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20 Freude am Zeichnen 40
Pinsel, Wasser und PastellVielleicht stutzen Sie hier. Pastelle sind doch eine trockene, kreidige Angelegenheit? Nicht unbedingt. Denn die wasserlösliche Pastellpaste von mcdrent bietet das Beste aus beiden Welten: malerische Pinselstriche und die Farbkraft reiner Naturpigmente.
Entwickelt wurde dieses einzigartige Malsystem von der jungen,
erst drei Jahre alten Farbenmühle mcdrent in Mülheim an der Ruhr, bislang bekannt als Manufaktur für Wandfarben aus reinen Naturpigmenten. Nun bietet mcdrent auch Künstlerfarben mit bemerkenswer
ten Eigenschaften an. Mit Wasser verdünnt, verwandeln sich die Pasten in „echte“ pastose oder lasierende Malfarben. Diese bestehen, wie der „Farbenmüller“ und Inhaber Jens Müller betont, aus reinen Naturstoffen ohne bedenkliche chemische Zu
sätze. „Auf beides kommt es uns an“, meint Müller, Jahrgang 1965 und selbst studierter Minera loge. „Mutter Natur liefert uns mit ihren farbigen Erden und Gesteinen wunderbare Naturpigmente, die wir auf traditionell handwerkliche Weise zu Pastellen verarbeiten.“ Daraus entsteht eine reiche Palette von lichtechten Erdtönen von Gelb über Rot und Braun bis zu Grün. Ein unvergleichliches Blau liefert dank seines natürlichen Farbspektrums der klassische Lapislazuli: ein tiefblauer Halbedel
Firmenporträt: Die mcdrent Farbenmühle
stein, von dessen Namen sich das Wort „Lasur“ ableitet. Die beste (und teuerste) Qualität wird in einem afghanischen Bergwerk in 5000 Metern Höhe abgebaut und versorgte schon die antiken Künstler und Könige. Und heute auch die Mülheimer Manufaktur – zum Kilopreis von 2000 Euro. Außerdem bietet mcdrent in seinen Pastellen auch das – für Anwender erschwinglichere – Blau und Violett der Ultramarine an. Also künstlerisch statt künstlich? Müller nickt. „Mit unseren Naturpigmenten bekommen wir überall eine natürliche und lebendige Farbstimmung. Und weil wir auf jegliche Bindemittel und Konservierungsstoffe verzichten, sind unsere Farben und Malmittel gesundheitlich so unbedenklich wie, sagen wir, Heilerde.“Wie kam es überhaupt zur Idee, im kleinen, familiären Betrieb mit acht Mitarbeitern naturreine, ökologische Künstlerfarben zu entwickeln? „Farben bestimmen unser Leben mehr, als wir ahnen“, sagt Müller, der nach dem Studium 20 Jahre in der Lackindustrie tätig war. „Zweitens glaube ich, dass wir, wo immer möglich und sinnvoll, zurück zur Natur sollten. Sie beschenkt uns ja reich mit ihren Bodenschätzen.“ Allerdings sei es eine große Herausforderung gewesen, konsequent auf Naturpigmente zu setzen. Als handwerkliche Farben
Mehr zur Philosophie …… und den Produkten der Farbenmühle finden Sie auf www.mcdrent.de. Dort sehen Sie auch die gesamte Farbpalette und können die Pastell pasten im OnlineShop bestellen.
AtelierbesuchAn jedem letzten Samstag im Monat von 14 bis 19 Uhr können Sie (ohne Voranmeldung) im mcdrentAtelier das Malsystem ausprobieren und eigene Bilder malen.
Ausstellung Vom 27. bis 29. September lädt Sie mcdrent in seine Galerie ein. Die Ausstellung zeigt beispielhaft die Anwendung der Pastellpasten in unterschiedlichen künstlerischen Techniken. Adresse: Hagdorn 13 45468 Mülheim/Ruhr
Naturpigmente
mühle habe mcdrent zwar reichlich Expertise. „Doch es hat schon seine Zeit und viele Versuche gebraucht“, erzählt Jens Müller, „bis wir mit der Farbpalette und mit den Malmitteln, glücklich waren und bis die Rezeptur für unsere wasserlöslichen Künstlerpastelle passte.“ Und wie lautet das Rezept? Jens Müller muss schmunzeln: Betriebsgeheimnis!
Jens Müller
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Pastell & Pinsel
So geht das
Den Keilrahmen grundieren Sie mit der Pastellgrundie-rung (farblos oder in einem zarten Ocker): mit dem
breiten Borstenpinsel gleichmäßig aufstreichen und mindestens eine halbe Stunde trocknen lassen.
Oder Sie legen sich gleich mehr Farbe an, die Sie mit dem Spachtel aus dem Töpfchen holen und auf die Palette geben. Zum Verdünnen mischen Sie Wasser dazu. Stark verdünnt (bis zu 1 Teil Paste zu 15 Teilen Wasser) erhöht sich die Leuchtkraft der Lasur.
Die Farbe tragen Sie nach Lust und Laune mit Pinsel, Schwämmchen, Spachtel oder
auch direkt mit dem Finger auf.
Die Farbe holen Sie sich mit dem nassen Pinsel direkt aus dem Farbfläschchen. Das reicht für feuchte Pinselstriche. Je nach Wasserzugabe entsteht eine gebrochene Struktur, die an die Trockentechnik der Acrylmalerei erinnert.
Anfangs ist diese „flüssige“ Art der Pastellmalerei etwas ungewohnt. Auch deshalb macht das Experimentieren mit Pinsel, Spachtel und Fingern so viel Freude. Hier das Wichtigste für das Malen auf Keilrahmen. Auf den nächsten Seiten entsteht auf diese Weise mit wunder-baren Erdtönen ein Porträt mit ganz eigener Note.
Zuletzt fixieren Sie das Ergebnis mit dem
Firnis: einfach alles mit dem breiten
Pinsel übermalen.
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Pastell
PastellporträtDie kleine Palette aus Erdtönen gibt dem Porträt eine leben-
dige Farbigkeit. Mit abwechselnd lasierenden und deckenden Pinselstrichen können Sie Licht und Schatten gut steuern.
Und mit den stellenweise „borstig“ und kraftvoll aufgetrage-nen Malstrichen erhält das Pastell eine freie, künstlerische
und erstaunlich malerische Note.
Das Gesicht malen Sie lasierend in rötlichen Erdfarben. Aus der starken Verdünnung er-
geben sich zarte Hauttöne. Ebenso dünn, hell und flüssig tönen Sie links den Hintergrund.
Das Haar und die dunklen Schattenstriche tragen Sie dicker, kraftvoll und deckend auf;
ebenso rechts den grünlichen Hintergrund. Der Kontrast von Licht und Schatten und die
malerischen Farbüber gänge heben das Porträt schön aus der Fläche.
Die Vorzeichnung entsteht mit trockenen Pinselstrichen auf dem grundierten Keil-rahmen. Mit dem schmalen Borstenpinsel malen Sie das Profil in einem stark ver-dünnten Siena gebrannt: erst mit wenig Farbe für einen gebrochenen Strich, den Sie in den hellen Schat-ten trocken ausstreichen.
Material• Keilrahmen 30 x 40 cm• Borstenpinsel breit und schmal (1,5 cm)von mcdrent:• vermalbare Pastellpaste in Erdtönen (siehe Seitenrand)
• Pastellgrund in Ocker• Firnis transparent
Probieren Sie die Malstriche auf einem Schmierpapier aus, vielleicht auch mit ei-
nem einfacheren Motiv. So machen Sie sich mit den speziellen Effekten vertraut.
Zuletzt mit Firnis fixieren.
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Von Hanne Türk
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