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Sonderdruck Flexibilität aus dem (Kran-) Baukasten An dem Großprüfstand, der ebenfalls in der Halle untergebracht ist und das Tes- ten von Antriebskomponenten mit bis zu 100 000 Nm erlaubt, wurde ein weiterer Demag Wandschwenkkran mit 1 t Trag- last installiert. Dieser Prüfstand lässt sich auch mit Hilfe des Brückenkrans auf neue Testreihen vorbereiten. Prüffeld: Durchgängiges KBK-System Im separaten Kopfbau der Halle ist das Prüf- feld untergebracht. Hier wurde ein durch- gängiges KBK-System installiert, wobei ein Kettenzug mit 1 t Hublast für mehrere Prüf- stände vorgesehen ist. Reinhard Wibbeling: „Hier brauchen wir die Handhabungssyste- me nur, wenn ein neuer Test gefahren wer- den soll.“ Und es kommen – anders als bei der Montage – die stufenlos drehzahlgere- gelten DCS Pro-Kettenzüge zum Einsatz: „Im Prüffeld müssen wir teilweise sehr fein- fühlig arbeiten, wenn wir zum Beispiel neue Testaufbauten installieren. In der Montage hingegen sind Kettenzüge mit zwei festen Hubgeschwindigkeiten völlig ausreichend.“ Sonderlösung für die Werkstatt Dass die KTR-Planer die Leitlinie der durchgängig einheitlichen Handling-Systeme wirklich ernst nehmen, zeigt ein Blick in die angren- zende Werkstatt. Sie befindet sich im Erd- geschoss des Verwaltungs-Geschossbaus, entsprechend niedrig ist die Decke. Den- noch ist hier ein Demag KBK-System mon- p Großzügiges Raumgefühl: Das neue „Power Transmission Center“ von KTR bietet viel Platz, und das KBK-System ermöglicht ergonomisches Handling an allen Montage- Arbeitsplätzen (hier: mittleres Hallenschiff) q (li.) Der Großprüfstand wird vom Brü- ckenkran bedient sowie von einem Wand- schwenkkran mit drehzahlgeregeltem Kettenzug q (re.) Für die Werkstatt wurde eine maßge- schneiderte KBK-Lösung mit sehr niedriger Bauhöhe realisiert tiert, das kundenspezifisch an die geringe Deckenhöhe angepasst wurde: Zwar besteht auch hier die Anlage aus Standardbauteilen. Allerdings sind die Krane als Zweiträger- krane ausgeführt, wodurch es möglich ist, den Elektrokettenzug zwischen den Kran- trägern einzubauen. Außerdem kommen kurze Aufhängungen für die Kranbahn zum Einsatz. Beides zusammen führt zu einer deutlich minimierten Höhe der Kranan- lage und damit im Ergebnis zu einem ma- ximal nutzbaren Hakenweg, trotz niedri- ger Raumhöhe. Ernst macht KTR auch mit der Flexibi- lität: Wer genau hinschaut, der sieht, dass an jeder Betonsäule Bohrungen für weitere Schwenkkrane vorgesehen sind. Den richtigen Partner gefunden Bei der Auswahl des Lieferanten für die Kransyste- me haben die Planer und KTR auch große Sorgfalt walten lassen, sind aber letztlich schnell zum Ziel gekommen. Reinhard Wib- beling: „Wir haben mit mehreren Anbie- tern gesprochen. Terex Material Handling konnte mit seiner Demag Produktpalette unsere Vorstellungen von Flexibilität bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit erfüllen. Im gesamten Baukomplex wurden dazu 540 m KBK-Profilschienen für Bahnen und Krane verbaut, mit denen wir ein zukunftssiche- res Materialflusskonzept umgesetzt haben. Auch mit der Beratung im Vorfeld sind wir ebenfalls vollauf zufrieden.“ Zufrieden sind auch die Mitarbeiter, die an den neu ein- gerichteten Montageplätzen tätig sind. Sie nutzen den neuesten Stand der Handha- bungs- und Hebetechnik bei ihrer Arbeit. u www.ktr.com u www.demagcranes.de

Flexibilität aus dem (Kran- ) Baukasten

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Page 1: Flexibilität aus dem (Kran- ) Baukasten

Sonderdruck

Flexibilität aus dem (Kran-) Baukasten

An dem Großprüfstand, der ebenfalls in der Halle untergebracht ist und das Tes-ten von Antriebskomponenten mit bis zu 100 000 Nm erlaubt, wurde ein weiterer Demag Wandschwenkkran mit 1 t Trag-last installiert. Dieser Prüfstand lässt sich auch mit Hilfe des Brückenkrans auf neue Testreihen vorbereiten.

Prüffeld: Durchgängiges KBK-System Im separaten Kopfbau der Halle ist das Prüf-

feld untergebracht. Hier wurde ein durch-gängiges KBK-System installiert, wobei ein Kettenzug mit 1 t Hublast für mehrere Prüf-stände vorgesehen ist. Reinhard Wibbeling: „Hier brauchen wir die Handhabungssyste-me nur, wenn ein neuer Test gefahren wer-den soll.“ Und es kommen – anders als bei der Montage – die stufenlos drehzahlgere-gelten DCS Pro-Kettenzüge zum Einsatz: „Im Prüffeld müssen wir teilweise sehr fein-fühlig arbeiten, wenn wir zum Beispiel neue Testaufbauten installieren. In der Montage hingegen sind Kettenzüge mit zwei festen Hubgeschwindigkeiten völlig ausreichend.“

Sonderlösung für die Werkstatt Dass die KTR-Planer die Leitlinie der durchgängig einheitlichen Handling-Systeme wirklich ernst nehmen, zeigt ein Blick in die angren-zende Werkstatt. Sie befindet sich im Erd-geschoss des Verwaltungs-Geschossbaus, entsprechend niedrig ist die Decke. Den-noch ist hier ein Demag KBK-System mon-

p Großzügiges Raumgefühl: Das neue „Power Transmission Center“ von KTR bietet viel Platz, und das KBK-System ermöglicht ergonomisches Handling an allen Montage-Arbeitsplätzen (hier: mittleres Hallenschiff)

q (li.) Der Großprüfstand wird vom Brü-ckenkran bedient sowie von einem Wand-schwenkkran mit drehzahlgeregeltem Kettenzug

q (re.) Für die Werkstatt wurde eine maßge-schneiderte KBK-Lösung mit sehr niedriger Bauhöhe realisiert

tiert, das kundenspezifisch an die geringe Deckenhöhe angepasst wurde: Zwar besteht auch hier die Anlage aus Standardbauteilen. Allerdings sind die Krane als Zweiträger-krane ausgeführt, wodurch es möglich ist, den Elektrokettenzug zwischen den Kran-trägern einzubauen. Außerdem kommen kurze Aufhängungen für die Kranbahn zum Einsatz. Beides zusammen führt zu einer deutlich minimierten Höhe der Kranan-lage und damit im Ergebnis zu einem ma-ximal nutzbaren Hakenweg, trotz niedri-ger Raumhöhe.

Ernst macht KTR auch mit der Flexibi-lität: Wer genau hinschaut, der sieht, dass an jeder Betonsäule Bohrungen für weitere Schwenkkrane vorgesehen sind.

Den richtigen Partner gefunden Bei der Auswahl des Lieferanten für die Kransyste-me haben die Planer und KTR auch große Sorgfalt walten lassen, sind aber letztlich schnell zum Ziel gekommen. Reinhard Wib-beling: „Wir haben mit mehreren Anbie-tern gesprochen. Terex Material Handling konnte mit seiner Demag Produktpalette unsere Vorstellungen von Flexibilität bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit erfüllen. Im gesamten Baukomplex wurden dazu 540 m KBK-Profilschienen für Bahnen und Krane verbaut, mit denen wir ein zukunftssiche-res Materialflusskonzept umgesetzt haben. Auch mit der Beratung im Vorfeld sind wir ebenfalls vollauf zufrieden.“ Zufrieden sind auch die Mitarbeiter, die an den neu ein-gerichteten Montageplätzen tätig sind. Sie nutzen den neuesten Stand der Handha-bungs- und Hebetechnik bei ihrer Arbeit.u www.ktr.com

u www.demagcranes.de

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SONDERDRUCK AUS dima SONDERDRUCK AUS dima

KTR mit Hauptsitz in Rheine gehört zu den Weltmarktführern für Wellen-

kupplungen. Das Unternehmen fertigt ein extrem breites Kupplungsprogramm, das u.a. in Windkraftanlagen, Baumaschinen, Werkzeugmaschinen und Pumpen zum Ein-satz kommt. Das gilt auch für die Bremsen – ein Produktbereich, der kürzlich durch ei-nen Zukauf verstärkt wurde – und die Hy-draulikkomponenten.

KTR-Antriebskomponenten: Auch in der Hebe- und Fördertechnik Auch in der Hebe- und Fördertechnik sind unter-schiedliche KTR-Kupp-lungstypen im Einsatz. In den Antrieben stati-onärer Fördereinrich-tungen findet man häufig die Rotex-Klauen-kupplungen. In Flurförderzeugen sorgen u.a. drehelastische Kupplungen aus dem BoWex-Programm für die Verbindung zwischen

Mit dem „Power Transmission Center“ (PTC) hat die KTR Kupplungstechnik GmbH ein hochmodernes Entwicklungs- und Montagezentrum für Antriebskomponenten in Betrieb genommen. Für die gesamte, 8.800 m2 große Nutzfläche wurde ein durchdachtes, sehr flexibles Konzept für die Handhabung der Komponenten entwickelt. Die Prüf- und Montage-Arbeitsplätze sind durchgängig mit dem Demag KBK-System sowie mit Schwenkkranen ausgestattet. Eine wesentliche Anforderung war dabei, dass die Bekranung ohne zusätzliche Stützen auf der Bodenfläche auskommt.

Verbrennungsmotor und Hydraulikpumpe. Und Krane und Seilwinden sind ein zentra-ler Einsatzbereich für die hydraulischen und elektromechanischen Bremsen von KTR.

8 800 m2: Viel Platz für Testfeld und Montage Im Frühjahr 2015 hat KTR mit dem „Power Transmission Center“ (PTC) das größte Investitionsprojekt der inzwi-schen 56jährigen Firmengeschichte in Be-trieb genommen. Auf einer Fläche von 8 800 m2 sind Forschung & Entwicklung sowie die Montage größerer Kupplungen konzentriert.

Die 130 Meter lange Haupthalle ist drei-schiffig aufgebaut, und der Materialfluss wurde sehr sorgfältig gemeinsam mit einem professionellen Consulting-Unternehmen

geplant. Dipl.-Ing. Reinhard Wibbeling, Lei-ter Konstruktion/Forschung & Entwicklung bei KTR: „Das wichtigste Kriterium war für uns die Flexibilität. Wir haben für die ers-ten fünf Jahre geplant. Angesichts unseres Wachstums ist es aber gut möglich, dass wir das PTC danach anders nutzen. Die Mate-rialflusstechnik muss somit multifunktional und anpassbar sein.“

Kein Arbeitsplatz ohne Hebezeug Das Konzept, das auf dieser Grundlage erarbei-tet wurde, sieht folgendermaßen aus: Zwei Hallenschiffe sind in Funktionseinheiten von

jeweils 6 x 6 Meter auf-geteilt. Sie werden für die Montage genutzt, können zu einem spä-

teren Zeitpunkt aber auch mit Werkzeug-maschinen bestückt und für die mechani-sche Fertigung von Kupplungselementen verwendet werden.

In dem mittleren Hallenschiff sind sämt-liche Arbeitsplätze - im ersten Ausbauab-schnitt 18 Stück – mit Einträger-Hänge-kranen aus dem KBK-System für den Ma-terialtransport am Arbeitsplatz ausgerüstet worden. Die an den Kranen installierten Demag Kettenzüge DC-Com mit 1 t Trag-fähigkeit sorgen für das Heben der Lasten.

Der KBK-Kranbaukasten erlaubt es dem Bediener an jedem Arbeitsplatz, eine Last an beliebiger Stelle im 6 x 6 m-Feld aufzu-nehmen und abzusetzen. Da die horizon-tale Bewegung der Lasten mit minimalem Kraftaufwand zu bewerkstelligen ist, kann die Last ganz einfach in die gewünschte Po-sition gebracht und mit den Elektro-Ketten-zügen angehoben bzw. abgesenkt werden. So entsteht ein „Workflow“ im wahren Wort-sinn: eine echte Arbeitserleichterung beim Handling der Kupplungskomponenten. Die Kranbrücken von jeweils 6 m Länge verfah-ren an 4 Kranbahnen, die Längen zwischen 18,5 und 54,5 m aufweisen.

Die  Anforderung von KTR hieß, die Bo-denfläche zur Befestigung der Hängekran-anlagen nicht durch zusätzliche Stützen zu beanspruchen.  Um diese Vorgabe zu erfül-len, kam für die Krananlagen das Demag Stahlprofi KBK II-H zum Einsatz. Dieses

ermöglicht die Aufhängung der Kranbah-nen mit Aufhängeabständen von 6 m bei einer Profilbelastung von bis zu 1 400 kg. Auch die Eigenschaft von KBK II-H, Schie-nenverbindungen an jeder beliebigen Stelle der Kranbahn zwischen zwei Aufhängungen realisieren zu können, hat die Ausarbeitung der Anlagen  für die Materialflussplaner im PTC erheblich erleichtert.

„Aus Gründen der Flexibilität war uns wichtig, dass die Hallenschiffe stützenfrei bleiben.“

Flexibilität aus dem (Kran-) Baukasten

Das spart nicht nur Kosten und Monta-geaufwand, es sorgt auch für eine großzügi-ge und übersichtliche Optik im Hallenschiff. Dank der innenliegenden Schleifleitung in den Bahnprofilen konnte zudem der Ver-drahtungsaufwand minimiert werden, zu-sätzliche Störkonturen durch Kabeldurch-hänge entlang der Kranbahnen sind damit nicht vorhanden.

Für schwerere Lasten: Schwenkkra-ne und Brückenkran Das zweite Hallen-schiff ist für die Montage größerer Kupp-lungen vorgesehen. Hier übernehmen vier Wandschwenkkrane das Handling der Bau-teile. Neben zwei manuell schwenkbaren 1-t-Kranen verfügen zwei größere Wand-schwenkkrane mit 2 t Tragfähigkeit über einen elektrischen Schwenkantrieb. Allen Wandschwenkkranen ist gemeinsam, dass sie dank ihrer Ausladung von 6 m und ih-res Schwenkbereichs von 180 Grad nahezu jeden Punkt eines Arbeitsplatzes erreichen. In diesem Hallenschiff überspannt außer-dem ein Zweiträger-Laufkran Typ ZKKE mit 19 m Spurmittenmaß und 10 Tonnen Tragfähigkeit die gesamte Arbeitsfläche. Reinhard Wibbeling: „Die anderen beiden Hallenschiffe können bei Bedarf leicht mit

Brückenkranen nachgerüstet werden. Dazu ist bis hin zur Schleifleitung bauseitig bereits alles vorbereitet.“

Stützenfrei dank „Abspannung“ der Tragkonstruktion Für die Montage des weltweit bewährten Demag Kranbaukas-tens haben die Fabrikplaner gemeinsam mit KTR eine unkonventionelle Lösung erarbei-

tet. Reinhard Wibbeling: „Aus Gründen der Flexibilität war uns wichtig, dass die Hallen-schiffe stützenfrei bleiben. Da die Arbeits-plätze aber nur kopfseitig mit Werkbank, Werkzeugschrank und Medienanschlüssen ausgestattet sind, stand nur an einer von vier Seiten eine Montagemöglichkeit zur Verfü-gung. Deshalb haben wir uns für eine qua-si freitragende Profillösung entschieden.“ An den tragenden Säulen der Halle wurden Profilträger mit einer Auskragung von über 6 m angebracht. An diesen Trägern werden die KBK-Kranbahnen und an der Gegensei-te Wandschwenkkrane montiert. Reinhard Wibbeling: „Möglich war die Umsetzung dieser Lösung, weil wir den Materialfluss schon vor dem Hallenbau geplant haben. Die Statik konnte also darauf ausgerich-tet werden.“

Uneingeschränkte Freiheiten In der Tat sorgt diese Lösung für uneingeschränkte Freiheiten im Hallenschiff und für ein „luf-tiges“ Raumgefühl. Zum perfekten Erschei-nungsbild trägt auch die Tatsache bei, dass durchweg alle Arbeitsplätze der 60 x 130 Meter großen Halle – auch die noch nicht belegten – mit einem KBK-System plus Ket-tenzug ausgerüstet wurden.

Blick in die Hallenschiffe des neuen „Power Transmission Center“ von KTR (Bilder: Terex)

q Demag Wandschwenkkrane z. T. mit elek-trischem Schwenkantrieb übernehmen das Handling von Komponenten für Großkupp-lungen

u Serielles Prinzip: Jeder Arbeitsplatz im mitt-leren Hallenschiff ist mit einem Hängekran aus dem KBK-System plus Kettenzug DC-Com ausgestattet