29
I Friedrich-Schiller-Universität Jena WiSe08/09 Institut für Geographie GEO 402: „Ableitung von Landoberflächenparameter“ Modulverantwortliche: Prof. Dr. Christiane Schmullius Methoden der fernerkundlichen Detektion und Analyse von Feuer- und Brandflächen und deren Anwendung in den Savannengebieten des Kruger Nationalparks, Süd Afrika Hausarbeit vorgelegt von: André Armstroff Studiengang: Geoinformatik M. Sc.

FE-Feueranalyse Im KNP

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: FE-Feueranalyse Im KNP

I

Friedrich-Schiller-Universität Jena WiSe08/09

Institut für Geographie

GEO 402: „Ableitung von Landoberflächenparameter“

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Christiane Schmullius

Methoden der fernerkundlichen Detektion und Analyse

von Feuer- und Brandflächen und deren Anwendung in

den Savannengebieten des Kruger Nationalparks, Süd

Afrika

Hausarbeit

vorgelegt von:

André Armstroff

Studiengang: Geoinformatik M. Sc.

Page 2: FE-Feueranalyse Im KNP

II

Inhalt

1 Einleitung………………………………………………………………………… .……. 1

2 Untersuchungsgebiet…………………………………………………………… …… 1

2.1 Allgemeine Grundlagen……………………………………………………..... 1

2.2 Brand-Historie des Kruger Nationalparks…………………………………… 2

3 Physikalische Grundalgen von Landschaftsbränden… …………….………… 5

3.1 Brandsysteme / Brandinitiierung…………………………………………….. 5

3.2 Brandtypen…………………………………………………………………….. 6

3.3 Terminologie zur Quantifizierung von Bränden…………………………….. 7

4 Feuer- und Brandflächenanalyse in der Fernerkundu ng……………………… 9

4.1 Änderung der spektralen Eigenschaften durch Brände in Abhängigkeit

der räumlichen Auflösung …………………………….……………………… 9

4.2 Sensoren zur Feuer- und Brandflächenanalyse……………………………. 10

4.2.1 MODIS………………………………………………………………….. 10

4.2.2 AVHRR…………………………………………………………………. 11

4.2.3 Andere Sensoren……………………………………………………… 11

4.3 Methoden zur Feuer- und Brandflächenanalyse…………………………… 12

4.3.1 Aktive Feuer…………………………………………………………… 12

4.3.1.1 MODIS-Aktiv-Feuer-Produkt und andere Ableitungen……. 12

4.3.1.2 Weitere Beispiele zur Untersuchung aktiver Feuer……….. 14

4.3.2 Brandflächen…………………………………………………………… 15

4.3.2.1 MODIS-Brandflächen-Produkt und andere Ableitungen….. 15

4.3.2.2 Weitere Beispiele zur Untersuchung von Brandflächen….. 17

5 Diskussion und Ausblick………………………………… ………………………..... 18

Literatur…………………………………………………………………………………. 20

Page 3: FE-Feueranalyse Im KNP

1

1 Einleitung

Feuer stellen in vielen Ökosystemen fest integrierte Prozesse dar, die zum Erhalt von Struktur,

Zusammensetzung sowie Funktionen der Landschaft beitragen. Dies trifft insbesondere auf die

saisonal trockenen Savannengebiete zu, zu denen auch der Kruger Nationalpark gehört (VAN

WILGEN et al. o.J.: 22).

Die Brände können auf unterschiedlichsten räumlichen und zeitlichen Skalen wirken und somit

eine breite Spanne von Prozessen beeinflussen. Auf lokaler Ebene beispielsweise wird die

Zersetzung organischer Substanz vorangetrieben oder das Auskeimen junger Pflanzen gefördert.

Auf regionalen Skalen können Feuer erheblichen Einfluss auf Erosionsprozesse haben und setzen

große Mengen an Schadstoffen frei, die für Mensch und Tier eine Gefahr darstellen können. In

globaler Hinsicht können durch Feuer atmosphärische sowie biogeochemische Kreisläufe und der

Strahlungshaushalt verändert werden(LENTILE et al. 2006: 319f.).

Systematische Beobachtung und Analyse aller mit Feuer in Zusammenhang stehender Prozesse

ist von Nöten um ein angepasstes Ökosystemmanagement sowie Input-Daten für

biogeochemische Modelle zu gewähren. Hierbei stellt die Fernerkundung ein probates Mittel dar,

das relativ kostengünstig, großflächig Daten über aktive Feuer und Post-Feuer-Effekte liefern

kann. Daher soll sich in dieser Arbeit mit den entsprechenden Methoden, wie sie in den

Savannengebieten des südlichen Afrika im Allgemeinen, bzw. des Kruger Nationalparks im

Speziellen zur Anwendung kommen, befasst werden (LENTILE et al. 2006: 320, ROY 2001: 1).

2 Untersuchungsgebiet

2.1 Allgemeine Grundlagen

Bei dem Untersuchungsgebiet handelt es sich um den Kruger Nationalpark (siehe Abb. 1).

Dieser ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas und befindet sich in den Provinzen Limpopo

und Mpumalanga (SAT o.J: o.S.). Der 1898 gegründete Nationalpark umfasst etwa 2 Millionen

Hektar und erstreckt sich vom Crocodile-River im Süden bis zum Limpopo im Norden über eine

Distanz von circa 350 Kilometern (GE 2008: o.S., SANP 2007: o.S.). Die maximale Ost-West-

Ausdehnung beträgt etwa 80 Kilometer (GE 2008: o.S.). Darüber hinaus befinden sich an seinen

Grenzen zahlreiche private Reservate, deren Grenzzäune zum Park teilweise entfernt wurden, um

dem Wild größtmöglichen Bewegungsfreiraum zu gewähren. Des Weiteren wurden internationale

politische Bemühungen unternommen die eine weitere Vergrößerung des Parks ermöglichten.

Beispielsweise kam man mit Nachbarländern Südafrikas überein, einige Grenzzäune

Page 4: FE-Feueranalyse Im KNP

2

niederzureißen und so den Kruger Nationalpark mit dem Limpopo Nationalpark Mozambique und

dem Gonarezhou-Nationalpark Simbabwes zum Great Limpopo Transfrontier Park zu vereinen

(KNP o.J.: o.S., SANP 2007: o.S., VERBESSELT et al. 2006: 400).

Der westliche Teil des Kruger-Parks befindet sich etwa auf einer Höhe von 800 Metern über

dem Meeresspiegel und fällt in den äußersten östlichen Ausläufern bis auf 150 Meter ab

(VERBESSELT et al. 2006: 400). Mit Ausnahme einiger Gebirgsausläufer im Süden und Norden

besteht der Park jedoch weitestgehend aus flachen aber welligen Gebieten (JARVIS et al. 2008:

o.S., VERBESSELT et al. 2006: 400).

Der Nationalpark befindet sich im Bereich subtropischen Klimas. Dieses ist durch zwei stark

unterschiedliche Jahreszeiten gekennzeichnet. Zum einen gibt es eine heiße Regenzeit während

der Sommermonate die von Oktober bis März dauert. Diese lässt den gesamten Park ergrünen und

die Flüsse über ihre Ufer treten. Zum anderen wird die Zeit von April bis September von einer

Trockenperiode dominiert, in der die Wasservorkommen auf die größeren permanenten Flüsse

und vereinzelte Wasserlöcher beschränkt sind. Die durchschnittliche Regenmenge pro Jahr beläuft

sich auf etwa 740 Millimeter im Süden und 450 Millimeter im Norden, wobei im Schnitt über

80% der Niederschläge (610 mm bzw. 390 mm) während der Regenzeit fallen (SANP 2007: o.S.).

Die mittleren Temperaturen belaufen sich während der Sommerperiode auf 23 bis 26 °C, in den

Wintermonaten hingegen auf 17 bis 20 °C (SANP 2007: o.S., VERBESSELT et al. 2006: 400).

Die Vegetation im Nordteil besteht im Wesentlichen aus Mopanebäumen (Cholophospermum

mopane) in Kombination mit Buschweiden (Combretum apiculatum). Darüber hinaus kommen

Affenbrotbäume (Adansonia digitata) und im äußersten Norden auch Fieberbäume (Acacia

xanthophloea) vor (SAT o.J.: o.S.). Im zentralen sowie südlichen Teil des Kruger-Parks sind

offene Gras- und Baumsavannen dominierend (siehe Abb. 2). Neben den auch hier auftretenden

Buschweiden gibt es ausgedehnte Marula- (Sclerocarya birrea) und Süßdornakazienbestände

(Acacia nigrescens) (JACOBS & BIGGS 2002: 1, SAT o.J.: o.S.).

2.2 Brand-Historie des Kruger Nationalparks

Feuer sind im Kruger Nationalpark ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems. Sie treten

gehäuft in der trockenen Winterzeit auf. Da diese seit jeher auch eine Bedrohung für den

Menschen darstellen, wurde Feuern bzw. deren Management stets besondere Aufmerksamkeit

geschenkt (LENTILE et al. 2006: 319, SANP 2007: o.S.).

Page 5: FE-Feueranalyse Im KNP

3

Abb. 1: Kruger Nationalpark (verändert nach FRANDSEN 2008: o.S.)

Page 6: FE-Feueranalyse Im KNP

4

Abb. 2: Gras- und Baumsavannenbestände im Kruger National Park (ANONYMOUS o.J.: o.S.)

In den Anfangsjahren des Parks bis 1926 gab es lediglich eine undifferenzierte Feuerpolitik,

die Brände allgemein als schlecht für die Umwelt eingestufte (WOODS et al. 2002: 1). In den

Folgejahren bis 1948 kam man dann zu der Einsicht, dass in einem solch großen Savannengebiet

Brände nicht vollständig vermieden werden können und sie möglicherweise sogar positive

Auswirkungen haben (WOODS et al. 2002: 1). Trotz dieser Einsichten gab es eine aktive

Bekämpfung jeglicher Feuer bis 1956, die auch die Errichtung von Feuerbarrieren beinhaltete, die

den Park in einzelne Brandblöcke unterteilen sollte (WOODS et al. 2002: 2). Erst 1956 wurde eine

vorschriftsmäßige Feuerpolitik etabliert, in der vom Management vorgesehene Brände toleriert

wurden (WOODS et al. 2002: 2). Anders entstandene Feuer (z.B. durch Blitze oder Brandstiftung)

hingegen wurden weiterhin aktiv bekämpft. Seit 1992 wurde auch die Bekämpfung von natürlich

hervorgerufene Brände im Sinne der Erhaltung des natürlichen ökologischen Zustands und der

Biodiversität eingestellt; selbst wenn diese die angelegten Feuerbarrieren überqueren (VAN

WILGEN et al. o.S.: 23, WOODS et al. 2002: 2).

Über die reine Weiterentwicklung in Feuermanagement im Kruger-Park wird auch der

Aufzeichnung jeglicher Brandaktivitäten große Bedeutung beigemessen. Dementsprechend

werden monatlich Karten erstellt, um sich einen Überblick darüber verschaffen zu können, in

welchen Gebieten des Nationalparks es wann gebrannt hat bzw. um was für Feuerarten und

welche Ursachen es sich gehandelt hat. Diese Karten beruhen auf Informationen der Park-Ranger

sowie der Fernerkundung (was die Bedeutung der unter 4. erläuterten Methoden umso mehr

hervorhebt) (SANP 2007: o.S.).

Page 7: FE-Feueranalyse Im KNP

5

3 Physikalische Grundlagen von Landschaftsbränden

Bei Landschaftsbränden handelt es sich, wie auch bei der gewöhnlichen Verbrennung um eine

chemische Reaktion, bei der organisches, im Allgemeinen natürlich entstandenes Material oxidiert

wird. Bei dieser werden neben Energie auch Gase (wie z. B. Kohlenmonoxid, Kohlendioxid oder

Stickstoffoxide) und nicht flüchtige Stoffe wie Teer, Ruß und Asche freigesetzt. Letztere nimmt

in Abhängigkeit der Vollständigkeit der Verbrennung im sichtbaren spektralen Bereich

Schattierungen von schwarze (unvollständig) bis weiß (vollständig) an (LENTILE et al. 2006: 329,

SERUP et al. 1999: 30ff.).

In Abhängigkeit von der Menge und der Beschaffenheit (insbesondere der Feuchtigkeit) des

zur Verfügung stehenden Brennmaterials sowie der Art der Brandinitiierung lassen sich

unterschiedliche Brandtypen ausmachen. Auf diese soll nach der Erläuterung der einschlägigen

Terminologie näher eingegangen werden (TROLLOPE et al. 2008: 2).

3.1 Terminologie zur Quantifizierung von Bränden

Um Brände und ihre Folgen genauer beschreiben und quantifizieren zu könne, existieren

verschiedene Begriffe, deren Verwendung in der Literatur jedoch sehr inkonsequent ist. Trotzdem

lassen sich nach LENTILE et al. (2006: 321) folgende wesentliche Quantoren unterscheiden: Fire

Severity, Burn Severity, Fire Intesity, Fire Radiative Power sowie Fire Radiative Energy.

Durch die Fire Severity wird im Allgemeinen quantifiziert, wie stark ein Ökosystem durch

einen Brand verändert wurde (LENTILE et al. 2006: 321). Somit wird sie häufig synonym zur Fire

Intensity verwendet; jedoch spielt bei dieser die Dauer des Brandes keine Rolle (LENTILE et al.

2006: 321). Meist bezieht sich die Fire Severity auf den Zustand direkt nach dem Brand (LENTILE

et al. 2006: 321). Allerdings kann auch die Dauer bis zur Rückkehr in den ursprünglichen

ökologischen Zustand, der sich über Jahre nach dem Brand erstrecken kann, eine Rolle für ihre

Quantifizierung spielen. Die Eigenschaften die zur Bestimmung der Fire Severity ermittelt werden

umfassen z. B. die Menge des verbrannten Materials, den Verbrennungsgrad von Bäumen, die

Änderung der Feuchtigkeit des Brandmaterials oder auch Verbrennungstiefe des Bodens (LENTILE

et al. 2006: 321, ROY et al. 2006: 112).

Die Fire Intensity last sich nach LENTILE et al. (2006: 322) durch zwei Faktoren quantifizieren:

die Ausbreitungsgeschwindigkeit in Metern pro Sekunde und die Energiefreisetzung in Kilowatt

je verbranntem Quadratmeter. Diese Faktoren werden insbesondere durch den Vegetationstyp, die

Feuchtigkeit, Windverhältnisse und die Topographie beeinflusst (LENTILE et al. 2006: 322).

Page 8: FE-Feueranalyse Im KNP

6

Weiterhin ist die Burn Severity zu erwähnen (LENTILE et al. 2006: 322). Sie beschreibt im

Allgemeinen die Zeit die benötigt wird, um nach einem Feuer wieder zum Ausgangszustand

zurückzukehren. Jedoch ist die genaue Verwendung sehr stark von der jeweiligen Anwendung

abhängig, je nachdem auf was der Fokus der Untersuch gerichtet ist (z. B. der Boden, der gesamte

Pflanzenbestand oder nur eine bestimmte Pflanzenart) (LENTILE et al. 2006: 322).

Die Fire Radiative Power (FRP) und die Fire Radiative Energy dienen nicht zur

Charakterisierung des Feuers an sich, sondern sie beschreiben lediglich die durch die

Verbrennung abgegebene Strahlungsenergie (LENTILE et al. 2006: 326). Hierbei bezeichnet die

FRP die jeweils aktuell abgegebene Strahlungsenergie und die FRE das Integral der FRP über die

Zeit (d. h. die von einem Feuer insgesamt durch Strahlung abgegebene Energie). Der Annahme

folgend, dass der Anteil der FRP an der gesamten vom Feuer freigesetzten Energie konstant ist,

lassen sich Rückschlüsse auf die Menge der verbrannten Biomasse ziehen (LENTILE et al. 2006:

326).

.

3.2 Brandsysteme / Brandinitiierung

Eine entscheidende Einflussgröße für den Verlauf eines Brandes stellt die Art seines Ursprungs

d. h. seiner Initiierung dar. Diese werden durch sogenannte Brandsysteme beschrieben. Nach

TROLLOPE & TROLLOPE (2004: o.S.) wird hierbei für die Gras- und Savannenlandschaften Afrikas

im Allgemeinen bzw. den Kruger Nationalpark im Speziellen zwischen dem lightning burning

system, dem patch mosaic burning system und den range condition burning system unterschieden.

Einzig das lightning burning system umfasst durch natürliche Ursachen entstehende Brände.

Diese werden durch Blitzeinschläge eingeleitet und stellen einen festen Bestandteil des im Park

bestehenden Ökosystems dar (SA 2008: o.S., TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S., TROLLOPE et al.

2008: 1). Vor allem zu Beginn der Trockenzeit fällt dabei die leichtentzündliche -während der

Regenperiode angehäufte- Biomasse den Flammen zum Opfer. Die räumliche Verteilung der

natürlich entstehenden Brände ist dabei weitestgehend zufällig, so dass jedes Landstück im Mittel

etwa alle fünf bis zehn Jahre durch natürliche Ursachen in Brand gesteckt wird (GOVENDER et al.

2006: 748, TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S., TROLLOPE et al. 2008: 1).

Das patch mosaic burning system (Landstück-Mosaik-Brand-System) umfasst die von den

Rangern des Parks von einem Punkt aus initiierten Feuer, die der Erhöhung bzw. Erhaltung der

Biodiversität (z. B durch Pionierpflanzen) dienlich sein sollen (TROLLOPE & TROLLOPE 2004:

o.S.). Im Rahmen dieses Systems werden gezielt ausgewählte Flächen (sogenannte fire

management units (FMUs)) in Brand gesetzt (in Abhängigkeit der seit dem letzten Brand

vergangenen Zeit bzw. der angehäuften Biomasse), wobei die Ausbreitung durch Feuerbarrieren

Page 9: FE-Feueranalyse Im KNP

7

unter Kontrolle gehalten wird (TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S., WOODS et al. 2002: 4).

Dadurch entsteht eine differenzierte Landschaft aus verbrannten und unversehrten Flächen.

Hierbei treten -wie auch beim lightning burning system- alle der unter 3.3 erwähnten Brandtypen

auf (NOAA 2008: o.S., TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S.). Weiterhin werden solche Feuer

hauptsächlich in der Trockenzeit eingeleitet; jedoch nur dann, wenn die Bedingungen für ein

kontrollierbares Abbrennen gut sind, das heißt wenn entsprechende Fire Danger Indices

(Feuergefahrenindizes) (FDI) entsprechend niedrige Werte liefern (SANP 2007: o.S., WOODS et

al. 2002: 4). Steigen die FDI-Werte und die Bedingungen werden entsprechend gefährlicher

(durch sinkende Feuchtigkeit, höhere Temperaturen etc.), werden keine weiteren Brände initiiert

(NOAA 2008: o.S., SANP 2007: o.S).

Ein weiteres von Menschen eingeleitetes Brandsystem ist das range condition burning system

(TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S.). Dieses wird dazu verwendet, aus dem Gleichgewicht

geratene Ökosysteme zu reaktivieren bzw. von unerwünschten Pflanzen zu befreien und somit ein

ausgewogenes Verhältnis zwischen Kraut-, Gras und Baumbeständen zu erzielen. Darüber hinaus

soll hierdurch auch der Überbeanspruchung der Vegetation auf kleinen Flächen durch

Verlagerung der Wildbestände erreicht werden (TROLLOPE & TROLLOPE 2004: o.S.).

Die Brandsysteme erfassen aber lediglich die erwünschten bzw. geduldeten Brände, die

entweder natürlich entstehen oder dem naturnahen Management des Parks zuträglich sind.

Darüber hinaus gibt es aber auch unerwünschte Feuer die insbesondere durch unachtsame

Parkbesucher, Wilddiebe u. ä. verursacht werden und die in den letzten Jahren immer mehr an

Bedeutung gewonnen haben (WOODS et al. 2002: 2f.).

3.3 Brandtypen

Generell können nach NOAA (2008: o.S.) vier verschiedene Feuerarten unterschieden werden

(siehe Abb. 3). Diese unterscheiden sich in erster Linie dadurch, wo im Vegetationsbeständ sie

sich ausbreiten. Dementsprechend erfolgt auch ihre Unterteilung in Bodenfeuer,

Oberflächenfeuer, Kronenfeuer und –als Ausnahme- die punktuellen Feuer (NOAA 2008: o.S.).

Bodenfeuer umfassen Brände der obersten Bodenschichten. Betroffen sind davon im

Wesentlichen die organischen Bestandteile wie Streu, Mull, Wurzeln oder auch möglicherweise

vorhandene Torfschichten. Bodenfeuer können Temperaturen bis zu 1000 °C erreichen und treten

häufig als sehr langsame Schwelbrände auf (AFP 2008: o.S.) Die dabei freigesetzte Energie pro

Zeiteinheit ist somit die niedrigsten von allen Brandtypen. Ihre Häufigkeit ist im Vergleich zu den

anderen Brandtypen verhältnismäßig selten. Jedoch sind sie zum einen (außer mit thermalen

Page 10: FE-Feueranalyse Im KNP

8

Sensoren) schwierig zu detektieren und zum anderen -wenn einmal entfacht- nur noch sehr

schwer unter Kontrolle zu bringen (KENNARD 2008: o.S., NOAA 2008: o.S.).

Oberflächenfeuer umfassen Brände in niedrigen Gras- und Buschbeständen. Darüber hinaus

können sie auch kleinere sowie abgestorbene Baumreste erfassen. Sie erreichen lediglich

Temperaturen bis etwa 260 °C, breiten sich im Vergleich zu den Bodenfeuern jedoch sehr schnell

aus (FRANKLIN et al. 1997: 613). Offenes Grasland fällt den Flammen dabei oftmals vollständig

zum Opfer, wobei die Wurzeln aber häufig unversehrt bleiben. Aus diesen können dann neue

Triebe sprießen, die zu einer sukzessiven Wiederbelebung des jeweiligen Ökosystems beitragen

können. Bäume und Büsche hingegen werden von Oberflächenfeuern selten vollständig

vernichtet. Jedoch können auch bei diesen durch veränderte Konkurrenzbedingungen sowie die

Verfügbarmachung der verkohlten, nährstoffreichen Überreste der Vorgängergeneration positive

Bedingungen für neu wachsende Keime und Triebe geschaffen. Inwiefern Oberflächenfeuer unter

Kontrolle zu bringen sind, hängt sehr stark davon ab, welche Windbedingungen herrschen, wie

viel Brennmaterial zur Verfügung steht und wie feucht dieses ist (KENNARD 2008: o.S., NOAA

2008: o.S., SANP 2007: o.S.).

Kronenfeuer zeichnen sich durch Brände hoher Büsche bzw. Baumkronen aus. Die von ihnen

freigesetzte Energie übersteigt die der Oberflächenfeuer bei weitem. So breiten sie sich in starker

Abhängigkeit vom Wind meist sehr schnell aus und erreichen dabei Temperaturen die 1000 °C

übersteigen können. Auch sie sind sehr stark vom Wind abhängig, der extrem hohe

Ausbreitungsgeschwindigkeiten begünstigen kann. Darüber hinaus lässt sich das Feuer noch in

Abhängigkeit der Windrichtung differenzieren. Besonders hohe Temperaturen werden dabei vor

allem auf der windzugewandten Seite des Feuers (dem sogenannten Head Fire erreicht), auf der

windabgewandten Seite hingegen (dem Back Fire) sind die freigesetzten Energien deutlich

geringer (BROCKETT & BUNTING 2008: 21). Kronenfeuer können schnell große Brandschneisen in

Bestände schlagen und sind meist nur äußerst schwer unter Kontrolle zu bringen (BUTLER et al.

2004: 1577, KENNARD 2008: o.S., NOAA 2008: o.S.).

Eine Sonderstellung nehmen die punktuellen Feuer ein, die keine Brände in einem bestimmen

Teil des Pflanzenbestandes bezeichnen, sondern die Gesamtheit von Brandtypen (meist jedoch

Kronen- und Oberflächenfeuer), die punktuell auch in größerer Entfernung vom ursprünglichen

Brandherd entstehen können. Ihre Ursache haben sie im Funkenflug (insbesondere aus

Kronenfeuern), so dass sie in ganz besonderer Weise vom Wind abhängig sind. Aber auch die

Topographie kann bei ihrer Ausbreitung eine wichtige Rolle spielen. Auf Grund ihres

großräumigen, sehr schnellen und nahezu unvorhersehbaren Auftretens lassen sie sich fast nicht

kontrollieren (NOAA 2008: o.S., TROLLOPE et al. 2008: 2).

Die einzelnen Brandtypen treten jedoch im seltensten Fall in ihren reinsten Formen auf. Häufig

liegen Misch- bzw. Übergangstypen vor, bei denen sich beispielsweise Oberflächenfeuer auf die

Page 11: FE-Feueranalyse Im KNP

9

Abb. 3: Feuerarten (verändert nach NOAA 2008: o.S.)

Baumkronen ausweiten. Auch hängen die genauen Eigenschaften der Brände von den

spezifischen Eigenschaften im Herd ab. Haupteinflussgrößen sind z. B. das verfügbare

Brennmaterial, dessen Wassergehalt (der entscheidend für den Grad der Rauchentwicklung ist),

die Sauerstoffzufuhr sowie die Art der Entzündung (MNR 2008: o.S., TROLLOPE et al. 2008: 2).

4 Feuer- und Brandflächenanalyse in der Fernerkundung

Die Fernerkundung wird etwa seit Mitte der 1980er Jahre zur Detektion und Analyse von

Feuern und Brandflächen verwendete, da sie insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten ein

verhältnismäßig billiges Mittel zur großflächigen Analyse darstellt (LENTILE et al. 2006: 321). Ein

weiterer Vorteil der Fernerkundung ist die Tatsache, dass sie gerade die Eigenschaften der

Erdoberfläche untersuchen kann, die von Feuern beeinflusst werden (z.B. Rauch- und

Hitzeentwicklung, Veränderung der Reflektionseigenschaften der Oberfläche bzw. der obersten

Bodenzentimeter (ALBERTZ 2001: 10ff., BUTLER 2008: o.S., SANP 2008: o.S.).

4.1 Änderung der spektralen Eigenschaften durch Brände in Abhängigkeit der räumlichen

Auflösung

Im Allgemeinen kommt es durch Landschaftsbrände zu einer Verminderung der

Vegetationsbedeckung bzw. zur Verkohlung der Bestände (durch das unvollständige Verbrennen

von Biomasse). Hierdurch wird zunächst eine starken Absenkung der Reflektanz im gesamten

sichtbaren und nahinfraroten Bereich (400 – 1300 nm) verursacht (LENTILE et al. 2006: 321, 330).

Diese zeichnet sich bei einer Analyse von Kronen- und Oberflächenfeuern mit Sensoren von über

30 Metern Auflösung deutlich in den spektralen Eigenschaften der beobachteten Brandfläche ab

(LENTILE et al. 2006: 321, ROY & LANDMANN 2005: 4197).

Page 12: FE-Feueranalyse Im KNP

10

Mit sehr hohen Auflösung von fünf Metern oder besser hingegen, kann es stellenweise auch

zum Anstieg der Reflexion durch weiße Ascheschichten (die aus der vollständigen

Biomasseverbrennung herrühren) kommen. Darüber hinaus kann im kurzwelligen Infrarot ein

gesteigerter Anteil an Bodenreflexion sowie ein verminderter Wassergehalt ebenfalls zu einer

Erhöhung der Gesamtreflektanz führen (LENTILE et al. 2006: 321, 330, ROY & LANDMANN 2005:

4197).

Einen weiteren wichtigen Einfluss auf die brandbedingte Änderung der Reflektanz haben die

Art sowie die Menge und der Zustand der vorab bestehenden Vegetation. Diese hängen

insbesondere vom vorherrschenden Biom (im Falle des Kruger Nationalparks Savanne mit

ausgedehnten Gras- bis Baumbeständen), der Jahreszeit (und der damit in Zusammenhang

stehenden Trockenheit oder Feuchte) und der vergangenen Zeit seit dem letzten Brand (die der

Vegetation zur Regeneration zur Verfügung stand) ab. Daraus folgt, dass bei einer Brandanalyse

der vor dem Feuer existierende Vegetationstyp mit berücksichtigt werden sollte (LENTILE et al.

2006: 321, SAT o.J.: o.S.).

4.2 Sensoren zur Feuer- und Brandflächenanalyse

Bei der Analyse aktiver Feuer und Brandflächen in den Savannengebieten des Kruger

Nationalparks kam in der Vergangenheit eine Vielzahl von Sensoren zum Einsatz. Hierbei ist

sowohl die Eignung aktiver also auch passiver Sensoren untersucht worden, wobei passive

Systeme (insbesondere mit höher spektraler Auflösung im sichtbaren bis mittleren bzw. thermalen

infrarot) weit häufiger verwendet werden als aktive. Diese wiederum lassen sich unterscheiden in

flugzeug- und satellitengestützte Systeme. Das folgende Kapitel soll einen Überblick über einige

der im Kruger-Park verwendete Sensoren und die mit ihren Daten durchgeführten

Untersuchungen geben (LENTILE et al. 2006: 324).

4.2.1 MODIS

MODIS (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) ist ein Sensor, der 1999 mit Terra,

dem ersten EOS (Earth Observation System)-Satelliten der NASA (National Aeronautics and

Space Adminstration) gestartet ist (ROY 2001: 1). Er besitzt eine globale Abdeckung und wurde

entwickelt um Langzeitdaten über die Atmosphäre sowie terrestrische und marine Ökosysteme zu

erheben (ROY 2001: 1).

Page 13: FE-Feueranalyse Im KNP

11

Die zeitliche Auflösung von MODIS beträgt zusammen mit der Plattform Aqua (die 2002 mit

einem weiteren MODIS-Instrument an Bord gestartet wurde) weniger als einen Tag (für alle

Gebiete über etwa 30 ° nördlicher und südlicher Breite) (JUSTICE o.J.: o.S., JUSTICE et al. 2002: 3).

Er nimmt Daten mit räumlichen Auflösungen von 250 m (Kanal 1 und 2), 500 m (Kanal 3 bis 7)

und 1000 m (Kanal 8 bis 36) im Nadir in 36 spektralen Kanälen auf, die von 405 bis 14385 nm

reichen (BARNES et al. 1998: 1089, JUSTICE et al. 2002: 4) und seine Schwadbreite beträgt etwa

2330 km (JUSTICE 2002: 4, ROY 2001: 1).

4.2.2 AVHRR

Bei AVHRR (Advanced Along Track Scanning Radiometer) handelt es sich um einen Sensor,

der auf den NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration)-Satelliten seit 1978

eingesetzt wird und der ebenso wie MODIS eine globale Abdeckung besitzt (JONES 1997: o.S.,

USGS 2006: o.S.). Er wurde für meteorologische und ozeanische Anwendungen entwickelt, so

dass die Sättigung seines thermalen Kanals (Kanal 5 (siehe Tab. 1) bei etwa 47 °C liegt und somit

nicht für die Feueranalysen geeignet ist (JONES 1997: o.S., USGS 2006: o.S.).

AVHRR umkreist die Erde 14-mal täglich in einer Höhe von 833km und erreicht somit bei

einer Schwadbreite von 2399 km eine etwa eintägige temporale Auflösung (JONES 1997: o.S.,

USGS 2006: o.S.). Er liefert Daten in drei verschiedenen Formaten: High Resolution Picture

Transmission (HRPT), Local Area Coverage (LAC) mit einer räumlichen Auflösung von je 1,1

km und Global Area Coverage (GAC) mit einer räumlichen Auflösung von 5km (JONES 1997:

o.S.).

Tab. 1: AVHRR-Kanäle (verändert nach JONES 1997: o.S.)

Kanal Kanalbreite

(μm)

Bereich des elektro-

magnetischen Spektrums

Verwendung in der

Feuerdetektion

Verwendung in der

Fernerkundung allgemein

1 0,58 - 0,68 sichtbar Rauch optische FE / Albedo / Wolken

2 0,72 - 1,1 nahes infrarot Rauch Vegetation / Wasser / Wolken

3 3,55 - 3,93 mittleres infrarot Feuer Feuer / warme Oberflächen

4 10,3 - 11,3 fernes infrarot Feuer Meeresoberflächentemp.

5 11,5 - 12,5 fernes infrarot - Meeresoberflächentemp.

4.2.3 Andere Sensoren

Über MODIS und AVHRR hinaus existiert auch noch eine Vielzahl anderer Sensoren mit

denen versucht wurde aktive Feuer und Brandflächen in den Savannengebieten des Kruger-Parks

Page 14: FE-Feueranalyse Im KNP

12

zu analysieren. Beispiele hierfür werden unter 4.3 näher erläutert. Die entsprechenden Sensor-

Beschreibungen finden sich in Tabelle 2 (LENITLE 2006: 326).

Tab. 2: Eigenschaften von Sensoren, die zur Feuer- und Brandflächendetektion in den Savannengebieten des Kruger

Nationalparks verwendet wurden (nach ESA o.J.: o.S., ROBERTS et al. 2005: 3, USGS 2008: o.S.)

Sensor Startdatum Kanäle Wellenlängenbereich Abdeckung räumliche Auflösung temp. Auflösung

SEVIRI 2002 12 600 – 13400 nm Europa, Afrika 3km / 1km (HRV) 15 min

Landsat TM /ETM 1982 bzw.

1984 / 1999 7 450 – 12500 nm Global

30 m (120 m therm.,

15 m pan) 16 Tage

SPOT Vegetation 1998 4 430 – 1750 nm Global 1165 m 1 Tag

4.3 Methoden zur Feuer- und Brandflächenanalyse

Die mit den vorgestellten Sensoren durchgeführten Untersuchungen lassen sich wie bereits

erwähnt in die Analyse aktiver Feuer sowie der Brandflächen unterscheiden. Innerhalb dieser

Bereiche lassen sich jeweils wiederum zwei Anwendungsgebiete differenzieren: Zum Einen die

reine Detektion von Feuern bzw. Brandflächen, zum Anderen deren Analyse z. B. hinsichtlich der

Fire Radiative Power (aktive Feuer) oder der Heterogenität bzw. Vollständigkeit der Verbrennung

(Brandflächenanalyse) (LENTILE et al. 2006: 324, 328).

4.3.1 Aktive Feuer

4.3.1.1 MODIS-Aktiv-Feuer-Produkt und andere Ableitungen

Zur aktiven Feuerdetektion mit dem MODIS-Sensor (mit einer räumlichen Auflösung von

500m) werden im Wesentlichen die Kanäle 21 bzw. 22 und 31 verwendet (siehe Tab. 3) (JUSTICE

et al. 2006: 11). Aus diesen wird zunächst die Brightness Temperature (BT) abgeleitet (JUSTICE et

al. 2006: 11). Standardmäßig wird die BT vom 22. und 31. Kanal berechnet, da der 22. Kanal

einen geringeren Rauschanteil aufweist als der 21 (JUSTICE et al. 2006: 11). Da er jedoch auch

schneller gesättigt ist (bei 331 °K), wird bei entsprechend hohen BTs auf den 21. Kanal

ausgewichen (Sättigung bei 500 °K) (JUSTICE et al. 2006: 11).

Zusätzlich dienen die Kanäle 1, 2, 7 und 32 zur Ausmaskierung von Wasser, Wolken sowie

Pixeln in denen die BT durch spiegelnde Reflexion des Sonnenlichts unplausibel erhöht wurde

(JUSTICE et al. 2006: 9, 11). Am Ende dieser Maskierung stehen vier Klassen von Pixeln: missing

data, cloud, water (diese werden aus der weiteren Analyse ausgeschlossen) und Landpixel mit

denen weiter verfahren wird (JUSTICE et al. 2006: 11).

Page 15: FE-Feueranalyse Im KNP

13

Nach einer Initial-Klassifikation, in der potentielle Feuer-Pixel von Nicht-Feuer-Pixeln

getrennt werden, wird für jedes pot. Feuer-Pixel eine Nachbarschaftsanalyse durchgeführt

(beginnend mit einem 3x3-Pixel-Fenster (bis 21x21)) (JUSTICE et al. 2006: 11). Das

radiometrische Signal der pot. Feuerpixel wird mit dem der benachbarten Nicht-Feuer-Pixel

verglichen. Unterscheidet sich sowohl die BT des 22. (bzw. 21.) Kanals, als auch die BT-

Differenz zwischen dem 31. und 22. (/21.) Kanal deutlich von der des Nicht-Feuer-Hintergrundes

(d. h. der Nachbarschaft), erfolgt eine Klassifizierung als Feuer-Pixel (JUSTICE et al. 2006: 11).

Wie groß der Unterschied sein muss, hängt von der natürlichen Variabilität des

Hintergrundsignals ab. Alle Bildpunkte, für die die Nachbarschaftsanalyse (auf Grund mangelnder

Nicht-Feuer-Nachbar-Pixel) nicht durchgeführt werden kann, werden aus unknown klassifiziert

(JUSTICE et al. 2006: 11) Eine ausführlichere Beschreibung des Algorithmus erfolgt in GIGLIO et

al. (2003).

Tab. 3: Im MODIS-Active-Fire-Product verwendete Kanäle (verändert nach JUSTICE et al. 2006: 12)

Kanal Zentrale Wellen-

länge in nm Verwendung

1 650 Sonnenglanz-, Küsten- und Wolkenmaskierung

2 860 Maskierung von Sonnenglanz, sehr hellen Oberflächen, Küsten und Wolken

7 2130 Sonnenglanz- und Küstenmaskierung

21 3960 Feuerdetektierung und -charakterisierung

22 3960 Feuerdetektierung und -charakterisierung

31 11000 Feuerdetektierung und Wolkenmaskierung

32 12000 Wolkenmaskierung

In einer alternativen Variante des MODIS-Feuerprodukts (beschrieben in GIGLIO et al. 2003),

in der ebenfalls eine Vorab-Klassifikation der Nicht-missing-data-, Nicht-cloud- und Nicht-water-

Pixel durchgeführt wird, werden alle Pixel als potentielle Feuerpixel ausgewiesen deren BT des

21. (bzw. 22.) Kanals größer als 310°K, deren BT-Differenz zwischen 21. (/22.) und 31. Kanal

größer als 10 °K und deren Reflektanz im 2. Kanal geringer als 0,3 ist (GIGLIO et al. 2003: 274).

Der Weg vom potentiellen zum tatsächlichen Feuerpixel kann anschließend über zwei Wege

führen: Zum Einen über Schwellenwerte der im Original-Algorithmus beschriebenen Kriterien

(Unterschied zur Nachbarschaft), zum Anderen über eine Abfolge von sechs kontextbezogener

Tests (exakte Beschreibung in GIGLIO et al. 2003: 275-277).

Neben dem Versuch der Ableitung aktiver Brände aus MODIS-Daten spielt auch die

Validierung der hierdurch erhaltenen Produkte eine wichtige Rolle. Diese kann auf Basis

alternativer Datenerhebung geschehen. Beispielsweise werden von den Rangern des Parks Feuer,

Rauchfahnen, Feuer oder jegliche andere Landbedeckungsänderungen festgehalten. Eine

satellitenbasierte Validierung des MODIS-Aktiv-Feuer-Produkts wurde für das südliche Afrika z.

B. mittels ASTER(Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer)-Daten

Page 16: FE-Feueranalyse Im KNP

14

von MORISETTE et al. (2005) durchgeführt (da dieser Sensor ebenso wie MODIS auf der Terra-

Plattform sitzt) (NASA 2004: o.S). Diese konnte zeigen, dass zumindest für dieses Gebiet die

Weiterentwicklung des Aktiv-Feuer-Algorithmus von Version 3 zu Version 4 eine Verbesserung

der Genauigkeit bewirkte (CSISZAR, I. et al. 2006: 1757, MORISETTE et al. 2005: 4260f.).

Über die reine Detektion verbrannter Flächen hinaus gibt es auch Ansätze aus MODIS-Daten

die FRP (z. B. in WOOSTER et al. 2003 (australische Savanne)) oder aus dieser wiederum die Art

des Feuers (head oder back) abzuleiten (z. B. SMITH & WOOSTER 2005 (afrikanische Savanne)).

Wie SMITH & WOOSTER (2005) zeigten, lassen sich eine derartige Differenzierung auf Grund der

um eine Größenordnung niedrigeren Strahlungsenergiefreisetzung von back-Feuern gut auf

MODIS-Daten anwenden. Diese Methodik wurde bisher allerdings noch nicht auf das Gebiet des

Kruger-Parks angewandt (LENTILE et al. 2006: 326).

4.3.1.2 Weitere Beispiele zur Untersuchung aktiver Feuer

Neben MODIS wurden auch mit AVHRR Aktiv-Feuer-Detektion und –Analysen durchgeführt.

Beispielsweise wurde die Ableitung aktiver Feuerflächen für den gesamten afrikanischen

Kontinent von KOFFI et al. (1996) unternommen. Bei diesem Ansatz wird ein Multi-Kanal-

Grenzwert-Algorithmus, der sequenziell für alle Pixel abgearbeitet wird, auf AVHRR-GAC-

Daten angewandt. Damit ein Pixel hierbei als feuerbeinhaltend ausgewiesen wird, müssen vier

Kriterien erfüllt sein: Die BT von Kanal 3 muss über einem best. Schwellenwert liegen, die BT

von Kanal 3 muss größer als die von Kanal 4 plus einem best. Wert sein, die BT von Kanal 4

muss über einem best. Wert liegen und die top-of-atmosphere-Reflektanz von Kanal 2 muss unter

einem bestimmten Wert liegen (KOFFI et al. 1996: 225). Die entsprechenden Schwellenwerte bzw.

Summanden werden, da sie Ökosystem- und Saison-abhängig sind, für jeden Monat neu definiert

(KOFFI et al. 1996: 226).

Ein letztes Beispiel für die Untersuchung von Brandflächen (u. a.) der Savannengebiete im

Kruger Nationalpark stellt die Studie von ROBERTS et al. (2005) dar, die auf Daten des

geostationären SEVIRI (Spinning enhanced visible and infrared imager)-Sensors (siehe Abschnitt

4.2.3) basiert (LENTILE et al. 2006: 326). Der Algorithmus zur Extraktion der Feuer-Pixel basiert

auf dem des MODIS-Aktiv-Feuer-Produkts. Das heißt, es wird ebenfalls eine Vorab-

Klassifikation auf Basis einer statistischen Auswertung des mittleren (3900 nm) und thermalen

(10800 nm) Infrarot-Kanals durchgeführt um anschließend durch eine Nachbarschafts-

untersuchung (ebenfalls innerhalb dieser Kanäle) die Feuerpixel abzuleiten. Da bei SEVIRI der

Beleuchtungswinkel sowie die BT der Feuer-Umgebung stärker variieren kann, wurde in erster

Linie eine Anpassung der Grenzwerte vorgenommen (ROBERTS et al. 2005: 4-6).

Page 17: FE-Feueranalyse Im KNP

15

Anschließend findet eine Feuercharakterisierung nur auf den als Feuer ausgewiesenen Pixeln

statt. Hierbei wird für jedes Pixel die FRP mit folgender Formel nach ROBERTS et al. (2005: 2)

berechnet:

������ =���

�(��,��� − ���,���) (1)

Wobei Lh,MIR und Lbk,MIR die Strahlung des aktiven Feuers bzw. des Hintergrundes bezeichnen,

Asampσ die Fläche eines Pixels (in Abhängigkeit des Blickwinkels σ) und a eine empirische

Konstante (ROBERTS et al. 2005: 2).

4.3.2 Brandflächen

Neben der Analyse aktiver Feuer gibt es eine Vielzahl von Anwendungen bei denen die

Brandflächen analysiert werden. Die überwiegende Mehrheit dieser basieren auf der Detektion

von spektralen Änderungen die während des Feuers stattfinden. Im Folgenden sollen einige dieser

Untersuchungen vorgestellt werden (LENTILE et al. 2006: 327).

4.3.2.1 Modis-Brandflächen-Produkt und andere Ableitungen

Im MODIS-Brandflächen-Produkt werden die ungefähren Zeitpunkte zu denen bestimmte

Flächen gebrannt haben mit einer räumlichen Auflösung von 500 m bestimmt (JUSTICE et al.

2006: 17, ROY et al. 2007: 2). Die Ausweisung verbrannter Flächen basiert auf der Messung

abrupter Veränderungen der Reflektanz in täglichen Zeitreihen. Da bei der Änderungsdetektion

zwischen zwei Szenen die Bi-Direktionale Reflektanzdistributionsfunktion (BRDF) (in die

sowohl die Wellenlänge, als auch der Betrachtungs- und Beleuchtungswinkel eingehen) eine

wichtige Rolle spielt, wird ein BRDF-Modell-basierter Ansatz verwendet (eine genaue

Beschreibung des Modells (RossThick-LiSparse reciprocal-BRDF-Modell) findet sich in SCHAAF

et al. (2002))(JUSTICE et al. 2006: 19, 21, Roy et al. 2007: 2).

Darüber hinaus basiert der Ansatz auf statistischen Analysen. Hierbei wird aus den BRDF-

korrigierten Reflektanzdaten von mindestens sieben vorangegangenen Aufnahmen die Reflektanz

der nächsten Aufnahme vorhergesagt (JUSTICE et al. 2006: 21). Damit ein Pixel nun als verbrannt

ausgewiesen wird, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein:

Page 18: FE-Feueranalyse Im KNP

16

1. Die tatsächlich gemessene Reflektanz (im zweiten und fünften MODIS-Kanal) muss um

einen bestimmten Grenzwert kleiner sein als die Vorhergesagte (JUSTICE et al. 2006: 19,

21, Roy et al. 2007: 2).

2. Die Differenzen der gemessenen Reflektanzen zwischen dem zweiten und siebten und

zwischen dem fünften und siebten MODIS-Kanal müssen sich im Vergleich zu den min.

sieben vorangegangenen Messungen verringert haben (JUSTICE et al. 2006: 19, 21, Roy et

al. 2007: 2).

Der zweite Punkt dient dem Ausschluss von Änderungen die z. B. durch Wolken, Schatten

oder Feuchtigkeitsänderungen hervorgerufen werden, da diese Einfluss sowohl auf den zweiten

(841 – 876 nm) bzw. fünften (1230 – 1250 nm) und den siebten MODIS-Kanal (2105 – 2155 nm)

haben (BARNES et al. 1998: 1090, JUSTICE et al. 2006: 21). Feuer hingegen senkt die Reflektanz

lediglich im zweiten und fünften Kanal, wodurch der Unterschied zum siebten geringer wird

(JUSTICE et al. 2006: 21).

Eine weitere Anwendung zur Ausweisung von Brandflächen, die von CHONGO et al. (2007)

durchgeführt wurde, basiert auf einer überwachten Klassifikation des ersten, zweiten und sechsten

MODIS-Kanal. Weiterhin dient dieser Methode eine Habitatklassifizierung (flussnahe

Waldgebiete, dichte Waldgebiete, gemischte Waldgebiete und offene Baumsavanne) als

Grundlage (CHONGO et al. 2007: 79.

In gleicher Weise wie auch bei den aktiven Feuern gibt es auch bei der Brandflächen-

Untersuchung Anwendungen in denen die Flächen auf ihre Eigenschaften hin untersucht werden.

Beispielsweise wurde -wie WOODS et al. (2002: 7) berichten- anhand von MODIS-Daten

versucht, Brandnarben im Kruger-Park hinsichtlich der Vollständigkeit ihrer Verbrennung bzw.

ihrer Fire Severity zu untersuchen.

Darüber hinaus wurde u. a. im SAFARI (Southern African Fire-Atmosphere Research

Initiative)-Projekt der Versuch unternommen, das MODIS-Brandflächenprodukt mittels in-situ

Daten über das nach dem Feuer noch vorhandene brennbare Material und dessen

Zusammensetzung zu validieren (WOODS et al. 2002: 7). Einen ähnlichen Validierungsansatz

verfolgten auch ROY et al. (2005) im Rahmen des SAFNet (Southern Africa Fire Network), die als

Grundlage 44 höher aufgelöste Landsat-Szenen (siehe Abschnitt 4.2.3) verwendet. Acht dieser

Szenen befanden sich im Bereich des Kruger Nationalparks (ROY et al. 2005: 4275). Hierbei

wurde ein Ansatz visueller Interpretation gewählt. Dieser basierte auf der Auswertung

multitemporaler Daten, bei dem jeweils die zwischen zwei Landsat-Aufnahmezeitpunken

entstandenen Brandnarben detektiert werden sollten. Wolkenschatten wurden unter Zuhilfenahme

des thermalen Kanals ausgeschlossen. Weiterhin kam zur Unterstützung der visuellen

Interpretation ein Index zum Einsatz (ROY et al. 2005: 4276-4278):

Page 19: FE-Feueranalyse Im KNP

17

����� =����� !"����� #

����� !$����� # (2)

Pixel die in den Landsat-Daten nicht ausgewertet werden konnten (z. B. durch

Wolkenbedeckung), wurden als unverbrannt ausgewiesen und gingen somit als mögliche

Fehlerquelle in die Validierung der MODIS-Daten ein. Insgesamt deutet der in dieser Studie

durchgeführte Vergleich auf eine gute Übereinstimmung zwischen MODIS- und Landsat-Daten

hin, wobei insbesondere bei kleinen Bränden größere Abweichungen auftreten (Roy et al. 2005:

4287).

4.3.2.2 Weitere Beispiele zur Untersuchung von Brandflächen

Über MODIS hinaus wurden auch mit verschiedensten anderen Sensoren

Brandflächenanalysen durchgeführt. Insbesondere AVHRR ist dabei, auf Grund der Verfügbarkeit

langjähriger Zeitreihen interessant. Beispielsweise versuchten Barbosa et al. (1998, 1999a) aus

AVHRR-GAC-Daten Brandflächen sowie die Menge der darauf verbrannten Biomasse für Afrika

abzuleiten. Dies ergab bei einer Validierung mit Landsat-Daten eine Overall Accuracy von 71 %

(BARBOSA et al. 1999a: 261).

Ein weiterer Ansatz der Brandflächenkartierung mit AVHRR- und Landsat-Validierungsdaten

die speziell auf den Kruger-Park bezogen ist, wird in WOODS et al. (2002) beschrieben. Hierbei

zeigte sich, dass die Brandfläche in den grob aufgelösten AVHRR-Daten unterschätzt wird

(WOODS et al. 2002: 7).

Andere Sensoren die in der Brandnarbenkartierung und -analyse Süd Afrikas sowie des

Kruger-Parks verwendet wurden umfassen allen voran SPOT-Vegetation (Systeme Pour

l'Observation de la Terre) (z. B. in SILVA et al. 2003) und Landsat-TM bzw. –ETM+ (z. B. in

HUDAK & BROCKETT 2004). Eine von LANDMANN (2003) durchgeführte Landsat-basierte

Methode zur Quantifizierung der Burn Severity soll im Folgenden näher erläutert werden:

Diese untersuchte drei gut bekannte Experimentalbrandflächen (experimental burn plots

(EBPs)) innerhalb eines 3x3-Pixel-Bereichs in zwei wolkenfreie und atmosphärenkorrigierte

Landsat-Aufnahmen (12.6. und 15.8. 2000) (LANDMANN 2003: 357). Diese waren (wie aus

Feldmessungen bekannt) homogen hinsichtlich Physiognomie, Vegetationsstruktur und

Morphologie. Die darauf befindliche brennbare Biomasse wurde mittels einer Tasselled-Cap-

Analyse aus der Landsat-Reflektanz abgeleitet. Anschließend wurden auf allen EBPs am

14.8.2000 unter gleichen mikrometeorologischen Bedingungen experimentelle Feuer gezündet

(LANDMANN 2003: 357). Anschließend wurden von den Brandflächen Proben weißer und

Page 20: FE-Feueranalyse Im KNP

18

schwarzer Asche sowie Rückstände photosynthetisch inaktiver Biomasse (Zweige, Rinde etc.)

gesammelt und im Labor mit einem Analytical Spectral Device (ASD)-Radiometer auf ihre

spektralen Eigenschaften hin untersucht (LANDMANN 2003: 357). Mit Hilfe dieser Informationen

konnte eine spektrale Entmischung mittels folgenden Endmembern (reine Bestandteile des

spektralen Mischsignals) durchgeführt werden: schwarze und graue Asche (aus einer Interpolation

zwischen schwarzer und weißer Asche), photosynthetische inaktive und aktive Biomasse (direkt

aus den Landsat-Daten extrahiert) (LANDMANN 2003: 357).

Durch die Auswertung konnte eine schwache Korrelation (R² = 0,49) zwischen der vor dem

Feuer vorhandenen Biomasse (die aus den Landsat-Daten abgeleitet wurde) und der Menge der

grauen Asche nach dem Feuer festgestellt werden (LANDMANN 2003: 357). Weiterhin wurden

Korrelationen zwischen der Menge der grauen Asche und der ebenfalls aus den Landsat-Daten

abgeleiteten Verbrennungsvollständigkeit (Combustion Completeness (CC)) (R² = 0,46) (siehe

Abb. 4a) und der Menge der aus der spektralen Entmischung abgeleiteten photosynthetisch

inaktiven Biomasse und der CC (R² = 0,73) (siehe Abb. 4b) gefunden (LANDMANN 2003: 357).

Abb. 4a: Zusammenhang zwischen Menge der grauen Asche und Biomasse (links) und 4b: Zusammenhang

zwischen Menge der photosynthetisch inaktiven Residualvegetation (rechts) (verändert nach

LANDMANN 2003: 359)

Abschließend stehen neben den bisher beschriebenen Methoden auch noch eine Vielzahl von

sensorunabhängigen Methoden wie Ratios oder Indices zur Verfügung, von denen auch im Kruger

Nationalpark Gebrauch gemacht wurde. Als Beispiele sollen an dieser Stelle nur einige genannt

werden, da eine umfassende Beschreibung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde:

In den afrikanischen Savannen kamen sowohl simple Ratios aus den Kanäle des blauen,

grünen sowie roten Spektralbereich des entsprechenden Sensors, als auch speziell auf Post-Feuer-

Effekte zugeschnittene Quantoren wie z. B. den Normalized Burn Ratio (NBR) (SMITH et al.

2005: 92).

Page 21: FE-Feueranalyse Im KNP

19

Nach ROY et al. (2006: 112) berechnet sich der NBR wie folgt:

%&� ='��"���

'��$��� (3)

Wobei NIR und MIR jeweils den nahinfraroten und mittelinfraroten Kanal eines

entsprechenden Sensors (z. B. Landsat-TM) repäsentieren (ROY et al. 2006: 112).

Der NBR wurde ursprünglich zur bloßen Detektion verbrannter Flächen entwickelt, wird heute

aber meist zur Untersuchung der Wiederbesiedlung der Brandnarben durch Pionierpflanzen

verwendet. In gleicher Weise findet auch der Normalized Difference Vegetation Index (NDVI)

(Differenz des roten und nahinfraroten Kanals, normiert über deren Summe) Einsatz in der Feuer-

und Post-Feuer-Analyse (BARBOSA et al. 1999a: 253, LENTILE et al. 2006: 329, ROY et al 2006:

13).

Weitere im Zusammenhang mit der Brandflächendetektion und –analyse verwendete Indices

sind der GEMI (Global Vegetation Monitoring Index), der VI3, der MSAVI (Modified Soil

Adjusted Vegetation Index) und der MIRBI (Mid-Infrared Bispectral Index) bzw. Modifikationen

dieser (BARBOSA et al. 1999a: 253, LENTILE et al. 2006: 329). Hierbei ist insbesondere der VI3T

hervorzuheben der unter anderem in den Savannengebieten des Kruger-Parks mittels AVHRR

getestet wurde. Dieser berechnet laut BARBOSA et al. (1999b: 935) wie folgt:

(�3* =(+,"-�.)

/0001

(+,$-�.)/0001

(4)

Wobei ρ2 den 2. AVHRR-Kanal repräsentiert und BT3 die Brightness Temperature des 3.

AVHRR-Kanals (BARBOSA 1999b: 935).

5 Diskussion und Ausblick

Die vorliegende Arbeit hatte zur Aufgabe, einen Überblick über die Methoden der

fernerkundlichen Feuer- und Brandflächendetektion und –analyse zu geben. Es konnte gezeigt

werden, dass bereits eine Vielzahl derartiger Untersuchungen unternommen wurden, da

insbesondere in den Savannengebieten Afrikas große Mengen an Biomasse durch Feuer

umgesetzt werden und diese somit einen entscheidenden Einfluss auf biogeochemische Kreisläufe

(wie z. B. den Kohlenstoffkreislauf) nehmen können. Allerdings wäre bei solchen

Untersuchungen eine Beschränkung auf das Gebiet des Kruger-Parks allein nicht repräsentativ für

Page 22: FE-Feueranalyse Im KNP

20

die südafrikanischen Savannengebiete, da außerhalb der Nationalparks auf Grund des größeren

anthropogenen Einflusses andere Feuerursachen zu Tage treten und sich die Feuer

dementsprechend auch anders verhalten (ROY 2001: 1).

Trotz der bisherigen Bemühungen liegen die exakten Zusammenhänge zwischen der zur

Verfügung stehenden Regenerationszeit nach einem Brand (bzw. der Menge der angehäuften

Biomasse) und der Brandart sowie der Vollständigkeit der Verbrennung noch weitestgehend im

Dunkeln. Hier besteht weiterhin Forschungsbedarf, sowohl durch in-situ-Untersuchungen

hinsichtlich der Feuer- und Rückstandsbeschaffenheit, als auch bezogen auf die Fernerkundung.

Das heißt insbesondere bezogen auf das In-Verbindung-Setzen zwischen den gemessenen

Reflektanzen am Sensor und der von Feuer ausgesandte Strahlungsenergieanteil bzw. den

Prozentsätzen von weißer und schwarzer Asche als auch den Überresten photosynthetische aktiver

und inaktiver Biomasse. Einen weiteren Fortschritt könnte in diesem Zusammenhang

beispielsweise der für Herbst 2009 geplante VIIRS (Visible Imaging Infrared Radiometer Suite)

sein, der eine Weiterentwicklung des MODIS-Sensors darstellte (BUTLER 2008: o.S.).

Page 23: FE-Feueranalyse Im KNP

21

Literatur

AFP (Aircraft Fire Protection) (2008): Aircraft Fire Pattern Investigation Tips.

<http://www.afp1fire.com/Tips.htm> (Stand: 2008) (Zugriff: 2008-12-08).

ALBERTZ, J. (20012): Einführung in die Fernerkundung. Grundlagen der Interpretation von Luft-

und Satellitenbildern. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

ANONYMOUS (o.J.): IMG_9874. <http://lh5.ggpht.com/_1uD7uApTMso/

R8QPv81l3iI/AAAAAAAAA4s/Geo1MOugayw/IMG_9874.jpg> (Stand: o.S.) (Zugriff:

2008-12-28).

BARBOSA, P., PEREIRA, J. & J. GRÉGOIRE (1998): Composition Criteria for Burned Area

Assessment Using Multitemporal Low Resolution Satellite Data. In: Remote Sensing of

Environment, 65, 38-49.

BARBOSA, P., GRÉGOIRE, J. & J. PEREIRA (1999a): An Algorithm for Extracting Burned Areas

form Time Series of AVHRR GEC Data Applied at a Continental Scale. In: Remote Sensing

of Environment, 69: 253-263.

BARBOSE, P., STROPPIANA, D., GRÉGOIRE, J., PEREIRA, J. (1999b): An assessment of vegetation

fires in Africa (1981–1991): Burned area, burned biomass, and atmospheric emissions. In:

Global Biochemical Cycles, 13, 933–950.

BARNES, W., PAGANO, T. & V. SALOMONSON (1998): Prelaunch characteristics of the Moderate

Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) on EOS-AM1. In: Transaction on

Geoscience and Remote Sensing, 36, 1088-1100.

BROCKETT, B. & S. BUNTING (2008): Exploring fire-derived phase switches in woody-grass

vegetation states in Madikwe Game Reserve. <http://www.sanparks.org/parks/kruger/

conservation/scientific/noticeboard/science_network_meeting_2008/Wednesday/

brockett.pdf> (Stand: 2008) (Zugriff: 2008-12-28).

Page 24: FE-Feueranalyse Im KNP

22

BUTLER, B., COHEN, J., LATHAM , D., SCHUETTE, R., SOPKO, P., SHANNON, K., JIMENEZ, D. & L.

BRADSHAW (2004): Measurements of radiant emissive power and temperatures in crown

fires. In: Canadian Journal of Forest Research, 34, 1577-1587.

BUTLER, R. (2008): An Insider's View of Remote Sensing Fire Applications for Conservation.

<http://www.directionsmag.com/article.php?article_id=2732&trv=1> (Stand: 2008-04-09)

(Zugriff: 2008-11-22).

CHONGO, D., NAGASAWA, R., AHMED, A. & F. PERVEEN (2007): Fire Monitoring in Savanna

Ecosystems Using MODIS Data. A Case Study from Kruger National Park, South Africa. In:

Landscape Ecological Engineering, 3, 79-88.

CSISZAR, I., MORISETTE, J. & L. GIGLIO (2006): Validation of Active Fire Detection from

Moderate-Resolution Satellite Sensors: The MODIS Example in Northern Eurasia. In:

Transaction on Geoscience and Remote Sensing, 44, 1757-1764.

ESA (European Space Agency) (o.J.): MSG. Technical Data.

<http://www.esa.int/msg/FT/FT4b.html> (Stand: o.S.) (Zugriff: 2008-12-29).

FRANDSEN, R. (2008): Map of the Kruger National Park. <http://www.sanparks.org/

parks/kruger/images/maps/originals/KrugerPark.gif> (Stand:2008 ) (Zugriff: 008-11-29).

FRANKLIN , S., ROBERTON, P. & J. FRALISH (1997): Small-scale fire temperature patterns in upland

Quercus communities. In: Journal of applied ecology , 34, 613-630.

GE (Google Earth) (2008): Google Earth 4.3.7284.3916 (beta). Redmond: Google Earth.

GIGLIO, L., DESCLOITRES, J., JUSTICE, C. & Y. KAUFMAN (2003): An Enhanced Contextual Fire

Detection Algorithm for MODIS. In: Remote Sensing of Environment, 87, 273-282.

GOVENDER, N., TROLLOPE, W. & B. VANWILGEN (2006): The effect of fire season, fire frequency,

rainfall and management on fire intensity in savanna vegetation in South Africa. In: Journal

of Applied Ecology, 43, 748-758.

Page 25: FE-Feueranalyse Im KNP

23

HUDAK , A. & B. BROCKETT (2004): Mapping Fire Scars in a Southern African Savanna Using

Landsat Imagery. In: International Journal of Remote Sensing, 25, 3231-3243.

JACOBS, O. & R. BIGGS (2002): The Status and Population Structure of the Marula in the Kruger

National Park. In: South African Journal of Wildlife research, 32, 1-12.

JARVIS A., REUTER, H., NELSON, A. & E. GUEVARA (2008): Hole-filled seamless SRTM data V4.

International Centre for Tropical Agriculture (CIAT). <http://srtm.csi.cgiar.org> (Stand:

2008) (Zugriff: 2008-12-01).

JONES, S. (1997): Advanced Very High Resolution. <http://ceos.cnes.fr:8100/cdrom-

00/ceos1/casestud/burnbio/avhrrdoc.htm> (Stand: 1997) (Zugriff: 2008-12-18).

JUSTICE, C. (o.J.): MODIS Fire and Thermal Anomalies. <http://modis-fire.umd.edu/

products.asp> (Stand: o.S.) (Zugriff: 2008-12-11).

JUSTICE, C., TOWNSHEND, J., VERMOTE, E., MASUOKA, E., WOLFE, R., SALEOUS, N., ROY, D. & J.

MORISETTE (2002): An Overview of MODIS Land Data Processing and Product Status. In:

Remote Sensing of Environment, 83, 3-15.

JUSTICE, C., GIGLIO, L., BOSCHETTI, L., ROY, D., CSISZAR, I., MORISETTE, J. & Y. KAUFMAN

(2006): Algorithm Technical Background Document. MODIS Fire Products. Version 2.3, 1

October 2006. EOS ID# 2741. <http://modis.gsfc.nasa.gov/data/atbd/atbd_mod14.pdf>

(Stand: 2006-10-06) (Zugriff: 2008-12-18).

KENNARD, D. (2008): Types of Natural Fires. Surface Fires, Ground Fires, and Crown Fires.

<http://www.forestencyclopedia.net/p/p1464> (Stand: 2008) (zugriff: 2008-12-08).

KNP (Kruger National-Park) (o.J.): Willkommen im Kruger Nationalpark. <http://www.kruger-

nationalpark.de/deutsch.htm> (Stand: o.S.) (Zugriff: 2008-11-22).

KOFFI, B., GRÉGOIRE, J. & H. EVA (1996): Satellite Monitoring of Vegetation Fires on a

Mulitannual Basis at Continental Scale in Africa. In: Biomass Burning and Global Change.

Volume 1. Remote Sensing, Modelling and Inventory Development, and Biomass Burning in

Africa. Cambridge: The MIT Press, 225-235.

Page 26: FE-Feueranalyse Im KNP

24

LANDMANN , T. (2003): Characterizing Sub-Pixel Landsat ETM+ Fire Severity on Experimental

Fires in the Kruger National Park, South Africa. In: South African Journal of Science, 99,

357-360.

LENTILE, L., HOLDEN, Z., SMITH , A., FALKOWSKI , M., HUDAK , A., MORGAN, P., LEWIS, S.,

GESSLER, P. & N. BENSON (2006): Remote sensing techniques to assess active fire

characteristics and post-fire effects. In: International Journal of Wildland Fire, 15, 319-345.

MNR (Ministry of Natural Resources) (2008): How We Fight Fire. The Science of Fire (fire

behaviour and fire ecology). <http://www.mnr.gov.on.ca/en/Business/AFFM/

2ColumnSubPage/STEL02_165767.html> (Stand: 2008-11-06) (Zugriff: 2008-12-08).

MORISETTE, J., GIGLIO, L., CSISZAR, I. & C. JUSTICE (2005): Validation of the MODIS Active Fire

Product over Southern Africa with ASTER Data. In: International Journal of Remote

Sensing, 26, 4239-4264.

NASA (National Aeronautics and Space Adminstration) (2004): ASTER.

<http://asterweb.jpl.nasa.gov/> (Stand: 2004-09-07) (Zugriff: 2008-12-28).

NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) (2008): National Fire Danger Rating

System. <http://www.wrh.noaa.gov/sew/fire/olm/nfdrs.htm> (Stand: o.S.) (Zugriff: 2008-12-

01).

ROBERTS, G., WOOSTER, M., PERRY, G., DRAKE, N., REBEL, L. & F. DIPOTSO (2005): Retrieval of

Biomass Combustion Rates and Totals from Fire Radiative Power Oberservation. Part 2 –

Application on Southern Africa Using Geostationary SEVIRI Imagery.

<http://access.kcl.clientarea.net/content/1/c4/97/47/

JGRSEVIRIFRPpaper2005JD006018.pdf> (Stand: 2005-11-12) (Zugriff: 2008-12-28).

ROY, D. (2001): Burned Area Mapping in Southern Africa. Case Study Synthesis and Regional

Application of MODIS Data. <http://lcluc.umd.edu/products/pdfs/ Abstract-Roy2001.pdf>

(Stand: 2001) (Zugriff: 2008-12-27).

Page 27: FE-Feueranalyse Im KNP

25

ROY, D. & T. LANDMANN (2005): Characterizing the surface heterogeneity of fire effects using

multi-temporal reflective wavelength data. In: International Journal of Remote Sensing, 26,

4197–4218.

ROY, D., FROST, P., JUSTICE, C., LANDMANN , T., LEROUX, J., GUMBO, K., MAKUNGWA, S.,

DUNHAM , K., DETOIT, R., MHWANDAGARA, K., ZACARIAS, A., TACHEBA, B., DUBE, O.,

PEREIRA, J., MUSHOVA, P., MORISETTE, J., SANTHANA VANNAN , S. & D. DAVIES (2005): The

Southern African Fire Network (SAFNet) Regional Burned-Area Product-Validation

Protocol. In: International Journal of Remote Sensing, 26, 4265-4292.

ROY, D., BOSCHETTI, L. & S. TRIGG (2006): Remote Sensing of Fire Severity. Assessing the

Performance of the Normalized Burn Ratio. In: Geoscience and Remote Sensing Letters, 3,

1.2006, 112-116.

ROY, D., BOSCHETTI, L. & C. JUSTICE (2007): The Global MODIS Burned Area Product.

<http://www.fire.uni-freiburg.de/sevilla-2007/contributions/doc/cd/

SESIONES_TEMATICAS/ST4/Roy_et_al_USA.pdf> (Stand: 2007) (Zugriff: 2008-12-28).

SA (Science in Africa) (2008): Update on Kruger Park Fire.

<http://www.scienceinafrica.co.za/2001/september/kruger.htm> (Stand: 2008-11-20)

(Zugriff: 2008-11-22).

SAT (Siyabona Africa Travel) (o.J.): Destination Kruger Park. <http://www.krugerpark.co.za/>

(Stand: o.S.) (Zugriff: 2008-11-28).

SANP (South African National Parks) (2007): South African National Parks.

<http://www.sanparks.org/parks/kruger/> (Stand: 2007) (Zugriff: 2008-11-22).

SATS (South African Tours and Safaris) (2008): The great Kruger National Park.

<http://krugerpark.com/index.htm> (Stand: 2008) (Zugriff: 2008-11-29).

SCHAAF, C., GAO, F, STRAHLER, A., LUCHT, W. LI, X., TSANG, T., STRUGNELL, N., ZHANG, X., JIN,

Y., MULLER, J., LEWIS, P., BARNSLEY, M., HOBSON, P., DISNEY, M., ROBERTS, G.,

DUNDERDALE, R., DEENTREMONT, P., HU, B., LIANG, S., PRIVETTE, J. & D. ROY (2002): First

Operational BRDF Albedo and Nadir Reflectance Products from MODIS. In: Remote

Sensing of Environment, 83, 135-148.

Page 28: FE-Feueranalyse Im KNP

26

SERUP, H., FALSTER, H., GAMBORG, C., GUNDERSEN, P., HANSEN, L, HEDING, N., HOUMANN, H.,

KOFMAN, P., NIKOLAISEN, L. & I. THOMSEN (1999): Holz als Energieräger. Technik - Umwelt

– Ökonomie. <http://www.videncenter.dk/groenne%20trae%20haefte/ Groen_Tysk/trae-

DE06.pdf> (Stand: 1999) (Zugriff: 2008-12-08).

SILVA , J, PEREIRA, J., CABRAL, A., SÁ, A. & VASCONCELOS, M., BERNARDO, M. & J. GRÉGOIRE

(2003): An Estimate of the Area Burned in Southern Africa During the 2000 Dry Season

Using SPOT-VEGETATION Satellite Data. In: Journal of Geophysical Research, 108, 34-

51.

SMITH , A. & M. WOOSTER (2005): Remote Classification of Head and Backfire Types from

MODIS Radiative Power Observation. In. International Journal of Wildland Fire, 14, 249-

254.

SMITH , A., WOOSTER, M., DRAKE, N., DIPOTSO, F., FALKOWSKI , M. & A. HUDAK (2005): Testing

the potential of multi-spectral remote sensing for retrospectively estimating fire severity in

African savanna environments. In: Remote Sensing of Environment, 97, 92-115.

TROLLOPE, W. & L. TROLLOPE (2004): Prescribed burning in African grasslands and savannas for

wildlife management. <http://ag.arizona.edu/OALS/ALN/aln55/trollope.html> (Stand: 2004)

(Zugriff: 2008-12-01).

TROLLOPE, W., DEBRUNO AUSTIN, C., HELD, A., HEINE, L. & F. FAVARD (2008): Conservation Fire

Management Course. <http://www.fire.uni-freiburg.de/GlobalNetworks/Africa/

WFTCA/Conservation%20Fire%20Management%20KNP%202008%20-

%2010%20Dec%2007.pdf> (Stand: 2008-05-05) (Zugriff: 2008-11-22).

USGS (United States Geological Survey) (2006): Advanced Very High Resolution Radiometer

(AVHRR). <http://edc.usgs.gov/guides/avhrr.html> (Stand: 2006-08-22) (Zugriff: 2008-12-

28).

USGS (United States Geological Survey) (2008): Landsat Missions.

<http://landsat.usgs.gov/band_designations_landsat_satellites.php> (Stand: 2008-12-29)

(Zugriff: 2008-12-29).

Page 29: FE-Feueranalyse Im KNP

27

VANWILGEN, B., GOVENDER, N. & S. MACFADYEN (2008): An assessment of the Implementation

and Outcome of Recent Changes to Fires Management in the Kruger National Park.

<http://koedoe.co.za/index.php/koedoe/article/view/135/375> (Stand: 2008) (Zugriff: 2008-

12-27).

VERBESSELT, J., SOMERS, B., VANAARDT, J., JONCKHEERE, I. & P. COPPIN (2006): Monitoring

herbaceous biomass and water content with SPOT VEGETATION time-series to improve

fire risk assessment in savanna ecosystems. In: Remote Sensing of Environment, 101, 399-

414.

WOODS, D., POTGIETER, A., LANDMANN , T. & GOVENDER, N. (2002): Fire Policy, Experiments and

Experience in the Kruger National Park, South Africa. <http://www.safnet.co.za/

products/pdfs/Present_WoodsEtAl2002_KNP.pdf> (Stand: 2002) (Zugriff: 2008-12-27).

WOOSTER, M., ZHUKOV, B. & D. OERTEL (2003): Fire radiative energy for quantitative study of

biomass burning: derivation from the BIRD experimental satellite and comparison to MODIS

fire products. In: Remote Sensing of Environment, 86, 83-107.