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Film und Medien NRW Ausgabe 4/2013 > Games und gamescom > Animation und VFX > FilmSchauPlätze NRW > Internationale Stummfilmtage > Drehberichte: »Pinocchio« und »Der Koch« > Neues vom Nachwuchs > Sets, Drehorte, Dreharbeiten > News und Filmstarts > Die Zukunft von MEDIA > Rückblick Medienforum NRW »PAULA«, m2p entertainment GmbH

Film und Medien - filmstiftung · »Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend im Burginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemen

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Film undMedienNRW

Ausgabe 4/2013

> Games und gamescom> Animation und VFX> FilmSchauPlätze NRW> Internationale Stummfilmtage> Drehberichte: »Pinocchio« und »Der Koch«> Neues vom Nachwuchs > Sets, Drehorte, Dreharbeiten> News und Filmstarts> Die Zukunft von MEDIA> Rückblick Medienforum NRW

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 3

Liebe Leserinnen und Leser,

vom 21. und 25. August wird NRW zum Mittelpunkt derinternationalen Spielewelt. Unter der Überschrift »NextGeneration Games« werden 600 Aussteller, 25.000 Fachbesucherund insgesamt 275.000 Besucher erwartet, wenn bereits zumfünften Mal die gamescom, das weltweit größte Messe- undEventhighlight für interaktive Spiele und Unterhaltung, ihre Toreöffnet. Wir informieren über Messetrends, Konferenzen undEvents und blicken mit Odile Limpach, Geschäftsführerin desDüsseldorfer Entwicklerstudios BlueByte und Leading Lady derGamesbranche, auf die hiesige Szene.

Dazu passt auch der zweite Schwerpunkt des Heftes: »Animationund VFX«: Keine Frage, in der digitalen Medienweltverschmelzen VFX, 3D- und klassische 2D-Animationen fürFilme, Webanwendungen und Games. Und gerade in Nordrhein-Westfalen haben sich Unternehmen versammelt, derenBandbreite von Hollywood-CGI bis 2D-Cartoon, von komplexenGames-Grafiken bis einfachen Flash-Animationen reicht. Wirgeben Ihnen einen Einblick in die NRW-Animations- und VFX-Branche, stellen Unternehmen und aktuelle Projekte vor,wie die »Pinocchio«-Neuverfilmung mit animierter Titelfigur,»Der Medicus«, ein VFX-reiches Kinoepos, aber auch klassische2D-animierte Kinoabenteuer wie »Molly Monster«.

Übrigens steht dem digitalen NRW mit der dmexco schon in vierWochen eine weitere internationale Leitmesse ins Haus: Am 18.und 19. September wird die Digital Marketing Exposition &Conference unter dem Motto »Turning Visions into Reality«ebenfalls rund 600 Aussteller aus aller Welt in die Koelnmesselocken, darunter Bertelsmann, Google, Amazon, Facebook,Twitter und Yahoo.

Selbstverständlich kommt aber auch in dieser Ausgabe der Filmnicht zu kurz: Wir berichten von aktuellen Dreharbeiten, denBonner Stummfilmtagen und den immer beliebter werdendenFilmSchauPlätzen u.v.a.m. Der Film- und Mediensommer inNRW hat vor allem OpenAir jede Menge zu bieten.

Genießen Sie’s!

Petra MüllerGeschäftsführerinFilm- und Medienstiftung NRW

Aktuell Sommerkino in Bonn Internationale Stummfilmtage > 4

FilmSchauPlätze NRW 16. Ausgabe des Open-Air-Festivals > 5

Games und gamescom Celebrate the Gamesgamescom im Zeichen des Wandels > 7

Die Events der gamescom > 8

Let’s Play!Tim Endres im Interview > 8

VideoDayEuropas größtes YouTuber-Treffen in Köln > 9

25 Jahre BlueByteFree to Play > 10

Wahlkampf in SimCity Drei Bundestagsabgeordnete auf virtuellem Stimmenfang > 11

Animation und VFXDie Branche in NRW > 12

Hollywood-Niveau »Der Medicus« bei Kölner Pixomondo > 13

TrickStudio Lutterbeck Auf allen Plattformen > 14

»NRW hat große Präsenz« ARRI baut Kölner Standort aus > 15

»Pinocchio« Die Entstehung des ARD-Weihnachtszweiteilers in NRW > 16

NachwuchsNeues aus den Hochschulen > 17

Games studieren in NRW > 18

Sets, Drehorte, Dreharbeiten Love-Food aus Bensberg: »Der Koch« > 19

Dreharbeiten in NRW > 20

Stadt, Land, Film > 22

Events, Preise, Premieren > 23

News > 24

Filmstarts > 27

MEDIA > 29

Rückblick: Medienforum NRW > 30

Impressum > 26

InhaltEditorial

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Der Stummfilm ist alles andere als stumm. Das beweist derFörderverein Filmkultur Bonn e.V. jedes Jahr aufs Neue, wenner über zehn Tage hinweg frühe Filmschätze mit live einge-spielter musikalischer Begleitung präsentiert. Ziel der Veran-stalter ist es, ein wenig bekanntes, historisches Filmgenreeinem großen Publikum zugänglich zu machen. »Wir wollenkeine kleine Expertenrunde sein«, so die Leiterin der Interna-tionalen Stummfilmtage, Sigrid Limprecht, die sich vorgenom-men hat, jeden Abend 1.500 Plätze zu füllen.

Besucherandrang im Arkadenhof

Einen stimmungsvollen Rahmen bietet der kurfürstliche Arka-denhof der Universität Bonn, der sich für die Festivalzeit in einOpen-Air-Kino verwandelt. Bei bestem Sommerwetter kann esvor der Tür auch mal zu enttäuschten Gesichtern bei denjeni-gen kommen, die keinen Platz mehr ergattern konnten. Diesist die Kehrseite des großen Besucherandrangs, aber auch daspositive Ergebnis der kontinuierlichen Festivalarbeit: »Das istschon einzigartig, und man muss hart daran arbeiten, dassdieser Effekt nachher wirklich eintritt.« Das diesjährigeProgramm bietet vom Kammerspiel über die Komödie, den

Outdoor-Spektakelfilm bis zu Krimi und Western einen Quer-schnitt durch alle Genres, die bereits in der Frühzeit des Filmsangelegt wurden. Insgesamt hat Kurator Stefan Drößler, Festi-valgründer und Leiter des Filmmuseums München, 24 interna-tionale Kurz- und Langfilme ausgewählt. Eröffnet wurden dieStummfilmtage mit Alfred Hitchcocks erstem Langspielfilm alsRegisseur, »The Pleasure Garden – Irrgarten der Leidenschaft«aus dem Jahr 1925. Der aufmerksame Zuschauer wird indieser neu restaurierten und 20 Minuten längeren Fassungdes Erstlingswerks bereits typische Hitchcock-Motive wieTreppen, Blondinen und Voyeurismus entdecken können.Auch das weitere Programm verspricht laut Limprecht »span-nende Geschichten und großes Kino«. Dazu gehören nebenWerken von Stummfilmlegenden wie Charles Chaplin, BusterKeaton und Ernst Lubitsch auch filmische Raritäten undNeuentdeckungen aus den internationalen Archiven.

Musikalische Live-Begleitung

Fester Bestandteil und Herzstück einer jeden Vorführung istneben den historischen Bewegtbildern natürlich die Musik.Alle Filme werden von den teils langjährigen Weggefährten

des Festivals, Joachim Bärenz, Neil Brand, Günther A. Buch-wald, Stephan Horne und Richard Siedhoff, instrumental undlive begleitet. Neben der akustischen Herausforderung desArkadenhofs müssen es die Musiker auch mit den für heutigeVerhältnisse teilweise ungewohnten filmischen Erzählweisenaufnehmen und den Film so begleiten, dass solche Passsagengar nicht erst auffallen. Dabei handelt es sich stets umNeukompositionen von zeitgenössischen Musikern, die ihreInterpretation des Films in Noten umsetzen. »Wir sehen dieMusik als Chance, den Film in die heutige Zeit zu transportie-ren«, begründet Sigrid Limprecht die Abkehr vom Originalton.Diese künstlerische Freiheit bestand im Übrigen schon zurStummfilmzeit, da längst nicht an jedem Spielort ein ganzesOrchester zur Verfügung stand.

Die Verbindung von alt und neu spiegelt sich in diesem Jahrauch in der Projektionstechnik wider, die sowohl auf analogesals auch auf digitales Filmmaterial ausgerichtet ist. Die neuenMöglichkeiten der digitalen Restauration bedeuten für dieStummfilmtage jedoch Fluch und Segen zugleich. »Die digitaleProjektion ist für alle Veranstalter eine große Herausforde-rung«, umschreibt die Festivalleiterin den immensen Kosten-aufwand. Auf der anderen Seite können jetzt auch schwerbeschädigte Originalfilme überhaupt erst wiederhergestelltund der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Filmerzähler eröffnet neue Ebene

Neben den rein musikalischen Begleitungen wird es diesenSommer erneut eine Aufführung mit dem KabarettistenNorbert Alich geben, der Lubitschs Adaption von »Carmen«kommentieren wird. Der Filmerzähler ist eine historischverbürgte Funktion, er hat dem damals filmunerfahrenenPublikum das Geschehen auf der Leinwand in Worten nahegebracht. In Japan hat diese Tradition bis heute überlebt, undauch in Bonn hat sie im vergangenen Jahr großen Anklanggefunden. Neben dem Bild und der Live-Musik eröffnet derFilmerzähler eine neue, dritte Ebene. Sigrid Limprechtverspricht ein amüsantes Zusammenspiel: »Wenn Sprecherund Musiker sich gut verstehen, dann ist das wirklich improvi-siert und wie Stand-up-Comedy.«

> www.internationale-stummfilmtage.de

Aktuell

29. Sommerkino

Stummfilmtage BonnDas Bonner Sommerkino ist Deutschlands größte Stummfilm-Open-Air-Veranstaltung. Vom 8. bis 18. August findet es zum 29. Mal im Innenhof der Universität statt und nimmt die Zuschauer bei freiem Eintritt mit auf eine Reise durch Genres und Orte der Filmgeschichte.

VON ANABEL PÉREZ

Eröffnungsfilm der Stummfilmtage: »The Pleasure Garden – Irrgarten der Leidenschaft«, Alfred Hitchcocks erster Langspielfilm als Regisseur aus dem Jahr 1925, Foto: Archiv

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Für die Dauer eines Abends wandeln sich besondere Orte inNordrhein-Westfalen zu atmosphärischen Open-Air-Kinos: Zum 16. Mal veranstaltet die Film- und Medienstiftung NRW die FilmSchauPlätze NRW. Je ein auf den jeweiligen Ort abgestimmter Lang- sowie ein NRW-geförderter Kurzfilm laufenunter freiem Himmel, begleitet von einem passenden Rahmen -programm, das lokale Partner auf die Beine stellen. Der Eintritt

zu den FilmSchauPlätzen, deren Schirmherrschaft NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft übernommen hat, ist frei.Noch zehn Termine hält der August für Freunde des besonderenFilmerlebnisses bereit. Die zehn Abende laden in Parks, zu Schlössern und Märkten, auf Schienen und zu einem Abschluss -trip ins belgische Eupen. Weitere Details bietet die Websitewww.filmschauplaetze.de.

16 Filme, 16 Orte, Eintritt frei!

FilmSchauPlätze NRWDie August-Termine Montag, 19. August 2013 Gummersbach, Bahngelände/Schienenstück

»Auf der Strecke« von Reto Caffi (Kurzfilm)»Hugo Cabret« von Martin Scorsese

Ab 19.00 Uhr Live-Musik, kleine Speisen undGetränke, Informationen zum Projekt »Oberbergische Bahn«.

Dienstag, 20. August 2013 Monschau, Historischer Marktplatz

»Allein der Gedanke« von Alexander Kluth (Kurzfilm)»Chocolat« von Lasse Hallström

Mitten in der Altstadt gibt es Schokoladenliebhaberein Eldorado der Köstlichkeiten überSchokoladenbrunnen und natürlich ein leckeresSortiment von Trinkschokolade und verschiedenenKuchen bis zur Schokolade.

Mittwoch, 21. August 2013 Datteln, Rathausvorplatz

»Absolution« von Markus Sehr (Kurzfilm)»Das Leben ist nichts für Feiglinge« von André Erkau

Ganz neue Erfahrungen mit der Polizei werden dieBesucher mit dem »Polizisten-Trio« machen.

Donnerstag, 22. August 2013 Arnsberg, Schlossberg

»Der Boden unter den Füßen« von KatharinaTillmanns (Kurzfilm)»Der Herr der Ringe – Die Gefährten« von PeterJackson

Das Rahmenprogramm wird gestaltet durch Künstler und Teilnehmer des Kunstsommers.

Freitag, 23. August 2013 Lengerich, Generationenpark an der Gempthalle

»Armadingen« von Philipp Käßbohrer (Kurzfilm)»Saint Jacques … Pilgern auf Französisch« von ColineSerreau

Ab 19.00 Uhr Live-Musik mit Juan-Carlos Sabater,Getränke und kleine Speisen »Spanien trifftWestfalen«, Informationen rund um den Jakobsweg.

Samstag, 24. August 2013 Gemen, Jugendburg

»Tage in der Stadt« von Janis Mazuch (Kurzfilm)»Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus

Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend imBurginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemenmusikalisch untermalt. Sicher besteht beim Film auch die Möglichkeit, einmal von den Höhen derJugendburg auf die Umgebung zu blicken.

Donnerstag, 29. August 2013 Rurberg, Rurseezentrum

»Ente, Tod und Tulpe« von Matthias Bruhn (Kurzfilm)»Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger« von Ang Lee

Kanu-, Fahrrad- und Pedelecverleih; kostenfreiesNaturfreibad im Rurseezentrum; Wanderungen imNationalpark Eifel; Rurtal-Schlemmertouren –wanderbare Menüs (Anmeldung bis zwei Tage vordem gewünschten Datum); kostenfreie Ausstellungzum Thema »Lebensadern der Natur«; begehbareRotunde des Fotokünstlers HG ESCH: 360° New York.

Freitag, 30. August 2013 Eupen, Talsperre

»Bruder, Bruder« von Lars Kreyßig (Kurzfilm)»Little Miss Sunshine« von Jonathan Dayton undValerie Faris

Rahmenprogramm: Ab 18 Uhr: Klettern für Kids unter Anleitung und Absicherung durch Übungsleiter.Death-Ride für Jugendliche und Erwachsene: Aus 33 Metern Höhe an einer Schlaufe hängend in dieTiefe rauschen.

Gummersbach, Bahngelände/Schienenstück»Hugo Cabret« von Martin Scorsese

Monschau, Historischer Marktplatz»Chocolat« von Lasse Hallström

Datteln, Rathausvorplatz»Das Leben ist nichts für Feiglinge« von André Erkau

Arnsberg, Schlossberg»Der Herr der Ringe – Die Gefährten« von Peter Jackson

Lengerich, Generationenpark an der Gempthalle»Saint Jacques … Pilgern auf Französisch« von Coline Serreau

Gemen, Jugendburg»Deutschland von oben« von P. Höfer und F. Röckenhaus

Rurberg, Rurseezentrum»Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger« von Ang Lee

Eupen, Talsperre»Little Miss Sunshine« von Jonathan Dayton und Valerie Faris

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5. gamescom Cologne

CelebraDas neue LeitmediumVor rund 10 Jahren bereits erreichte der weltweiteGamesumsatz das Volumen der internationalen Filmindustrie,2008 überholten die Videospiele die Film- und Musikindustrie,2009 DVDs und BlueRay. Mit 6 Mio. Verkäufen in der erstenWoche und insgesamt über 25 Mio. Verkäufen legt »Grand Theft Auto 4« den erfolgreichsten Start eines Entertainment-Produkts aller Zeiten hin und schlug damit fast James Camerons»Titanic«. Ist das rasante Wachstum der zurückliegenden Jahreeiner mittleren Umsatzentwicklung gewichen, so zeigt diese sich doch laut BIU außerordentlich stabil. TechnologischeInnovationen, neue Plattformen und die enorme kreativeDiversifikation in den Genres erobern immer neue Zielgruppenund zeugen von einer ungebrochenen Entwicklungsdynamik.

Die Leitmärkte – Entwickler, Publisher und Gerätehersteller wie Nintendo, Sony, Microsoft – sind auch im Feld des inter -aktiven Entertainments in Übersee zu finden: in den USA, inKanada und Asien. Aber auch Deutschland kann eine beachtlicheEntwicklung vorweisen: Mit Crytek in Frankfurt, Gameforge in Karlsruhe, Bigpoint in Hamburg, Yager und Gameduell inBerlin oder BlueByte in Düsseldorf sind überall in Deutschlandinternational erfolgreiche Studios entstanden. Parallel dazu hat die Standortpolitik der Bundesländer inzwischen verstanden,welche technologischen, ökonomischen, innovativen undkreativen Optionen eine gut entwickelte Gamesindustrie mitsich bringt. Gleichzeitig haben Verbände und Wissenschaftlersowie Medien- und Kulturpolitik erreicht, dass ComputerspieleSchritt für Schritt aus der medialen Schmuddelecke herauskamen,zum anerkannten Kulturgut und Leitmedium des digitalenZeitalters avancierten.

In Deutschland ist Nordrhein-Westfalen einer der umsatz -stärksten Games-Standorte. Neben international agierendenPublishern wie Electronic Arts und Ubisoft, erfolgreichenEntwicklern wie Kaiser Games und BlueByte agieren zahlreicheinnovative kleine und mittlere Unternehmen wie Piranha Bytes,Turtle Entertainment, Astragon oder Funatics mit Erfolg imMarkt. Jeder vierte deutsche Entwickler hat heute seinen Sitz in NRW, hinzu kommt eine lebendige Startup-Szene, die vonAusbildungs- und Förderungsangeboten profitiert. Nicht zuletztsind im bevölkerungsreichsten Bundesland auch die meistendeutschen Spieler und Spielerinnen zuhause.

Ganz sicher auch das ein Grund dafür, dass die weltgrößteMesse für interaktive Unterhaltung nun schon zum fünften Malin Köln stattfindet und hier mehr als 275.000 Teilnehmeranlockt. 600 Aussteller aus 40 Ländern, 25.000 Fachbesucher –das sind die Businessfakten der Messe. Dem gegenüber stehenauch in diesem Jahr zahlreiche Fach- und Publikums -veranstaltungen rund um die gamescom (siehe Seite 8), allen voran der YouTube-VideoDay, der mit 5.000 Besuchernerstmals in der Lanxess-Arena stattfindet. Herzlich Willkommenzur gamescom 2013. Celebrate the Games.

Games & gamescom

Nominiert für zwei gamescom awards: »Assassin’s Creed IV – Black Flag« vom Düsseldorfer Publisher Ubisoft, Foto: Ubisoft

Von links: »Cleo«, Foto: m2p entertainment; »GreenSightCity« von Zone 2 Connect aus Meerbusch, Foto: Zone 2 Connect;

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Im Vorfeld der gamescom, die als weltweit größte Messe fürinteraktive Unterhaltung gilt, gaben der Veranstalter Koeln-messe und der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoft-ware (BIU) als ideeller Träger bekannt, dass sowohl die PlaySta-tion 4 von Sony als auch die Xbox One von Microsoft auf derMesse spielbar sein werden. Beide Konsolen werden voraus-sichtlich im Spätherbst 2013 auf den Markt gebracht. Derdritte große Player im stationären Spielkonsolen-Markt,Nintendo, werde in Köln mit zahlreichen Software-Neuheitenfür seine bereits im November 2012 veröffentlichte Wii Uaufwarten. Damit sind alle drei großen Unternehmen wiederbei der gamescom vertreten, nachdem Microsoft undNintendo im vergangenen Jahr mangels neuer Produkte aufPräsentationen verzichtet hatten.

Spektakuläre Grafiken, spektakuläre Detailtiefe

Maximilian Schenk, der Geschäftsführer des BIU, sieht durchdie neue Hardware »nicht nur einen Quantensprung im techni-schen Bereich, sondern auch eine erhebliche Veränderung derArt und Weise, wie wir spielen und vor allem wie wir zusam-men spielen«. Die neuen Konsolen böten den Gamern dieMöglichkeit zu intensiveren Spielerfahrungen. Insgesamt erlebedie Branche einen umfassenden Wandel in der Gestaltung vonGames-Inhalten und Spielmöglichkeiten. Ein wesentlicherTrend sei etwas die »Cross-Plattform«-Nutzung, die die Inter-aktion mit anderen Spielern auf unterschiedlichen Endgerätenermögliche. Als Beispiele hierfür werden Games wie »MonsterHunter 3: Ultimate« von Nintendo oder das für 2014 angekün-digte »Tom Clancy’s The Division« von Ubisoft genannt.

Filmische Inszenierung

Auch die filmische Inszenierung, sowohl im Hinblick auf dasStorytelling als auch auf die optische Gestaltung, spielt offen-bar eine immer größere Rolle bei der Entwicklung von neuenGames-Titeln. »Wir erleben spektakuläre Grafiken, aber auch

eine spektakuläre Detailtiefe«, erklärt Schenk mit Blick auf dieimmer präziser werdenden Darstellungsmöglichkeiten in denSpielen. Als besonders gelungenes Beispiel führt er die Unter-wasserwelt in »Assassin’s Creed IV: Black Flag« an, das Ubisoftfür Oktober angekündigt hat. Ebenfalls als Trends zu beobach-ten seien laut Schenk eine Stärkung der sozialen Komponentebei Computer- und Videospielen und die immer aufwändigereund hochwertigere Gestaltung von Mobile Games. Auf derdiesjährigen gamescom sollen rund 400 Premieren und Spiele-neuheiten in Köln präsentiert werden. »Zahlreiche Unterneh-men haben sich Welt- und Europapremieren extra für diegamescom aufgehoben«, sagt die Koelnmesse-Geschäftsführe-rin Katharina C. Hamma. Sie sei insgesamt zuversichtlich, dass»wir die Besucherzahlen der beiden Vorjahre noch einmal stei-gern können«. Gemäß den Anfang Juli veröffentlichtenPrognosen kalkulieren die gamescom-Organisatoren aberzunächst mit dem Vorjahres-Niveau. Demnach werden rund600 Aussteller aus mehr als 40 Ländern und 275.000 Teilneh-mer (darunter bis zu 25.000 Fachbesucher) aus mehr als 80Ländern erwartet.

Komplette neue Aufplanung der Hallen

In den Messehallen werden die gamescom-Besucher diesmaleine veränderte Anordnung vorfinden. Da zahlreiche Unter-nehmen ihre Standflächen hätten vergrößern wollen, sei einekomplett neue Aufplanung erstell worden, berichtet Hamma.Insgesamt 15 Nationen werden ihre Gamesindustrien anLändergemeinschafsständen präsentieren. Darunter findetsich auch Frankreich, das in diesem Jahr als Partnerland dergamescom auftritt. Neu bei der Messe sind in diesem Jahrunter anderem der Bereich »gamescom tomorrow«, der sichunter anderem dem Lizenzgeschäft und dem Recruitment vonFachkräften widmet, und eine eigene Bühne für die soge-nannte »Let’s Play«-Szene, die kommentierte Videos zu ihrenSpielerlebnissen erstellt (siehe Interview mit Tim Endres).

Dreistellige Millionenbeträge in Entwicklung investiert

BIU-Geschäftsführer Schenk sieht die Gamesindustrie inDeutschland auf einem insgesamt guten Weg, auch wenn dieBilanz des vergangenen Jahres rückläufige Tendenzen aufge-wiesen hatte. 2012 war die Zahl der in Deutschland verkauftenComputer- und Videospiele laut GfK-Bilanz zwar auf einenHöchststand von 73,7 Millionen angewachsen, der Umsatz derGamesindustrie aber von 1,99 auf 1,85 Milliarden Euro gesun-ken. Auch in vorherigen Wachstumsbereichen wie Online- undBrowsergames und dem Handel mit virtuellen Zusatzinhaltenhatten die Kurven nach unten gezeigt. Im laufenden Jahr sollsich das Gesamtbild wieder ändern. »Der BIU geht davon aus,dass der Markt mit der Einführung der neuen Konsolengenera-tion wieder schwungvoll wächst«, erklärt Schenk. Die Ausgangs-lage hierfür sei gut. Unter anderem hätten Entwickler undPublisher zum Teil dreistellige Millionenbeträge in Spielesoft-ware für die neuen Konsolen und für die etablierten Plattformeninvestiert. Mit dem Auftakt zum Jahr 2013 zeigt sich der BIU-Geschäftsführer zufrieden: »Das erste Quartal lief sehr gut«,lautet seine Einschätzung. Die Halbjahresbilanz der deutschenGamesindustrie wolle der Verband unmittelbar vor der games-com präsentieren.

gamescom congressDer gamescom congress findet am 22. August 2013 im Congress-Centrum Nord der Koelnmesse statt. Die Konferenz verknüpft all-jährlich Aspekte aus der Welt von Computer- und Videospielen mitgesellschaftsrelevanten Disziplinen. Schwerpunktthema des dies-jährigen Kongresses ist »Digital Game-based learning«, also die Ver-wendung von Computer- und Videospielen zum Zwecke der Wis-sensvermittlung.

Nach dem Vormittagsprogramm u.a. mit der Eröffnung durch NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren, dem Bürgermeister derStadt Köln Hans-Werner Bartsch und BIU-Geschäftsführer Maximili-an Schenk, teilt sich der Kongress in zwei parallele Stränge. Ab 14Uhr folgen in acht Einzelveranstaltungen Präsentationen praxisna-her Case Studies aus dem Schulunterricht sowie Vorträge und Dis-kussionen zu Themen aus Medienpolitik und Medienerziehung. AlsRedner konnten u.a. Martin Lorber (Electronic Arts), Felix Falk(Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle USK), Ilja Michaelis (KaasaHealth), Marcus Bösch (the Good Evil), Peter Tscherne (Stiftung Di-gitale Spielekultur), Thorsten Unger (Zone 2 Connect / G.A.M.E.)und Monika Griefahn (institut für medien umwelt kultur) gewonnenwerden.

Der Kongress wird veranstaltet von der Ministerin für Europa,Bundesangelegenheiten und Medien des Landes Nordrhein-Westfa-len, dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.(BIU) und der Stadt Köln.

gamescom im Zeichen des Wandels

Unter dem Leitthema »Next Generation of Gaming« steht die fünfte Ausgabe dergamescom, die vom 21. bis 25. August in Köln stattfinden wird. Mindestens275.000 Besucher werden zu der Computer- und Videospielemesse erwartet.Thematisch im Vordergrund stehen unter anderem die neuen Spielkonsolen dergroßen Anbieter, von denen sich die Branche erhebliche Impulse erhofft.

VON JÖRG LAUMANN

brate the Games

Meerbusch, Foto: Zone 2 Connect; »Airline Company« von Zone 2 Connect aus Meerbusch, Foto: Zone 2 Connect; »PAULA« von m2p entertainment aus Bochum, Foto: m2p entertainment

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Page 8: Film und Medien - filmstiftung · »Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend im Burginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemen

Mit der gamescom wird Nordrhein-Westfalen für eine Woche zum Treff -punkt der internationalen Spiele-Branche. Rund um die weltweit größteMesse für interaktive Unterhaltung,die mit 600 Ausstellern, 25.000Fachbesuchern und 250.000Teilnehmern erneut rekordverdächtigeZahlen meldet, trifft sich dieGamesszene bei zahlreichen weiterenEvents.

12.-14. August, Düsseldorf: Machina Ex

Das FabLab Düsseldorf und derCoworking Space GarageBilk hat mitdem Projekt »MachinaEx« vonGameOnStage die Macher einesspannenden zeitgenössischenTheaterprojekts zu Gast. Nebenverschiedenen Aufführungen findet einWorkshop zur Arduino-Plattform undMaxMSP statt.

> www.garagebilk.de

16.-18. August, AbenteurHallen Kalk:Evoke

„A party with a heart“ versprechen dieOrganisatoren der Evoke. An dreiTagen gibt es in der AbenteuerhalleKalk digitale Kunst, Musik undBarbecue. Doch es geht nicht nur umsFeiern: In drei Programmier-Wettbewerben treten die Teilnehmergegeneinander an.

> www.evoke.eu

19.-20. August, AbenteuerHallen Kalk: Respawn – Gathering of GameDevelopers

Auf der neuen Konferenz für dieGaming-Industrie werdenVortragsthemen in offenenThemeninseln präsentiert, die auf derVeranstaltungsfläche verteilt sind. InFachvorträgen, Workshops undDiskussionen geht es u.a. um GameDesign und Programmierung. DieBesucher können in entspannterAtmosphäre vor der gamescomnetworken.

> www.respawngathering.com

19.-21. August, Koelnmesse: GDC Europe – Game DevelopersConference Europe

Zum Auftakt der gamescom bietet dieGDC in der Koelnmesse wieder eineneuropaweiten Einblick in dieSpieleentwicklungs- undGeschäftstrends des gesamtenKontinents. Die Veranstaltung imRahmen der gamescom ist eine derwichtigsten Plattformen für dieEntwickler von Computer- Konsolen,Handheld-, Mobile-, Social- und Online-Spiele in Europa.

> www.gdceurope.com

19.-22. August, Köln-Ehrenfeld:PLATINE Festival 2013

Das Festival steht im Spannungsfeldzwischen elektronischer Kunst undalternativen Spielformen. Entwicklerund Künstler aus Deutschland, Europaund Kanada präsentieren dieses Jahrauf der neu geschaffenen Plattformihre Werke. Die Besucher erwartenInspiration, Erlebnisse, Entdeckungenund Austausch im urbanen Raum.

> www.platine-cologne.de

19.-23. August, Cologne Game Lab:Notgames Fest 2013

Nach dem großen Erfolg in 2011kommt das Notgames Fest mit einerfünftägigen Ausstellung , kuratiert vonTale of Tales und dem Cologne GameLab, zurück nach Köln. In diesem Jahrwird es auch einen „expo-playground“für fortgeschrittene Prototypen geben,wo Game-Designer ihr Work-in-progress der Öffentlichkeit vorstellenkönnen.

> notgames.org

21.-25. August, Koelnmesse: 5. gamescom

Die weltweit größte Messe fürinteraktive Spiele und Unterhaltungöffnet zum fünften Mal ihre Pforten füralle Gaming-interessierten Fach- undPrivatbesucher. 2012 kamen 275.000Besucher, davon 24.500 Fachbesucher.Rund 600 Aussteller aus 40 Ländernpräsentierten ihre Produkte undServices.

> www.gamescom.de

21. August, 12:30 Uhr, Koelnmesse,Stand »Medienland NRW« (Halle 4.2, Stand A-020): Get Together

Besuchen Sie das Medienland NRW amStand in der business area. AmMittwoch um 12.30 Uhr findet hier dastraditionelle Get-Together statt. Dabeikann man gleich am Eröffnungstagneue Kontakte knüpfen, alte Bekanntewiedersehen und sich über Games imMedienland NRW informieren.

> medien.nrw.de

21. August, 14:00 Uhr, Koelnmesse, Stand »Medienland NRW« (Halle 4.2, Stand A-020): Internationales Matchmaking

Enterprise Europe Network, eineKooperation der NetzwerkpartnerNRW und Berlin-Brandenburg,unterstützt u.a. von CREATIVE.NRW,Medien.NRW und dem B.I.U.,veranstaltet erstmals eininternationales B2B-Matchmaking fürUnternehmen aus der Games-Wirtschaft. Hier können neue Kontaktegeknüpft und vorhandeneGeschäftsbeziehungen vertieft werden.

> creative.nrw.de

21. August, 19:00 Uhr, Theater am Tanzbrunnen: Offizielle Eröffnung gamescom

22. August, 10:30 Uhr,Congresszentrum CC Nord: Eröffnung »gamescom congress«

Die Konferenz gamescom thematisiertdie Verknüpfung von Computer- undVideospielen und weiterengesellschafts relevanten Disziplinen wiePädagogik und Didaktik oderMedienkompetenz und Jugendschutz.Schwerpunktthema des diesjährigenKongresses ist Digital Game-basedlearning, also die Wissensvermittlungmit Hilfe von Computer- undVideospielen.

> www.gamescom.de/gamescom_kongress

22. August, 14:00 Uhr, Koelnmesse, Stand »Medienland NRW« (Halle 4.2, Stand A-020): Internationales Matchmaking

23.-25. August, Kölner Innenstadt: »gamescom festival«

Zur 5. Auflage des gamescom-festivalswird neben der Hauptbühne auf demRing und der Toggo-Bühne auf demRudolfplatz auch der Neumarkt zueiner weiteren Party-Location nachMesseschluss. Zu den erstenbestätigten musikalischen Hauptactsgehören Tocotronic, Johnossi, Laing,Kasalla und Klee.

> www.gamescom.de/gamescom_festival

24. August, ab 9:00 Uhr, Lanxess Arena: VideoDays 2013 (siehe Seite 9)

Europas größtes YouTuber-Treffengeht in die nächste Runde. Über 4000Menschen haben sich im letzten Jahr inder Messehalle eingefunden, diesesJahr geht man in die größere LanxessArena. In den WorkshopDays könnendie Teilnehmer lernen, wie sie bessereVideos für YouTube drehen undschneiden können. Der VideoDay 2013wird wieder live zu sehen sein:

> www.youtube.com/videoday

26.-27. August, Odonien, Köln:European Pirate Summit

In diesem Jahr setzt das verrückteStart-Up-Event zum dritten Mal dieSegel. Auf dem Gelände desehemaligen Schrottplatzes "Odonien",dem Reich des Künstlers Odo Rumpf,treffen sich Gründer, Geschäftsleute,Redner und Teilnehmer in derberüchtigt-besonderen Atmosphäre.Bis zu 750 Personen werden in diesesJahr erwartet.

> piratesummit.com

Let’s Play!

Interviewmit TimEndres

Das Thema »Let’s Play« spielt diesmal eine prominente Rolle beider gamescom. Was macht dieseSzene besonders interessant für Sieals Veranstalter?Die Let’s-Play-Szene ist ein festerBestandteil der Games-Communityund damit auch der gamescom.Schon in den letzten Jahren habenwir Stars der Szene wie beispiels-weise Gronkh oder Sarazar auf der

gamescom begrüßen können. In diesem Jahr erhal-ten sie eine eigene Bühne, und die Fans erleben siewortwörtlich zum Anfassen.

Im Vorfeld der gamescom findet wieder die GDC Europe statt. Wie intensiv ist das Zusammen-spiel zwischen der gamescom und der Entwickler-konferenz?Gamedevelopment ist ein zentraler Inhalt dergamescom. Die gamescom bietet als weltweiteinzige Veranstaltung jeder Zielgruppe der Industrieindividuelle Plattformen für Business, Kommunika-tion und Präsentation. Insofern sind Entwickler unddie GDCE als Konferenz, mit Schwerpunkt aufZukunftsthemen, wesentliche Bestandteile dergamescom.

Welches sind insgesamt die wichtigsten Elementedes gamescom-Rahmenprogramms? Das Rahmenprogramm der gamescom beinhaltetmit der GDC Europe und dem »gamescom city festi-val« zwei wesentliche Elemente. Während dergamescom und dem Treiben in der Business undEntertainment Area, sind sicherlich der »gamescomcongress« und der »gamescom campus« wesentli-che Programmpunkte für die Zielgruppen Pädago-gen und Politik. Der »gamescom award«, der wich-tigste Spielepreis der europäischen Spieleindustrie,wird ebenfalls während der gamescom vergeben.Auf der gamescom-TV-Bühne treten die namhaften»Let‘s Player« auf, gemeinsam mit ProSiebenSat1 istzudem ein weiteres Event für »Let‘s Player« geplant.

Tim Endres, Projektmanagergamescom, Foto: gamescom

Games & gamescom

gamescom 2013: intensivere Spielerfahrungen. Foto: gamescom

Eventprogramm 5. gamescom

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 9

YouTube VideoDay2013 ist der VideoDay endgültig auf der ganz großenBühne angekommen: Am 24. August findet dasgrößte YouTuber-Treffen Europas in seinem viertenJahr erstmals in der Lanxess-Arena in Köln statt.

VON WERNER BUSCH

Mehr als 5.000 Fans werden erwartet, wenn sich die bekanntesten Webvideo-Stars am Rande der gamescom versammeln. Erstmals wird auf dem VideoDayauch der Play-Award für die herausragendsten Videos der deutschen Webszeneverliehen. »Eine ganze Generation hat seine Stars im Netz gefunden. Comedianswie Y-Titty, ApeCrime oder Die Außenseiter sind in der jungen Zielgruppe populärerals die ,alten Stars’. Der VideoDay ist das Jahres-Highlight für diese Generation«,sagt Veranstalter Christoph Krachten, auf YouTube besser bekannt als Clixoom.Die VideoDays entstanden 2010 während der gamescom aus einer spontanenIdee heraus. Unterstützt von der Messe trafen sich damals rund 400 Menschen,um ihre YouTube-Stars zu feiern. 2012 waren es schon 4.000 Besucher. Auch dasProgramm wurde ausgeweitet: Interessierte tauschten schon vor dem VideoDayihr Fachwissen in der VideoDay-Academy aus. Am 22. und 23. August können imCongress-Centrum Ost in Köln YouTuber und solche, die es werden wollen,lernen, wie sie ihren Kanal bekannter und erfolgreicher machen können. Internet-Stars und Experten tauschen hier ihr Know-How aus; mehrere hundert Teilneh-mer werden bei den Fachvorträgen erwartet.

Y-Titty, Ponk und Gronkh: Die Stars der Szene kommen aus NRW

Der VideoDay ist aber nicht nur für die Zuschauer ein faszinierendes Erlebnis.Auch die Stars der Szene lernen hier dazu, nämlich von ihren Followern: »Am VideoDay verwandelt sich die Zahl der Klicks in das reale Leben, man sieht Leutevor der Bühne stehen, die das feiern, was man macht. Das war jedes Jahr einHighlight für uns«, so Philipp Laude von Y-Titty, einem Comedy-Trio aus Köln. Mitinsgesamt über 410 Millionen Videoaufrufen und über zwei Millionen Abonnentenist es der meistabonnierte deutschsprachige YouTube-Kanal. Mit dem Song »Derletzte Sommer« schaffte es das Trio 2012 sogar in den deutschen Single-Chartsweit nach vorne – standesgemäß ohne gepresste CDs, sondern als mp3-Down-load. Eng verbandelt mit Y-Titty ist auch ein weiterer Headliner der VideoDays:Ponk. An jedem Wochentag hat die Ponk-WG für ihre Followerschaft Sketche und illustre Gäste zu bieten, u.a. auch der erfolgreiche YouTuber Gronkh. Gronkh,der auch auf den bürgerlichen Namen Erik Range hören soll, ist eines der größtenYouTube-Phänomene der vergangenen Jahre im deutschsprachigen Raum. Ampopulärsten sind weiterhin seine »Let's Play«-Videos, in denen der Kölner dieZuschauer an seinen Games-Erfahrungen teilhaben lässt. Im Mai 2013 lud er sein1000. »Minecraft-Let's-Play« hoch: tausend einzelne YouTube-Videos, in denenman einem Mann beim Zocken eines Computerspiels zuschauen kann. Das Jubiläums-Video wurde in wenigen Wochen zweieinhalb Millionen Mal angeklickt.Innerhalb weniger Monate wurde aus einem großen Jungen, der daddelt, einkleines Medienunternehmen mit erfolgreichen Games- und Video-Portalen. Für»GTA Real Life – Grand Theft Auto« erhielten Gronkh und Y-Titty beim Web -videopreis 2012 den Haupt-Award in der Publikumssparte.

Ausweitung der Kampfzone

Der Deutsche Webvideopreis wurde im Mai 2013 vor über tausend Gästen zumdritten Mal in Düsseldorf vergeben. Er würdigt innovative und herausragendeWerke aus dem deutschsprachigen Online-Video-Bereich. Veranstalter MarkusHündgen hat mit dem Webvideopreis eine klare Mission: »Die Videos aus diesergroßen, aber eingekapselten YouTube-Welt herausbringen zu den Leuten auf derStraße und sie davon überzeugen, dass es geile Videos im Netz gibt.« Der dies -jährigen Preisverleihung ging in Düsseldorf das siebte Videocamp voraus, bei demTV-Macher, Webvideo-Stars und Hobby-Filmer praktische und strategischeThemenfelder diskutierten und Erfahrungen austauschten. Eine »Ausweitung derKampfzone« forciert auch die Mediakraft Networks GmbH, bei der VideoDays-Veranstalter Christoph Krachten für den Sendebetrieb verantworlich ist. Mitte Juliverkündete das Unternehmen ein für das deutsche Online-TV neues Programm-konzept: Mehrere Produzenten von unterschiedlichen YouTube-Kanälen sollenihr Programm nach einem festen Sendeplan auf einem Kanal ausstrahlen.

Wichtig wird sein, dass bei zunehmender Professionalisierung der Webvideo-Szene auch deren ursprüngliche Qualitäten erhalten bleiben. Das Publikum istwählerisch und hat ein feines Gespür: Ein gut gestaltetes »Produkt« reicht nicht. Ein erfolgreiches Webvideo braucht vielmehr Originalität, Kreativität undUnangepasstheit, gepaart mit einer guten Portion Ehrlichkeit.

> VideoDay Live-Übertragung unter: www.youtube.com/user/videoday Comedy-Trio Y-Titty aus Köln: Mit mehr als 410 Millionen Videoaufrufen und mehr als zwei Millionen Abonnenten istY-Titty der meistabonnierte deutschsprachige YouTube-Kanal. Foto: Peter Keila

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Free to Play

25 Jahre BlueByte Odile Limpach, Geschäftsführerin destraditionsreichen Games-StudiosBlueByte in Düsseldorf und GrandeDame der deutschen Spieleszene, imGespräch mit Jörg Laumann über dieTrends in der Spielebranche und dieSchlüsse, die sie daraus für die eigeneStrategie zieht.

Das heute in Düsseldorf ansässigeStudio BlueByte, das in diesem Jahrseinen 25. Geburtstag feiert, zählt zuden Urgesteinen der deutschen Games-Entwicklerszene. 1988 in Mülheim ander Ruhr gegründet, feierte das Unter-nehmen frühzeitig Erfolge mit Strategiespielen wie »Die Siedler« und»Battle Isle«. 2001 wurde BlueByte zu100 Prozent vom französischen Games-Konzern Ubisoft übernommen. ZweiJahre später zog das Studio an dendeutschen Hauptsitz der Mutterfirma

nach Düsseldorf um. »Ich bin sehr zufrieden«, sagt Geschäfts -führerin Odile Limpach über die Entwicklung im aktuellenGeschäftsjahr. »Wir kommen unserem Ziel immer näher, ein Portfolio an qualitativ hochwertigen browserbasiertenSpielen zu haben.« Mit der Hinwendung zu Online-Spielen im sogenannten Free-to-Play-Modus, darunter »Die SiedlerOnline«, hat BlueByte seine Aktivitäten deutlich ausgeweitet,die Mitarbeiterzahl ist innerhalb von knapp vier Jahren von 40 auf rund 350 gewachsen. Mit der Übernahme des Entwicklerstudios Related Designs hat sich BlueByte unlängstauch ein Standbein in Mainz geschaffen.

Welches sind aktuell die wichtigsten Projekte von BlueByte?Mit den browserbasierten Spielen »Die Siedler Online«,»Anno Online« und »Silent Hunter Online« sind wir ja bereitserfolgreich am Markt. Hier gilt es, die Internationalisierungvoranzutreiben. »Die Siedler Online« ist nun auch in einerchinesischen Version verfügbar. Im asiatischen Raum habenwir mit unseren Games noch viel vor. Dann kommt bald mit»Might & Magic: Heroes Online« ein weiteres browserbasier-tes PC-Spiel, das übrigens vom Team in Mainz entwickelt wird.Eine weitere Neuankündigung in diesem Segment steht an.Darüber hinaus werden wir uns in naher Zukunft verstärkt aufmobilen Plattformen zeigen.

Welche Bedeutung hat die Übernahme von Related Designsfür Ihre Unternehmensstrategie?Sie ist von großer Bedeutung. Das Studio steht für qualitativhochwertige Produktionen. Wir haben die Möglichkeit, eineerfolgreiche, vertrauensvolle Zusammenarbeit jetzt nochintensiver fortzuführen, da Related Designs vollständig in dasUbisoft-Netzwerk integriert wird. Wir sprechen nun voneinem weiteren BlueByte-Standort in Mainz. Bringen wir esdoch auf eine einfache Formel: Noch mehr hervorragendeEntwickler bedeuten noch mehr tolle Spiele.

Welche Plattformen sind für Ihre Spiele besonders wichtig? Im Endeffekt passen wir uns den Gamern an, somit sind potenziell erst einmal alle Plattformen wichtig. Gespielt wirdschließlich plattformübergreifend. Mit ganz unterschiedlichemNutzungsverhalten: im Bus oder Straßenbahn mit dem Smart-phone, in der Mittagspause am Bürorechner und abendszuhause am PC, dem Tablet oder der Konsole. Hier müssen

wir uns als Entwickler auf die Stärken der einzelnen Formatekonzentrieren und Besonderes bieten. Für Online-Games istzum Beispiel die Kombination von Smartphone CompanionApps, mit der die nächste Spielsession vorbereitet werdenkann, und dem eigentlichen Spiel für PC oder Tablet interessant.

Wie gut sehen Sie Nordrhein-Westfalen als Games-Standortaufgestellt?Wir fühlen uns sehr wohl in Düsseldorf. NRW ist ein dynami-sches Bundesland mit guter Infrastruktur und einer Bildungs-landschaft, die sich immer weiter auch Themen aus derGamesbranche zuwendet.

Welche Verbesserungen der Rahmenbedingungen wärenhier noch wünschenswert?Insgesamt würde ich mir eine Förderlandschaft wünschen, diepassgenaue Programme bietet und auch die großen, etabliertenStudios miteinschließt.

Sie sind selbst Mitglied im Beraterstab für das Pilotförder-programm Digitale Medien bei der Film- und MedienstiftungNRW. Wie wichtig ist dieses Förderinstrument für die Games-branche in NRW? Das Pilotförderprogramm ist sehr wichtig, um dem Nachwuchsin der Gamesbranche Chancen zu eröffnen. Die deutscheEntwicklerszene hat in den letzten Jahren enorm an Boden gutgemacht und im Bereich Onlinespiele eigene Akzente gesetzt.

Mit dem Förderprogramm für junge Entwickler werdenoftmals innovative und unkonventionelle Ideen unterstützt.Der Innovationsfaktor ist in unserer Branche ohnehin sehrwichtig. Hier haben Talente die Möglichkeit, auf sich aufmerk-sam zu machen.

Welche inhaltlichen Trends können Sie in diesem Rahmen beiden jungen Games-Entwicklern beobachten?Beeindruckend ist, dass die Projekte direkt einen Multichannel-Access liefern. Das heißt, dass den Usern Zugang von unter-schiedlichen technischen Plattformen gewährt wird. Egal, obvon einer App oder einer Website, im Endeffekt greifen alleUser auf eine Spielinstanz zu. Der Abbau von Zugangsbarrierenmuss immer ein Thema sein. Daher macht es Spaß zu sehen,dass junge Entwickler Zugänglichkeit auf innovative und tech-nisch anspruchsvolle Weise anpacken.

Wie wird sich der Games-Markt in Deutschland in diesemJahr insgesamt entwickeln?Aktuell gehe ich von einem guten Jahr aus. In NRW steht indiesem Sommer ja noch ein Großereignis auf dem Programm:die gamescom in Köln. Hier werden die Games für Next-Gen-Plattformen und die neuen Konsolen selbst ein großes Themasein. Gerade die neuen Formate bringen ordentlich Schwungin den Markt. Insgesamt wird die Aufmerksamkeit für dieGamesbranche dadurch nochmals erhöht.

Games & gamescom

Odile Limpach, Foto: BlueByte

Vom BlueByte Studio in Düsseldorf entwickelt: »Die Siedler Online«, Foto: Ubisoft

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 11

Die Bürgermeister waren Dorothee Bär (CSU), Lars Klingbeil(SPD) und Jimmy Schulz (FDP). Unter dem Motto »Macht derSpiele: Der ‚SimCity’ Wahlkampf Check« sollten sie ihren Bau und Spielentscheidungen die Wahlprogramme ihrer jeweiligenPartei für den Wahlkampf zu Grunde legen. Ein Spaß, der alsodurchaus ernst gemeint war und unter den kritischen Blickender »SimCity« Community stattfand. In einem Blog auf der»SimCity« Website und auf der offiziellen Facebook Seite wurdeder Fortgang der Politiker Projekte Schritt für Schritt begleitet.Um es vorwegzunehmen: Nicht jedem der erfahrenen Gameraus der »SimCity« Gemeinde gefiel, was er da sah.

Das von William Ralph Wright entwickelte Spiel ist seit 1989auf dem Markt. Auf einer am Anfang unbebauten Flächeerrichten die Spieler darin nach und nach eine Infrastrukturmit Wasser und Stromversorgung, Straßen und Schienen undweisen Wohn und Gewerbegebiete aus. Bei allem, was siebauen, müssen sie immer auch Faktoren wie Kriminalität,Umwelt oder Bildung berücksichtigen. Fehlt in einer Gegendetwa eine Schule oder eine Polizeistation, sinkt automatischdas architektonische und soziale Niveau der Besiedlung. Mitder Folge: Platte statt Park und Imbissbude statt Biomarkt. DieSimulation »SimCity« ist so ausgeklügelt und gnadenlos wiedie Wirklichkeit.

Ein quadratisches Dorf

Die Politiker, die alle drei in der Jury für den DeutschenComputerspielpreis sitzen, gingen durchaus unterschiedlich anihr Städtebauprojekt heran. Die Christdemokratin DorotheeBär legte ihre »Bärcity« quadratisch an, was von einigenKommentatoren auf Facebook goutiert wurde. Auch ihr Fokusauf das Bildungssystem kam gut an, den sie mit dem Bau einerGrundschule und eines Gymnasiums setzte. Doch bei der Energieversorgung gingen der 35 Jährigen ein wenig die Pferdedurch. Sie setzte in ihre Stadt, die zunächst nur ein Dorf war,später allerdings eine Skyline dazubekam, drei Solarkraft-werke und je ein Öl und ein Windkraftwerk: »So viel Energiebraucht nicht mal Las Vegas!«, spottete ein User.

Nach Wachstumskonzept entworfen

Beim Freidemokraten Jimmy Schulz stach zunächst einmal dieattraktive Lage seiner Siedlung ins Auge: direkt an der Küstemit Blick aufs Meer. Die dort sicherlich happigen Grundstücks und Mietpreise konnten sich nur Gutverdiener leisten. Schulzbaute also konsequent für seine Wählerklientel ein kleinesResort am Wasser mit perfektem Bildungssystem und einerInfrastruktur, die auf den Bau neuer Wohnquartiere ausgelegtwar. In Parteiprogrammen heißt so etwas »Wachstums -

konzept«. Ein solches Wachstum hatte »Schwofberg« – so dereigenwillige Name der Schulz Konstruktion – den Facebook -Kommentatoren zufolge aber auch nötig. Die Stadt sehe aus wieein »verlassener Vorort von einem Provinzdorf im Nord ostenvon Indien« hieß es giftig. Schulz, so ein anderer Beobachtermit Blick auf die pompöse Abwasserentsorgung, wollte wohl»Berlin auf der Grundfläche von Eberswalde« aufbauen. DerFDP Politiker bekam von den »SimCity« Wählern bestenfalls dieNote ausreichend und landete auf dem dritten Platz. Immerhinaber reagierte er im Verlauf des Spiels auf die Kritik und bauteein ausgedehntes Busnetzwerk.

Großzügiger Umgang mit Steuergeldern

Die beste Bewertung erhielt Lars Klingbeil von der SPD. Aucher verlegte seine Stadt – »Wäschersfelden« – ans Meer. Erbaute viele Grünflächen und Erholungsräume für die Bewohnerund platzierte das Rathaus mitten ins Zentrum wie als Manife-station eines starken Bürgerwillens. Auch wenn »Wäschersfel-den« von der Anlage her ein wenig an den Campus einesgroßen Klinikums erinnerte, legte Klingbeil den Entwurf einerausgewogenen, sozialen Stadt vor. Hier würde man gernewohnen. Worin der SPD Mann allerdings seinen beidenMitspielern sehr nah war: Er ging sehr großzügig mit den Steuer-geldern um. In diesem Punkt war die Spielrealität des »SimCity« Experiments kaum zu unterscheiden von der Realpolitik, wieBürger sie kennen.

Drei Bundestagsabgeordnete auf virtuellem Stimmenfang

Wahlkampf in SimCity Wie würde eine Stadt aussehen, wenn ein Politiker sie ganz nach seinenVorstellungen bauen könnte? Electronic Arts brachte gut zwei Monate vor derBundestagswahl Realpolitik und Spielerealität zusammen. Drei Bundestags -abgeordnete spielten vier Wochen lang die Simulation »SimCity«, den Städte -bauklassiker im Sortiment der Kalifornier, die ihren Deutschlandsitz in Köln haben.Das Ergebnis des Experiments war verblüffend. Und auch ein bisschen entlarvend.

VON MARK STÖHRGames-Förderung in NRW Seit 2011 unterstützt die Film- und MedienstiftungNRW die Entwicklung von innovativen und interakti-ven Anwendungen, insbesondere für Games sowie fürInternet-, Mobile und auch multimediale Projekte(360°-Projekte). Das Förderprogramm InnovativeAudiovisuelle Inhalte richtet sich vor allem an jungeEntwickler und Startup Unternehmen. Das Geld sollsie in die Lage versetzen, ihre Ideen ausarbeiten undsich dann damit im Markt präsentieren zu können.

Antragsberechtigt sind Produktionsunternehmen undEntwickler mit Sitz in NRW. Die Förderung wird in derRegel als bedingt rückzahlbares, zinsloses Darlehengewährt. Die Höhe der Förderung soll 100.000 Europro Einzelprojekt nicht überschreiten.

Ansprechpartner

> Till Hardy, [email protected] Tel: 0211-93050 42

Nächster Einreichtermin: 5. September 2013

Die Kölner Electronic Arts spielte mit Dorothee Bär (CSU), Lars Klingbeil (SPD) und Jimmy Schulz (FDP) »SimCity«. Foto: Electronic Arts/Cornelis Gollhardt

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ARRI Film & TV ServicesBranche: PostproduktionMitarbeiter: rund 250 feste Mitarbeiter imPostproduktionsbereich an allen Standorten, davon 55 im VFX-Bereich; in Köln: 5 Festangestellte (Tendenz steigend),zuzüglich Freelancer aus NRW, je nach AuftragslageBesondere Stärken der Kölner Niederlassung:Komplett abgestimmt auf digitalen Workflow, größtes Grading-Kino in NRW mit 20qm Leinwand, ARRI-Laser,VFX Department, mit Arri Rental in einem HausNRW-Projekte: »00 Schneider«, »Hannah Arendt«, »Sound ofHeimat«, »Pioneer«, »Jesus Loves Me«, »Rubinrot«; inBearbeitung: »300 Worte Deutsch«, »Stromberg«,»Schoßgebete«, »Kückückskinder«, »Ich und Kaminski«, »DerKoch«, »Nicht mein Tag«, »Mara und der Feuerbringer«,»Später im Sommer«Weitere Standorte: München, Berlin, Ludwigsburg, Halle/Saale,Frankfurt/MainArri Köln, Tel. (0221) 5716510; [email protected]

B-Water Studios Branche: Animation Standort: Köln Mitarbeiter: aktuell 17 Besondere Stärken: 3D Animation, Performance MotionCapture, Design Development Projekte/Referenzen: »Pinocchio«, »Conni«, »Pixi-Wissen«,»Mint Fairy«, »Kleiner großer Panda« B-Waterstudios GmbHDirk [email protected]

ElevisionBranche: Apps und AnimationStandort: KölnMitarbeiter: 6Besondere Stärken: Animation, Illustrationen, App-Entwicklungund Produktion Projekte/Referenzen: Kinder-Apps: LinguPinguin Sprach-App,BioMio Wimmel-App, PumiLumi VersteckspielKontakt: Athanasios Papapostolou [email protected] Kern [email protected] (Unternehmensseite)www.elevision-film.com (App-Seite)

JEP-Animation GmbHBranche: Animation Standort: Köln Mitarbeiter: ca. 10Besondere Stärken: Verfilmung von exzeptionellenKinderbüchern als animierte TV-Serie, Einzelfilm für TV oderFestival oder als KinofilmProjekte/Referenzen: »Janoschs Traumstunde«, »Schloss derAffen«, TV-Serie »Ritter Rost Lieder«, »Petzi und seineFreunde«, »Billy the Cat« u.a.Jürgen EgenolfSchillerstraße 650968 Kö[email protected]

LAVAlabs Moving Images (ehemals Gradient Effects)

Branche: VFX, Animation, Motion Graphics für deninternationalen Werbe- und SpielfilmmarktStandort: DüsseldorfMitarbeiter: 10 feste Mitarbeiter, 8 freie Mitarbeiter in VollzeitBesondere Stärken: Visual Effects, Motion Graphics, 3DAnimation, Character Animation, 3D Stereoscopic, LiquidAnimationProjekte/Referenzen: »Cloud Atlas«, »Pinocchio«, »Landauer«,»Darksiders 2«, »Extinction«, »Vorstadtkrokodile«, »ThePalermo Shooting«, »Zwölf Winter«, »Wer wenn nicht wir«,»Same Same but different«, »Contact High«, »Children ofHuang Shi«, »Eine dunkle Begierde«, »Die Möglichkeit einerInsel«, »Herr der Diebe«, »The Musketeer«LAVAlabs Moving Images,Tel. (0211) 3873 5440;[email protected]

Als beim WDR in Köln 1971 mit »Die Sendung mit der Maus«ein großer Klassiker des Kinderfernsehens geschaffen wurde,brachen für Illustratoren und 2D-Animatoren produktive Zeitenan. Kreative wie Theo Kerp, Karl-Friedrich Baumgärtel, JörgReddemann, Stefan Eling und andere, die teils seit Mitte der1970er Jahre bis heute aktiv sind, bildeten in Köln eine produk-tive Zelle für gelungene Kinderanimationen. Diese lebendigeKünstlerszene stellt nach wie vor eine wichtige Basis für dieBranche in NRW dar. Da ist etwa die KHM-Absolventin VeraLalyko, die als freie Animatorin und Grafikerin immer wiederauch eigene, auf Filmfestivals weltweit gefeierte Kurzfilme wie»Sauna Tango« kreiert. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem neuenvon der Film- und Medienstiftung NRW geförderten Projekt»Frenemy«. Oder der freie Animator und Illustrator AlbertRadl aus Düsseldorf: Freie Tätigkeiten wie die Mitarbeit an AliSamadi Ahadis teilanimiertem »Pettersson und Findus«, für dener mit dem Kölner Derek Roczen das komplette Storyboardgezeichnet hat, ermöglichen ihm die Umsetzung eigener Filme.So ist seine Kurzanimation »Prinz Ratte« 2012 u.a. mit demMurnau-Preis ausgezeichnet worden. Drittes Beispiel: MichaelSchwertel und seine Waldbröler Power-Toons produzierenKurzfilme (zuletzt »Bellevue«) und bieten Dienstleistungenaller Art.

Künstlich Bilder erschaffen

Aus dem steten Bedarf an Kinderanimationen heraus habensich in Köln zudem zahlreiche mittelständische Unternehmenherausgebildet, wie etwa das TrickStudio Lutterbeck (sieheSeite 13), aber auch die Kölner JEP-Animation. Seit den 1980erJahren hat Geschäftsführer Jürgen Egenolf zum Beispiel einigeder bis heute so beliebten Janosch-Verfilmungen umgesetztsowie zahlreiche weitere Trickfilmserien, die wie »Petzi« oder»Ritter Rost« eingebettet sind in »Die Sendung mit der Maus«.Aber auch unabhängige Kurzfilme wie der jüngst von der Film-und Medienstiftung NRW geförderte »Frankie Unsichtbar«entstehen bei der JEP-Animation. Die Kölner B-Water Studiossindzur Zeit daran beteiligt, mit »Pinocchio« einen großen teil-animierten Fernsehzweiteiler umzusetzen (siehe Seite 16),während die in Köln und Hamburg ansässige Animationsfabrik –bis dato u.a. an neun deutschen Animationskinofilmen beteiligt

– ihren Arbeitsschwerpunkt längst in der Werbung gefundenhat. Begehrte Unternehmen wie die Düsseldorfer ParasolIsland oder DigitalArtCore haben ihr Angebot an 3D-Visualisie-rungen von vornherein ausschließlich auf High-Profile-Aufträgeder Werbung abgestimmt.

Seit die 3D-Animation möglich wurde und seit computergene-rierte Bilder zu Hauptdarstellern wurden, hat sich die Branchegrundlegend verändert. Animation heißt mehr denn je auchModellieren fotografischer Bilder. Kaum ein Spielfilm selbst inDeutschland kommt heute noch komplett ohne Visual Effectsaus – auch, weil VFX oft erheblich Produktionskosten sparenhelfen. Spezialisiert auf VFX haben sich in NRW mit Scanline,Pixomondo, ARRI Film & TV Services, Rise FX oder LAVAlabsMoving Images zum Teil Hollywood-erfahrene Unternehmen,um auf aktuellstem digitalen Stand das zu tun, was Filmanima-tion seit jeher ausgemacht hat: künstlich Bilder zu erschaffen.

Erweiterung der Geschäftsfelder

Die Lage für deutsche Animationsfilmunternehmen gerade imBereich Kino und Fernsehen wird angesichts internationalerKonkurrenz allerdings immer schwieriger. Darauf hat jüngstdie Arbeitsgemeinschaft Animationsfilm mit Vehemenz hinge-wiesen und gefordert, die Hälfte aller im deutschen Fernsehengezeigter Trickfilmproduktionen müsse aus Deutschlandstammen. Angesichts der rückläufigen Aufträge erscheint esmanchem zumindest als geringer Trost, dass sich dank derDigitalisierung immerhin die Geschäftsfelder deutlich erweiterthaben. War die Werbung immer schon Abnehmer von Anima-tionen, so sind Games, Mobiles und Websites als neue Platt-formen hinzugekommen. Das crossmediale Arbeiten wird zumneuen Credo der Animationsbranche. Unternehmen wie dieKölner Daywalker Studios oder Elevision Animation Studiohaben die Grenzen zwischen Filmproduktion, Gamesstudiound Web-Programmierer praktisch aufgehoben und denkenvorrangig crossmedial. Ein Blick auf den aktuellen Stipendiaten-Jahrgang des AV-Gründerzentrums zeigt, wie lebhaft sich dieAnimationsszene zur Zeit aufstellt: Gut die Hälfte der Gründerist im weitesten Sinne mit Animation assoziiert und nutzt diezahlreichen Konvergenzen und Schnittmengen zwischen denMedien und Plattformen.

Animation & VFX

Animationund VFXNur Zeichentrickfilm, das war einmal. Die heutige Animationsbranche deckt eineenorme Bandbreite ab: von 2D- über 3D-Animation bis hin zu komplexesten VisualEffects für Kino, Fernsehen, Online-Welt und Games. Oliver Baumgarten skizziertdie NRW-Animationsbranche.

Animierter Kater aus »Pettersson und Findus«, Foto: Tradewind Pictures / Senator Film

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Page 13: Film und Medien - filmstiftung · »Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend im Burginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemen

Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 13

PixomondoBranche: VFX für Film, Serien, Werbung, Industrie & Live Media

Standorte: Köln, Los Angeles, Baton Rouge, Toronto, Frankfurt,Stuttgart, München, Peking

Mitarbeiter: 220/230; in Köln rund 20 (Festangestellte undFreelancer)

Besondere Stärken: die enge Vernetzung aller Standorte durcheine weltweit einzigartige IT-Infrastruktur. Sie ermöglicht einen24-Stunden/ 7-Tage-die-Woche-Prozesszyklus; Projekte mitambitionierten Fertigstellungsterminen können damit zeitnahumgesetzt werden, indem die Produktionskapazitäten von allenStandorten weltweit genutzt werden. Zusätzlich werden dieArbeitsprozesse so verteilt, dass diese immer auf dasentsprechende Talent vor Ort passen.

Projekte/Referenzen: »Der Medicus« (NRW), »Oblivion«, »StarTrek«, »After Earth«, »Rush«, »Kleiner Rabe Socke«, »DieSupertiere«/Terra X, »Hugo Cabret« (Oscar für beste visuelleEffekte), »Game of Thrones« (Emmy für die besten visuellenEffekte in Staffel 2); langjährige Industrie- und Werbekundenwie Porsche, Volkswagen, Audi, BMW und Mercedes

Pixomondo Cologne c/o Cinepost GmbH Geyer Köln,Tel. (0221) 9514040; [email protected]

Rise FXBranche: VFX

Standorte: Berlin, Hürth, Halle, Wien

Mitarbeiter: 15 Feste, 35 Freie

Besondere Stärken: Entwicklung und Design von Effekten fürFeuer, Explosionen, Wasser, Rauch, digitale Environments undderen Zerstörung, Set Extensions, Autos, Creatures, 3D LidarScanning

Projekte/Referenzen: »Iron Man 3«, »Cloud Atlas«, »CaptainAmerica – The First Avenger«, »X-Men – First Class«, »HarryPotter und die Heiligtümer des Todes«, »Die Vermessung derWelt«, »Nacht über Berlin«, Das Adlon«

RISE visual effects studios,Tel. (0221) 44900910; [email protected]

ScanlineVFXBranche: VFX, 3D Animation, Digitale Postproduktion

Standorte: Köln, München, Los Angeles, Vancouver

Mitarbeiter: In Köln/München 35 feste Mitarbeiter, bei Bedarf auf bis zu 80 Artists erweiterbar

Besondere Stärken: Unsere Kompetenz gründet sich auf über20 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der visuellen Effekte. Durchkonsequenten Ausbau der hauseigenen Software-Entwicklunghaben wir uns im Bereich der Simulation natürlicherPhänomene wie Wasser, Feuer und Rauch einen weltweitenVorsprung erarbeitet. Spektakuläre Filmszenen und zahlreichePreise dokumentieren diese Entwicklung, auf die wir – zu Recht– stolz sind! (Michael Mielke, Head of Production)

Projekte/Referenzen: u.a. »White House Down«, »Als derWeihnachtsmann vom Himmel fiel«, »Snowpiercer«, »UnsereMütter, unsere Väter«, »Cloud Atlas«, »Hotel Lux«,»Hereafter«, »Ghostwriter«, »Mogadischu«, »Dresden«,»Wüstenblume«

ScanlineVFX Köln, Tel. (0221) 3049 7790;[email protected]

TrickStudio Lutterbeck Branche: Animation

Standorte: Köln/ Hannover

Mitarbeiter: 10

Besondere Stärken: 2D Character Animationen für TV, Kino,Web, App

Projekte/Referenzen: Molly Monster; NICHTLUSTIG; Sendung mit der Maus

TrickStudio Lutterbeck [email protected]

Es ist eine der teuersten deutschen Kinoproduktionen über-haupt: Mit einem Budget von 65 Millionen Dollar verfilmenUFA Cinema in Koproduktion mit ARD Degeto und Beta CinemaNoah Gordons Bestseller »Der Medicus«. Im Dezember sollPhilipp Stölzls Mittelalter-Film, angesiedelt zwischen Orientund Okzident, in Deutschland in den Kinos starten. Bei derUmsetzung des bildgewaltigen Epos mit Stars wie Ben Kingsley,Tom Payne und Stellan Skarsgård gehörte, so Nico Hofmann vonder UFA, die visuelle Gestaltung zu den wichtigsten Elementen:»Das ist auf Hollywood-Niveau. Und nur so schaffen wir es,eine internationale Verwertung zu erreichen.« Und die scheintgesichert. Die Macher setzen auf eine erfolgreiche Vermark-tung in Europa und im angloamerikanischen Raum.

Deutsche Spezialisten mit Blockbuster-Know-how

Umgesetzt wurden die visuellen Effekte von Pixomondo. Dasdeutsche Unternehmen mit Niederlassungen in Asien undAmerika ist für seine Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnetworden, etwa mit dem Oscar für den Martin-Scorsese-Film»Hugo Cabret« oder mit dem Emmy für die aufwändige Serie»Games of Thrones«. Das Unternehmen selbst verweist aufsein »Hollywood-Know-how«: »The Green Hornet«, »SnowWhite And The Huntsmen«, »Star Trek: Into Darkness« oder»The Amazing Spiderman« – diese und andere Blockbusterwurden von den deutschen Spezialisten mit Spezialeffektenversorgt.

Computergenerierte Städte und Armeen

Für »Der Medicus« waren in Köln 15 Mitarbeiter im Einsatz.Die animierten Sequenzen im Film machen einen Anteil von15 Minuten aus. Umgerechnet sind das 160 Einstellungen mit zu bearbeitenden 22.800 Einzelbildern. Dafür benötigtedas Team 70.000 Renderstunden am Rechner. »Besondere Highlights bei dieser Produktion waren die Entstehung einerkompletten mittelalterlichen Stadt sowie ‚Digital Crowd’-Schlachten, die man in deutschen Produktionen kaum zusehen bekommt«, erklärt Christian Vogt von Pixomondo. So wurde das persische Isfahan des 11. Jahrhunderts amRechner komplett nachgebaut, während computergenerierteSoldaten und Armeen als »Digital Crowd« echte Schauspielerund Statisten ersetzen.

Wesentlich kostengünstiger als US-Kollegen

Die Arbeit der »Visual Artists« begann schon in der Drehbuch-phase. Parallel zum Drehbeginn waren sie beispielsweise inEngland unterwegs, um dort Hintergründe zu drehen, in diespäter in Deutschland aufgenommene Szenen integriertwurden. Rund 1,5 Millionen Euro haben die digitalen Anima-tionen gekostet, die Landschaften und Städte im mittelalter-lichen Europa und Arabien lebendig werden lassen. Im Vergleichzu amerikanischen Blockbustern ist das eine geringe Summe,aber, so Vogt: »Wir produzieren wesentlich kostengünstigerals unsere amerikanischen Kollegen. Als wir ihnen »Der RoteBaron« gezeigt haben, konnten sie es kaum glauben, dass dievisuellen Effekte dort für nur zwei Millionen Euro entstandensind.« Hofmann ergänzt, dass im Animationsbereich ein»regelrechtes Exportlager« an deutschen Talenten entstandensei: »Die Kreativen sind auch international sehr gefragt.« Der Produzent mahnt: »Wenn wir nicht weltweit exportfähigwerden, bleiben wir auf dem Niveau des sonntäglichen Prime-time TV-Films, der von einer weiblichen Zuschauerschaft abeinem Alter von 70 Jahren geschaut wird.«

Attraktiver Firmenstandort NRW

Pixomondo mit Hauptsitz in Frankfurt hat die Arbeit für »Der Medicus« zum Anlass genommen, ein Produktionsbüroin Nordrhein-Westfalen zu eröffnen. Auch ein Großteil derStudioaufnahmen zum Film entstand hier in den MMC-Studios. »Ob wir letztlich in Köln bleiben oder uns in Düssel-

dorf ansiedeln, bleibt erstmal offen«, sagt Vogt. Er macht dieEntscheidung über den Standort davon abhängig, wo ambesten die Segmente Film, Fernsehen und Werbung bedientwerden können.

Für Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstif-tung NRW, die »Der Medicus« mit zwei Millionen Euroförderte, ist die Ansiedlung jedenfalls eine Bereicherung: »Esist wichtig für unseren Standort, dass sich die größtmöglicheAnzahl von Gewerken, die für eine internationale Produktionund die entsprechende Verwertung notwendig sind, hierkonzentrieren. Daher sind wir froh, dass Pixomondo sich hierangesiedelt hat.«

»Der Medicus« bei Kölner Pixomondo

Hollywood-Niveau70.000 Rechnerstunden für 15 Minuten VFX: In der nordrhein-westfälischenPixomondo-Niederlassung entstanden die visuellen Effekte für Philipp Stölzlsaufwändige Bestseller-Verfilmung »Der Medicus«.

VON WILFRIED URBE

Entstehung einer mittelalterlichen Stadt: Pixomondo Köln bautedas persische Isfahan des 11. Jahrhunderts komplett am Rechnernach. Foto: Pixomondo

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Animation & VFX

Ende April ging beim 20. Internationalen Trickfilmfestival inStuttgart der Preis für das beste Animationsdrehbuch an JohnChambers für »Molly Monster – Der Film«. Seit 2007 wurden52 in Deutschland, der Schweiz und Schweden ausgestrahltefünfminütige Fernsehfolgen und ein halbstündiges Weih -nachtsspezial der Animationsserie um das kleine MonsterMolly und ihre Familie produziert. Mitverantwortlich bei derinternationalen Koproduktion zeichnet die Kölner TrickStudioLutterbeck GmbH. Das Trickstudio Lutterbeck hat RichardLutterbeck 1987 gegründet. Zunächst produzierte man haupt-sächlich politische Cartoons für den »Bericht aus Bonn«, inden 1990er Jahren kamen Titelanimationen, Trailer und ersteWerbespots hinzu. Regie führte meist Matthias Bruhn, mit demzusammen Richard Lutterbeck im Jahr 1998 dann die GmbHgründete. Zugleich weitete man die Produktion auf Kinder-filme und die Gestaltung und Erstellung von Webseiten aus.Der Schwerpunkt der inklusive der beiden GeschäftsführerLutterbeck und Bruhn acht Mitarbeiter zählenden Firma liegtbei 2D-Animationen. Das Team arbeitet regelmäßig mit einemgroßen Stamm an freien Mitarbeitern – Kontakte, die man inden vergangenen 20 Jahren innerhalb der recht überschau barenAnimationsszene in Deutschland gesammelt hat. Darüberhinaus bietet die Firma zwei Praktikumsplätze an. »Wir verste-hen uns als Studio, das einerseits kreativ arbeitet und Projekteentwickelt, andererseits aber auch im Service bereich fürKunden Animationen erstellt«, definiert Matthias Bruhn dasFirmenprofil.

Animation für Erstkinogänger

Die von Andrea und Ted Sieger kreierte und von John Chambersund Ted Sieger geschriebene »Molly Monster«-Serie soll nunals Langfilm im Kino eine Fortsetzung erfahren, wofür die Film-und Medienstiftung NRW bereits eine Vorbereitungsförde-rung ausgesprochen hat. Als Produzenten agieren, wie schon

bei der Serie, neben dem TrickStudio Lutterbeck die AlexandraSchatz Filmproduktion, Siegers Little Monster GmbH aus derSchweiz und Sluggerfilm aus Schweden. Im Kölner Studio wirdein Großteil der Layouts und der Keyframe-Animation erstellt,»also der kreative Entwicklungsprozess«, so Matthias Bruhn.»Wir sind gerade dabei, das Development zu machen, testendie grafische Entwicklung und die Setdesigns, denn die Weltaus der Serie muss jetzt für die große Leinwand erweitertwerden. Auch die Postproduktion wird in Köln gemacht, dasSounddesign und der Ton beispielsweise von der KölnerSoundvision«, so Bruhn. »Wenn alles gut geht, können wirAnfang nächsten Jahres mit der Produktion beginnen und imHerbst 2015 ins Kino kommen«, erläutert Richard Lutterbeckdie weitere Planung für den rund 70-minütigen Film. »Ziel-gruppe sind die ganz Kleinen und somit auch viele Erstkino -gänger.« Das Buch war gerade in der zehnten Fassung, als dieNachricht vom Preis aus Stuttgart eintraf. »Das ist natürlichfantastisch«, so Lutterbeck, »und wichtig als Qualitätsargumentgegenüber Investoren, Förderern und Verleihern – das hilftungemein.« Mit Senator hat das TrickStudio zwar schon einenfesten Verleiher gefunden, aber »es stehen bis Ende desJahres noch einige Förderentscheidungen an, und da ist einsolcher Preis sicher auch noch mal ein Argument«, erläutertBruhn den Wert der Auszeichnung. Mit dem von der Film- undMedienstiftung NRW geförderten »Fritzi war dabei« ist zugleichschon ein zweiter Kinofilm in Planung. Die in Stuttgart mitdem Animationsdrehbuchpreis ausgezeichnete Geschichteerzählt, wie ein zehnjähriges Mädchen den Mauerfall erlebt.

Teilfinanzierung durch Crowdfunding

Ein weiteres aktuelles Projekt ist die Verfilmung von JoschaSauers »Nicht lustig«. Gemeinsam mit dem CartoonistenSauer haben die Kölner Animations-Spezialisten einen 20-minütigen Piloten produziert. Finanziert wurde er vom Trick-

filmStudio und Sauer selbst. Anderthalb Jahre hat das Teamdaran gearbeitet und viel ausprobiert. Über Crowdfundingkamen innerhalb von sieben Wochen weitere 180.000 Eurovon 10.000 Unterstützern zusammen – »ein fantastischerErfolg«, so Lutterbeck. »Das Crowdfunding ist sehr gut gelaufen,es ist aber nicht möglich, damit eine komplette Serie zu finan-zieren«, räumt Bruhn ein. »Jetzt greifen wir wieder zurück aufkonventionelle Formen der Finanzierung, und das geht nichtohne Fernsehsender. Aber animierte Comedy für Jugendlicheund Erwachsene ist in Deutschland eher ein Novum, auch wennhier jeder die »Simpsons« gut findet. Um das in Deutschlandzu machen, braucht man schon einen Redakteur, der sich wastraut. Da sind wir noch auf der Suche und brauchen dannsicher auch weitere Partner aus dem europäischen Ausland.«

Animierte Apps

Allgemein werde die Finanzierung von Projekten immerschwieriger. Viele Produktionen wandern ins Ausland, Senderkaufen zunehmend im Ausland ein. Man versuche, so viel wiemöglich inhouse oder zumindest in der Region zu realisieren.Lutterbeck: »Da ist die Unterstützung durch die FilmstiftungNRW natürlich absolut wichtig und notwendig – auch was dieÖffnung in Richtung Neue Medien angeht.« Bei den Web -seiten der großen Formate wie »Die Sendung mit der Maus«,»Die Sendung mit dem Elefanten«, »Sesamstraße« oder Kikahaben die Kölner überall mitgewirkt, ebenso die Sandmann-App verantwortet. Aber da die Budgets der Fernsehsender stagnieren oder gar schrumpfen, »müssen wir uns als Studionatürlich schon breiter aufstellen«, so Bruhn. »Dazu gehörenauch Überlegungen, kommerzielle Apps zu produzieren.«

Auf allen Plattformen

TrickStudio LutterbeckVON CHRISTIAN MEYER

Das Kölner TrickStudio Lutterbeck begeistert seit 1987 sein Publikum mit Trickfilmen jeglicher Art. Nach Fernsehen, Websitesund Mobile Apps erobert das Unternehmen um Richard Lutterbeck und Matthias Bruhn nun die letzte Bastion: Mit zweiProjekten wagt es den Sprung auf die große Leinwand.

»Molly Monster – Der Film«, Foto: TrickStudio Lutterbeck

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ARRI baut Kölner Standort aus

»NRW hat große Präsenz«Josef Reidinger, Geschäftsführer der ARRI Film & TV Services, im Gesprächmit Christian Meyer über die strategischen Ziele der Kölner Dependance,den Ausbau des Angebots und über das Potenzial des Standorts NRW.

Herr Reidinger, seit wann gibt es die Kölner ARRI-Dependance und wel-chen Service bieten Sie dort an?Die Dependance wurde 2009 gegründet, ARRI Rental war schon vorher inKöln und wurde dann ausgebaut. Im gleichen Haus befindet sich seitdemdie gesamte High End ARRI Film & TV Dienstleistung.

Warum hat ARRI in Köln eine ARRI Film & TV Zweigstelle eröffnet?Wir haben festgestellt, dass Kinoproduzenten den Standort NRW als sehr wichtig erachtenund sehr viele Filme in NRW produziert werden. Die Infrastruktur ist sehr gut, und wirglauben an das langfristige Potenzial des Standortes NRW.

Aus diesem Grund werden Sie nun auch den Kölner Standort weiter ausbauen? Genau, weil sich NRW an sehr interessanten Projekten beteiligt und sie auch fördert.

Wenn man sieht, wie viele Projekte zum Beispiel auf dem Münchener Filmfest gelaufensind, die in NRW produziert wurden, dann sieht man, dass NRW momentan eine sehr großePräsenz hat. Mit dem neuen Investor der MMC Studios (der Münchener FinanzinvestorDeutsche Unternehmensbeteiligungen AG – DUBAG, Anm. Red.) gehen wir davon aus, dassinternationalen Produktionen in NRW sehr große Chancen eingeräumt werden können. DieFinanzierungen werden verstärkt europaweit zusammengetragen und Kinoprojekte nichtnur alleine aus Deutschland finanziert.

Werden Sie in Köln einige Servicebereiche besonders stark ausbauen?Im Bereich Kino-Grading sind wir am Standort führend und haben uns auch entsprechendpersonell verstärkt. Daneben werden wir in Köln den Bereich Visual Effects weiterausbauen.

Gibt es Schwerpunkte in der Dienstleistung?Nein, wir sind ein Full-Service-Dienstleister, wir bearbeiten Dokumentarfilme und Fernse-hen bis hin zu großen Kinofilmen. Gerade wurden in Köln u.a. »00 Schneider« und »Lager-feuer« fertiggestellt, »Stromberg«, »Schoßgebete« und viele andere Projekte sind in Bearbeitung. Wir diversifizieren da nicht und stellen uns auf die Anforderung des Marktesein. Wir engagieren uns in Köln etwa zunehmend im Bereich Koproduktionen und setzenauf internationale Projekte, was aber nicht bedeutet, dass uns kleine Projekte nicht wichtigwären. Die ARRI Film & TV Fokussierung geht auf jeden Fall in Richtung Kinofilm.

CHRIS HEMSWORTH DANIEL BRÜHL

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A N Z E I G E

Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 15

Josef Reidinger, Foto: ARRI

Projekt aus der Kölner ARRI-Dependance: »00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse«, Foto: Senator

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16 < Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013

Animation & VFX Nachw

»Ich stelle mir einfach vor, dass da jemand ist«, sagt MarioAdorf über seine Arbeit mit einem unsichtbaren Pinocchio.Der Schauspieler ist mittlerweile 83 Jahre alt, seine graue Haar-mähne strahlt prächtig. Eigentlich kann man sich niemandenvorstellen, der besser in die Rolle des Geppetto passen würde,der die Holzfigur eines kleinen Jungen schnitzt, die lebendigwird und ihm Gesellschaft leistet. Schauspielerin ClaudiaFunke sitzt Adorf gegenüber in einem Boot. Mit dem istGeppetto im Bauch eines Wals gestrandet. Ihr Motion-Capture-Anzug fängt die Bewegungen ein, die später verkleinert undauf die animierte Figur im Computer übertragen werden. Sie spricht auch Pinocchios Texte. Auf ihrem Oberschenkelmarkieren zwei Kreuze, auf welcher Höhe Pinocchios Augenungefähr wären. »Ein paar Mal ist es mir aber schon passiert,dass ich ihr ins Gesicht gesehen haben, statt auf ihren Ober-schenkel«, sagt der charmante Adorf schmunzelnd.

Beeindruckender MMC-Set

Setdesigner Bertram Strauß hat einen nach oben offenen,gigantischen Bauch eines Wals geschaffen. An dem beein -druckenden Set in den MMC-Studios stehen diverse PaareGummistiefel parat. Auch Regisseurin Anna Justice trägtwelche. Die braucht sie auch, wenn sie das Innere des Wal -körpers betritt: Die Techniker spritzen das Set vor jedem Drehmit Schläuchen aus, damit der Boden und die Wände schönfeucht glänzen. Justice hat bereits einige Erfahrung mit Kinder-buchverfilmungen durch Projekte wie etwa »Max Minsky +ich« und »Die verlorene Zeit« gesammelt.

Für ihre Flucht aus dem Walbauch entwickeln Geppetto undPinocchio die Idee, dass der Wal sie herausniest. Mit PinocchiosNase, die bei jeder Lüge länger wird, wollen sie das Tier amGaumen kitzeln. »Du magst keinen Kuchen?«, fragt Geppetto.»Ich hasse Kuchen«, sagt Claudia Funke alias Pinocchio. Diewachsende Nase deutet sie mit einem Besenstil an. »Und Dumagst auch keine Schokolade?« »Und Du bist auch nicht ausHolz?« Die Nase wächst und wächst. Geppettos Plan scheintzu gelingen, ein eigentümliches Geräusch vom Band deutetauf das Niesen des Wals hin, eine Windmaschine bläst wie derAtem des riesigen Säugetiers in Geppettos Gesicht.

Mario Adorf in Bestform

Lügen kann manchmal nützlich sein. Diese Erfahrung hatMario Adorf auch schon gemacht, wie er später offenherzigverrät. »Ich lüge öfter. Denn ich glaube an die gute Seite der Lüge. Das ist eher eine barmherzige Angelegenheit; mitder Wahrheit würde man die Leute beleidigen«, sagt derSchauspieler, der bereits in einer »Pinocchio«-Verfilmung von1972 mitgespielt hat, damals allerdings nicht Geppetto, sondernden Zirkusdirektor, den in der neuen Fassung Ulrich Tukurverkörpert. Nach einigen Proben wird die Szene gedreht. Ersteine Fassung mit Claudia Funke, um ihre Bewegungen aufzu-zeichnen, dann eine ohne sie. Nun ist Adorf auf sich alleingestellt und spricht mit einem Pinocchio, den es noch garnicht gibt. Nachträglich wird die animierte Figur in das Bildeingepasst. »Adorf hat so eine Präsenz«, sagt Anna Justice,»die lässt sich durch nichts verdrängen«. Auch nicht durcheine kleine Figur.

Neue Produktionstechnik

Pinocchio ist ein kleiner Junge, »derüber die Stränge schlägt«, sagt BrigittaMühlenbeck, Leiterin des Programm-bereichs Kinder und Familie beimWDR. Der Junge lerne, sich als sozia-les Wesen zu begreifen, »Pinocchio«sei also die Geschichte einer Sozialisa-tion. Anna Justice mache aus demStoff einen sehr heutigen Film. AußerPinocchio gibt es in der Neuver -filmung noch eine zweite animierteFigur: Coco, die Grille. Diese Art derVermischung aus Real- und Anima-tionsfilm ist bisher in Deutschlandnoch eher ungewöhnlich. Der Film wirdkomplett in NRW animiert, die Aufgabenteilen sich B-Water Studios in Köln undLAVAlabs in Düsseldorf, beide Experten aufdem Gebiet der Visual Effects. Die Film-und Medienstiftung NRW fördert denEvent-Zweiteiler mit 1,5 Millionen Euro,weil der Film den »Eintritt in eine neueProduktionstechnik in NRW« markiert,erklärt Filmstiftungs-GeschäftsführerinPetra Müller. »,Pinocchio’ ist ein zeitge-nössisch weiterentwickeltes Klassiker -projekt und für Studio- und Filmland NRWetwas Besonderes«, sagt Müller. BrigittaMühlenbeck vom WDR betont, wie froh siesei, »dass die Filmstiftung aus dem Gedankender Standortförderung heraus uns dieMöglichkeit gegeben hat, diese Entwicklungin NRW voranzutreiben.«

Die Außenszenen des Projekts entstandenin der Türkei, wo man »unverbrauchteSets zu guten Bedingungen vorgefundenhabe«, wie Producerin Anemone Müllererzählt. Mit Google Earth habe man dasDorf an einem See gefunden und mittelsFarbe umdekoriert, denn »Pinocchio«spielt eigentlich in Italien. Dort zu drehen,sei allerdings zu teuer, sagt die Producerin.Neben Mario Adorf und Ulrich Tukurstanden noch Inka Friedrich, BenjaminSadler, Floria Lukas und Sandra Hüller vorder Kamera von Mathias Neumann fürden Event-Zweiteiler, zu dem AlexandraMaxeiner das Drehbuch schrieb. »Pinocchio« ist eine Koproduktion von ARD,WDR und FFP New Media (Produzent:Michael Smeaton).

Viel mehr als nur Postproduktion

Der Technik kommt in »Pinocchio« großeBedeutung zu. Schließlich entsteht die Haupt -figur, der kleine Pinocchio, durch 3D-Anima-

tion im Computer. Die Mitarbeiter der B-Water Studios in Kölnerwecken die Figur mit all ihren Bewegungen virtuell zumLeben und haben sie auch entworfen. Pinocchio sollte nicht soaussehen, wie die vielen clownartigen Figuren aus früherenPinocchio-Filmen, sondern einzigartig und neu interpretiert –»ein kleiner frecher Junge, ein richtiger Frechdachs«, wieMario Adorf am Set sagt.

Die Basis für die Bewegungen von Pinocchio wurde am Set mitPerformance Motion Capture aufgenommen: SchauspielerinClaudia Funke ist in einen Motion-Capture-Anzug geschlüpftund hat stellvertretend für Pinocchio am Set die Figur gespielt.»Die Aufnahme direkt im Zusammenspiel mit den anderenSchauspielern und in der realen Filmumgebung bringt vieleVorteile«, sagt Jens Piesk von den B-Water Studios. Die Reak-tion von Pinocchio auf die realen Schauspieler sei auf dieseWeise lebendiger und flüssiger, die Figur passe fast automatischmit ihren Bewegungen in das Filmbild, erklärt der Geschäfts-führer von den 2012 von Dirk Hampel gegründeten B-WaterStudios, die sich auf 2D- und 3D-Charakteranimation speziali-siert haben.

Die Herausforderung für Piesk besteht darin, Pinocchio»glaubwürdiges Leben« einzuhauchen und die 3D-Animationso in das Realbild zu integrieren, dass man den Unterschiedzwischen virtueller und real gefilmter Welt nicht mehr sieht.Dafür müssen Licht und Schatten auf dem virtuellen Pinocchio

dem echten Filmlicht perfekt nachempfunden werden.»Für uns war es eine besondere Ehre und schöne

Herausforderung, dass unsere virtuelle Figur miteinem Schauspieler von der Qualität von

Mario Adorf zusammenspielen darf«,sagt Dirk Hampel. Etwa ein Jahr

dauert der ganze Prozess – von demDesign der Figur über das Story -board bis zur fertigen Produktion.Auch Coco, die Grille, entsteht inden Kölner Studios, sie ist diezweite animierte Figur im Film.

Spezialisten aus Köln und Düsseldorf

Der letzte Teil der Fertigstellung liegt bei der Firma LAVAlabs in Düsseldorf, die bis Juni noch als Gradient Effects-Ableger firmierte. Die Düsseldorfer VFX-Spezialisten fügen den in Köln entstan-denen Pinocchio in die realen Bilder ein

(Compositing), verbinden also Animationmit den am Set entstandenen Aufnahmen. Außerdem

machen sie digitale Set-Erweiterungen und ganz amEnde noch die Farbkorrektur gemeinsam mit

dem Kameramann, damit der Film eineneinheitlichen Look bekommt. Die Zusammen-arbeit mit den Kölner Kollegen laufe sehr gut,sagt Michael Brink, einer der geschäftsfüh-renden Gesellschafter von LAVAlabs.

»Der Begriff Postproduktion trifft nicht das, waswir machen«, erklärt Rolf Mütze, der mit Brink dieFirma leitet. »Wir arbeiten schon in der Planungs-phase an der Entstehung des Filmes mit.« Dasfange bereits vor dem Dreh an, wenn man

gemeinsam überlegt, welche Sets im Studioentstehen und welche am Computer, weil

es günstiger und einfacher sei, erklärt der3D-Animations-Spezialist. So komplettierter digital den Bauch des Wals nach vorne

und hinten, schafft ein Maul und eine obere»Decke«, die im Studio schon wegen derScheinwerfer offen bleiben musste. Für dieVisual Effects ist ein Mitarbeiter mit am Setund berät die Crew. Der reale Raum desWalbauchs wurde vermessen und fotografiert,damit man im Computer die richtigenGrößenverhältnisse hat und die Kamerabewe-gungen nachempfinden kann.

Das finale Ergebnis wird nach und nach inden Schnitt eingesetzt, bis der Film mit allen

Effekten und Animationen fertig gestellt ist.Noch bis November, schätzt Michael Brink,

werden er und seine Mitarbeiter mit »Pinocchio«beschäftigt sein. Das Einfügen von Animation inRealfilm sei etwas Neues und Besonderes fürNRW. Brink: »Wir freuen uns sehr, hier unsere

Erfahrung aus der Character Animation ineinem TV-Mehrteiler einbringen zu können«.

ARD-Weihnachtszweiteiler entsteht derzeit in NRW

PinocchioDie Abenteuer des »Pinocchio« mit Mario Adorf in der Rolle von PinocchiosSchöpfer Geppetto werden zu Weihnachten in der ARD laufen. Der Zweiteilervermischt auf neue, ungewöhnliche Weise Real- und Animationsfilm. Dabei sind inder gesamten Produktionskette – von den ersten Entwürfen bis zur fertigenFassung – Spezialisten aus NRW am Werk.

VON MARION MEYER

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 17

AB 19. SEPTEMBER IM KINO

A N Z E I G E N

Neues aus der BiTS

Emmy für IserlohnKonstantinos Sampanis,Student an der privaten Busi-ness and Information Tech-nology School Iserlohn, hatim Juni einen Emmy für »Six Feet Deep« in der Kate-gorie Studenten-Kurzfilmund damit den wichtigstenFernsehpreis der USA gewonnen. »In erster Linie

eine Bestätigung für unsere Arbeit an diesemFilm und darüber hinaus natürlich einezusätzliche Motivation für mich, viele weitereFilme zu drehen«, sagt der 22-Jährige, derwegen der Abschlussprüfungen seinesCommunication & Media Management-Studiums nicht zur Preisverleihung reisenkonnte. Amerikanische Crew-Mitglieder deswährend eines Auslandssemesters an der Uniin San Diego realisierten Films nahmen fürihn den Preis in Las Vegas entgegen. Sampanisplant die Verfilmung einer Kurzgeschichtevon Siegfried Lenz, ein Umzug nach Düssel-dorf steht kurz bevor.

> www.bits-hochschule.de

Neues aus der FH Dortmund

Deutsche Chion-AusgabeProfessor Jörg Lensing, tätig im StudiengangFilm/Fernsehen im Fachbereich Design derFachhochschule Dortmund, hat das Standard-werk »L’audio-vision – Son et image aucinéma« zu Fragen der Audio-Vision im Filmnun beim Verlag Schiele & Schön auf Deutschherausgegeben: »Audio-Vision – Ton und Bildim Kino« ist Michel Chions Reflexion überaudiovisuelle Wechselwirkungen im Tonfilm.Das Grundlagenwerk aus dem Jahr 1991 liegtnun endlich in deutscher Übersetzung vorund wird ergänzt um ein umfangreichesNachwort, in dem Michel Chion seine zum Teilneu entwickelte Terminologie in einhundertBegriffen ausführlich und mit zahlreichenbenannten Beispielen annähernd lexikalischerläutert. »Audio-Vision – Ton und Bild imKino« ist zum Preis von 39,90 Euro erhältlich.

> www.fh-dortmund.de

KonstantinosSampanis

Emmy-Gewinner: »Six Feet Deep«, Fotos: Konstantinos Sampanis

Nachwuchs

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Nachwuchs

Neues aus der KHM

Locarno-Erfolg, Showcaseund kurzundschönDie Kunsthochschule für Medien Köln war auf dem Filmfestivalin Locarno (7. bis 17. August) mit dem Experimentalfilm »Duringthe Day my Vision is perfect« vertreten. Der zehn minütigeKurzfilm von Benjamin Ramírez Pérez erlebte seine Urauf -führung im PalaVideo Theater in Anwesenheit des Regisseurs,der seit 2009 mit Schwerpunkt Animation und Experimentalfilman der KHM studiert. Er lief in der Sektion »Fuori Conccurso«,die sich erstmals der Erforschung neuer Erzählformen undinnovativer Filmsprachen widmete. Im Mai wurde er bereitsfür seinen ersten experimentellen Kurzfilm »Gradually« mitdem Preis der Deutschen Filmkritik 2013 beim EuropeanMedia Art Festival in Osnabrück ausgezeichnet.

Der jährliche Showcase der KHM findet in diesem Jahr am 9.und 10. Oktober im Cinenova statt. Der Showcase präsentiertProduzenten, Redakteuren und Vertretern der Förderanstaltensowie der Presse neue Arbeiten von Studenten. In konzentrier-ter Atmosphäre werden Spiel- und Dokumentarfilm, Anima-tion und Werbung aus dem letzten Jahr gezeigt. Eine Einladungfür die Veranstaltung kann unter [email protected] angefragtwerden. Bei dem von WDR und der KHM veranstalteten Kurzfilmfestival kurzundschön gibt es in diesem Jahr, nebenden bisherigen Kategorien (Kurzfilm, Werbefilm / Social Spot,Motion Art, Mobil & Vernetzt und Drehbücher für einen Kurzkrimi des WDR) den neuen Preis »kurzkinoXXS« für Infos-creens. In der WDR-Spezialkategorie wird ein neuer Vorspannfür die Sendereihe »Menschen hautnah« gesucht. Am 6.November findet die feierliche Preisverleihung im Kölner Cinenova Kino mit prominenten Filmschaffenden statt.

> www.khm.de

Neues aus der ifs

Neue Weiterbildungen,neuer ProfessorVom 3. bis 7. September findet an der ifs internationalen film-schule köln ein Sommercamp zum Thema »Grenzgänger«statt. Damit reagiert die ifs auf die Arbeitszusammenhängevon Filmemachern, die sich immer wieder in technischen,dramaturgischen oder zwischenmenschlichen Bereichen mit der Notwendigkeit von Grenzziehung oder Grenzüber-schreitung konfrontiert sehen. Die ifs-Camps sind eine neueinterdisziplinäre Art der Weiterbildung, in der die bewährtenWork shops der einzelnen Fachbereiche (Drehbuch, Schauspiel,Produktion, Editing Bild & Ton und Visual Art) nun zweimaljährlich zusammengefasst unter einem übergeordnetenThema angeboten werden. Das ifs-Sommercamp richtet sichan Alumni und etablierte Film- und Medienschaffende, diesich in ihrem Department weiterbilden. Anmeldeschluss istder 14. August.

Im Weiterbildungsprogramm Schauspiel findet vom 17.September bis zum 3. Dezember an zehn Terminen daswöchentliche Workout »Die Arbeit vor der Kamera« fürprofessionelle Schauspieler statt. Neben Mark Zak, der dasWorkout seit 2002 als Dozent leitet, ist als Gast Casting-Direktor Emrah Ertem eingeladen. Bewerbungsschluss ist der 5. September.

Am 14. und 15. September präsentiert die ifs ihr Weiterbil-dungsangebot – von Interactive Media über Szenenbild undKostümbild bis hin zur Masterclass Non-Fiction – auf derWeiterbildungsmesse in den Kölner Sartory Sälen. Und am 20. und 21. September informiert sie auf der SchülermesseEinstieg in der Dortmunder Westfalenhalle über ihr Ausbildungs-angebot.

Im Rahmen der Reihe »ifs-Begegnung« wird am 18. Septemberum 19 Uhr im Filmforum NRW der mehrfach ausgezeichneteDokumentarfilm »Black Box BRD« (2001) gezeigt. Im Anschlussan die Vorführung findet ein Gespräch mit Regisseur AndresVeiel statt. Der Eintritt ist frei.

Eine Personalie kommt aus dem Fachschwerpunkt Visual Arts:Der international erfahrene VFX-Supervisor und Visual ArtistRolf Mütze (»Der Hobbit«, »Cloud Atlas«) hat im Juli eineProfessur in Vertretung übernommen. Rolf Mütze war bereitsim Rahmen eines 3D-Animationsseminars an der ifs tätig.

> www.filmschule.de

Mediadesign HochschuleTim Bruysten ist Professor an der privatenMediadesign Hochschule in Düsseldorf.Studenten schließen hier sowohl als Bachelorof Science als auch als Master of Arts in Game-design ab. Alexander Scholz sprach mit demKommunikationsdesigner darüber, was esbraucht, um ein Gamedesigner zu werdenund warum man gerade in NRW mit denentsprechenden Kompetenzen gefragt ist.

An wen richtet sich der Studiengang Gamedesign? Das Studienangebot richtet sich an alle Abiturienten undSchulabsolventen mit Fachhochschulreife, die sich für Spieleund die Spieleentwicklung interessieren. Spieleentwicklung istein durchaus komplexes Thema mit zahlreichen Facetten, indenen viele verschiedene Charaktere ihren individuellenSchwerpunkt finden können. Da bedarf es Experten fürDramaturgie, Narration, Spielregeln, Spieltheorie, Strategie,Balancing, Graphik-Design, Compositing, Künstliche Intelligenz,Mathematik, Physik, Sound, Musik und viele weitere Disziplinen.Die Bewerber sollten vor allem Neugierde für einige dieserThemen, Spaß an Teamarbeit, Flexibilität und Lernbereitschaftmitbringen.

Wie kann man sich die Studienatmosphäre an der MD.H imStudiengang Gamedesign vorstellen?Teamorientiert, kreativ und voller Leidenschaft. Gamedesignlernt man nicht, vielmehr wird man zum Gamedesigner.Diesen Beruf kann man nur als Berufung leben. Und das zeigtsich schon im Studium! Das Engagement und die Detailverliebt-heit bringen viele schon mit. Wir zeigen ihnen dann diegroßen Zusammenhänge und natürlich sehr viel technisches,organisatorisches und wissenschaftliches Expertenwissen unddetaillierte Fachkenntnisse.

Was macht den Standort NRW für eine Einrichtung wie dieMD.H und für Studenten – speziell in Bezug auf den Studien-gang Gamedesign – so attraktiv?NRW, besonders Düsseldorf, hat eine exzellente Logistik imHerzen von Europa und ist aus genau diesem Grund ein Stand-ort für viele Unternehmen aus der Games-Industrie. Es wartenzahlreiche Unternehmen der Gamesbranche jedes Jahr aufunsere Absolventen. Aber nicht nur das, auch die Film- undFernsehbranche rekrutiert für ihre Special-Effects-Teams sehrgern Gamedesigner – von der Werbe- und PR-Branche einmalganz zu schweigen. Das ist ein Vorteil für unsere Studenten.Praktika, Studentenjobs und ihr Praxissemester können hier inder Region bei namhaften Unternehmen absolviert werden –mit Sicherheit auch ein Pluspunkt, der zu unserer sehr gutenVermittlungsquote von 87 Prozent beiträgt. Aber auch vonden Förderprogrammen des Landes haben schon Absolventenbei der Gründung ihres eigenen Gamestudios profitiert. Außer-dem haben wir aufgrund unserer praktischen Anbindung Zugriffauf Dozenten aus der Praxis. So ist zum Beispiel der Chef-Produzent einer weltweit erfolgreichen Spieleschmiede ausunserer näheren regionalen Umgebung seit Jahren ein sehrgern gesehener Gastdozent.

Cologne Game LabBjörn Bartholdy und Gundolf Freyermuthgründeten 2010 das Cologne Game Lab (CGL)unter dem Dach der Fachhochschule Köln.Seitdem wird in der Kölner Südstadt rund umdas Thema Gaming gelehrt, weitergebildetund natürlich studiert. Magazin-Autor Alexander Scholz sprach mit Björn Bartholdyüber den Studiengang Game Design.

Welche Motivation gab es für die FH Köln,das Cologne Game Lab zu gründen?

An der FH Köln finden bereits seit Jahren diverse Aktivitätenrund um das Thema digitaler Spiele statt. Das Institut Spiel-raum oder die im kommenden Jahr bereits zum fünften Malstattfindende Konferenz »Clash of Realities« sind nur zweiBeispiele hierfür. Mit dem CGL will sich die FH Köln als führendestaatliche Hochschule im Bereich der Game Education inDeutschland positionieren. Bereits 2006 haben wir mit derPlanung begonnen, es dauerte dann allerdings noch bis 2010,um die nötigen Mittel zu akquirieren.

Wie gehen Sie damit um, dass das öffentliche Bild von digita-len Spielen eher negativ geprägt ist?Wir versuchen, am CGL neben der Dimension des Unterhal-tungsmediums zahlreiche andere Aspekte von Videogames inden Vordergrund zu rücken. Da ist zum einen das Feld derkünstlerischen Spiele, welche wir unter anderem im Rahmendes »Notgames Fests« vom 19. bis zum 23. August präsentieren,aber auch der Themenkomplex »Serious Games« – also Spiele,die nicht nur unterhalten wollen. Diese Rubrik findet sich auchin unserer Forschungsarbeit wieder und wird in vielen unsererMaster-Arbeiten aufgegriffen.

Welche Möglichkeiten haben die Studenten mit den Qualifi-kationen, die sie im Studiengang Gamedesign erwerben?Unsere ersten Absolventen agieren in unterschiedlichstenmedialen Feldern. Das reicht von der Gründung eines Studiosfür Serious Games über den Bereich Audio Games und diebildende Kunst bis hin zum Fernsehen. Thematisch stehen diedigitalen Spiele zwar in großen Lettern über dem CGL, inhaltlichwollen wir daneben aber auch Innovation im Fernsehkontext,in künstlerischen Projekten und nicht zuletzt in der wissen-schaftlichen Reflexion non-linearer Medien initiieren. Vor demHintergrund einer breiten Medienlandschaft bieten sich denAbsolventen zahlreiche Möglichkeiten in NRW. Wir sind derfesten Meinung, dass unser Land großen Bedarf an innovativenKräften hat.

Wie schaffen Sie im Unialltag Raum für diese Innovation?Wir ermutigen unsere Studierenden zu experimentieren. Soentstehen spannende Projekte, die sich nicht immer klar denindustriell geprägten Genres zuordnen lassen. Kollaborationwird groß geschrieben, nicht nur unter unseren Studierenden– in diesem Wintersemester haben wir Bewerber aus zehnNationen akzeptiert – sondern auch in der Zusammenarbeitmit externen Partnern. Das Institut fungiert als »CreativeSpace« und atmet Internationalität.

Tim Bruysten, Foto:bruysten.com

Björn Bartholdy,Foto: CologneGame Lab

Cologne Game Lab und Mediadesign Hochschule

Games studieren in NRWIm öffentlichen Diskurs bestimmen oft Vorurteile die Diskussion überComputerspiele. Dass es sich beim Spielen, aber noch viel mehr beim Entwerfenund Programmieren dieser Games, um eine sehr komplexe Angelegenheit, mithinum eine Kunst handelt, mag vielen deshalb noch ein wenig fremd erscheinen. DasCologne Game Lab und die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf haben längstbegriffen, dass die Fähigkeit, Spiele kreativ auszuarbeiten, sowohl beiStudierenden als auch in der freien Wirtschaft äußerst gefragt ist und bietendeshalb entsprechende Studiengänge an.

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 19

Sets, Drehorte, Dreharbeiten

In Suite 239 sind an diesem 22. Drehtag – einer von insgesamt33, davon 25 Drehtage in NRW – mehrere Geschäftsleute inDamenbegleitung zu einem besonderen Menü geladen: Esgibt exotisch-erotisches »Love Food«. In seinem Roman »DerKoch« erzählt der Schweizer Erfolgsschriftsteller Martin Sutervom tamilischen Kriegsflüchtling Maravan, der gemeinsam mitseiner lesbischen Freundin Andrea einen Catering-Service mitkunstvoll zubereiteten ayurvedischen Gerichten eröffnet.Dank der aphrodisischen Wirkung des Essens wird das Unter-nehmen quasi über Nacht zu einem großen Erfolg bei derwohlhabenden Züricher Gesellschaft. Unfreiwillig kommtMaravan so aber auch mit zwielichtigen Geschäftsleuten inKontakt, die mit dem Krieg in seiner Heimat Geld verdienen.

In Suters Roman trifft Molekularküche auf Kapitalismuskritik,allerdings in einer – nicht allein wegen der ausschweifendenSchilderung der Essenszubereitung – alles andere als filmischenForm. So war es für Regisseur Ralf Huettner (»Vincent willMeer«, »Ausgerechnet Sibirien«) wichtig, sich vom Roman frei zu machen. Den Kontakt zu Autor Martin Suter habe erbewusst reduziert, sagt Huettner, und stattdessen in zwei -jähriger Arbeit mit der Drehbuchautorin Ruth Thoma eineeigene Sichtweise auf die Geschichte gefunden. »Als Regisseurmuss ich mir eine Grundstimmung aus dem Roman heraus-nehmen, die mir gefällt«, sagt Huettner, »und ich muss dieFiguren mehr verdichten und genauer erzählen, als das ineinem Roman notwendig ist.« Wichtig ist Huettner: »Bei unsist Kochen Arbeit, Schweiß und Stress.« Und: »Ich will kein inschönen Table Shots präsentiertes Essen. Wir wollen in dieEmotionen hineingehen.« So wird viel Handkamera die Ästhetikdes Films prägen und ein dichtes Erzählen, auch ohne konven-tionelle Establishing Shots.

Ein Dortmunder Molekularkoch am Set

Nicht ganz einfach war für die deutsch-schweizerische Kopro-duktion, bei der die Film- und Medienstiftung NRW mit600.000 Euro am Budget von 4,3 Millionen beteiligt ist, dieBesetzung der Hauptrolle des Maravan. Denn es stellte sichals unmöglich heraus, in Deutschland einen passendenindischstämmigen Schauspieler zu casten. Fündig wurde mandann in London mit dem jungen Hamza Jeetooa. Den Partseiner Freundin und Geschäftspartnerin Andrea übernimmtJessica Schwarz. In der heutigen Szene jedoch in Suite 239 desBensberger Schlosshotels spielen die beiden Hauptfiguren nur eine Nebenrolle, agieren im Hintergrund, während dievorfreudig erregten Geschäftsleute, angeführt von Eric Dalmann(gespielt von Hanspeter Müller-Drossaart), eintreffen.

Orangene Phalli aus Agar-Agar

Wenige Meter weiter bereitet unterdessen in einem blassgelbgestrichenen Doppelzimmer der Koch Heiko Antoniewiczjenes Liebesessen zu, das für die Story so zentrale Bedeutunghat. Antoniewicz hat bereits für Martin Suter die Speisen imRoman komponiert, inklusive Rezeptanhang, und ist beimFilmdreh stets vor Ort, wenn er gebraucht wird. Zwar sei dasEssen für den Film vor allem auch nach seiner Farbigkeitzusammengestellt worden, doch sei – anders etwa als beiFotoshootings für Kochbücher – alles auch wirklich essbar. Das sei er sich einfach schuldig, meint Antoniewicz, »dafür binich zu sehr Koch«. Der Molekularkoch aus Dortmund spricht

über die Vorzüge von Agar-Agar gegenüber Gelatine im heißenScheinwerferlicht, erklärt die Funktion von Calciumlactat undAlginat. Für die nächste Szene produziert er gelatinierteAperolkügelchen, in die mit einer Spritze einzeln Luft injiziertwird, damit sie im Sektglas oben schwimmen. Ein Beispiel fürdie vielfach beschworenen »Geschmacksexplosionen« dermolekularen Küche. »Was nicht funktioniert, ist quatschen

und machen«, sagt Antoniewicz. Und produziert dabei wie alsBeleg ein paar verunglückte Aperolkugeln. Seine aufwändigerenKreationen für den heutigen Drehtag stehen bereits nebenanam Set auf dem Tisch: Kleine orangene Phalli aus Agar-Agar,angerichtet auf silbernen Hackmessern, daneben, drapiert aufschwarzem Porzellan, blutrote Herzen aus Marzipan.

Jessica Schwarz ertappt

Aber weil Ralf Huettner in erster Linie nicht das Essen,sondern die Figuren in Szene setzen will, bleiben die pikantenGaumenfreuden im Hintergrund, während die Kamera vonTommy Wildner sich ganz nah am Geschehen bewegt. Miteinem schwizerenglischen »Haff fann, allerseits!« liefert einHotelangestellter (Max Rüdlinger) das Grüppchen amüsier -williger »Love Food«-Kunden in der Suite ab. Wieder undwieder der gleiche Ablauf, die gleichen Satzwechsel. RegisseurRalf Huettner, in kurzer Hose und dunkelblauem Langarmshirt,korrigiert nur knapp: »A little bit more cynical, not toofunnny.« Nach fünf oder sechs nahezu identischen Durchgän-gen vom Austausch der Begrüßungsküsschen lockert Hans -peter Müller-Drossaart alias Dalmann mit trockener Selbst -ironie die Stimmung: »Kann man besser machen, aber nichtmit uns.«

Während die Geschäftsleute samt ihrer Escort-Begleiterinnengleich weiter in den Nebenraum geführt werden, steht JessicaSchwarz als Mitgastgeberin Andrea barfuss und bekleidet miteinem hellblauen Sari am Tisch. Zwar hat sie in dieser Szenenur einen kurzen Satz (»Mit Kohlensäure oder normalesWasser«), aber die Aufgabe, sinnlich auszusehen, erfüllt sietadellos. Zwischen den Takes zieht es sie verstohlen zu einerder Schubladen im Hotelmobiliar, in der Süßigkeiten deponiertsind. Und sollte jemals irgendwo ein Preis für den charman -testen Blick vergeben werden, der sagt: »Huch, ich bin ertappt,aber das bleibt doch unser Geheimnis!«, dann brauchen andereSchauspielerinnen gar nicht erst anzutreten.

Am Set von »Der Koch«

Love-Food aus BensbergFür die Verfilmung des Martin-Suter-Romans »Der Koch« doubeln die luxuriösenRäume des Schlosshotels Bensberg ein Hotel in Zürich. Gleich ein ganzer Gang istfür die von Regisseur Ralf Huettner angeführte Filmcrew frei gehalten worden, sodass das ungewöhnliche Treiben den übrigen Hotelgästen wohl ganz verborgengeblieben wäre, wenn nicht draußen ein Hubwagen stünde, der Scheinwerfer aufdie Fenster der Suite im 2. Stock richtet.

VON CHRISTIAN SEEBAUM

Jessica Schwarz und Hamza Jeetooa, dem Koch der magischen Speisen. Foto: Philippe Antonello/Senator Film

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»Tatort« Dortmund Am 16. Juli begannen die Dreharbeiten zum vierten »Tatort«aus Dortmund mit Jörg Hartmann, Anna Schudt, Aylin Tezelund Stefan Konarske. In »Auf ewig Dein« müssen die vierKommissare den Mord an einem zwölfjährigen Mädchenaufklären. In Szene gesetzt wird der TV-Krimi von Dror Zahavi,in weiteren Gastrollen zu sehen sind Florian Bartholomäi,Caroline Ebner und Jo Weil. Außerdem wieder mit dabei sindThomas Arnold als Rechtsmediziner Jonas Zander und RobertSchupp als Hauptkommissar Krüger. Der »Tatort« ist eineProduktion der Colonia Media Filmproduktion (Produzentin:Sonja Goslicki) im Auftrag des WDR (Redaktion: Frank Tönsmann). Die Dreharbeiten laufen noch bis 14. August. DerSendetermin in 2014 steht noch nicht fest.

> Colonia Media, Tel. (0221) 9514040;[email protected]

Hüter meines BrudersKöln erlebte Ende Juni den Start der Dreharbeiten zu der WDR-Kinokoproduktion »Hüter meines Bruders« mit SebastianZimmler, Robert Finster und Nadja Bobyleva. Das Filmdebütvon Maximilian Leo wurde von Susanne Finken geschrieben.In dem leise erzählten Drama geht es um die Beziehungzweier Brüder und die Frage nach Schuld und Verantwortung.Auf der Suche nach Hinweisen über den Verbleib seinesBruders Pietschi (30) stellt Gregor (32) fest, wie wenig ereigentlich über diesen weiß. Der 90-minütige Film entsteht in Köln, Leverkusen und an der Oosterschelde im Rahmen der Nachwuchsreihe Sixpack, einer von WDR und Film- undMedienstiftung NRW gemeinsam finanzierten Reihe. DasDrehende war für den 1. August geplant. Produzent ist dieAugenschein Filmproduktion (Jonas Katzenstein, MaximilianLeo). Die WDR-Redaktion hat Götz Schmedes. »Hüter meinesBruders« soll 2014 in die Kinos kommen.

> augenschein Filmproduktion, Tel. (0221) 16950500;[email protected]

HeldtAm 1. Juli begannen die Dreharbeiten für die zweite Staffelder ZDF-Krimi-Serie »Heldt« mit Kai Schumann in der Titelrolleals Kommissar Nikolas Heldt. Bis Ende November 2013 entste-hen in Köln und Bochum insgesamt zwölf neue Folgen als ZDF-Auftragsproduktion der Sony Pictures Film- und Fernsehpro-duktion, Köln. An der Seite von Kai Schumann ermitteln JanineKunze als Staatsanwältin Ellen Bannenberg sowie Hauptkom-missar Detlev Grün alias Timo Dierkes. In weiteren Hauptrol-len spielen unter anderen Felix Vörtler, Yunus Cumartpay,Angelika Bartsch und Steffen Will. In Gastrollen sind Grit Böttcher, Petra Nadolny, Ralf Richter, Tilo Prückner, DominicBoeer, Tanja Wenzel und andere zu sehen. Ulrike Hamacher(Folgen 1-4), Andreas Morell (Folgen 5-8) und Philipp Osthus(Folgen 9-12) führen Regie nach Büchern von Lorenz Lau-Uhle(Headautor), Marko Lucht, Sabine Glöckner, Claudia Römer,Monika Sandmann und Dirk Udelhoven, Berthold Probst, RalfLeuther und Peter Dommaschk sowie Andrea Brown. DieRedaktion beim ZDF hat Berit Teschner.

> Sony Pictures Film und Fernseh Produktions, Tel. (0221) 933800; [email protected]

Tausend und ein StreitSeit 1987 richten die Kunsthochschule für Medien Köln undder Westdeutsche Rundfunk jährlich den internationalenWettbewerb kurzundschön für junge Kreative aus. Im letztenJahr wurde als WDR-Sonderkategorie ein »Drehbuch für einenKurzkrimi« ausgelobt. Als Preis produziert der WDR die Film-idee des Gewinners Sebastian Binder, der selbst Regie führt,nun in Eigenproduktion. So wurde ab dem 11. Juni in Köln-Bocklemünd »Tausend und ein Streit« aufgenommen, in demdie als Kölner »Tatort«-Kommissare bekannten SchauspielerDietmar Bär und Klaus J. Behrendt die Hauptrollen übernom-men haben. Die Redaktion haben Andrea Hanke und HenrikeVieregge. Seine Kinopremiere wird der Kurzkrimi bei der»kurzundschön«-Preisverleihung am 6. November 2013 feiern.Die TV-Erstausstrahlung erfolgt voraussichtlich am Ende desJahres auf Einsfestival.

> Kunsthochschule für Medien Köln, Tel. (0221) 201890;[email protected]

Mord mit Aussicht Seit dem 4. Juni steht Caroline Peters als Sophie Haas für diedritte Staffel der ARD-Erfolgsserie »Mord mit Aussicht« vorder Kamera. Nach 27 Drehtagen im ersten Block werden dieAufnahmen vom 5. August bis voraussichtlich 27. Septembermit mehreren NRW-Motiven fortgesetzt. Auch in den 13neuen Folgen muss sich die Exil-Kölnerin mit den Eigenheitenprovinziellen Verbrechertums herumschlagen. UnverzichtbareUnterstützung im Eifel-Revier leisten wie gewohnt DietmarSchäffer, gespielt von Bjarne I. Mädel, und Bärbel Schmiedalias Meike Droste. Und natürlich wacht Petra Kleinert alsHeike Schäffer auch in Staffel drei unermüdlich über das Wohlihres »Bären«. »Mord mit Aussicht« ist eine Produktion derKölner Pro TV Produktion (Produzenten: Peter Güde, AndreasLichter) im Auftrag der ARD-Gemeinschaftsredaktion »Serienim Hauptabendprogramm«. Zu den Autoren gehören BenjaminHessler, Lars Albaum, Christoph Benkelmann, Dietmar Jacobsund Sonja Schönemann. Regie führen u.a. Christoph Schnee,Kaspar Heidelbach und Lars Jessen. Die Redaktion liegt bei Nina Klamroth (WDR). Das Erste zeigt die dritte Staffelvoraussichtlich ab Herbst 2014.

> Pro TV Produktion, Tel, (0221) 82007711; [email protected]

HerzensbrecherNoch bis Ende August werden in Köln, Bonn und Umgebungdie Dreharbeiten für die zehnteilige ZDF-Familienserie»Herzensbrecher« fortgesetzt, die am 8. April begannen. Esproduziert itv Studio Germany, Gerda Müller, Köln, inZusammenarbeit mit Kromschröder & Pfannenschmidt imAuftrag des ZDF. Simon Böer spielt in der neuen ZDF-Serieeinen Pastor und alleinerziehenden Vater von vier Söhnen,der eine evangelische Gemeinde übernimmt. In weiterenRollen stehen unter anderen Annika Ernst, Gerrit Klein, Maurizio Magno, Lukas Fabio Karlsch, Tom Hoßbach, TamaraRohloff, Jochen Kolenda und Wilfried Dziallas vor der Kameravon Stephan Schuh. Die Drehbücher zu der neuen ZDF-Vorabendserie hat Christian Pfannenschmidt geschrieben.Regie führt in Folge eins und zwei Christian Theede, in derdritten und vierten Folge Imogen Kimmel. Es wird an insgesamt70 Drehtagen gedreht. Die Redaktion im ZDF haben AnnaBütow und Johannes Frick-Königsmann.

> itv Studio Germany, Tel. (0221) 4920480;[email protected]

Weiße RitterNoch bis voraussichtlich Ende August finden die Dreharbeitenzur Kinokomödie »Weiße Ritter« statt, der Episode 8 desKölner Westendzyklus der Regisseure und DrehbuchautorenMarkus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler (Produktion:Westendfilme). Die beiden Filmfiguren Mike und Alfred,gespielt von den Regisseuren, werden diesmal von ihrem altenKumpel Rasto (Jens Claßen) als Mitarbeiter seines neuenKurierdienstes rekrutiert und sollen wichtige Unterlagendiskret nach Luxemburg bringen. Kamera bei dem 90-minütigenSchwarzweiß-Roadmovie, das in Köln und Umgebung, derEifel und Belgien spielt (davon zehn Drehtage in NRW), führtwie bei allen Westendfilmen KaPe Schmidt; für das Kostüm-bild zeichnet Elena Wegner verantwortlich. Im festen Ensembledieses »Kölner Gruppe«-Films sind wieder Piet Fuchs, JürgenRißmann und Christos Dassios dabei.

> Westendfilme, Tel. (0221) 725093; [email protected]

AbgedrehtSpäter im Sommer> Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion,

Tel. (0221) 2205290; [email protected]

»Schimanski – Loverboy«> Colonia Media, Tel. (0221) 9514040;

[email protected]

Nicht mein Tag> Westside Filmproduktion, Tel. (02151) 6266620;

[email protected]

Ohne Dich> Odeon TV Köln, Tel. (0221) 2806816; [email protected]

Der Koch> Senator Film Köln, Tel. (0221) 88884612;

[email protected]

Sets, Drehorte, Dreharbeiten

Unfreiwillig Landei: Zur Zeit entsteht die dritte Staffel von »Mordmit Aussicht« mit Caroline Peters. Foto: ARD/Michael Böhme

Feo Aladags »Später im Sommer« mit Ronald Zehrfeld, Felix Kra-mer und Mohamad Mohsen entstand u.a. in Minden. Foto: Independent Artists Filmproduktion / Wolfgang Ennenbach

»Weiße Ritter«, Foto: Anna C. Wagner/ westendfilme

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LichtjahreAm 18. Juli haben in Köln die Dreharbeiten zu »Lichtjahre«begonnen. Christoph Hochhäuslers Politthriller beleuchtet dieAuseinandersetzung mit Macht, Lobbyismus und die Manipu-lation von Medien. Für »Lichtjahre« (Drehbuch: ChristophHochhäusler, Ulrich Peltzer) versammelt Hochhäusler vor derKamera von Reinhold Vorschneider als Hauptdarsteller FlorianDavid Fitz und Lilith Stangenberg als Journalisten auf der Spureiner brisanten Geschichte, Horst Kotterba als Wegbereiterihres fragwürdigen Erfolgs, Ursina Lardi und Arved Birnbaumals politische Lobbyisten sowie zwielichtige Strippenzieher imHintergrund. Produziert wird »Lichtjahre« von Heimatfilm(Bettina Brokemper), die seit »Falscher Bekenner« mit Chris-toph Hochhäusler zusammenarbeitet, in Koproduktion mitMACT Productions sowie WDR (Redaktion: Michael André)und Arte (Redaktion: Birgit Kämper). Zu großen Teilen wird inNRW gedreht. Der Kinostart ist im Herbst 2014 im Verleih vonNFP marketing & distribution geplant.

> Heimatfilm, Tel. (0221) 9777990; [email protected]

LandauerAm 16. Juli starteten in Essen die Dreharbeiten zu Hans Stein-bichlers historischem Sportfilm »Landauer«. Josef Bierbichlerspielt Kurt Landauer, den langjährigen Präsidenten des FCBayern München, der auf Druck der Nationalsozialisten 1933sein Präsidentenamt aufgeben musste und zwei Monate im KZin Dachau inhaftiert war, bevor er in die Schweiz emigrierenkonnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneut FC-Präsident. Die weiteren Hauptrollen sind mit Jeanette Hainund Herbert Knaup prominent besetzt. Das Buch von DirkKämper basiert auf einer Idee von Ica Souvignier, Kamerafrauist Bella Halben. Zeitsprung Pictures (Produzent: MichaelSouvignier) dreht im Auftrag von BR, ARD Degeto und WDRbis Ende August im Ruhrgebiet, u. a. beim Essener TuS Helene,im Eisenbahnmuseum Bochum und in Gladbeck sowie inFranken und in Oberbayern. Die Ausstrahlung ist für 2014 imErsten geplant.

> Zeitsprung Pictures, Tel. (0221) 9498020;[email protected]

Andrés Orozco-EstradaSeit Juli begleitet das Filmfritz-Team den 35-jährigen Dirigen-ten Andrés Orozco-Estrada zu Konzerten und Dirigierwork -shops in sein Heimatland Kolumbien (Bogotá und Medellín).Die Aufnahmen in Südamerika sind Bestandteil eines großenDokumentarfilms, den die Regisseurin Astrid Bscher zurzeitüber Andrés Orozco-Estrada produziert. Sie begleitet ihn zweiJahre lang nach Wien, Glyndebourne sowie Kolumbien, beob-achtet ihn mit dem Houston Symphony Orchestra, dem WDR-Sinfonieorchester und dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt.Das Porträt wird voraussichtlich Mitte bis Ende kommendenJahres fertiggestellt werden.

> Filmfritz Film- und Fernsehproduktion, Tel. (0221) 3796704; [email protected]

Miss Sixty Iris Berben spielt in »Miss Sixty«, dem Regiedebüt der Produ -zentin Sigrid Hoerner, vom 16. Juli und noch bis zum 27.August die 60 jährige Mikrobiologin Luise, die frühpensioniertwird. Edgar Selge spielt Frans, der sich an seiner jungen Gelieb-ten abarbeitet. Die Komödie wird an 30 Drehtagen komplettin NRW gedreht. Produzenten sind Moneypenny, BavariaPictures und Senator. Senderpartner sind Degeto, ARTE undWDR.

> moneypenny filmproduktion, Tel. (030) 28384077;[email protected]

Der blaue TigerDer tschechisch-deutsch-slowenische Kinofilm »Der blaueTiger« erzählt die bezaubernde Geschichte der neunjährigenJohanka und ihrem Freund Matyas, die mit Hilfe eines blauenTigers einen alten botanischen Garten in ihrer Stadt vor derZerstörung retten wollen. Die Synchronisation des Filmserfolgte im Juli im Kölner Synchronatelier Stimm & Truppi mitden Synchronstimmen von Johanka (Carla Fluder aus Köln, elfJahre) und Matyas (Max Rinke aus Langenfeld, zehn Jahre)unter der Regie von Petr Oukropeka. Die Parabel auf dieFantasie und das Wünschen von Kindern ist eine Produktionvon Negativ Films in Koproduktion mit Blinker Filmproduktion(Deutschland) und Arina (Slovakei). Sie wird am 31. Oktoberdurch den Farbfilm Verleih in die deutschen Kinos gebracht.

> Blinker Filmproduktion; Tel. (0221) 5397460;[email protected]

StereoAm 2. Juli begannen die Dreharbeiten für den Kinofilm»Stereo«, in dem Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu erstmalsgemeinsam vor der Kamera stehen: Kfz-Mechaniker Erik mussfeststellen, dass er von dem geheimnisvollen Henry verfolgtwird und außer dem der dubiose Schauspieler Schorschvorgibt, ihn zu kennen. Der Thriller von Regisseur und AutorMaximilian Erlenwein wird voraussichtlich bis Ende August inMitteldeutschland, Bayern und Nordrhein-Westfalen (Kölnund Umgebung) gedreht und soll 2014 in die deutschen Kinoskommen. In weiteren Rollen sind Petra Schmidt-Schaller,Georg Friedrich und Rainer Bock zu sehen. Die Bildgestaltungübernimmt der mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeich-nete Ngo The Chau.

»Stereo« ist eine Frisbeefilms & Kaissar Film Produktion, in Ko-Produktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und WildBunch Germany, in Zusammenarbeit mit Arte. Produzentensind Alexander Bickenbach, Manuel Bickenbach und KhaledKaissar. Ko-Produzentin ist Amelie Kienlin (Wild BunchGermany). Die Redaktion haben Lucas Schmidt (ZDF), OlafGrunert (ZDF/Arte) und Andreas Schreitmüller (Arte).

> Frisbeefilms, Tel (030) 24628330; [email protected]

1001 GrammAuf der Rennbahn in Köln Weidenpesch drehte Regisseur BentHamer einen Teil seines neuen Films »1001 Gramm«. Darinreist Marie nach Paris, um das norwegische Kilo mit dem internationalen Urtyp abzugleichen. Es entspinnt sich eineRomanze zwischen ihr und ihrem Kollegen Pi, die zu einertiefen Auseinandersetzung über die Maße des menschlichenKörpers, der Erde und des Lebens an sich führt. In den Haupt-rollen werden Ane Dahl Torp und Stein Winge zu sehen sein.Produziert wird die Drama-Komödie von der Kölner PandoraFilm in Koproduktion mit BulBul Film (Norwegen) und SlotMachine (Frankreich) in Zusammenarbeit mit ZDF/Arte.Zwölfder insgesamt 39 Drehtage finden in Köln und Umgebungstatt, weitere Aufnahmen entstehen in Oslo und Paris. DerFilm wird im Verleih von Pandora in die deutschen Kinoskommen.

> Pandora Film, Tel. (0221) 973320; [email protected]

Ich & KaminskiRegisseur Wolfgang Becker drehte von Ende Mai bis Ende Juliseinen neuen Film »Ich & Kaminski«. Die Hauptrollen in demDrama spielen Daniel Brühl als erfolgloser KunstjournalistSebastian Zöllner und Jesper Christensen in der Rolle desgreisen Manuel Kaminski. Produziert wird der Film von X FilmeCreative Pool und ED Productions. Die komische, groteskeGeschichte wurde an Originalschauplätzen in Deutschland,Belgien, Frankreich und der Schweiz gedreht. Die Studio -aufnahmen fanden in Nordrhein-Westfalen statt. DieLiteratur verfilmung des gleichnamigen Romans von DanielKehlmann (»Die Vermessung der Welt«) wird im X Verleih indie deutschen Kinos kommen. Den Weltvertrieb hat TheMatch Factory übernommen.

> X Filme Creative Pool, Tel. (030) 23083311; [email protected]

Mara und der FeuerbringerAutor und Regisseur Tommy Krappweis drehte vom 15. biszum 29. Juli an elf von insgesamt 41 Drehtagen für seineneigenen Roman »Mara und der Feuer bringer« in den MMC-Studios in Köln. Der Kinder-Fantasy-Film für RTL ist mit LilianPrent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins und Christoph MariaHerbst in den Hauptrollen besetzt. In weiteren Rollen sind EvaHabermann, Alex Simon und Joseph Hannesschläger dabei.»Mara und der Feuerbringer« erweckt im Hier und Jetzt die faszinierende und geheimnisvolle Welt der germanischenMythologie zum Leben. Die Dreharbeiten werden noch biszum 7. September fortgesetzt. Die Kamera führt StephanSchuh, als Castingagentur ist Daniela Tolkien im Einsatz.Produzent des Kinoabenteuers sind RatPack (Produzent: Christian Becker) und Constantin Film, Senderpartner ist RTL.Constantin wird den Film ins Kino bringen.

> Rat Pack Filmproduktion, Tel. (089) 121148700;[email protected]

medienboardBerlin-Brandenburg GmbH

AB 1. AUGUST

IM KINO

A N Z E I G E

Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 21

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Sets, Drehorte, Dreharbeiten

Netzwerk »Filmstädte NRW«

Stadt, Land, Film Industriekultur, moderne Großstädte, architektonische High-lights aus allen Epochen, aber auch pittoreske Natur- undAgrarlandschaften – Nordrhein-Westfalen hat auf seinen34.000 Quadratkilometern die unterschiedlichsten Motive zubieten. Um für den Filmstandort NRW zu werben und in demgroßen Flächenland Transparenz zu schaffen, haben sichunter dem Dach der Film Commission NRW 38 Städte undKreise zum Netzwerk der »Filmstädte NRW« zusammen -geschlossen und in ihren Verwaltungen Ansprechpartnerbenannt, die bei allen Fragen rund ums Drehen in ihren Regio-nen Hilfe leisten. Gerade hat das Netzwerk »Filmstädte NRW«

durch den Kreis Minden-Lübbecke Verstärkung bekommen.Verkehrsgünstig an der A2 gelegen, punktet Minden-Lübbe-cke mit Mooren, Wäldern, Parks, Ackerland, Gebirge, Mühlenund Baudenkmälern des preußischen Klassizismus und derWeserrenaissance. Im ganzen Kreisgebiet laden Schlösser undHerrenhäuser ebenso wie zahlreiche Bauerndörfer undMuseen zum Drehen ein. Das Besucherbergwerk Kleinenbre-men zum Beispiel diente der Crew von »Vorstadtkrokodile 2«als Kulisse. In Minden fanden zuletzt Dreharbeiten für eineneue Staffel der ZDF- Wissenschaftsshow „Nicht nachmachen“und für Feo Aladags »Später im Sommer« statt.

Essen bei Nacht, Stadtbildstelle Essen

Kreis Minden-Lübbecke, Markus Zimmer, Tel.0177-3406692, [email protected]

Köln, HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH Niederlassung Rhein-Ruhr / Stefan Schilling

Düren, Tourismus NRW e.V. Monschau, Florian Monheim

Kreis Minden-Lübbecke, Rolf Viehrig, 0163-7609553, [email protected]

Kreis Minden-Lübbecke, Pia Esten, 0178 5417906; [email protected]

Zollverein Essen, Stadtbildstelle Essen

Film Commission NRW Die Film Commission NRW versorgt in- und ausländi-sche Produktionsfirmen aus der gesamten audiovisuel-len Branche mit Informationen über Drehorte, Studiossowie über im Land ansässige Dienstleister und Film-schaffende. Sie vermittelt kostenlos und unbürokra-tisch Kontakte und hilft beim Umgang mit Behörden.

Unter www.locationnrw.de bietet die Film Commis-sion NRW gemeinsam mit den Filmstädten NRW undden Location Scouts eine umfangreiche Motiv-Daten-bank an.

Ansprechpartnerin: Andrea Baaken > Andrea [email protected] 02119305075

Hörspielpreis

Semi Final JudMichel (WDR)

Weltpremiere 16. Shanghai InUlrich Stiehm

Filmfest Münc

NRW-Brunch Margarethe v

Roter TeppichPaula KalenbeFoto: Twentie

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 23

Events, Preise, Premieren

10 Jahre Heimatfilm: Team (Foto) und Gäste feierten in Köln. Foto: Tobias Kreusler

Premiere im Kölner Odeon Kino: Berlinale-Film »Die mit dem Bauch tanzen«, Foto: Hupe Film

Hörspielpreis der Kriegsblinden: Das Gewinner-Team von »Oops, Wrong Planet«, Foto: Anna Kaduk

»Layla Fourie«-Premiere im Kölner Weißhaus-Kino: Regisseurin Pia Marais, Rayna Campbell, Joachim Kühn (Real Fiction) und Claudia Steffen (Pandora)

Semi Final Judgings der Internationalen Emmys in Köln: Verena Kulenkampff (WDR), Eva-Maria Michel (WDR), Astrid Bscher (Filmfritz) und Leopold Hoesch (Broadview TV), Foto: Ralf Juergens

Oskar Roehler und Stefan Arndt kamen mit »Quellen des Lebens« zum Karlovy Vary International Film Festival. Internet-Event Interactive Cologne

Weltpremiere für »Mr. Morgan’s Last Love« im ausverkauften Kino des Shanghai Art Center beim 16. Shanghai International Film Festival: Sandra Nettelbeck, Philipp Kreuzer (Bavaria Pictures), Ulrich Stiehm (Kaminski.Stiehm.Film) und Helge Sasse (Senator Film), Foto: Kaminski.Stiehm.Film

Grimme Online Award für einen Hashtag (#aufschrei): Nicole von Horst, Anna-KatharinaMeßmer, Anne Wizorek und Jasna Strick mit Laudator Jan Hofer, Foto: Grimme-Institut / Jens Becker

Filmfest München: Premiere »Exit Marrakech« von Caroline Link (Mitte), Foto: Studiocanal

»Unplugged: Leben Guaia Guaia«: Filmpremiere und Konzert im Kölner Cinenova

Deutscher Kamerapreis 2013 in der Kölner Vulkanhalle, Foto: WDR/Klaus GörgenNRW-Brunch beim Filmfest München: Gastgeberin Petra Müller mit Dominik Graf und Margarethe von Trotta mit einschlägiger Lektüre, Foto: Kurt Krieger

Roter Teppich im Kölner Cinedom für »Systemfehler – Wenn Inge tanzt«: Tino Mewes, Peter Kraus,Paula Kalenberg, Tim Oliver Schultz, Constantin von Jascheroff und Thando Walbaum (v.l.), Foto: Twentieth Century Fox

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Preise für NRW-geförderte Filme

AusgezeichnetNeun Filme in München, neun in Shanghai, fünf in KarlovyVary, sechs in Toronto, vier in Locarno, zwei in Venedig: NRW-geförderte Filme genießen auf den internationalen Filmfestivals dieses Sommers große Aufmerksamkeit – und gewinnen jede Menge Preise. Eine Auswahl:

»Abseitsfalle« von Stefan HeringFestival des Deutschen Films: Ludwigshafener Drehbuchpreis

»Das Adlon. Eine Familiensaga« von Uli EdelShanghai Television Festival: Magnolia Award

»Heli« von Amat EscalanteFestival de Cannes: Regie-PreisFilmfest München: ARRI/OSRAM Award

»Only Lovers Left Alive« von Jim JarmuschFestival de Cannes: Le prix Cannes Soundtrack Award

»Ritter Rost – Eisenhart und voll verbeult« von Thomas BodensteinFilmfest München: Kinder-Medien-Preis »Weißer Elefant«

»Sofia’s Last Ambulance« von Ilian MetevDeutscher Dokumentarfilmpreis 2013: Hauptpreis

»Vergiss mein nicht« von David SievekingPlanete+Doc Filmfestival Warschau/Breslau: MillenniumAward

RuhrSound Studios

Die Legende lebtDie von Adolf Winkelmann und Christiane Schäfer-Winkel-mann gegründeten RuhrSoundStudios haben seit 1993 über400 nationale und internationale Kino- und Fernsehproduktio-nen vertont und gemischt. Im Jahr 2003 hatte Pictorion dieMehrheit an den Studios übernommen, 2011 wurde dieGesellschaft aufgelöst. Inzwischen hat der SounddesignerGuido Zettier (»Almanya«, »Goethe!«, »Nordwand«) als neuerGeschäftsführer das Studio für Ton-Postproduktion wieder -belebt. Zettier und sein Team wollen »hörbare Qualität mitLiebe zum Geräuschdetail und beständige Experimentier-freude ineinander fließen« lassen. Zuletzt haben die Ruhr-SoundStudios Dominik Grafs »Die geliebten Schwestern«, Pia Marais »Layla Fourie« und die ungewöhnliche Tonspur von»Il Futuro« der Chilenin Alicia Scherson fertiggestellt.

> www.ruhrsound.de

the Good Evil

Kölner Kultur- undKreativpiloten Den beiden Gründern des Kölner Gamesstudios the Good EvilGmbH, Linda Kruse und Marcus Bösch, ist Mitte Juli für ihredigitalen Spiele »Workout« und »Squirrel und Bär« in Berlinder Titel Kultur- und Kreativpilot verliehen worden. Die beidenEntwickler haben am Cologne Game Lab einen Master of Artsin Game Development and Research absolviert. Gleich ihreerste in Entwicklung befindliche Eigenproduktion, das von derFilm- und Medienstiftung NRW geförderte Sprachlernabenteuer

»Squirrel und Bär«, wurde für den renommierten DeutschenComputerspielpreis in der Kategorie »Bestes Nachwuchs -konzept« nominiert. Auf der Gamescom wollen Kruse undBösch nun einen ersten spielbaren Prototypen präsentieren.Der Titel »Kultur- und Kreativpiloten Deutschland« wird seit2010 von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft derBundesregierung vergeben. Ausgezeichnet werden Kreativ-Unternehmer und Startups, die sich mit außergewöhnlichenGeschäftsideen und besonderem Unternehmergeist aus derMasse hervorheben. Die Preisträger erhalten ein Durchstarter-Programm und eine Experten-Begleitung durch das Bremer u-institut.

> www.thegoodevil.com

News

Dominik Grafs »Die geliebten Schwestern«: Ton-Postproduktion in den RuhrSound Studios, Foto: Senator

Bernadette Heerwagen und Christoph Bach in »Abseitsfalle«, Foto: Ester.Reglin.Film/Martin Menke

Linda Kruse und Marcus Bösch vom Kölner Gamesstudio the Good Evil (u.a. »Squirrel & Bär«) wurden von der Bundesregierungausgezeichnet. Foto: the Good Evil

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 25

Übernahme von «HamburgerAbendblatt«, »Hörzu« und »TV Digital«

Funke Mediengruppe ausEssen kauft Springer-TitelDie Essener Funke Mediengruppe (ehemals WAZ Medien-gruppe) übernimmt Regionalzeitungen sowie Programm- undFrauenzeitschriften der Berliner Axel Springer AG, darunterdas «Hamburger Abendblatt«, «Hörzu« und «TV Digital«. 920Millionen Euro kostet der Deal. Mit Funke aus Essen und demKölner Verlag DuMont Schauberg ist Nordrhein-Westfalennun zweimal unter den Top 3 der größten deutschen Zeitungs-verlage vertreten. Die Umsetzung der beabsichtigtenMaßnahmen ist mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar2014 geplant. Die Medienhäuser wollen sich zukünftig nochkonsequenter auf ihre jeweiligen strategischen Ausrichtungenkonzentrieren. Axel Springer verfolgt eine Digitalisierungsstra-tegie mit dem Ziel, das führende digitale Medienunterneh-men zu werden. Die Funke Mediengruppe strebt an, durchdie Übernahme der Titel von Axel Springer, die Entwicklung zueinem führenden nationalen Medienhaus beschleunigen.

Grimme Online Award 2013

AusgezeichneteMuseumsplattform NRWEine innovative Online-Idee im Bereich der Vermittlung vonBildender Kunst ist jüngst mit dem Grimme Online Award2013 ausgezeichnet worden: Die Museumsplattform NRW(www.nrw-museum.de) bildet unter dem Dach des NRW-Kultursekretariats Exponate aus 20 NRW-Museen in Wort undBild ab. »Über die Grenzen der einzelnen Museen hinwegschafft die Plattform neue Ausstellungsräume: Die Exponatelassen sich nach individuellen Kriterien anordnen, wodurchvöllig neue Werkkonstellationen entstehen und ein gänzlichneuer Zugang zu Moderne und Gegenwartskunst ermöglichtwird«, begründete die Jury ihre Entscheidung. Ausgezeichnetwurde neben der Konzeption durch den Direktor des NRW-Kultursekretariats Christian Esch und der Idee von Angela Strecken auch die grafische Umsetzung der Essener Agenturnodesign. Ebenfalls mit dem Grimme Online Award 2013ausgezeichnet wurde mit »Plan B« ein Multimedia-Projekt derBonner Deutschen Welle (www.dw.de/planb), das in fünf vonder Euro-Krise betroffenen Ländern junge Initiativen porträtiert,die sich gegen die Krise zu stemmen versuchen.

> www.grimme-institut.de> www.nrw-museum.de> www.dw.de/planb

MMC Movies / Zodiac Pictures

Joint Venture Anfang Juni wurde bekannt gegeben, dass die SchweizerFirma Zodiac Pictures Ltd. und die MMC Movies Köln GmbH,ein Schwesterunternehmen der MMC Studios Köln GmbH, einJoint Venture gründen. Die gleichberechtigte Partnerschaftstrebt mittels einer in NRW gegründeten Produktionsfirma diegemeinsame Entwicklung und Herstellung von hochwertigenFilmprojekten für den deutschen Markt an. Bereits für denKinofilm »Tell« haben die beiden Firmen im Jahr 2006zusammengearbeitet, nun wollen sie die Qualitäten vonZodiac Pictures im Bereich der Stoff- und Projektentwicklungsowie kreativer Netzwerke dauerhaft mit dem Leistungsspek-trum der MMC Movies sowie der Filminfrastruktur und denFinanzierungsmöglichkeiten in NRW verbinden. Gemeinsamwill man hier ein starkes Filmproduktionsunternehmenaufbauen.

> www.mmc.de

Start-Up-Event in Köln

European Pirate SummitAm 26. und 27. August findet in Köln zum dritten Mal dasEuropean Pirate Summit der Jolly Roger UG statt. Nach derPremiere im Jahr 2011 wurde das EPS von deutsche-startups.deals die »abgedrehteste und coolste Gründerkonferenz« derRepublik zur Veranstaltung des Jahres gewählt. Das Start-Up-Event bietet inmitten der besonderen Atmosphäre des Kreativparks Odonien risikofreudigen Gründern und mutigenInvestoren die Möglichkeit, sich über neueste Entwicklungenauszutauschen und neue Kontakte zu schließen. Als Rednersind u.a. Liam Boogar (Rude Baguette), Jason Ball (Direktorvon Qualcomm Ventures), Shira Abel (CEO bei Hunter & Bard)und Sitar Teli (Co-Founder von Connect Ventures) bestätigt.Als einer der Höhepunkte der Veranstaltung galt 2012 diePitch-Competition, von der sich das Team um Jolly-Roger-CEOTill Ohrmann auch in diesem Jahr einiges verspricht. Um dasEuropean Pirate Summit herum finden vom 23. bis 28. Augustmit einem Pirate Hack, einer DevHouse-Party, einem CorporateStartup Summit und einem Leancamp noch viele weitereVeranstaltungen für die digitale Kreativ szene statt. Für die 750Plätze beim EPR ist eine Bewerbung erforderlich.

> www.piratesummit.com

Thema: »Kunstfehler«

Hörspielforum NRW 2013Vom 11. bis 13. Oktober 2013 veranstaltet die Film- undMedienstiftung NRW, unterstützt vom WDR, zum 19. Mal dasHörspielforum NRW. Das zentrale Thema der Konferenz lautetin diesem Jahr »Kunstfehler«. Dabei geht es um Formen eigenerFehlertauglichkeit, um Wege, das Scheitern als schöpferischenAkt zu begreifen, und ganz grundsätzlich um den Lerneffekt,den fehlerhaftes Verhalten provoziert. Als Referenten zudiesem Komplex werden u.a. der Konzeptkünstler Kim Asendorfsowie Prof. Dr. med. Jutta Liebau erwartet, Chef ärztin der Plastischen Chirurgie der Diakonie Düsseldorf und Mitgliedder Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler beider Ärztekammer Nordrhein. Weiteres Herzstück der jähr-lichen Arbeitskonferenz für Hörspielmacher stellen erneutfünf konzentrierte Workshops dar. Diese praxisorientiertenSeminare zu Themen wie Inszenierung, Sound, Schnitt oderStimmentexte werden in diesem Jahr geleitet von denHörspielmachern Paul Plamper und Tim Staffel, dem Musikerund Autor Michael Lentz, dem Musiker Schneider TM unddem Autor und Literaturwissenschaftler Johannes Ullmaier.Teilnehmen können Hörspielschaffende, die mindestens einHörspiel geschrieben, produziert und/oder komponiert haben,das bereits gesendet oder veröffentlicht wurde, sowie Dramaturgen, Kritiker und Studierende der angewandten Literatur, der Regie und der Medien. Anmeldungen für die teilnahmebegrenzten Seminare werden noch bis zum 30.September angenommen.

> www.hoerspielforum.net

Philip Borbély (l.) und Bastie Griese (beide Geschäftsführer derMMC Movies Köln) mit Reto Schaerli (Mitte), Geschäftsführer derZodiac Pictures, Foto: Heike Herbertz

Film-Messe Köln

Kino-Highlights vorabAnfang August hat die Film-Messe Köln erneut Filmverleiher,Kinobetreiber und zahlreiche andere Vertreter der Kino -branche in den Kölner Cinedom gelockt, um Highlights deskommenden Kinohalbjahres vorab zu präsentieren. 18 deut-sche Filmverleiher haben in mehreren Sälen sowohl ganzeFilme als auch Szenenzusammenschnitte und Trailer ihrerkommenden Filmstaffel gezeigt. So hat beispielsweise Universum Film das Fachpublikum mit dem rasanten Renn-fahrerdrama »Rush – Alles für den Sieg« begeistert, das RonHoward mit Daniel Brühl und Chris Hemsworth u.a. in Nord -rhein-Westfalen realisiert hat. Mit fast 1.000 Fachbesuchernan drei Tagen hat die Film-Messe ein weiteres Mal belegenkönnen, wie unverzichtbar sie sich mittlerweile im Kalenderder Branche festgesetzt hat.

> www.film-messe-koeln.de

Leitmesse für Digitale Industrie

dmexco 2013Die Digital Marketing Exposition & Conference (dmexco)findet am 18. und 19. September unter dem Motto »TurningVisions to Reality« in der Kölner Messe statt. Die dmexco,Nachfolger der Online-Marketing-Düsseldorf (OMD), bietetdigitalen Unternehmen aus dem In- und Ausland eine Plattform,ihre digitalen Lösungen, Technologien und Visionen vorzu -stellen. Die Themengebiete umspannen Online-Vermarktung,Targeting, Tracking, digitale Inhalte, Social-, Mobile-, Performance-, Affiliate-, E-Mail-, eGame- und Suchmaschinen-marketing. Die in den letzten fünf Jahren stark gewachseneFachmesse umfasst erstmals 50.000 Quadratmeter Ausstel-lungsfläche, verteilt auf drei Hallen. Der Veranstalter Koeln-messe erwartet in diesem Jahr mehr als 600 Aussteller – in 2009 waren es noch knapp 300. Insgesamt rechnen dieVeranstalter mit ca. 24.000 Besuchern (verglichen mit 14.000im Jahr 2009). Mit ihrem Fokus auf Marketing, Media undTechnologie ist die dmexco laut Veranstalter weltweit die Leitmesse für die digitale Industrie und zieht internationalePlayer wie digitale und werbungtreibende Marken, Media-,Kreativ- und Digitalagenturnetworks, internationale Verlegerund Medienhäuser sowie Technologiepartner an. 140 Seminarewerden auf der Konferenz angeboten, 400 internationaleRedner sind angekündigt. Ziel ist es, »alle wichtigen Trends,Technologien und Innovationen in erlebbaren Formaten undstrategisch visionären Vorträgen genauso eindrucksvoll wienachhaltig zu präsentieren«. Dies geschieht nicht nur inVorträgen, Impulsreferaten und Panel-Diskussionen, sondernauch in Work-Labs, Seminaren, Case Studies und interaktivenDiskussionen mit dem Publikum. Die Messe bietet einenEinblick in aktuelle Trends, Wachstumsstrategien, Produkt -innovationen und kreative Vielfalt aus dem digitalen Umfeldder gesamten globalen Wirtschaft.

> www.dmexco.de

Daniel Brühl in »Rush – Alles für den Sieg«, Foto: Universum

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Krimifestival

Tatort EifelDas Krimifestival »Tatort Eifel« bietet einem interessiertenPublikum vom 13. bis 22. September in der Vulkan-Eifel einvolles Rahmenprogramm mit Filmvorführungen – darunterzahlreiche Premieren und ein Kurzfilmwettbewerb – Lesungen(Andrea Sawatzki), Theater, Konzerten (u.a. »Axel Prahl unddas Inselorchester«) und vielem mehr. Vom 17. bis 21.September debattiert dann die Branche beim Fachprogramm»Die Zukunft des Krimis« über neueste Trends und die Zukunftdes Genres. Autoren, Redakteure, Sendeverantwortliche undFilmschaffende können sich bei Vorträgen und Podiumsge-sprächen zu den Themen »internationale Koproduktion« oder»Erfolgsformate im deutschen Fernsehen«, einem Pitch fürKrimiautoren, Workshops, einer Schreibwerkstatt oder einemVortrag zu Vernehmungsmethoden zu neuesten Entwicklun-gen und Hintergründen informieren. Ein Höhepunkt ist sicherder Auftritt von James Manos Jr., dem US-Starproduzenten(»The Shield«, »The Sopranos«) und Erfinder der Erfolgsserie»Dexter«. Er wird über Möglichkeiten von Koproduktionensprechen und seine aktuelle Arbeit vorstellen.

> www.tatort-eifel.de

dfi-Symposium

Reclaim Television Am 26. und 27. September findet im Filmforum NRW / MuseumLudwig in Köln das Symposium »Reclaim Television« zuraktuellen Praxis der Stoff- und Formatentwicklung im Fernsehenstatt. Das lineare Fernsehmedium muss sich aufgrund derDigitali sierung und Medienkonvergenz neu erfinden. Oftstehen dokumentarische Formen im Mittelpunkt neuartigerFormate; Begriffe wie Cross- und Transmedialität sind Schlagworte der Medienepoche. Die Dokumentarfilm initiativeim Filmbüro NW (dfi) lädt zu dem Symposium Verantwortlicheaus Redaktionen, Produktionsfirmen, Film förderungen sowieAutoren ein. Erfahrungen aus Projekten der vergangenenJahre werden resümiert. Fernsehwissenschaftler und Medien-forscher beschreiben die Veränderungen des Mediums unddie Erwartungen der Zuschauer verschiedener Altersgruppen.»Reclaim Television« wird von der Dokumentar filminitiative in Kooperation mit der AG dok veranstaltet. Gefördert wird esvom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sportdes Landes NRW und der MedienStiftung Kultur. Daskomplette Programm sowie Anmeldemöglichkeiten findensich ab Anfang August auf der dfi-Website.

> www.dokumentarfilminitiative.de

Jubiläum und Global Media Forum

60 Jahre Deutsche WelleAm 3. Mai 1953 ging die Deutsche Welle erstmals aufSendung. Der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutsch-land hat den Auftrag, das Verständnis und den Austausch derKulturen und Völker zu fördern. Das geschieht mit demHörfunkprogramm DW Radio, dem TV-Programm DW-TV (seit 1992), der in 30 Sprachen angebotenen InternetpräsenzDW.de (seit 1994) sowie der DW Akademie. Der Hauptsitz derDeutschen Welle liegt in Bonn. Dort fand vom 17. bis 19. Junidas sechste Global Media Forum mit Vorträgen, Panels undWorkshops zum Thema »The Future of Growths – EconomicValues and the Media« statt. Als Redner des von der DeutschenWelle veranstalteten Kongresses mit mehr als 2.500 Gästenaus aller Welt war u.a. Noam Chomsky geladen.

> www.dw.de

News

ImpressumHerausgeberin: Tanja Güß

Chefredaktion: Stefanie Hadding und Oliver Baumgarten

Redaktion: Katharina Blum, Marion Meyer,Christian Seebaum

Autoren dieser Ausgabe:Werner Busch, Michael Dlugosch,Günter H. Jekubzik, Jörg Laumann,Christian Meyer, Heike Meyer-Döring (MEDIA), Uwe Mies, Anabel Pérez, Alexander Scholz,Mark Stöhr, Wilfried Urbe

Redaktionsassistenz:Lana Slapa

Gestaltung/Layout:alfred friese + inrhein

Anzeigenbetreuung:Lana Slapa Tel. (0211) 9305040

Redaktionsschluss:26.07.2013

Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe:20. September 2013

Titel: »PAULA«, m2p entertainment GmbH

Die Berücksichtigung von Terminen richtet sich nach dem Erscheinen des Magazins im Internet. Das kann leider dazu führen, dass Termine bereits über-holt sind, wenn die Druckausgabedes Magazins ausgeliefert wird,bietet aber die größtmögliche Ak-tualität für die Down load-Nutzer.Wir bitten dafür um Verständnis.

Danke an alle Produzenten, Sender& Verleiher für ihre Unterstützungund die Bilder zu ihren Filmen.

Film- und MedienstiftungNRW GmbHKaistraße 1440221 DüsseldorfTel.: (0211) 930500magazin@film stif tung.de

WDR-Studio für Jugendliche

WDR-MedienwerkstattAm 4. Juli eröffnete WDR-Intendant Tom Buhrow das »WDRStudio Zwei – Die Medienwerkstatt«. Hier können Schülerinnenund Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 13 (aller Schulformen)ihre eigene Radio- oder Fernsehsendung produzieren. Unter-stützt von Coaches wählen die Jugendlichen Beiträge undMusik aus, bereiten die Nachrichten vor, machen Schalten zuKorrespondenten und bedienen die Technik im Studio. Siekönnen ihre Fähigkeiten dabei unter anderem als Moderator,Redakteur, Techniker, Regisseur oder Bildmischer erproben.Jede Klasse erhält ihre individuelle Sendung zur Nachbespre-chung im Unterricht auf einem Daten-Stick. Schulklassenkönnen das Studio ab dem 7. Oktober 2013 montags bis freitagsjeweils um 9 oder 14 Uhr besuchen (Dauer: circa dreieinhalbStunden). Anmeldung, Unterrichtsmaterial zur Vorbereitungund Informationen unter: www.studiozwei.wdr.de

Schauspieler-Porträts

NRW ungeschminktDemoband mal anders: Bekannte und noch zu entdeckendeSchauspieltalente aus Nordrhein-Westfalen geben in kurzenSelbstporträts Einblicke in das, was sie als Schauspielerausmacht. Mal kreativ, mal rührend oder humorvoll, geprägtvon purer Schauspiellust und -begeisterung. Angestoßenwurde das Projekt »NRW ungeschminkt« von den KölnerCasting Directors Iris Baumüller und Marc Schötteldreier. Inderen Räumen realisierte die Kölner Kreatifilm im Laufe vonzwei Jahren insgesamt 128 NRW-ungeschminkt-Videos. Die Organisation und Durchführung des Projektes lag unteranderem in den Händen von Kölner Mitgliedern des Bundes-verbandes der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS).

Online-Geräusch-Museum

Conserve the Sound»Conserve the Sound« ist ein anspruchsvoll gestaltetes Online-Museum für verschwundene oder vom Aussterben bedrohteTöne. Sei es das Rattern einer Wählscheibe, das Klapperneines Walkmans oder das Einwahl-Kreischen eines altenModems, hier finden Geräusch und Gerät in Ton und Bildihren Schrein. Noch befindet sich die Seite im Betastatus undwird fortlaufend erweitert. Umso mehr sind neue Einsendun-gen stets willkommen und können direkt auf der Seite hoch -geladen werden. Verantwortlich für Idee, Konzept undProduktion sind die Essener Kommunikationsdesigner DanielChun und Jan Derksen.

> www.conservethesound.de

20 Jahre Kompakt

The Sound of CologneInnovative und polarisierende Musik hat sich das Kölner Platten-label Kompakt auch in seinem Jubiläumsjahr auf die Fahnengeschrieben. Die Inhaber Wolfgang Voigt, Jürgen Paape undMichael Mayer betreiben auch weiterhin ein in alle Winkel derWelt wirkendes, erfolgreiches und die elektronische Musiknachhaltig prägendes Label. Sie haben sich dabei nie auf ihrMusikgenre-Kerngeschäft zwischen Techno, Minimal-Technound Ambient beschränkt: »51 Prozent auf Kompakt müssenTechno sein. Ansonsten ist erlaubt, was gefällt«, so WolfgangVoigt in einem Interview. Kompakt geht auf einen Plattenla-den zurück, der am 1. März 1993 seine Pforten öffnete. Zahlreiche bekannte Künstler wurden und werden auf Kompaktund seinen Sublabels veröffentlicht, darunter etwa DJ Kozeund Kölsch. Zum Label gehören das Ladengeschäft in derWerderstraße in Köln, ein Vertrieb und eine Künstleragentur.Zum 20. Jahrestag erscheint eine große Jubiläumsedition.

> www.kompakt.fm

41. International Emmy Awards

Anke Schäferkordt erhält EmmyDie International Academy of Televison Arts and Sciencesverleiht den International Emmy Directorate Award in diesemJahr an RTL-Chefin Anke Schäferkordt. Academy-PräsidentBruce L. Paisner lobte Schäferkordt in einer Stellungnahme als »treibende Kraft des Wachstums von RTL – sowohl inDeutschland, Europas größtem und wettbewerbsintensivstemTV-Markt, als auch seit 2012 bei den weltweiten Aktivitätender RTL Group. Ihre Leidenschaft für Programme verbundenmit einer langfristig ausgerichteten Strategie machen sie zueiner herausragenden Persönlichkeit im internationalen Fernsehgeschäft.« Die Verleihung des Preises wird im Rahmender Gala zu den 41. International Emmy Awards am 25.November in New York stattfinden. Anke SchäferkordtsKarriere bei RTL begann bereits 1991. 2005 wurde sieGeschäftsführerin von RTL Television und der MediengruppeRTL Deutschland. Seit 2012 ist sie Co-CEO der RTL Group

> www.iemmys.tv

Anke Schäferkordt. Foto: RTL/Pick

»Ausgestorbene Objekte in Ton und Bild. Foto: Conserve the Sound

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Mr. Morgan’s Last LoveKinostart: 22. August 2013Verleih: Senator

Professor Matthew Morgan (Sir Michael Caine), ein in Parislebender amerikanischer Witwer, trifft eines Tages Pauline(Clémence Poésy). Er ist vom Lebensmut und Optimismus derjungen Frau beeindruckt. Und Pauline vermittelt der alteMann bisher nicht gekannte Empfindungen für Freundschaftund familiäre Verhältnisse. Bei ihren gemeinsamen Spazier-gängen durch Paris und Ausflügen aufs Land entdecken sieneue Seiten des Lebens.

Sandra Nettelbeck (»Bella Martha«) nennt ihren Film »einecharmante, bittersüße und melancholische Komödie«. Ein Teilder Dreharbeiten des in Paris spielenden Films fand in Köln inden MMC-Studios statt. »Mr. Morgan’s Last Love« wurde aufdem diesjährigen Münchner Filmfest gefeiert. Das Festivalehrte den 80-jährigen Hauptdarsteller Michael Caine mit demCineMerit Award.

Frankreich / Deutschland / Belgien 2012Regie: Sandra Nettelbeck. Drehbuch: Sandra Nettelbeck nachdem Roman »Die letzte Liebe des Monsieur Armand« vonFrançoise Dorner. Kamera: Michael Bertl. Schnitt: ChristophStrothjohann. Darsteller: Sir Michael Caine, Clémence Poésy,Justin Kirk, Jane Alexander, Gillian Anderson, Michèle Goddetu.a. Produktion: Bavaria Pictures GmbH, Elzévir Films,Kaminski.Stiehm.Film GmbH, SCOPE Invest, Scope Pictures,Sidney Kimmel Entertainment. www.senator.de

Hans DampfKinostart: 29. August 2013Verleih: Real Fiction

Hans (Fabian Backhaus) hat genug. Vom Leben in Deutschland,von der Arbeit, vom Handy. Also ab nach Italien in eine unge-wisse, aber freie Zukunft. Unterwegs dorthin trifft er eineMenge Leute, die ihn ein Stück seines Weges begleiten, skur-rile und freundliche Menschen, von denen er etwas lernt,denen er aber auch etwas geben kann oder – die ihn beklauen.Doch immer wieder stellt sich heraus: Der Hans-guck-in-die-Luft ist ein Hans im Glück.

Die Kölner Regisseure Jukka Schmidt und Christian Mraseknennen ihren Film ein »Roadmoviemärchen«. Stolz verweisenbeide auf das »Mikrobudget von 50.000 Euro ohne Fernseh -beteiligung und Corporate Sponsoring«, mit dem sie den Filmherstellten, »Selbst- und Fremdausbeutung natürlich leiderinbegriffen, eine ganze Menge Spaß allerdings auch«. Nichtnur in Italien, auch in Köln und in Engelskirchen schaute dasFilmteam vorbei.

Deutschland 2013Regie, Drehbuch: Jukka Schmidt, Christian Mrasek. Kamera: Kawe Vakil. Musik: The Kings of Dub Rock. Schnitt: Jukka Schmidt, Christian Mrasek, Markus Gaal.Darsteller: Fabian Backhaus, Cécile Marmier, Mario Mentrup,Nina Schwabe, Jaques Palminger u.a. Produktion: ehrenmann film (Schmidt & Mrasek GbR).http://hansdampffilm.blogspot.de

Kid ThingKinostart: 22. August 2013Verleih: W-Film

Annie ist ein wütendes zehnjähriges Mädchen. Ihre Mutter istverschwunden, Vater hütet Ziegen oder schläft. Auf sich alleingestellt und ohne jeden moralischen Kompass, wandert siedurch das ländlichel Texas und tut, was ihr so einfällt: im Dorf-laden klauen, Gegenständen zerstören und Mitmenschenterrorisieren. Bis sie eines Tages im Wald eine Stimme hört,die sie zu einem Brunnen führt, in den augenscheinlich eineFrau namens Esther gefallen ist. Das bringt Annie auf vieleIdeen – keine davon beinhaltet die Rettung der Frau.

»Kid Thing« verquickt mit großem Stilwillen Indie-Realismusmit Märchen-Topoi. Der zweite Film der Brüder David Zellner(Regie, Drehbuch) und Nathan Zellner (Produktion, Kamera,Schauspieler) ist ebenso bissig und widerspenstig wie seineProtagonistin, gleichzeitig verstörend und humorvoll und sehrexzentrisch. Die langsame, getragene Filmerzählung transpor-tiert vor allem ein drängendes Gefühl von Melancholie undStille, um dann umso wirkungsvoller mit ihren Punchlines zupunkten. Der Film schaffte es in die Official Selection desSundance Film Festivals 2012 und war im selben Jahr auch aufder Berlinale zu sehen.

USA 2012Regie, Drehbuch: David Zellner. Kamera: Nathan Zellner.Schnitt: Melba Jodorowsky. Musik: Octopus Project. Darsteller:Sydney Aguirre, Nathan Zellner, David Wingo, Heather Kafkau.a. Produktion: Zellner Bros. www.kidthing.wfilm.de

Vijay und ich Kinostart: 5. September 2013Verleih: Senator

Wilhelm Wilder hatte große Pläne, als er als Schauspieler nachNew York übersiedelte. Doch seine Karriere steckt schon seitJahren in einem grünen Hasenkostüm fest, das er für eineKinderserie im Fernsehen trägt. Da eröffnet ein Autounfallunerwartete Perspektiven. Alle glauben, dass Will tot sei, under lässt sie in dem Glauben. Nur sein indischer Freund Radkennt die Wahrheit und hilft Will, in eine komplett neue Iden-tität zu schlüpfen. So wird aus dem erfolglosen Schauspielerder indische Geschäftsmann Vijay, der sich freundlich umhört,was denn die Leute so über Wilhelm Wilder gedacht haben.Dass nun ausgerechnet seine Frau Julia höchst erotischesInteresse an dem Gentleman aus Indien zeigt, stürzt Will ineinen unerwarteten Konflikt. Was tun, wenn die Verkleidungbesser ankommt als die eigentliche Identität? In der neuenbittersüßen Komödie von Sam Garbarski trumpft Moritz Bleibtreu mit ungewohnten Verwandlungskünsten auf.Gedreht wurde in New York, Köln und Luxemburg.

Belgien/Luxemburg/Deutschland 2013Regie: Sam Garbarski. Drehbuch: Philippe Blasband, MatthewRobbins, Sam Gabarski. Kamera: Alain Duplantier. Darsteller:Moritz Bleibtreu, Patricia Arquette, Danny Pudi, HannaSchygulla u.a. Produktion: Entre Chien et Loup, Samsa FilmProduktion in Koproduktion mit Senator FilmProduktion, Pandora Filmproduktion Liaison Cinématografiqueund Amérique Films. www.senator.de

Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 27

Filmstarts

Il Futuro Kinostart: 12. September 2013Verleih: Real Fiction

Leben in Rom ist kein Zuckerschlecken, wenn man plötzlichohne Eltern ist und das Geld zu Ende geht. Noch halten sichdie halbwüchsigen Geschwister Tomas und Bianca mit Gelegen-heitsjobs nach der Schule über Wasser. Die Perspektiven aberverdüstern sich. Dann stößt Bianca auf einen alten blindenMann, der in einer Villa am Stadtrand lebt. Es ist der frühereBodybuilding-Champion und Sandalenfilmstar Maciste, dersich längst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Um ihnauszurauben, soll Bianca sein Vertrauen erschleichen. IhreBesuche in der Villa aber lassen das Mädchen zu ganz anderenEinsichten gelangen.

Für »Il Futuro«, ihre dritte Regiearbeit nach »Play« und »Turis-tas«, arbeitete die chilenische Filmautorin Alicia Scherson erstmalig in Europa. Die Rolle des alternden SchauspielersMaciste bringt ein Wiedersehen mit dem Niederländer RutgerHauer. Gedreht wurde in Santiago de Chile, Köln und in Rom.

Italien/Deutschland/Chile 2013Regie: Alicia Scherson. Drehbuch: Alicia Scherson nach»Lumpenroman« von Roberto Bolaño. Kamera: RicardoDeAngelis. Musik: Eduardo Henriquez, Caroline Chaspoul.Darsteller: Manuela Martelli, Luigi Ciardo, Rutger Hauer, NicolasVaporidis u.a. Produktion: Pandora Filmproduktion, Jirafadaund Movimentofilm in Koproduktion mit Astronauta Films undJaleo Films. www.realfictionfilme.de

Zum GeburtstagKinostart: 19. September 2013Verleih: X Verleih

Als sie 16 waren, lockte Paul seinen Freund Georg in eineverhängnisvolle Abmachung. Georg sollte Paul seine FreundinAnna überlassen und verschwinden; er könne sie aber später,nach seiner Rückkehr, wieder zurück haben. Viele Jahre sindseitdem vergangen. Paul arbeitet erfolgreich für eine Invest-mentfirma, Anna ist Professorin. Lange schon sind die beidenverheiratet, haben einen Sohn und eine Tochter. Dann steigtein neuer Mann in Pauls Firma zum Chef auf – und Georg trittwieder in Pauls Leben. Er hat den alten Pakt nicht vergessen.

Nach seinem Arthouse-Erfolg »Das Mädchen, das die Seitenumblättert« legt Denis Dercourt nun einen weiteren Psycho-thriller vor, der auf zwei Zeitebenen vier Handlungsträger indiabolische Beziehung zueinander setzt. Mit seinem profundaufspielenden Darstellerensemble und der atmosphärischenBildführung von Matteo Cocco profiliert sich Dercourt zuse-hends als legitimer Nachfolger des großen Claude Chabrol.

Deutschland 2013Regie, Drehbuch: Denis Dercourt. Kamera: Matteo Cocco.Schnitt: Hansjörg Weißbrich. Musik: Jerome Lemonnier.Darsteller: Marie Bäumer, Mark Waschke, Sylvester Groth,Sophie Rois, Saskia Rosendahl, Johannes Zeiler u.a. Produktion:Busse & Halberschmidt in Koproduktion mit Cité Films undMACT Productions. www.x-verleih.de

he Sound

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AB 12. SEPTEMBERIM KINO

www.congress.pandorafilm.de

„Nach ‘Waltz with Bashir’ tanzt Ari Folman Walzer mit Stanley Kubrick, George Orwell und Aldous Huxley”

LE MONDE

„Futurama auf Drogen”

MOVIEPILOT.DE

„Eine fulminante Zukunftsvision”LES INROCKS

A N Z E I G E

AbseitsfalleKinostart: 26. September 2013Verleih: alpha medienkontor

Der Spielfilm »Abseitsfalle« erzählt von der fiktiven Filialeeines Industrieunternehmens am Standort Bochum: DerWaschmaschinenhersteller Perla will dort 400 Stellen strei-chen, sonst droht die Schließung. Karin (Bernadette Heerwa-gen) aus dem Personalbüro wird Dr. Kruger (Christoph Bach),der den Stellenabbau abwickeln soll, zur Seite gestellt. Für diejunge Frau wäre es ein Karriereschub, wenn es ihr gelänge,möglichst viele Mitarbeiter von der hohen Abfindung zu über-zeugen. Dann verliebt sich Karin ausgerechnet in ihren Gegner,den Gewerkschafter Mike (Sebastian Ströbel). RegisseurStefan Hering, ein studierter BWLer mit abgeschlossener Bank-lehre, stellt mit »Abseitsfalle« sein Langfilmdebüt vor. Durchseine kaufmännischen Kenntnisse war er der Richtige für dasThema, finden die Kölner Produzenten Roswitha Ester undTorsten Reglin. Gedreht wurde in Essen, Köln, Bochum undSolingen sowie in Schorndorf bei Stuttgart in einem Bauk-necht-Werk, das nach den Dreharbeiten geschlossen wurde.

Deutschland 2012Regie: Stefan Hering. Drehbuch: Beatrice Meier. Kamera:Christof Oefelein. Schnitt: Oliver Grothoff. Darsteller:Bernadette Heerwagen, Sebastian Ströbel, Christoph Bach, JurgLöw, Dagmar Sachse, Fabian Busch u.a. Produktion:Ester.Reglin.Film in Koproduktion mit SWR und Arte. www.alpha-medienkontor.de

Zwei Leben Kinostart: 19. September 2013Verleih: Farbfilm Verleih

Kurz nach dem Fall der Berliner Mauer: Ein junger Anwalt (Ken Duken) sucht nach Betroffenen des »Lebensborn«-Projektes: Um die arische Rasse zu »veredeln«, wurdenwährend der deutschen Besatzung Norwegens im ZweitenWeltkrieg massenhaft Kinder nach Deutschland verschleppt.Sie waren aus freiwilligen und unfreiwilligen Beziehungenzwischen norwegischen Frauen und den Besatzern entstan-den. Die Recherchen des Anwalts bringen das Leben von Hausfrau und Mutter Katrine (Juliane Köhler) durcheinander,die bislang ein ruhiges Leben in einem norwegischen Küsten-dorf führte.

Gekonnt verbindet Regisseur Georg Maas (»NeuFundLand«)ein Familiendrama mit einem Spionage-Thriller, Persönlich-Individuelles mit Weltgeschichte. An der Seite von JulianeKöhler spielt Liv Ullmann, die zum ersten Mal seit vier Jahrenwieder in einem Spielfilm zu sehen ist. Gedreht wurde diedeutsch-norwegische Produktion unter anderem in Köln.

Norwegen / Deutschland 2012Regie, Drehbuch: Georg Maas, Christoph Tölle, Ståle Stein Berg.Kamera, Drehbuch: Judith Kaufmann. Schnitt: HansjörgWeißbrich. Darsteller: Juliane Köhler, Liv Ullmann, Ken Duken,Dennis Storhøi, Ursula Werner u.a. Produktion: Zinnober Film-und Fernsehproduktion, Helgeland Film, B&T Film inKoproduktion mit Apollo Media, Degeto Film, TV2, C MoreEntertainment, FUZZ. www.farbfilm-verleih.de

Lose Your HeadKinostart: 19. September 2013Verleih: Pro Fun

Der junge Spanier Luis verlässt nicht nur Madrid, sondernauch seinen Freund. Er will in Berlin ein paar unbeschwerte,drogenschwangere Partytage verbringen. Dort macht erBekanntschaft mit dem verführerisch-undurchsichtigen Viktor.Seiner Leidenschaft für den Fremden ergeben, ignoriert erzunächst auch eine merkwürdige Begegnung: Luis wird miteinem Griechen namens Dimitri verwechselt, der von seinerSchwester verzweifelt gesucht wird. Dimitri ist der Ex-Lovervon Viktor, für dessen Verschwinden er aber keine Erklärunghat. Ungute Ahnungen befallen Luis, rätselhafte Indizienverwirren ihn zusätzlich. »Lose Your Head« ist der zweite Spiel-film des in Detmold geborenen Stefan Westerwelle (»SolangeDu hier bist«). Mit seinem Co-Regisseur und DrehbuchautorPatrick Schuckmann verbindet er gekonnt ein Identitätssuche-Drama mit einem zunehmend somnambulen Paranoia-Thriller.Das Drama lief in der Panorama-Sektion der 63. Berlinale. DieFilm- und Medienstiftung NRW förderte die Postproduktion,der Soundmix wurde im SoundVision-Studio in Köln realisiert.

Deutschland 2013Regie: Stefan Westerwelle. Regie, Drehbuch: PatrickSchuckmann. Kamera: Julia Daschner. Schnitt: Ute Schall.Musik: Freedarich, Friedrich Greiling. Mit Fernando Tielve,Marko Mandic, Sesede Terziyan, Stavros Yagoulis, Samia MurielChancrin u.a. Produktion: Mutter-Film. www.loseyourhead.com

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Filmstarts

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Page 29: Film und Medien - filmstiftung · »Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend im Burginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemen

für das MEDIA Teilprogramm, mindestens 31% für das KulturTeilprogramm und höchstens 13% für den cross-sektoriellenBereich. Das ehemalige MEDIA Mundus Programm ist voll in dasMEDIA Teilprogramm integriert. Der cross-sektorielle Bereichenthält u.a. den Garantiefonds und die Unterstützung derCreative Europe Desks, die ab 2014 die MEDIA Desks/Anten-nen und Cultural Contact Points ersetzen werden, sowie dieFörderung von transnationaler politischer Zusammenarbeit, dieschrittweise eingeführt werden soll. Diese Budgetaufteilungenenthalten auch die Verwaltungskosten, die für die Umsetzungdes Programms vor allem bei der Verwaltungsagentur anfal-len. Die Verwaltungskosten werden auf 7% des Gesamtbud-gets beschränkt, was in etwa den Verwaltungskosten für diebisherigen Programme MEDIA und Kultur entspricht.

Wie sieht das neue MEDIA Teilprogramm aus? Wird es Änderungen geben?Als Teilprogramm von Creative Europe wird MEDIA auf denErfolgen seiner Vorläufer aufbauen. Das heißt, es wird weiter-hin Förderung für Fortbildung, Entwicklung, Verleih, Welt -vertriebe, Promotion (Märkte, Festivals, etc.) und für Kinonetz-werke geben. Diese gezielten Maßnahmen haben sich bewährt.In allen relevanten Bereichen soll der europäische Mehrwertder Förderung gestärkt werden. Gleichzeitig wollen wir mitdem Programm neue Impulse setzen und die audiovisuelleBranche bei den Herausforderungen und Möglichkeiten derDigitalisierung und der Globalisierung unterstützen. Dies wollenwir erreichen, indem wir zum Beispiel im Bereich Fortbildungbesonders innovativen Projekten, die audiovisuellen Unter-nehmen neue Geschäftsmodelle aufzeigen, den Vorzug geben.Auch der Effekt der Einführung des Garantiefonds sowie derpolitische und regulatorische Rahmen, der den audiovisuellenSektor umfasst, muss hierbei berücksichtigt werden.

In rein praktischer Hinsicht werden wir die Antragsverfahrenund die Abwicklung der Verträge so weit wie möglich verein -fachen. Es ist zum Bespiel geplant, e-Formulare einzusetzen,so dass alle unsere Förderungen künftig vollständig digital

Folman Orwell

Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 29

Seit 1. Juni ist Xavier Troussard der neueLeiter von MEDIA. Ab kommenden Januarwerden die bisher getrennten Förderpro-gramme MEDIA, MEDIA Mundus und Kultursowie ein neuer Garantiefonds im Rahmen-programm Creative Europe zusammengefasst.Creative Europe soll von 2014 bis 2020 laufen.Die gesetzgebenden Institutionen EuropäischesParlament und EU-Ministerrat wollen dasProgramm noch vor Jahresende verabschieden.

Im Interview berichtet Xavier Troussard, der zuletzt dasReferat »Kulturpolitik und Interkultureller Dialog« in der Generaldirektion Bildung und Kultur leitete, über den aktuellenStand der politischen Verhandlungen und die zukünftigeAusrichtung von Creative Europe.

Das Europäische Parlament und der Rat haben am 17. Juli eine politische Einigung über das Creative Europe Programmerzielt. Was bedeutet dies und was sind nun die nächstenSchritte?Am 17. Juli haben sich die beiden gesetzgebenden Institutio-nen, der Rat und das Europäische Parlament auf Arbeitsebeneauf den Inhalt des Creative Europe Programms geeinigt. Nun muss der Text noch offiziell vom Kulturausschuss desParlaments und anschließend vom Parlamentsplenum geneh-migt werden. Verabschiedet wird das Programm schließlichdurch die formelle Annahme im Rat. Wir rechnen damit, dassder gesamte Prozess im Oktober abgeschlossen werden kann.Die Kommission kann aber bereits jetzt, auf Grundlage derpolitischen Einigung, die Umsetzung des Programms vorbereiten.Gegenwärtig arbeiten wir am so genannten Arbeitsprogrammfür das Jahr 2014, das die Förderschwerpunkte, die Anzahl derAufrufe, das zur Verfügung stehende Budget und die Auswahl-kriterien festlegen wird. Dieses Arbeitsprogramm wird voraus-sichtlich im Oktober im vorläufigen Creative Europe Ausschussmit Vertretern der Mitgliedstaaten diskutiert.

Wurde über das Gesamtbudget ebenfalls Einigung erzielt?Creative Europe ist Teil des Mehrjährigen Finanzrahmens(MFR) der Europäischen Union, der den gesamten Haushaltder Union für den Zeitraum 2014-2020 begrenzt. Rat undParlament haben am 27. Juni eine politische Einigung überden MFR erzielt. Für Creative Europe ergibt sich daraus nun einGesamtbudget von €1.462 Mrd. Euro. Das ursprünglich vonder Kommission vorgeschlagene Budget war deutlich höher,dennoch können wir trotz dieser Einsparungen immer nocheinen Anstieg von 9% für den Kultur- und Kreativbereich imVergleich mit den aktuellen Förderprogrammen verzeichnen.

Welche Auswirkungen werden die Kürzungen am Etat fürdas Creative Europe Programm auf MEDIA haben? Wurdeneinzelne Förderlinien gekürzt? Rat, Europäisches Parlament und Kommission waren sichdarin einig, dass das Förderbudget von MEDIA und Kulturgegenüber der vorherigen Förderperiode nicht gekürzt werdensoll. Das heißt, dass die Kürzungen am Gesamtbudget sich vor allem auf den cross-sektoriellen Bereich und dabei insbe-sondere auf den Garantiefonds auswirken. Wir sind daherzuversichtlich, dass wir alle MEDIA Förderungen mit ausrei-chenden Mitteln ausstatten können. Der Garantiefonds wirdin deutlich geringerem Umfang und voraussichtlich erst nach2014 eingesetzt werden. Wie gesagt, im Moment arbeiten wiran der genauen Budgetaufteilung für die einzelnen Förderlinienfür das Jahr 2014. Diese Aufteilung muss von den Mitgliedstaa-ten im Creative Europe Ausschuss genehmigt werden.

Wie ist das Budget zwischen MEDIA, Kultur und dem cross-sektoriellen Bereich aufgeteilt?Rat und Parlament haben auf Grundlage der Budgetplanungender Kommission nunmehr folgende Budgetaufteilung im Creative Europe Programm festgeschrieben: mindestens 56%

beantragt werden können. In einigen Bereichen (z.B. Develop-ment) wird die Fördersumme zukünftig als Pauschale ausge-zahlt.

Welche neuen Maßnahmen sind bei MEDIA vorgesehen? Die Kommission wird für das Jahr 2014 drei neue Maßnahmenvorschlagen, weitere sollen in den kommenden Jahren folgen:Der erste Bereich für neue Aktionen ist die Förderung vonAudience Development. Dies ist ein Schwerpunkt des gesamtenCreative Europe Programms, der sich durch alle Programm-teile und Fördermaßnahmen ziehen wird und wahrscheinlichein aussichtsreicher Kandidat wird für die sektorübergreifendeZusammenarbeit in der Zukunft. Die Förderung soll auf verschie-dene Weise umgesetzt werden. So wird beispielsweise bei derMEDIA Festivalförderung verstärkt auf die Zuschauereinbin-dung geachtet werden. Zusätzlich soll es eine spezielle AudienceDevelopment Förderung für europäische Kooperationen imFilmkompetenz-Bereich geben. Außerdem wollen wir dasPotenzial von innovativen Filmevents austesten, die auf unter-schiedlichen Plattformen (z.B. im Kino oder online) in verschie-denen Ländern erfolgreiche europäische Filme zeigen und aufkreative Art und Weise Menschen wieder neugierig auf deneuropäischen Film machen.

Zweite Innovation bei MEDIA ist die Unterstützung bestehen-der internationaler Koproduktionsfonds, wie zum Bespiel inDeutschland der World Cinema Fund der Berlinale. Damit sollenKoproduktionen zwischen Europa und dem Rest der Weltgestärkt werden.

Die dritte neue Maßnahme betrifft die Entwicklungsförderungfür Video Games im Rahmen eines separaten Aufrufs. Bisherwurde verlangt, dass Games mit einem Film oder einer TV-Produktion in Verbindung stehen. Diese Bedingung entfällt.Interaktive Werke, wie etwa Webserien, werden weiterhin imRahmen der regulären Entwicklungsförderung für Einzelprojekteund Projektpakete unterstützt.

Wie wird Creative Europe nun umgesetzt?Wir sind zuversichtlich, dass die ersten Förderaufrufe noch vorJahresende veröffentlicht werden können. Alles hängt natürlichdavon ab, dass es keine unvorhergesehenen Zwischenfälle inder Verabschiedung des Programms gibt, aber wir arbeitengemeinsam mit der Verwaltungsagentur daran, in jedem Fallso schnell wie möglich reagieren zu können.

MEDIA

Xavier Troussard, Foto:European Union

Ein Interview mit Xavier Troussard

Wie geht es weiter mit MEDIA?

MEDIA Förderung für Kölner FlorianfilmDie große Katharine HepburnMEDIA unterstützt den Dokumentarfilm »Die Frau, von der man spricht – Die große Katharine Hepburn« (AT) der Kölner Florian-film mit 48.000 Euro TV-Ausstrahlungsförderung. Der Film erzählt nicht nur die 60-jährige Karriere der bis heute unbesiegtenOscar-Königin als beste Hauptdarstellerin, sondern auch die Geschichte einer modernen Frau, die als unabhängige Schauspielerindas System Hollywood für ihre eigene Inszenierung zu nutzen wusste. Neben Arte sind der Sender AVRO und der CoBo-Fund ausden Niederlanden, sowie der griechische Sender ERT und Česká televize aus Tschechien beteiligt. Die Regisseure Rieke Brendelund Andrew Davies präsentierten das Projekt beim Meet Market und bei einem MEDIA Co-Production Dinner während desDoc/Fest Sheffield. Das Dinner richtete sich an Produzenten aus sieben Ländern und Regionen und wurde u.a. in Kooperation mitder MEDIA Antenne NRW organsiert. Foto: Florianfilm

MEDIA Einreichtermine Innovative VertriebsstrategienNeuer Aufruf des EU-Parlaments6. September 2013

Mitgliedschaft bei Europa Cinemas31. August 2013

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Page 30: Film und Medien - filmstiftung · »Deutschland von oben« von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus Ab 19.00 Uhr wird der Sommerabend im Burginnenhof von zahlreichen Aktiven aus Gemen

Tim Wu, Colum

Die RückerobeWolfgang Klein

Helge Schneide

Filmparty-GästStefan Arndt, P

Roter Teppich

MEDIENFORU

Oliver Welke,Thomas Rabe, Hannelore Kraft, Petra Müller, Dieter Kosslick

Elefantenrunden-Revival mit Jürgen Doetz, Fritz Pleitgen, Helmut Thoma, Dieter Kosslick, Ute Biernat und Jörg Grabosch

Shaping the things to come – Fiction: Stefan Arndt, Marcus Ammon

Frank Hoffmann im Gespräch mit Frauke Gerlach

Kongress-Eröffnungsrede der Ministerpräsidentin

Thomas Bellut und Ministerin Angelica Schwall-Düren

WDR-Intendant Tom Buhrow, Bettina Böttinger

Team WDR: Verena Kulenkampff, Eva-Maria Michel, Gebhard Henke

Leonard Novy mit Janna Nandzikund Doris Wiedemann

Lutz Marmor

Ute Biernat, Anke Schäferkordt

Daniel Brühl, Wolfgang Becker

Moderator Frank Plasberg

Folgen, vernetzen, teilen: Robert Pfaller, Michael Köhler, Janna Nandzik, Christian Heller

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters und seine Frau

Marc Jan Eumann mit Leopold Hoesch

Stefan Gärtner, Henning Braun

Norbert Himmler

Mariele Millowitsch und Sabine Postel

Gerhard Schmidt, Michael Smeaton

Hannelore Kraft und Gala-Moderator Oliver Welke

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Film und Medien NRW – Das Magazin | 4/2013 > 31

Tim Wu, Columbia Law School

Die Rückeroberung des Internet: Brent Goff, Wolfgang Kleinwächter, Rebecca MacKinnon und Björn Böhning

Helge Schneider

Filmparty-Gäste: Oskar Roehler, Stefan Arndt, Petra Müller

Roter Teppich für die Film-Prominenz

Roger de Weck

Maria Ehrich, Hans W. Geißendörfer

Das Team von »Nicht mein Tag« bei der Filmparty: Peter Thorwarth, Moritz Bleibtreu, Jasmin Gerat, Axel Stein.

Clay Shirky, New York University

Jan Mojto

Besuch von Little Shark: Tom Spieß, Sönke Wortmann

Katharina Blum, Frauke Gerlach

Felix Zackor, Christina Bentlageund Stefan Raiser

Kinofilm und Grundversorgung: Ulrich Höcherl, Bettina Brokemper, Bettina Reitz, Karl-Eberhard Hain, Stefan Arndt

WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn

Torsten Reglin, Dirk Steinkühlerund Miriam Pflüger

Team »1001 Gramm« von Regisseur Bent Hamer in der Wolkenburg

Tatort-Ermittlerin Sabine Postel und TV-Kommissarin Camilla Renschke mit ihren Partnern

Dunja Mijatovic, OSZE Wien

Team »Pinocchio«: Mario Adorf, Regisseurin Anna Justice, Produzent Michael Smeaton

Tatort-Ermittlerin Sabine Postel und TV-Kommissarin Camilla Renschke mit ihren Partnern

Erfolgs-Duo: Ralf Husmann, Christoph Maria Herbst

Ben McOwen Wilson, YouTube

Burghart Klaußner, Heinrich Breloer

Die Schauspieler Johann von Bülow und Johanna Gastdorf

Frederick Lau, Helen Woigk, André Erkau

Anlässlich des 25. Medienforums NRW warKöln Anfang Juni Treffpunkt der internationalenMedienbranche. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft begrüßte im Gerling Quartier1.500 Teilnehmer bei Jubiläumsgala undKongress. Nach hochkarätigen nationalen undinternationalen Keynotes und konzentriertenDiskussionen lud die Film- und MedienstiftungNRW zur Filmparty in die Wolkenburg.RUM NRW

ister ine Frau

ning Braun

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Mr. Morgan’s Last Love, Kinostart: 22. August 2013

Vijay und ich, Kinostart: 5. September 2013

Lose Your Head, Kinostart: 19. September 2013

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