollen, die nicht sagt, die-se zutiefst ungleiche Verteilung vonVermögen muss verändert werden.Die ist ja in der Corona-Krise nochungerechter geworden.“ Eine Ver-mögenssteuer, höhere Besteuerungvon hohen Einkommen, konsequen-ter Klimaschutz statt „kuscheln mitden Automobilherstellern“, all dasmüsse gegeben sein für eine Linke

    Regierungsbe-teiligung.Wisslers Zweifelan der SPD sindnicht das einzigeHindernis aufdem Weg zu ei-nem möglichenMitte-Links-Bündnis. Vor al-lem die außen-und sicherheits-politischen Posi-tionen der Par-tei, zum Beispielin der Einstel-

    lung zur Nato, sind nur schlecht miteiner Rolle als Regierungspartei zuvereinbaren.

    Auch bei den möglichen Koaliti-onspartnern ist bisher wenig Enthu-siasmus zu spüren: SPD-Kanzler-kandidat Olaf Scholz hatte sich inder Vergangenheit sehr kühl zumöglichen Bündnissen mit den Lin-ken geäußert. Die Grünen haltensich bedeckt.

    Die Partei will eine neue Spitze wählen – offen ist, ob sie auch mitregieren will

    Von Theresa Martus

    Kippt die Linke weiter nach links?

    Kandidatinnen-Duo: Susanne Hennig-Wellsow (links), Landesvorsitzende inThüringen, und Janine Wissler, stellver-tretende Parteivorsitzende der Linkenauf Bundesebene. Foto: dpa

    „Ich kann mir nichtvorstellen, wie wir in eineRegierung eintreten sollen,die nicht sagt, diesezutiefst ungleicheVerteilung von Vermögenmuss verändert werden.“Janine Wissler, Kandidatin für den

    Bundesvorsitz der Linkspartei

    „Es wäre ein spannendes Zukunftsteam,das Inspiration bieten könnte, weil es dieganz große Frage unserer Zeit in den Blicknimmt: die Versöhnung von Ökonomieund Ökologie.“Markus Söder,, Ministerpräsident und CSU-Chef, wirbt

    für eine schwarz-grüne Koalition im Bund.

    ZITAT DES TAGES

  • PolitikDonnerstag, 4. Februar 2021 5

    London. Als der nordirische Parla-mentsabgeordnete Stephen Farryam Dienstag zur Arbeit erschien,hatte jemand die Tür seines Bürosmit zwei Worten beschmiert: „RIPGFA“ – eine Abkürzung für „Ruhein Frieden, Karfreitagsabkommen“.Es ist eine unmissverständlicheDrohung, dass der Nordirland-Kon-flikt, der mit dem Karfreitagsab-kommen vor über 20 Jahren beendetwurde, erneut ausbrechen könnte.Mehrere ähnliche Graffitis sind inden vergangenen Tagen in verschie-denen nordirischen Hafenstädtenaufgetaucht. Besonders düster sinddie Worte auf einer Mauer im OrtLarne, nördlich von Belfast: „AlleGrenzbeamten sind Angriffsziele“,stand dort in weißen Lettern.

    In Nordirland werden solcheWarnungen erst genommen. Die Be-hörden haben die Zollbeamten kur-zerhand aus den Häfen abgezogenund Kontrollen vorerst ausgesetzt.Die nordirische Regierung ließ ver-lauten, dass die Inspektionen vonTierprodukten, die eigentlich seit 1.Januar Vorschrift sind, „zum Wohlder Angestellten“ gestoppt werden.Auch die EU zog ihre Beamten vonden Grenzposten ab.

    „Bedrohliches Verhalten“Seit Anfang dieses Jahres haben

    die Spannungen in Nordirland starkzugenommen. Eine Lokalbehördesprach von einer „Welle von un-heimlichem und bedrohlichem Ver-halten“, das seit Wochen zu beob-achten sei. Die Konsequenzen desBrexits drohen den Konflikt, derNordirland jahrzehntelang geprägthat, wieder aufflammen zu lassen.Insbesondere die nordirischen Uni-onisten, denen die Graffitis in denHafenstädten zugeschrieben wer-den, protestieren zunehmend laut-stark gegen die Grenzbürokratie, diesie vom britischen Festland abzu-schneiden droht.

    Der Status von Nordirland wareiner der schwierigsten Knackpunk-te während der Brexit-Verhandlun-gen. Der Friede in der Provinz wur-de 1998 mit einem fein abgestimm-ten Kompromiss erreicht. Auf der

    einen Seite stehen die Unionisten –mehrheitlich protestantisch –, dieNordirland als festen Teil Großbri-tanniens sehen. Auf der anderenSeite stehen die Republikaner,überwiegend katholisch, die eineWiedervereinigung mit der Repub-lik Irland anstreben. In den späten1960er-Jahren brach dieser Gegen-satz in einen blutigen Konflikt aus.Die britische Armee entsandteTruppen in die Provinz, zudemkämpften auf beiden Seiten parami-litärische Verbände. Es kam zu un-zähligen Bombenanschlägen undMorden. Bis in die 1990er-Jahredauerten die „Troubles“ – „dieWirren“ –, wie man den Konfliktnannte. Mehr als 3500 Menschenfielen der Gewalt zum Opfer.

    Im Karfreitagsabkommen stimm-ten die Konfliktparteien einerMachtteilung zu und entsagten dembewaffneten Kampf. Auch wurdendie Grenzposten zwischen Nordir-land und der Republik Irland abge-baut – die grüne Grenze ist seitherfür Güter und Menschen frei pas-sierbar. Genau hier lag die Schwie-

    rigkeit beim Brexit. Mit dem Aus-tritt Großbritanniens aus dem Bin-nenmarkt und der EU-Zollunionwurde diese Grenze zu einer EU-Außengrenze. Eigentlich hätte dasbedeutet, dass erneut Kontrolleneingeführt werden. Aber in beidenTeilen der irischen Insel führte daszu Bedenken, dass erneute „Troub-les“ folgen könnten. Die EU bestanddarauf, dass es keine harte Grenzegeben dürfe. Boris Johnson willigteein, die Grenze stattdessen in dieIrische See zu verlagern: zwischenGroßbritannien und Nordirland. DieProvinz blieb faktisch Teil des EU-Binnenmarkts.

    Entsetzte UnionistenDie Unionisten waren entsetzt.

    Für sie kam dieses Nordirland-Pro-tokoll einem Verrat gleich, denn sorückt die Provinz automatisch einStück weit von Großbritannien weg– das Gegenteil von dem, was siewollen. Aber spätestens seit Anfangdieses Jahres ist klar, dass sich dieUnionisten nicht damit abfinden

    wollen. Laut dem Abgeordneten IanPaisley von der Democratic Unio-nist Party (DUP) hat das Nordir-land-Protokoll das „empfindlicheGleichgewicht“ zwischen den politi-schen Lagern gestört. Dabei geht esauch um handfeste Wirtschaftsinte-ressen. Die zusätzliche Bürokratiehat zu Problemen bei der Lieferungvon Waren geführt. Supermärktehaben über leere Regale geklagt,weil viele Lastwagen in den Häfensteckengeblieben waren.

    Die nordirische Grenze sorgteletzte Woche auch aus einem ande-ren Grund für Schlagzeilen. Die EUkündigte zunächst an, Kontrollenfür die Einfuhr von Impfstoffen vonIrland nach Nordirland einzuführen.So sollte verhindert werden, dassdie Vakzine unreguliert nach Groß-britannien gelangen. Aber sofortfolgte ein Aufschrei in London undDublin – hatte die EU doch jahre-lang darauf bestanden, dass es ge-nau solche Grenzkontrollen auf kei-nen Fall geben dürfe. Schnell mach-te die EU einen Rückzieher und ge-stand den Fehler ein.

    Der Brexit hat Folgen für die Provinz – Pro-britische Kräfte wehren sich wütend gegen Grenzkontrollen

    Von Peter Stäuber

    Neue Spannungen in Nordirland

    Eine Passantin geht im nordirischen Belfast an einem Graffiti mit dem Schriftzug „Loyalist Carrick says no to Sea Border“ (LoyalistCarrick sagt Nein zur Seegrenze) vorbei. Foto: dpa

    Rom. Auf dem Höhepunkt der poli-tischen Krise mitten in der Coro-na-Pandemie zieht Italiens Staats-

    präsident seinletztes Ass: Ser-gio Mattarellabeauftragt denEx-Präsidentender Europäi-schen Zentral-bank (EZB), Ma-rio Draghi, mitder Bildung ei-ner Regierung.Sollte es dem73-jährigen

    Wirtschaftswissenschaftler nichtgelingen, eine parteiübergreifendeMehrheit zu bilden, stehen Neuwah-len an. Der Staatspräsident will diedamit verbundene monatelangeLähmung der Regierung unbedingtverhindern. Spätestens im Aprilmuss Italien seine Pläne für dieNutzung der 209 EU-Milliarden ausdem Corona-Wiederaufbaupro-gramm vorlegen.

    Draghi ist nicht das erste Mal alsKrisenmanager gefragt. Der Jesui-tenschüler und Weltbankexperteleitete nach Übernahmeskandalendie italienische Notenbank. SeineErfahrungen im Finanzministerium,im Wirtschafts- und Finanzaus-schuss der EU sowie als Vizepräsi-dent der Investmentbank GoldmanSachs brachte er als Retter in derEuro-Krise ein. Der Mann mit demeleganten Auftreten sprach 2012 dasberühmte „whatever it takes“ zurRettung der gemeinsamen europäi-schen Währung aus. Den unbe-grenzten Aufkauf von Staatsanlei-hen zur Stabilisierung des Euro undseine Niedrigzinspolitik verziehenihm viele Sparer nicht – vor allemin Deutschland.

    Noch ist offen, ob Draghi ein Ka-binett aus Parteipolitikern oderTechnokraten bilden wird. Ungewissist auch, ob sich eine Mehrheit fin-det. Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie prophezeite Draghi eineKrise „biblischen Ausmaßes“. An-statt die EU-Hilfen nach dem Gieß-kannen-Prinzip zu verteilen, befür-wortet er nachhaltige Investitionenin den Ausbau von Infrastruktur,Bildung und Forschung. dpa

    Ex-EZB-ChefMario Draghisoll Italien retten

    Mario Draghi.

    Wunstorf. Portugals Verteidigungs-minister João Cravinho persönlichwar auf Lissabons MilitärflughafenFigo Maduro gekommen, um dieMitglieder der deutschen Hilfsmis-sion zu begrüßen. Am Mittwoch-nachmittag landeten die beidenLuftwaffen-Transporter, die vomdeutschen Fliegerhorst Wunstorf,30 Kilometer westlich von Hanno-ver, gestartet waren. Die beidenMaschinen brachten Ärzte, Pflegerund Materialien in das Corona-Hot-spot-Land Portugal, dessen Kran-kenhäuser nach einer wahren Ex-plosion der Infektionen vor demKollaps stehen.

    Auch andere europäische Länderwie Österreich, Luxemburg undSpanien hatten sich grundsätzlichbereit erklärt, Portugal zu helfen.Die Europäische Union bot sichebenfalls an. Das europäische Zent-rum für Katastrophenschutz könnePortugal unter die Arme greifen,„sollte das Land Unterstützung be-antragen“, erklärte der EU-Kom-missar für humanitäre Hilfe, JanezLenarcic. Dazu hieß es aus Lissa-bon, dass Brüssel eventuell die Kos-ten für den deutschen Hilfseinsatzund für die geplante Überführungvon Corona-Patienten in andereEU-Länder übernehmen könne.

    Der portugiesische Verteidi-gungsminister Cravinho bedanktesich für die Hilfszusagen. „Dies isteine schwierige Zeit für Portugal,und wir schätzen die Solidarität un-serer europäischen Partner.“

    Deutschland schickte am Mitt-woch mit einem Airbus A400M ton-nenweise medizinische Geräte undsanitäres Material nach Portugal.Unter anderem wurden 40 mobilesowie zehn stationäre Beatmungs-maschinen, 150 Infusionsgeräte so-wie 150 Krankenbetten nach Lissa-bon transportiert. Mit einer zweitenMaschine landeten zeitgleich achtÄrzte, 18 Pfleger und Hygieneex-perten in Portugal.

    „Wir helfen unseren Freunden inPortugal, die in einer besondersdramatischen Lage sind“, sagte diedeutsche VerteidigungsministerinAnnegret Kramp-Karrenbauer.„Solidarität stärkt Europa.“ Dasdeutsche Team soll vor allem in Lis-sabon eingesetzt werden, wo die La-ge derzeit am schlimmsten ist. DieHilfsmission ist zunächst für dreiWochen ausgelegt. Nach Angabendes portugiesischen Verteidigungs-ministeriums ist jedoch eine Verlän-gerung bis März möglich.

    Die chaotische Situation in Por-tugal spiegelt sich in langen Schlan-gen von Krankenwagen wider, diemit ihren Patienten vor den Hospi-

    tälern bis zu einem Tag lang wartenmüssen, weil die Notaufnahmenüberfüllt sind. Da die Ärzte nichtmehr allen Kranken, die eine Inten-sivbehandlung benötigen, ausrei-chend helfen können, versterben im-mer mehr Patienten.

    Eine Tragödie, die die Opferzah-len in horrende Höhe trieb. Alleinim Januar wurden nahezu 5600 Co-rona-Tote in Portugal registriert.Das sind 43 Prozent aller 13.000portugiesischen Todesopfer, die seitBeginn der Pandemie vor nahezu ei-nem Jahr gemeldet wurden.

    Inzwischen müssen vor immermehr Krankenhäusern in LissabonKühlcontainer aufgestellt werden,weil es in den Leichenkellern keinenPlatz mehr gibt und die Bestatterüberfordert sind. „Wir befinden unsin einer Situation wie im Krieg“,beschreibt der portugiesische ArztOscar Gaspar die Lage.

    Derzeit werden im Schnitt täglich250 bis 300 Tote in Portugal regist-riert. Die 7-Tage-Inzidenz lag nachAngaben der Johns-Hopkins-Uni-versität zuletzt bei 760 Neuanste-ckungen pro 100.000 Einwohner –das ist die höchste Infektionsrateweltweit. Die britische Virusvarian-te spielt eine immer größere Rolle,in Lissabon werden bereits 50 Pro-zent aller Fälle auf diese Mutationzurückgeführt.

    Nirgendwo in Europa wütet das Virus schlimmer – Die Soldaten erwartet eine dramatische Situation

    Von Ralph Schulze

    Bundeswehr startet Corona-Nothilfe für Portugal

    Im niedersächsischen Wunstorf besteigen Bundeswehrsoldaten einen Transport-Air-bus. Die Maschine ist eine von zwei Flugzeugen, die nach Lissabon flogen. Foto: dpa

    Berlin. Die Spitzen von Union undSPD haben beim Koalitionsaus-schuss am Mittwochabend eine Rei-he von Zuschüssen und Steuerre-leichterungen beschlossen.

    So soll für Speisen in Restaurantsund Cafés bis Ende 2022 ein verrin-gerter Mehrwertsteuersatz von 7Prozent gelten. Die zunächst bis 30.Juni befristete Ausnahmeregelungwerde verlängert, wie beide Seitenam Abend mitteilten.

    Familien sollen zur Abfederungder Corona-Kosten in diesem Jahrerneut einen Kinderbonus erhalten.Der Koalitionsausschuss einigtesich auf einen Zuschuss zum Kin-dergeld von einmalig 150 Euro proKind. Im vergangenen Jahr hatte espro Kind 300 Euro gegeben, um denKonsum in der Krise anzukurbeln.

    Menschen in Grundsicherung sol-len ebenfalls einen einmaligen Coro-na-Zuschuss von 150 Euro erhalten.

    Zudem wird Firmen mit Verlustenstärker unter die Arme gegriffen.Durch einen erweiterten Verlust-rücktrag sollen sie coronabedingteVerluste in der Steuererklärung um-fangreicher als bisher mit Gewinnender Vorjahre verrechnen können,wie beide Seiten nach dem Treffenim Kanzleramt mitteilten. dpa

    KoalitionsspitzebeschließtWohltatenGestern Abend in Berlin

  • BÖRSENBERICHTDen dritten Tag in Folge verzeich-nete der Dax am Mittwoch zumHandelsschluss ein Plus. Die An-leger warteten gespannt auf dieUS-Arbeitsmarktdaten des privatenDienstleisters ADP, die einen Vorge-schmack auf den offiziellen Bericht am

    Freitag geben sollten. Einen Dämpfergab es durch den Einkaufsmanagerin-dex des Instituts IHS Markit. Der Indexfiel im Januar um 1,3 auf 47,8 Zählerund entfernte sich somit weiter von der50-Punkte-Marke, die Wachstum si-gnalisiert. Der deutsche Leitindex legte

    um 0,71 Prozent auf 13.933,63 Punktezu. Gefragt waren die Titel von Daimler,die um 8,9 Prozent zulegten und zuden stärksten Werten im Dax zählten.Händler verwiesen auf erneute Spe-kulationen um einen bevorstehendenBörsengang des Lkw-Geschäfts.

    DAX-30 (XETRA)DAX: 13933,63 (+0,71 %)

    75009000

    10500120001350015000

    M A M J J A S O N D J F38 / 200 Tage Durchschnitt Index

    Eröffnung Tageshoch 52-Wochen-Hoch13986,72 13988,15 14131,52Veränd. Tagestief 52-Wochen-Tief+98,47 13866,39 8255,65

    DAX (XETRA)52-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch TiefAdidas � 0,00 275,00 -1,26% 306,70 162,20

    Allianz � 9,60 193,14 +0,22% 232,60 117,10

    BASF � 3,30 66,16 +1,12% 69,24 37,35

    Bayer � 2,80 51,52 +0,51% 78,34 39,91

    Beiersdorf 0,70 91,28 -0,76% 107,50 77,62

    BMW St. � 2,50 71,73 +0,45% 77,31 36,60

    Continental 3,00 121,95 +1,41% 126,50 51,45

    Covestro 1,20 58,90 +1,24% 59,40 23,54

    Daimler � 0,90 64,56 +8,91% 65,00 21,02

    Delivery Hero 0,00 131,65 +2,33% 145,40 50,18

    Dt. Bank 0,00 8,73 +0,92% 10,37 4,45

    Dt. Börse � 2,90 137,35 -1,89% 170,15 92,92

    Dt. Post � 1,15 41,29 -0,65% 43,84 19,10

    Dt. Telekom � 0,60 15,26 +1,80% 16,75 10,41

    Dt. Wohnen 0,90 42,02 -1,22% 46,97 27,66

    E.ON 0,46 8,84 -0,43% 11,56 7,60

    Fres. Med. Care 1,20 57,30 -1,10% 81,10 53,50

    Fresenius SE 0,84 34,59 -1,03% 51,54 24,25

    Heid. Cement 0,60 62,56 +0,48% 69,70 29,00

    Henkel Vz. 1,85 86,56 -0,85% 96,62 62,24

    Infineon 0,22v 33,83 -0,51% 35,92 10,13

    Linde PLC � 3,53v 209,50 -0,24% 226,40 130,45

    Merck 1,30 141,75 -0,70% 149,95 76,22

    MTU 0,04 199,75 -0,52% 282,30 97,76

    Mün. Rück � 9,80 230,00 +0,31% 284,20 141,10

    RWE St. 0,80 36,49 +1,02% 38,65 20,05

    SAP � 1,58 108,76 +0,46% 143,32 82,13

    Siemens � 3,50v 136,00 +1,81% 137,52 58,77

    Vonovia � 1,69v 56,24 -0,95% 62,74 36,71

    VW Vz. � 4,86 165,90 +2,27% 174,40 79,38

    INDIZES3.2. Vortag Diff

    Dax 13933,63 13835,16 +0,71%

    M-Dax 32193,65 32037,68 +0,49%

    TecDax 3495,76 3479,49 +0,47%

    Nisax 20 7580,06 7531,54 +0,64%

    Eurostoxx 50 3609,75 3590,46 +0,54%

    Dow Jones 30774,74 30687,48 +0,28%

    Nasdaq 13695,71 13612,78 +0,61%

    Nikkei 28646,50 28362,17 +1,00%

    GEWINNERName Schluss Vortag Diff.

    Daimler 64,56 59,28 +8,91%FlatexDeg. 86,00 80,40 +6,97%Freenet 18,57 17,44 +6,48%Home24 24,80 23,50 +5,51%Schaltbau 33,00 31,30 +5,43%Curevac 85,58 81,80 +4,62%ElringKlinger 16,64 15,92 +4,52%

    M-DAX (XETRA)52-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch TiefAareal Bank 0,00 19,25 -1,08% 31,29 12,28

    Airbus � 0,00 89,82 +1,35% 138,92 47,70

    Aixtron 0,00 16,29 -0,67% 16,92 6,01

    Alstria Office 0,53 14,38 -0,35% 19,09 9,89

    Aroundtown 0,14 5,93 +0,00% 8,88 2,88

    Aurubis 1,30v 67,52 +1,23% 72,02 30,05

    Bechtle 1,20 179,20 -1,81% 190,70 79,35

    Boss 0,04 28,55 -1,72% 45,37 19,11

    Brenntag 1,25 66,36 -0,03% 68,88 28,68

    Cancom 0,50 49,96 -1,56% 59,05 31,20

    Carl Zeiss Med. 0,65 137,10 +0,07% 139,20 67,70

    Commerzbank 0,00 5,65 +1,22% 6,83 2,80

    CompuGroup 0,50 83,45 -0,83% 85,40 46,50

    CTS Eventim 0,00 51,50 -0,96% 59,60 25,54

    Dürr 0,80 35,04 +0,17% 35,50 15,72

    Evonik 1,15 27,89 -0,43% 28,46 15,13

    Evotec 0,00 33,15 +3,27% 43,00 17,17

    Fraport 0,00 46,30 -2,07% 71,90 27,59

    Freenet 1,65v 18,57 +6,48% 21,60 13,58

    Fuchs Petr. Vz. 0,97 48,12 +1,26% 49,70 25,56

    GEA Group 0,85 30,44 +3,43% 33,70 13,16

    Gerresheimer 1,20 90,85 +0,22% 103,70 50,65

    Grand City Pty. 0,82 21,00 -0,66% 24,00 13,82

    Hann. Rück 5,50 133,00 +0,99% 192,80 98,25

    Hella 0,00 53,90 +1,32% 55,85 20,24

    HelloFresh 0,00 73,85 +3,87% 74,90 16,14

    Hochtief 5,80 79,85 -1,72% 113,90 41,58

    K+S 0,04 8,99 -1,60% 10,44 4,50

    Kion Group 0,04 73,50 -0,08% 80,84 33,20

    Knorr-Bremse 1,80 109,24 -0,73% 117,24 70,79

    Lanxess 0,95 64,16 +0,56% 66,70 25,68

    LEG Immob. 3,60 120,34 -0,56% 129,16 75,12

    Lufthansa 0,00 11,06 +1,42% 15,46 6,85

    Metro St. 0,70v 9,65 +0,06% 12,86 6,10

    MorphoSys 0,00 96,92 -0,96% 125,20 65,25

    Nemetschek 0,28 58,45 -4,18% 74,35 32,46

    Osram Licht 0,00v 52,24 +1,24% 53,00 20,50

    ProSieben.Sat.1 0,00 15,30 +1,63% 15,58 5,72

    Puma 0,00 83,06 -0,17% 93,44 40,00

    Qiagen 0,00 45,66 -1,53% 46,95 30,80

    Rational 5,70 828,50 +0,73% 888,00 377,20

    Rheinmetall St. 2,40 89,16 +1,30% 101,40 43,23

    Sartorius Vz. 0,36 450,00 +2,13% 453,60 164,20

    Scout24 0,91 65,10 -2,03% 79,80 43,50

    Shop Apotheke 0,00 220,50 +4,50% 227,00 36,90

    Siem. Healthin. 0,80v 48,31 +0,41% 48,48 28,50

    Siemens Energy 0,00v 31,20 +0,16% 34,48 18,36

    Siltronic 3,00 142,20 +0,46% 147,35 46,56

    Software 0,76 36,66 +1,10% 44,50 21,60

    VERLIERERName Schluss Vortag Diff.

    Nemetschek 58,45 61,00 -4,18%New Work SE 237,00 245,50 -3,46%Symrise 101,75 104,45 -2,58%

    ThyssenKrupp 9,70 9,93 -2,34%Fraport 46,30 47,28 -2,07%

    Adler Grp. 25,02 25,54 -2,04%Scout24 65,10 66,45 -2,03%

    Ströer 2,00 75,00 -1,57% 82,50 37,00Symrise 0,95 101,75 -2,58% 121,05 71,20TAG Immob. 0,82 25,70 -1,38% 28,14 14,16TeamViewer 0,00 44,80 +1,36% 54,86 22,30Telefonica Dtl. 0,18v 2,28 +0,93% 2,91 1,72ThyssenKrupp 0,04v 9,70 -2,34% 11,53 3,28Uniper 1,15 30,18 +2,79% 31,28 20,76United Inter. 0,50 36,63 +1,69% 43,88 20,76Varta 0,00 141,70 +3,66% 181,30 50,50Wacker Chemie 0,50 129,40 +1,29% 130,85 30,04Zalando 0,00 97,82 +2,56% 102,15 27,33

    S-DAX (XETRA)52-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch Tief1&1 Drillisch 0,05 20,71 +1,77% 27,03 13,29Adler Grp. 0,75 25,02 -2,04% 31,54 13,00Adva Opt. Netw. 0,00 9,14 +1,11% 9,57 3,88Amadeus Fire 0,00 113,40 -0,53% 159,60 68,80BayWa 0,95 32,80 +1,23% 35,05 20,70Befesa S.A. 0,73 55,70 +0,91% 60,00 22,75Bilfinger 0,12 29,44 +1,31% 35,32 12,64Borussia Dortmd. 0,00 5,28 -1,95% 9,50 4,17Ceconomy St. 0,00v 5,52 +1,28% 6,02 1,68CEWE Stiftung 2,00 114,00 +0,88% 115,60 74,10Corestate Cap. 0,00 15,03 -0,60% 45,80 11,70CropEnergies 0,30 13,02 +2,04% 16,26 5,97Dermapharm 0,80 60,82 +0,18% 62,96 28,06Deutz 0,00 5,84 +4,10% 5,85 2,62DIC Asset 0,66 14,42 -0,69% 17,40 6,69Draegerwerk Vz. 0,19v 68,80 +0,29% 108,50 47,94Dt. Beteilig. 0,80v 37,20 -1,06% 42,50 22,20Dt. Euroshop 0,00 17,12 -1,10% 25,74 9,28Dt. Pfbr.bk. 0,00 8,33 -0,48% 15,74 4,95DWS Group 1,67 34,26 -0,04% 39,99 16,75Eckert&Ziegler 0,42 58,40 -1,02% 59,70 22,52ElringKlinger 0,00 16,64 +4,52% 17,46 3,42Encavis 0,26 22,60 +2,49% 25,55 6,76Fielmann 0,00 71,60 -0,62% 76,25 41,90FlatexDeg. 0,00 86,00 +6,97% 86,10 21,10Glob. Fash. Gr. 0,00 12,18 +2,18% 13,07 0,97Grenke 0,23 38,92 -1,47% 104,40 23,92Hamb. Hafen 0,70 18,60 +0,00% 23,10 9,68Hamborner Reit 0,47 9,01 -0,18% 10,67 7,19Hensoldt 0,00 14,40 -0,55% 15,86 9,66Home24 0,00 24,80 +5,51% 25,06 2,55Hornb. Bau. 0,68 34,50 +1,02% 46,70 12,20Hornbach Hold. 1,50 78,30 +1,95% 101,40 32,65Hypoport 0,00 609,00 +2,35% 613,00 205,50Indus Holding 0,80 34,85 +0,72% 39,70 20,75Instone 0,00 21,95 +1,62% 27,70 13,56Jenoptik 0,13 29,96 +2,46% 30,22 12,99Jost Werke 0,00 43,40 +0,70% 45,10 18,62Jungheinr. Vz. 0,48 38,64 -1,43% 41,20 10,06Klöckner & Co SE 0,00 7,68 -1,09% 8,68 2,61Koenig & Bauer 0,00 26,50 +0,08% 27,46 14,42Krones 0,75 72,70 +2,97% 73,95 41,92KWS Saat 0,70 73,70 +1,10% 77,00 39,15LPKF Laser 0,10 28,45 +0,18% 30,85 10,20

    AKTIE DES TAGESDaimler

    20

    3040

    50

    60

    70

    M A M J J A S O N D J F

    Eröffnung Tageshoch Tagestief

    60,59 65,00 60,10

    Medios 0,00 36,90 -0,81% 42,30 21,90New Work SE 2,59 237,00 -3,46% 310,00 162,00Nordex 0,00 24,92 +1,38% 27,44 5,55Norma Gr. 0,04 43,10 +2,23% 45,20 14,38Patrizia Immob. 0,29 25,30 -0,78% 26,95 16,08Pfeiffer Vac. 1,25 179,60 -0,44% 192,80 104,40RTL Group 0,00 44,48 -0,94% 48,60 26,86S&T 0,00 21,32 -0,74% 25,72 13,20SAF Holland 0,00 12,02 +2,39% 12,34 3,17Salzgitter 0,00 21,87 -0,50% 23,50 7,77Schaeffler 0,45 6,71 +1,51% 9,76 4,14Sixt 0,00 100,80 -0,30% 107,60 33,30SMA Solar 0,00 62,00 -1,59% 71,80 17,84SNP 0,00 61,00 -1,13% 74,00 32,25Stabilus 0,50v 66,25 -0,23% 70,00 28,62Stratec SE 0,84 139,80 +0,72% 145,00 46,40Südzucker 0,20 12,14 -0,16% 17,76 9,97Takkt 0,00 10,76 +3,26% 12,84 5,73Talanx 1,50 32,06 +1,20% 48,38 21,42Traton SE 1,00 23,52 +0,94% 25,28 11,00Verbio 0,20 42,00 -1,87% 43,80 5,91Vossloh 0,00 43,65 +0,00% 45,00 23,60Wacker Neuson 0,00 17,24 +1,17% 18,57 7,80Westwing 0,00 39,29 +3,53% 40,68 2,54Zeal Netw. 0,80 42,45 -0,24% 46,30 17,52Zooplus 0,00 202,00 +4,45% 208,00 65,10

    TEC-DAX (XETRA)52-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch Tief1 & 1 Drillisch � 0,05 20,71 +1,77% 27,03 13,29Aixtron 0,00 16,29 -0,67% 16,92 6,01Bechtle 1,20 179,20 -1,81% 190,70 79,35Cancom 0,50 49,96 -1,56% 59,05 31,20Carl Zeiss M. 0,65 137,10 +0,07% 139,20 67,70CompuGroup 0,50 83,45 -0,83% 85,40 46,50Drägerwerk Vz. � 0,19v 68,80 +0,29% 108,50 47,94Dt. Telekom � 0,60 15,26 +1,80% 16,75 10,41Eckert+Ziegler � 0,42 58,40 -1,02% 59,70 22,52Evotec 0,00 33,15 +3,27% 43,00 17,17Freenet 1,65v 18,57 +6,48% 21,60 13,58Infineon 0,22v 33,83 -0,51% 35,92 10,13Jenoptik � 0,13 29,96 +2,46% 30,22 12,99LPKF Laser � 0,10 28,45 +0,18% 30,85 10,20MorphoSys 0,00 96,92 -0,96% 125,20 65,25Nemetschek 0,28 58,45 -4,18% 74,35 32,46New Work SE � 2,59 237,00 -3,46% 310,00 162,00Nordex � 0,00 24,92 +1,38% 27,44 5,55Pfeiffer Vac. � 1,25 179,60 -0,44% 192,80 104,40Qiagen 0,00 45,66 -1,53% 46,95 30,80S&T � 0,00 21,32 -0,74% 25,72 13,20SAP � 1,58 108,76 +0,46% 143,32 82,13Sartorius Vz. 0,36 450,00 +2,13% 453,60 164,20Siem. Healthin. 0,80v 48,31 +0,41% 48,48 28,50Siltronic 3,00 142,20 +0,46% 147,35 46,56Software 0,76 36,66 +1,10% 44,50 21,60TeamViewer 0,00 44,80 +1,36% 54,86 22,30Telefonica Dtl. 0,18v 2,28 +0,93% 2,91 1,72United Inter. 0,50 36,63 +1,69% 43,88 20,76Varta 0,00 141,70 +3,66% 181,30 50,50

    EURO-STOXX-5052-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch TiefAdyen (NL) 0,001817,50 +0,86%1974,50 662,80Ahold (NL) 0,96 23,66 +0,47% 27,30 18,38Air Liquide (FR) 2,70 136,35 -1,05% 144,30 95,00Amadeus IT (ESP) 1,23 55,14 +0,25% 75,56 35,40Anh.B. Inb. (BEL) 1,30 54,06 -1,21% 70,39 29,06ASML (NL) 1,29v 456,80 -0,81% 474,75 180,00Axa UAP (FR) 0,73 18,95 +0,45% 25,61 11,90Bco. Sant. (ESP) 0,00 2,56 +0,73% 3,79 1,44BNP Paribas (FR) 0,00 41,97 -0,05% 54,17 24,60CRH (IRL) 0,40 35,98 +2,16% 38,90 16,90Enel (IT) 0,34v 8,55 +3,06% 9,04 5,15Engie (FR) 0,00 13,28 +1,57% 16,78 8,68Eni (IT) 0,24 8,49 +2,65% 13,16 5,73EssilorLux. (FR) 1,15 122,40 -0,81% 143,15 88,00Flutter Ent. (IRL) 0,00 161,50 +1,35% 178,10 57,54Group Dan. (FR) 2,10 54,22 -0,59% 73,94 46,18Iberdrola (ESP) 0,40 11,30 -0,22% 12,62 7,77Inditex (ESP) 0,35 25,21 +1,12% 32,20 18,73ING Groep (NL) 0,00 7,68 -0,84% 10,90 4,23Intesa Sanp. (IT) 0,00 1,95 +5,21% 2,63 1,32Kering (FR) 2,50 543,30 -1,68% 627,50 354,85Kone B (FIN) 1,70 66,24 +1,91% 75,70 43,49L’Oreal (FR) 3,85 295,90 -1,63% 321,10 198,75LVMH Moet (FR) 4,60 523,60 -0,27% 527,40 279,40Nokia (FIN) 0,00 3,78 +0,71% 5,01 2,09Pernod-Ricard (FR) 3,12 158,15 +0,22% 169,80 113,80Philips El. (NL) 0,85v 46,74 -1,06% 47,47 27,00Prosus (NL) 0,11 100,05 +0,49% 106,00 45,00Safran (FR) 0,00 107,55 -0,60% 151,20 51,54Sanofi (FR) 3,15 77,99 -0,65% 95,77 67,79Schneider El. (FR) 2,55 125,45 -0,28% 127,70 61,80Total S.A. B (FR) 2,64 35,10 +0,30% 46,82 21,16Vinci (FR) 2,04 79,94 -0,08% 107,20 55,00Vivendi (FR) 0,60 25,92 -0,65% 26,71 16,70

    DEUTSCHE AKTIEN52-Wochen

    Div. 3.2. Veränd. Hoch TiefBauer 0,00 12,10 -0,33% 16,62 8,46

    BB Biotech 3,33v 78,40 +1,82% 79,00 52,80

    Curevac 0,00 85,58 +4,62% 120,82 37,15

    Delticom 0,00 7,88 +0,00% 8,18 2,02

    Drägerwerk St. 0,13v 65,60 -1,50% 78,40 36,90

    Hapag-Lloyd 1,10 98,90 +1,02% 186,60 40,90

    Leifheit 0,55 44,00 +0,00% 45,80 14,00

    MAN St. 0,11 45,65 +0,88% 53,00 35,62

    Medigene 0,00 4,42 -0,11% 6,37 2,91

    MLP SE 0,21 6,30 +0,80% 6,37 3,72

    MVV Energie 0,95v 27,20 +0,00% 29,50 22,10

    OHB SE 0,00 40,70 -0,73% 49,85 25,65

    Porsche Vz. 2,21 60,50 +1,82% 66,24 28,28

    Sartorius St. 0,35 409,00 +0,25% 415,00 145,00

    Schaltbau 0,00 33,00 +5,43% 37,50 21,20

    Sixt Leasing 0,90 15,28 -0,52% 18,96 14,28

    TUI 0,54 3,92 -0,18% 11,36 2,42

    Villeroy+Boch VZ 0,55 15,65 -0,32% 16,10 8,44

    Volkswagen St. 4,80 181,70 +2,19% 182,70 99,16

    WCM 0,06 4,10 +0,49% 5,52 2,46

    Wüstenr. & Württ. 0,65 17,18 +0,23% 19,98 11,10

    AUSLANDSAKTIEN52-Wochen

    Land 3.2. Veränd. Hoch TiefAlphabet USA1726,60 +7,85%1728,80 938,00

    Alstom FR 46,16 -1,24% 49,26 29,04Amazon USA2802,50 -0,37%3000,001431,00Amgen USA 194,20 -3,33% 232,95 161,04

    Apple USA 111,62 -1,03% 119,70 49,28

    Bank America USA 25,96 +0,27% 32,52 16,94Cisco USA 38,08 +0,79% 46,07 28,94Citigroup USA 49,52 -0,95% 73,82 31,34

    Credit Suisse CH 11,04 +2,03% 12,90 5,70eBay USA 48,58 +1,68% 53,68 24,40

    Facebook USA 222,05 +0,05% 257,20 126,16

    General Electric USA 9,27 -0,03% 12,10 5,03

    General Motors USA 45,52 +3,88% 47,26 14,53IBM USA 98,72 -1,28% 144,15 84,42

    Intel USA 47,88 +0,48% 62,67 37,03

    McDonald’s USA 174,24 -1,24% 201,30 119,38

    Microsoft USA 201,85 +1,04% 202,40 120,20

    Nike USA 115,38 -0,02% 121,76 56,37

    Pfizer USA 29,15 +0,17% 36,30 26,00

    Royal Dutch Shell GB 15,33 +0,62% 24,18 9,87

    Sony JP 92,45 +11,25% 94,99 44,24

    Tesla USA 712,90 -2,01% 743,00 65,22

    DEVISENReferenz- Preise für 1 Eurokurse EZB am Bankschalter

    3.2.2021 für 1 Euro Ank. Verk.

    China (Renmimbi) 7,7623 7,05 8,67

    Dänemark (dän. Kronen) 7,4375 7,10 7,86

    Großbrit. (brit. Pfund) 0,8814 0,84 0,94

    Hongkong (Hongkong Dollar) 9,3150 8,70 10,55

    Japan (japan. Yen) 126,2500 120,21 133,99

    Kanada (kan. Dollar) 1,5373 1,46 1,63

    Marokko (marokkan. Dirham) - 9,31 12,95

    Norwegen (norw. Kronen) 10,3540 9,85 11,03

    Polen (poln. Zloty) 4,4917 4,21 4,85

    Russland (russ. Rubel) 91,2217 83,22 105,32

    Schweden (schw. Kronen) 10,1303 9,66 10,72

    Schweiz (schweizer. Franken) 1,0804 1,03 1,14

    Sri Lanka (Sri Lanka Rupee) - 189,06 278,37

    Südafrika (südafr. Rand) 17,9412 16,81 20,66

    Thailand (thail. Baht) 36,1110 33,80 39,83

    Tschechien (tschech. Kronen)25,9250 24,51 28,13

    Ungarn (ungar. Forint) 355,5100 332,72 393,13

    USA (US-Dollar) 1,2017 1,15 1,27

    GELD & KAPITALLeitzins Europ. Zentralbank 0,00 %

    Umlaufrendite Bundesanleihe -0,50 %

    Bundesanleihen

    10 Jahre -0,59 %

    30 Jahre -0,04 %

    Indizes

    Bund Future (Ind.) 176,40

    REX 145,80

    Kreditzinsen

    Hypothekenzinsen 10 Jahre effektiv 0,40 - 0,63 %

    Hypothekenzinsen 5 Jahre effektiv 0,35 - 0,60 %

    Ratenkredit 5.000 Euro 3 Jahre 1,55 - 3,29 %

    Ratenkredit 5.000 Euro 6 Jahre 1,55 - 3,99 %

    RohölRohöl WTI USA (US-$/Barrel) 55,03 (53,54)Rohöl Brent London (US-$/Barrel) 58,75 (57,93)

    Rohöl Brent London

    1827

    36

    45

    54

    63

    M A M J J A S O N D J F

    METALLEGold London (US-$ / Unze) 1833,10 (1862,95)

    Gold Frankf. (Euro/kg) Verkauf 52100 (51800)

    Feinsilber (Euro/kg) Verkauf 780,53 (776,68)

    Platin (Euro/g) 31,81 (31,58)

    Aluminium 99,7% (Euro/100kg) 190,00 (188,00)

    Kupfer HG Basis LME DEL(Euro/100kg) 660,02/ 662,77

    MK Kupfernotierung (Euro/100kg) 768,37 (759,80)

    Messing MP 58 (Euro/100kg) 570,00 (564,00)

    Messing MS 58 I (Euro/100kg) 580,00/ 599,00

    Messing MS 58 II (Euro/100kg) 635,00/ 635,00

    Erläuterung:xD = ex Dividende, v = Dividendenvorschlag. � = EuroStoxx50. Alle Aktien u. Investmentnotierungen erfolgen in Euro.Metalle: Vortag in () Spanne in /Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle: AID Hannover

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    Wirtschaft · Börse Donnerstag, 4. Februar 20216

    24 Stunden – 7 Tage die Woche:www.goslarsche.de

    Seattle. Der Aufstieg Andy Jassyszum neuen Chef des weltgrößtenOnline-Allesverkäufers verdanktsich einer Geschichte, die typischist für Amazon. Anfang der 2000-er-Jahre habe Oberboss Jeff Bezos,der ab Herbst in den Verwaltungsratwechselt, ihn gebeten, den Wild-wuchs im Betriebssystem des Un-ternehmens zu beschneiden, erzähl-te der 53-Jährige einmal vor Jour-nalisten. Das digitale Großreinema-chen endete damit, dass riesigeRechner-Kapazitäten frei wurden.„Warum vermieten wir das nicht?“,fragte Jassy. Gesagt, getan. DieWeichen für eine besondere Erfolgs-geschichte waren gestellt.

    Zwar ist Amazon binnen einesVierteljahrhunderts der global un-umschränkte Online-Händler ge-worden. Im vergangenen Jahr lagder Umsatz bei 390 Milliarden Dol-lar (325 Milliarden Euro). Doch üp-pig sind die Gewinn-Margen nichtdurchweg.

    Das sieht in der 2006 von demRockmusik- und Eishockey-Fan ausdem Großraum New York aufgebau-ten Konzern-Sparte AWS (AmazonWeb Services) ganz anders aus.2020 warfen Jassys Computer-Ser-ver-Farmen bei 45 Milliarden Dol-lar Umsatz 13,5 Milliarden DollarGewinn ab – mehr als die Hälfte desKonzern-Profits von 21 Milliarden.

    Airbnb und die Hotelkette Kem-pinski listen hier freie Betten, Net-flix streamt darüber Filme und Se-rien. Zwei Drittel aller Dax-Unter-nehmen sind hier vertreten. Selbstder Geheimdienst CIA und dasUS-Heimatschutzministerium nut-zen die zwischen Mumbai, Peking,Sydney und Frankfurt installiertenMega-Speicherplätze für Daten.

    AWS ist weit vor Microsoft oderGoogle mit einem Marktanteil vonüber 30 Prozent der weltgrößte Ver-mieter von IT-Dienstleistungenüber das Internet, sprich in der„Cloud“. Seit der Gründung vor 14Jahren wurden über 60-mal die

    Preise gesenkt – und der Konkur-renz das Wasser abgegraben. Ohnedie stetig wachsenden Profite der„Wolke“, sagen Analysten in Wa-shington, wäre die Expansion desan der Börse auf 1,6 Billionen Dollartaxierten Konzerns ebenso unwahr-scheinlich gewesen wie Bezos’ Auf-stieg zum zweitreichsten Mann derWelt (hinter Teslas Elon Musk).

    „Glauben ans Wachstum“

    Mit der Bestellung des 1997 nachAbschluss der Harvard BusinessSchool ins Unternehmen eingetrete-nen Jassy, der meist schüchtern auf-tritt, bekräftigt Bezos „den Glaubenan weiteres Wachstum in der Bran-che der Rechenfabriken“, sagen Ex-perten in US-Zeitungen. Jassy hattesich rückblickend schon 2012 als Vi-sionär entpuppt. Damals sagte derwie Bezos in Daten, permanente In-novation, Sparsamkeit und Fokus-sierung auf Kunden versessene Ma-

    nager: „Die Web Services haben dasPotenzial, das größte Geschäft vonAmazon zu werden, größer noch alsder Internethandel.“

    Mit Bezos geht 26 Jahre nachGründung des als Online-Buchladengestarteten Konzerns aus Seattlemit heute 1,3 Millionen Mitarbei-tern einer der erfolgreichsten Unter-nehmer der vergangenen 100 Jahrezu einem günstigen Zeitpunkt inszweite Glied. Im letzten Quartal2020 betrug der Umsatz über 125Milliarden Dollar – plus 44 Prozentgegenüber dem Vorjahreszeitraum.Während andere Unternehmenstrauchelten, hat Amazon in derCorona-Pandemie in nahezu allenSparten zugelegt.

    Der 57-Jährige verfügt über einPrivatvermögen von rund 190 Milli-arden Dollar. Neben der künftigenRolle im Verwaltungsrat, zu derauch das Aufspüren neuer Ge-schäftsideen gehöre, will sich derseit seiner Scheidung mit der Mo-

    deratorin Lauren Sánchez liierteUnternehmer auf seine Steckenpfer-de konzentrieren. Dazu gehört dasRaumfahrt-Unternehmen Blue Ori-gin, das mit Elon Musks SpaceXkonkurrieren will. Mit zwei großenFonds setzt sich Bezos, auf den phi-lanthropischen Spuren von Micro-soft-Gründer Bill Gates wandelnd,für Kinder in sozial prekären Ver-hältnissen und gegen den Klima-wandel ein. Außerdem liegt ihm die2013 gekaufte „Washington Post“weiter am Herzen.

    Jassy übernimmt kein einfachesErbe. Bewunderung und Verachtungfür Amazon liegen nicht nur imStammland USA nah beieinander.Der omnipräsente Konzern gilt alsVernichter des konventionellenBuch- und Einzelhandels, sorgtdurch fragwürdige Arbeitsbedin-gungen für Schlagzeilen und hat es,wie Google, Apple und Co., in punc-to Steuervermeidung zu einigerMeisterschaft gebracht.

    Politik: Einfluss beschneiden

    Politisch weht den Mega-Konzer-nen kalter Wind ins Gesicht. Wett-bewerbsbehörden zwischen Berlin,Brüssel und Washington werfen et-wa Amazon vor, den Handel zu ver-zerren und kleinere Unternehmenvia Datenabschöpfung zu benach-teiligen. Jeff Bezos persönlich muss-te sich im vergangenen Sommererstmals einer unangenehmen Be-fragung durch den US-Kongress un-terziehen.

    Damals beendete der Justizaus-schuss eine 16-monatige Untersu-chung mit dem Befund, dass Ama-zon über eine ungesunde Markt-macht verfüge, die dringend zu bre-chen sei. Der Schlüsselsatz, mitdem sich demnächst Andy Jassy be-schäftigen muss, lautete: „Unter-nehmen, die einst Außenseiter-Start-ups waren, die den Status quoherausgefordert haben, sind Mono-pole geworden, wie wir sie zuletzt inder Ära der Ölbarone und Eisen-bahn-Tycoons gesehen haben.“

    Jeff Bezos gibt die Führung des Onlinehandelsriesen ab – Nachfolger Andy Jassy setzt auf andere Geschäftsfelder

    Der „Herr der Wolke“ steuert AmazonVon Dirk Hautkapp

    Der neue Amozon-Chef Andy Jassy tritt, anders als Unternehmensgründer Jeff Bezos,eher schüchtern auf. Foto: Brekken/AP/dpa

    Braunschweig. Der Miba-Konzernaus Österreich will das BHW-WerkBraunschweig, an dem er die Mehr-heitsbeteiligung hält, schließen.Das bestätigte ein Miba-Sprecherunserer Zeitung. Betroffen sind nachAngaben der IG Metall knapp 300Mitarbeiter. Laut Unternehmen gibtes keine Möglichkeit für eine Ret-tung, es gehe nur noch um Einzel-heiten der Schließung. Die IG Me-tall kündigt Protest an.

    Das Werk, den meisten wohl un-ter dem alten Namen Zollern BHWbekannt, stellt Gleitlager für Moto-ren her. Wie Miba mitteilte, ist dieNachfrage seit Jahren rückläufig.Das Unternehmen sei bestrebt, so-zialverträgliche Lösungen für dieMitarbeiter zu finden. Daher wür-den Gespräche mit dem Betriebsratangestrebt.

    In einer Mitteilung der IG Metallverweist Betriebsratschef MartinGrun auf eine Standort- und Be-schäftigungssicherung, die 2019 zu-gesagt worden sei. Seinerzeit wardie Kooperation von Miba undZollern nur durch eine Erlaubnisvon Bundeswirtschaftsminister Pe-ter Altmaier (CDU) ermöglicht wor-den, für die sich die Gewerkschafteingesetzt hatte. Grun: „Schäbigerkann man mit seiner Belegschaftnicht umspringen.“ Kritik kommtauch von Eva Stassek, Chefin derIG Metall Braunschweig: „Eine soexistentielle Entscheidung einfachzu verkünden, ist das Allerletzte.“Die Gewerkschaft ruft für Donners-tag, 12.05 Uhr, zu einem Protest vordem Werkstor auf. wei

    Aus für BHW-WerkBraunschweig

    Im Vergleich zur Vorwoche: teurer

    Die folgenden Heizölpreise (mitMehrwertsteuer) je 100 Liter, wur-den ermittelt vom Verein Braun-schweiger Mineralölhändler.

    Bei einer Haushaltsabnahme von1000 Litern: 71,10 bis 72,29 Euro3000 Litern: 62,89 bis 64,08 Euro5000 Litern: 61,67 bis 62,86 Euro7000 Litern: 61,06 bis 62,25 Euro

    HEIZÖLPREISE

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    Jemand, der morgens nicht so leichtaus dem Bett kommt, seine Erledi-gungen eher abends macht und erstin der Nacht zur Höchstform auf-läuft, der wird häufig als „Nachteu-le“ bezeichnet. Der Titel kommtnicht von ungefähr: Denn die aller-meisten Eulen sind Dämmerungs-und Nachttiere.

    Tagsüber sind Eulen nur selten zusehen. Sie schlafen und versteckensich gerne in Bäumen, hocken zwi-schen Felsen oder in leer stehendenGebäuden. Auch durch ihr braunesFederkleid sind die Tiere meistschwer zu entdecken. Einige Eulensind etwas heller, andere dunkler. Inder Regel sind sie aber alle gut ge-tarnt und so besser vor Fressfeindengeschützt. Während große Eulenkaum von anderen Tieren gejagtwerden, müssen sich die kleinerenvor natürlichen Feinden wie Adlern,Habichten, Mardern oder auch Kat-

    zen und anderen Eulen in Acht neh-men.

    Wenn es dunkel wird, erwachendie meisten Eulen erst richtig zumLeben: In der Abenddämmerungbeginnen sie ihre Beutezüge. Dabeihelfen ihnen ihr gutes Gehör und ih-re großen, starr nach vorne gerich-teten Augen. däm

    Eulen sind nachtaktiv

    Es gibt verschiedene Eulen: Hier seht ihreine Schleiereule. Foto: Pixabay

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