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60 I. Aufsiitze und Mitteilungen Wenn man bedenkt, dal3 die Korallenstruktur in den doeh sehr jungen Bildungen bei Tampieo sieh so sehnell verwisehen konnte, wie viel schwerer wird es dann sein, in ~tlteren Ablagerungen die koralli- gene Natur wiederzuerkennen. Ahnliehe diehte Korallenknollen, wie unsere yore mexikanisehen Golf, finden sieh aueh in den oberen Partien des westdeutschen Terti~rs, besonders in den mioziinen Kalken des Nainzer Beekens. Uber die Entstehung und Herkunft derartiger Gebilde hat man bis jetzt noch keine riehtige Erkliirung gefunden. Es erseheint mir daher angebraeht, bei kiinftigen Untersuchungen soleher Funde diese yon mir gesehilderten Beobachtungen mit zu be- rficksiehtigen. Sollte sich meine Vermutung hinsichtlieh der Herkunft dieser tertiiiren KalkblSeke bestiitigen, so hiitten wir wertvolle Auf- sehliisse und wiehtige Anhaltspunkte fiber die Meere und vermutlichen Kfisten des Tertiiirmeeres gewonnen. Finnlands Pr kambrium. Von E. Hennig (Tfibingen). (Mit Tafel I.) ,,Vor Beginn unserer Zeitrechnung" liegen ttunderttausende von Jahren der Menschheitsentwicklung, danach keiue Zweitausend] Die Lage des Null- punktes ist uns heute Rudiment einer Zeit, deren Horizont jenseits einen ge- ringeren Raum einschlol~ als diesseits. Das Schwergewicht historischer Be- trachtung hat sich verschoben. Der Arch~ologie, indem sie urn die Zeitr~tume der Urgesehichte erweitert wurde, erging es ira Wissenschaftlichen nicht anders. Vielleicht ist auch die Geologie im Begriff, das Erlebnis schon zum zweiten Male zu wiederholen: Denn aus einem alten Begriff der Sintflut haben sich anfitnglich nach unten hin all die Formationen bis zum Kambrium hin abgelSst, deren jede das Dilu- vium an zeitlicher Dauer gewaltig fibertrifft. Die Steinkohlenzeit des Pal~to- zoikums steht unseren Tagen nach gegenw~rtiger Kenntnis zeitlich n~ther als dem Kambrium. Und nun deutet nicht wenig darauf hin, dab sich uns vor Beginn des Kambriums unermefiliche Zeitraume neu er6ffnen. Ihre Bewertung ist derzeit noch nieht m0glich. Aber das nicht allzu lange erschlossene Neu- land hat ffir die tieferbohrende Forschung gewaltige Anziehungskraft. Das erwies sich, als die Geologische Kommission in Finnland unter der Leitung SEDERHOLMs ffir den Hochsommer des Jahres 1931 die Fachwelt zu einer internationalen Zusammenkunft auf finnischem Boden einlud, um dort das Pr~t- kambrium gemeinsam zu studieren und seiner Erforschung organisatorisch ge- ordnetere Bahnen zu bereiten. 16 europ~ische Staaten stellten ihre Vertreter. Denn in Schweden-Finnland und besondes durch SEDERHOLM ist in 40-j~thriger Arbeit der Zugang zu jenen uralten Zeiten wissenschaftlich freigelegt worden. Kanada und Sfidafrika sind in gleicher Richtung erfolgreich gefolgt. Noch aber fehlt der Magstab, der die Ergebnisse in den drei verschiedenartig ge- bauten L~ondern mit hinreichender Gewil]heit zu vergleichen gestattet. Die gemeinsamen Exkursionen, die sich vom 21. Juli bis zum 3. August im sfidlichen Finnland ausdehnten, hatten es in erster Linie mit der Stid-

Finnlands Präkambrium

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60 I. Aufsiitze und Mitteilungen

W e n n man bedenkt, dal3 die Kora l l ens t ruk tur in den doeh sehr j u n g e n Bi ldungen bei Tampieo sieh so sehnell verwisehen konnte , wie viel schwerer wird es dann sein, in ~tlteren Ablagerungen die koral l i -

gene Natur wiederzuerkennen. Ahnl iehe diehte Koral lenknol len , wie unsere yore mexikan isehen Golf, finden sieh aueh in den oberen Par t ien des westdeutschen Terti~rs, besonders in den mioziinen Ka lken des

N a i n z e r B e e k e n s . Uber die En t s t ehung und Herkun f t derart iger Gebilde hat m a n bis jetzt noch keine riehtige Erkl i i rung gefunden.

Es erseheint mir daher angebraeht, bei ki inft igen Unte r suchungen soleher Funde diese yon mi r gesehilderten Beobachtungen mi t zu be- rficksiehtigen. Sollte sich meine Vermutung hins icht l ieh der Herkunf t

dieser tertiiiren KalkblSeke bestiitigen, so hi i t ten wir wertvolle Auf-

sehliisse und wiehtige Anha l t spunk t e fiber die Meere und vermut l i chen

Kfisten des Tertii irmeeres gewonnen.

Finnlands Pr kambrium. Von E. H e n n i g (Tfibingen).

(Mit Tafel I.)

,,Vor Beginn unserer Zeitrechnung" liegen ttunderttausende von Jahren der Menschheitsentwicklung, danach keiue Zweitausend] Die Lage des Null- punktes ist uns heute Rudiment einer Zeit, deren Horizont jenseits einen ge- ringeren Raum einschlol~ als diesseits. Das Schwergewicht historischer Be- trachtung hat sich verschoben.

Der Arch~ologie, indem sie urn die Zeitr~tume der Urgesehichte erweitert wurde, erging es ira Wissenschaftlichen nicht anders. Vielleicht ist auch die Geologie im Begriff, das Erlebnis schon zum zweiten Male zu wiederholen: Denn aus einem alten Begriff der Sintflut haben sich anfitnglich nach unten hin all die Formationen bis zum Kambrium hin abgelSst, deren jede das Dilu- vium an zeitlicher Dauer gewaltig fibertrifft. Die Steinkohlenzeit des Pal~to- zoikums steht unseren Tagen nach gegenw~rtiger Kenntnis zeitlich n~ther als dem Kambrium. Und nun deutet nicht wenig darauf hin, dab sich uns vor Beginn des Kambriums unermefiliche Zeitraume neu er6ffnen. Ihre Bewertung ist derzeit noch nieht m0glich. Aber das nicht allzu lange erschlossene Neu- land hat ffir die tieferbohrende Forschung gewaltige Anziehungskraft.

Das erwies sich, als die Geologische Kommission in Finnland unter der Leitung SEDERHOLMs ffir den Hochsommer des Jahres 1931 die Fachwelt zu einer internationalen Zusammenkunft auf finnischem Boden einlud, um dort das Pr~t- kambrium gemeinsam zu studieren und seiner Erforschung organisatorisch ge- ordnetere Bahnen zu bereiten. 16 europ~ische Staaten stellten ihre Vertreter. Denn in Schweden-Finnland und besondes durch SEDERHOLM ist in 40-j~thriger Arbeit der Zugang zu jenen uralten Zeiten wissenschaftlich freigelegt worden. Kanada und Sfidafrika sind in gleicher Richtung erfolgreich gefolgt. Noch aber fehlt der Magstab, der die Ergebnisse in den drei verschiedenartig ge- bauten L~ondern mit hinreichender Gewil]heit zu vergleichen gestattet.

Die gemeinsamen Exkursionen, die sich vom 21. Juli bis zum 3. August im sfidlichen Finnland ausdehnten, hatten es in erster Linie mit der Stid-

E. HENNIG - - Finnlands Prakambrium 61

kiiste Finnlands, dem Schiirengtirtel am finnischen Golf zu tun, ftihrten aber auch in die hochinteressante Umgebung von Tammerfors und einen gr6Beren Restteil der Teilnehmerschaft in die westfinnische Landschaft Satakunta am Bottnischen Meerbusen. Ich hatte persOnlich auch Gelegenheit, einige Probleme um das ]~ordende des Ladoga-Sees unter freundlichster Leitung yon Herrn Dr. HACKMANN kennen zu lernen. Es sei hier mehr auf die historische Seite der Probleme eingegangen ; sehr anregende und z. T. aufschlu~reiche Beobachtungen yon mehr petrographischer und intrusionsmechanischer :Natur, sowie in dem gradezn noch lebendigen Diluvium, mfissen dahinter zurficktreten.

Um den Problemen, die das gewaltige Land bietet, beizukommen, hieB es zunachst die entsprechende Methodik entwickeln. Die iibliche versagt hier: organische Leitf~iden ffihren nicht durch das Labyrinth, alle Lebensspuren jener Riesenzeitr~ume sind verwischt oder vernichtet worden. Im Buche jener Geschichte fehlt die uns vertraute Schrift. Gewaltige Zwischenr~iume ver- hindern nur zu oft ein unmittelbares Ablesen der geologischen Aufeinander- folge. Da konnten zunachst nur Petrographie und Tektonik helfen: Genaue Analysen der zahllosen Intrusions- und Eruptivk6rper und deren Beziehungen zu den durchbrochenen Gesteinsserien bezw. ihren Faltungsperioden halfen die Entfernungen fiberbrficken, lieBen aber doch auch manche Fragen often.

Anderwiirts pflegen wir bei ersten tastenden Versuchen absoluter geo- logischer Zeitrechnungen uns an der sichergestellten relativen Altersfolge zu orientieren und die zahlenmai~igen Ergebnisse an jenem doch noch sichereren Wissen zu prfifen. Im Pr~tkambrium ist keine MeBmethode der andern wirklich tiberlegen zu nennen. So kann bier HOLMES schon den Versuch wagen, den umgekehrten Weg zu gehen und aus den e rmi t t e l~n ,,absoluten'! Werten au f die Altersfolge zu schliefien, ja yon Erdteil zu Erdteil die ersten Parallelen stratigraphischer Art auf petrophysikalische Messungen zu grfinden. Be- friedigende Sicherheit ist damit heute noch nicht gewonnen.

In Fennoskandia hatten inmitten des kristallinen ,,Urgebirges", in dem man anf~nglich die erste Erstarrungskruste des Erdplaneten gemutmaBt hatte, anverkennbare Sedimente yon z. T. konglomeratischer ~Natur die Aufmerksam- keit erregt. Eingehenderes Studium zeigte ganze Serien yon Schichtgesteinen, wenn auch vielfach hochgradig metamorphosiert. In dem wasser- und wald- reichen Finnland mit aui~erst weitmaschigem Verkehrsnetz, fiber zahllose Inseln und Klippen hinweg muBten die Zusammenh~nge mfihsam genug aufgesucht werden. Ist es doch heute nach gro]ztigiger Kar/ ierung nicht immer einfach, auch nut die eindrucksvollsten Stellen in kurzer Zeit zu zeigen! Miichtigkeiten yon Hunderten, ja Tausenden yon Metern verraten ganze Formationen. Denn es stellte sich heraus, dab diese Sedimentpakete sehr verschiedenen Alters waren, z. T. durch mgchtige Gebirgsbildungen und deren Wiederbeseit igung voneinander getrennt. Die zeitliche Dauer der Diskordanzen ist eher zu unter- als zu tibersch~tzen.

Man hat in Finnland nach manchen Ab~tnderungen des Schemas eine Reihenfolge aufstellen kOnnen, die auch heute noch nicht endgtiltig sein dfirfte. (In der beigeftigten Tafel I ist eine Ubersicht versucht. Die Parallelen yon Kontinent zu Kontinent k6nnen lediglich eine Rolle als Taster und Frage be- anspruchen.) Silur ist gelegentlich einer schwedischen Exkursion vor wenigen Jahren zum ersten Male auf den Alandsinseln beobachtet worden und zwar nur infolge besonders niedrigen Wasserstandes. ~Normalerweise ist es fiber- sptilt. Durch Abbohren wird z. Z. dies Vorkommen genauer gepriift. Dagegen war fossilfiihrender kambrischer Sandstein auf diesem Archipel bereits bekannt, eigenartigerweise aber nicht in geschlossenem Auftreten, sondern in Spalten des Grundgebirges eingebettet. Der Festlandanteil baut sich ausschiefllich aus Prakambrium und Diluvium auf, dem altesten und jtingsten Abschnitt der ge- samten Erdgeschichte.

6'2 I. Aufsiitze und Mitteilungeu

Die Jotnische Formation ist in Finnland nur in einem Bezirke bekannt und zwar in der Landschaft Satakunta am Bottnischen Meerbusenl)., Auch dort sind es nut wenige weitverteilte Fundstellen, deren letzte erst im Frfih- jahr 1931 entdeckt wurde. Es handelt sich stets um braune bis r0tliche Sand- steine, wie sie als Anzeichen ariden Klimas in Kontinentalablagerungen sehr vieler Formationen auftreten. Konglomeratische Einlagerungen fehlen nicht. Faziell liegt ,,Oldest Red" vor, um mit Old und New Red Sandstone zu ver- gleichen. Wellenfurchen und Trockenrisse sind wohlentwickelt. In Finnland ist nut mSglich festzustellen, dab dieses Schichtglied jfinger ist als das sonst jtingste Kristallingestein, der Rapakivi-Granit. In Schweden dagegen liegt diskordant darfiber die S p a r a g m i t - F o r m a t i o n , die ihrerseits noch wieder alter ist als das ,,Kambrium", ja you ibm altersmaflig gar noch getrennt werden k(Innte dutch eine Serie mit g l a z i a l e m T i l l i t , die z unfichst am Varanger-Fjord des Eismeers auf rlorwegischem Boden dutch REUSCIt 1) festgestellt, neuerdings aber auch auf der finnischen Seite des Fjordes 2) (Pummanki-Fjord dot Fischer- Halbiilsel), ja augenscheinlieh auch in betrfichtlicher Miichtigkeit in Gr0nland nachgewiesen wurde. Da gegentiber dem nordamerikanischen Kambrium (Nevadia-Stufe I) das europi~ische an der Basis unvollstiindig ist, dfirfte mindestens der Tillit noch in die Formation einzubegreifen sein. Ein Diabas durchbricht an zahlreichen Stellen das Jotnium-Gebiet Finnlands, wie auch die Glieise und Granite der ~achbarschaft. Die kartographische Wiedergabe der Auffassung hat interessanterweise stark gewechseltS). Denn der weitaus gr0~te Tell des Gebietes ist unter jiingeren Ablagerungen vergraben. ~ur der Sandreichtum des Diluviums und die sehr weitgehende Einebnung lassen auf weite Ver- breitung des Sandsteins schlieBen. Zweifelsobne ist der Erosionsrest einem Grabeneinbruch zu verdanken: Die kristalline Umgebung iiberh0ht zumat auf der bTordseite die weite flache Landschaft sehr deutlich an einer langen~ ganz graden Linie. Der Graben hat danach SO--bIW-Streichen. Und schon die Kliiftung im Diabas l~t~t im Sch~trengebiete deutlich diese Richtung er- kennen (die m0glicherweise bereits priikambrisch angelegt sein k0nnte?). (~ber die einstige Ausdehnung des Jotnium wissen wit nichts, so wenig wir anzugeben verm0gen, ob und in welchem Umfange kambrische und silurische Transgressionen fiber das finnische Festland hingegangen sind. LAITAKARI ver- gleicht Vorkommen in Skandinavien, wie auch auf russischem Gebiete (Abb. 14 auf S. 37). (Als einzige m0gliche Fossilspur ist ein r0hrenartiges Gebilde in die Diskussion gezogen worden, das der jotnische Sandstein an einem zu- behauenen Stein in einem @ebaude des Sti~dtchens Luvia erkennen lal~t [LAITAKARI, Abb. 12, S. 30]. Sie ist nicht geffillt, besteht aus kteinen K6rnchen des Gesteins, die durch Eisenrost verkittet sind. Es handelt sich danach um eine schon mitgebrachte Eigenschaft des Steins, aber kaum um eine fossil zu nennende oder gar primate organische Erscheinung, eher mn die Umkleidung einer Baumwurze], die in Spalten des Gesteins hineingriff.)

~Noch weit geringer ist die Verbreitung einer auch der Mitchtigkeit nach unbedeutenden Schichtserie, der aber ihrer Altersstelhmg nach die Bedeutung einer eigenen Formation zukommt: Es ist das IIoglandium. _Nur kleine Teile einer einzigen Insel umfafit es, des praehtvollen, unvermutet zu HOhen fiber 150 m ansteigenden Felseneilands Hogland (finnisch: Suursaari) im Finnischen

1) H. REUSCH, Skuringsmaerker og moraenegrus eftervist: Finmarken fra en periode meget aeldre end ,,istiden". :Ndrges geol. undersoek, aarb. for 1891, Kristiania 1891, 78--85.

~) C. E. WEG~qANN, S u r u n nouveau gisement de roches morainiques pr~- quaternaires. C.R. Soc. g~ol. France, 1928, 274--276.

u) LAITAKAR], Uber das Jotnische Gebiet yon Satakunta. Bull. Comm. g4ol. Finlande Nr. 73, Helsingfors 1925.

]E. HENNIG - - Finnlands Pri~kambrium 63

Meerbusen, sfidlich von Kotka4). Hier tritt das Grundgebirge nur liings der Westktiste zutage. Von ihm fallen gegen 0 (v(~llig abweichend von den Ver- h~ltnissen im nahen Baltikuml) mebrere Gesteinskomplexe, darunter zuniichst ein Quarzitkonglomerat mit eingelagerten Quarzitlagen yon insgesamt nur noch 1--2 Dutzend Meter Miichtigkeit. Schiefer kann stellenweise abschliel~en. Die Herkunft der Ger611e ist unbekannt, das Bindemittel erscheint iiugerlich ganz wie die kristalline Unterlage, ist auch nicht deutlich dagegen abgegrenzt, er- mangelt aber im Gegensatz zu ihr des Glimmers, ist also welt weniger meta- morph. Auf diesen Sedimenten ruht in voller Ausdehnung der Ostkfiste, fiber die 'Half te der Insel einnehmend, eine Quarzporphyr-Decke. Doch schalten sich lokal noch Gabbro und Labrador-Porphyrit als Ausftillung eingesenkter Oberfli~chenteile der Quarzit-Serie dazwischen, selbst eine Porphyr-Breccie kann noch eingesprengt sein, nattirlich auch Tuff. Der Quarzporphyr ist nun be- merkenswerterweise nach Struktur, Zusammensetzung und Differentiation der Schmelze mit dem Rapakivi-Granit am ebesten zu vergleichen, ihm m(iglicher- weise gleichaltrig. Dessen m~tchtigstes Massiv baut ja die ganze benachbarte Kfistenregion auf. Des wtirde aber unbedingt bedeuten, d.aI~ das Hoglandium ~ilter sein mtisse als des Jotnium. Da sich anderw~trts zwischen der Faltung des Kareliden-Zugs und dem Aufdringen des Rapakivi eine betrachtliche Aus- ri~umungsperiode verrat, kann in der Tat diese Zeit bier sehr gut durch positive geologische Wirkungen vertreten sein. Unmittelbare Anhaltspunkte ftir eine Altersfestlegung fehlen durchaus.

Unter K a t e l i d e n ist eine Zone gefalteter Gesteine zu verstehen, die etwa diagonal durch Finnland streichen veto Ladoga-See an in 57]NW-Ricbtung. Ihre nCirdliche Fortsetzung ist als L a p p i d e n - Z u g abzutrennen, denn beide schwenken, ohne zusammenzustogen, gemeinsam nach 0 fiber die russische Grenze hinaus. Ihr Baumaterial, das vet der Faltung abgelagert, also gegen- tiber dem Hoglandium wesentlich ~tlter sein mug, sind sehr verschiedenartige, vor allem verschieden stark metamorphosierte Quarzite, Konglomerate, Sehiefer, Phyllite, Dolomite, vielfach durchwoben mit basischen Eruptiven. Carelozoon jatulieu~n nannte METZGER einen Einzelfund, der ihn etwa an tabulate Korallen erinnerte, abet wohl auch als anorganisch entstanden gedaeht werden kann. Dagegen verr~tt die Schungit-Kohle unmittelbar des Vorhandensein pflanzlichen Lebens, freilich ohne Formen zu fiberliefern. Wellenfurchen auf Schichtfl~ichen stellen aber die Entstehungsbedingungen der Schichtserien sehr frisch vor :~ugen. Die Sedimentkomplexe werden als Jatul ium und Kalevium bezeiehnet wegen ihres (vermutlich sekundar) verschiedenen Charakters, dfirften aber ins- gesamt eine einzige Formation ausmachen. Die auf interessante Weise pro- spektierten Kupferlager yon Outokumpu geht~ren diesem Schichtk0rper an.

Gegen den Ladoga-See hin werden sie abermals durch eine andere Sedi- mentserie abgelost, ohne dal] scharfe Grenzen bisher zu ziehen wiiren. ]:)as hat neuerdings dazu geffihrt, auch darin ein zeitliches .~quivalent zu vermuten~ w~hrend man ehedem hier mit h(iherem Alter rechnetea). Des Ladogium~ mit 3atulium und Kalevium auch wohl zur h(iheren Einheit K a r e l i u m zu- sammengefagt, ist eine miichtige Folge von Schiefern mannigfaltiger Art mit geringeren Einlagerungen yon Quarzit und kristallinen Kalken, sowie Magnetit- linsen. Seltsamerweise ist die auf dem kristallinen Grundgebirge ~uhendo Hauptfolge von unten nach oben: Kalk, Hor]ablendeschiefer, Fhyllit, Glimmer.

4) :E. H. KRANCK, A Stereogramm of Suursaari (Hogland). ,,Fennia", Hel- singfors 1928, S. 3~7, 1 Taf.

5) Vgl. Blatt Savonlinna-:Nyslott (Sektion D2 der geol. 1 : 400000-Aufnahme yon 1930 nebst 1 : 150000-Ausschnitt der Umgebung von Sortavalla von 1929) mit Erliiut. von V. HACKMANN: Geol. 0versichtsk. over Finl. Geol. Komm. i. Finland, Helsingfors 1931. Schwed. m. franztis. Auszug.

64 I. Aufsi~tze und Mitteiiungen

schiefer. Der Metamorphosegrad scheint also dem Hangenden zu starker zu werden. Auf der Sortavalla benachbarten Insel Riekkaansaari schwimmt gar auf dem Ganzen noch ein Granitkomplex, der aber mit den kristallinen Schiefern durch zahlreiche Apophysen innig zu ,,Migmatit" verflochten er- scheint, ohne irgendwo einen Durchbruch yon unten erkennen zu lassen. Welter im ,,Liegenden" tritt dagegen ein Pegmatitkomp]ex auf. Nach alledem wurde ich zu der Frage geffihrt, ob nicht die ganze Ladogium-Serie invers liegt, etwa als Liegendschenkel einer Deckfalte. Die intensive Zu- sammenstauchung zu S~tteln und Mulden k0nnte auch eine Uberschiebungs- einheit sekund~tr getroften haben. Aber das betroffene Gebiet hat gewal'tige Ausdehnung, und zur Bejahung der Frage wiire die Auffindung einer Wurzel- zone erforderlich, wenn schou der Hangendschenkel fiberall und v(iltig ab- getragen sein sollte. Die intensive Durchknetung des Basalkalks mit den Hornblendeschiefern, die z. T. stark und schnell wechselnde Mi~chtigkeit legen freilich gleichfalls tektonische Deutung recht nahe. Man mag sich fast an Lochseitenkalk erinnert ffihlen. Auch WEGMANN hat welter im Norden geglaubt, eine ,,De ckfalte" vor sich zu sehen.

Von solchen Auffassungen wird aber die Altersbeziehung zum genannten ,,Zentral"-Granit kaum berfihrt, der in jedem Falle jfinger sein mull, aber anderwi~rts als postbottnisch bestimmt werden konnte. Die zuweilen miichtigen

P h y l l i t e haben im Jatulium kaum eine Parallele, gehen dagegen in das Kalevium ohne bisher erkennbare Grenze fiber. Nut tritt dort ein jiingerer, postkalevischer Granit auf, der dem sfidlicheren Ladogium fremd ist, w~hrend der postbottnische Zentralgranit wieder das Kalevium nicht mehr betroffen hat. Sodann abet klingen die Ladogischen Schiefer faziell stark an eine weitere Formation an, die denn auch schon als gleichaltrig angesehen wurde, ihrerseits aber im Alter erheblich fiber Jatulinm-Kalevium hinausgehen mu•: das Bottniam. Ffir das Ladogium bleibt somit auch diese elementarste Frage der relativen Beziehungen leider noch often.

Die bottnische Formation ist in einem relativ nicht allzu ausgedehnten, schmalen, in der Hauptsache O--W streichenden Streifen nSrdlich der Region von Tammerfors entwickelt und an den Ufern des Seensystems vom Niisijarvi mehrfach gfinstig erschlossen, im fibrigen oft tier in sehr urwfichsigen Waldern unter der Renntierflechte und Moospolstern vorbor~en. Erstaunlich ist bei dieser bestimmt schon ins Archaikum zu stellenden uralten Serie der lebendige Eindruck, den man auch yon ihrem Werden noch empf~ngt% Hier vor allem sind die mi~chtigen aus z.T. riesigen Ger011en zusammen- gesetzten Konglomerate, nnbeschadet ihres kristallinisierten Bindemittels, yon unwiderstehlicher Einpri~gsamkeit (ganz besonders auf den schwer zuganglichen Linasaari-Inseln). Aber auch sanderffillte Taschen oder Rinnsale in (geschieferten) Tonen, Verwitterungsbreccien anstehender Tiefengesteine, deren Zement wieder- um verschiefert ist und Feldspar ffihrt, und schlie•lich deutliche Hinweise auf einstige organische Einschlfisse selbst so tief noch in der stratigraphischen Stnfenleiter tauten uns geradezu vertraut an, lassen das hohe Alter nur schwer begreifen. Was freilich das SEDERHOLMsche Corycium enigmaticu~n einst ge- wesen sein kSnnte, selbst ob Tier oder Pflanze vorauszusetzen ist, daffir fehlt noch ~ede M0glichkeit einer Antwort. Es handelt sich um kohlige Hi~utchen, die z. T., m0glicherweise durch ~_uswitterung, fast lederdicke Ri~ume hinter- lassen haben nnd unregelmi~l~ig zusammengepreBt, nur andeutungsweise eine einstige Sack- oder Kugelform erraten lassen. Stel!enweise sind sie in den

6) Vgl. J: J. SEDERHOLM: ,,Pre-Quaterny rocks of Finland" (zur Geol. Uber- sichtsk. 1 : 2000000) in Bull. Comm. Gdol. de Finlande Nr. 91, Helsingfors 1930 and ,,On the sub-bottnian unconformity and on archaean rocks formed by seculiar weathering", ebenda Nr. 95, Helsingfors 1931.

E. HENNI(] - - Finnlands PrKkambrium 65

bottnischen Schiefern nicht selten und pflegen lagenweise, parallel den Schicht- flachen, angereichert zu sein.

Im ganzen scheinen hier yon S gegen 1~ hGhere, jiingere Schichten zn folgen. Die M~chtigkeiten sind schwer schKtzbar, z. T. sehr bedeutend, diirften abet verschiedentlieh tektonisch stark verringert~ anderw~rts vervielfacht worden sein. Vor allem die aufeinanderfolgenden phyllitischen Schiefer und massigen Konglomerate am ~-iisij~rvi kGnnen rege Erinnerungen wachrufen an ahnliche Folgen yon kulmischen Schiefern und grobem Oberkarbonschutt oder besonders yon Flysch und Nagelfluh. Damit tancht aber schon die Frage ihrer Ent- stehungsbedingungen auf. Die lange Sedimentation der Schiefer bedeutet ruhige aber stetig oder vielmehr rhythmisch liefernde Materialtransportkraft; ein stets gleicher Wechsel yon diinnen Lagen bleibt eintGnig durch lange Zeit bestehen, so da$ man vergleichsweise (kaum genetisch) schon yon ,,Warven" gesprochen hat, deren Zahl SEDERHOLM auf gegen 50000 sch~itzt. Den miichtigen GerGllmassen aber mug ein starker Hebungsakt in einiger Nachbarschaft ent- sprechen, wohlgerundete Stficke yon fiber 1/2 m Lfingsdurchmesser sind keine Ausnahme. Granite, Pegmatite, Granodiorite, Dioritporphyrite, Uralitporphyre, doch auch sediment~re Stoffe wie Quarzite und Schiefer stellen das Material und zeigen z.T. einen nicht allzuweiten zurtickgelegten Weg an. Breccien- B~inke unterstreichen das noch. Selbst Dioritgrus ist noch erkennbar ge- blieben. Grauwacken mit Tuffbeimengung lassen erkennen, dal~ die Krusten- bewegungen den vulkanischen Kraften das Tor 6ffneten. Diorite, Uralitmetabasite und Andesitgesteine durchbrechen die Serie des Bottniums, Pegmatitg~tnge durchsetzen alles miteinander.

Es handelt sich gewi$ auch hier, wie allenthalben nicht um einmalige Gebirgsbildungsakte. Und wenn die finnischen Geologen bestimmte Granite als postbottnisch erkennen, sie mit der Aufrichtung der Suekofenniden-Kette in urs~chlichen Zusammenhang bringen kGnnen, so ist damit gewil~ eine sehr kr~ftige Phase der Tek.tonik datiert, aber entsprechend den karbonischen and tertiitren Vortiefensedimenten kGnnte auch die Bottnische Serie bereits ein Echo sein auf frfihere Bewegungsvorg~nge, um dann zuletzt in deren Machtbereich mit hineingezogen zu werden. Die Suekofenniden sind ein nach WEGMANNs 7) interessanten Deutungen alpin gebautes Gebirge, dessen Spuren vor allem litngs der finnischen Sfidkiiste, wie in dessen buntem Sch~irengebiete zu verfolgen sind, also auch das Gebiet der Hauptstadt Helsingfors umfassen. Das Generalstreichen ist O--W wie beim Bottnium, die Bewegungsrichtung nach 1~ auf dieses zu. Faltung und postbottnische Granite schalten sich zwischen Bottnium und Karelium-Jatulium ein. Mutma$1ich ist auch die Abtragung des Gebirges in dieser zeitlich unsch~ttzbaren Diskordanz-Periode erfolgt, der Altersunterschied der Formationen also wiederum hGchst be- deutend.

Nun gehen aber selbst dem Bottnium wiederum riesige Intrusivmassen im Alter voran, die sog. katarchaischen Granitgneise, die ihrerseits noch frfihere Sedimentgneise durchbrochen haben und mit ihnen zu einem kaum entwirr- baren Komplex yon Mischgesteinen (Migmatiten) verwoben sind. Die Ans- drticke Pelit und Snioninm beziehen sich auch auf diese bislang ftir unsere Erkenntnis friihesten Grundgebirgselemente.

Wir haben also allein in Finnland mit mindestens ffinf Formationen zu tun, die dem Kambrium bestimmt vorangehen. In Schweden k~ime mindestens die Sparagmitgruppe als sechste hinzu. Zwischen ihnen erkennen wir Ge-

*) Vgl. C. E. WEG~IANM" i~ber alpine Tektonik und ihre Anwendung auf das Grundgebirge Finnlands. C. r. soc. gGol. de Finlande, ~Nr. 1, Helsingfors 1929, S. 1--5 und: Uber einige Deformations- und Bewegungstypen kristalliner Schiefer, ebenda, 17r. 8, 1931, S. 40--54.

Geologische Rundschau. XXIII 5

66 L Aufs~itze und Mitteilungen

birgsbildungen, Intrusionen und Einrumpfungen, die gleichfalls gewaltige Zeiten beansprucht haben mfissen. WKhrenddessen dfirften sich weitere sedimentbildende Vorg~inge abgespielt haben, yon denen uns jede Kenntnis fehlt. Die jfingsten Serien sind in dem alten Hebungslande nur in Relikten auf uns gekommen, das Hoglandium aul3erhalb des heutigen Festlandes, das ffotnium in einem verhi~ltnism~l~ig eng begrenzten Grabenbruch. Die Sparag- mite mOgen hier ganz beseitigt sein, wie aueh das Kambrium und m0glicher- weise urspriingliche Decken von Silur und kontinentalem Devon. Un- gew6hnlich tiefgreifende Abtragung l~t$t uns hier einen Blick in die untersten KellergewOlbe Europas tun, die anderwarts kilometertief unter unseren FfiBen unzugKnglich ruhen.

Riesige Teile der heutigen Erdoberflache, insbesondere der Sfidkontinente entbl6Ben unseren Augen _~hnliches. Abet sie sind historisch-geologiseh noch unentdeckt geblieben, ein unermel~liches Feld der Zukunftsarbeit. Kanada und Sfidafrika erweisen schon heut, dal~ wissenschaftliche Analyse allenthalben gleicher Reichtum an Ergebnissen erwartet. Wenn wir den Beginn des Kambriums heut rund und roh mit einer GrSl~enordnung von 800 Millionen Jahren s) kennzeichnen zu dfirfen glauben, so umfal~t das Prakambrium, so- weit die Leuchte der Wissenschaft seinen ~qebel heut schon durchdringt, etwa gleiche Zeitr~ume, ohne da$ wir damit einer primfiren Erstarrungskruste der Erde schon erkennbar nahe gekommen w~ren. SEDERHOLM meint im Bottnium ein- ,,recht k.fihles" Klima wirken zu sehen. Er weist auch mit Recht darauf hin, dab von einer ubiquit~ren Faltung sich nichts mehr zeige, sobald man die Gebirgszfige jener Perioden zeitlich zu sondern unternehme, sowie dab nirgends eigentlich simatische Teile zum Vorschein k~men, sondern auch in den tiefsten uns bekannten Erdkrustentei len die Herrschaft der Granite un- gebrochen sei.

Eine Ffille von Problemen ist soeben erst vor unsern Augen aufgedeckt~ unendlich viel mehr sind weit fiber die Erde bin noch nicht einmal berfihrt oder gar angeschnitten. Die gelegentlich der Zusammenkunft ins Leben ge- rufene Internationale Vereinigung zur Erforschung des Pr~kambriums kann sich fiber Enge ihres Arbeitsfeldes nicht beklagen!

N a c h t r a g .

In den Monaten w~hrend der Drucklegung sind hinsichtlich des nord- amerikanischen Pr~kambriums wichtige Kl~rungen und Anregungen erfolgt, die hier nicht unbeachtet bleiben k0nnen. H. BECKER hat in dieser Zeit- schrift 9) die stratigraphische Selbst~indigkeit der S e i n e - S e r i e unter dem neuen ~amen K n i f e L a k e - S e r i e stark betont und damit ffir das strati- graphische Gesamtschema eine neue Lage geschaffen. In pers0nlichem Schrift- wechsel erteilte er mir aus eigener Anschauung weitere dankenswerte Auskfinfte.

Leider zeigt solche Besch~ftigung mit dem Fragenkreise nur, da$ er h is - her immer komplexer geworden ist und eine tragf~hige Grundlage im gegen-

s) Um uns yon den noch immer problematischen absoluten Zahlen frei- zuhalten, lal~t HOLMES den Multiplikationsfaktor noch etwas often und be- gnfigt sich, arts seinen Radioaktivit~tsberechnungen eine relative Zahl zu ab- strahieren. Sie ergaben z.B. ffir das Kambrium etwa 6, ffir das Killarney 7, f fir das Jotnium, Keweenaw 8, ffir den Rapakiwi 9, far die Algoman-Revolution 16, ffir itlteste Granite 20, far das Laurentium 21. Mit der Vergleiehszahl 18 l~$t er ein M i t t l e r e s , mit 11 ein O b e r e s P r a k a m b r i u m beginnen.

9) ]':IANS BECKER, Die prakambrische Geschichte des Lake Superior- Gebietes, Nordamerika. Geol. Rundschau 0,2, 6, 1931, S. 385--411, Taft I II .

E. HENNIG - - Finnlands Prakambrium 67

wartigen Zeitpunkte nicht abzugeben vermag. Nomenklatur-Unstimmigkeiten und -Doppelsinnigkeiten spielen dabei keine geringe Rolle.

Dem Animikie hat man seit 1911 noch das Mittelhuron (Timiskaming oder Kobalt-Formation) als unteres Glied einverleibt. Das sog. ,,Mittel"- und ,,Ober"-Huron im Marquette-Gebiet dagegen hat sich als/~lterer und jfingerer Tell des Animikie allein (also als Oberhuron) erwiesen. Als Seine-series be- zeiehneten VAN HISE und LEITH 1911 einen Komplex, den sie mit Unter- (Bruce) und Mittel-(Kobalt)Huron glaubten parallelisieren zu k6nnen. Sud- bury ist heute eine Serie diskordant unter Bruce. Entscheidend abet ist, dab nun auch die Algoman-Revolution (Faltung und Granitf6rderung) tiefer a]s Bruce angesetzt wird, aber jiinger ware als die Knife Lake-Serie, das richtig eingestufte ,,Seine". Denn so kame das ,,Eparchaische Intervall" wieder zu der M6glichkeit, ein (erweitertes) Archaikum abzuschliel3en (BECKER wagt diese Folgerung vorerst nicht), das gesamte Huron kOnnte dem Algon- Mum zugez~Lhlt (eine eigene ,Huron"-Formation also entbehrt) werden. Die Verselbstandigung des Seine als grol3es Zeitglied hatte also u. U. eine Ver- einfachung des Schemas im Gefolge. Ein sicherer Nachweis von unmittel- barer IJberlagerung eines Atgoman-Granits dutch Bruce ist freilich einstweilen nirgends erbracht worden!

Das sog. Grenville hat sich z. T. als metamorphes Unter- und Mittelhuron (Bruce, Cobalt) entpuppt, dflrfte also mindestens vorerst wieder verschwinden. Der Killarney-Granit geh6rt der leichteren Diskordanz an der Basis des Keweenaw an (was wieder zu HOLMES in Widerspruch stande!). Ein prak- tisches Gebrauchsschema mul~ sich erst noch entwickeln. Nur als Ausgangs- punkt dazu k6nnte im Anschlug an BECKER folgende Fassung dienen:

. . . . . . Lipalium-Intervall Keweenaw

.~ ~ Killarney-Granit "~ ( ob. = Animikie o Huron mittl. = Timiskaming, Kobalt ~C

unt. = Bruce Eparchaisches Intervall

Algoman-Revolution Knife Lake- (= Seine-) Serie

.~ ~ Epilaurentisches Intervall .= Laurentische Revolution

Keewatin, Steeprock-Serie "< Ontarium Coutchiching.

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