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Fenriswolf Tyr und Fenrir - Gemälde von John Bauer (1911) Isländische Illustration aus dem 17. Jh. Der Fenriswolf (auch Fenrir, Fenrisúlfr, Beiname Hróð(rs)vitnir) ist in der nordischen Mythologie vor Hel und der Midgardschlange das erste Kind des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Vermutlich hängt der Name mit dem altnordischen Wort Fen (Sumpf) zusammen. Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenris- wolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn bes- ser im Auge zu haben. Da der Fenriswolf von Tag zu Tag größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter be- droht: Sie fürchteten, er werde sie alle verschlingen. So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu fesseln. Man ließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fer- tigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Nun sollte er seine Kraft an der magischen Fessel Gleipnir erproben, die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Fa- den war aber von den Zwergen gemacht und zwar aus den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, den Bärten der Frauen, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er verlangte zur Sicherheit gegen Be- trug, dass einer der Götter ihm die rechte Hand ins Maul legte. Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr. Man fesselte Fenris, und je stärker er an der Fessel riss, des- to enger zog sie sich zu. Er blieb gefesselt, biss aber Tyr die rechte Hand ab. Dadurch wurde die Götterwelt geret- tet, und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gott des Krieges wie auch der Thingversammlung. Er wurde daraufhin der einhändige Ase (altnordisch einhendr asa) genannt. Befreien wird sich der riesige Wolf erst in der Zeit der Ragnarök (Schicksal der Götter). Er wird dann Odin verschlingen, seinerseits aber von Odins Sohn Vidar getötet werden. Der Fenriswolf ist nicht zu verwechseln mit den Wöl- fen Skalli und Hati, welche Sonne und Mond über den Himmel jagen und diese zu den Ragnarök verschlingen werden. Diese Darstellung findet sich nur in einer Quelle, nach anderen verschlingt Fenrir selbst die Sonne in den Ragnarök. 1 Literatur Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mytholo- gie (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 368). 3., völlig überarbeitet Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X. Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister (= Beck’sche Reihe. Bd. 427). 3. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406- 49451-X, S. 74. 2 Weblinks Commons: Fenriswolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien 1

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Fenriswolf

Tyr und Fenrir - Gemälde von John Bauer (1911)

Isländische Illustration aus dem 17. Jh.

Der Fenriswolf (auch Fenrir, Fenrisúlfr, BeinameHróð(rs)vitnir) ist in der nordischen Mythologie vor Helund der Midgardschlange das erste Kind des Gottes Lokiund der Riesin Angrboda. Vermutlich hängt der Namemit dem altnordischen Wort Fen (Sumpf) zusammen.

Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenris-wolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn bes-ser im Auge zu haben. Da der Fenriswolf von Tag zu Taggrößer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter be-droht: Sie fürchteten, er werde sie alle verschlingen. Soentschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu fesseln. Manließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fer-tigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Nun sollte erseine Kraft an der magischen Fessel Gleipnir erproben,die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Fa-

den war aber von den Zwergen gemacht und zwar ausden Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, den Bärtender Frauen, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch einesKatzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolfschöpfte Verdacht. Er verlangte zur Sicherheit gegen Be-trug, dass einer der Götter ihm die rechte Hand ins Maullegte. Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr. Manfesselte Fenris, und je stärker er an der Fessel riss, des-to enger zog sie sich zu. Er blieb gefesselt, biss aber Tyrdie rechte Hand ab. Dadurch wurde die Götterwelt geret-tet, und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gottdes Krieges wie auch der Thingversammlung. Er wurdedaraufhin der einhändige Ase (altnordisch einhendr asa)genannt. Befreien wird sich der riesige Wolf erst in derZeit der Ragnarök (Schicksal der Götter). Er wird dannOdin verschlingen, seinerseits aber von Odins Sohn Vidargetötet werden.Der Fenriswolf ist nicht zu verwechseln mit den Wöl-fen Skalli und Hati, welche Sonne und Mond über denHimmel jagen und diese zu den Ragnarök verschlingenwerden. Diese Darstellung findet sich nur in einer Quelle,nach anderen verschlingt Fenrir selbst die Sonne in denRagnarök.

1 Literatur• Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mytholo-gie (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 368). 3., völligüberarbeitet Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN3-520-36803-X.

• Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonenund Elementargeister (= Beck’sche Reihe. Bd. 427).3. Auflage. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49451-X, S. 74.

2 Weblinks

Commons: Fenriswolf – Sammlung von Bildern,Videos und Audiodateien

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2 3 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

3 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

3.1 Text• FenriswolfQuelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fenriswolf?oldid=133680403Autoren:Wst, Lichtkind,Mikue, Fab,WolfgangRieger, Do-minik, Asthma, Zwobot, ArtMechanic, Robbot, Dietrich, J budissin, MichaelHaeckel, Peter200, Peng, Inu, Tzzzpfff, Martin-vogel, TMau-rer, Henriette Fiebig, Nobody.de, -jkb-, Kiki1701, Chrisfrenzel, Yorg, Joter, MarkusHagenlocher, Mschlindwein, Jonathan Groß, Meister-Lampe, Mps, Caronna, Chiring, Rosenzweig, FlaBot, Actionman, RedBot, Gpvos, Kitsune, Marcus Cyron, Chobot, Shikeishu, Jackalope,RobotQuistnix, €pa, Tsca.bot, YurikBot, Stefanbw, Eskimbot, Chlewbot, Etagenklo, Al-qamar, Miiich, Thijs!bot, Summ, JAnDbot, Com-monsDelinker, DynaMoToR, VolkovBot, SDB, SieBot, Chricho, Gleipnir, Wiesenthal, Woches, Inkowik, Toter Alter Mann, Ngr, LinkFA-Bot, CarsracBot, Numbo3-bot, Zorrobot, Luckas-bot, GrouchoBot, Xqbot, ArthurBot, DSisyphBot, CatMan61, Camelotrose, 100 Pro,ZéroBot, WikitanvirBot, KLBot2, Dexbot und Anonyme: 63

3.2 Bilder• Datei:Commons-logo.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Au-toren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightlywarped.) Originalkünstler: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version, created byReidab.

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