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Finanzhaushalt der Schweiz. I. Band. Review by: A. v. Mühlenfels FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 4, H. 2 (1937), pp. 343-344 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908100 . Accessed: 13/06/2014 01:16 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 188.72.126.41 on Fri, 13 Jun 2014 01:16:20 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Finanzhaushalt der Schweiz. I. Band

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Finanzhaushalt der Schweiz. I. Band.Review by: A. v. MühlenfelsFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 4, H. 2 (1937), pp. 343-344Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908100 .

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Literatur. 343

den. Schon Italiens gro'Bter Staatsmann, Cavour, hat im Jahre 1851 darauf hin- gewiesen, daB der Zollschutz keinen Volkswohlstand schaffe, und mit prophe- tischem Geist den engen Zusammenhang zwischen Protektionismus und Sozialismus aufgedeckt. Der Protektionismus, so meinte er, sei der groBe Eckstein, auf dem der Sozialismus seine Geschiitze errichte, und die sozialistischen Lehren hatten nur in jenen Landern Boden gefunden, wo die Ideologic des Schutzzolles in Gesell- schaft und Gesetzgebung bereits festen FuB gefaBt hatte (und der Rezensent mochte beifiigen, daB die stets fortschieitende, einer Schraube ohne Ende ver- gleichbare Uberspannung dieser Ideologie fiir den wirtschaft lichen Ruin der Nach- kriegszeit zum GroBteil verantwortlich ist). Und zum Schlusse noch eins: Wir wer- den Wollemborg dankbar sein, daB er schon seit Kriegsausbruch alle jene Lehren bekampft hat, die sich von der Verschlechterung des Geldwertes wirtschaft- lichen Aufschwung erwarten, daB er auf den unloslichen Zusammenhang zwischen Vermehrung des Papiergeldumlaufes und dem Steigen der Preise hingewiesen hat (vgl. S. 355) und die Notwendigkeit, das Gleichgewicht im Staatshaushalte mit alien zur Verfiigung stehenden Mitteln aufrechtzuerhalten, betont hat (369). Wol- lemborg starb in ungebrochener VolJkraft seines Schaffens am 19. August 1932. Kein wiirdigeres Denkmal konnte dem groBen Patrioten gesetzt werden, als die vorliegende, trefflich ausgestattete Ausgabe seiner Werke darstellt, deren wissen- schaftlicher Wert durch die von Professor Fortunato Pintor besorgte Bibliographie noch erhoht erscheint. Otto Weinberger.

Finanzhaushalt der Schweiz. Herausgegeben von der Kantonalen Finanzdirektorenkonferenz, unter Mitwirkung des Eidg. Finanz- und Zolldepartements, von der Eidg. Post- und Telegraphen- verwaltung und von den Schweizerischen Bundesbahnen. I. Band. Steiger & Higy. Bund Kantone und Gemeinden 1913 - 1933. Bern 1934. XVII, 456 S. Dieses (mit staatlicher Beihilfe) ersehienene Werk blickt insofern auf eine

langere Geschichte zuriick, als es gewissermaBen die - allerdings auf ganz neue Grundlagen gestellte - zweite Auflage des groBen, in den Jahren 1916 - 19 er- schienenen vierbandigen Werkes ,,Der Finanzhaushalt der Schweiz" bildet, das seinerseits wiederum auf eine langere Vorgeschichte zuriickblicken konnte. Jenes Werk war vor allem als Materialgrundlage fiir eine Vereinheitlichung der schweize- rischen Finanzstatistik und dariiber hinaus wohl auch gewisser Teile der Finanz- verwaltung gedacht. Wie das friihere, so ist auch das neue Werk auf Veranlassung der schweizerischen Finanzdirektorenkonferenz erschienen. Es faBt die Darstellung der Bundes-, Kan tons- und Gemeindefinanzen in einem verhaltnismaBig nicht sehr umfangreichen Bande zusammen und ist in der Hauptsache dazu bestimmt, den in der Zwischenzeit nicht unerheblich veranderten Verhaltnissen Rechnung zu tragen. Je ein weiterer Band soil die Eidg. Post- und Telegraphenverwaltung und die Schweizerischen Bundesbahnen behandeln.

Das Werk ist als Nachschlagewerk gedacht und dem entspricht auch seine Einteilung und die Art seiner Abfassung. Es beginnt mit zwei sehr lesenswerten, von dem verstorbenen Professor I. Steiger verfaBten Beitragen uber die Ent- wicklung der Bundes- und Kantonsfinanzen bis 1914 und iiber die finanzpolitische Entwicklung des Bundes seit 1914, denen sich spater noch ein weiterer Aufsatz des gleichen Verfassers iiber die gegenwartige finanzielle Lage des Bundes und ein von Dr. Higy geschriebenes Kapitel liber die Entwicklung der Kantons- und Gemeindefinanzen seit 1914 anschlieBt. Dazwischen finden sich Beitrage liber die Post- und Telegraphenverwaltung und iiber das nunmehr schon ziemlich alte Schmerzenskind der Schweiz: die (unerfreuliche) Finanzlage der Bundesbahnen.

In einem ,,Speziellen Teil" werden behandelt: der Finanzausgleich ; deroffent- liche Kredit; Steuerpolitik und Steuersystem des Bundes, der Kantone und der

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Gemeinden (seit 1914); das Rechnungswesen des Bundes und der Kantone. Daran schlieBt sich ein kleines, aber sehr aufschluBreiches Tabellenwerk : Finanz- und Steuerpolitik. Ein Sachregister erleichtert die Benutzung des Buches, das jedem, der sich mit der komplizierten Materie des schweizerischen Finanzwesens zu be- fassen hat, eine willkommene Hilfe sein wird.

A. v. M u h 1 e n f e 1 8.

Annalen der Gemeinwirtschaft. Jahrlich 4 Hef te. Heraus- geber Edgar Milhaud, Genf. Zehnter Jahrgang, Heft 1, Januar/Juli 1934, Zahlungsverkehr, Einkaufsscheine und Arbeitsbeschaffung. 312 S. Zum erstenmal werden im ,,Finanzarchiv" die von dem Genfer Ordinarius

Edgard Milhaud herausgegebenen Annalen der Gemeinwirtschaft (An- nales de L'Economie collective; Annals of Collective Economy; Anales de la Economia Colectiva) besprochen. Seit 1908 gab Milhaud die ,,Annales de la Regie directe" heraus. Diese nur in franzosischer Sprache erscheinende Zeit- schrift ist dann 1925 zu den jetzigen viersprachigen ,, Annalen der Gemeinwirt- schaft" erweitert worden. Nach dem im Jahrgang 1925 vom Herausgeber ent- wickelten Programm sollen in der Zeitschrift hauptsachlich die an Bedeutung immer mehr zunehmenden Probleme der offentlichen Wirtschaft sowie des Ge- nossenschaftswesens behandelt werden. Diese Zusammenstellung ist fiir deutsche Begrifffe etwas eigenartig. Tatsachlich treten in den bisher vorliegenden Banden die Genossenschaftsfragen hinter den Themen aus dem Gebiet der offentlichen Untemehmungen zuriick.

Nach ihrem Arbeitsprogramm fullen die Annalen sicherlich eine wesentliche Liicke in der wissenschaftlichen Literatur aus. t)ber die Bedeutung der offent- lichen Untemehmungen in der Gegenwart braucht nichts mehr gesagt zu werden. Ihre eingehende wissenschaftliche Behandlung wird immer dringender.

Die bisher vorliegenden Jahrgange der Zeitschrift enthalten eine Fulle inter- essanter Einzeldarstellungen iiber offentliche Betriebe der verschiedensten Art in fast alien Landern der Erde. Neben Aufsatzen iiber die ,,Klinikneubauten in Freiburg i. Br.", die ,,Landwirtschaftlichen Eigenbetriebe der Stadt Berlin", die „ Organisation dee Kommunalkredits in Deutschland" finden wir Abhandlungen iiber den ,,Londoner Grafschaftsrat und das Wohnungswesen", ,,Neue Gestaltung der Kommunalbetriebe in Frankreich", ,,Gemeinschaftseinrichtungen fiir Be- w&sserung in Spanien", ,,Trinkwasserversorgung in Belgien". Dazu kommen dann zahlreiche Aufsatze iiber internationale Genossenschaftsfragen. Wer auf dem so wichtigem Gebiete der offentlichen Wirtschaft arbeiten will, wird in den Annalen der Gemeinwirtschaft viel wertvolles Material finden. Zu den Mitarbeitern zahlen teilweise auch iiber die Heimatgrenzen hinaus bekannte Fachleute.

Seit 1932 hat das Arbeitsprogramm der Zeitschrift eine gewisse Anderung erfahren. Die Probleme der Wirtschaftskrisis treten in den Vordergrund. Die Zeitschrift dient inebesondere dem Herausgeber dazu, seine Vorschlage zur Uber- windung dcr Weltwirtschaftskrisis der offentlichen Kritik zu unterbreiten. Im Jahrgang 1932 veroffentlichte Milhaud einen ,,Plan zur sofortigen Bekamp- fung von Arbeitslosigkeit und Krise". Der folgende Jahrgang brachte dann unter der "Cberschrift ,,Goldburgfriede und internationales Clearing" eine weitere Ver- tiefung und Ausgestaltung dieser Vorschlage. Das jetzt vorliegende sehr umfang- reiche erste Heft des laufenden Jahrganges 1934 behandelt ausschliefilich MaB- nahmen zur "Oberwindung der Krisis unter der zusammenfassenden Uberschrif t : Zahlungsverkehr, Einkaufsscheine und Arbeitsbeschaffung.

DaB sich die Zeitschrift in den letzten Jahren inhaltlich weitgehend umgestellt hat> erscheint mir an sich durchaus zu billigen. Es gibt fiir die Nationalokonomie der Gfegenwart keine dringendere Aufgabe, als die Moglichkeiten zur Uberwindung

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