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Februar 2017 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Februar 2017 - Infratest dimap · Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehensein-bruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar

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Februar 2017

Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag

der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmi-

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ben werden.

© Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin

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Inhaltsverzeichnis

Studieninformationen ........................................................................................ 1

Kernbefunde ....................................................................................................... 2

Politikerzufriedenheit: Schulz und Merkel gleichauf ........................................ 3

Direktwahl: Schulz gegenüber Merkel im Vorteil ............................................. 4

Schulz-Nominierung stärkt Wunsch nach Alternative im Bund ....................... 6

Regierungszufriedenheit: eine Hälfte zufrieden, andere Hälfte nicht ............ 7

Motive der Wahlentscheidung: Der Kandidat ist nicht alles ............................ 8

Sonntagsfrage: Schulz-Nominierung bringt Schub für SPD.............................. 9

Nächste Regierung: kein Koalitionsmodell überzeugt mehrheitlich ............. 11

Scheidender Bundespräsident Gauck: acht von zehn zufrieden ................... 12

Amerika: massiver Ansehenseinbruch unter Trump ...................................... 13

Neun von zehn besorgt um Demokratie in Türkei ......................................... 15

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____1

ARD – DeutschlandTREND Februar 2017

Studie zur politischen Stimmung im Auftrag

der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Studieninformationen ____________________________________________________________________________

Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in

Deutschland ab 18 Jahren

Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame

(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)

WDR-Autor Ellen Ehni 0221 220-1800

WDR-Redakteurin Friederike Hofmann 0221 220-1800

Wissenschaftliche Betreuung /

Durchführung infratest dimap Jürgen Hofrichter / Roberto Heinrich

Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl 1.006 Befragte

Sonntagsfrage: 1.506 Befragte

Fragen zur wirtschaftlichen Lage: ca. 500 Befragte

Erhebungszeitraum 30. bis 31. Januar 2017

Sonntagsfrage: 30. Januar bis 01. Februar 2017

Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

Bei 500 Befragten: 1,9* bis 4,4** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 5 Prozent

** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut: infratest dimap

Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert 030 53322-0

Reinhard Schlinkert 0228 32969-3

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____2

Kernbefunde

Die SPD-Spitze hat sich auf Martin Schulz als Kanzlerkandidaten festgelegt. Der designierte

SPD-Herausforderer findet ähnlich wie im Vormonat den Zuspruch von 55 Prozent der Deut-

schen. Schulz erreicht damit nicht ganz den Rückhalt, den Peer Steinbrück unmittelbar nach

seiner Nominierung im Herbst 2012 (59 Prozent) genoss. Dass Schulz dennoch zu einem

ernstzunehmenden Herausforderer für die CDU-Amtsinhaberin werden könnte, signalisiert

die Kanzlerpräferenz der Deutschen. Bei einer Direktwahl würden 34 Prozent für Angela

Merkel, 50 Prozent für Martin Schulz stimmen. Ähnlich wie die Nominierung von Peer Stein-

brück als Kanzlerkandidat im Herbst 2012 stärkt auch die Festlegung auf Martin Schulz den

Wunsch nach Alternativen im Bund. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) spricht sich

momentan für ein SPD-geführtes Kabinett aus, vier von zehn (39 Prozent) plädieren für eine

Regierung unter Unions-Führung. Unmittelbar nach der Nominierung von Steinbrück hatten

sich 46 Prozent für eine SPD-geführte Bundesregierung ausgesprochen, 42 Prozent für ein

unionsgeführtes Kabinett. Wie nachhaltig die Kandidaten-Entscheidung die Sozialdemokra-

ten letztlich tragen wird, hängt maßgeblich von der inhaltlichen Ausrichtung des SPD-

Wahlkampfes ab. So orientieren sich nach eigenen Angaben sieben von zehn Wahlberech-

tigten (68 Prozent) bei ihrer Wahlentscheidung in erster Linie an den Lösungsvorschlägen

der Parteien zu Sachfragen, nur 17 Prozent an den jeweiligen Spitzenkandidaten.

Kurzfristig beschert die Schulz-Nominierung der SPD deutlichen Rückenwind. Gegenüber An-

fang Januar legt die SPD 8 Punkte zu, so dass sie aktuell auf 28 Prozent käme – der höchste

Wert für die SPD im ARD-DeutschlandTREND seit September 2013 (28,0 Prozent). Die Union

verliert gegenüber dem Vormonat 3 Punkte und hätte 34 Prozent in Aussicht. Die AfD gibt

im selben Zeitraum 3 Punkte ab und käme aktuell auf 12 Prozent. Linke und Grüne können

mit je 8 Prozent rechnen, und blieben damit leicht unter ihrem Vormonatswert (-1). Die FDP

könnte einen Punkt auf 6 Prozent zulegen. Andere Parteien kämen momentan zusammen

auf 4 Prozent (-1).

Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehensein-

bruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar vor der Präsidentenwahl

im November letzten Jahres sechs von zehn Bundesbürger (59 Prozent) die USA als vertrau-

enswürdigen Partner Deutschlands, sind es aktuell 22 Prozent – ein Rekordtiefstand im ARD-

DeutschlandTREND. Die USA genießen damit aktuell in der deutschen Bevölkerung ein ähn-

lich geringes Vertrauen wie Russland (21 Prozent).

Unmittelbar vor der Türkei-Reise der Kanzlerin geben neun von zehn Deutschen (89 Prozent)

an, dass sie sich Sorgen um die Demokratie in der Türkei machen. Der kritische Blick auf die

türkischen Verhältnisse geht einher mit dem Wunsch nach einem entschiedeneren Auftreten

gegenüber Ankara (83 Prozent). Zugleich sollten Verhandlungen mit der Türkei nicht um

jeden Preis geführt werden. So fordert zwar jeder Zweite (50 Prozent) die Kanzlerin auf,

alles für die Rettung des Türkei-Flüchtlingsabkommens zu tun, vier von zehn (42 Prozent)

aber sind gegenteiliger Ansicht. Nicht nur hier wird deutlich, dass die Türkei aktuell von

kaum einem Deutschen (4:93 Prozent) als vertrauenswürdiger Partner gesehen wird.

Das sind die wichtigsten Befunde im aktuellen ARD-DeutschlandTREND von infratest dimap

im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT.

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____3

Politikerzufriedenheit: Schulz und Merkel gleichauf

Die SPD-Spitze hat sich in der vergangenen Woche überraschend auf Martin Schulz als Kanz-

lerkandidaten festgelegt. Der designierte SPD-Herausforderer findet ähnlich wie im Vormo-

nat den Zuspruch von 55 Prozent (-2) der Deutschen. Der EU-Politiker Schulz erreicht damit

nicht ganz den Bevölkerungsrückhalt, den Peer Steinbrück unmittelbar nach seiner Nomi-

nierung zum Kanzlerkandidaten im Herbst 2012 (Oktober: 59 Prozent) genoss. Anders als

damals reicht Schulz aktuell jedoch an die Popularität der CDU-Amtsinhaberin heran, auch

Angela Merkel wird derzeit von 55 Prozent der Bundesbürger (-1) positiv bewertet. Im

Herbst 2012 fiel ihr Zuspruch bei den Deutschen mit 67 Prozent noch wesentlich größer aus

als gegenwärtig.

Einen größeren Rückhalt als die beiden Spitzenkandidaten von CDU und SPD zur Bundes-

tagswahl genießen momentan der bisherige SPD-Bundesaußenminister Frank-Walter Stein-

meier (79 Prozent; +1) sowie CDU-Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (62 Prozent; -

1). Hinter Merkel und Schulz folgen CDU-Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (50 Pro-

zent; -7) sowie der frisch gekürte Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir (49 Prozent; +1)

mit Zustimmungswerten von jeweils etwa 50 Prozent. Sigmar Gabriel wird nach seinem

angekündigten Verzicht auf SPD-Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz durch 42 Prozent (-1)

zustimmend beurteilt. Deutlich büßt zum Vormonat CSU-Ministerpräsident Seehofer ein, der

bundesweit jeden dritten Wahlberechtigten (34 Prozent; -11) überzeugt. Hinter dem CSU-

Politiker rangiert der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner mit 27 Prozent (-1) Zustim-

mung. Auf den letzten beiden Plätzen finden sich Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch (20

Prozent; -1) sowie die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry (11 Prozent; -1).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

Frank-Walter Steinmeier (+1) 4

Wolfgang Schäuble (-1) 5

Martin Schulz (-2) 24

Angela Merkel (-1) 1

Thomas de Maizière (-7) 7

Cem Özdemir (+1) 12

Sigmar Gabriel (-1) 14

Horst Seehofer (-11) 5

Christian Lindner (-1) 25

Dietmar Bartsch* (-1)* 26

Frauke Petry (-1) 10

Politikerzufriedenheit

Sehr zufrieden /

zufrieden

Weniger / gar

nicht zufrieden

Spontan: Kenne ich

nicht / kein Urteil

79

62

55

55

50

49

42

34

27

20

11

15

32

17

44

41

37

41

59

43

49

75

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2017 / *Vergleich zu Dezember 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen

Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____4

Direktwahl: Schulz gegenüber Merkel im Vorteil

Dass Martin Schulz durchaus zu einem ernstzunehmenden Herausforderer für die CDU-

Amtsinhaberin werden könnte, signalisiert die Kanzlerpräferenz der Deutschen wenige Tage

nach der SPD-Personalentscheidung. Anders als Peer Steinbrück unmittelbar nach seiner

Nominierung im Herbst 2012, liegt Martin Schulz aktuell in der Direktwahlfrage vor der CDU-

Amtsinhaberin. Bei einer Direktwahl würden aktuell 34 Prozent für Angela Merkel, 50 Pro-

zent für Martin Schulz stimmen.

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

34

50

7

Merkel Schulzspontan: keinen

von beiden

49

38

7

Merkel Steinbrückspontan: keinen

von beiden

Nach Nominierung von

Peer Steinbrück: Oktober 2012

Nach Nominierung von

Martin Schulz: Februar 2017

Direktwahl Bundeskanzler/-in: Merkel vs. Schulz/Steinbrück

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne Merkel/Schulz/Steinbrück nicht

Frage: Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für

Martin Schulz / Peer Steinbrück?

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____5

Merkel und Schulz sprechen die eigenen Anhängerschaften jeweils ähnlich stark an: Acht

von zehn Unions-Anhängern (79 Prozent) favorisieren Merkel, etwa ebenso viele SPD-

Anhänger unterstützen Schulz (83 Prozent). Der bisherige Europa-Politiker versammelt

gleichzeitig jedoch auch das Grünen- (69 Prozent) und Linken-Milieu (65 Prozent) mehrheit-

lich hinter seiner Person. Die CDU-Vorsitzende dagegen hat momentan Schwierigkeiten, die

Reihen der FDP zu binden. Nur jeder Zweite (50 Prozent) von ihnen würde sie im Kanzleramt

vorziehen. Darüber hinaus kommt Merkel als Person bei AfD-Anhängern (11:42 Prozent)

weniger an als der SPD-Kandidat, ebenso bei Nichtwählern (20:51 Prozent) und Unent-

schlossenen (25:44 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

Angela Merkel

Gesamt 7

Unions-Anhänger 1

FDP-Anhänger 15

Linke-Anhänger 17

Grüne-Anhänger 2

AfD-Anhänger 37

SPD-Anhänger 1

Unentschlossene 12

34

79

50

16

16

11

11

25

50

18

23

65

69

42

83

44

Martin Schulz

Direktwahl Bundeskanzler/-in: Merkel vs. SchulzParteianhänger

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Ende Januar 2017Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / spontan: kenne Merkel/Schulz nicht

Frage: Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: für Angela Merkel oder für

Martin Schulz?

spontan: keinen von beiden

(-7) (+9)

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____6

Schulz-Nominierung stärkt Wunsch nach Alternative im Bund

Ähnlich wie die Nominierung von Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat im Herbst 2012 stärkt

auch die jetzige Benennung von Martin Schulz in der Bevölkerung den Wunsch nach Alter-

nativen im Bund. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) spricht sich wenige Tage nach

der Schulz-Entscheidung für ein SPD-geführtes Kabinett aus, vier von zehn (39 Prozent) plä-

dieren für eine Regierung unter Unions-Führung. Unmittelbar nach der Nominierung von

Peer Steinbrück zum SPD-Kanzlerkandidaten im Herbst 2012 hatten sich 46 Prozent für eine

SPD-geführte Bundesregierung ausgesprochen, 42 Prozent für ein unionsgeführtes Kabinett.

Eine Wechselstimmung festigte sich damals jedoch nicht. Im Gegenteil. Sie ging in den Fol-

gemonaten wieder verloren.

Für einen Wechsel zugunsten der SPD plädieren aktuell die Anhänger von SPD (92 Prozent),

Linken (79 Prozent) und Grünen (69 Prozent). Aber auch unter den Wahlberechtigten, die

momentan nicht auf eine Partei festgelegt sind, findet ein SPD-Kabinett eher Zuspruch als

eine unionsgeführte Bundesregierung (45:36 Prozent), ebenso bei denjenigen Bürgern, die

momentan ihre Wahlteilnahme in Frage stellen (46:35 Prozent).

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____7

Regierungszufriedenheit: eine Hälfte zufrieden, andere Hälfte nicht

Während die SPD 2012 zur Nominierung von Peer Steinbrück in Opposition zu einer eher

kritisch bewerteten schwarz-gelben Bundesregierung (Oktober 2012: 43:56 Prozent) stand,

regiert sie aktuell in einem Kabinett, dessen Arbeit die Hälfte der Bundesbürger positiv be-

urteilt. Ähnlich wie im Vormonat überzeugt die große Koalition mit ihrer Arbeit etwa jeden

zweiten Bundesbürger (48 Prozent; -3), ebenso viele üben Kritik (51 Prozent; +3). Zugute

kommt der Bundesregierung die nach wie vor positive wirtschaftliche Stimmung in der Be-

völkerung: Acht von zehn Deutschen (79 Prozent) bezeichnen ihre persönliche wirtschaftli-

che Situation als gut. Zugleich erwarten drei Viertel der Bundesbürger (73 Prozent), dass

sich ihre Situation in den kommenden zwölf Monaten kaum verändern wird.

Die Zustimmung zur Regierungsarbeit im Bund überwiegt in den Reihen der Unions-Anhä-

nger (76:24 Prozent) deutlich, ebenso bei den Wählern der Grünen (54:46 Prozent). In den

Reihen der SPD (47:52 Prozent) halten sich Lob und Kritik dagegen in etwa die Waage. Eine

kritische Perspektive nehmen die Anhänger der FDP (40:59 Prozent) und der Linken (35:65

Prozent) ein, insbesondere aber die der AfD (7:93 Prozent). Überwiegend unzufrieden ge-

genüber der Regierungsarbeit äußern sich zudem Personen mit einem geringeren Haus-

haltseinkommen (32:66 Prozent), formal weniger Gebildete (36:62 Prozent) sowie die

Gruppe der Arbeiter (34:64 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

Weniger / gar

nicht zufrieden

43

51

48

56

48

51

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Aug 0

5

Fe

b 0

6

Aug 0

6

Fe

b 0

7

Aug 0

7

Fe

b 0

8

Aug 0

8

Fe

b 0

9

Aug 0

9

Fe

b 1

0

Aug 1

0

Fe

b 1

1

Aug 1

1

Fe

b 1

2

Aug 1

2

Fe

b 1

3

Aug 1

3

Fe

b 1

4

Aug 1

4

Fe

b 1

5

Aug 1

5

Fe

b 1

6

Aug 1

6

Fe

b 1

7

Sehr zufrieden /

zufrieden

RegierungszufriedenheitZeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...?

Union/FDPUnion/SPDUnion/SPD Union/FDP Union/SPD

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____8

Motive der Wahlentscheidung: Der Kandidat ist nicht alles

Wie nachhaltig die Kandidaten-Entscheidung die Sozialdemokraten letztlich tragen wird,

dürfte maßgeblich von der inhaltlichen Ausrichtung des SPD-Wahlkampfes abhängen. So

orientieren sich nach eigenen Angaben sieben von zehn Wahlberechtigten (68 Prozent) bei

ihrer Wahlentscheidung in erster Linie an den Lösungsvorschlägen der Parteien zu Sachfra-

gen, nur 17 Prozent an den jeweiligen Spitzenkandidaten. Weitere 12 Prozent betrachten

ihre langfristige Parteibindung als maßgeblich für ihre Wahlentscheidung. Auch unter den

SPD-Anhängern signalisieren aktuell sechs von zehn (60 Prozent), sich letztlich von inhaltli-

chen Erwartungen leiten lassen zu wollen.

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

17

68

12

Motive der Wahlentscheidung

Spitzenkandidat Lösungsvorschläge

zu Sachfragen

Langfristige

Parteibindung

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Was ist bei Ihrer Entscheidung für Ihre Partei bei einer Wahl am wichtigsten? Der Spitzenkandidat der Partei, die

Lösungsvorschläge der Partei zu Sachfragen, oder Ihre langfristige Bindung an die Partei?

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____9

Sonntagsfrage: Schulz-Nominierung bringt Schub für SPD

Kurzfristig beschert die Schulz-Nominierung der SPD deutlichen Rückenwind. Gegenüber An-

fang Januar legt die SPD 8 Punkte zu, so dass sie aktuell auf 28 Prozent käme – der höchste

Wert für die SPD im ARD-DeutschlandTREND seit September 2013. Die Union verliert gegen-

über dem Vormonat 3 Punkte und hätte 34 Prozent in Aussicht. Die AfD gibt im selben

Zeitraum 3 Punkte ab und käme aktuell auf 12 Prozent. Linke und Grüne können mit je 8

Prozent rechnen, und blieben damit leicht unter ihrem Vormonatswert (-1). Für die Grünen

ist dies der niedrigste Wert im DeutschlandTREND seit Oktober 2013. Die FDP könnte einen

Punkt auf 6 Prozent zulegen. Andere Parteien kämen momentan zusammen auf 4 Prozent

(-1).

ARD-DeutschlandTREND Februar 2017

CDU/CSU 34

FDP 6

AfD 12Sonstige 4

Linke 8

Grüne 8

SPD 28

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zum ARD-DeutschlandTREND vom 5. Januar 2017

(+8)

(-3)

(-1)

(-3)

(-1)

(+1)

(-1)

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____10

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie

ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst

am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur be-

dingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung

hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und takti-

schen Wählern.

ARD-DeutschlandTREND Februar 2017

CDU/CSU: 41,5

SPD: 25,7

Linke: 8,6

Grüne: 8,4

FDP: 4,8

AfD: 4,7

BTW‘13BTW‘09CDU/CSU: 33,8

SPD: 23,0

FDP: 14,6

Linke: 11,9

Grüne: 10,7

BTW‘05CDU/CSU: 35,2

SPD: 34,2

Linke: 8,7

Grüne: 8,1

FDP: 9,8

FDP

CDU/CSU

GrüneLinke

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

SPD

AfD

28

34

8

6

12

0

10

20

30

40

50

Aug 0

5

Feb 0

6

Aug 0

6

Feb 0

7

Aug 0

7

Feb 0

8

Aug 0

8

Feb 0

9

Aug 0

9

Feb 1

0

Aug 1

0

Feb 1

1

Aug 1

1

Feb 1

2

Aug 1

2

Feb 1

3

Aug 1

3

Feb 1

4

Aug 1

4

Feb 1

5

Aug 1

5

Feb 1

6

Aug 1

6

Feb 1

7

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____11

Nächste Regierung: kein Koalitionsmodell überzeugt mehrheitlich

Bei einem Wahlausgang entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage würde eine Regierungs-

bildung jenseits der großen Koalition selbst für Drei-Parteien-Modelle schwierig. Wohl auch

deshalb genießt Schwarz-Rot weiterhin einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung als an-

dere Konstellationen: Ein Bündnis zwischen Union und SPD betrachten momentan vier von

zehn Wahlberechtigten (43 Prozent) als sehr gut bzw. gut für die Bundesrepublik. Eine Koa-

lition aus Union und Grünen im Bund findet bei 36 Prozent der Deutschen ein positives Echo,

eine Drei-Parteien-Koalition aus SPD, Grünen und Linken bei 33 Prozent. Jeweils drei von

zehn Deutschen stehen SPD- (31 Prozent) bzw. unionsgeführten Bündnissen (28 Prozent)

mit Grünen und FDP positiv gegenüber.

Bei den Unions-Anhängern kommen gegenwärtig eine Neuauflage der großen Koalition (69

Prozent) und ein schwarz-grünes Bündnis (60 Prozent) am besten an. In den Reihen der SPD

findet dagegen ein linkes Drei-Parteienbündnis aus SPD, Linken und Grünen mit 51 Prozent

mehr Anklang als eine Fortsetzung der großen Koalition (41 Prozent) oder eine Ampelkoa-

lition mit FDP und Grünen (37 Prozent). In den Reihen der Grünen schneidet ein Ampel-

Bündnis unter Einschluss der FDP (62 Prozent) am besten ab, während Rot-Rot-Grün die

Anhängerschaft erkennbar spaltet (46:53 Prozent). Vergleichsweise kritisch sehen die Grü-

nen-Anhänger Schwarz-Grün (37:61 Prozent) oder Jamaika (19:81 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

CDU/CSU und SPD (-5)

CDU/CSU und Grüne ( 0)

SPD, Grüne und Linke ( 0)

SPD, Grüne und FDP

CDU/CSU, Grüne und FDP (-4)

43

36

33

31

28

53

60

63

64

68

Bewertung von Regierungskoalitionen

Sehr gut / gut Weniger gut / schlecht

Frage: Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Zusammensetzungen einer künftigen Bundesregierung. Bitte sagen Sie mir jeweils,

ob diese Zusammensetzung Ihrer Meinung nach sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht für Deutschland wäre.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu November 2016 / *Vergleich zu September 2013 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____12

Scheidender Bundespräsident Gauck: acht von zehn zufrieden

Am 12. Februar wählt die Bundesversammlung den Nachfolger von Joachim Gauck für das

Amt des Bundespräsidenten. Dem scheidenden Bundespräsidenten stellen acht von zehn

Deutschen (81 Prozent) ein positives Zeugnis aus. Joachim Gauck genießt in der Bevölkerung

insgesamt großen Respekt, insbesondere unter den Anhängern von Grünen (94 Prozent)

und Union (87 Prozent). Aber auch unter den Wählern der Linken überwiegt zum Ende der

Amtszeit das positive Urteil (62:28 Prozent). Allein die AfD-Anhänger äußern sich mehrheit-

lich kritisch zu seiner Arbeit (35:60 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

81

14

Sehr zufrieden /

zufriedenWeniger / gar nicht zufrieden

(+5)

(-7)

Zufriedenheit mit Bundespräsident Joachim Gauck

Frage: Wie ist das mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck? Sind Sie mit seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden,

weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Mai 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____13

Amerika: massiver Ansehenseinbruch unter Trump

Der Wechsel von Barack Obama auf Donald Trump wird von einem massiven Ansehensein-

bruch der Vereinigten Staaten begleitet: Betrachteten unmittelbar vor der Präsidentenwahl

im November letzten Jahres sechs von zehn Bundesbürgern (59 Prozent) die USA als ver-

trauenswürdigen Partner Deutschlands, sind es derzeit 22 Prozent – ein Rekordtiefstand im

ARD-DeutschlandTREND. Die USA genießen damit aktuell in der deutschen Bevölkerung ein

ähnlich geringes Vertrauen wie Russland (21 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

59

2221

40

10

20

30

40

50

60

70

80

90

Fe

b 0

7

Aug 0

7

Fe

b 0

8

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Vertrauenswürdige Partner DeutschlandsZeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Kann man nicht vertrauen / weiß nicht / keine Angabe

Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Länder und Sie sagen mir bitte, ob das jeweilige Land ein Partner für Deutschland ist, dem man

vertrauen kann oder nicht.

Russland

USA

Türkei

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____14

Die ersten Entscheidungen Donald Trumps im Amt des US-Präsidenten stoßen bei den Deut-

schen offensichtlich auf nur wenig Anklang: Nur jeder Vierte (26 Prozent) findet es gut, dass

Trump begonnen hat, seine umstrittenen Wahlkampfversprechungen auch tatsächlich um-

zusetzen. Nach ersten Diskussionen über Importstrafzölle und deutschen Außenhandels-

überschüssen fürchten zwei Drittel (67 Prozent), dass die deutschen Firmen durch eine neue

US-Wirtschaftspolitik geschwächt werden könnten. Acht von zehn (80 Prozent) vertreten die

Meinung, die Europäische Union sollte wegen Donald Trump stärker zusammenrücken.

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

Die Europäische Union muss gegenüber

Trump enger zusammenrücken.

Ich habe Sorge, dass durch die Politik

Trumps die deutsche Wirtschaft

geschwächt wird.

Ich finde gut, dass Trump seine

Wahlkampfversprechen in die Tat

umsetzt.

80

67

26

18

30

69

Ansichten zum US-Präsidenten Donald Trump

Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen zu US-Präsident Donald Trump. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie den Aussagen

eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Stimme eher zu Stimme eher nicht zu

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ARD-DEUTSCHLANDTREND FEB RUAR 2017_____15

Neun von zehn besorgt um Demokratie in Türkei

Unmittelbar vor der Türkei-Reise der Bundeskanzlerin geben neun von zehn Deutschen (89

Prozent) an, dass sie sich Sorgen um die Demokratie in der Türkei machen. Der kritische

Blick auf die türkischen Verhältnisse geht einher mit dem Wunsch nach einem entschiede-

neren Auftreten der Bundesregierung gegenüber Ankara (83 Prozent). Dies schließt die Fort-

führung von Konsultationen mit der Erdogan-Regierung durchaus mit ein. So finden es drei

Viertel der Deutschen (76 Prozent) prinzipiell gut, dass die Kanzlerin mit ihrem Besuch Ge-

sprächsbereitschaft signalisiert. Allerdings sollten Verhandlungen mit der Türkei nach An-

sicht vieler Deutscher nicht um jeden Preis geführt werden. So fordert zwar jeder Zweite

(50 Prozent) die Kanzlerin auf, alles zu tun, um das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu

retten, vier von zehn (42 Prozent) aber sind gegenteiliger Ansicht. Nicht nur hier wird deut-

lich, dass die Türkei aktuell von kaum einem Deutschen (4:93 Prozent) als vertrauenswür-

diger Partner der Bundesrepublik gesehen wird.

Michael Kunert / Reinhard Schlinkert

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2017

Ich mache mir große Sorgen über

die Demokratie in der Türkei.

Die Bundesregierung sollte der

türkischen Regierung entschiedener

entgegentreten.

(-5)

Ich finde es gut, dass Angela Merkel mit

ihrem Besuch Gesprächsbereitschaft

gegenüber der Türkei signalisiert.

Angela Merkel sollte alles dafür tun, das

Flüchtlingsabkommen mit der Türkei zu

retten.

89

83

76

50

9

12

22

42

Ansichten zur Türkei und zum deutsch-türkischen Verhältnis

Frage: Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Aussagen zur Türkei, ob Sie ihr eher zustimmen oder nicht zustimmen

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu August 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Stimme eher zu Stimme eher nicht zu