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6 0 J A H R E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T

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VORWORTSehr geehrte Damen und Herren,

wir von Fraunhofer sind es gewohnt, in die Zukunft zu blicken,

denn angewandte Forschung ist darauf ausgerichtet, den

Raum der Möglichkeiten zu erweitern. Wir messen uns am

Markterfolg, und deswegen müssen wir wissen, was die Kun-

den morgen von uns erwarten.

Unser Blick in die Zukunft basiert auf der Kenntnis der Vergan-

genheit. So nutzen wir unser 60-jähriges Jubiläum zur Rück-

schau und lassen die Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft

noch einmal an uns vorüberziehen; und wir sehen nach vorn

und zeigen, mit welchem Engagement unsere Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter Fraunhofer stets jung erhalten.

Die Fraunhofer-Story – das merkt man schnell beim Lesen der

Chronik in dieser Broschüre – hat in Deutschland keine Parallele.

Gegründet im Jahr 1949, bestand die Organisation in den ers-

ten Jahren nur aus einer Handvoll Angestellten und einigen

ehrenamtlich Tätigen. Damals war noch nicht abzusehen, dass

sich die angewandte Forschung – und damit auch Fraunhofer –

zu einer solchen Blüte entwickeln würde. Fünf Jahre nach der

Gründung entstand das erste Fraunhofer-Institut, und mit dem

Wirtschaftswunder stieg auch der Bedarf an industrienaher

Forschung.

Nach einer wechselvollen Geschichte mit anhaltender Finanz-

knappheit gelang in den 70er-Jahren der Durchbruch zur

institutionellen Förderung durch Bund und Länder. Wichtiger

Meilenstein war die Einführung einer neuen Art der Forschungs-

fi nanzierung: Das »Fraunhofer-Modell« besagt im Wesent-

lichen, dass für jeden Euro, den Fraunhofer mit Aufträgen

verdient, der Staat einen Euro Grundfi nanzierung beisteuert.

So landet die staatliche Unterstützung genau dort, wo sie am

effektivsten wirkt: in wirtschaftsrelevanten Projekten. Diese

Finanzierung gab dem Wachstum der Fraunhofer-Gesellschaft

einen gewaltigen Schub. Die Gründung oder Integration vieler

anwendungsbezogener Forschungsinstitute führte schließlich

zu unserer heutigen Größe.

Der Blick auf die Märkte der Zukunft war stets eine Voraus-

setzung für den Erfolg. An diesem Prinzip hat sich nichts

geändert, und das ist auch der Grund, warum sich Fraunhofer

heute, mit 60 Jahren, so dynamisch wie nie zuvor präsentiert.

Gerade im forschungsintensiven Hightech-Bereich verändern

sich die Märkte immer schneller, und die Forschung an den

Fraunhofer-Instituten hält nicht nur Schritt, sondern gibt

meist sogar das Tempo vor. Am aktuellen technologischen

Vorsprung vieler deutscher Unternehmen hat Fraunhofer

erheblichen Anteil.

Damit das auch weiterhin so bleibt, investiert Fraunhofer ziel-

gerichtet in Zukunftsthemen und baut Schlüsseltechnologien

systematisch aus. 60 Jahre im Auftrag der Zukunft – das heißt

für uns auch heute Verantwortung zu übernehmen für den

Standort Deutschland und als Motor für Innovation daran mit-

zuwirken, dass die heimische Wirtschaft stets von Neuem an

Kraft und Dynamik gewinnt.

Ihr

Hans-Jörg Bullinger

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

Ihr

H Jö B lli

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INHALT

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{ 1 9 7 8 – 2 0 0 8 }

D E R J O S E P H - V O N - F R A U N H O F E R - P R E I S : P R E I S T R Ä G E R U N D T H E M E N 38 l 39

{ 2 0 0 8 – X }

D E R Z U K U N F T V E R P F L I C H T E T 50 l 51

{ 1 7 8 7 – 1 8 2 6 }

J O S E P H V O N F R A U N H O F E R : F O R S C H E R , E R F I N D E R , U N T E R N E H M E R 36 l 37

60 l 61A N H A N G

{ 1 9 4 9 – 2 0 0 9 }

6 0 J A H R E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T : E I N E E R F O L G S G E S C H I C H T E 08 l 09

V O R W O R T 04 l 05

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 7frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 7 17.02.2009 19:18:04 Uhr17.02.2009 19:18:04 Uhr

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Charles Ginsburg entwickelt im Auftrag der Firma Ampex

den Videorekorder, ein Gerät für die magnetische Auf-

zeichnung von Bild- und Tonsignalen.

» Der Ampex-V ideorekorder war e in gewa l t ige r

A p p a r a t . D a n k m o d e r n e r H a l b l e i t e r t e c h n o l o g i e

u n d K o m p re s s i o n s v e r f a h re n k a n n m a n h e u t e

bewegte B i l de r und Mus i k m i t Ge rä ten übe r t r agen ,

d i e g u t i n e i n e H o s e n t a s c h e p a s s e n . W i r s i n d

s t o l z d a r a u f , d a s s d i e h e u t i g e n G e r ä t e z u r K o m -

press ion der B i ld- und Tons igna le in v ie len Bere ichen

u n s e re Te c h n o l o g i e v e r w e n d e n .«Prof. Dr. Thomas Wiegand, Abteilungsleiter am Fraunhofer

HHI, ist einer der Entwickler des Videocodierstandards H.264,

der heute u.a. für HDTV, Blu-ray Disc, Internet- und Mobile-TV,

Video-iPods und iPhones eingesetzt wird.

1952Bei einer Besprechung unter Beteiligung des Bundeswirt-

schaftsministeriums wird die Rolle der Fraunhofer-Gesellschaft

als dritte Kraft in der deutschen Forschungslandschaft neben

der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Max-

Planck-Gesellschaft (MPG) formal anerkannt.

August Epp tritt als kaufmännischer Angestellter in die

Fraunhofer-Gesellschaft ein. Später wird er Geschäftsführer,

Generalsekretär und schließlich Vorstandsmitglied.

Die Landesfernwahl, seit 1923 von der Firma Siemens tech-

nisch vorbereitet, wird postamtlich in der Bundes republik

Deutschland eingeführt.

1953Der anfängliche Widerstand und die Konkurrenz anderer

nationaler Forschungsorganisationen wachsen sich zu einer

ernsten Krise aus, die im folgenden Jahr ihren Höhepunkt

erreicht. Aufgabenstellung und Arbeitsweise der Fraunhofer-

Gesellschaft sind noch nicht klar genug defi niert.

60 JAHRE FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT: EINEERFOLGSGESCHICHTE

08 I 09= Allgemeine technologische Entwicklungen

Gründung, Orientierung, Behauptung – die ersten Jahre

der Fraunhofer-Gesellschaft

1949, 1950Im Zuge der Reorganisation und Ergänzung der deutschen

Forschungsinfrastruktur erfolgt am 26. März 1949 die Grün-

dung der Fraunhofer-Gesellschaft in München. Die Aufgabe

des gemeinnützigen Vereins ist in den ersten Jahren vor allem

eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Hand, Spendern und Mitgliedern sollen für die wirtschafts-

nahe Forschung zur Verfügung gestellt werden.

Wirkungsfeld ist zunächst vor allem die bayerische Wirtschaft.

Entsprechend dem Bedarf der ersten Nachkriegsjahre stehen

Forschungen auf den Gebieten des Bergbaus, der Hüttentech-

nik und des Maschinenbaus im Vordergrund.

In den ersten beiden Jahren fungiert der renommierte Kern-

physiker Walther Gerlach, zugleich Rektor der Universität

München, als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

1951Die Fraunhofer-Gesellschaft wird erstmals bei der Vergabe von

Forschungsmitteln aus dem European Recovery Program (ERP)

des Marshallplans berücksichtigt. Damit zeigt sich ihre Akzep-

tanz in der Politik.

Die Funktion des Fraunhofer-Präsidenten übernimmt Wilhelm

Roelen, ein Mann mit Erfahrung aus der Industrie: Er ist zu gleich

Generaldirektor der Thyssenschen Gas- und Wasser werke AG.

1 Die erste Forschungs-

einrichtung der Fraunhofer-

Gesellschaft war das 1954

gegründete Institut für

Angewandte Mikroskopie,

Photographie und Kinema-

tographie IMPK.44frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 9frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 9 17.02.2009 19:18:09 Uhr17.02.2009 19:18:09 Uhr

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Die Gründung einer deutschen Niederlassung des amerikani-

schen Battelle Memorial Institute wird zunächst als existen-

zielle Bedrohung der Fraunhofer-Gesellschaft empfunden, da

diese renommierte Institution mit großem Erfolg angewandte

Forschung betreibt; letztlich wirkt die Konkurrenz aber als

Stimulans der eigenen Entwicklung.

1954Die Fraunhofer-Gesellschaft kämpft um ihr Überleben. In den

Kreisen der deutschen Wissenschaftsorganisationen wird

bereits über die Liquidation der Organisation nachgedacht.

Dank fi nanzieller und politischer Unterstützung vor allem der

Länder Bayern und Baden-Württemberg übersteht die

Fraunhofer-Gesellschaft ihre schwierige Situation und bekräf-

tigt schließlich ihren Anspruch als bundesweit operierende

Organisation der angewandten Forschung mit eigenen Kapazi-

täten, Forschung und Entwicklung zu betreiben.

In Mannheim wird die erste eigene Forschungseinrichtung

gegründet: das Fraunhofer-Institut für angewandte Mikro-

skopie, Photographie und Kinematographie IMPK. Es ist mit

sieben Mitarbeitern besetzt.

» D i e I n s t i t u t e b e i n e u e n F o r s c h u n g s t h e m e n

z u b e g l e i t e n u n d z u u n t e r s t ü t z e n i s t s p a n n e n d .

M a n c h e M ä r k t e u n d V i s i o n e n b e s c h ä f t i g e n u n s

d a b e i s c h o n l a n g e : B e re i t s d a s e r s t e F r a u n h o f e r-

I n s t i t u t 1 9 5 4 t r u g › K i n e m a t o g r a p h i e ‹ i m N a m e n .

H e u t e e n t w i c k e l t d i e F r a u n h o f e r- A l l i a n z D i g i t a l

C i n e m a e r f o l g re i c h Te c h n i k e n f ü r d a s 3 - D - H ö re n

u n d - S e h e n i m K i n o v o n m o r g e n .«

Dr. Beate Rauscher, Fraunhofer-Gesellschaft, Forschungsplanung.

Die amerikanische Firma Texas Instruments bringt mit

»Regency« das erste Transistorradio auf den Markt. In den

USA wird am Bell Telephone Laboratory die Silizium-Solar-

zelle entwickelt, die Lichtenergie unmittelbar in elektrische

Energie umwandelt.

Die Integration in der deutschen Forschungslandschaft

1955Die allgemeine Aufbruchstimmung in der Wirtschaft bewirkt,

dass die Aufwendungen der Privatwirtschaft für Forschungs-

und Entwicklungsleistungen auf insgesamt 600 Millionen

Mark steigen. Somit verbessert das beginnende Wirtschafts-

wunder auch die Marktsituation der Fraunhofer-Gesellschaft.

Die Patentstelle für die Deutsche Forschung der Fraunhofer-

Gesellschaft PST in München nimmt ihre Arbeit auf.

Hermann von Siemens beginnt seine neunjährige erfolgreiche

Arbeit als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Ihm steht der

tatkräftige Vizepräsident Albert Maucher zur Seite.

Xerox baut das erste automatisch arbeitende xerographi-

sche Gerät, das auf Normalpapier kopiert.

1956Die Gründung eigener Institute schreitet voran: Das Fraunhofer -

Institut für hygienisch-bakteriologische Arbeitsverfahren IhbA

in München entsteht, das Fraunhofer-Institut für Steinholzfor-

schung ISF in Bonn wird eingegliedert.

Mit Unterstützung des im Jahr zuvor gegründeten Bundes mi-

nisteriums für Verteidigung betreut die Fraunhofer-Gesellschaft

jetzt auch Aufgaben aus dem Bereich der Verteidigungsfor-

schung. Damit wächst ihr neben der Vertragsforschung ein

zweites Standbein zu, das für die weitere Entwicklung sehr för-

derlich ist. Über mehrere Jahre hinweg bestreitet das Verteidi-

gungsministerium mehr als die Hälfte des Forschungsbudgets.

Die Nutzung der Verteidigungsmittel auch für zivile Projekte

sichert die wirtschaftliche Zukunft der Fraunhofer-Gesellschaft.

Erstmals formuliert Fraunhofer den Wunsch, ebenso wie

andere deutsche Forschungseinrichtungen aus der öffentlichen

Hand eine institutionelle Grundförderung zu erhalten. Damit

soll der weitere Ausbau gefördert werden.

{ 1 9 5 4 }

D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T B E S T E H T

N U R A U S E I N E R H A N D V O L L F E S T A N G E -

S T E L L T E N . A L L E A N D E R E N F U N K T I O N E N

W E R D E N E H R E N A M T L I C H W A H R G E N O M M E N .

1954

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 10frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 10 17.02.2009 19:18:10 Uhr17.02.2009 19:18:10 Uhr

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1957Dem deutschen Ingenieur Felix Wankel gelingt ein erster

Probelauf seines Drehkolbenmotors.

Die Advanced Research Project Agency (ARPA) wird in den

USA mit dem Ziel gegründet, ein kriegssicheres Compu-

ternetzwerk aufzubauen. Die paketvermittelte Übertragung

stellt das Grundprinzip des späteren Internets dar.

Das Fraunhofer-Institut für Elektrowerkstoffe IEW in Freiburg,

später umbenannt in Fraunhofer-Institut für Angewandte

Festkörperphysik IAF, und das Prüf- und Forschungsinstitut für

Schuhherstellung Ish in Pirmasens nehmen ihre Tätigkeit auf.

1958Drei neue Fraunhofer-Einrichtungen entstehen: Das Stuttgarter

Fraunhofer-Institut für Technische Physik ITP, das später zum

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP umbenannt wird, die

Dokumentationsstelle für Radiochemie DRc in München und

der Fachausschuss für Aerosolfragen FAe in Bad Lippspringe.

Das Prüf- und Forschungsinstitut für Schuhherstellung Ish stellt

seine Arbeit wieder ein.

10 I 11

» W issenschaf t l e r innen und W is senschaf t l e r

k ö n n e n a m F r a u n h o f e r- I n s t i t u t f ü r B a u p h y s i k I B P

m i t i h r e r F o r s c h u n g w e s e n t l i c h z u r L ö s u n g d e r

a n s t e h e n d e n U m w e l t p ro b l e m e b e i t r a g e n u n d

g l e i c h z e i t i g d a s L e b e n s u m f e l d d e s M e n s c h e n u n -

m i t t e l b a r p o s i t i v b e e i n f l u s s e n . M e i n e B e g e i s t e r u n g

a n K o l l e g e n , M i t a r b e i t e r u n d S t u d i e re n d e w e i t e r-

z u g e b e n u n d s i e s o z u u n t e r s t ü t z e n , d a s s s i e

s e l b s t v e r a n t w o r t l i c h i h r e C h a n c e n e r k e n n e n u n d

u m s e t z e n k ö n n e n , i s t f ü r m i c h e i n e A u f g a b e m i t

h o h e r S i n n g e b u n g .« Prof. Dr. Klaus Sedlbauer arbeitete

schon als Student am Fraunhofer IBP. Heute leitet er das Institut.

Bei der US-amerikanischen Firma Texas Instruments wird

die erste integrierte Halbleiterschaltung gefertigt.

1959In diesem Jahr eröffnet die Fraunhofer-Gesellschaft drei neue

Einrichtungen: Das Institut für Aerobiologie IAe in Schmal-

lenberg, das Ernst-Mach-Institut für Kurzzeitdynamik EMI in

Freiburg und das Pfi nztaler Institut für Chemie der Treib- und

Explosivstoffe ICT. Die beiden letztgenannten Forschungsein-

richtungen bearbeiten zunächst ausschließlich Aufträge aus

dem Bundesministerium für Verteidigung.

» I m A p r i l 1 9 5 9 f a n d e n w i r i n e i n e m a u f -

g e l a s s e n e n S t e i n b r u c h u n s e re n e r s t e n S i t z . N a c h

1 5 - j ä h r i g e r U n t e r b re c h u n g d e r E x p l o s i v s t o f f -

F o r s c h u n g m u s s t e n w i r m ü h s a m d e n K e n n t n i s -

s t a n d z u s a m m e n t r a g e n . D e r p o s i t i v e E i n d r u c k ,

d e n e i n M i t a r b e i t e r We r n h e r v o n B r a u n s v o m

I CT mi tnahm, t rug dann dazu be i , dass w i r Ge ld

fü r e inen Neubau e rh ie l ten . End e d e r 6 0 e r- J a h r e

war das ICT zum g röß ten F raunhofe r- I n s t i t u t

g e w o rd e n .« Prof. Dr. Hiltmar Schubert, seit der Gründung

1959 Mitarbeiter und von 1970 bis 1993 Leiter des Fraunhofer ICT.

1 Forschungsräume

am IMPK.

2 Felix Wankel entwickelt

den Drehkolbenmotor.

Später leitet er in der

Fraunhofer-Gesellschaft die

Technische Entwicklungs-

stelle Lindau TES.

{ 1 9 5 9 }

Z E H N J A H R E N A C H D E R G R Ü N D U N G V E R F Ü G T

D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T Ü B E R

9 E I G E N E I N S T I T U T E . 1 3 5 M I T A R B E I T E R I N N E N

U N D M I T A R B E I T E R E R W I R T S C H A F T E N E I N

F I N A N Z V O L U M E N V O N 3 , 6 M I L L I O N E N M A R K .

2

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I M F Ü N F Z E H N T E N J A H R I H R E S B E S T E H E N S S E T Z T S I C H D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T A U S

1 9 I N S T I T U T E N U N D D E R Z E N T R A L E N V E R W A L T U N G Z U S A M M E N . 7 0 0 M I T A R B E I T E R I N N E N U N D

M I T A R B E I T E R S O R G E N J E T Z T F Ü R E I N E N G E S A M T U M S A T Z V O N 1 6 M I L L I O N E N M A R K .

196119611196119611 11961196119611196119969616166196111961616969919

1

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12 I 13

1960In Stuttgart nimmt die Dokumentationsstelle für Betriebsfestig-

keit DTB ihre Arbeit auf, die später zum Fraunhofer-Informati-

onszentrum Raum und Bau IRB umbenannt wird.

In den USA entsteht das erste Lasergerät.

1961Der deutsche Ingenieur Walter Bruch entwickelt das PAL-

Farbfernsehsystem.

1962Neue Forschungsstätten der Fraunhofer-Gesellschaft in die-

sem Jahr: das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit LBF in

Darmstadt; das Fraunhofer-Institut für Physik und Chemie der

Grenzfl ächen IGf, das später in Stuttgart angesiedelt und in

Fraunhofer-Institut für Grenzfl ächen- und Bioverfahrenstechnik

IGB umbenannt wird; die Technische Entwicklungsstelle Lindau

TES, die vom Motorenkonstrukteur Felix Wankel betrieben

wird; die Physikalisch-Bioklimatische Forschungsstelle PBF in

Garmisch-Partenkirchen, die später zum Fraunhofer-Institut für

Atmosphärische Umweltforschung IFU wird; die Arbeitsgruppe

für Physik der Hochdruckplasmen und Impulsentladungen

AGD in Erkrath.

1963Die MOS-Technologie wird entwickelt. Damit steht ein preis-

günstiges Verfahren zur Herstellung von Halbleitern mit

hoher Komplexität und Packungsdichte zur Verfügung.

Das Fraunhofer-Institut für Radiometeorologie und Maritime

Meteorologie IRM wird in Hamburg eröffnet.

1964Der Fachausschuss für Aerosolfragen FAe wird aufgelöst.

Im Dezember gibt Hermann von Siemens die noch immer

ehrenamtliche Präsidentschaft an Franz Kollmann ab, der

zugleich Ordinarius für Holzforschung an der Technischen

Hochschule München ist.

1965Der politisch einfl ussreiche Wissenschaftsrat empfi ehlt den

allgemeinen Ausbau der außeruniversitären Forschungsein-

richtungen und speziell der Fraunhofer-Gesellschaft als Träger-

organisation der angewandten Forschung. Die Politik macht

allerdings die Umsetzung dieses Wunsches zunächst von der

Erstellung eines substanziellen Entwicklungsprogramms für

die Fraunhofer-Gesellschaft und von strukturellen Reformen

abhängig.

Die Forschungsgruppe für Hydroakustik FgHA in Ottobrunn

nimmt ihre Arbeit auf.

» Ohne d ie Anb indung an e ine g roße Orga -

n i s a t i o n e r s c h i e n d a s I n s t i t u t n a c h m e i n e m

a l t e r sb e d i n g t e n A u s s c h e i d e n g e f ä h rd e t . D a e r w i e s

e s s i c h a l s W i n k d e s S c h i c k s a l s , d a s s d i e B u n d e s -

r e g i e r u n g d i e F r a u n h o f e r- G e s e l l s c h a f t a l s R e p r ä -

s e n t a n t i n a n w e n d u n g s o r i e n t i e r t e r F o r s c h u n g

e t a b l i e r e n w o l l t e . W i r w a re n b e g e i s t e r t , a l s 1 9 7 0

e i n e K o m m i s s i o n z u m A u s b a u d e r F r a u n h o f e r-

G e s e l l s c h a f t u n s e re A u f n a h m e v o r s c h l u g . D i e

I n t e g r a t i o n z o g s i c h ü b e r m e h re re J a h re h i n

u n d g e s t a l t e t e s i c h s c h w i e r i g , h a t s i c h a b e r a l s

g o l d r i c h t i g e r w i e s e n , u m F o r s c h u n g s i n h a l t e u n d

A r b e i t s p l ä t z e z u s i c h e r n .« Prof. Dr. Rudolf Heiss,

seit Gründung und bis 1975 Leiter des Fraunhofer-Instituts für

Lebensmitteltechnik und Verpackung ILV, heute Fraunhofer-

Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV.

11111111 1 Testbild für das PAL-

Farbfernsehsystem.

2 Fraunhofer-Präsident

Franz Kollmann (links).

3 Versuchsgeräte der

Forschungsgruppe für

Hydroakustik FgHA.

2 3

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Page 14: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

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N A C H Z W A N Z I G J A H R E N A R B E I T E N B E R E I T S

M E H R A L S 1 2 0 0 M I T A R B E I T E R I N N E N U N D

M I T A R B E I T E R I N D E R F R A U N H O F E R - G E S E L L -

S C H A F T . D A S G E S A M T B U D G E T L I E G T J E T Z T

B E I 3 3 M I L L I O N E N M A R K .

Rudolf Hell entwickelt das Digiset-System, das einen com-

putergesteuerten fotoelektronischen Lichtsatz ermöglicht.

Neue Weichenstellung und Expansion

1966Unabhängig voneinander erfi nden Peter Sorokin in den

USA und Fritz Peter Schäfer in der Bundesrepublik den

Farbstoff-Laser.

1967Das Fraunhofer-Institut für Schwingungsforschung IsF in Karls-

ruhe entsteht. Später wird daraus das Fraunhofer-Institut für

Informations- und Datenverarbeitung IITB.

1968Das Fraunhofer-Institut für Fußbodenforschung und Material-

prüfung IFM, vormals IfS, wird aus der Fraunhofer-Gesellschaft

ausgegliedert.

Forschungsminister Gerhard Stoltenberg setzt die »Kommission

zur Förderung des Ausbaus der Fraunhofer-Gesellschaft« ein.

Seit Oktober 1968 fungiert Otto Mohr als Fraunhofer-

Präsident.

Die Studentenbewegung versetzt die Republik in Unruhe.

Fraunhofer gerät wegen der Beteiligung an der Verteidigungs-

forschung ins Kreuzfeuer der Kritik. Institutsbesetzungen kön-

nen zum Teil nur durch Polizeieinsatz verhindert werden.

Dazu kommt der Fall Petras: Der Mitarbeiter des Grafschafter

Fraunhofer-Instituts für Aerobiologie IAe, Ehrenfried Petras,

läuft in die Deutsche Demokratische Republik über. Von dort

aus erhebt er den Vorwurf gegen die Fraunhofer-Gesellschaft,

sie würde sich an der Vorbereitung eines ABC-Kriegs beteiligen.

» W e r w ü r d e 1 9 6 8 v e r g e s s e n k ö n n e n ? D i e

E r m o r d u n g v o n M a r t i n L u t h e r K i n g u n d d i e b e -

d r ü c k e n d e E n t w i c k l u n g d e s V i e t n a m k r i e g s . A m

A n f a n g m e i n e r D i p l o m a r b e i t i n M a t h e m a t i k a n d e r

U n i v e r s i t ä t B o n n s t a n d i c h o f t v o r d e r F r a g e :

› G e h s t d u z u d e r D e m o o d e r i n d i e B i b l i o t h e k ? ‹

H e u t e b i n i c h f r o h , d a s s d i e B i b l i o t h e k o f t

g e w a n n u n d d i e B e g e i s t e r u n g f ü r M a t h e m a t i k

m i c h v o r a n d e r e n W e g e n b e w a h r t h a t .«Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen hat dazu beigetragen, die Fraktale

Geometrie und die Chaostheorie weltweit bekannt zu machen.

1995 gründete er an der Universität Bremen MeVIS – Centrum

für Medizinsche Diagnosesysteme und Visualisierung (später

MeVis Research GmbH), dessen Geschäftsführer er seither ist.

MeVis Research wurde Anfang 2009 als weiteres Institut in die

Fraunhofer-Gesellschaft überführt.

1969Die Arbeitsgruppe für Physikalische Weltraumforschung APW

nimmt ihre Arbeit auf; sie wird später zum Fraunhofer-Institut

für Physikalische Messtechnik IPM umbenannt. Die Dokumen-

tationsstelle für Radiochemie DRc in München wird geschlossen.

Fraunhofer wird in die staatliche Grundfi nanzierung auf-

genommen.

1 Das Digiset-System

für den fotoelektronischen

Lichtsatz.

2 Das Fraunhofer-Institut

für Silicatforschung ISC in

Würzburg.

1

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Page 15: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

1970Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automati-

sierung IPA in Stuttgart, das bisher verwaltungstechnisch von

Fraunhofer betreut wurde, wird eingegliedert. Die Arbeits-

gruppe für angewandte Materialforschung AFAM in Bremen

wird gegründet; die Eingliederung als Fraunhofer-Institut für

Angewandte Materialforschung IFAM erfolgt im Jahr 1974.

Die »Kommission zur Förderung des Ausbaus der Fraunhofer-

Gesellschaft« legt ihre Empfehlungen vor. Sie beinhalten Listen

von möglichen zukünftigen Fraunhofer-Instituten ebenso wie

konzeptionelle und organisatorische Veränderungen. Vorge-

schlagen werden u.a. die integrale Verknüpfung von Vorlauf-

forschung, Vertragsforschung und Auftragsforschung, eine

ausgewogene regionale Verteilung der Institute, die Bildung

räumlicher und thematischer Schwerpunkte und die Einfüh-

rung einer leistungsorientierten Vergütung.

Eine »Gemeinsame Kommission« aus Mitgliedern des Bundes-

forschungsministeriums und der Fraunhofer-Gesellschaft wird

ins Leben gerufen, die den Ausbau der Gesellschaft im Detail

planen soll.

1971Die neue Satzung der Fraunhofer-Gesellschaft sieht eine

Aufwertung des Senats und eine erhebliche Stärkung des drei-

köpfi gen Vorstands vor, der von nun an hauptamtlich fungiert.

Damit zeigt sich eine Hinwendung zu Strukturen, wie sie in

der freien Wirtschaft üblich sind. Alle Fraunhofer-Institute wer-

den bestimmten Forschungsgebieten zugeordnet.

Drei neue Forschungseinrichtungen entstehen: Als Ausglie-

derung aus dem Ernst-Mach-Institut für Kurzzeitdynamik EMI

wird das Institut für Festkörpermechanik IFKM in Freiburg

gegründet, das später zum Fraunhofer-Institut für Werkstoff-

mechanik IWM wird; das Institut für Silicatforschung ISC in

Würzburg wird von der Max-Planck-Gesellschaft übernom-

men, die Dokumentationszentrale Wasser DZW in Düsseldorf

wird eröffnet.

Einführung, Erprobung und Wirkung des

Fraunhofer-Modells

1972Der Ausschuss für Forschungs- und Ausbauplanung der

»Gemeinsamen Kommission« legt seinen Entwurf vor, in dem

das später so genannte »Fraunhofer-Modell« propagiert wird.

Es sieht ein Anwachsen der staatlichen Grund fi nanzierung

entsprechend dem Erfolg der Fraunhofer- Gesellschaft bei der

Akquisition im Bereich Vertrags forschung vor. Dies bedeutet

eine konsequente Marktorientierung der Forschungs- und

Entwicklungsarbeit.

Die Vergütung orientiert sich ab diesem Jahr in vollem Umfang

am Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT). Dadurch wird die

Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitskräftemarkt gegenüber

der Industrie beeinträchtigt.

Im Februar hält der Gesamtbetriebsrat der Fraunhofer-Gesell-

schaft seine konstituierende Sitzung ab. Zum ersten Vorsitzen-

den wird Rudolf Zapp gewählt.

Das Reaktorsicherheitsprogramm des Bundesforschungs-

ministeriums von 1971 führt zur ersten institutsübergreifenden

Kooperation mit Fraunhofer.

Umfangreiche Änderungen ergeben sich bei den Fraunhofer-

Instituten: Neu sind die Institute für Zerstörungsfreie Prüf-

ver fahren IZFP in Saarbrücken, für Systemtechnik und In no-

vationsforschung ISI in Karlsruhe, für Holzforschung,

Wilhelm-Klauditz-Institut, WKI in Braunschweig und für

Höchstspannungs-Elektronen-Mikroskopie IHEM in Karlsruhe.

Noch im gleichen Jahr scheiden das letztgenannte Institut

und die Technische Entwicklungsstelle Lindau TES wieder aus

der Fraunhofer-Gesellschaft aus.

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2

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Page 16: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

1973Vorstand und Zentralverwaltung, bisher auf neun Häuser

im Münchner Stadtteil Nymphenburg verteilt, ziehen in der

Leonrodstraße 54 in ein gemeinsames Gebäude. Die politisch

erwünschte personelle und organisatorische Stärkung der

Zentralverwaltung führt zu Konfl ikten mit den auf Autonomie

bedachten Instituten, die erst in den folgenden Jahren aus-

geräumt werden können.

Ein Kabinettsbeschluss billigt in den Grundzügen die Strukturen

des »Fraunhofer-Modells« der weitgehend erfolgsabhängigen

Grundfi nanzierung und der vom Vorstand selbstständig ver-

walteten Verstärkungsfonds. Damit wird der politische Wille

festgeschrieben, Fraunhofer zur führenden Trägerorganisation

für Institute der angewandten Forschung zu machen. Gleich-

zeitig erhält die Gesellschaft die Flexibilität, auf sich ändernde

Rahmenbedingungen in der Wissenschaft und auf dem Markt

für Vertragsforschung zu reagieren. In den folgenden Jahren

führt die neue Regelung zu permanentem und nachhaltigem

Wachstum der Fraunhofer-Gesellschaft.

In einer Ressortvereinbarung zwischen Forschungs- und Ver-

teidigungsministerium sowie der Fraunhofer-Gesellschaft wird

die Öffnung der verteidigungsbezogenen Institute für zivile

Forschung beschlossen.

Im Oktober übernimmt Heinz Keller, Vorstandsmitglied der

Vereinigten Metallwerke, das Amt des Präsidenten. Eberhard

Schlephorst wird erster hauptamtlicher Vorstand für Recht

und Personal.

Das Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Ver-

packung ILV in München wird eingegliedert. Später wird es

zum Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung

IVV umbenannt.

1974Die Aufbruchstimmung in der Fraunhofer-Gesellschaft wird

ver stärkt durch ein Revirement des Senats: Viele neue Mit-

glieder stammen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, so

etwa der Sozialwissenschaftler Walter H. Goldberg, die Jour-

nalistin Marion Gräfi n Dönhoff und der Gewerkschafter

Franz Steinkühler.

» Die Öffnung des Sena t s fü r un te r s ch i ed l i che

g e s e l l s c h a f t l i c h e B e re i c h e h a t s i c h s e h r b e w ä h r t .

D i e u n t e r s c h i e d l i c h e n P e r s p e k t i v e n s o r g e n f ü r

I m p u l s e , a b e r a u c h I r r i t a t i o n e n , d i e d e n B l i c k a u f

t e c h n i s c h e I n n o v a t i o n e n u n d g e s e l l s c h a f t l i c h e

P rob lem lagen neu aus r i ch ten . S i e ve rme iden b l i nde

F l e c k e n i n d e r S e l b s t w a h r n e h m u n g . A l s S o z i a l -

w i s s e n s c h a f t l e r i n f a s z i n i e r e n m i c h d i e D e b a t t e n ,

d ie s i ch im Spannungsfe ld von Techn ikwis senschaf t ,

I n n o v a t i o n s p o l i t i k u n d W i s s e n s c h a f t s f ö d e r a l i s m u s

b e w e g e n .« Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Institut für Publizistik-

und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin,

seit 2004 Mitglied des Fraunhofer-Senats

Neugründungen in diesem Jahr: das Fraunhofer-Institut für

Festkörpertechnologie IFT in München und das Fraunhofer-

Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT

in Euskirchen.

Die amerikanische Firma Hewlett-Packard bringt den ersten

programmierbaren Taschenrechner auf den Markt.

1 Fraunhofer-Präsident

Heinz Keller.

2 Die erste Raumsonde

auf dem Mars: Viking 1.

{ 1 9 7 4 }

Z U M 2 5 - J Ä H R I G E N J U B I L Ä U M K A N N D I E

F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T A U F E I N E

E R F O L G S B I L A N Z Z U R Ü C K B L I C K E N . F A S T

1 7 0 0 M I T A R B E I T E R I N N E N U N D M I T A R B E I T E R

E R W I R T S C H A F T E N E I N G E S A M T V O L U M E N ,

D A S E R S T M A L S D I E G R E N Z E V O N 1 0 0 M I L -

L I O N E N M A R K Ü B E R S C H R E I T E T .

1

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Page 17: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

1975Der Wissenschaftsrat liefert erneut eine Evaluierung der

Fraunhofer-Gesellschaft, die aber in ihren Auswirkungen nicht

an das Votum von 1965 heranreicht.

Der Anteil der Verteidigungsforschung am Gesamtbudget der

Fraunhofer-Gesellschaft ist von mehr als 50 Prozent gegen

Ende der 60er-Jahre auf rund ein Viertel gesunken.

1976Das Fraunhofer-Programm zur Förderung der Vertragsfor-

schung für kleinere und mittlere Unternehmen läuft an.

Die staatliche Förderung der Projekte verbessert die Akqui-

sitionschancen der Fraunhofer-Gesellschaft erheblich.

Das Verteidigungsministerium fordert die organisatorische und

fi nanzielle Trennung der Verteidigungsforschung betreibenden

Institutsteile von den zivilen Projektabteilungen.

Der Institutsbestand wird in drei Leistungsbereiche unterglie-

dert: Verteidigungsforschung, Vertragsforschung, Dienstleis-

tungseinrichtungen.

Aus einer Abteilung des Fraunhofer-Instituts für Produktions-

technik und Automatisierung IPA entsteht in Berlin das

Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktions-

technik IPK. Die Hamburger Forschungsgruppe für Radiome-

teorologie IRM und das Fraunhofer-Institut für angewandte

Hygiene IaH in München werden geschlossen.

Die amerikanische Sonde »Viking 1« landet weich auf dem

Mars. Sie übermittelt Bilder und Messdaten zur Erde.

1977Die Rahmenvereinbarung Forschungsförderung tritt für

die Fraunhofer-Gesellschaft in Kraft. Danach teilen sich For-

schungs- und Verteidigungsministerium die politische

Verantwortung für Fraunhofer, der Bereich der zivilen Forschung

wird von Bund und Ländern im Verhältnis 9:1 gefördert.

Hans-Ulrich Wiese löst August Epp als Vorstand für Finanzen ab.

Die Computertomographie mit Röntgenstrahlen hält in der

klinischen Medizin Einzug.

1978Das Fraunhofer-Programm zur Förderung der Vertragsfor-

schung für kleinere und mittlere Unternehmen aus dem Jahr

1976 mündet in ein Gesamtprogramm des Bundes für den

Mittelstand. Für Fraunhofer wird dies zu einem wichtigen

Wachstums- und Prestigefaktor.

Mit einer Satzungsänderung wird der Verwaltungsrat auf-

gelöst. Seine vereinsrechtlichen Funktionen gehen auf den

Vorstand bzw. den Senat über.

Die Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG nimmt in

Stuttgart ihre Arbeit auf.

Auf Wunsch der Landesregierung benennt sich das Freiburger

Fraunhofer-Institut für Sonnenforschung – es gehört nicht

zur Fraunhofer-Gesellschaft – in Kiepenheuer-Institut für Son-

nenforschung (KIS) um. Damit ist juristisch der Weg für die

Fraunhofer-Gesellschaft frei, ihre Einrichtungen einheitlich als

»Fraunhofer-Institute« zu bezeichnen.

Der »Joseph-von-Fraunhofer-Preis« wird eingeführt. Er wird

jährlich an Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft für heraus-

ragende wissenschaftliche Leistungen zur anwendungsnahen

Lösung technischer und wissenschaftlicher Probleme vergeben.

16 I 17

2

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1980Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in

Aachen wird gegründet. Das Institut für angewandte Mikro-

skopie, Photographie und Kinematographie IMPK, das als

erstes Fraunhofer-Institut entstanden war, stellt in diesem Jahr

seine Arbeit ein.

Die steigende Nachfrage nach Solarforschung infolge von Um -

weltschutz und Energiekrisen führt zur Gründung der Arbeits-

gruppe für Solare Energiesysteme ASE. Sie wird später zum

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE umbenannt.

IBM baut den ersten Rechner, der als Personal Computer

(PC) bezeichnet wird.

1981In Dortmund entsteht das Fraunhofer-Institut für Transport-

technik und Warendistribution ITW, das später zum Fraun-

hofer-Institut für Materialfl uss und Logistik IML umbenannt

wird. Aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und

Automatisierung IPA in Stuttgart wird das Fraunhofer-Institut

für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ausgegliedert.

Die ersten Musik-CDs kommen auf den Markt.

Die US-amerikanische Raumfähre »Columbia« startet zu

ihrem ersten Flug.

» E s g e l a n g u n s , f l u o re s z i e re n d e P l a t t e n a l s

L i c h t k o l l e k t o re n s o m i t F l ü s s i g k r i s t a l l z e l l e n z u

v e r k n ü p f e n , d a s s g ro ß f o r m a t i g e u n d l i c h t s t a r k e

D i s p l a y s g e f e r t i g t w e rd e n k o n n t e n . D i e Te c h n i k

e i g n e t e s i c h f ü r g ro ß e U h re n u n d A n z e i g e n .

D a f ü r d e n e r s t e n F r a u n h o f e r- P re i s z u b e k o m m e n ,

b e d e u t e t e e i n e E h re u n d h a t m i c h s e h r g e f r e u t .

D i e K o m b i n a t i o n d e r f l u o re s z i e re n d e n L i c h t k o l l e k -

t o re n m i t S o l a r z e l l e n t r u g s p ä t e r d a z u b e i , a u s

u n s e re m I n s t i t u t h e r a u s d a s F r a u n h o f e r- I n s t i t u t

f ü r S o l a re E n e r g i e s y s t e m e I S E z u g r ü n d e n .«Dr. Günter Baur, Fraunhofer IAF, 1978 erster Träger des

Joseph-von-Fraunhofer-Preises.

Zwei russische und zwei amerikanische Raumsonden

erreichen die Venus und übermitteln Daten.

1979Die erste europäische Trägerrakete ARIANE startet in

Französisch-Guayana zu ihrem Jungfernfl ug.

11118 I 19

1 Die US-amerikanische

Raumfähre Columbia vor

dem Start.

2 Leistungstest von

Solarmodulen.

{ 1 9 7 9 }

3 0 J A H R E N A C H D E R G R Ü N D U N G U N T E R H Ä LT

D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T 2 7 F O R -

S C H U N G S I N S T I T U T E . 2 2 0 0 M I TA R B E I T E R I N N E N

U N D M I TA R B E I T E R E R W I R T S C H A F T E N E I N

F I N A N Z V O L U M E N V O N R U N D 1 8 7 M I L L I O N E N

M A R K .

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 18frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 18 17.02.2009 19:18:22 Uhr17.02.2009 19:18:22 Uhr

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111

2

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 19frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 19 17.02.2009 19:18:24 Uhr17.02.2009 19:18:24 Uhr

Page 20: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

» D a s P o t e n z i a l d e s L a s e r s a l s G e n e r a l w e r k -

z e u g a b z u s e h e n , w a r s c h o n k u r z n a c h d e s s e n E n t -

d e c k u n g n i c h t s c h w i e r i g . F ü r F r a u n h o f e r g a l t e s ,

d ie Chancen zu nutzen , a l s s i ch d ie Entwick lung

e ine s Mark t s fü r Anwendungen abze i chne te . D e r

E r f o l g v e r s p re c h e n d e K a n d i d a t f ü r d i e L e i t u n g

d e s F r a u n h o f e r I LT a r b e i t e t e d a m a l s a n d e r T U

D a r m s t a d t , a b e r N o rd r h e i n - We s t f a l e n w a r a m

e h e s t e n b e re i t , m i t d i e s e m H o f f n u n g s t r ä g e r e t w a s

G ro ß e s z u s t a r t e n . W i r h a b e n d a s K o n z e p t f ü r

d a s I LT i n A a c h e n i m k l e i n e n K re i s f e s t g e l e g t .

A l s d e r P l a n p u b l i k w u rd e , w a r s c h o n a l l e s f e s t -

g e z u r r t . D i e s e s v e r t r a u l i c h e E n t w i c k e l n i n e i n e m

N e t z v e r l ä s s l i c h e r P a r t n e r a u f E b e n e d e s B u n d e s ,

d e r L ä n d e r u n d d e r U n i v e r s i t ä t e n w a r d a s

E r f o l g s r e z e p t .«der Hauptabteilung Forschung und Kommunikation und

»Vater« vieler Fraunhofer-Institute.

Der Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik wird mit dem Ziel

gegründet, thematische Überschneidungen und Doppelarbeit

bei den beteiligten Instituten zu vermeiden. Heute gehört der

Verbund zu den vier weltweit führenden Forschungseinrich-

tungen auf dem Gebiet der Mikroelektronik.

In einem Thesenpapier beschließt die Fraunhofer-Gesellschaft,

Ausgründungen von Fraunhofer-Mitarbeitern, sogenannte

Spin-offs, zu fördern, da sie einen besonders effektiven Weg

des Know-how-Transfers von der Wissenschaft in die industri-

elle Praxis darstellen.

Mit dem Antiblockiersystem ABS kommt eine elektronisch

geregelte Kraftfahrzeug-Bremsanlage auf den Markt, die

jegliches Blockieren der Räder beim Bremsen verhindert.

1982Die Kernspintomographie wird vorgestellt. Sie ermöglicht

Ganzkörperbetrachtungen ohne Röntgenstrahlen.

Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen

und Systeme IMS wird gegründet. Aus der Abteilung für

Mikro strukturtechnik des Fraunhofer-Instituts für Festkörper-

technologie IFT entsteht das Fraunhofer-Institut für Mikro-

strukturtechnik in Berlin, das im Jahr 1994 als Fraunhofer-

Institut für Siliziumtechnologie ISIT nach Itzehoe verlagert wird.

Wachstum und Konsolidierung

1983Auf der Insel Pellworm geht das erste deutsche Solarkraft-

werk in Betrieb.

Max Syrbe, bisher Leiter des Fraunhofer-Instituts für Infor-

mations- und Datenverarbeitung IITB, übernimmt von Heinz

Keller das Amt des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft.

Seine Zielsetzung ist es, an das rasante quantitative Wachstum

der Fraunhofer-Gesellschaft im letzten Jahrzehnt eine Phase

des qualitativen Wachstums anzuschließen.

Die Dokumentationszentrale Wasser DZW in Düsseldorf wird

ausgegliedert.

1984Um eine zukunftsweisende Technologie für die einheimische

Industrie zu erschließen und zu entwickeln, wird in Aachen

das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT gegründet.

20 I 21

1 Schneiden mit

Laserlicht.

2 Das Cochlea-Implantat

hilft Hörgeschädigten.

{ 1 9 8 4 }

N A C H 3 5 J A H R E N B E S T E H T D I E F R A U N H O F E R -

G E S E L L S C H A F T A U S 3 5 0 0 M I T A R B E I T E R I N N E N

U N D M I T A R B E I T E R N . I N 3 3 I N S T I T U T E N W I R D

E I N F O R S C H U N G S V O L U M E N V O N 3 6 0 M I L L I O -

N E N M A R K E R A R B E I T E T .

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 20frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 20 17.02.2009 19:18:29 Uhr17.02.2009 19:18:29 Uhr

Page 21: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

In den westlichen Ländern wird die Möglichkeit einer glo-

balen Klimakatastrophe infolge des zunehmenden Treib-

hauseffekts diskutiert.

1989Die Vertragsforschungsorganisationen aus Frankreich, Italien,

Großbritannien, den Niederlanden und die Fraunhofer-Gesell-

schaft gründen zusammen die European Association of Con-

tract Research Organisations (EACRO), über die gemeinsame

Interessen in der Europäischen Union vertreten werden sollen.

Die Entwicklung eines Cochlea-Implantats am Fraunhofer-

Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS

erlaubt es, Gehörlosen wieder ein rudimentäres Hörerlebnis

zu verschaffen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft reagiert auf die Verringerung des

Umfangs der Verteidigungsforschung mit der Zielsetzung,

Forschungsbereiche und ganze Institute von der Rüstungs-

forschung auf zivile Vertragsforschung umzustellen. Die Kon-

version fi ndet im Wesentlichen in den folgenden fünf Jahren

statt. Ein vollständig und erfolgreich auf Vertragsforschung

umgestelltes Institut ist z.B. das Fraunhofer-Institut für Ferti-

gungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in

Bremen.

Tim Berners-Lee vom Kernforschungszentrum CERN in

Genf konzipiert seine Idee eines World Wide Web (WWW).

» H e u t e z ä h l t e s z u d e n P i o n i e r l e i s t u n g e n im

Web, das W issen im we l tumspannenden Datenarch iv

nutzen zu können. In te rd i sz ip l inä re Labors fo r schen

a m › S e m a n t i c We b ‹ , d a s b e z i e h u n g s l o s e D a t e n z u

e i n e r i n t e r a k t i v e n W i s s e n s s t r u k t u r, z u v i r t u e l l e n

D e n k r ä u m e n , v e r b i n d e n w i rd .«Prof. Monika Fleischmann gestaltet mit einer Forschungsgruppe

und einem Media-Lab am Fraunhofer IAIS die Zukunft des Webs

mit. Sie bezeichnet sich als »Research Artist«.

1985In Erlangen werden im Bereich Mikroelektronik zwei Arbeits-

gruppen gebildet, die später in Fraunhofer-Institut für Inte-

grierte Schaltungen IIS, Bereich Angewandte Elektronik, und in

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Bereich Bau-

elementetechnologie, umbenannt werden. Aus dem Institut

für Aerosolbiologie IAe in Schmallenberg wird das Fraunhofer-

Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie IUCT.

Der »Intercity-Experimental« der Deutschen Bundesbahn

geht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h auf

Probefahrt.

1986In Darmstadt wird die Arbeitsgruppe für Graphische Daten-

verarbeitung AGD ins Leben gerufen, die nach schneller

Entwicklung im Jahr 1991 zum Fraunhofer-Institut für Gra-

phische Datenverarbeitung IGD aufgewertet wird.

Im Kernkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine ereignet

sich der größte anzunehmende Unfall (GAU). Die Katastro-

phe verursacht eine weitreichende Verseuchung mit radio-

aktiven Spaltprodukten und verschärft die internationale

Diskussion über Sicherheit und Zukunft der Kernenergie.

1987

Mit der Inbetriebnahme eines 60 Kubikmeter umfassen-

den Großfermenters, in dem gentechnisch umprogram-

mierte Mikroorganismen Humaninsulin erzeugen, läutet

die Hoechst AG die Phase der praktischen industriellen

Anwendung der Gentechnik ein.

1988Der Anteil der Verteidigungsforschung am gesamten Auf-

wand der Fraunhofer-Gesellschaft liegt jetzt nur noch

bei 10 Prozent. Der prozentuale Rückgang ist vor allem auf

das starke Wachstum der zivilen Forschungsbereiche und

Institute zurückzuführen.

{ 1 9 8 9 }

I N D E N L E T Z T E N Z E H N J A H R E N K O N N T E

D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T I H R E

K E N N G R Ö S S E N V E R D R E I F A C H E N : F A S T 6 4 0 0

M I T A R B E I T E R I N N E N U N D M I T A R B E I T E R I N

3 7 I N S T I T U T E N E R W I R T S C H A F T E N J E T Z T E I N

G E S A M T V O L U M E N V O N K N A P P 7 0 0 M I L L I O N E N

M A R K I M J A H R .

2

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 21frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 21 17.02.2009 19:18:30 Uhr17.02.2009 19:18:30 Uhr

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1

199111frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 22frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 22 17.02.2009 19:18:31 Uhr17.02.2009 19:18:31 Uhr

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» W i r s p ü r t e n n i c h t n u r K o r r e k t h e i t u n s

g e g e n ü b e r, s o n d e r n a u c h Z u n e i g u n g z u O s t -

d e u t s c h l a n d . D a s h a t u n s g e m e i n s a m m o t i v i e r t

– w i r h a b e n u n s b e d a n k t , i n d e m w i r a u c h u n t e r

d e n n e u e n B e d i n g u n g e n e r f o l g re i c h w a re n : A l l e

I n s t i t u t e i m O s t e n s t e h e n h e u t e h e r v o r r a g e n d d a .

E n t s c h e i d e n d f ü r d i e e r f o l g re i c h e I n t e g r a t i o n w a r,

d a s s s i c h d i e Ve r a n t w o r t l i c h e n r a s c h a u f k l a r e

We g e u n d Z i e l e v e r s t ä n d i g t u n d u n s z e i t i g e i n g e -

b u n d e n h a t t e n . D a m i t b e k a m e n d i e M i t a r b e i t e r

e i n e n e u e P e r s p e k t i v e u n d k o n n t e n s i c h s c h n e l l e r

a l s w o a n d e r s w i e d e r a u f k o n s t r u k t i v e s A r b e i t e n

k o n z e n t r i e r e n .« Dr. Udo Gerlach, bis 2006 stellvertretender

Leiter des Fraunhofer IKTS in Dresden.

In den alten Bundesländern entsteht das Fraunhofer-Institut

für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert. Die Arbeits-

gruppe für Physik der Hochdruckplasmen und Impulsentladun-

gen AGD in Erkrath wird geschlossen.

Dr. Hermann Riedel vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff-

mechanik IWM in Freiburg erhält den Gottfried Wilhelm

Leibniz-Preis 1991 für das Forschungsthema Hochtemperatur-

Bruchmechanik.

1992Eine Vision wird Realität: Das erste energieautarke Solar haus

geht in Betrieb. Das vom Fraunhofer-Institut für Solare Energie-

systeme ISE konzipierte Gebäude kommt dank Solartechnik und

hervorragender Dämmung ohne externe Energiezufuhr aus.

1990In Braunschweig entsteht das Fraunhofer-Institut für Schicht-

und Oberfl ächentechnik IST.

Fraunhofer-Präsident Max Syrbe kündigt die Einführung einer

angemessenen Personalstrategie an. Kooperativer Führungs-

stil, Einbindung in die Verantwortung und Entwicklung von

Perspektiven für jeden Mitarbeiter sind das Ziel. Kernpunkt

ist das sogenannte Mitarbeitergespräch, in dem Situation,

Entwicklungsmöglichkeiten und Fortbildungsmaßnahmen

sondiert werden.

Am Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie IFT entwi-

ckelt man zum zuverlässigen und kontinuierlichen Transport

kleiner Flüssigkeitsmengen eine Mikromembranpumpe, die in

Deutschland, in den USA und in Japan patentiert wird. Dafür

erhält Axel Richter den mit 120000 Mark dotierten Philip

Morris Forschungspreis des Jahres 1991.

1991Das Jahr der Integration: Zahlreiche Forschungseinrichtungen

der neuen Bundesländer werden zunächst als befristete Ein-

richtungen oder als Außenstellen bereits existierender Institute

in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert. Es sind u.a. die

Fraunhofer-Einrichtungen für

Software- und Systemtechnik ISST, Berlin

Angewandte Polymerforschung IAP, Teltow

Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, Dresden

Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Dresden

Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden

Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS, Dresden

Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz

Farbrikbetrieb und Automatisierung IPF, Magdeburg

Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena

Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, Berlin

22 I 23

2 Das erste energieautarke

Wohnhaus in Deutschland.

3 Hans-Jürgen Warnecke,

Fraunhofer-Präsident von

1993 bis 2002.111 1 Die Bruchmechanik als

Forschungsthema: Hermann

Riedel enthält den Leibniz-

preis.

2 3

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 23frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 23 17.02.2009 19:18:33 Uhr17.02.2009 19:18:33 Uhr

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1994Um der Globalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft zu

entsprechen, verstärkt Fraunhofer das internationale Engage-

ment. Im August wird für die Aktivitäten in den USA die

Fraunhofer USA, Inc., in Rhode Island gegründet. Unter diesem

Dach werden zwei Fraunhofer Center tätig: das Fraunhofer

Resource Center for Production Technology in Hartford, Con-

necticut, das ein Jahr später nach Boston, Massachusetts, ver-

legt wird; das Fraunhofer Resource Center for Laser Technology

in Ann Arbor, Michigan. Alle Fraunhofer USA Center (in den

ersten Jahren sogenannte »Resource Center«) sind Niederlas-

sungen entsprechender Fraunhofer-Institute in Deutschland.

» Bei der Gründung des Fraunhofer Centers for

S u s t a i n a b l e E n e r g y S y s t e m s ( C S E ) a m M I T 2 0 0 8

k o n n t e n w i r a u f e i n e h e r v o r r a g e n d e Grund lage

au fbauen , we i l s i ch d i e F r aunhofe r- G e s e l l s c h a f t

b e r e i t s s e i t v i e l e n J a h r e n i n d e n U S A e n g a g i e r t e .

Vo r O r t k ö n n e n w i r s c h n e l l u n d e f f i z i e n t d i e

lokalen Bedingungen erkunden und so die Nutzung

d e r e r n e u e r b a re n E n e r g i e n u n d d a m i t d i e Ve r-

b e s s e r u n g v o n E n e r g i e e f f i z i e n z i n d e n U S A

u n t e r s t ü t z e n .« Prof. Dr. Eicke R. Weber kam 2006 von

der US-Universität Berkeley zu Fraunhofer, um die Leitung des

Fraunhofer ISE zu übernehmen. Der Solarexperte spricht auch für

die Fraunhofer-Allianz Energie.

Nach langen Diskussionen und Veränderungen des ursprüng-

lichen Konzepts entsteht das Fraunhofer-Institut für Silizium-

technologie ISIT in Itzehoe. Es wird in enger Kooperation mit

der Daimler-Benz-Tochter TEMIC betrieben.

Am Fraunhofer-Institut für Grenzfl ächen- und Bioverfahrens-

technik IGB wird ein gentechnisch erzeugtes Gamma-Inter-

feron entwickelt, das wirksamer ist als das im menschlichen

Körper vorkommende Interferon.

Die Forschungsgruppe für Hydroakustik FHAK (früher FgHA) in

Ottobrunn stellt ihre Arbeit ein.

Seit diesem Jahr ist die Fraunhofer-Gesellschaft kontinuierlich

die erfolgreichste Patentanmelderin unter allen staatlich fi nan-

zierten Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Für seine Arbeiten zur effektiven Datenreduktion von digitalen

Signalen erhält Prof. Dr. Dieter Seitzer, Leiter des Fraunhofer-

Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen, mit dem

Karl Heinz Beckurts-Preis die bedeutendste Auszeichnung für

angewandte Forschung in Deutschland.

Neue Konzepte für die verstärkte Globalisierung

1993Erstmals überschreitet die Fraunhofer-Gesellschaft ein Gesamt-

fi nanzvolumen von einer Milliarde Mark.

Das »Leitbild 2000« wird vorgelegt. Darin defi niert sich die

Fraunhofer-Gesellschaft als markt- und kundenorientierte, nati-

onal und international aktive Trägerorganisation für Institute der

angewandten Forschung. Die Kriterien der Zugehörigkeit von

Instituten zur Fraunhofer-Gesellschaft stellen auch bereits integ-

rierte Forschungseinrichtungen vor harte Forderungen, etwa in

der Ausrichtung auf wirtschaftsrelevante Forschungsfelder.

Hans-Jürgen Warnecke, bisher Leiter des sehr erfolgreichen

Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Auto-

matisierung IPA, übernimmt von Max Syrbe das Präsidentenamt.

Ein sächsisches Industrieunternehmen bringt den ersten

umweltfreundlichen, FCKW- und FKW-freien Kühlschrank

auf den Markt.

{ 1 9 9 4 }

4 5 J A H R E N A C H D E R G R Ü N D U N G S I N D I N

D E R F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T R U N D 8 0 0 0

P E R S O N E N B E S C H Ä F T I G T. I N 4 7 I N S T I T U T E N

E R W I R T S C H A F T E N S I E E T W A 1 , 1 5 M I L L I A R D E N

M A R K U M S AT Z .

1 Modell des von

Fraunhofer-Wissenschaft-

lern entwickelten Gamma-

Interferons.

19941994

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 24frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 24 17.02.2009 19:18:37 Uhr17.02.2009 19:18:37 Uhr

Page 25: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Vor allem aber die internationale Präsenz der Fraunhofer-

Gesellschaft wird in diesem Jahr stark ausgeweitet: In den

USA entstehen das Fraunhofer Resource Center Delaware und

das Fraunhofer Technology Center in Hialeah. Hinzu kommen

Niederlassungen in Asien: Es entstehen Representative Offi ces

in Malaysia, Singapur, China und Indonesien, die anfangs teil-

weise von einzelnen Fraunhofer-Instituten getragen werden.

Damit sollen Kontakte in den aktuell und in Zukunft wichtigen

Wirtschaftsräumen der Welt geknüpft und gepfl egt werden.

In der Zentralverwaltung entsteht die Abteilung International

Business Development.

» D a s W i s s e n ü b e r f r e m d e G e s c h ä f t s k u l t u re n

i s t e i n w i c h t i g e r G r u n d p f e i l e r f ü r d e n E n t w u r f

neuer S t ra teg ien . D ie Vors te l lung , in As ien könnte

s c h n e l l e r G e l d v e rd i e n t w e rd e n a l s i n E u ro p a , i s t

f a l s c h , d a G e s c h ä f t e a u f Ve r t r a u e n s b a s i s a b g e -

s c h l o s s e n w e rd e n . A s i e n e r f o rd e r t e i n k o n t i n u i e r-

l i c h e s E n g a g e m e n t . D i e F r a u n h o f e r- G e s e l l s c h a f t

v e r s u c h t , d i e s e m A n s p r u c h d u r c h R e p re s e n t a t i v e

O f f i c e s n a c h z u k o m m e n .« Dr. Dieter Fuchs baute die

Abteilung International Business Development von 1996 bis

2006 auf.

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Metallpulvererzeu-

gung in Clausthal wird wieder geschlossen.

Für die Entwicklung eines einsatzfähigen mobilen Minilabors

erhält Dr. habil. Rainer Hintsche von der Berliner Arbeitsgruppe

des Fraunhofer-Instituts für Siliziumtechnologie ISIT den Philip

Morris Forschungspreis des Jahres 1996.

1997Sechs Fraunhofer-Institute schließen sich zum Verbund Werk-

stoffe, Bauteile zusammen. Noch im selben Jahr konstituiert

sich der Verbund Produktion.

In Paderborn entsteht das Fraunhofer-Anwendungszentrum

für Logistikorientierte Betriebswirtschaft (ALB).

1995Ein neues Instrument des Know-how-Transfers wird eingesetzt.

Spezielle Außenstellen einzelner Institute, die sogenannten

Fraunhofer-Anwendungszentren, sollen den Kontakt zwischen

Forschung und Industrie weiter intensivieren. In diesem Jahr

entstehen die Fraunhofer-Anwendungszentren für

Entsorgungs- und Verkehrslogistik (AEV) in Cottbus (ab 1998

für Logistiksystemplanung und Informationssysteme [ALI])

Verkehrslogistik und Kommunikationstechnik (AVK) in

Nürnberg

Systemtechnik (AST) in Ilmenau

Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik (AVV) in

Dresden

Metallpulvererzeugung in Clausthal

Im November entscheidet der Bundesgerichtshof, Auftrags-

forschung sei ein steuerpfl ichtiger Geschäftsbetrieb. Erst zwei

Jahre später beseitigt eine Novellierung der Abgabenverord-

nung die Gefahr, dass auf diese Weise die Kooperation mit

Fraunhofer für die Industrie deutlich an Attraktivität verliert.

In Hamburg konstituiert sich die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für

Toxikologie und Umweltmedizin ATU.

Fraunhofer legt das Programm PROFIL auf, das es der Fraunho-

fer-Gesellschaft und ihren Instituten ermöglicht, institutionelle

Förderung für Auslandsaktivitäten einzusetzen.

Die Einführung eines Corporate Designs soll die Darstellung der

Fraunhofer-Gesellschaft im Außenraum vereinheitlichen und

verbessern und zugleich den internen Zusammenhalt fördern.

1996In Kaiserslautern wird die Fraunhofer-Einrichtung für Experi-

mentelles Software Engineering IESE gegründet.

24 I 25

9977

222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222

2 Schachweltmeister Gari

Kasparow spielt gegen den

Rechner »Deep Blue«.

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 25frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 25 17.02.2009 19:18:38 Uhr17.02.2009 19:18:38 Uhr

Page 26: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Vier Institute schließen sich zum Verbund Oberfl ächentechnik

zusammen, um gemeinsam am Markt auftreten zu können.

Es sind die Fraunhofer-Institute für

Schicht- und Oberfl ächentechnik IST, Braunschweig

Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Dresden

Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, Dresden

Lasertechnik ILT, Aachen

1999Für die Entwicklung einer CMOS-Kamera mit bisher uner-

reichter Helligkeitsdynamik erhalten die Fraunhofer-Forscher

Michael Schanz, Christian Nitta und Thomas Eckart den Philip

Morris Forschungspreis des Jahres 1999.

Das Fraunhofer-Institut für Festkörpertechnologie IFT in Mün-

chen wird restrukturiert. Teile davon gehen in der Fraunhofer-

Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK und

im neuen Münchner Teil des Fraunhofer-Instituts für Zuverläs-

sigkeit und Mikrointegration IZM auf.

Die Integration der GMD – Forschungszentrum Informations-

technik GmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft wird beschlossen.

Die acht neuen Institute aus der GMD sollen zusammen mit

sechs einschlägig orientierten Fraunhofer-Instituten den neuen

Verbund Informations- und Kommunikationstechnik bilden, der

mit 14 Instituten und 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

den größten europäischen IuK-Forschungsverbund darstellt.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Fraunhofer-Gesell-

schaft stiftet die Bayerische Staatsregierung den Hugo-Geiger-

Preis. Namensgeber ist Staatssekretär Hugo Geiger, der Schirm-

herr der Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft

am 26. März 1949. Mit diesem Preis werden hervorragende

anwendungsorientierte Diplomarbeiten oder Dissertationen auf

dem Gebiet der Biowissenschaften ausgezeichnet, die in unmit-

telbarer Beziehung zu einem Fraunhofer-Institut stehen.

Um die Lücke zwischen Forschungsinstitut und Industrie

besser zu schließen, werden in einem Modellversuch »Innova-

tionszentren« ins Leben gerufen. Die Fraunhofer-Gesellschaft

erweitert so ihr Geschäftsfeld bis hin zur Fertigung kommerziell

verwendbarer Prototypen und Kleinserien. Mit den privatwirt-

schaftlich organisierten Innovationszentren wird einem Wunsch

entsprochen, der im Jahr 1996 in den »Leitlinien zur strategi-

schen Orientierung der deutschen Forschungslandschaft« von

der Bundesregierung formuliert wurde.

Der Anteil der Verteidigungsforschung am Gesamtaufwand der

Fraunhofer-Gesellschaft ist aufgrund des ständigen Ausbaus

des Vertragsforschungsbereichs auf fünf Prozent gesunken.

Zum ersten Mal verliert ein amtierender Schachweltmeister,

Gari Kasparow, gegen einen Schachcomputer, der von sei-

nen Konstrukteuren »Deep Blue« genannt wird.

1998Das Oberhausener Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicher-

heits- und Energietechnik UMSICHT wird integriert. Damit

verstärkt die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Kompetenz in den

Bereichen Verfahrenstechnik und Umwelttechnik.

Gründung des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infra-

struktursysteme IVI in Dresden.

In College Park, Maryland, wird das Fraunhofer Center for

Experimental Software Engineering (CESE) als Niederlassung

der Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software Engi-

neering IESE gegründet.

Die Verfahren des Fraunhofer IIS zur Audiocodierung haben

den wirtschaftlichen Durchbruch erreicht. Besonders erfolg-

reich ist MPEG-2 Layer 3 (»MP3«), mit dem ab 1999 drei

Satelliten die südliche Erdhalbkugel mit digitalen Rundfunk-

programmen versorgen werden. Das gleiche Verfahren hat

sich 1998 auch als führender Standard der Musikübertragung

im Internet weltweit durchgesetzt. 222226 I 27

19988

1

{ 1 9 9 9 }

5 0 J A H R E N A C H D E R G R Ü N D U N G :

I M J U B I L Ä U M S J A H R S O R G E N 9 3 0 0 M I T -

A R B E I T E R I N N E N U N D M I T A R B E I T E R I N

4 7 I N S T I T U T E N F Ü R E I N F I N A N Z V O L U M E N

D E R F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T V O N

1 , 4 M I L L I A R D E N M A R K .

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 26frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 26 17.02.2009 19:18:39 Uhr17.02.2009 19:18:39 Uhr

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200122

2222222222222222

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 27frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 27 17.02.2009 19:18:42 Uhr17.02.2009 19:18:42 Uhr

Page 28: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Karlheinz Brandenburg, Bernhard Grill und Harald Popp erhal-

ten den Deutschen Zukunftspreis für das Jahr 2000 zuerkannt.

Das preisgekrönte Forschungsergebnis ist die MP3-Kompri-

mierung von Audiosignalen in Hi-Fi-Qualität für Internet und

Rundfunk.

2001Mit dem Bereich »Weiterbildung« eröffnet Fraunhofer ein

neues Geschäftsfeld, mit dem zugleich Forschung und

Forschungsergebnisse in ein breiteres Publikum getragen

werden sollen.

Der Aufbau und das Wachstum der Abteilung Molekular-

biologie im Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Öko-

toxikologie IUCT waren so erfolgreich, dass sich dies in einer

Namensänderung des IUCT in Fraunhofer-Institut für Moleku-

larbiologie und Angewandte Oekologie IME widerspiegelt.

Das Fraunhofer Center for Molecular Biotechnology (CMB)

wird in Newark, USA, gegründet. Es avanciert innerhalb weni-

ger Jahre zur erfolgreichsten Niederlassung der Fraunhofer-

Gesellschaft in Amerika.

Das Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM,

gegründet im Jahr 1995, wird integriert. Es ergänzt das Port-

folio der Fraunhofer-Gesellschaft um die Bereiche der ange-

wandten Mathematik.

In Europa unternimmt die Fraunhofer-Gesellschaft einen

richtungsweisenden Schritt. Zusammen mit der Chalmers

University entsteht auf Initiative des Fraunhofer ITWM das

gemeinsame Fraunhofer-Chalmers Research Centre for Indus-

trial Mathematics (FCC) in Göteborg, die erste institutionali-

sierte Kooperation der Fraunhofer-Gesellschaft in Europa.

Erweiterung und Anpassung der Geschäftsfelder und

Forschungsbereiche

2000Im Zusammenhang mit der beschlossenen Integration der

GMD wird der Fraunhofer-Vorstand auf vier Personen vergrö-

ßert. Es sind:

Prof. Dr. Hans-Jürgen Warnecke (Präsident)

Dr. Dirk-Meints Polter

Prof. Dr. Dennis Tsichritzis

Dr. Hans-Ulrich Wiese

Der Aufbau eines eigenen Verbindungsbüros in Brüssel zeigt

die Orientierung der Fraunhofer-Gesellschaft hin zu einer

europäisch agierenden Forschungseinrichtung. Damit sollen

die Institute im Wettbewerb um die Mittel der europäischen

Forschungsförderung stärker unterstützt werden.

In diesem Jahr wird der erste Wissenschaftspreis des Stifterver-

bands für die Deutsche Wissenschaft vergeben. Die Organisa-

tion zeichnet damit wissenschaftlich exzellente Verbundpro-

jekte der angewandten Forschung aus, die Fraunhofer-Institute

gemeinsam mit der Wirtschaft und /oder anderen Forschungs-

organisationen bearbeiten.

20002

1

SEITE 26 I 27

1 Fraunhofer-Institut für

Umwelt-, Sicherheits- und

Energietechnik UMSICHT.

2 Tabakpfl anzen produ-

zieren Medikamente.

SEITE 28 I 29

1 Verleihung des Deut-

schen Zukunftspreises an

die Erfi nder von MP3.

2 Das Fraunhofer-Institut

für Atmosphärische

Umweltforschung IFU.

3 Die neue Zentrale der

Fraunhofer-Gesellschaft in

München.

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 28frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 28 17.02.2009 19:18:52 Uhr17.02.2009 19:18:52 Uhr

Page 29: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Die Integration der GMD – Forschungszentrum Informations-

technik GmbH wird vollzogen. In diesem Zuge erfolgt der

Ausbau des vorhandenen GMD-Büros in Tokyo zur Fraunhofer-

Repräsentanz. Die Hochtechnologienation Japan hat sich zu

einem enorm wichtigen Markt für die Fraunhofer-Institute

entwickelt.

» A u s d e r F u s i o n d e r G e s e l l s c h a f t f ü r M a t h e -

m a t i k u n d D a t e n v e r a r b e i t u n g m i t d e r F r a u n h o f e r-

G e s e l l s c h a f t e n t s t a n d i m J a h r 2 0 0 1 d i e g rö ß t e

Vere in igung von Ins t i tu ten fü r anwendungsbezogene

I T- F o r s c h u n g i n E u ro p a . V i e l e I n s t i t u t e h a b e n

s e i t h e r e i n e n b e t r ä c h t l i c h e n Wa n d e l v o l l z o g e n

u n d k o n n t e n s i c h m i t i n n o v a t i v e n I T- L ö s u n g e n

e r f o l g re i c h p o s i t i o n i e re n . D i e s g i l t a u c h f ü r d a s

F r a u n h o f e r S I T, d a s d a n k e i n e r s y s t e m a t i s c h e n

P ro f i l s c h ä r f u n g e i n e i n t e r n a t i o n a l e S p i t z e n p o s i t i o n

i n d e r I T- S i c h e r h e i t e i n n i m m t .«Prof. Dr. Claudia Eckert zählt zu den bislang wenigen Frauen,

die sich für ein mathematisch-technisches-naturwissenschaftli-

ches Studium entschieden haben. 2001 übernahm sie die

Leitung des Fraunhofer SIT, das sie derzeit ausbaut.

Vier Fraunhofer-Institute schließen sich zum Fraunhofer-

Verbund Life Sciences zusammen.

Die Terroranschläge auf das World Trade Center in New

York am 11. September verändern die internationale

politische Lage. Das Thema Sicherheit erhält in der Bevöl-

kerung, in der Politik und damit auch in der angewandten

Forschung wieder einen höheren Stellenwert.

2002Das Berliner Heinrich-Hertz-Institut aus der Wissenschaftsge-

meinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V. wird als Fraunhofer-

Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

in die Fraunhofer-Gesellschaft übergeführt. Es verstärkt den

Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik.

Das Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung

IFU wird Teil des Forschungszentrums Karlsruhe und geht

damit in die Trägerschaft der Helmholtz-Gemeinschaft Deut-

scher Forschungszentren über, wo es eine geeignete Heimat

mit einem zum Thema passenden Finanzierungsmodus fi ndet.

Nach einer intensiven Diskussion verabschiedet die Fraunhofer-

Gesellschaft ein neues Leitbild, das sich aus der »Mission« und

den davon abgeleiteten »Werten und Leitlinien« zusammen-

setzt. Die Werte und Leitlinien werden von allen Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeitern der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam

getragen und gelebt und stellen damit die Beschreibung der

Unternehmenskultur dar.

Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Leiter des Fraunhofer-Instituts

für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, übernimmt das

Amt des Fraunhofer-Präsidenten von Prof. Dr. Hans-Jürgen

Warnecke. Dr. Alfred Gossner folgt Dr. Hans-Ulrich Wiese in

der Funktion des Vorstands für Finanzen nach.

Unter dem Eindruck der veränderten Sicherheitslage nach den

Terroranschlägen vom 11. September 2001 schließen sich fünf

Fraunhofer-Institute zum Verbund Verteidigungs- und Sicher-

heitsforschung zusammen.

Prof. Dr. Karl Leo, heute Institutsleiter am Fraunhofer-Institut

für Photonische Mikrosysteme IPMS, erhält für seine Arbeiten

zu organischen Leuchtdioden (OLEDs) mit dem Gottfried

Wilhelm Leibniz-Preis den höchstdotierten deutschen Förder-

preis.

2003Die Fraunhofer-Zentrale bezieht ihr neues Gebäude in der

Hansastraße. An der Planung und Erstellung des innovativen

und kommunikationsfreundlichen Gebäudes haben neben

zahlreichen Unternehmen auch sieben Fraunhofer-Institute

mitgewirkt.

20022 2003

28 I 29

2 3

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 29frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 29 17.02.2009 19:18:54 Uhr17.02.2009 19:18:54 Uhr

Page 30: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Fraunhofer stellt erstmals zwölf Themenbereiche für Leit-Inno-

vationen vor. Darin werden wesentliche Felder aufgezeichnet,

in denen ein großes zukünftiges Marktpotenzial gesehen wird

und in denen die Fraunhofer-Institute signifi kant mitwirken.

2004Dr. Rainer Hintsche vom Fraunhofer-Institut für Silizium-

technologie ISIT erhält zusammen mit Dr. Walter Gumbrecht

von der Siemens AG Corporate Technology und Dr. Roland

Thewes von der Infi neon AG den Deutschen Zukunftspreis für

2004 zuerkannt. Grund für die Auszeichnung ist die Entwick-

lung »Labor auf dem Chip«.

Fraunhofer engagiert sich stark bei der Initiative »Partner für

Innovationen«, die Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Leben

rief und weiter persönlich begleitet.

Mit der Gründung des Fraunhofer-Centers Nanoelektronische

Technologien CNT in Dresden eröffnet Fraunhofer die Chance

zu einer engeren Kooperation mit der Wirtschaft auf dem

bedeutenden FuE-Markt für Nanoelektronik.

Die sehr erfolgreich agierende Arbeitsgruppe für Digitale

Medientechnologie des Fraunhofer-Instituts für Integrierte

Schaltungen IIS wird zum Fraunhofer-Institut für Digitale

Medientechnologie IDMT.

In Wien wird die Fraunhofer-Projektgruppe für Produktionsma-

nagement und Logistik (PPL) eingerichtet.

2005Die Leit-Innovationen von 2003 werden aktualisiert: Nach Aus-

wertung zahlreicher Foresight-Studien anderer Industrienatio-

nen und Roadmaps internationaler Unternehmen ergeben sich

zwölf Technologiefelder, von denen Fraunhofer in besonderem

Maß marktrelevante Innovationen erwartet. Diese »Perspekti-

ven für Zukunftsmärkte« werden 2005 veröffentlicht.

Zusammen mit einem Venture-Capital-Unternehmen gründet

Fraunhofer einen Fonds zur Finanzierung von innovativen

Hightech-Firmen. Ein Schwerpunkt soll dabei die Unterstüt-

zung von Ausgründungen aus der Fraunhofer-Gesellschaft

sein.

» Anfang 2009, vier Jahre nach der Ausgründung

a u s d e m F r a u n h o f e r- I n s t i t u t f ü r S o l a re E n e r g i e -

s y s t e m e I S E , z ä h l t C o n c e n t r i x f a s t 8 0 M i t a r b e i t e r.

H o c h q u a l i f i z i e r t e I n g e n i e u re u n d Te c h n i k e r

p ro d u z i e re n i n D e u t s c h l a n d u n s e re S o l a r m o d u l e ,

d i e we l twe i t zu denen m i t den höchs ten W i rkungs -

g r a d e n z ä h l e n .« Hans-Jörg Lerchenmüller, einst

Fraunhofer -Mitarbeiter, ist heute CEO der Concentrix Solar

GmbH. Das Unternehmen gewann 2007 den Innovationspreis

der deutschen Wirtschaft.

In der Biocity Leipzig wird das Fraunhofer-Institut für Zellthera-

pie und Immunologie IZI gegründet. Es soll spezielle Problem-

lösungen an den Schnittstellen von Medizin, Biowissenschaften

und Ingenieurswissenschaften für Partner aus Industrie und

Wirtschaft fi nden.

30 I 31

20042

1

1 Die Preisträger des

Deutschen Zukunftspreises

2004.

2 Die Entwicklung der

Farblaser wird mit dem

Leibniz-Preis bedacht.

Preisträger ist Andreas

Tünnermann.

3 Verleihung des Deut-

schen Umweltpreises an

Joachim Luther.

{ 2 0 0 4 }

5 5 J A H R E N A C H D E R G R Ü N D U N G E R A R B E I T E N

1 2 5 0 0 M I T A R B E I T E R I N N E N U N D M I T A R B E I T E R

I N 5 8 I N S T I T U T E N E I N F I N A N Z V O L U M E N D E R

F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T V O N M E H R A L S

E I N E R M I L L I A R D E E U R O .

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 30frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 30 17.02.2009 19:18:58 Uhr17.02.2009 19:18:58 Uhr

Page 31: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

Russlands dynamisches Wirtschaftswachstum und die kontinu-

ierliche Orientierung des Landes nach Westen bieten auch im

Forschungssektor viele neue Möglichkeiten. Die Fraunhofer-

Gesellschaft reagiert darauf mit der Eröffnung eines Represen-

tative Offi ce in Moskau, einer Plattform für russische Partner

aus Wirtschaft und Forschung.

Mit der Errichtung erster »Innovationscluster« verfolgt

Fraunhofer das Ziel, die Fach- und Organisationskompetenz

der Institute in einer neuen Form der Partnerschaft zwischen

Forschungseinrichtungen, Hochschulen und der Wirtschaft zu

bündeln.

In Schkopau wird das Pilotanlagenzentrum für Polymersyn-

these und Polymerverarbeitung (PAZ) gegründet. Es soll die

Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in der mitteldeut-

schen Chemieregion stärken.

Die neu gegründete Fraunhofer Technology Academy soll

innovatives Know-how an Fach- und Führungskräfte aus

der Wirtschaft vermitteln sowie den Kontakt zu diesem Perso-

nenkreis ausbauen und verstetigen.

Prof. Dr. Andreas Tünnermann vom Fraunhofer-Institut für

Angewandte Optik und Feinmechanik IOF erhält den Gott-

fried Wilhelm Leibniz-Preis 2005 für seine bahnbrechenden

Arbeiten zur Entwicklung von Hochleistungs-Faserlasern.

Prof. Dr. Joachim Luther, Leiter des Fraunhofer-Instituts für

Solare Energiesysteme ISE, erhält für sein Wirken zu Ent-

wicklung und Ausbau der solaren Energienutzung von der

Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den hoch dotierten

Deutschen Umweltpreis 2005.

Erstmals wird der Technologie-Preis »Technik für den Men-

schen« verliehen. Er wurde von ehemaligen Vorständen und

Institutsleitern der Fraunhofer-Gesellschaft gestiftet, um

hervorragende wissenschaftliche Leistungen der Fraunhofer-

Mitarbeiter zu würdigen, die dazu beitragen, die Leistungs-

fähigkeit des Menschen im täglichen Leben bis ins hohe Alter

auf hohem Niveau zu erhalten und die Lebenssituation in

seinem Umfeld zu verbessern.

2006Prof. Dr. Dennis Tsichritzis, Vorstand für Internationales Busi-

ness Development, scheidet aus Altersgründen aus. Prof. Dr.

Ulrich Buller, ehemaliger Leiter des Fraunhofer-Instituts für

Angewandte Polymerforschung IAP, wird zum Vorstand für

Forschungsplanung ernannt.

Mit vier neuen Gründungen im Jahr 2006 sind jetzt insgesamt

sieben Innovationscluster aktiv:

Automotive Quality Saar AQS, Saarbrücken

Digitale Nutzfahrzeugtechnologie DNT, Kaiserslautern

Digitale Produktion, Stuttgart

Mechatronischer Maschinenbau, Chemnitz

Nano for Production, Dresden

Optische Technologien JOIN, Jena

Personal Health, Region Erlangen, Nürnberg, Fürth

Die beiden Fraunhofer-Institute für Medienkommunikation

IMK und für Autonome Intelligente Systeme AIS in Birling-

hoven werden zusammengelegt zum Fraunhofer-Institut

für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Das

Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Infor-

mationssysteme IPSI wird aufgelöst; seine aussichtsreichen

und marktfähigen Forschungsbereiche werden auf andere

Fraunhofer-Institute übertragen.

Die Bundesregierung ruft die »Hightech-Strategie für Deutsch-

land« ins Leben. Sie defi niert 17 Technologiethemen, von

denen besondere Impulse für die Wirtschaft zu erwarten sind.

Fraunhofer unterstützt das Vorhaben und skizziert 14 dieser

Themen, die auch Forschungsschwerpunkte in den Fraunhofer-

Instituten darstellen.

0055

2

0055

3

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Page 32: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

2009Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan gründet den

neuen Beraterkreis »Forschungsunion Wissenschaft – Wirt-

schaft«. Als Vorsitzende der Forschungsunion fungieren Fraun-

hofer-Präsident Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger und Dr. Arend

Oetker, Unternehmer und Präsident des Stifterverbandes für

die Deutsche Wissenschaft.

Mit der Eröffnung des Fraunhofer-Zentrums für Mittel- und

Osteuropa MOEZ in Leipzig ergibt sich die Chance, die Zusam-

menarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtun-

gen in Osteuropa zu intensivieren.

2007Dr. Dirk-Meints Polter, Vorstand für Personal und Recht, geht

in den Ruhestand.

In Halle wird das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik

CSP gegründet. Es wird von den Fraunhofer-Instituten für

Werkstoffmechanik IWM und für Solare Energiesysteme ISE

betrieben und soll die in Sachsen-Anhalt ansässigen Photovol-

taik-Unternehmen forschungstechnisch unterstützen.

Die Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung PST

wird aus steuerrechtlichen Gründen aufgelöst.

Mit der Einführung des Programms »Fraunhofer Attract« ver-

folgt Fraunhofer das Ziel, exzellente externe Wissenschaftler

und Wissenschaftlerinnen mit innovativen Ideen zu gewinnen.

Für den Zeitraum von 2007 bis 2009 werden 40 »Attract-

Forschungsgruppen« ausgeschrieben, die jeweils bis zu 2,5

Millionen Euro erhalten sollen.

» D a s F ö rd e r p ro g r a m m A t t r a c t e r m ö g l i c h t

m i r, a m F r a u n h o f e r I P M S m e i n e e r s t e e i g e n e

F o r s c h e r g r u p p e a u f z u b a u e n . W i r e n t w i c k e l n

a k t i v e L i n s e n , d i e i n A b h ä n g i g k e i t d e r e l e k t r i -

s c h e n S p a n n u n g i h re B re n n w e i t e ä n d e r n . M e i n e

E r f ah rungen , d i e i ch a l s Mate r i a l w i s senscha f t l e r i n

an de r TU Cot tbus i n de r G rund lagen fo r s chung

g e w o n n e n h a b e , k a n n i c h h i e r o p t i m a l z u r

A n w e n d u n g b r i n g e n .« Dr. Florenta Adriana Costache,

durch das Attract-Programm gewonnen und seit Anfang 2008

Leiterin einer Arbeitsgruppe am Fraunhofer IPMS.

In einer Stellungnahme empfi ehlt der Wissenschaftsrat, die

drei sicherheitstechnisch forschenden Institute der Forschungs-

gesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V. (FGAN)

in die Fraunhofer-Gesellschaft zu integrieren.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergibt den Gott-

fried Wilhelm Leibniz-Preis 2007 an Prof. Dr. Peter Gumbsch,

den Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik

IWM, für seine Forschung zur Verformung und zum Bruch von

Werkstoffen. Die 2,5 Millionen Euro Forschungsgeld sollen zur

Erforschung der Entstehung von Materialdefekten und von

Reibungs- und Verschleißprozessen eingesetzt werden.

Dr. Andreas Bräuer vom Fraunhofer-Institut für Angewandte

Optik und Feinmechanik IOF erhält zusammen mit Dr. Klaus

Streubel und Dr. Stefan Illek von der Osram Opto Semiconduc-

tors GmbH den Deutschen Zukunftspreis für die Entwicklung

einer leistungsfähigen Leuchtdiode, die viele Bereiche der

Lichttechnik revolutionieren kann.

Die Internationalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft geht in

eine neue Runde: In Österreich nimmt die Projektgruppe des

Fraunhofer IGD an der TU Graz ihre Arbeit auf. Fraunhofer

USA eröffnet eine Niederlassung an der amerikanischen

Westküste. Fraunhofer USA Digital Media Technologies (DMT)

in San Jose bietet eine neue Plattform für Kunden aus dem

IT-Sektor, vor allem für die Schlüsselunternehmen im umlie-

genden Silicon Valley.

32 I 33

006226

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 32frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 32 17.02.2009 19:19:02 Uhr17.02.2009 19:19:02 Uhr

Page 33: ffrgIM8029 Geschichtsbr Umschl 2eg.indd 1rgIM8029 ... · des gemeinnützigen Vereins ist in en ersten Jahren vor allem eine verwaltungstechnische: Fördermittel von öffentlicher

In Südkorea erweitert Fraunhofer das Netz der Representative

Offi ces in Asien um ein Büro in Seoul. Auch die MENA-Länder

sind interessant geworden. In Form des Fraunhofer Represen-

tative Offi ce Middle East in Dubai verankert Fraunhofer eine

lokale Anlaufstelle.

2008Die Präsidentin der Hochschule München, Prof. Dr. Marion

Schick, tritt am 1. Oktober 2008 die Nachfolge des Vorstands

Personal und Recht Dr. Dirk-Meints Polter an.

Der Chemnitzer Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Zuver-

lässigkeit und Mikrointegration IZM wird zur selbstständigen

Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS.

Die Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB

in Lübeck, bisher ein Teil des Fraunhofer-Instituts für Biomedi-

zinische Technik IBMT, wird selbstständige Forschungseinrich-

tung. Die Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG

wird als selbstständige Organisationseinheit aufgelöst, ihre

Kapazitäten werden in andere Institute des Institutszentrums

Stuttgart integriert.

Fraunhofer defi niert sechs Themenfelder, in denen die wich-

tigsten Nutzeffekte künftiger Technologien und Produkte für

die Menschen zu sehen sind. Ausgehend von diesen Schwer-

punkten, werden in einem intensiven Diskurs Forschungsfelder

identifi ziert, die schnell und wirkungsvoll dazu beitragen

können, aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Res-

sourcenmangel oder Gesundheitsproblemen zu begegnen. Mit

diesen zwölf »Fraunhofer-Zukunftsthemen« demonstriert die

Fraunhofer-Gesellschaft ihre aktive Rolle für die Zukunftssiche-

rung des Standorts Deutschland.

Prof. Dr. Dr. Holger Boche vom Fraunhofer-Institut für Nach-

richtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI erhält den Gott-

fried Wilhelm Leibniz-Preis 2008 für seine Arbeiten an den

Mobilfunknetzen der Zukunft. Er will die 2,5 Millionen Euro

Forschungsgeld in die weitere Entwicklung der Datenübertra-

gung in der mobilen Kommunikation investieren.

Mit einem Stiftungskapital von 95 Millionen Euro aus den

MP3-Lizenzerlösen wird die Fraunhofer-Zukunftsstiftung

gegründet. Ihre Aufgabe ist es, Vorlaufforschung in Techno-

logiefeldern zu fördern, in denen sich gezielt Patentcluster

aufbauen lassen.

In Berlin entsteht das Fraunhofer-Forum. Es wird als die

Kommunikationsplattform der Fraunhofer-Gesellschaft in der

Hauptstadt etabliert.

Sechs neue Innovationscluster nehmen 2008 ihre Arbeit auf:

Adaptronische Systeme RheMa, Darmstadt

Future Security BW, Freiburg

Integrative Produktionstechnik für energieeffi ziente

Turbomaschinen TurPro, Aachen

Multifunktionelle Materialien und Technologien

MultiMaT, Bremen

Polymertechnologie, Halle, Leipzig

Technologien für den hybriden Leichtbau KITe hyLITE,

Karlsruhe

Virtual Development, Engineering and Training VIDET,

Magdeburg

008820077

2 3

3 Holger Boche bekommt

den Leibniz-Preis für seine

Forschung an den Mobil-

funknetzen der Zukunft.

1 Gründung des Innovati-

onsclusters Produktion.

2 Für seine Forschung zu

Verformung und Bruch von

Werkstoffen enthält Peter

Gumbsch den Leibniz-Preis.

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 33frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 33 17.02.2009 19:19:05 Uhr17.02.2009 19:19:05 Uhr

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Erstmalig werden Tochtergesellschaften in Europa gegründet.

In Österreich bildet die Fraunhofer Austria Research GmbH die

Dachorganisation für die bestehenden und zukünftigen Pro-

jektgruppen und Niederlassungen der Fraunhofer-Gesellschaft.

In Portugal wird die Associação Fraunhofer Portugal Research

gegründet. Sie fungiert als Träger für das neue Fraunhofer

Center for Assistive Information and Communication Solutions

(AICOS) in Porto.

Mit dem Fraunhofer Center for Sustainable Energy Systems

(CSE) wird das Netzwerk von Fraunhofer USA weiter ausge-

baut. Der direkte Kooperationspartner vor Ort, das Massa-

chusetts Institute of Technology (MIT), gehört zum Kreis der

renommiertesten Forschungseinrichtungen weltweit.

2009Die MeVis Research GmbH mit ihrer Forschungskompetenz

im Bereich Medizintechnik wird als neues Bremer Fraunhofer-

Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS in die Fraunhofer-

Gesellschaft integriert.

Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystem-

technik IWES in Bremerhaven wird gegründet. Es baut auf

dem seit 2006 bestehenden Fraunhofer-Center für Windener-

gie und Meerestechnik CWMT auf.

Als international agierende Vertragsforschungseinrichtung

passt sich Fraunhofer kontinuierlich an Entwicklungen im

Forschungsbereich und an Veränderungen in der Wirtschaft

an. Dabei werden gesellschaftliche Makrotrends interpretiert,

innovative Forschungsszenarien integriert und relevante

Märkte identifi ziert. Die Kernkompetenzen und Geschäftsfel-

der müssen dabei fl exibel auf den Wandel reagieren, bedürfen

aber auch mittelfristiger, verlässlicher Perspektiven, da der

Aufbau von Kompetenzen im FuE-Bereich Zeit braucht.

Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt die Europäisierung bzw.

Internationalisierung der Organisation seit mehreren Jahren

nachhaltig und konsequent um. 2002 und 2007 hat der

Vorstand die vorgelegten Europastrategien bestätigt, in der

Folge wurden zahlreiche strategisch wichtige Maßnahmen

umgesetzt.

Großes Wachstum bei der weltweiten bilateralen Auftrags-

forschung sowie EU-geförderten Verbundprojekten, eine

im größten und wichtigsten Forschungsmarkt der Welt

erfolgreich operierende Tochtergesellschaft, der Aufbau von

weiteren Töchtern, Außenstellen und Repräsentanzen und die

Initiierung von zahlreichen Kooperationen mit renommierten

Partnern unterstreichen die internationale Entwicklung ein-

drucksvoll. Diese Position soll nicht nur konserviert, sondern

kontinuierlich ausgebaut werden.

Auf Unternehmensebene wird regelmäßig eine Diskussion

zur Identifi zierung von signifi kanten Leitthemen geführt,

denen für einen Zeitraum von rund drei Jahren ein besonde-

rer Stellen wert beigemessen wird. Neben den Initiativen auf

Instituts- und Verbundsebene besteht mit den Fraunhofer-

Zukunftsthemen ein zusätzlicher verbundübergreifender

Prozess. Dabei sollen Ressourcen und Kompetenzen gebündelt

werden, um Zukunftsthemen mit einer hohen Markt- und

Gesellschaftsrelevanz innerhalb eines Zeithorizonts von drei bis

fünf Jahren synergetisch bis zur Marktreife zu entwickeln.

Fraunhofer ist gut gerüstet, auch in Zukunft die Rolle als

Innovationsmotor für die deutsche und europäische Wirtschaft

auszufüllen.

34 I 35

2009

1

1 Das Fraunhofer-Institut

für Bildgeschützte Medizin

MEVIS wird in die Fraun-

hofer-Gesellschaft aufge-

nommen.

{ 2 0 0 9 }

D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T F E I E R T I H R D I E F R A U N H O F E R - G E S E L L S C H A F T F E I E R T I H R

6 0 - J Ä H R I G E S J U B I L Ä U M . 1 4 0 0 0 M I T A R B E I T E R -6 0 - J Ä H R I G E S J U B I L Ä U M . 1 4 0 0 0 M I T A R B E I T E R -

I N N E N U N D M I T A R B E I T E R I N 5 7 I N S T I T U T E N I N N E N U N D M I T A R B E I T E R I N 5 7 I N S T I T U T E N

E R W I R T S C H A F T E N D A S F I N A N Z V O L U M E N V O N E R W I R T S C H A F T E N D A S F I N A N Z V O L U M E N V O N

1 , 4 M I L L I A R D E N E U R O . D I E T O C H T E R G E S E L L -1 , 4 M I L L I A R D E N E U R O . D I E T O C H T E R G E S E L L -

S C H A F T F R A U N H O F E R U S A , I N C . , H AT Z U I H R E M S C H A F T F R A U N H O F E R U S A , I N C . , H AT Z U I H R E M

1 5 - J Ä H R I G E N J U B I L Ä U M E I N B U D G E T V O N M E H R 1 5 - J Ä H R I G E N J U B I L Ä U M E I N B U D G E T V O N M E H R

A L S 3 0 M I L L I O N E N E U R O , I N D E N 7 C E N T E R N A L S 3 0 M I L L I O N E N E U R O , I N D E N 7 C E N T E R N

V O N F R A U N H O F E R U S A S I N D K N A P P 2 0 0 M I TA R -V O N F R A U N H O F E R U S A S I N D K N A P P 2 0 0 M I TA R -

B E I T E R T Ä T I G .B E I T E R T Ä T I G .

frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 34frgIM8029_Geschichtsbr_K1_7js.indd 34 17.02.2009 19:19:07 Uhr17.02.2009 19:19:07 Uhr

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Budget

(Mio. EUR)

0,2 82 17

1949 1954 1959 1964 1969 1974 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009

1600

800

1200

400

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600

1000

200

0

3

Mitarbeiter-

innen und

Mitarbeiter

20 135

1949 1954 1959 1964 1969 1974 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009

16000

8000

12000

4000

14000

6000

10000

2000

0

Institute

1

1949 1954 1959 1964 1969 1974 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009

70

40

60

20

30

50

10

0

WACHSTUM DERFRAUNHOFER-GESELLSCHAFT

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36 I 37

Ein Forscher mit Weltgeltung

Joseph von Fraunhofer gehört zu den bedeutendsten Forschern

der technischen Geschichte. Seine Arbeiten im Bereich der

Optik waren bahnbrechend; sie haben diesen Zweig der Technik

nachhaltig beeinfl usst. Die Fraunhofer’schen Absorptions-

linien im Sonnenspektrum und die Fraunhofer-Beugung

begegnen heute jedem Studenten, der sich mit Physik und

Optik beschäftigt.

Fraunhofer erreichte seine weltweite Anerkennung als Wissen-

schaftler, obwohl er nur eine Lehre als Glaser erfahren, sich alle

wissenschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten selbst ange-

eignet hatte und schon im Alter von 39 Jahren starb.

Systematisches Denken führt zum Erfolg als Unternehmer

Fraunhofers Erfolge beschränkten sich nicht nur auf die Wissen-

schaft; auch als Unternehmer und Erfi nder setzte er neue

Maßstäbe. Die von ihm erzielten Fortschritte bei der Glasher-

stellung und der Fertigung optischer Instrumente schufen die

Voraussetzung für seine wissenschaftlichen Entdeckungen,

sie brachten Fraunhofer darüber hinaus auch wirtschaftlichen

Erfolg. Er leitete die Glashütte in Benediktbeuern und machte

sie in dieser Zeit zu einer modernen Produktions stätte und zu

einem profi tablen Unternehmen.

Eine wichtige Grundlage seines Erfolgs war, dass er neue

Methoden zur Entwicklung und Fertigung von gewerblichen

Gütern einsetzte. Fraunhofer untersuchte systematisch jede

einzelne Komponente bei Material, Fertigung und Produkt,

und er entwickelte neue Werkstoffe, Verfahren und Prüfme-

thoden. Damit behielt er Qualität, Produktionsleistung und

Kosten stets im Griff.

Forschung für die Praxis war Fraunhofers Leitmotiv. Deshalb

wählten ihn die Gründer der Fraunhofer-Gesellschaft zum

Namenspatron.

Der Werdegang eines Autodidakten

Am 6. März 1787 wurde Joseph Fraunhofer als elftes Kind von

Franz Xaver und Anna Maria Fraunhofer im niederbayerischen

Straubing geboren. Von 1799 bis 1804 absolvierte er eine

Lehre beim Spiegelmacher und Zierraten-Glasschleifer Philipp

Anton Weichselberger in München, bei dem er anschließend

auch als Geselle arbeitete.

1806 trat Fraunhofer als Optiker in das Mathematisch-

mechani sche Institut von Reichenbach, Liebherr und Utz-

schneider ein, zu dem auch die Glashütte von Benediktbeuern

gehörte. Innerhalb weniger Jahre übertrug man ihm die

Verantwortung für die Glasverarbeitung, die Glashütte und

schließlich das gesamte Mathematisch-mechanische Institut.

JOSEPH VON FRAUNHOFER: FORSCHER, ERFINDER, UNTER-NEHMER

1

frgIM8029_Geschichtsbr_K2_2fa.indd 36frgIM8029_Geschichtsbr_K2_2fa.indd 36 17.02.2009 19:23:11 Uhr17.02.2009 19:23:11 Uhr

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Fraunhofers Karriere als Wissenschaftler mündete in den Status

eines besoldeten Professors und Konservators des physikali-

schen Kabinetts der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Im Jahr 1824 ernannte ihn König Max l. Joseph sogar zum

Ritter des »Civil-Verdienst-Ordens der Baierischen Krone«,

womit der persönliche Adel verbunden war. Fraunhofer starb

am 7. Juni 1826 in München.

Ein Museum beleuchtet Fraunhofers Wirken

Die wichtigste Zeit seiner berufl ichen Arbeit verbrachte Joseph

von Fraunhofer in Benediktbeuern. Dort stand die Glashütte,

deren Produktion er mit wissenschaftlichen Methoden zu

einer bis dato nicht gekannten Qualität führte. Die Probleme,

die bei der Herstellung optischer Instrumente damals auf-

traten, konnte Fraunhofer lösen, weil er drei Dinge sinnvoll

zu verknüpfen verstand: die Forschung, die Umsetzung der

Forschungs ergebnisse in Anwendungen und die Vermarktung

der fertigen Produkte.

Fraunhofer hat dieses Prinzip am deutlichsten mit seinen

Refraktoren verwirklicht, großen astronomischen Fernrohren,

deren Linsen eine für die damalige Zeit herausragende tech-

nische Leistung darstellten. Eines dieser Geräte, gefertigt um

1820, mit einem Objektivdurchmesser von 163 Millimeter und

einer Brennweite von 2,5 Meter, befi ndet sich heute im Foyer

der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München.

Die Glashütte in Benediktbeuern ist heute restauriert und

wurde zu einem kleinen Museum ausgebaut. Hier kann

man nicht nur die ursprünglichen Brennöfen für die Glasher-

stellung sehen, sondern unter anderem auch Glasproben,

Bearbeitungs werkzeuge, Bauteile und optische Instrumente.

1 Joseph von Fraunhofer

demonstriert Joseph von

Utzschneider, Georg von

Reichenbach und Georg

Merz das Spektrometer.

2 Joseph von Fraunhofer,

Forscher, Erfi nder und

Unternehmer.

3 Fraunhofer konstruierte

Mikroskope mit heraus-

ragenden optischen Eigen-

schaften.

4 Die historische Glashütte

in Benediktbeuern.

22222 3 44

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1982Dr. Dieter Hochrainer, Dr. Hans Peter König, Günter Ober-

dörster, Dr. Shinji Takenaka, ITA: Kanzerogenität von Cadmium-

Aerosolen

Eckhard Bergmann, Dr. Alfred Dumbs, IPM: Ausarbeitung und

Einsatz des D-Feld-Prinzips in der berührungslosen Messtechnik

1983Dr. Heinz Lowak, LBF: Arbeiten zum Einfl uss von Bauteilgröße,

Lastfolge und Lastniveau auf die Schwingfestigkeitssteigerung

durch mechanisch erzeugte Druckeigenspannungen

Iris Altpeter, Bernhard Reimringer, Dr. Werner Theiner, IZFP:

Zerstörungsfreie Analyse der Mikrostruktur und der inneren

Spannungen in vergüteten Stählen bzw. vergüteten ober-

fl ächennahen Schichten

1984Dieter Boley, IPA: Interaktive Programmierung von Industrie-

robotern

August Potthast, IPK: Graphisch-dynamische Simulation von

NC-Programmen

1985Dr. Helmut Ennen, William Haydl, IAF: Lumineszenz Seltener

Erden in Halbleitern

Dr. Franz Quante, Ahmet Topkaya, IITB: Geräte zur Diagnose

und Therapiekontrolle bei Zahnbetterkrankungen (Parodento-

pathien) in der zahnärztlichen Praxis (Periotest)

1986Michael Göhner, Gerd Schlaich, IPA: Vollautomatische Kabel-

baumontage mit Robotern

38 I 39

Im Jahr 1978 verlieh die Fraunhofer-Gesellschaft zum ersten

Mal im Rahmen ihrer Jahrestagung den Joseph-von-Fraunhofer-

Preis. Damit werden seitdem alljährlich herausragende wissen-

schaftliche Leistungen zur Lösung anwendungsnaher Probleme

ausgezeichnet.

1978Dr. Günther Baur, Waldemar Greubel, IAF: Fluoreszenz-

aktiviertes Display

Ulrich Lübbert, IITB: Automatisierung des Wurzelschweißens

1979Dr. Wolfgang Mohr, Wilhelm Repplinger, IZFP, sowie Dr. Wolfram

Wettling, Dr. Wolfram Jantz, Dr. Roland Diehl, IAF: Ultraschall-

Anregung und Ultraschall-Messung

1980 / 1981Dr. Ulrich Kaufmann, IAF: Analyse von Defekten in den III-V

Halbleitern GaP, GaAs und InP

Christoph Eisenbarth, Erich Enderle, Prof. Dr. Jörgen Peter Foith,

Dr. Heribert Geißelmann, Hermann Ringshauser, Dr. Georg

Zimmermann, IITB: Baukastensystem MODSYS für bildverarbei-

tende Sensoren zur Sichtprüfung, Ansteuerung von Maschinen

und Handhabungsgeräten und der Prozesssteuerung und

-regelung

Werner Patzelt, IITB: Lageregelung von Industrierobotern bei

Entkopplung durch das inverse System

Otto Alfred Barbian, Rudolf Karl Neumann, IZFP: Automati-

sierte Ultraschallprüfverfahren und -systeme

DER JOSEPH-VON-FRAUNHOFER-PREIS: PREISTRÄGER UND THEMEN

1 Günter Baur, ein Fraunhofer-

Preisträger des ersten Jahres,

erhält die Auszeichnung vom

damaligen Fraunhofer-Präsiden-

ten Heinz Keller.

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Gottfried Bonn, Rudi Grimm, Ingolf Hertlin, Joachim Tatje, IITB:

Systemarchitektur und Programmkonstruktion sehr großer

Prozessbediensysteme

Gerhard Fischer, Dr. Vatroslav Grubisic, LBF: Versuchseinrichtung

zur wirklichkeitsgetreuen Untersuchung der Betriebsfestigkeit

von Fahrzeugrädern, Naben und Lagern

Dr. Horst-Lothar Fiedler, IMS: Herstellung eines monolithischen

VLSI-Bauelements für ISDN-Schnittstellen

Wolfgang Müller, Günter Schäfer, Dr. Volker Schmitz, IZFP:

Verfahren und Geräte zur Ultraschall-Abbildung von Werk-

stofffehlern

Prof. Dr. Wolfram Wettling, Dr. Johannes Windscheif, IAF:

Zerstörungsfreie Prüfung von GaAs-Wafern

1987Dr. Rudolf Fahrig, ITA: Hypothese zum genetischen Wirkungs-

mechanismus der Tumor-Promotion und Cocarcinogenese

und deren Anwendung als Kurzzeittest

Dr. Frank Michael Hutter, Dr. Alfred Kaiser, ISC: Entfernung von

Arsen aus Schleifereiabwässern der Glasindustrie

Ulrike Brosamer, Bernhard Urich, Dr. Bert Voß, IWM: Rechner-

gesteuertes Versuchssystem zur Bestimmung von Werkstof-

feigenschaften im Zähbruchbereich nach der Methode der

Teilentlastungen

Dr. Eckhard Beyer, Arnold Gillner, Dr. Reinhart Poprawe, Dr. Falk

Rühl, Dr. Konrad Wissenbach, ILT: Laseranlage zur Domänen-

Verfeinerung in kornorientierten Elektroblechen

Dr. Wilhelm Dangelmaier, Ralf Michael Fuchs, Günther Hachtel,

Hermann Kühnle, IPA: Graphikunterstütztes Produktions-

planungs- und Steuerungssystem

1988Carlo Benecke, Rudolf Bachers, Bernd Becker, Michael Augustin,

IPA: Simulationssystem für Materialtransport- und Lager prozesse

Dr. Eckhard Beyer, Reinhard Kramer, Dr. Peter Loosen, Frank

Treppe, Heinrich Willerscheid, IPT: Verfahren und Geräte zur

Diagnostik von Laserstrahlen

Hans-Peter Kugler, Dr. Norbert Eisenreich, Adam Geißler, Claus

Fabry, ICT: Optisches Verfahren zur dynamischen Messung der

Poisson-Zahl von Werkstoffen

Wolfram Budde, IMS: CMOS-Schaltkreis für automatische

Telefonwechselschalter

Ingolf Münster, IMS: Integrierter Schaltkreis zur Kamerasteuerung

Dr. Friedrich Otto, IUCT: Durchfl usscytometrische Bestimmung

von Abweichungen und Variabilität der zellulären DNA-Menge

Dr. Hariolf Grupp, Olav Hohmeyer, Dr. Ulrich Schmoch, ISI:

Verfahren zur Ermittlung von Technologie-Indikatoren

1 21

1 Bei der Jahrestagung sitzen

die Fraunhofer-Preisträger in der

ersten Reihe.

2 Fraunhofer-Präsident Max

Syrbe überreicht die Preise.

3 Die Wissenschaftler vom

Fraunhofer IIS erhielten den

Fraunhofer-Preis für ihre

Arbeiten zur Datenreduktion

von Audiosignalen.

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40 I 41

1989Prof. Dr. Cornelius Zetzsch, ITA: Aerosol-Smogkammer und

wissenschaftliche Arbeiten zum Photoabbau atmosphärischer

Spurenstoffe sowie deren Reaktionskinetik

Klaus Scherer, Michael Bollerott, Werner Brockherde, Gerhard

Kellings, IMS: Mikroelektronische, auf hohe Sprachverständ-

lichkeit ausgerichtete Ohrprothesen

Dr. Wolfgang Gebhardt, Friedhelm Walte, IZFP: Ultraschall-Ein-

kopf-Prüfverfahren zum Nachweis von Rissen in dickwandigen

Schweißkonstruktionen mittels Mode-Umwandlung

Eckhardt Schneider, Rüdiger Herzer, IZFP: Automatisches Mess-

system zur Bestimmung mechanischer Spannungszu-stände in

Bauteilen mittels Mehrmode-Ultraschallwellen

1990Bernd Volkwein, Volker Ziegler, IMS: Identifi kationssystem für

Schließ- und Werkzeugwechselaufgaben mit autoadaptiven

Verfahren des Energie- und Datenaustausches

Dr. Armin Gemmler, Dr. Klaus Mertz, Thomas Bolch, Dr. Willi

Keller, IPA: Umweltfreundliche Entsorgung von Halogenkohlen-

wasserstoffen

Dr. Dieter Siegele, Dr. Uwe Soltész, IWM: Form- und Konstruk-

tionsoptimierung von Zahnimplantaten

1991Franz Cepl, Hans Hauer, Armin Deierling, IIS: Monolithisch

integriertes Einseitenband-Sende- und Empfangsmodul zur

Realisierung eines dezentralen Sprach- und Signalübertragungs-

systems

Dr. Helge-Björn Kuntze, Prof. Dr. Sebastian Engell, Robert

Kerker, IITB: Modellbasierte Regelung und Optimierung eines

Glasziehprozesses

{ 1 9 8 9 – 1 9 9 8 }

19922Dr. Walter Döll, Dr. Günter Kleer, Dr. Peter Manns, IWM: Zäh-

plastische Formgebung von präzisionsoptischen Linsen

Michael Maisl, IZFP: Hochaufl ösende Röntgen-Computertomo-

graphie für die Werkstoffprüfung

Dr. Werner Kördel, IUCT: Untersuchungs- und Bewertungs-

system zur Erfassung einer Grundwassergefährdung durch

Pfl anzenschutzmittel

Dr. Olav Hohmeyer, ISI: Methode zur Analyse und Internalisie-

rung sozialer Kosten der Elektrizitätserzeugung

1992Michael Konstanzer, IAF: Verfahren und Geräte zum strom-

stoßfreien Einschalten von Netztransformatoren

Ernst Eberlein, Bernhard Grill, Jürgen Herre, IIS: Datenraten-

reduktion von digital codierten Audiosignalen zur Übertragung

und Speicherung

Dr. Bertram Nickolay, IPK: Prüfung von Oberfl ächen mittels

wissensbasierter Bildauswertung

Dr. Dong-Zhi Sun, Dr. Winfried Schmitt, IWM: Mikromechani-

sche Modelle zur Versagensermittlung von Bauteilen

Michael Pyra, Klaus Mehlkopp, Thomas Terwei, IPT: Hoch-

geschwindigkeits-Werkzeugzustelleinheit mit Piezostellantrieb

zur Ultrapräzisionsdrehbearbeitung nichtrotationssymmetrischer

Oberfl ächenstrukturen auf NE-Metallspiegeln

Dr. Dieter Fuchs, ISC: Umweltmonitoring mittels Glassensoren

1993Dr. Karl Heinz Bachem, Dr. Wilfried Plentschen, IAF: Entwick-

lung eines GalnP/GaAs-Hole-Barrier-Bipolartransistors, eines

neuen, kostengünstigen Mikrowellenbauelements für den

Mobilfunk

33333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333333

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Dr. Herbert Emmerich, IPA: Hochfl exible vollautomatische Ver-

drahtung technischer Systeme mit Industrierobotern

1995Thomas Desel, Thomas Reichel, Stefan Rudischhauser, IIS:

Mehrkanaliger Messwertaufnehmer für medizintechnische

Anwendungen

Dr. Karl-Heinz Bachen, Joachim Wiegert, Kurt Winkler, IAF:

MOVPE-Reaktor für die Massenproduktion von III / V-Halbleiter-

schichten

Thomas Fred Herkommer, Dr. Martin-Christoph Wanner, IPA:

Entwicklung hochfl exibler, mobiler Großmanipulatoren am

Beispiel der Reinigung von Großraumfl ugzeugen

Florian Schröder, IGD: Laiengerechte Visualisierung meteorolo-

gischer Daten (Pseudo-Satellitenfi lm)

Prof. Dr. Cetin Morris Sonsino, LBF: Festigkeitsverhalten von

Schweißverbindungen unter mehrachsigen Beanspruchungs-

zuständen

Adam K. Zaboklicki, IPT: Laserunterstütztes Drückumformver-

fahren – ein Beitrag zur Innovation in der Umformtechnik

Dr. Roland Franz, Dr. Otto-Götz Piringer, IVV: Verfahren zur

lebensmittelrechtlichen Bewertung von Kunststoffverpackungen

1996Dr. Georgios Sakas, IGD: System zur 3-D-Ultraschalltomographie

auf der Basis konventioneller 2-D-Ultraschallgeräte

Martin Kemmerling, Gerhard Königsmann, Hans-Jürgen

Schliepkorte, IMS: Konzeption und Realisierung eines multi-

funktionalen digitalen Kommunikationssystems

Christian Backert, Hans Bloß, IIS: Digitales Hochgeschwindig-

keits-Videosystem

Dr. Ulrich Schmoch, Dr. Knut Koschatzky, ISI: Unternehmens-

orientierter Informationsdienst für regionale Patentinformations-

zentren

Dr. Bernd Otto, Dr. Joachim Böhm, Dr. Otto Slodowski, ITA:

Neues, rekombinantes Interferon Gamma mit erhöhter biologi-

scher Aktivität

Kai-Uwe Preißig, Dirk Petring, ILT: Flexibles, berührungsloses

Hochgeschwindigkeitsschneiden von metallischem Bandmaterial

mit Laserstrahl

Norbert Laudwein, Axel Brinkop, IITB: Wissensbasierte Ausle-

gung von Rührwerken

Dr. William H. Haydl, Michael Schlechtweg, IAF: Koplanare Lei-

tungstechnik für Mikrowellen- und Millimeterwellen-Systeme

1994Dr. Friedrich G. Böbel, Dr. Norbert Bauer, Heino Möller, IIS:

Pyrometrische Interferometrie, ein neues Messverfahren zur

In-situ-Kontrolle von Beschichtungsprozessen

Dr. Herbert Wolter, ISC: Amalgamersatz durch neuartige

ORMOCER®-Komposite

44

1996

1 Herbert Wolter vom Fraun-

hofer ISC in seinem Labor. Er

entwickelte einen Amalgam-

ersatz aus ORMOCER®en.

2 George Sakas demonstriert

das System zur 3-D-Visualisie-

rung von Ultraschalldaten.

3 Christian Backert und Hans

Bloß mit ihrem neuen Hoch-

geschwindigkeits-Videosystem.

222222222 3

1996

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Wolfgang Doleschal, Wolfgang Kluge, Dr. Heinz Kück, IMS:

Verfahren und Anlage für die schnelle maskenlose optische

Direktbelichtung von Halbleiterbauelementen

Wolfgang Funk, Dr. Jian Zhao, IGD: System zum Copyright-

schutz mittels digitaler Wasserzeichen (SysCoP)

Markoto Sajidman, IITB: Neuartiges, hybrides Fuzzy-Konzept zur

Regelung eines komplexen rheologischen Produktionsprozesses

Dr. Hermann Mai, Reiner Dietsch, Thomas Holz, IWS: Entwick-

lung und industrielle Umsetzung der Herstellung von Ultraprä-

zisionsröntgenspiegeln

Dr. Klaus Rose, ISC: Material- und Technologieentwicklung UV-

härtbarer Schutzschichten für PMMA-Linsen

1999Roland Blach, Andreas Rößler, Ulrich Häfner, IAO: Virtual-

Reality-Kernsystem Lightning zur schnellen Erstellung von

3-D-Umgebungen

Michael Füner, Prof. Dr. Peter Koidl, Dr. Christof Wild, IAF:

Plasmaabscheidung großfl ächiger Diamantwafer

Dr. Mathias Herrmann, Dr. Manfred Nebelung, Dr. Christian

Schubert, IKTS: Werkstoff- und Technologieentwicklung für

Siliciumnitrid-Kochplatten

Dieter Hoffmann, Guido Bonati, Gunther Schmidt, ILT: Dioden-

gepumpter Hochleistungslaser

Prof. Dr. Rudolf Fahrig, ITA: Verhinderung der Chemotherapie-

Resistenz

Robert Friedrich, Stefan Meltzer, Ernst Eberlein, IIS (stellver-

tretend für die ganze Arbeitsgruppe): WorldSpace – Digitaler

Satelliten-Rundfunk

Christian Boehme, Andreas Michanickl, WKI: Verfahren zur

Wiedergewinnung von Spänen und Fasern aus Holzwerkstoffen

Dr. Paul Blank, Dr. Andreas Krell, IKTS: Al2O3-Keramiken

mit Submikrometer-Gefüge als Werkzeugwerkstoff und für

Humanimplantate

Dr. Eckhard Waschkies, IZFP: Ultraschall-Verfahren zur Online-

Überwachung von Punktschweißprozessen

1997Harald Egner, Rudolf Neumann, Werner Bähr, TEG: Rissprüf-

molch UltraScan-CD-40"/56"

Johannes Doll, Dr. Michael Krausa, Dr. Günter Hambitzer, ICT:

Sensorsystem zur schnellen und einfachen Vor-Ort-Detektion

des Sprengstoffs TNT in Böden und Wässern

Dr. Peter Schlotter, Ralf Schmidt, Prof. Dr. Jürgen Schneider,

IAF: Weiße Single-Chip LEDs

Dr. Werner Riethmüller, ISIT: 1-Chip-3-Achsen-Beschleunigungs-

sensor mit monolithisch integrierter Auswerteelektronik inkl.

zugehöriger Fertigungstechnologie in Oberfl ächenmikro-

mechanik

Thomas Bolch, Harald Holeczek, Kuno Hölldampf, IPA: Innova-

tive Prozess- und Anlagetechnik zur Erzeugung strukturierter

Funktionsschichten für die Blechherstellung

Prof. Dr. Berndt Brenner, IWS: Induktiv unterstützte Laserma-

terial-bearbeitung – eine neue Klasse von effektiven Fertigungs-

technologien

1998Dr. Friedhelm Heinrich, ISIT: MPM-X-Mehrkanalprozess-

monitore zur Analyse und Kontrolle von plasmagestützten

Abscheide- und Trockenätzverfahren

19981998

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2002Dr. Ralf Heckmann, Onno Garms, Mike Schäfer, SCAI: Effi zi-

ente Lösung industrieller Packungsprobleme in zwei und drei

Dimensionen

Manfred Knothe, Ulrich Klocke, Wolfgang Riedel, Helmut

Wolf, IPM: Laser-Kinofi lmbelichter

Dr.-Ing. Hannelore Friedrich, IKTS: Desintegration von Klär-

schlamm mit Hochleistungsultraschall

Jürgen Goetz, Joachim Montnacher, TEG, Wolfgang Kappes,

Bernd Rockstroh, IZFP: Mechanisierte und automatisierte

Unterfl ur-Ultraschallprüfeinrichtung für eingebaute ICE-

Radsätze (Sonderpreis)

Dara Fatehi-Varkani, IPK: Optische Radgeometrievermessung

von Schienenfahrzeugen im Überfahrbetrieb

2000Christoph Schaeffer, IPA: Serviceroboter – das marktreife Produkt

Dr. Thomas Graeve, IGB: Dreidimensionale Zellstrukturen als

Testsystem und Transplantat

Dr. Dieter Schneider, Dr. Thomas Schwarz, IWS: Laserakusti-

sches Messgerät für die Nanotechnik

Forschungsverbund der Fraunhofer-Institute für Silicat-

forschung ISC, für Keramische Technologien und Systeme

IKTS, für Fertigungstechnik und Angewandte Materialfor-

schung IFAM, für Werkstoffmechanik IWM und für Zerstö-

rungsfreie Prüfverfahren IZFP mit dem Deutschen Zentrum

für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) und Forschungs partnern

aus der Industrie: Aktive Schwingungsdämpfung durch

adaptronische Werkstoffe

2001Dr. Randolf Hanke, Dr. Ulf Hassler, Thomas Wenzel, IIS: ISAR –

intelligentes System zur automatischen Radioskopie

Joachim Fleißner, Dr. Harald Schneider, Dr. Martin Walther,

IAF, zusammen mit Kollegen von der AEG Infrarot-Module

GmbH: Hochaufl ösende Thermokamera

Dr. Volker Gengenbach, IITB: Automatisches, videobasiertes

Andockleitsystem für Flugzeuge

Dr. Franz-Josef Pfreundt, Dr. Konrad Steiner, ITWM: Mikro-

struktursimulation

Dr. Stefan Schillberg, IUCT: Molecular Farming – Produktion

rekombinanter Proteine in Pfl anzen (Sonderpreis)

{ 2 0 0 0 – 2 0 0 8 }

2001 002

3 4444444444444444444444

1 Jian Zhao entwickelte ein

digitales Wasserzeichen für

Dateien.

2 Die Preisträger aus dem

Fraunhofer IKTS mit Silizium-

nitrid, aus dem nach ihrem Ver-

fahren Kochplatten hergestellt

werden können.

3 Volker Gengenbach mit

seinem automatischen Andock-

system für Flugzeuge.

4 Ralf Heckmann und seine

Kollegen vom Fraunhofer SCAI

bauten ein System zum automa-

tischen Packen von unterschied-

lichen Gegenständen.

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Dr. Peter Dannberg, Dr. Michael Popall, Mike Gale, Prof.

Dr. Mats Robertsson, ISC, mit insgesamt 16 Partnern aus

Forschung und Industrie: ORMOCER®e als Werkstoffe für

die Datenübertragung

2003Dr.-Ing. Bernd Hellingrath, Axel Wagenitz, Jürgen Wloka, IML:

OTD-SIM – ein neuer Ansatz zur Gestaltung und Bewertung

von Prozessen im Auftrags- und Lieferkettenmanagement

Dr. Ulrike Schulz, Peter Munzert, Dr. Norbert Kaiser, IOF: Kratz-

feste refl exmindernde Beschichtung AR-hard® für transparente

Kunststoffe

Gheorghe Ardelean, Dr. Jochen Friedrich, Oliver Gräbner,

Alexander Molchanov, Prof. Georg Müller, IISB, zusammen

mit Kollegen der SCHOTT Lithotec AG: Entwicklung eines

optimalen Verfahrens zur Züchtung hochreiner Calcium-

fl uorid-Kristalle

Dr.-Ing. Wilhelm Meiners, Dr.-Ing. Christoph Over, Dr. Konrad

Wissenbach, ILT: Generatives Fertigungsverfahren zur auto-

matisierten Herstellung von Zahnersatz

2004Eric Allamanche, Dr.-Ing. Jürgen Herre, Markus Cremer, IDMT:

AudioID – Robuste inhaltsbasierte Identifi kation von Audio-

signalen

Sven Carsten Lange, IPT: Minimalinvasive, multifunktionale

Interventionsnadel aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff

für die MR-unterstützte Bandscheibentherapie

Dr.-Ing. Thomas Wiegand, Detlev Marpe, Dr.-Ing. Heiko

Schwarz, HHI: Entwicklung des H.264/AVC-Videocodier-

standards

Dr. Klaus Bergmann, Dr. Jürgen Klein, Dr. Willi Neff, Sven

Probst, Ralf Prümmer, Stefan Seiwert, Konstantin Walter, ILT,

zusammen mit Kollegen der RWTH Aachen und der Unter-

nehmen AIXUV und Philips Extreme UV: Die »Aachener

Lampe«, eine Extrem-UV-Lichtquelle zur Herstellung höchst-

integrierter Halbleiterchips.

2005Dr. Carsten Lojewski, ITWM: PV-4D – parallele Visualisierung in

vier Dimensionen

Prof. Dr. Karsten König, IBMT: Laser für die Nanomedizin

Dr. Dieter Vogel, Dr.-Ing. Jürgen Keller, Prof. Dr. Bernd Michel,

IZM: Produktzuverlässigkeit in der Mikro- und Nanotechnologie

durch Nanodeformationsanalyse

Dr.-Ing. Ulrich Priber, Jürgen Schönitz, IWU: Intelligentes Polier-

schleifsystem für die Papierindustrie

0055

331 Die Preisträger aus dem

Fraunhofer ILT entwickelten

ein automatisches generatives

Verfahren zur Herstellung von

Zahnersatz.

2 Die »Aachener Lampe« dient

zur Herstellung von höchstinte-

grierten Schaltkreisen und ent-

stand in einem Verbundprojekt

mit Wissenschaftlern aus dem

Fraunhofer ILT.

3 Ulrich Priber und Jürgen

Schönitz vom Fraunhofer IWU

entwickelten ein Polierschleifsys-

tem für die Papierindustrie.

322222

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20082006Dr. Thomas Peschel, Christoph Damm, Dr.-Ing. Volker Guyenot,

IOF: Minimalinvasiver Herzklappenersatz mit einer transvaskulär

implantierbaren Herzklappenprothese

Prof. Dr. Berndt Brenner, Frank Tietz, IWS: Randschichtaushärten

durch lokales Erzeugen von nanoskaligen Ausscheidungen – ein

neues Verfahren zum Verschleißschutz von ausscheidungshärt-

baren Werkstoffen

Dr. Andreas Bräuer, Dr. Peter Dannberg, Dr. Sergey Kudaev,

Dr. Peter Schreiber, IOF, zusammen mit Kollegen von

OSRAM-OS, Siemens VDO und Carl Zeiss Jena GmbH:

Hochleistungsleuchtdioden als Lichtquelle

Dr.-Ing. René de la Barré, Dr.-Ing. Siegmund Pastoor, David

Przewozny, HHI: Interaktive 3-D-Visualisierung mit Gesten-

interaktion

Dr. Christoph Wild, Dr. Eckhard Wörner, Dietmar Brink, IAF:

Hochpräzise Diamant-Hohlkugeln für die Trägheitsfusion

(Sonderpreis)

2007Clemens-August Thole, Prof. Dr. Rudolph Lorentz, Rodrigo Iza-

Teran, SCAI: Kompression von Simulationsergebnissen

Dr. Ruth Houbertz-Krauß, ISC: Integration optischer Wellen-

leiter, hergestellt durch TPA-Prozesse in ein und demselben

ORMOCER® auf Printed Circuit Boards (PCB)

Dr.-Ing. Klaus Müller, Dr.-Ing. Peter Eisner, Dipl.-Ing. Christian

Zacherl M.Sc., IVV: Herstellungsverfahren für fettarme

Wurstwaren

Prof. Dr. Walter Trösch, Dr.-Ing. Werner Sternad, IGB, und

Dr.-Ing. Harald Hiessl, ISI: Dezentrales Urbanes Infrastruktur-

system DEUS 21

2008Walter Glaubitt, Dr. Jörn Probst, ISC: Bioresorbierbare Kiesel-

gel faser-Vliese zur Therapie schwer heilender Wunden und

Brandverletzungen

Dr. Rainer Kübler, IWM: Schädigungsarme laserinduzierte

Trennverfahren für Flachglas

Dr. Stefan Güttler, Martin Gröning, Peter Willems, Bernd

Biesinger, IPA, zusammen mit Kollegen vom Deutschen

Krebsforschungszentrum (DKFZ): Effi zientes Herstellungs-

verfahren für hochkomplexe Biochips

Dr. Ingo Krisch, Michael Görtz, Dr.-Ing. Hoc Khiem Trieu, IMS:

Entwicklung einer vollständigen implantierbaren Sehprothese

und deren erfolgreicher Einsatz in einer Humanstudie

1 Forscher testen fettarme

Wurst, für die sie am Fraunhofer

IVV ein Herstellungsverfahren

erfunden haben.

2 Der Wissenschaftspreis des

Stifterverbands für 2008 ging

an Forscher aus dem Fraun-

hofer IPA und dem Deutschen

Krebsforschungszentrum. Sie

entwickelten ein neues Herstel-

lungsverfahren für Biochips.

1 2222222222222222222222

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Abkürzungen

Die Institutskürzel stehen jeweils für die Fraunhofer-Institute für …

HHI: Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut

IAF: Angewandte Festkörperphysik

IAO: Arbeitswirtschaft und Organisation

ICT: Chemische Technologie

IDMT: Digitale Medientechnologie

IGB: Grenzfl ächen- und Bioverfahrenstechnik

IGD: Graphische Datenverarbeitung

IIS: Integrierte Schaltungen

IITB: Informations- und Datenverarbeitung

IKTS: Keramische Technologien und Systeme

ILT: Lasertechnik

IML: Materialfl uss und Logistik

IMS: Mikroelektronische Schaltungen und Systeme

IOF: Angewandte Optik und Feinmechanik

IPA: Produktionstechnik und Automati-sierung

IPK: Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik

IPM: Physikalische Messtechnik

IPT: Produktionstechnologie

ISI: System- und Innovationsforschung

ITA: Toxikologie und Aerosolforschung, später umbenannt

in Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle

Medizin ITEM

IUCT: Umweltchemie und Ökotoxikologie, später umbenannt

in Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte

Oekologie IME

IVV: Verfahrenstechnik und Verpackung

IWM: Werkstoffmechanik

IWS: Werkstoff- und Strahltechnik

IWU: Werkzeugmaschinen und Umformtechnik

IZFP: Zerstörungsfreie Prüfverfahren

LBF: Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit

SCAI: Algorithmen und Wissenschaftli-ches Rechnen

TEG: Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG

WKI: Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut

Joseph-von-Fraunhofer-Preis

Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft alljährlich den

Joseph-von-Fraunhofer-Preis für herausragende wissenschaft-

liche Leistungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

anwendungsnahe Probleme lösen. Er ist heute mit 20 000

Euro dotiert.

Technologiepreis »Technik für den Menschen« ( )

Die ehemaligen Vorstände und Institutsleiter der Fraunhofer-

Gesellschaft sowie mit ihnen assoziierte externe Förderer loben

den mit 10 000 Euro dotierten Technologiepreis »Technik für

den Menschen« aus. Er wird alle zwei Jahre für Forschungs-

und Entwicklungsleistungen vergeben, die maßgeblich dazu

beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und

ihre Leistungsfähigkeit im täglichen Leben und im Alter zu

erhalten.

Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die

Deutsche Wissenschaft ( )

Der Stifterverband versteht sich als Mittler zwischen Wirtschaft

und Wissenschaft. Sein mit 50 000 Euro dotierter Preis zeichnet

wissenschaftlich exzellente Verbundprojekte der angewandten

Forschung aus, die Fraunhofer-Institute gemeinsam mit der

Wirtschaft und/oder anderen Forschungsorganisationen bear-

beiten. Er wird alle zwei Jahre verliehen.

PREISPROFILE

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Menschen sind es, die einer Organisation auch nach 60 Jahren

frische Kraft und Dynamik verleihen. Mit zündenden Ideen und

großem Engagement sorgen über 15 000 Frauen und Männer

dafür, dass Fraunhofer auch heute als Innovationsmotor wirkt.

Sie entwickeln innovative Verfahren, Produkte und Dienst-

leistungen, die den Unternehmen in Deutschland und Europa

einen technischen Vorsprung verschaffen und Antworten

auf die globalen Herausforderungen liefern. Sechs unserer

Forscherinnen und Forscher haben wir ins Fraunhofer-Forum

nach Berlin eingeladen. Jeder und jede steht für ein Thema,

das »Fortschritt« im besten Sinn verspricht und wichtige

Bedürfnisse der Menschen erfüllt. Wir sprachen mit ihnen über

ihre Arbeit, ihre Visionen und die Bedingungen, unter denen

Innovationen gelingen.

? » Welche Impulse befördern Ideen, und in wel -

chem Rahmen gedeiht e in gutes Pro jekt?«! Thomas Wiegand: »Wir haben Trends verfolgt und

überlegt, wie wir mit unserem Know-how Einfl uss auf die

Marktentwicklung nehmen können. Unser Thema ist die

Verarbeitung und Übertragung von Bilddaten. Die Anzahl

der Bildpunkte in Displays wird weiter zunehmen, und

diese Entwicklung kann man auch anders nutzen als für

immer größere Fernseher: Wir denken, dass die Zeit reif für

das dreidimensionale Fernsehen ist. Erste Displays, die ein

Betrachten ohne Spezialbrille ermöglichen, kommen auf

den Markt. Weil die Technik zur Verfügung steht, entsteht

jetzt ein Bedarf an ›Content‹, und wenn das nicht nur

Animationsfi lme sein sollen, dann müssen Sie beim Drehen

mit der Kamera die Tiefe berechnen. Damit beschäftigt

sich der erste Teil unseres Projekts. Im zweiten, größeren

Teil geht es darum, diesen Content zu codieren und zu den

Konsumenten zu bringen. Unsere wichtigste Entscheidung

in der Vergangenheit war, uns an der Standardisierung für

Videokompression zu beteiligen. Wir haben das Format

H.264/MPEG4-AVC mitentwickelt. Das ist mittlerweile

Standard in Mobiltelefonen, iPods, auf der BluRay Disk, bei

Internet-Streaming und HDTV. Vor fünf Jahren war das noch

ein Dokument auf meinem Laptop, heute verwenden es un-

gefähr eine Milliarde Endgeräte! Ist das nicht faszinierend?«

Andreas Reimann: »In den Biowissenschaften mangelt

es stellenweise an anwendungsorientierter Forschung.

Aber Forschung und Anwendung zu verbinden funktioniert

bei Fraunhofer wirklich ideal. Ein wichtiger Ansatz ist hier

etwa ›Translational Research‹, also das Bestreben, Ergeb-

nisse aus dem Labor möglichst effi zient in die klinische

Praxis zu überführen. Das gelingt schon innerhalb unseres

Instituts, aber umso besser, wenn man die interdisziplinären

Möglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Naturwissen-

schaftlern und Ingenieuren nutzt.«

Heike Mertsching: »Diese Zusammenarbeit ist Chance,

aber auch Herausforderung: Wir arbeiten an künstlichen

dreidimensionalen Geweben. Sie sollen helfen, den Mangel

an Spenderorganen zu lindern und die Probleme mit deren

Unverträglichkeit zu beheben. Wir möchten sie zudem als

Alternative zum Tierversuch etablieren. Beide Technologien

setzen sich nicht durch, weil die manuelle Herstellung so

teuer ist. Automatisierte Prozesse würden die Produktion

beschleunigen und die Qualität verbessern. Vertreter aus

den Fraunhofer-Verbünden Life Sciences und Produktion

haben sich daher zusammengesetzt – und zunächst monate-

lang aneinander vorbeigeredet! Die Ingenieure wollten

standardisierte Pfl ichtenhefte. Wir Biologen haben nicht

verstanden, welcher Detaillierungsgrad da erwartet wird,

50 I 51

DER ZUKUNFTVERPFLICHTET

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und dachten, wir hätten doch schon alles aufgeschrieben.

Der Anfang war also haarig, aber die Probleme sind inzwi-

schen überwunden.

Jetzt haben wir viel Spaß an der Zusammenarbeit. Ich

genieße die Situation am Fraunhofer-Campus in Stuttgart.

Wenn ich aus der Chemie oder Robotik etwas brauche,

kann ich einfach hingehen und nachfragen oder auch

Ideen beim Mittagessen austauschen.«

Stefan Reber: »Sich zufällig zu treffen ist ein wirkungs-

voller Promotor von Innovation. Ich halte in dieser Hinsicht

nicht allzu viel von einem Campus, denn mit der Entfer-

nung nimmt die Vernetzung exponentiell ab – alles, was

weiter als hundert Meter entfernt ist, wird schon schwierig.

Natürlich helfen Telefon und Mail, aber am besten funktio-

nieren immer noch persönliche Begegnungen.«

Mareike Schneider: »Auf einem Campus macht in

jedem Fall die Möglichkeit, Techniken und Geräte anderer

mitzubenutzen, vieles leichter. Wenn sich wie bei uns in

Dresden mehrere Institute auf demselben Gelände befi nden,

dann stehen der guten Ausstattung wegen viele Möglich-

keiten zur Verfügung.«

Andreas Reimann: »Ich möchte anhand unseres Projekts

noch eine andere Triebkraft für Ideen nennen, nämlich

gesellschaftliche Visionen: In den Millenniumszielen der UN

oder auch in der Erklärung der G-8-Staaten von Heiligen-

damm beschäftigen sich Passagen mit der Bekämpfung

von Infektionskrankheiten. Unser Institut verfügt über

langjährige Expertise in der Produktion von Proteinen in

Pfl anzensystemen. So entstand unsere Idee, Proteine des

Malaria-Erregers zu produzieren, die sich zur Herstellung von

Impfstoffen eignen, und zusätzlich spezifi sche Antikörper

zu generieren. Bei einer Produktion in Pfl anzen könnte

man davon nahezu unbegrenzte Mengen herstellen.

Der Produktionsprozess soll automatisiert werden, durch

Sensorik überwacht sein und den Produktionsvorschriften

für medizinische Produkte genügen. Der Impfstoff und im

Idealfall das gesamte System könnten später kostengünstig

in Entwicklungsländern eingesetzt werden. Dieses Prinzip

ließe sich auch auf andere pharmazeutische Produkte

übertragen.«

Andreas Bräuer: »Unserer Ideenfi ndung half der Leidens-

druck eines Kunden auf die Sprünge. Ein Hersteller für

Mobiltelefonkameras hat uns förmlich bekniet: ›Ihr müsst

die Kamerasysteme noch kompakter machen! Das ist für

mich ein Marketingargument.‹ Nun gibt es aber physika-

lische Grenzen dafür, einkanalige Kameras zu verkürzen.

Daraufhin haben wir uns in der Natur umgeschaut und

sind auf die Facettenaugen der Insekten gestoßen. Deren

Grundprinzip ist, dass viele Kanäle die Information erfassen

und das Gehirn daraus ein Bild zusammensetzt. Wir haben

zunächst das Prinzip des Auges der Stubenfl iege nach-

gebaut. Die überlebt ja leider immer wieder, wenn man sie

erwischen will, also erfüllt das Facettenauge in der Natur

seine Funktion. Aber seine Aufl ösung ist recht gering. Nun

möchten wir herausfi nden, welche Varianten höhere Auf-

lösungen und die beste technische Nutzung gestatten.«

Mareike Schneider: »Das entspricht doch genau der

Philosophie von Fraunhofer: Der Marktbedarf manifestiert

sich in Form von Aufträgen an unsere Institute«

Heike Mertsching: »Aber spüren wir nicht auch einen

Druck in uns selbst?«

Andreas Bräuer: »Ja, so etwas wie Sportsgeist.«

{ P R O F. D R . H E I K E M E R T S C H I N G }

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P R O J E K T Z U R M A S S E N P R O D U K T I O N V O N K Ü N S T L I C H E R H A U T – E I N E S J E N E R

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W E R D E N . D I E H U M A N B I O L O G I N H A T S I C H D A F Ü R M I T D E N F R A U N H O F E R -

I N S T I T U T E N F Ü R P R O D U K T I O N S T E C H N O L O G I E I P T, F Ü R P R O D U K T I O N S T E C H N I K

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Heike Mertsching: »Wenn ich von einer Idee fasziniert

bin, fange ich an, Experimente zu machen, und will mehr

wissen, bis ich an eine Grenze stoße. Dann suche ich den

Experten, der mir weiterhelfen könnte. Das Tolle bei

Fraunhofer ist doch, dass hier nahezu jedes Fachwissen

vertreten ist.«

? » Wie v ie l Kooperat ion i s t nöt ig , wo i s t auch

Abschottung s innvol l?«! Mareike Schneider: »Zunächst einmal werden wir nicht

Dinge neu erfi nden, wenn Fraunhofer-Kollegen bereits

Lösungen haben. In diesem Fall ist eine Kooperation natür-

lich sinnvoll. Grundsätzlich haben wir jedoch für unser

aktuelles Vorhaben das gesamte Know-how im Haus. Wir

möchten auf zweierlei Technologiebasis Mikrobrennstoff-

zellen für mobile Geräte entwickeln: Für die sogenannten

SOFC-Brennstoffzellen, die etwa als Stromquelle beim

Camping dienen könnten, sind vom Material bis zur

Systemintegration alle Technologien im Institut vertreten.

In so einem Fall müssen – und dürfen – wir unser Patent-

portfolio nicht durch Zusammenarbeit insbesondere mit

externen Partnern ›kontaminieren‹. Die in noch kleineren

Leistungsklassen herstellbaren PEM-Brennstoffzellen

möchten wir z. B. in Ladegeräten für MP3-Player einsetzen.

Hierzu können wir Multilayer-Keramikstrukturen für die

mechanische und elektrische Integration beisteuern. Die

Mikroreaktionstechnik beherrschen dann unsere Kollegen

vom Fraunhofer ISE.«

? » Dann s ind a l so d ie Kooperat ionsmögl ichke i ten

e in P lus be i F raunhofer, und e in wei teres haben

wi r auch schon gehör t : d ie gute Auss ta t tung.

Herr Reber, S ie haben gerade e in Technologie- und

Evaluat ionszentrum für S i l iz ium-Mater ia l forschung

e ingeweiht …«! Stefan Reber: »… für unser Projekt, in dem es darum

geht, Photovoltaik auf Dauer erschwinglich zu machen. Für

die Produktion von Solarzellen aus Wafern verwendet man

hochreines Silizium. Vor fünf Jahren lag die Weltjahres-

produktion hierfür unter 50 000 Tonnen. Für Ende 2010 sind

100 000 Tonnen angekündigt, Tendenz weiter steigend.

Das Reinigen ist aufwendig, dennoch werden von dem

hochreinen Silizium im Verlauf der Produktion 70 bis 80

Prozent zerspant und damit wertlos. So kamen wir auf die

Idee, die Wafer aus verunreinigtem Silizium herzu stellen –

wobei ›unrein‹ immer noch 99,999 Prozent Reinheit

bedeutet – und erst danach das Material aufzureinigen.

Oder wir scheiden auf Wafern aus noch stärker verun-

reinigtem Silizium an der Oberfl äche dünne, hochreine

Schichten ab, die solarzellenfähig sind. Dadurch müssten

wir also gar nicht viel an der Abfolge der Herstellung

ändern und könnten dem Markt schnell eine Alternative

zur Verfügung stellen. Das würde das Wachstum der

Branche erleichtern.«

? » Ihr Institut boomt ja ohnegleichen. Das bedeutet

Personalwerbung, Beschaffungsprozesse, Gremien-

s itzungen. Wie v ie l Ihrer Zeit können Sie noch der

Wissenschaft widmen?«! Stefan Reber: »Tja, ist die Projektleitung oder eine Dis-

kussion mit Doktoranden noch Wissenschaft? Ich denke

{ D R . S T E F A N R E B E R }

A R B E I T E T A L S G R U P P E N L E I T E R F Ü R K R I S TA L L I N E S I L I Z I U M -

M AT E R I A L I E N U N D D Ü N N S C H I C H T- S O L A R Z E L L E N A M F R A U N H O F E R -

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schon, denn genau aus solchen Gesprächen entstehen die

Ideen. Man darf sich nur nicht vorstellen, dass ich selbst

noch an irgendeiner Anlage schraube. Ich fi nde zum Teil

nicht mal die Lichtschalter im Labor. Aber das macht mir

nichts aus, mir war klar, dass mein Weg mich dahin führen

wird. Allerdings ist der administrative Aufwand gerade

in so einer Wachstumsphase tatsächlich kaum zu leisten.

Vor allem zwei Faktoren kosten unglaublich viel Zeit: die

Ausschreibungs- und Einkaufspraxis nach den öffentlichen

Vergaberichtlinien sowie das Einstellen von Personal.«

Andreas Bräuer: »Aber die Zeit ist gut investiert! Eine

Fehleinstellung wäre sehr teuer.«

? » Wie i s t der Nachwuchs, der zu Ihnen kommt?

Noch vo l le r F lausen im Kopf?«! Thomas Wiegand: »Studenten ohne Flausen – das ist ja

fast ein Widerspruch in sich. Außerdem helfen die Flausen

nicht nur manchmal weiter. Ich denke, dass man Studenten

nicht zu sehr mit den Vorarbeiten anderer belasten darf,

dann fi nden sie überraschende Lösungen. Ich habe mal

einen Studenten vor ein bis dahin ungelöstes Problem

gesetzt. Der hat dafür eine dermaßen umfangreiche

Rechenoperation als Lösung benutzt, von der ich mich

selbst nie getraut hätte, so an die Aufgabe heranzugehen.

Hinterher haben wir festgestellt, dass sogar ein handels-

üblicher PC seinen Ansatz bewältigen kann.«

Andreas Bräuer: »Wir nehmen natürlich auch diesen

oder jenen Absolventen, der zunächst eine Investition

erfordert, weil er eingearbeitet werden muss. Aber ein Teil

von ihnen hat so etwas wie einen befruchtenden Spieltrieb.

Einmal kam ein Bewerber und erzählte, er habe in seiner

Freizeit schon einen Digital-Projektor gebaut. Solche Leute

sind Schätze!«

? » Welche Wege führten S ie zu Fraunhofer?«! Stefan Reber: »In der Industrie gab es kaum Jobs, als

mein Physikstudium 1995 beendet war. Da ich seit meiner

Diplomarbeit wusste, dass Grundlagenforschung nichts für

mich wäre, bin ich ans Fraunhofer-Institut für Solare Energie-

systeme ISE gegangen. Ich fand Umwelttechnik faszinie-

rend und bin dem Thema Silizium-Dünnschicht-Solarzellen

seither treu geblieben.«

Mareike Schneider: »Aus dem Anliegen heraus, auch in

meinem Beruf für die Umwelt tätig werden zu können,

bin ich Umweltverfahrensingenieurin geworden. Ein Inge-

nieurbüro fand ich zu langweilig, die Uni zu praxisfremd,

darum ging ich ans Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und

Infrastruktursysteme IVI. Vor einem Jahr wechselte ich

ans Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und

Systeme IKTS.«

Heike Mertsching: »Ich arbeitete an der Medizinischen

Hochschule Hannover, einem der ersten deutschen Stand-

orte, die eine Gewebeherstellung außerhalb des Körpers

etabliert haben. Dort wurde mir klar, dass ich den Input

vieler anderer Fächer brauchen würde, um mit diesem

›Tissue Engineering‹ voranzukommen. Ich habe auch nach

Stellen bei Fraunhofer gesucht, weil hier diese Disziplinen

vertreten sind, und dann wechselte ich 2004 ans Fraunhofer-

Institut für Grenzfl ächen- und Bioverfahrenstechnik IGB.«

{ D R . A N D R E A S B R Ä U E R }

L E I T E T A M F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A N G E W A N D T E

O P T I K U N D F E I N M E C H A N I K I O F D I E A R B E I T E N A N M I N I -

AT U R I S I E R T E N O P T I S C H E N S E N S O R E N U N D K A M E R A S

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D E R A B T E I L U N G M I K R O O P T I S C H E S Y S T E M E E R H I E LT M I T

Z W E I I N D U S T R I E PA R T N E R N F Ü R D I E E N T W I C K L U N G

H O C H E F F I Z I E N T E R L E D - M O D U L E D E N D E U T S C H E N Z U -

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Andreas Bräuer: »Ich war Physiker an der Universität Jena.

Dort passte angewandte Forschung nach der Wiederverei-

nigung offenbar nicht mehr ins Konzept. Aber Fraunhofer

hat sich rasch nach der Wende im Osten engagiert, und

unser erster Institutsleiter, Professor Wolfgang Karthe,

entwickelte das beste Konzept für ein Institut für Ange-

wandte Optik und Feinwerktechnik, eine Kombination von

Kompetenzen, wie sie damals bei Fraunhofer noch nicht

vorhanden war. Professor Karthe war ursprünglich auch

an der Universität Jena und wurde beauftragt, aus Mitar-

beitern der Universität und der ehemaligen Akademie der

Wissenschaften die Mannschaft für das heutige Fraunhofer

IOF zusammenzustellen.«

Thomas Wiegand: »Ich kam ebenfalls durch Integration

zu Fraunhofer: Während Studium und Promotion verbrachte

ich längere Zeit in Japan und in den USA. Dann habe ich

eine Gruppenleiter-Stelle am Heinrich-Hertz-Institut ange-

treten, damals ein Institut der Grundlagenforschung. Seit

seiner Aufnahme in die Fraunhofer-Gesellschaft orientiert

sich das HHI näher am Markt.«

Andreas Reimann: »Nach meiner Doktorarbeit in Paris

habe ich die Wissenschaft zunächst verlassen und in einer

Unternehmensberatung gearbeitet. Ich bekam dadurch

zwar einen ganz anderen Blickwinkel, vermisste aber doch

den Kontakt zur Forschung. Mein Exbetreuer Professor

Rainer Fischer, der inzwischen in Aachen das Fraunhofer-

Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie

IME aufgebaut hatte, bot mir eine sehr interessante Stelle

an. So koordiniere ich seit einem knappen Jahr am

Fraunhofer IME ein großes Projekt – die perfekte Kombi-

nation aus Wissenschaft und Management!«

? » Die W issenschaft zu ver lassen – etwa um e ine

F i rma zu gründen –, wäre das auch eine Opt ion für

die anderen h ier?«! Heike Mertsching: »Ich habe einmal mit Kollegen eine

Firma gegründet. Wir hatten eine gute Idee, aber keine

Ahnung vom Geschäft, und deshalb sind wir auf den

Bauch gefallen. Ich habe viel aus dieser Geschichte gelernt,

möchte selbst allerdings lieber forschen und entwickeln.«

Andreas Bräuer: »Mir geht es genauso: Wir haben den

Geschäftsplan für eine Firma fertig, aber die Gründung

ist eher etwas für junge Leute. Was wir bei Fraunhofer

tun, unterscheidet sich ohnehin nicht viel von der Arbeit in

einem Unternehmen, wenn man sieht, zu welch großem

Anteil sich die Institute selbst fi nanzieren.«

Stefan Reber: »Manchmal sehne ich mich sogar nach

einem gemütlichen Posten in der Industrie. Wer dort mit

einem Produkt Erfolg hat, kann richtig Rücklagen bilden.

Das ist bei Fraunhofer ungleich schwieriger: Wir verkaufen

Ideen. Ich habe jetzt die Chance, Forschungsergebnisse

in Richtung Markt zu befördern. Dass die Früchte seiner

Arbeit einmal zu kaufen sind, davon träumt doch jeder

Wissenschaftler!«

Mareike Schneider: »Insofern haben wir alle die Mitte

zwischen Grundlagenforschung und Wirtschaft gesucht.«

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? » Begegnen Ihnen v ie le Fragen nach der Relevanz

der Forschung und nach ihren Fo lgen?«! Andreas Reimann: »Wir müssen uns nicht mehr wie

früher ständig dafür rechtfertigen, dass wir Pfl anzen gen-

technisch verändern. Unsere Aufgabe ist eher Aufklärung,

denn oft bildet Unwissen die Basis für Ängste. Unser Insti-

tutsleiter geht mit gutem Beispiel voran und hält Vorträge

auch in kommunalen Gremien, im Kirchenrat oder im

Rahmen von Seniorenvorlesungen.«

Heike Mertsching: »Unsere Arbeit weckt ja bei manchen

Assoziationen wie ›Frankensteins Werkstatt‹ – ich benutze

das selbst als Einstieg etwa bei einem Vortrag vor dem

Landfrauenverein. Aber die Zuhörer fragen eher, ob sich

nur Wohlhabende solche Ersatzgewebe werden leisten

können. Dann erkläre ich, dass gerade durch unsere Auto-

matisierung die Produkte preiswerter werden.«

Thomas Wiegand: »Die Relevanz der Arbeit wird für

Studierende immer wichtiger. Ich kann auch theoretisch

orientierte Leute begeistern, wenn ich ihnen zeige: Was

du gerechnet hast, lässt sich so und so in der Praxis ver-

wenden. Zur gesellschaftlichen Bedeutung unserer Arbeit

könnte ich argumentieren, dass Videotelefonie zur Verbes-

serung der CO2-Bilanz beiträgt. Aber irgendwie lässt sich

doch von jeder Technologie der Bezug zu einer größeren

Geschichte herstellen, die Sie dann positiv oder negativ

auslegen können.«

Mareike Schneider: »Aufklärung bleibt trotzdem ein

wichtiger Punkt. Zwar erfahren regenerative Energien im

Allgemeinen große Akzeptanz, aber für die Brennstoff-

zellen gilt das so nicht mehr. Hier sind früh Erwartungen

geweckt und dann nicht erfüllt worden. Viele fragen auch:

›Braucht die Herstellung des Wasserstoffs nicht zu viel

Energie?‹ Unsere Brennstoffzellen arbeiten aber nicht mit

Wasserstoff, sondern mit Ethanol und Campinggas, gerade

um nachwachsende Rohstoffe verwenden zu können. Zu

erklären, was man tut und warum, ist eine Anforderung,

der ich immer häufi ger begegne.«

? » S ie müssen a l so W issenschaft le r, Forschungs-

manager und PR-Experten se in?«! Stefan Reber: »… und unsere eigenen Kritiker! Es ist

nicht damit getan, das eigene Tun positiv darzustellen,

wir müssen uns immer wieder fragen: Ist sinnvoll, was wir

machen? Ich habe vorhin erzählt, wie viel Hunderttausende

Tonnen Silizium pro Jahr hergestellt werden. Das geht

nicht ohne Chlorchemie. Will man diese Ausweitung der

Chlorchemie haben? Das sind Fragen, die man sich trotz

des positiven Images der Photovoltaik stellen muss.«

Mareike Schneider: »Aber das, was Sie gerade angespro-

chen haben – nämlich dass wir viele Funktionen gleicher-

maßen erfüllen sollen –, ist doch auch ein Grund, dass wir

diesen Arbeitgeber gewählt haben. Wenn bei uns jemand

überlegt, ein Angebot aus der Industrie anzunehmen,

verweise ich auf das enorm breite Aufgabenfeld bei

Fraunhofer und auf unsere Gestaltungsfreiheiten. Hier kann

jeder ausprobieren, welche Fähigkeit er hat und entfalten

möchte.«

{ P R O F. D R . T H O M A S W I E G A N D }

I S T L E I T E R D E R A B T E I L U N G B I L D S I G N A LV E R A R B E I T U N G A M F R A U N H O F E R -

I N S T I T U T F Ü R N A C H R I C H T E N T E C H N I K , H E I N R I C H - H E R T Z - I N S T I T U T, H H I U N D

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? » Vie l Lob für d ie F raunhofer-Gese l l schaft a l s

Arbe i tgeber. Nun fe iern wi r 60- jähr iges Jub i läum.

Welche Gedanken weckt d ieser Umstand be i

Ihnen?«! Andreas Reimann: »Ich gehöre ja am kürzesten dazu und

muss sagen, es fühlt sich gut an, bei Fraunhofer zu sein.

Auf der einen Seite beruhigt der Gedanke: Da ist etwas

seit 60 Jahren Bewährtes. Auf der anderen Seite steht ein

Versprechen, denn die Erneuerung ist ja nicht zu Ende.

Man nutzt, was schon da ist, und baut darauf auf. Gerade

unser Institut in Aachen ist ein gelungenes Beispiel: von der

Gründungsidee bis zur Umsetzung innerhalb weniger

Jahre.«

Stefan Reber: »Das Prinzip ›Bringst du dein Geld, ist alles

gut‹ ist zumindest ein wesentliches Instrument, um an der

vordersten Front der Entwicklung zu bleiben, denn das

bedeutet Marktnähe. Ab und zu wird sicherlich ein Thema

alt und wird vom Markt abgestraft. Aber in der Summe

sind wir auf diese Weise stets jung geblieben.«

Andreas Bräuer: »Natürlich ist es schwer, ein so großes

Gebilde von Königreichen – und ein Institutsleiter hat

schon ein kleines Königreich – zusammenzuhalten und zu

lenken, das merkt man. Dass aber die Institute innerhalb

gewisser Randbedingungen großen Spielraum haben,

macht die Leute erfi nderisch. Nicht ohne Grund werden

wir weltweit beobachtet und ziemlich beneidet.«

Thomas Wiegand: »Ich weiß nicht, ob es eine thematisch

stärker diversifi zierte Organisation als Fraunhofer gibt.

In Sachen Vielseitigkeit brauchen wir uns wirklich nichts

vorzuwerfen.«

Heike Mertsching: »Wir sind eben kein Automobilher-

steller, der seit 60 Jahren in eine Richtung entwickelt.

Unsere Inhalte ändern sich, auch in Zukunft.«

? » Wagen S ie e inmal den Ausb l ick auf d ie Ze i t in

60 Jahren: W ie er leben Ihre K inder und Enke l d ie

Themen, d ie S ie heute h ier ver t reten?«! Thomas Wiegand: »Die Vergangenheit lehrt, dass

Prognosen scheitern, weil unvorhersehbare Einfl üsse die

Entwicklung in eine völlig neue Richtung lenken. Claude

Shannons Paper zur Informationstheorie – die für meine

Disziplin wichtigste Veröffentlichung – stammt von 1948;

aber glauben Sie, der hätte das Informationszeitalter vor-

hersehen können? Der Transistor, welcher etwa zeitgleich

mit Shannons Veröffentlichung erfunden wurde, bekam

nur durch Integration die herausragende Bedeutung.

Computer waren riesige Mainframes. Erst der PC – ein

Marketingtrick, wenn Sie so wollen – und noch deutlicher

das Internet haben eine Revolution ausgelöst. Deswegen:

Vergessen Sie’s! Ich kann Ihnen vielleicht den Stand in

fünfzehn Jahren vorhersagen: Ich hoffe, dass 3-D-TV selbst-

verständlich sein wird und unser heutiges Fernsehen so

altmodisch aussehen lässt, wie uns heute Schwarz-Weiß-

Fernsehen erscheint.«

Andreas Bräuer: »Ich denke, die Kommunikation mit

unseren ›persönlichen Maschinchen‹ ist noch recht sub-

optimal: Ich hasse es, Tasten zu drücken und Stöpsel rein-

zustecken, und ärgere mich, wenn mich das Gerät nicht

versteht. In Richtung Bedienbarkeit wird sich einiges tun,

hoffentlich nicht erst in 60 Jahren: Blicksteuerung, Sprach-

steuerung, vielleicht auch Steuerung durch Gedanken.«

{ D R . M A R E I K E S C H N E I D E R }

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Stefan Reber: »Es kann doch eigentlich nicht anders sein,

als dass die Bemühungen um eine Energieversorgung aus

erneuerbaren Quellen fruchten …«

Mareike Schneider: »… jedenfalls müssen wir das hoffen.

Wenn man den Vorhersagen nur einigermaßen traut, die

sich mit den Reserven an fossilen Brennstoffen und Uran

befassen, dann ist klar, dass diese in einer überschaubaren

Zeit zu Ende sein werden. Außerdem hat doch niemand von

uns das Recht, den übrigen Teilen der Welt zu verbieten,

so zu leben wie wir. Es wird also zusätzlich ein erheblicher

Mehrverbrauch an Energie auf uns zukommen.«

Heike Mertsching: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass

regenerative Therapien Stand der Technik sind, wenn meine

Kinder in Rente gehen. Ich würde gern selbst noch kom-

plexe Gewebe oder Organteile kombinieren und damit

Funktionen des Körpers wirklich nachbilden. Damit ließen

sich Tierversuche und klinische Versuche ersetzen, in denen

nur überprüft wird, ob Stoffe giftig oder unverträglich sind.

Deshalb arbeiten wir am Darm, an der Luftröhre und an

der Haut, das sind die Organe, über die der Mensch Medi-

kamente aufnimmt. Dann brauchen wir ein Blutgefäßsystem,

Leber und Niere. Diese Key Player zusammenzuschalten und

dann Aussagen über die Wirkung von Substanzen treffen

zu können – das wäre ein Traum!«

Andreas Reimann: »Ich hoffe, dass es in 60 Jahren einen

Impfstoff gegen Malaria gibt, mit dem wir die Zahl der

jährlich 300 bis 500 Millionen Neuinfektionen deutlich

reduziert haben, und dass sich die betroffenen Länder mit

unserem System dann selbst helfen können. Malaria ist ja

nicht nur eine Geißel im direkt pathologischen Sinn, sondern

hat einen enormen Einfl uss auf Armut bzw. die wirtschaft-

liche Entwicklung.«

Thomas Wiegand: »Eines kann man doch vorhersagen:

Technologie wird sich dort durchsetzen, wo die Mehrheit

der Menschen einen Vorteil hat, den sie auch bezahlen

kann. Das wird viel zu häufi g ignoriert. Wie viele Science-

Fiction-Filme handeln davon, dass riesige Raumschiffe zu

anderen Planeten fl iegen? Aber die Menschen erkennen

keinen Nutzen darin, deswegen ist dieser Bereich nicht so

vorangekommen wie prognostiziert. Wenn wir also über

eine Zukunft in 60 Jahren nachdenken, dann bleibt zumin-

dest die Fraunhofer-Forschung mit ihrer Ausrichtung am

Bedarf eine gute Idee.«

Heike Mertsching: »Bei der Frage nach Visionen möchte

ich noch mal auf die Studenten zurückkommen: Ich sehe

auch meine Diplomanden und Doktoranden ein wenig wie

Kinder …«

Thomas Wiegand: »… darum heißt es ja Doktorvater und

Doktormutter …«

Heike Mertsching: »… und denen geben wir unsere

Visionen mit und hoffen, dass sie die Arbeit daran weiter-

treiben. Wenn meine Doktoranden dieselbe Faszination am

Thema spüren wie ich, dann ist das genauso schön, wie

zuzusehen, wenn sich die eigenen Kinder entwickeln.«

{ D R . A N D R E A S R E I M A N N }

A R B E I T E T I N D E R A B T E I L U N G A K Q U I S I T I O N S M A N A G E M E N T D E S F R A U N H O F E R -

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F R A U N H O F E R I P T S O W I E D A S F R A U N H O F E R I I S M I T. D A S V O R H A B E N W I R D

D U R C H D I E F R A U N H O F E R - Z U K U N F T S S T I F T U N G G E F Ö R D E R T.

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Fraunhofer hat mit der angewandten Forschung eine

besondere Aufgabe übernommen. Sie erfordert, die

Wünsche und Bedürfnisse der Menschen stets im Auge

zu behalten. Ihnen sollen die neuen Technologien und

Produkte schließlich Nutzen bringen, ihre Zukunft sollen sie

sichern helfen. Menschen brauchen Gesundheit, Sicherheit,

Energie, Kommunikation, Umwelt und Mobilität. In einem

intensiven Diskurs hat Fraunhofer zwölf »Zukunftsthemen –

Chancen für morgen« identifi ziert. Als Schwerpunkte im For-

schungsportfolio sollen sie in besonderem Maß dazu beitragen,

diese Grundbedürfnisse zu sichern. So passen die Fraunhofer-

Institute ihr Profi l kontinuierlich der Nachfrage an. Sie wenden

dafür Mittel aus der Grundfi nanzierung durch Bund und

Länder auf und vernetzen ihre verteilten Kompetenzen.

Manchmal muss noch mehr getan werden, um kreativen Ideen

so viel Freiraum zu verschaffen, dass sie zu praxisrelevanten

Innovationen werden können. Fraunhofer hat sich daher mit

den Zuwendungsgebern auf die Gründung der »Fraunhofer-

Zukunftsstiftung« verständigt. Ihr Kapital stammt aus Lizenz-

rückfl üssen aus der erfolgreichen Vermarktung von MP3, einer

Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltun-

gen IIS. Die Stiftung ermöglicht vorausschauende Forschung

mit längerfristigem Zeithorizont und in größerem fi nanziellem

Umfang. Sie soll der Fraunhofer-Gesellschaft eine Alleinstellung

auf ausgewählten Technologiefeldern verschaffen, sodass sie

auch auf lange Sicht ihre Funktion als Innovationsmotor wahr-

nehmen kann. Ende 2008 nahm die Stiftung ihre Arbeit auf.

Ihr Vorsitzender ist Forschungsvorstand Professor Ulrich Buller.

ZUKUNFT BRAUCHTFORSCHUNG.

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Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der

angewandten Forschung e.V.

Hansastraße 27c | 80686 München

Telefon +49 89 1205-0 | Fax +49 89 1205-7531

[email protected] | www.fraunhofer.de

Vorstand:

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. mult.

Dr. h.c. mult. Hans-Jörg Bullinger

(Präsident, Unternehmenspolitik)

Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Buller

(Vorstand Forschungsplanung)

Dr. rer. pol. Alfred Gossner

(Vorstand Finanzen, Controlling, IT)

Prof. Dr. phil. Marion Schick

(Vorstand Personal und Recht)

Ansprechpartner für Firmenkunden:

Dr. Raoul Klingner

Telefon +49 89 1205-1212 | Fax +49 89 1205-77-1212

Andrea Vidal

Telefon +49 89 1205-1221 | Fax +49 89 1205-77-1221

[email protected]

Presse und Öffentlichkeitsarbeit:

Franz Miller

Telefon +49 89 1205-1301 | Fax +49 89 1205-7513

[email protected]

Historische Fraunhofer-Glashütte

Fraunhoferstraße 1 | 83671 Benediktbeuern

Die Verbünde der Fraunhofer-Gesellschaft

Fraunhofer-Verbund

Informations- und Kommunikationstechnik

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute und -Einrichtungen für

Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI

Angewandte Informationstechnik FIT

Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

Bildgestützte Medizin MEVIS

Digitale Medientechnologie IDMT

Experimentelles Software Engineering IESE

Graphische Datenverarbeitung IGD

Informations- und Datenverarbeitung IITB

Integrierte Schaltungen IIS (Gast)

Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS

Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI (Gast)

Offene Kommunikationssysteme FOKUS

Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST

Sichere Informationstechnologie SIT

Software- und Systemtechnik ISST

Systeme der Kommunikationstechnik ESK (Gast)

Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM

Verbundvorsitzender:

Prof. Dr. Dieter Rombach | Telefon +49 631 6800-1001

[email protected]

Fraunhofer-Verbund Informations- und

Kommunikationstechnik

Friedrichstraße 60 | 10117 Berlin

Stellvertretender Verbundvorsitzender:

Prof. Dr. Matthias Jarke

Telefon +49 224114-2925 | matthias.jarke@fi t.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

Schloss Birlinghoven | 53754 Sankt Augustin

ANHANG

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Geschäftsführer:

Dipl.-Inform. Boris Groth

Telefon +49 30 7261566-0 | Fax +49 30 7261566-19

[email protected]

Fraunhofer-Verbund Informations- und

Kommunikationstechnik

Friedrichstraße 60 | 10117 Berlin

Marketing, Events, Presse und Öffentlichkeitsarbeit:

Alexander Gerber M.A.

Telefon +49 30 7261566-0 | Fax +49 30 7261566-19

[email protected]

Forschungskoordinator:

Dipl.-Inform. Thomas Bendig

Telefon +49 30 7261566-0

Fax +49 30 7261566-19

[email protected]

www.iuk.fraunhofer.de

Fraunhofer-Verbund Life Sciences

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute für

Biomedizinische Technik IBMT

Grenzfl ächen- und Bioverfahrenstechnik IGB

Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME

Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM

Verfahrenstechnik und Verpackung IVV

Zelltherapie und Immunologie IZI

Verbundvorsitzender:

Prof. Dr. Uwe Heinrich | Telefon +49 511 5350-120

Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle

Medizin ITEM

Nikolai-Fuchs-Straße 1 | 30625 Hannover

Leiter der Geschäftsstelle:

Dr. Claus-Dieter Kroggel

Telefon +49 511 5350-103 | Fax +49 511 5350-155

[email protected]

Fraunhofer-Verbund Life Sciences

Nikolai-Fuchs-Straße 1 | 30625 Hannover

www.lifesciences.fraunhofer.de

Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute und -Einrichtungen für

Angewandte Festkörperphysik IAF

Digitale Medientechnologie IDMT (Gast)

Elektronische Nanosysteme ENAS

Integrierte Schaltungen IIS

Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB

Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS

Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

Offene Kommunikationssysteme FOKUS (Gast)

Photonische Mikrosysteme IPMS

Siliziumtechnologie ISIT

Systeme der Kommunikationstechnik ESK

Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM

sowie das

Fraunhofer-Center Nanoelektronische Technologien CNT

Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. Heinz Gerhäuser

Telefon +49 9131 776-101 | heinz.gerhaeuser@

iis.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS

Am Wolfsmantel 33 | 91058 Erlangen

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Stellvertretender Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. Hubert Lakner | Telefon +49 351 8823-110

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS

Maria-Reiche-Straße 2 | 01109 Dresden

Leiter der Geschäftsstelle:

Dr.-Ing. Joachim Pelka

Telefon +49 688 3759-6100 | Fax +49 688 3759-6199

[email protected]

Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik

SpreePalais am Dom, Anna-Louisa-Karsch-Straße 2 |

10178 Berlin

Presse und Öffentlichkeitsarbeit:

Christian Lüdemann | Telefon +49 688 3759-6103

[email protected]

www.vue.fraunhofer.de

Fraunhofer-Verbund Oberfl ächentechnik und Photonik

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute für

Angewandte Optik und Feinmechanik IOF

Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP

Lasertechnik ILT

Physikalische Messtechnik IPM

Schicht- und Oberfl ächentechnik IST

Werkstoff- und Strahltechnik IWS

Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. habil. Eckhard Beyer

Telefon +49 351 2583-324 | Fax +49 351 2583-300

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS

Winterbergstraße 28 | 01277 Dresden

Geschäftsstelle:

Dr. techn. Dipl.-Ing. Udo Klotzbach

Telefon +49 351 2583-252 | Fax +49 351 2583-300

[email protected]

Fraunhofer-Verbund Oberfl ächentechnik und Photonik

Winterbergstraße 28 | 01277 Dresden

www.vop.fraunhofer.de

Fraunhofer-Verbund Produktion

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute für

Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF

Materialfl uss und Logistik IML

Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK

Produktionstechnik und Automatisierung IPA

Produktionstechnologie IPT

Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU

Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Fritz Klocke

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17 | 52074 Aachen

Stellvertretender Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. e. h. Michael Schenk

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb

und -automatisierung IFF

Sandtorstraße 22 | 39106 Magdeburg

Leiter der Geschäftsstelle:

Dipl.-Ing. Axel Demmer

Telefon +49 241 8904-130 | Fax +49 241 8904-6106

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17 | 52074 Aachen

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Fraunhofer-Verbund Werkstoffe, Bauteile

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute für

Angewandte Polymerforschung IAP

Bauphysik IBP

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF

Chemische Technologie ICT

Fertigungstechnik und Angewandte

Materialforschung IFAM

Grenzfl ächen- und Bioverfahrenstechnik IGB (Gast)

Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, WKI

Keramische Technologien und Systeme IKTS

Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI

Silicatforschung ISC

Solare Energiesysteme ISE

System- und Innovationsforschung ISI

Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM (Gast)

Werkstoffmechanik IWM

Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP

Verbundvorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka

Telefon +49 6151 705-221 | Fax +49 6151 705-305

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und

Systemzuverlässigkeit LBF

Bartningstraße 47 | 64289 Darmstadt

Stellvertretender Verbundvorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. Peter Elsner

Telefon +49 721 4640-401 | Fax +49 721 4640-111

Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT

Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7 | 76327 Pfi nztal

Geschäftsstelle: Dr. phil. nat. Ursula Eul

Telefon +49 6151 705-262 | Fax +49 6151 705-214

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit- und

Systemzuverlässigkeit LBF

Bartningstraße 47 | 64289 Darmstadt

www.werkstoffe-bauteile.de

Fraunhofer-Verbund

Verteidigungs- und Sicherheitsforschung

Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute für

Angewandte Festkörperphysik IAF

Chemische Technologie ICT

Informations- und Datenverarbeitung IITB

Integrierte Schaltungen IIS (Gast)

Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI

Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT

Verbundsprecher:

Prof. Dr. Klaus Thoma

Telefon +49 761 2714-350 | Fax +49 761 2714-400

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik,

Ernst-Mach-Institut, EMI

Eckerstraße 4 | 79104 Freiburg

Stellvertretender Verbundsprecher:

Prof. Dr. Jürgen Beyerer

Telefon +49 721 6091-210 | Fax +49 721 6091-413

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB

Fraunhoferstraße 1 | 76131 Karlsruhe

Geschäftsstelle:

Dr. Tobias Leismann

Telefon +49 761 2714-402 | Fax +49 761 2714-1402

[email protected]

Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik,

Ernst-Mach-Institut, EMI

Eckerstraße 4 | 79104 Freiburg

www.vvs.fraunhofer.de

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Impressum

Redaktion

Dr. Martin Thum | Christa Schraivogel (Bild)

Redaktionelle Beiträge

Dr. Bernhard Aßmus | Tanja Schmutzer

Gestaltung

BUTTER. Agentur für Werbung GmbH

Produktion

Marie-Luise Keller-Winterstein

© Fraunhofer-Gesellschaft, München 2009

Bildquellen

Titel: BUTTER.

Seite 4: Bernhard Huber

Seite 11: Softeis

Seite 14: Bertelsmann

Seite 15, 16: NASA

Seite 16: NASA

Seite 25: dpa

Seite 30: Deutscher Zukunftspreis/Andreas Pudenz

Seite 31 rechts: Deutsche Umweltstiftung DBU

Seite 50–59: Victor Brigola

Alle anderen Abbildungen: © Fraunhofer-Gesellschaft

Bestellung von Publikationen

Fraunhofer-Gesellschaft Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49 89 1205-1366 | Fax +49 89 1205-7515

[email protected] | www.fraunhofer.de

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Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung

der angewandten Forschung e.V.

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Jahresbericht

Fraunhofer Magazin (aktuelle Berichte aus der Fraunhofer-

Forschung; vierteljährlich)

Leitbild der Fraunhofer-Gesellschaft

Hightech-Strategie für Deutschland – Impulse von Fraunhofer

(14 Broschüren im Schuber)

Interessengebiete

Arbeitsorganisation

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