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Feuer und Flamme 13. 9. 2013 Köln Nikolaj Znaider, Violine Leitung: Jukka-Pekka Saraste

Feuer und Flamme 13. 9. 2013 Köln - wdr.de · Freitag, 13. September 2013 20.00 Uhr Kölner Philharmonie 19.00 Uhr Konzerteinführung mit Michael Struck-Schloen Feuer und Flamme

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Feuer und Flamme13. 9. 2013 Köln

Nikolaj Znaider, Violine Leitung: Jukka-Pekka Saraste

Freitag, 13. September 201320.00 UhrKölner Philharmonie 19.00 Uhr Konzerteinführung mit Michael Struck-Schloen

Feuer und Flamme

peter tschaikowskijKonzert D-dur für Violine undOrchester op. 35

I. Allegro moderatoII. Canzonetta: AndanteIII. Finale: Allegro vivacissimo

Pause

sergej prokofjewSinfonie Nr. 3 c-moll op. 44

I. ModeratoII. AndanteIII. Scherzo: Allegro agitato IIII. Finale: Andante mosso – Allegro moderato

Sendung: wdr 3 live (Fr)

Nikolaj Znaider, Violine wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka Saraste

Die Pausenbeiträge »Zwischentöne« der Live-Übertragungen auf wdr 3 können Sie sich als Podcast unterpodcast.wdr.de/radio/zwischentoene.xmlanhören und herunterladen.

Auf den Seiten des wdr Sinfonieorches-ters Köln unter www.wdr-orchester.de finden Sie fünf Tage vorher das Programm-heft zum jeweiligen Konzert.

Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts ist aufgrund des Urheberrechts nicht gestattet.

Jukka-Pekka Saraste

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Peter Tschaikowskij (1840 – 1893)Konzert D-dur für Violine und Orchester op. 35

Wenn unser Fühlen, unser Wollen und unser Denken in einem Augenblick übereinstimmen, dann entsteht der so genannte »Flow«, ein Glückszustand, in dem Zeit keine Rolle spielt und alles gelingt wie in einem Rausch. Viele künstlerisch oder sportlich aktive Menschen werden diesen »Flow« kennen: jenen Glücksmoment, den vielleicht sonst nur Kinder erleben, wenn das Bewusstsein von sich selbst keine Rolle mehr spielt.

Auch wenn man damals den Begriff noch nicht kannte, so mag sich Peter Tschaikowskij durchaus in einem solchen Zustand befunden haben, als er im März 1878 euphorisch an Nadeshda von Meck über die Arbeit an seinem Violinkonzert schreibt: »In solchem Gemüts-zustand verliert das Schaffen gänzlich das Gepräge von Arbeit; es ist reinste Seligkeit. Während des Schreibens spürt man gar nicht, wie die Zeit vergeht.«

Für Peter Tschaikowskij mag dieses Erle-ben in vielerlei Hinsicht eine Erlösung aus ei-ner schwierigen Lebensphase gewesen sein. Sein einziges Violinkonzert entsteht ein Jahr nach der verhängnisvollen Lebenskrise 1877. Obwohl homosexuell, setzt er zuversichtlich und mit ernstem Entschluss seine Heirats-absichten durch. Doch bereits nach drei Monaten scheitert die Ehe mit Antonina Mil-jukowa, einer Musikstudentin des Moskauer Konservatoriums und glühenden Verehrerin des Komponisten. Völlig verzweifelt versucht Tschaikowskij sich das Leben zu nehmen und flüchtet nach einem Nervenzusammenbruch

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überstürzt mit seinem Bruder aus Moskau und reist durch Europa. Im schweizerischen Clarens kommt er zur Ruhe und erhält von Frau von Meck, die durch zahlreiche Brief-korrespondenzen zu einer engen Vertrauten geworden ist, die glückliche Nachricht, dass sie ihm von nun an eine Jahresrente von 6000 Rubel gewähren wird. So ist er nach dem moralischen und seelischen Zusammenbruch zumindest finanziell abgesichert. Schnell bessert sich sein Gemütszustand. Zunächst arbeitet Tschaikowskij mit großer Verbissen-heit an einer Klaviersonate, doch dann besucht ihn der junge Violinstudent Iossif Kotek, den er einige Jahre zuvor kennen gelernt hat. Es folgen glückliche Tage. Gemeinsam musizieren sie und unternehmen lange Spaziergänge. Tschaikowskij unterbricht die Arbeit an der Sonate: »Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich gezwungen, ein neues Werk zu beginnen, ohne das vorhergehende abge-schlossen zu haben. […] Aber diesmal geschah es, daß ich die Lust in mir nicht bezwingen konnte, die Skizzen für das Konzert aufzu-zeichnen.« Kotek inspiriert ihn und gibt ihm Ratschläge bezüglich des Soloparts, sodass das gesamte Violinkonzert D-dur op. 35 nach bereits zwei Wochen vollständig in Skizzen vorliegt. Der erste Satz beginnt mit einer kurzen Orchestereinleitung, die das Haupt-thema nur streift, ehe der ungemein ruhige Einsatz der Solovioline erfolgt. Seine faszinie-rende Wirkung verdankt dieser Kopfsatz dem Hauptthema, das sich langsam und kunstvoll von Violine und Orchester variiert entfaltet. Das hinzutretende zweite Thema ist eine ver-haltene Melodie von großer Intensität.

Doch auch im Rausch des Komponierens müssen Schwierigkeiten überwunden werden. So schreibt Tschaikowskij über den langsamen Mittelsatz: »Das Finale des Konzerts reißt uns hin, aber wir haben das Andante verworfen, und morgen will ich ein neues schreiben.« Die-ser verworfene Satz wird später als Méditati-on für Violine und Klavier veröffentlicht. Erst nach einer Neukomposition zeigt sich Tschai-kowskij zufrieden und schreibt an Nadeshda von Meck: »Wie viel Poesie und welche Sehn-sucht in diesen Sons voilés, den geheimnis-vollen Tönen!« Der Finalsatz bricht abrupt in die träumerische Canzonetta ein. Auffallend sind die zahlreichen Tempozurücknahmen, die immer wieder neue, rasante Einstiege ermög-lichen und auf die ein tänzerisch brillantes Ende folgt. Obwohl der Geiger Kotek ihn zu dieser Komposition angeregt hat, will Tschai-kowskij aus Gründen der Diskretion und si-cherlich auch aus taktischen Überlegungen das Werk dem Violinvirtuosen Leopold Auer widmen. Dieser lehnt es jedoch als angeblich »unviolinistisch« ab. Erst drei Jahre später, im Dezember 1881, wagt der junge Geiger Adolf Brodsky enthusiastisch die Uraufführung in Wien. Diese Begeisterung konnten längst nicht alle Zuhörenden der Uraufführung teilen: Vernichtend und gar beleidigend äußert sich der Wiener Kritiker Eduard Hanslick. Das Kon-zert »bringt uns zum ersten Mal auf die schau-erliche Idee, ob es nicht auch Musikstücke ge-ben könne, die man stinken hört.«

Sergej Prokofjew (1891 – 1953)Sinfonie Nr. 3 c-moll op. 44

Leidenschaft, die sich in Schöpfungsdrang ausdrückt, zeigte Tschaikowskij in seinem Violinkonzert. Leiden-schaft, die in Besessenheit endet, davon erzählt die Geschichte von Renata, der Hauptfigur in einem Roman des russischen Symbolisten Valeri Brjussow. Die düstere Stimmung des Zeitalters der Inquisition, des Exorzismus im Nonnenkloster, Dämonen, eine besessene Heldin und Kurzauftritte von Mephisto und Faust: die Mischung dieser Handlungselemente in Der feurige Engel scheint geradezu geschaffen für eine spannende Oper.

nach Paris. Bei einem Verkehrsunfall bricht sich der leidenschaftliche Autofahrer die Hand und muss mit dem Klavierspielen pausieren. Er beginnt mit der Arbeit an seiner 3. Sinfonie, in der er Material aus seiner Oper Der feurige Engel verwendet. Ohne einen konkreten Auf-traggeber hat er über sieben Jahre, unter anderem im bayrischen Ettal, eifrig und mit

Sergej Prokofjew glaubt fest daran, dass die-se Geschichte ein vielversprechendes Opern-sujet ist. Doch er täuscht sich, denn zu Leb-zeiten wird er seine Oper selbst nicht auf der Bühne, dafür aber auf dem Konzertpodium in Form seiner 3. Sinfonie verwirklicht sehen.

Von 1918 bis 1933 lebt Prokofjew abwech-selnd in Europa und in den USA. Ständig ist er auf Reisen und spürt, dass er im »Westen« einen schweren Stand hat. Frankreich ist übersättigt mit neuer Musik und in den USA schätzt man ihn vor allem als Konzertpianis-ten. Für seine Musik jedoch ist das Publikum dort anscheinend noch nicht reif. Der Kompo-nist sehnt sich nach Anerkennung. Es verwun-dert deshalb nicht, dass er 1927 bei seiner ersten Rückkehr nach Russland beeindruckt ist, schließlich wird er im pompösen Moskauer Hotel Metropol untergebracht und wie ein Superstar empfangen. Auch wenn ihm die Armut auf den Straßen und die Repressionen und die Ängste der Künstler nicht entgehen, die Begeisterung und vor allem der herzliche Empfang des Publikums lassen in ihm immer weiter den Plan reifen, endgültig in die Heimat zurückzukehren. Doch vorerst geht es wieder

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Sünde und tritt ins Kloster ein und während Ruprecht in die Fänge Mephistos und Doktor Faustus gerät, wird Renata im Klos ter von Visionen heimgesucht. Nach einem Exorzis-mus verfällt Renata der Inquisition.

Vielleicht war der Stoff doch zu mythisch, zu brachial und zu apokalyptisch, um damals verstanden zu werden. Aus heutiger Sicht mag man sich bisweilen an ein Horrorfilm szenario erinnert fühlen. Erst nach Prokofjews Tod wird die Oper 1955 in Venedig uraufgeführt. Der rege Erfolg einer Aufführung mit Teilen des zweiten Aktes in Paris 1927 ermutigt den Komponisten jedoch, die Oper ein Jahr später anderweitig zu verwenden: »Da das ganze Material herumlag, fragte ich mich: Eine Suite zusammenstellen? Bei dem Gedanken wurde mir klar, dass die Zwischenaktmusiken die Verarbeitung der im vorhergehenden Bild

gebrachten Themen bildeten. Beim Probieren erkannte ich, dass sich diese Themen sehr willig in die Exposition eines Sonatenallegros einfügten.« Furios packend beginnt die Sin-fonie mit einem chromatisch auf- und abstei-genden Ostinato mit alarmartigen Glocken-schlägen. Hier taucht das Motiv für Renatas Besessenheit und ihre Suche nach Erlösung auf. Auch das erste Thema, das von Hörnern und Streichern gespielt wird, verweist auf Renata und steht im Kontrast zum melancho-lischen zweiten Thema, das von tiefen Strei-chern und Fagott vorgestellt wird. Ein weiteres von den Blechbläsern intoniertes Thema wird daraufhin mit den anderen Themen kunstvoll verwoben und erreicht somit einen Höhepunkt, der in der Oper dem Duell von Heinrich und Ruprecht entspricht. Der feinsinnig instrumen-tierte zweite Satz soll »eine ruhige kontem-plative« Stimmung erzeugen, so Prokofjew. Er erscheint als Reminiszenz an die Zuflucht Renatas im Kloster. Wild und brutal wirkt dagegen das Allegro agitato, indem die Glis-sandi der Streicher eine flirrend fieberhafte Klangkulisse erzeugen. Den imposanten Schluss bezeichnete Swjatoslaw Richter ein mal als »das Ende des Universums«. Was Prokofjew hier als Düsternis des Mittelalters heraufbeschwört, wird für ihn im wahren Le-ben bald selbst bittere Wahrheit: Zunächst konnte er sich mit dem sozialistischen Realis-mus arrangieren, doch ab 1948 verschärfte sich das ideologische Klima deutlich und diesmal ist auch Prokofjew selbst betroffen. Auch wenn er später wieder rehabilitiert werden wird, die Angst vor neuen Repressi-onen bleibt. Am 5. März 1953 – am selben Tag wie Stalin – stirbt Sergej Prokofjew.

Anja Renczikowski

großem Enthusiasmus an dieser Oper gearbei-tet. 1927 ist seine Oper fertig, doch niemand will sie aufführen. Besonders enttäuscht ist Prokofjew darüber, dass auch eine fast greif-bare Premiere in Berlin, unter der Leitung von Otto Klemperer, nicht stattfindet. »Unglück-licherweise war mein Interesse nicht ganz zeitgemäß«, erinnert Prokofjew sich später. Bislang hat sich Prokofjew mit dem Stoff der Commedia dell’arte in der Oper Die Liebe zu den drei Orangen beschäftigt, später faszi-nieren ihn die russischen Dichter Dostojewskij (Der Spieler) und Tolstoi (Krieg und Frieden).Ganz anders zeigt sich Der feurige Engel.

Die Handlung spielt in Köln im 16. Jahr-hundert. Ritter Ruprecht kehrt aus Übersee zurück und lernt in einem Gasthaus Renata kennen, die ihm ihre Geschichte erzählt. Schon als junges Mädchen entbrannte ihre Liebe zu Madiel, einer lichten Engelsgestalt. Doch als sie ihr Begehren erklärt, verschwin-det dieser »entflammt in feurigem Zorn als Feuersäule« aus ihrem Leben. Fortan ist Re-nata auf der Suche nach der menschlichen Re-inkarnation Madiels und meint ihn in Graf Heinrich wiedergefunden zu haben, doch auch er verlässt sie. Gemeinsam mit Rup-recht will sie Heinrich finden. Später kommt es zum Zweikampf zwischen Ruprecht und Heinrich. Während Heinrich ihr in Gestalt eines feurigen Engels erscheint, hält Rup-recht im Fieberwahn Renata für den Teufel. Ihre Liebe zu Ruprecht empfindet Renata als

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Nikolaj Znaider

geboren in Dänemark einer der vielseitigsten Künstler seiner

Generation, gleichermaßen als Solist, Diri-gent und Kammermusiker erfolgreich als Solist Zusammenarbeit mit den führen-

den Orchestern und Dirigenten weltweit 2011/12 Capell-Virtuos der Staatskapelle

Dresden, als Solist, Kammermusiker und Dirigent 2012/2013 Artist in Residence beim London

Symphony Orchestra sowie in der laufenden Saison beim Konzerthausorchester in Berlin musikalische Zusammenarbeit und Aufnah-

men u. a. mit der Dresdner Staatskapelle unter Sir Colin Davis, sowie mit den Wiener Philharmonikern unter Valery Gergiev weitere CD-Aufnahmen u. a. mit dem Sym-

phonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons, Klaviertrios von W. A. Mozart mit Daniel Barenboim und Kyril Zlotni-kov, Violinkonzerte von Nielsen und Bruch mit dem London Philharmonic Orchestra, sowie Einspielung des Gesamtwerks für Violine und Klavier von Johannes Brahms zusammen mit Yefim Bronfman

Förderung des musikalischen Nachwuchses: Gründer und zehn Jahre lang Künstlerischer Leiter der Nordic Music Academy auf Einladung von Valery Gergiev Ernennung

zum Principal Guest Conductor des Orchesters des Mariinsky-Theaters in St. Petersburg als Gastdirigent bei namhaften Orchestern

u. a. Staatskapelle Dresden, London Sym-phony Orchestra, Tschechische Philharmonie sowie Los Angeles Philharmonic sein Instrument ist die »Kreisler« Guarnerius

del Gesu (1741), eine Dauerleihgabe vom König-lich Dänischen Theater

»Jedenfalls legte Chefdirigent Jukka-Pekka Pekka Saraste mit dem wdr Sinfonieorchester eine geradlinige, dynamische und robuste Interpretation der dritten Sinfonie vor.«Kölnische Rundschau

»Er verblüffte durch lupen-reine Intonation, durchdachte Phrasierung und makellose Technik […]. Wie souverän er die Soloeinstiege bewältigte, war einmalig.«Kölnische Rundschau

Jukka-Pekka Saraste

1956 in Heinola (Finnland) geboren Klavier- und Geigenstudium am Lahti

Konservatorium Dirigierstudium an der Sibelius-Akademie

Helsinki bei Jorma Panula 1987 – 2001 Musikdirektor des Finnischen

Radio-Sinfonie-Orchesters Helsinki 1994 – 2001 Musikdirektor des Toronto

Symphony Orchestra 2002 – 2005 erster Gastdirigent des bbc

Symphony Orchestra seit August 2006 Musikdirektor des Oslo

Philharmonic Orchestra Music Advisor des Lahti Sinfonieorchesters seit 2008 Künstlerischer Leiter des Sibelius

Festivals in Lahti Gründung des jährlichen Tammisaari

Festivals (Finnland) Engagement für Musik der Spätromantik

sowie für skandinavische KomponistInnen wie Kaija Saariaho, Magnus Lindberg und Esa-Pekka Salonen Zusammenarbeit u. a. mit dem London Phil-

harmonic Orchestra, dem Symphonieorches-ter des br, dem Royal Concertgebouw Orches-tra, dem Chicago Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem Boston Sympho-ny Orchestra, dem Orchestra Filarmonica della Scala, den Münchner Philharmonikern, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester

Teilnahme an der ersten Abu Dhabi Classics Saison mit dem Sibelius Academy Symphony Orchestra Tournee in zahlreiche europäische Haupt-

städte mit dem Oslo Philharmonic Orchestra; u. a. mit der Violinistin Anne-Sophie Mutter CD-Aufnahmen: Gesamtaufnahme der Sibe-

lius- und Nielsen-Sinfonien mit dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester sowie Werke von Bartók, Dutilleux, Mussorgskij und Prokofjew mit dem Toronto Symphony Orchestra 2011 erste gemeinsame CD-Veröffentlichung

mit dem wdr Sinfonieorchester Köln mit Gus-tav Mahlers 9. Sinfonie (auf der Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des britischen Musikmagazins »Gramophone«) seit der Saison 2010/2011 Chef dirigent des

wdr Sinfonieorchesters Köln Verlängerung des Vertrages als Chefdirigent

bis 2016 letzte CD-Veröffentlichung mit dem

wdr Sinfonieorchester Köln: Werke von Schönberg sowie Brahms- Sinfonien 1 und 3

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»Die wdr-Musiker fanden unter Sarastes fachkundigem Dirigat eine schöne Spannung zwi-schen symphonischen Passa-gen und kammermusikalischer Leichtigkeit.« Kölnische Rundschau

Das wdr Sinfonieorchester Köln

1. ViolinenJosé Maria Blumenschein1. KonzertmeisterSlava Chestiglazov1. KonzertmeisterNaoko OgiharaKonzertmeisterinSusanne Richard2. KonzertmeisterinN. N.2. Konzertmeister/inAlfred LutzVorspielerChristine OjstersekVorspielerinFaik AliyevHans-Reinhard BiereAnna de MaistreAndreea FlorescuCaroline KunfalviPierre MarquetEmilia MohrIoana RatiuMischa SalevicCristian-Paul SuvaialaJerzy SzopinskiYe WuN. N.

2. ViolinenBrigitte KrömmelbeinStimmführerinBarennie MoonStimmführerinCarola Nasdalastv. StimmführerinN. N.stv. Stimmführer/inAnna AdamskaChristel AltheimerMaria Aya AshleyLucas BarrAdrian BleyerPierre-Alain ChamotEa-Jin HwangJürgen KachelKeiko Kawata-NeuhausJohannes OppelczFriedemann RohwerJohanne Stadelmann

ViolenStephan BlaumerSoloJunichiro MurakamiSoloSophie Passtv. SoloKatja Püschelstv. SoloKatharina ArnoldGaelle BayetEva Maria GambinoHedwig LiersStephanie MadiniotisKlaus NieschlagMaya RasoolyHans-Erich Schröder-ConradKai StowasserN. N.

VioloncelliOren Shevlin SoloJohannes WohlmacherSoloSimon Deffnerstv. SoloSusanne Eychmüllerstv. SoloAnne-Sophie BassetSebastian EngelhardtYi-Ting FangGudula Finkentey- ChamotBruno KlepperFrank Rainer LangeChristine PenckwittJuliana PrzybylLeonhard Straumer

KontrabässeStanislau AnishchankaSoloN. N.SoloMichael Peusstv. SoloAxel Rugestv. Solo

Raimund AdamskyMichael GeismannStefan RauhJörg SchadeChristian Stach

FlötenMichael FaustSoloJozef HamernikSoloHans-Martin Müllerstv. SoloMartin BeckerLeonie BrockmannPiccolo

OboenManuel Bilz SoloMaarten DekkersSoloSvetlin Doytchinovstv. SoloBernd HolzN.N.Englischhorn

KlarinettenThorsten Johanns SoloNicola Jürgensen- JacobsenSoloUwe Lörchstv. SoloPaul-Joachim BlöcherAndreas LangenbuchBassklarinette

FagotteOle Kristian Dahl SoloHenrik RabienSoloUlrike Jakobsstv. SoloHubert BetzStephan KringsKontrafagott

HörnerPaul van ZelmSoloN. N.SoloLudwig Raststv. SoloAndrew JoyRainer Jurkiewicz Joachim PöltlKathleen Putnam Hubert Stähle

TrompetenPeter MönkediekSoloJürgen Schild SoloFrieder Steinlestv. SoloDaniel GrieshammerPeter Roth

PosaunenTimothy Beck SoloN. N.SoloFrederik DeitzStefan SchmitzMichael JunghansBassposaune

TubaHans Nickel

HarfeN. N.

Pauke / SchlagzeugWerner KühnSoloPeter StrackeSoloJohannes Steinbauer1. SchlagzeugerJohannes Wippermann1. Schlagzeuger

wdr Sinfonieorchester Köln

1947 gegründet musikalische Schwerpunkte im klassisch-

romantischen Bereich und in der Musik des 20. Jahrhunderts Chefdirigent seit 2010: Jukka-Pekka Saraste ehemalige Chefdirigenten: Christoph von

Dohnányi, Zdenek Macal, Hiroshi Wakasugi, Gary Bertini, Hans Vonk, Semyon Bychkov Gastdirigenten u. a.: Claudio Abbado, Karl

Böhm, Fritz Busch, Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Lorin Maazel, Sir André Previn, Zubin Mehta, Sir Georg Solti und Günter Wand erfolgreiche Konzertreisen durch Europa,

Russ land, Japan, China, die USA und Süd-amerika regelmäßige Radio- und Fernsehübertragun-

gen, zahlreiche Schallplatteneinspielungen und Auftragskompositionen an Komponis-tinnen und Komponisten der Gegenwart CD-Veröffentlichungen u. a. mit Werken von

Richard Strauss, Johannes Brahms, Dmitrij Schostakowitsch, Gustav Mahler, Giuseppe Verdi, Sergej Rachmaninow und Richard Wagner

jüngste Auszeichnungen: 2009 Diapason d’Or für die CD-Produktion »Canto di speranza« mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, »Disc of the year«-Award 2010 des bbc Music Magazine für die Aufnahme von Richard Wagners Lohengrin zusammen mit dem wdr Rundfunkchor Köln, norwegischer »Spelle-mannprisen 2010« für die CD-Produktion der Violinkonzerte von Sibelius und Prokofjew mit Vilde Frang, CD-Veröffentlichung von Gustav Mahlers 9. Sinfonie unter Jukka-Pekka Saraste (auf der Bestenliste der Deutschen Schallplat-tenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des britischen Musikmagazins »Gramophone«) letzte CD-Veröffentlichung: Werke von

Schönberg sowie Brahms- Sinfonien 1 und 3 mit Jukka-Pekka Saraste

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wso aktuell

Von Bayern über Köln nach Hannover – Bereit zum Abschied und Neubeginn auf der nächsten Stufe

Zurückblickend ist dann doch viel passiert in dem einen Jahr, das jetzt so kurz er-scheint: da war die Spanien-tournee, viele Gastspiele, Fortbildungen, Workshops, Konzerte in Köln, Einsätze zur Betreuung von KünstlerInnen, Probespielen oder Schulklas-sen. Ganz am Anfang stand »mittendrin!« 2012 auf dem Programm. Hier hat Jakob Hadulla sein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (FSJK) im Management des wso begon-nen. Und wie es scheint, war

Nachruf Kai Stowasser

Kai Stowasser, seit 1993 Bratscher im wdr Sinfonie-orchester Köln, ist am 15. Juli 2013 gestorben. Lange, mit viel Kraft und unerschütter-lichem Optimismus hat er ge-gen den Krebs gekämpft. Wir alle, die Familie, Freunde und KollegInnen haben insgeheim immer auf ein kleines, großes Wunder gehofft, das am Ende ausgeblieben ist. Nun bleibt uns nur die Erinnerung an ei-nen wunderbaren Menschen und Freund.

Humor und Enthusiasmus haben sein Leben bestimmt. Mit Leidenschaft hat er sich den ungewöhnlichen Dingen gewidmet: Eiskunstlaufen in der Kindheit, später dann Inline-Skaten, Liegerad- Fahren und ferngesteuerte Hubschrauber fliegen lassen. Die Musik begleitete ihn dabei sein ganzes Leben – von der Klassik bis Hardrock auf der E-Bratsche – das gibt es tat-sächlich!

ter aus. Dafür ist sein schon länger gehegter Wunsch zum Ziel geworden: die medizini-sche Laufbahn. Starten wird er sie mit der Ausbildung zum Operations- und Anästhesie-assistenten in Hannover, danach folgt das Medizin-studium – in Hannover? Dann wäre der Weg zum Institut für Musikphysiologie und Musi-ker-Medizin nicht mehr weit und ein Kreis könnte sich schließen. Aber bis dahin gilt es noch viele Stufen zu neh-men. Wir wünschen Dir dabei viel Erfolg, Glück und Freude und freuen uns auf Lebens-zeichen aus Hannover oder dem Rest der Welt! Toi, toi, toi!

Susanne Spottke

der Anfang auch das Ziel – mittendrin in allen Abläufen des Geschehens im wdr und der Kölner Kulturszene, ist Jakob Hadulla jetzt am Ende des Jahres ganz souverän gelandet. Dazu hat er unter anderem sein Talent, Verbin-dungen zu schaffen, entdeckt und genutzt – sowohl bei der Arbeit, als auch im Netzwerk der Kölner FSJkler. Im wdr hat er bei der Betreuung der Schulkassenbesuche oder der Unterstützung der Dispo-sition gezeigt, wie leicht sich organisatorische Pflichten mit kreativen Freiheiten zu reibungslosen Abläufen ver-binden lassen. Anfänglich liebäugelte Jakob Hadulla noch damit, Orchestermusiker zu werden, doch letztlich hat er sich für ein Laienmusiker-dasein entschieden und so kostet er die Arbeitsphasen mit dem Bayerischen LJO wei-

Schon als Kind verbrachte er viele Sommer spielend auf dem grünen Hügel in Bay-reuth, während sein Bratsche-spielender Vater Sommer für Sommer im Bayreuther Fest-spielorchester seiner Leiden-schaft für Wagner nachging. Auf der Bratsche war Kai Stowasser allerdings eher ein »Spätberufener«; erst mit Beginn seines Studiums in Köln wechselte er von der Geige zur Bratsche. Sie wur-de seine Leidenschaft, der er bis zum Schluss treu blieb. Neben der sinfonischen Musik im Orchester hat er sich immer

Jakob Hadulla

wieder für die Kammermusik eingesetzt. Zahlreiche Kon-zerte und Radiomitschnitte belegen nicht nur sein Enga-gement, sondern auch seine hohe musikalische Kompe-tenz. Voller Leidenschaft hat er zusammen mit den drei Kollegen von Viola4You für die Bratsche geworben: mit dem ihm eigenen Schmunzeln hat er bewiesen, wie virtuos und sinnlich zugleich die Bratsche ist. Sie ist die Seele des Orchesters, so wie es Kai Stowasser im wdr Sinfonie-orchester Köln war.

Susanne Heyer

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Konzerte im Radio

wdr 3. Aus Lust am Hören.

Vorschau

Samstag, 21. September 201320.00 UhrKölner Philharmonie

Herbst der Romantik

ludwig van beethovenOuvertüre aus der MusikZu Goethes Schauspiel»Egmont« op. 84

richard straussVier letzte Liederfür Sopran und Orchester

jean sibelius Sinfonie Nr. 2 D-dur op. 43

Karita Mattila, Sopranwdr Sinfonieorchester KölnLeitung: Jukka-Pekka Saraste

Sendung: wdr 3 Sa, 26. Oktober 2013, 20.05 Uhr

Sonntag, 22. September 201311.00 UhrKöln, Funkhaus Wallrafplatz

wso Kammerkonzert

steve reichMusic for pieces of wood

werner thärichenDer Paukerkrieg op. 55»Batrachomyomachia«

andré jolivetSuite en concert für Flöteund vier Schlagzeuger

nebojsa jovan zivkovicTrio per uno für Schlagzeug

tomer yarivGyro

minoru mikiMarimba spiritual

Johannes Steinbauer/ Johannes Wippermann/ Peter Stracke/Werner Kühn/ Stephan Möller, Perkussion Michael Faust, Flöte Moderation: Daniel Gries-hammer

Freitag, 4. Oktober 201320.00 UhrKölner Philharmonie 19.00 Uhr Einführung mit Dieter Ammann und Georges Aperghis

Musik der Zeit: instabil

igor strawinskijQuatre Études

jonathan harveyBody Mandala (2006)für Orchester

dieter ammannunbalanced instability(2013) für Violine undKammerorchester

georges aperghisQuatre Études pour orchestre(2011 – 12)(Uraufführung)Kompositionsauftragdes wdr und von Musica Strasbourg

Carolin Widmann, Violine wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Emilio Pomàrico

Sendung: wdr 3 live

wdr3.de

Sa, 14. September, 18:05 live9. Kölner Musiknacht

Forseti Saxophon Trio Tabadoul-EnsembleStephan RathTrio Panta RheiBallhausChikashi Miyama, Qgo und Peacocku. a.Übertragung aus dem Funkhaus Wallrafplatz und aus der Alten Feuerwache, Köln

Mo, 16. September, 20:05 wdr 3 Kammerkonzerte NRW

joseph haydn hugo wolf giorgio federico ghedini salvatore sciarrinowolfgang amadeus mozart

Prometeo QuartettGiulio Rovighi, ViolineAldo Campagnari, ViolineMassimo Piva, ViolaFrancesco Dillon, VioloncelloAufnahme aus dem Schloss Herten

Di, 17. September, 20:05 livewdr 3 Städtekonzerte NRW

ludwig van beethoven richard strauss

Dortmunder PhilharmonikerLeitung: Gabriel FeltzÜbertragung aus dem Konzerthaus Dortmund

Mi, 18. September, 20:05 Moers Festival 2013

Sidsel Endresen & Stian WesterhusDafnis Prieto Proverb TrioAufnahmen aus dem Schlosspark, Moers

Do, 19. September, 20:05 Marienthaler Festspiele

Mohammad Reza Mortazavi Karim Baggili Quartett Trio ChalabaAufnahmen aus Konzerten des Festivals »Marienthaler Festspiele zu Gast auf Schloss Diersfordt«

Fr, 20. September, 20:05 live62. Internationaler Musik-wettbewerb der ard

PreisträgerInnenSymphonieorchester des Bayerischen RundfunksLeitung: Antonio MéndezÜbertragung aus dem Herkulessaal der Residenz, München

Sa, 21. September, 20:05 livewdr 3 Thementag 1913: Atemlos, taumelnd, überhitzt – der Vorabend des Ersten Weltkriegs. Ein literarisch-musikalisches Programm

igor strawinskijclaude debussy

Klavierduo Genova & Dimitrov

Hanns Zischler liest Texte von marcel proust, robert musil, guillaume apollinaire u. a.Übertragung aus dem Funkhaus Wallrafplatz, Köln

© M

eyer

ori

gin

als

Mohammad Reza Mortasavi

1918

Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, MarketingProgrammheftredaktion: Michael KrügerkeMitarbeit: Anja RüterRedaktion und Produktion des Konzertes: Siegwald Bütow

Bildnachweise: Umschlagmotiv © dpa Picture-AllianceWassermotiv © MauritiusS. 2, 11, 12 © wdr/Thomas KostS. 4 © akg-imagesS. 5, 14 © wdr/Michael KrügerkeS. 7 © Interfoto/FriedrichS. 8 © ddp/Jens WolfS. 10 © George LangeS. 14 © wdr/Fulvio ZanettiniS. 15 © privat

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Das wdr Sinfonieorchester Köln im Internet: www.wdr-orchester.de

sowie die Konzerte für junge Menschen unter:www.plan-m.wdr.de

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wdr-Produktionen auf CD

igor strawinskijDer FeuervogelScherzo fantastique

wdr SinfonieorchesterLeitung: Jukka-Pekka Saraste

Profil Edition Günter Hänssler 2011/wdr The Cologne Broadcasts 2010 (DDD) Bestellnr: PH11041