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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 133 werden, da seine Base dureh NaOH freigesetzt wird. Man f~llt den Niedersehlag ~hnlieh wie bei der Benzidinmethode, w~scht 2--3 real mit wenig Wasser, verteilt dann in Wasser. und titriert mit 0,05--0,1 n Alkali mit Mischindieator aus Phe- nolrot und Bromthymolblau bis zum Faxbumschlag. -- In einer Reihe yon Versuchen wurden Sulfatgehalte yon 2,53--101,32 mg S04~- mit grol]er ~bere'mstimmung wieder ermittelt. Dabei ist der Einflufl yon Fremd-Ionen nur sehr gering. So st6ren CI-, Br-, J-, NO8-, Aeetat-, Citrat- und Tartrat-Ion selbst in 20faehem Ubersehul~ nieht. Oxydierende Stoffe, mit Ausnahme yon Perhydrol (5 ml 30%ig), zersetzen das Reagens. Zink, Kupfer und Magnesium bflden 15sliehe Komp]exe, abet beein- flussen die Resultate nieht, wenn sie nieht in mehr als 10faehem ~bersehuB vor- handen sin& Eisen(III), Chrom(III), Ca und die Alkalimetalle stSren selbst im 20faehen Uberschul~ nieht. AIHI bildet einen unlSslichen, sulfathattigen Kom- plex, dessert Bfldung aber dureh Zugabe yon Weins~ure umgangen werden kann. Phosphate, Te]lurite, Selenate und Oxalate bilden unlSsliche 8a]ze. Erstere kSnnen aber zuvor als Calcium- oder Zinkphosphate beseitigt werden. -- Das verbrauehte Reagens kann fast quantitativ wieder zuriiekgewonnenwerden. A. 8C~ICHE~. Molybd~n. Eine photometrische Bestimmungsmethode grfindet G. S~RXV~I auf die Reaktion mit 2,3,7-Trioxy-9-phenyl.6-/luoron. l~. J. CLvL]~:z 2 batte dieses Reagens bereits zur photometrischen Germaniumbestimmung vorgeschlagen. Bet Molybdankomplex seheidet sich aus w~Briger LSsung Ms kolloider ~qiedersehlag ab, der sich aber in Alkobol mit rosa ]?arbe 15st. Der gr613te Untersehied zwischen den Extinktionen des Komplexes und der ReagenslSsung zeigt sich bei 510 m/~, daher werden die Messungen im Monoebromator bei dieser Wellenl~nge, bei anderen Photometern mit dem Filter S 53 durchgeffihrt. 0,3 g des Reagenses ]Sst man in 850 ml Alkohol und 50 ml Sehwefelsaure (1 : 6) und erganzt mit Alkoho] auf 1000 ml. Zur Bestimmung wird eine 25--500 #g Mo enthaltende LSsung gegen Lackmus neutralisiert, auf 5 ml eingeengt, mit 15 ml ReagenslSsung versetzt, mit Alkohol auf 50 ml erganzt und nach 15 rain photometriert. Da die Extinktion nieht dem L~B~T-BEERschen Gesetz folgt, ist eine Eichkurve nStig. Die Farbe ist best~ndig und yon der S~urekonzentration wenig abh~ngig. J. P~K. .Die Bestimmung yon 5- und 6wertigem Molybd5n nebeneinander kann naeh J. IBARZ-AZN~I~EZ und P. M~6-PLA~s 3 durchgeffihrt werden, indem man in einer Probe das Gesamtmolybdi~n in bekannter Weise als Sulfid f~l]t und als Oxyd w~gt und in einer zweiten Probe nach Zuffigen yon 5--10 ml konzentrierter Schwefelshure mit Cer(IV)-sulfatlSsung und Ferroin als Indicator das 5wertige Molybd~n titriert. I~GA~D SC~V~ITZ~. Flu0r..F4r die Bestimmung Icldner Mengen .Fluor-Ion dureh Titration mit Eisen(III)-salzlSsung stellte L. So~R 4 die in der folgenden ArbeRsvorschrfft enthaltenen optimalen Bedingungen lest, unter welehen weniger als 10 mg Fluor auf 1~o genau arfal~t werden k5nnen. Man versetzt 10---15 ml der zu untersuehenden LSsung (p~ 5--6) mi~ 2 mg NaC1, 10 mI 96~oigem Alkohol und 5 Tropfen 20~oiger KSCN-LSsung, titriert mit 0,05 n FeCla-L5sung (die 0,01 n salzsauer ist) b~s zur schwaeh gelben Farbung, bedeekt dana mit ~thyl~ther und titriert unter starkem Sehfitte]n weiter, bis die erste rStliche F~rbung gegen einen weiBen Hintergrund zu beobachten ist. Es ist wichtig, die angegebenen pmGrenzen genau einzuhalten, Magyar K4mia! Foly6irat 59, 100--103 (1953) ~Ungariseh, m. dtseh. Zus.fass.]. Univ. Veszpr~m (Ungarn). Analyst (London) 76, 523 (1951); vgl. diese Z. 143, 52 (1954). An. Real Soc. espafi. Fisica Quire., Ser. B, 48, 758--762 (1952). Univ. Barce- lona (Spanien). Chem. Listy 47, 906---907 (1953) (Tseheehiseh). Univ. Briinn.

Fluor

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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 133

werden, da seine Base dureh NaOH freigesetzt wird. Man f~llt den Niedersehlag ~hnlieh wie bei der Benzidinmethode, w~scht 2--3 real mit wenig Wasser, verteilt dann in Wasser. und titriert mit 0,05--0,1 n Alkali mit Mischindieator aus Phe- nolrot und Bromthymolblau bis zum Faxbumschlag. - - In einer Reihe yon Versuchen wurden Sulfatgehalte yon 2,53--101,32 mg S04~- mit grol]er ~bere'mstimmung wieder ermittelt. Dabei ist der Einflufl yon Fremd-Ionen nur sehr gering. So st6ren CI-, Br-, J - , NO8-, Aeetat-, Citrat- und Tartrat-Ion selbst in 20faehem Ubersehul~ nieht. Oxydierende Stoffe, mit Ausnahme yon Perhydrol (5 ml 30%ig), zersetzen das Reagens. Zink, Kupfer und Magnesium bflden 15sliehe Komp]exe, abet beein- flussen die Resultate nieht, wenn sie nieht in mehr als 10faehem ~bersehuB vor- handen sin& Eisen(III), Chrom(III), Ca und die Alkalimetalle stSren selbst im 20faehen Uberschul~ nieht. AIHI bildet einen unlSslichen, sulfathattigen Kom- plex, dessert Bfldung aber dureh Zugabe yon Weins~ure umgangen werden kann. Phosphate, Te]lurite, Selenate und Oxalate bilden unlSsliche 8a]ze. Erstere kSnnen aber zuvor als Calcium- oder Zinkphosphate beseitigt werden. - - Das verbrauehte Reagens kann fast quantitativ wieder zuriiekgewonnen werden. A. 8C~ICHE~.

Molybd~n. Eine photometrische Bestimmungsmethode grfindet G. S~RXV~I auf die Reaktion mit 2,3,7-Trioxy-9-phenyl.6-/luoron. l~. J. CLvL]~:z 2 batte dieses Reagens bereits zur photometrischen Germaniumbestimmung vorgeschlagen. Bet Molybdankomplex seheidet sich aus w~Briger LSsung Ms kolloider ~qiedersehlag ab, der sich aber in Alkobol mit rosa ]?arbe 15st. Der gr613te Untersehied zwischen den Extinktionen des Komplexes und der ReagenslSsung zeigt sich bei 510 m/~, daher werden die Messungen im Monoebromator bei dieser Wellenl~nge, bei anderen Photometern mit dem Filter S 53 durchgeffihrt. 0,3 g des Reagenses ]Sst man in 850 ml Alkohol und 50 ml Sehwefelsaure (1 : 6) und erganzt mit Alkoho] auf 1000 ml. Zur Bestimmung wird eine 25--500 #g Mo enthaltende LSsung gegen Lackmus neutralisiert, auf 5 ml eingeengt, mit 15 ml ReagenslSsung versetzt, mit Alkohol auf 50 ml erganzt und nach 15 rain photometriert. Da die Extinktion nieht dem L~B~T-BEERschen Gesetz folgt, ist eine Eichkurve nStig. Die Farbe ist best~ndig und yon der S~urekonzentration wenig abh~ngig. J. P ~ K .

.Die Bestimmung yon 5- und 6wertigem Molybd5n nebeneinander kann naeh J. IBARZ-AZN~I~EZ und P. M~6-PLA~s 3 durchgeffihrt werden, indem man in einer Probe das Gesamtmolybdi~n in bekannter Weise als Sulfid f~l]t und als Oxyd w~gt und in einer zweiten Probe nach Zuffigen yon 5--10 ml konzentrierter Schwefelshure mit Cer(IV)-sulfatlSsung und Ferroin als Indicator das 5wertige Molybd~n titriert.

I~GA~D SC~V~ITZ~.

Flu0r..F4r die Bestimmung Icldner Mengen .Fluor-Ion dureh Titration mit Eisen(III)-salzlSsung stellte L. S o ~ R 4 die in der folgenden ArbeRsvorschrfft enthaltenen optimalen Bedingungen lest, unter welehen weniger als 10 mg Fluor auf 1~o genau arfal~t werden k5nnen. Man versetzt 10---15 ml der zu untersuehenden LSsung (p~ 5--6) mi~ 2 mg NaC1, 10 mI 96~oigem Alkohol und 5 Tropfen 20~oiger KSCN-LSsung, titriert mit 0,05 n FeCla-L5sung (die 0,01 n salzsauer ist) b~s zur schwaeh gelben Farbung, bedeekt dana mit ~thyl~ther und titriert unter starkem Sehfitte]n weiter, bis die erste rStliche F~rbung gegen einen weiBen Hintergrund zu beobachten ist. Es ist wichtig, die angegebenen pmGrenzen genau einzuhalten,

Magyar K4mia ! Foly6irat 59, 100--103 (1953) ~Ungariseh, m. dtseh. Zus.fass.]. Univ. Veszpr~m (Ungarn).

Analyst (London) 76, 523 (1951); vgl. diese Z. 143, 52 (1954). An. Real Soc. espafi. Fisica Quire., Ser. B, 48, 758--762 (1952). Univ. Barce-

lona (Spanien). Chem. Listy 47, 906---907 (1953) (Tseheehiseh). Univ. Briinn.

134 Berieht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

d~ bei PH ~ 5 zu niedrige Resultate erhalten werden, in neutraler L5sung aber Hydrolyse der Eisensalze eintritt. Ein grS~erer Rhodanidfiberschu] als an- gegeben stSrt ebenfatls. H. KURTE~AC~ER.

T. R ) ~ K ~ I S ~ A ~ und K. VEI"TKATRAI~IAKA~ 1 machen auf eine St6rung des Fluornachweises mit Zirkon-Alizarinlack in Leitungswasser aufmerksam, die mit- unter eintritt, wenn Pflanzenkohle (aus Reishfiisen) zum ~iltrieren des Leitungs- wassers ver~endet wurde. Dutch Papierchromatographie mit Butanol-Essigs~ure- Wassergemisch ergab sich, dab die stSrende Substanz sehr wahrscheinlich Zucker- saure ist, die in kleiner Menge aus der Kohle eluiert wird. H. ZELL)TER.

Zum selmellen Naehweis yon Bromiden in Alkalijodiden empfehlen 0. C~a~- BALLIDO, R. MAFALDA und J. GO~ZALEZ-CAR~ER62 folgende Arbeitsweise: Man versetzt die LSsung yon 0,5 g Substanz in 5 ml Wasser mit 10 ml konzentrierter Salzsi~ure und 3 ml Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform, fiigt 0,40 g KJO~ zu und schfittelt krgftig durch. Eine Rotf~rbung der Chloroform- oder Tetrachlor- kohlenstoffphase durch Jodbromid gilt als positiver Ausfall der Reaktion. 1% an Bromiden kann so sicher nachgewiesen werden. Die Intensitgt der F~rbung kann auch zur quanti tat iven Schatzung benutzt werden. Von den quantitativen Be- 8timmungsmdglichkeiten des wahren Jodidgehaltes wird die Jodcyanidmethode yon R. LA~G ~ empfohlen. IRi~IGAI~D SGttWEITZER.

Bei der argentometrisehen Titration yon Bromid setzt E. RA~CK~-MxDs~ ~ eine kleine Menge freies Brom hinzu und benutzt dann einen Redoxindicator zur Erkennung des :4quivalenzpunktes. Das Verfahren entspricht der bekannten argentometrischen Jodidbestimmung in Gegenwart einer kleinen Menge yon freiem Jod, wobei Starke oder o-Dianisidin als l~edoxindieatoren diencn. Wegen des hSheren 2 Br-/Br2-Potentials muB im Falle der Bromidbcstimmung ein Indicator mit dem Umschlagsintervall 1,30 1,35 V verwendet werden. Nitroferroin erscheint dafiir geeignet, da es im Bcreich yon 1,30 V seine Farbe andert. Sein Umschlags- bereich sinkt aber in stark saurer LSsung etwas. Aus/i~hrung. 20 ml Wasser werden mit 5 ml 4 m Salpetersaure angesauert, man gibt 2 Tropfen 0,025 m Nitro- ferroinlSsung, 2 Tropfen ( - -0 ,10 ml) gesattigtes Bromwasser und wenige Tropfen einer 0,1 m KBr-LSsung hinzu und versetzt dann tropfenweise mit 0,1 m AgNO 8- LSsung, bis der Farbumschlag yon rot nach fast farblos (schwach violett) eintritt. Zur Kontrolle kann man nochmals je 1 Tropfen KBr-LSsung und AgNO3-LSsung bis zum Umschlag hinzuftigen. Dann setzt man die ProbelSsung hinzu und titriert auf weii~em Untergrund unter Umschwenken mit 0,1 m AgNO3-LSsung, bis die Farbe des Niederschlages yon rot nach gelb umschlagt. Dieser Umschlag ist bei kiinst- lichem Licht schwer beobachtbar. Die Resultate liegen im Mittel um 0,1% zu hoch. Jodid und Chlorid diirfen nicht zugegen scin. B~mBA~ GROTTNER.

Kobalt. Zum Mikronachweis yon Kobalt eignet sich nach A. DE SousA 5 der intensiv grfin gefarbte Peroxykomplex, der aus KobaltsalzlSsungen, Wasserstoff- peroxyd und Na, triumhydrogencarbonat entsteht. 5--10 #g Kobalt kSnnen in einem Tropfen sicher erkannt werden. Die Ionen Cu ++, Fe a+, JOa- und Fe(CN)6 ~- stSren die Reaktion und miissen entfernt werden, einige andere, wie Zn ++, Ti 4+, WO~--, MoO~--, Ni ++, SnO~--, Ag +, Hg ++, Cd ++, Pb ++, Mn ++, Sr ++, ]~a ++, Ca ++ und A1 ~+

J. Indian. chem. Soc. 80, 139 142 (1953). Indian Inst. of Science, Bangalore. An. Real Soc. espafi. Fisica Quim., Ser. B, 48, 409 414 (1952). Inst. ,,Alonso

Barba" C. S. I. C., Santiago (Spanien). a Vgl. diese Z. 67, 42 (1925/26).

Acta Chem. scand. (Kopenhagen) 7, 741--744 (1953). Techn. Univ. Kopenhagen. ~[ikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 352 354 (1953). Inst. Super.

Tecnico, Lissabon (Portugal).