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Finca Cortesin Hotel, Golf & Spa: neuer Stern am spanischen Hotel-Himmel A nkunft, Airport Málaga-Costa del Sol, mit der Swiss Ma- schine aus Zürich. Eine elegante schwarze Mercedes Li- mousine steht bereit für unseren bequemen Hoteltransfer. Achtzig Kilometer in sechzig Minuten bis zum Hotel, so stand es in der Wegbeschreibung. Das azurblaue Mittelmeer und die Kraft der Sonne wetteifern um unsere Sympathie und begleiten uns ständig auf der Autovia N-340, der Costa del Sol entlang, bis zum Ziel, im Herzen Andalusien. In den Hügeln von Casares, zwischen Marbella und Sotogrande, steht sie beeindruckend in weisser Pracht die Finca Cortesin. Das im andalusischen und marokkanischen Stil eingerichtete, lichtdurchflu- tete Luxus-Hotel wurde Mitte 2006 auf 215 Hektaren – grösser als das Fürstentum Monaco - erbaut und im Februar 2008 offiziell eröff- net. Eine Oase der Ruhe und Erholung. Von weitem auch sichtbar, der zum Hotel gehörende 18-Loch-Golf- platz, der zu den besten Spaniens zählt. Mit einer Länge von fast 7‘000 Metern ist er einer der längsten Europas. Seit 2009 ist die Finca Cortesin Austragungsort des «Volvo World Match Play». Das im Finca Cortesin Golf Club angegliederte Jack Nicklaus Coaching Studio wurde von Akademien Nicklaus konzipiert, um Kursteilneh- mern ein neues Lernerlebnis zu bieten. René Zimmer der Hotel Manager, ein Deutscher, der eigentlich eine Karriere beim Theater anstrebte, empfängt uns herzlich. Die Forma- litäten des Check-in wurden uns diskret durch seine Mitarbeiter ab- genommen. Als «Welcome Drink» und Aperitif wurde uns ein Ariyanas Dulce von der Bodega Bentomiz, 100 % Moscatel de Alejandria, eisge- kühlt, mit einer diskreten Süsse, dazu eingelegte schmackhafte grü- ne Oliven serviert. Die Sonne im Garten wurde so erträglicher, wäh- rend wir auf die Fertigstellung des Zimmers warten. Unweit der Marokko Patio Lounge, erhalten wir eine Exe- cutive Suite, mit 78 Quadratmeter, weitläufiger private Terrasse, von gepflegten Gärten umgeben, Blick auf die Pools und auf das tiefblaue Meer. Die Suite ist mit schlich- ter Eleganz ausgestattet. Jedes der Zimmer hat hohe De- cken und ist grosszügig geschnitten. Das Kingsize Marmor Bad mit 25 Quadratmeter mit grossen Spiegeln ist purer Luxus. Einige Suiten verfügen über einen eigenen Pool. Di- rekt vor unserer Terrasse die beiden 50- und 35 –Meter-Pools des Resorts, in denen sich die Sonne mit vielen Grüntönen spielt. Das visuelle Schauspiel wird untermalt durch absolu- te Stille, man hört lediglich Vogelgezwitscher. Auspacken und dann zur Erfrischung ab in den legendären Beach Club des Hotels. Der nur durch einen kurzen und kostenlosen regelmässig ver- kehrende Shuttleservice erreichbare 6000 Quadratmeter grosse Beach Club, befindet sich in bester Lage am «Bahía de Casares»-Strand und ist in den Farben Weiss-Blau gehalten. Böden aus Teakbaum-Holz, üppige Gärten, balinesische Bet- ten und bequeme Sonnenliegen, reihen sich um einen spekta- kulären 40 Meter langen Infinity Pool. Maria-Luisa, die Beach Club Hostess in einer adretten weiss-blauen Uniform, weist uns freund- lichst ein. Wir verspüren jedoch einen kleinen Hunger und machen «Das beste Hotel in Europa» - so stand es im Netz. Das hat uns neugierig gemacht, wir wollten uns vor Ort selbst überzeugen. Unsere Erwartungen wurden jedoch weit übertroffen. Hotel-Manager René Zimmer (rechts) mit dem Autor Tourbillon | Nr. 38 | Sommer 2014 Tourbillon | Nr. 38 | Sommer 2014 REISEN 155 154 REISEN LIFE & STYLE LIFE & STYLE

Finca Cortesinimages.fincacortesin.com/ · López Granados. Fragt man nach Namen der Gäste, wird Zimmer einsilbig. «Politiker, Industrielle, Schauspieler, Diskretion ist in die-sem

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Finca Cortesin Hotel, Golf & Spa:

neuer Stern am spanischen Hotel-Himmel

Ankunft, Airport Málaga-Costa del Sol, mit der Swiss Ma-schine aus Zürich. Eine elegante schwarze Mercedes Li-mousine steht bereit für unseren bequemen Hoteltransfer.

Achtzig Kilometer in sechzig Minuten bis zum Hotel, so stand es in der Wegbeschreibung. Das azurblaue Mittelmeer und die Kraft der Sonne wetteifern um unsere Sympathie und begleiten uns ständig auf der Autovia N-340, der Costa del Sol entlang, bis zum Ziel, im Herzen Andalusien.In den Hügeln von Casares, zwischen Marbella und Sotogrande, steht sie beeindruckend in weisser Pracht die Finca Cortesin. Das im andalusischen und marokkanischen Stil eingerichtete, lichtdurchflu-tete Luxus-Hotel wurde Mitte 2006 auf 215 Hektaren – grösser als das Fürstentum Monaco - erbaut und im Februar 2008 offiziell eröff-net. Eine Oase der Ruhe und Erholung.Von weitem auch sichtbar, der zum Hotel gehörende 18-Loch-Golf-platz, der zu den besten Spaniens zählt. Mit einer Länge von fast 7‘000 Metern ist er einer der längsten Europas. Seit 2009 ist die Finca Cortesin Austragungsort des «Volvo World Match Play». Das im Finca Cortesin Golf Club angegliederte Jack Nicklaus Coaching Studio wurde von Akademien Nicklaus konzipiert, um Kursteilneh-mern ein neues Lernerlebnis zu bieten.René Zimmer der Hotel Manager, ein Deutscher, der eigentlich eine Karriere beim Theater anstrebte, empfängt uns herzlich. Die Forma-litäten des Check-in wurden uns diskret durch seine Mitarbeiter ab-genommen. Als «Welcome Drink» und Aperitif wurde uns ein Ariyanas Dulce von der Bodega Bentomiz, 100 % Moscatel de Alejandria, eisge-kühlt, mit einer diskreten Süsse, dazu eingelegte schmackhafte grü-ne Oliven serviert. Die Sonne im Garten wurde so erträglicher, wäh-rend wir auf die Fertigstellung des Zimmers warten.

Unweit der Marokko Patio Lounge, erhalten wir eine Exe-cutive Suite, mit 78 Quadratmeter, weitläufiger private Terrasse, von gepflegten Gärten umgeben, Blick auf die Pools und auf das tiefblaue Meer. Die Suite ist mit schlich-ter Eleganz ausgestattet. Jedes der Zimmer hat hohe De-cken und ist grosszügig geschnitten. Das Kingsize Marmor Bad mit 25 Quadratmeter mit grossen Spiegeln ist purer Luxus. Einige Suiten verfügen über einen eigenen Pool. Di-rekt vor unserer Terrasse die beiden 50- und 35 –Meter-Pools des Resorts, in denen sich die Sonne mit vielen Grüntönen spielt. Das visuelle Schauspiel wird untermalt durch absolu-te Stille, man hört lediglich Vogelgezwitscher. Auspacken und dann zur Erfrischung ab in den legendären Beach Club des Hotels. Der nur durch einen kurzen und kostenlosen regelmässig ver-kehrende Shuttleservice erreichbare 6000 Quadratmeter grosse Beach Club, befindet sich in bester Lage am «Bahía de Casares»-Strand und ist in den Farben Weiss-Blau gehalten. Böden aus Teakbaum-Holz, üppige Gärten, balinesische Bet-

ten und bequeme Sonnenliegen, reihen sich um einen spekta-kulären 40 Meter langen Infinity Pool. Maria-Luisa, die Beach Club Hostess in einer adretten weiss-blauen Uniform, weist uns freund-lichst ein. Wir verspüren jedoch einen kleinen Hunger und machen

«Das beste Hotel in Europa» - so stand es im Netz. Das hat uns neugierig gemacht, wir wollten uns vor Ort selbst überzeugen.

Unsere Erwartungen wurden jedoch weit übertroffen. Hotel-Manager René Zimmer (rechts) mit dem Autor

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die Bekanntschaft mit Frank, dem Chef de Service im Beach Club Restaurant, Das Restaurant, direkt am Strand gelegen, bietet das Beste der mediterranen Küche mit Fisch- und Reisgerichten. Der 32-jährige Deutsche aus Frankfurt, der seit seinem elften Lebensjahr in Spanien lebt, versprüht Sympathie und Engagement. Wir bestel-len uns eine in Olivenöl gebratene Seezunge, frisch aus dem Meer gefangen mit in Olivenöl gegrillten Zucchini‘ s und einem spritzigen Glas spanischen Rose-Wein. Zum Dessert wird uns eine frische An-anas mit einem Espresso offeriert. Auch die Pimientos de Padrón mit grobem Meersalz abgeschmeckt, die Gazpacho Andaluz, die Platte mit Boquerones Fritos (Calamares, Sardinen, Rouge) und die Paella mit Hummer sind ein wahres Gedicht. . Abends Dinner im Restaurant El Jardin de Lutz. Frische Lokale Ge-richte modern interpretiert stehen auf der Karte. Das Restaurant El Jardín de Lutz bietet zwei unterschiedliche, aber gleichermassen in-teressante Atmosphären. Im Inneren befindet sich ein geräumiges Esszimmer mit hohen Decken, Bodenbeläge aus Tonplatten, Anti-quitäten, portugiesische Keramik-Fliesen… und im Aussenbereich, eine atemberaubende Terrasse mit Übergang zu einem Garten mit jahrhundertealten Olivenbäumen und Blick auf das Mittelmeer. Wegen des grandiosen Ausblicks entschieden wir uns für einen Tisch im Freien. Das El Jardín de Lutz besitzt ein traditionelles spanisches Ambiente, wo man Gerichte auskosten kann, die mit guten Ergeb-nissen die heutige Tendenz zur gastronomischen Komplexität zur Seite lässt, um sich in einfacher und subtiler Art auf die klare Rein-heit des traditionellen Geschmacks zu konzentrieren.Szenenwechsel Marroko Patio Lounge. Auf eine Zigarre mit dem Hotel Direktor René Zimmer: Partagas Serie D No. 4 – die Rauch-dauer liegt bei 30 Minuten - mit einem Sauternes Chateau Rieussec 1990. Ein vielversprechendes Genuss-Pärchen. Der 42-jährige Vater zweier Adoptivkinder, verheiratet mit einer Spanierin, erscheint in einem sportlich eleganten Outfit. Er ist sofort mitten drin im Ge-spräch. «Unser Haus braucht keine Sterne, die Stars sind unsere Gäste und unsere Mitarbeiter.» Seit April 2009 ist Zimmer General Manager der Finca Cortesin, einer 350-Millionen-Euro-Investition der spanischen Immobilien- und Bauindustriellen Familie Javier López Granados. Fragt man nach Namen der Gäste, wird Zimmer einsilbig. «Politiker, Industrielle, Schauspieler, Diskretion ist in die-sem Business alles.» Gäste aus England, Spanien, Deutschland, den USA, Franzosen sowie Schweizer und Benelux-Bürger bilden die Kli-entel. «Unsere Gäste kommen zum Entspannen und Sporttreiben, zum Essen und Trinken. Ungezwungenes Wohlfühlen steht im Fo-kus, deshalb sind wir auch nicht mit auf den Gesundheitstrip einge-stiegen», so der leidenschaftliche Golfer Zimmer. Spa, Dampfbad, Massagen und Schneekammer gibt es dennoch. Mit leichtem Grin-sen fügt er hinzu: «Bloss keinen Doc, der dauernd Blutdruck misst und Kalorien vorgibt. Unsere Gäste wollen raus aus dem Anzug und relaxen!» Dass sein Konzept aufgeht, beweisen die Zahlen. «Wir ha-ben einen Forecast des Umsatzes von 17 Millionen Euro (Hotel und Golf Club) für 2014, nächsten Jahr zielen wir die 18,4 Millionen Euro Marke an. 38 Prozent unserer Gäste sind Wiederholungstäter und wir können eine Auslastung von 85 Prozent während der Hoch-Saison vorweisen.» Gibt es denn ein Wunschprofil der Gäste, wollte ich von Zimmer wissen. «Wir hatten von Anfang an die Gäs-te, die wir uns gewünscht haben.» In der Presse stand, die Finca

«Unser Haus braucht keine Sterne, die Stars sind unsere Gäste und unsere Mitarbeiter.»

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Cortesin ist das beste Resort Europas. «Ich bin eigentlich ständig unzufrieden» meint Zimmer, der 240 Angestellte dirigiert und fährt fort «Man muss provozieren, um Aufmerksamkeit zu erregen und im Gespräch zu bleiben.» Auf meine Frage, wie Luxus denn in der Finca Cortesin, dem andalusischen Landhaus, definiert wird, meint Zim-mer, der 23 Jahre in der Hotelbranche tätig ist: «Unsere Gäste schät-zen die völlige Privatsphäre respektive die Anonymität, die absolute Ruhe, die Zeit und grosszügigen Bewegungsraum». Dass dazu auch eine exzellente Gastronomie zählt, befürwortet Zimmer. «Lutz Bö-sing, unser deutscher Küchenchef ist eine herausragende Person, die Sie unbedingt kennenlernen müssen, mit ihm haben wir einen Vollt-reffer gelandet» und greift sofort zum iPhone um einen Termin mit ihm und uns zu fixieren.Restaurant Le Jardin de Lutz: Die Bühne von Lutz Bösing. Die kuli-narische Karriere von Lutz Bösing erstreckt sich über mehr als 30 Jahre, wobei er 20 Jahre der Beherrschung und der Verfeinerung der spanischen Küche gewidmet hat. Heutzutage fokussiert sich Lutz Bösing auf die Harmonisierung der klassischen Traditionen mit den modernen Konzepten in seiner ständigen Suche nach den besten Produkten und den «Geschmäckern des Lebens». Der 52-jährige Küchenchef, der seit Februar 2011 alle Restaurants im Finca Corte-sin Hotel – Le Jardin de Lutz, Beach Club Restaurant, Don Giovan-ni (Andreas Tumbarello), Kabuki Raw (Luis Olarra), und die Bar - managt, ist Herr über eine Brigade von 44 Köchen und sitzt uns gegenüber. Wie er denn in eigenen Worten seinen Kochstil definieren würde, interessiert uns. «Wir machen eigentlich eine mediterrane Hotelküche, diese Aussage ist jedoch für den Branchenfremden ne-gativ aufgeladen. Besser, ich arbeite für die eingeladenen Gäste und biete das an, was ich habe», so der eloquente Bösing, für den Kochen eine Berufung ist. Krönender Abschluss: der Besuch im kürzlich im März 2014 eröffne-ten Restaurant Kabuki Raw, wo Chefkoch Luis Olarra in einer offe-nen Küche mit feinsten Zutaten arbeitet. Der Edel-Japaner, der eine moderne Interpretation der japanischen und mediterranen Küche, Neudeutsch eine gastronomische Fusion, praktiziert, ist ein Juwel in der spanischen Feinschmecker Landschaft. Ein gut zweistündiges kulinarisches Feuerwerk, dass alle Sinne aktiviert und fordert, cho-reografisch aufeinander abgestimmt, inspiriert durch Kabuki, was für das traditionelle japanische Theater des Bürgertums der Edo-Zeit steht. Das Menu wurde als Gesamtkunstwerk zelebriert. Von den Mitarbeitern, über die Küche, die Speisen, die Dekoration, das extra aus Japan eingeflogene Keramikgeschirr und die Riedel Gläser und das gehämmerte und polierte Robbe und Berking Spaten Silber Besteck. Das Kabuki Raw gehört zur Kabuki Gruppe, welche weltweit füh-rend in der japanischen Küche ist und weltweit fünf Restaurants mit insgesamt drei Micheline Sternen besitzt. Die Finca Cortesin stellt die Hardware zur Verfügung und das Kabuki Raw die Software, das know how. Die Zeit vergeht viel zu schnell in der Finca Cortesin. Hier will ich bleiben, denke ich beim Abschied. Ein grosser Heimvorteil der Finca Cortesin. «Estaremos de vuelta pronto»!

www.fincacortesin.com

«Man muss provozieren, um Aufmerksamkeit

zu erregen und im Gespräch zu bleiben.»

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