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TRAINING MIT STEFAN QUIRMBACH FOTOS: STEFAN VON STENGEL 19 Der Grund für die „alte“ Technik lag vor allem an der Bauweise der Schläger. Die alten Wedges (oben rechts) hatten nur eine ganz schmale Sohle, die wie ein Spaten direkt in den Sand eindrang. Daher war es notwendig, den Schlägerkopf aufzudrehen, denn dann konnte die Schlägerrückseite auf den Boden prallen. Die offene Stellung sollte die Verdrehung der Schlagfläche ausglei- chen. Die modernen Sandwedges (oben links) benötigen dass alles nicht mehr, denn sie haben meistens 56 Grad Loft und eine tiefer liegende, hintere Kante. Der Winkel zwischen der hinteren und der vorderen Kante heißt „Bounce“. Er sollte zwischen 10 und 13 Grad haben. Dadurch prallt die Sohle vom Sand ab, es nicht nötig ist, die Schlagfläche bei normal hohen Bunkerkanten zu öffnen. Mit einem modernen Sandwedge benötigen Sie die Verdrehungen von Schlägerkopf und Stand nicht. Der Winkel von 56 Grad hilft ihnen über jede Bunkerkante zu kommen – außer Sie stehen im berühmten Road Hole-Bunker am 17. Loch des Old Course von St. Andrews. Die hintere „Rutsche – Kante“ lässt den Schlägerkopf leicht durch den Sand gleiten. Richten Sie sich daher mit den Füßen parallel zum Ziel aus und beugen ihre Knie etwas mehr als üblich (Bild 2). Der Ball sollte weiter vorne im Stand liegen. Danach benötigen Sie nichts anderes mehr als lockere Handgelenke und weiche Beine. Bevor Sie das Sandhindernis betreten, sollten Sie neben dem Bunker auf dem Gras ein paar Probeschwünge machen. Wichtig dabei ist, dass die Sohle den Boden streift (Bild 3). Der Schwung muß wegen der Dämpfung des Sandes etwas größer sein, als wen Sie den Ball vom Gras aus der gleichen Entfernung spielen. Dann stel- len Sie sich in der oben be- schriebenen Art und Weise an den Ball und vollziehen den gleichen Schwung, wie vorher auf dem Gras trainiert. Der Schläger wird dann wunderbar durch den Sand gleiten (Bild 4) und der Ball weich auf dem Grün landen. Bunker- technik Im Bunker wird der Unterschied zwischen der traditionellen und der modernen Art, Golf zu spielen, besonders deutlich Stefan Quirmbach, seit über 20 Jahren Golfprofessional und Präsident der PGA of Germany, betreibt eine Golfschule im Hardenberg GolfResort bei Göttingen. Infos: www.StefanQuirmbach.de Die meisten Amateure haben im Bunker folgende techni- sche Idee: 1. Den Schläger aufmachen. 2. Den Stand öffnen. 3. Von außen schwingen und ca. 3 – 5 cm vor den Ball in den Sand schlagen. Zudem denken viele, dass der Bunkerschlag einem Pitch gleicht. Das führt dann häu- fig dazu, dass der Spieler viel zu viel Kraft aufwenden muß, um den Ball aus dem Bunker heraus zubekommen. Oftmals bleibt er aber im Bunker liegen, denn der Schlägerkopf dringt bei der beschriebenen Technik viel zu viel in den Sand ein und der Schlag wird dadurch zu stark abgebremst. 1 2 3 4 Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei:

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Der Grund für die „alte“ Technik lag vor allem an derBauweise der Schläger. Die alten Wedges (oben rechts)hatten nur eine ganz schmale Sohle, die wie ein Spatendirekt in den Sand eindrang. Daher war es notwendig,den Schlägerkopf aufzudrehen, denn dann konnte dieSchlägerrückseite auf den Boden prallen. Die offeneStellung sollte die Verdrehung der Schlagfläche ausglei-chen.Die modernen Sandwedges (oben links) benötigen dass alles nicht mehr, denn sie haben meistens 56 Grad Loft und eine tiefer liegende, hintere Kante. Der Winkel zwischen der hinteren und der vorderen Kante heißt„Bounce“. Er sollte zwischen 10 und 13 Grad haben.Dadurch prallt die Sohle vom Sand ab, es nicht nötig ist,die Schlagfläche bei normal hohen Bunkerkanten zu öffnen.

Mit einem modernen Sandwedge benötigen Sie dieVerdrehungen von Schlägerkopf und Stand nicht. DerWinkel von 56 Grad hilft ihnen über jede Bunkerkantezu kommen – außer Sie stehen im berühmten RoadHole-Bunker am 17. Loch des Old Course von St.Andrews. Die hintere „Rutsche – Kante“ lässt denSchlägerkopf leicht durch den Sand gleiten. Richten Siesich daher mit den Füßen parallel zum Ziel aus undbeugen ihre Knie etwas mehr als üblich (Bild 2). DerBall sollte weiter vorne im Stand liegen. Danachbenötigen Sie nichts anderes mehr als lockereHandgelenke und weiche Beine.

Bevor Sie das Sandhindernisbetreten, sollten Sie neben demBunker auf dem Gras ein paarProbeschwünge machen.Wichtig dabei ist, dass dieSohle den Boden streift (Bild 3).Der Schwung muß wegen derDämpfung des Sandes etwasgrößer sein, als wen Sie denBall vom Gras aus der gleichenEntfernung spielen. Dann stel-len Sie sich in der oben be-schriebenen Art und Weise anden Ball und vollziehen dengleichen Schwung, wie vorherauf dem Gras trainiert. DerSchläger wird dann wunderbardurch den Sand gleiten (Bild 4)und der Ball weich auf demGrün landen.

Bunker-technik

Im Bunker wird der Unterschied zwischen der traditionellen und der modernen Art,Golf zu spielen, besonders deutlich

Stefan Quirmbach,seit über 20 JahrenGolfprofessional undPräsident der PGA ofGermany, betreibt eineGolfschule im HardenbergGolfResort bei Göttingen.• Infos:www.StefanQuirmbach.de

Die meisten Amateure habenim Bunker folgende techni-sche Idee:1. Den Schläger aufmachen.2. Den Stand öffnen.3. Von außen schwingen undca. 3 – 5 cm vor den Ball inden Sand schlagen.Zudem denken viele, dass derBunkerschlag einem Pitchgleicht. Das führt dann häu-

fig dazu, dass der Spieler vielzu viel Kraft aufwendenmuß, um den Ball aus demBunker heraus zubekommen.Oftmals bleibt er aber imBunker liegen, denn derSchlägerkopf dringt bei derbeschriebenen Technik viel zu viel in den Sand ein undder Schlag wird dadurch zustark abgebremst.

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Wir bedanken unsfür die freundlicheUnterstützung bei: