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TITELSTORY Mit ihren vier Unternehmens- bereichen ‚Lager-Automatisie- rung‘, ‚Pakete & Post‘, ‚Ge- päck-Förderung‘ und ‚Kun- denservice‘ ist Vanderlande In- dustries mit Konzernzentrale im niederländischen Veghel ei- ner der großen weltweit akti- ven Intralogistikanbieter mit einem Umsatz von zuletzt knapp 790 Millionen Euro und 2 900 Mitarbeitern. FM sprach mit Matthias Kramm, dem Ge- schäftsführer der Vanderlande Industries GmbH in Mönchen- gladbach, der umsatzstärksten Landesgesellschaft der Fir- mengruppe. FM: Herr Kramm, wie gehen die Geschäfte bei Vanderlande Industries? Kramm: Sehr gut, sowohl im Konzern, als auch in der GmbH. Wir konnten in den ver- gangenen drei Geschäftsjahren, die jeweils mit dem Ablauf des Monats März abge- schlossen werden, ein deutliches Wachstum verzeichnen, sodass der gesamte Auftragsbestand in der Vanderlande-Gruppe erstmals bei einem Wert von über einer Milliar- de Euro liegt. Wir haben damit un- ser Ziel zwei Jahre eher erreicht, als dies unserem Plan entsprach – und unsere Steigerungsraten über- treffen das Wachstum der Intralo- gistikbranche. Vor allem ist auch der Ebit um 49 Prozent auf 36,1 Millionen Euro gestiegen, was ei- ne betriebswirtschaftlich entschei- dende Kenngröße darstellt. FM: Das deutet jedoch darüber hinaus darauf hin, dass sich Inves- titionen der Vergangenheit positiv bemerkbar machen. Kramm: Richtig. Der immer noch junge Bereich Lager-Automatisie- rung sowie die Sortiersysteme für Post- und Paketdienste sind es, die den Löwenanteil des Wachstums ausma- chen. Gerade in der Lager-Automatisie- rung wurden von Van- derlande in den letzten Jahren beträchtliche Mittel investiert. Neue Produkte und ein wei- ter verbessertes Ser- viceangebot stellen die Früchte unserer Anstrengungen dar. Der intern bei uns als WPP bezeichnete Be- reich ‚Warehouse Au- tomation, Parcel and Postal‘ konnte erst- mals in der Firmenge- schichte den Airport- Sektor, in dem Vanderlande weltweit die Nummer eins ist, im Bezug auf den Auftrags- eingang übertreffen. Das ist, strategisch gese- hen, eine sehr wichtige, historische Wegmar- ke für das Gesamtunternehmen. Übrigens bieten wir Lagersysteme, nachdem wir uns im europäischen und namentlich auch im deutschen Markt etablieren konnten, erst seit zwei Jahren global, auch in den USA und Australien, an. Damit ist ein weiteres Wachs- tum nahezu programmiert. FM: In den Geschäftsfeldern Gepäckförde- rung sowie Sortieranlagen für Paket- und Postdienstleister hält Vanderlande Spitzen- positionen. Wie beurteilen Sie die Marktgel- tung von Vanderlande im Bereich der auto- matischen Lagertechnik, wo der Wettbe- werb ungleich härter ist? Kramm: In der Gepäckfördertechnik für Flughäfen sind wir weltweit ganz klar die Nummer eins. Unser strategisches Ziel ist es, diese Position zu behaupten. Bei den Sortier- systemen für Post- und Paketdienstleister be- setzen wir, je nachdem, ob das Geschäftsjahr sehr erfolgreich oder nur erfolgreich verlau- fen ist, entweder den ersten oder den zweiten Rang. Auch diese Position gilt es, zu verteidi- gen. Die Lager-Automatisierung stellt unse- ren strategischen Wachstumsbereich dar. Während wir in Mönchengladbach noch vor fünf Jahren, zugegeben, in einem ungünsti- FM-Interview mit Matthias Kramm, Geschäftsführer der Vanderlande Industries GmbH In die Champions League aufgestiegen INTERNE LOGISTIK LAGERTECHNIK 10 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2014 EXKLUSIV IN FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN Matthias Kramm, Geschäftsführer der Vanderlande Industries GmbH, Mönchengladbach Quickstore HDS ist eines von vier hochdynamischen Shuttle-Systemen von Vanderlande Industries zur Bedienung sehr leistungsfähiger automatischer Kleinteilebehälterläger

FM -Interview mit Matthias Kramm, Geschäftsführer der ... · PDF fileChampions League aufgestiegen. Dabei kommt es uns natürlich zugute, dass Vander-lande ein finanziell kerngesunder

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Mit ihren vier Unternehmens-bereichen ‚Lager-Automatisie-rung‘, ‚Pakete & Post‘, ‚Ge-päck-Förderung‘ und ‚Kun-denservice‘ ist Vanderlande In-dustries mit Konzernzentraleim niederländischen Veghel ei-ner der großen weltweit akti-ven Intralogistikanbieter miteinem Umsatz von zuletztknapp 790 Millionen Euro und2900 Mitarbeitern. FM sprachmit Matthias Kramm, dem Ge-schäftsführer der VanderlandeIndustries GmbH in Mönchen-gladbach, der umsatzstärkstenLandesgesellschaft der Fir-mengruppe.

FM: Herr Kramm, wie gehen die Geschäftebei Vanderlande Industries? Kramm: Sehr gut, sowohl im Konzern, alsauch in der GmbH. Wir konnten in den ver-gangenen drei Geschäftsjahren, die jeweilsmit dem Ablauf des Monats März abge-schlossen werden, ein deutlichesWachstum verzeichnen, sodass dergesamte Auftragsbestand in derVanderlande-Gruppe erstmals beieinem Wert von über einer Milliar-de Euro liegt. Wir haben damit un-ser Ziel zwei Jahre eher erreicht,als dies unserem Plan entsprach –und unsere Steigerungsraten über-treffen das Wachstum der Intralo-gistikbranche. Vor allem ist auchder Ebit um 49 Prozent auf 36,1Millionen Euro gestiegen, was ei-ne betriebswirtschaftlich entschei-dende Kenngröße darstellt.

FM: Das deutet jedoch darüberhinaus darauf hin, dass sich Inves-titionen der Vergangenheit positivbemerkbar machen. Kramm:Richtig. Der immer nochjunge Bereich Lager-Automatisie-rung sowie die Sortiersysteme fürPost- und Paketdienste sind es, die

den Löwenanteil desWachstums ausma-chen. Gerade in derLager-Automatisie-rung wurden von Van-derlande in den letztenJahren beträchtlicheMittel investiert. NeueProdukte und ein wei-ter verbessertes Ser-viceangebot stellendie Früchte unsererAnstrengungen dar.Der intern bei uns alsWPP bezeichnete Be-reich ‚Warehouse Au-tomation, Parcel andPostal‘ konnte erst-mals in der Firmenge-schichte den Airport-

Sektor, in dem Vanderlande weltweit dieNummer eins ist, im Bezug auf den Auftrags-eingang übertreffen. Das ist, strategisch gese-hen, eine sehr wichtige, historische Wegmar-ke für das Gesamtunternehmen. Übrigensbieten wir Lagersysteme, nachdem wir uns

im europäischen und namentlich auch imdeutschen Markt etablieren konnten, erst seitzwei Jahren global, auch in den USA undAustralien, an. Damit ist ein weiteres Wachs-tum nahezu programmiert.

FM: In den Geschäftsfeldern Gepäckförde-rung sowie Sortieranlagen für Paket- undPostdienstleister hält Vanderlande Spitzen-positionen. Wie beurteilen Sie die Marktgel-tung von Vanderlande im Bereich der auto-matischen Lagertechnik, wo der Wettbe-werb ungleich härter ist?Kramm: In der Gepäckfördertechnik fürFlughäfen sind wir weltweit ganz klar dieNummer eins. Unser strategisches Ziel ist es,diese Position zu behaupten. Bei den Sortier-systemen für Post- und Paketdienstleister be-setzen wir, je nachdem, ob das Geschäftsjahrsehr erfolgreich oder nur erfolgreich verlau-fen ist, entweder den ersten oder den zweitenRang. Auch diese Position gilt es, zu verteidi-gen. Die Lager-Automatisierung stellt unse-ren strategischen Wachstumsbereich dar.Während wir in Mönchengladbach noch vorfünf Jahren, zugegeben, in einem ungünsti-

FM-Interview mit Matthias Kramm, Geschäftsführer der Vanderlande Industries GmbH

In die Champions League aufgestiegen

INTERNE LOGISTIKLAGERTECHNIK

10 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2014

EXKLUSIV INFMDAS LOGISTIK-MAGAZIN

Matthias Kramm,Geschäftsführer derVanderlande IndustriesGmbH, Mönchengladbach

Quickstore HDS ist eines von vier hochdynamischen Shuttle-Systemen von VanderlandeIndustries zur Bedienung sehr leistungsfähiger automatischer Kleinteilebehälterläger

gen konjunkturellen Umfeld, per anno ein biszwei Großprojekte mit einem Auftragsvolu-men von rund 15 Millionen Euro realisierten,verwirklichen wir heute parallel nebeneinan-der vier bis fünf Großprojekte in der Größen-ordnung von 40 bis 60 Millionen Euro. ImKonzern wickeln wir derzeit sogar Aufträgezur Lager-Automatisierung mit einem Volu-men von 100 Millionen Euro ab. Wir werdenheute auch im Bereich der Lager-Automati-sierung als erste Adresse wahrgenommen undsind, der Vergleich sei gestattet, vom einfa-chen Bundesligisten zum Teilnehmer an derChampions League aufgestiegen. Dabeikommt es uns natürlich zugute, dass Vander-lande ein finanziell kerngesunder und leis-tungsfähiger Konzern ist, der seine Potenzbei der Realisierung auch sehr großer Projek-te im Flughafen- und Paketbereich bereitshäufig bewiesen hat.

FM:Aber Sie betreuen doch sicher auchkleinere Projekte?Kramm: Selbstverständlich, ein Mix aus gro-ßen und kleineren Projekten ist meiner Mei-nung nach am günstigsten wirtschaftlich dar-zustellen. Neben den vier bis fünf Großpro-jekten arbeiten wir gleichzeitig immer auchan der Umsetzung mehrerer Aufträge mit ei-nem Umsatzvolumen ab fünf Millionen Euro.Großprojekte bedeuten für ein Unternehmeneinen nicht unbeträchtlichen Aufwand; manmuss diese Aufträge erst einmal stemmen.Erst in Verbindung mit mehreren kleineren

Projekten können wir eine gute, einigermaßenkonstante Auslastung sicherstellen. Darüberhinaus dauert die Realisierung von sehr gro-ßen Anlagen häufig bis zu drei Jahren, wäh-rend kleinere Investitionen nicht selten inner-halb eines halben Jahres abgeschlossen wer-den können. Gegenwärtig arbeiten wir fürmittelständische Unternehmen, wie Förch,Rutronic oder Arrows, und betreuen gleich-zeitig Konzernunternehmen wie Bosch, Ama-zon oder Zalando. Ich lege großen Wert aufdie Feststellung, dass wir für mittelständischeUnternehmen genauso gerne und zuverlässigarbeiten, wie für große Konzerne. Eine Ober-grenze für unsere Projekte gibt es nicht – füruns sind selbst sehr große Aufträge nicht zugroß. Die Untergrenze würde ich bei einemAuftragsvolumen von ungefähr 2 MillionenEuro ziehen. Doch diese Marke wird auch beivergleichsweise kleineren Investitionsvorha-ben in der automatisierten Lagertechnik sehrschnell überschritten.

FM: Ihr Unternehmen hat den Bereich ‚Dis-tribution‘ in ‚Lager-Automatisierung‘ umbe-nannt. Das sieht nach einer gelungenen Pro-filschärfung aus.Kramm: Als ich vor sechs Jahren bei Van-derlande begann, ist mir der unpräzise Termi-nus ‚Distribution‘ als Bezeichnung für dieLager-Automatisierung sogleich ins Augegesprungen. Im Markt steht der Begriff für‚Warenverteilung‘ und wird deutlich andersbenutzt als dies bei Vanderlande der Fall war.

FM: Mitteleuropäische Anbieter, überwie-gend aus deutschsprachigen Ländern, wieDeutschland selbst, aber auch aus Öster-reich und der Schweiz, dominieren denWeltmarkt für die automatisierte Intralogis-tik. Ein Unternehmen, das sich angesichtsdieser überaus starken Konkurrenz imMarkt behauptet, muss doch überall auf derWelt Erfolg haben. Eine zu gewagteThese? Kramm: Nein, ich kann Ihre Aussage dop-pelt unterstreichen; genauso wird die Situati-on bei uns im Vorstand von Vanderlande be-urteilt: Wer sich im weltweit am stärkstenumkämpften Markt mit den höchsten Quali-tätsansprüchen durchsetzt, der wird sich auchinternational bewähren. Wir schreiben hiermit der GmbH in Deutschland tiefschwarzeZahlen und wachsen stärker als der Wettbe-werb. Unser Erfolg in Deutschland in der La-ger-Automatisierung war für Vanderlande einwichtiges Signal, diesen Bereich auch in deninternationalen Märkten verstärkt anzubie-ten. Die Keimzelle des Bereichs Lager-Auto-matisierung ist eindeutig Deutschland. Erstmit den Referenzen aus Deutschland konntendie niederländischen, englischen, skandina-vischen, amerikanischen und chinesischenVanderlande-Kollegen die Leistungsfähig-keit unserer Lagersysteme nachweisen.

FM: Das klingt nach einer rosigen Zukunft. Kramm:Die Aussichten sind in der Tat nichtschlecht; beispielsweise sind wir erst seitzwei Jahren mit der Lager-Automatisierung

im äußerst wichtigen US-Marktvertreten, und das Geschäft läuftbereits sehr vielversprechend. Al-lerdings sind uns die Erfolge nichtin den Schoß gefallen – wir habenunsere Organisation schlagkräftigausgerichtet. Beispielsweise be-treuen wir ganz gezielt vertikaleKernmärkte. Zu diesen Kernziel-gruppen gehört der E-Commerce,bei dem wir weltweit bereits dieNummer eins sind.

FM: Sehen Sie einen allgemeinenTrend zu mehr Automatisierungin der Intralogistik?Kramm: Diesen Trend zu mehrAutomatisierung sehe ich, und erbasiert auf einem Megatrend, vondem unter anderem auch Vander-lande als Automatisierungsspezia-list profitiert: Der Platz verknapptsich zunehmend, besonders in denBallungszentren, und das Perso -

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7-8/2014 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 11

Automatisches Kleinteilelager bei TVH Forklift Parts, einem Versandhändler für Staplerersatz -teile und -zubehör. Das Ein- und Auslagern erfolgt durch automatische Regalbediengeräte

nal wird rar. Die Kunden werden im Zeitalterdes E-Commerce immer anspruchsvoller,was die Liefergeschwindigkeit und -qualitätbetrifft.

FM:Vanderlande hat in den letzten Jahrenin der automatisierten Lagertechnik vieleneue Produkte, darunter auch Shuttles, vor-gestellt. Stammen diese Geräte alle aus eige-ner Fertigung?Kramm: Bis vor drei Jahren wurden dieseFahrzeuge von anderen Herstellern zugekauft.Doch haben wir die Shuttles als strategischenWachstumsbereich identifiziert, und es istsinnvoll, die zentralen Bausteine der automati-sierten Lagertechnik selbst herzustellen, umhier auch über die notwendige Lieferfähigkeitzu verfügen und eventuelle Modifikationen inEigenregie vornehmen zu können. Deshalbhaben wir unseren langjährigen ZuliefererBeewen übernommen. Heute bieten wir vier

verschiedene Shuttle-Typen aus eigener Pro-duktion an – so viele, wie kein zweiter Anbie-ter. Sie heißen Quickstore HDS, ACP, Adaptound Micro-Shuttle. Auch die ganze Bandbrei-te von bewährten Regalbediengeräten, dienach wie vor ihre Daseinsberechtigung haben,wird von Vanderlande selbst gefertigt.

FM:Viele bekannte Anbieter automatischerLäger können sich mit einer eigenen Pro-duktion von Regalbediengeräten für auto-matische Palettenhochregalläger nicht an-freunden. Zählt Ihr Unternehmen dazu?Kramm: Das ist in der Tat so. Das automati-sche Palettenhochregallager bleibt auch inZukunft ein wichtiger Lagertyp, doch ist daserforderliche Knowhow begrenzt. Die Anfor-derungen an die Gestaltung und die Ge-schwindigkeit entsprechen bei diesem Lager-typ weitgehend ein und demselben Standard.Ein Palettenhochregallager kann man von

verschiedenen Lieferanten beziehen – und sohalten wir es auch. Wir konzentrieren uns aufAnlagen, bei denen Schnelligkeit, Leistungs-fähigkeit und Hightech-Wissen gefragt sind.

FM: Im Bereich Lagerverwaltungssoftwareoder Warehouse-Management-Softwarescheint das Engagement von Vanderlandeaußerordentlich stark zu sein. Kramm: Die Software zur Anlagensteue-rung stellt das Herzstück der Lager-Automa-tisierung und die Basis unseres weltweitenWachstums dar. So beschäftigt allein die Van-derlande Software GmbH in Dortmund rund240 Mitarbeiter, deren Knowhow für die rei-bungslose Funktion von Vanderlande-Intralo-gistikanlagen weltweit genutzt wird. Dochangesichts unseres weltweiten Wachstumsreichen diese Kapazitäten nicht immer aus.Deshalb sind wir derzeit sogar in Deutsch-land mitunter darauf angewiesen, auf Koope-rationen mit verschiedenen externen Partnernauszuweichen. Dennoch ist es für Vanderlan-de entscheidend, das Software-Knowhow imeigenen Haus kontinuierlich auszubauen.Viele der neuen, mittlerweile bald 3000 Mit-arbeiter sind Software-Ingenieure.

FM: Sie sprachen vorhin von Ihrer vertika-len Zielgruppenbetreuung und erwähntenden E-Commerce. An welche Kunden wen-den Sie sich noch? Oder sprechen Sie dieunterschiedlichsten Branchen an? Kramm: Im E-Commerce, der für sich ge-nommen ganz unterschiedliche Produkte ausden verschiedensten Branchen umfasst, seheich uns in Deutschland und Europa als Markt-führer. Des Weiteren spielt der Food-Sektor,vor allem der Lebensmitteleinzelhandel, füruns eine große Rolle. In diesem Bereich wur-den bislang viele Arbeiten rein manuelldurchgeführt, doch stehen zukünftig auf-grund knapper Margen, knappen Personalssowie neuer Hygienebestimmungen umfang-reiche Automatisierungsprojekte an. Als drit-ten vertikalen Markt möchte ich den Fashion-Markt nennen, in dem wir ebenfalls stark ver-treten sind. Mit unserer Sparte ‚Parts andComponents‘ wenden wir uns dem Teilehan-del, beispielsweise mit elektronischen Kom-ponenten und Autoersatzteilen, zu. Danebengibt es natürlich viele weitere interessanteKunden aus den unterschiedlichsten Bran-chen, doch stehen diese nicht so im Fokus,wie die vier vertikalen Kernmärkte.

FM: Sie führen den Kundenservice als vier-ten Geschäftsbereich. Kommt den Dienst-

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An den ergonomischen Kommissionierarbeitsstationen Pick@Ease wird im AKLvonOnninen direkt in die Versandbehälter oder -kartons kommissioniert

Automatische Kleinteileläger des neuen Lagertyps Adapto von Vanderlandearbeiten mit einem 3D-Konzept. Sie sind hochflexibel und skalierbar

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leistungen auch in Ihrem Unternehmen einewachsende Bedeutung zu? Welche Tätigkei-ten gehören bei Ihnen dazu?Kramm: Wir unterhalten derzeit in Deutsch-land für den Bereich Service fünf Betreu-ungszentren, von denen aus bestehende Kun-denanlagen gewartet und betreut werden. Da-bei handelt es sich um Kunden, die auf eineRund-um-Betreuung an 24 Stunden in siebenTagen der Woche Wert legen, weil deren An-lagen jederzeit am Laufen gehalten werdenmüssen. Den Anfang bei diesem Servicemo-dell machte der Flughafen München, weitereAuftraggeber aus dem Bereich der Lager-Au-tomatisierung, wie Edeka und Zalando, undin der Sparte ‚Post & Parcel‘, wie Fedex,folgten. Die Serviceteams bestehen aus bis zu25 eigenen Vanderlande-Mitarbeitern. DerKundenservice ist übrigens der am stärkstenwachsende Bereich bei Vanderlande, in demdie Hälfte unserer deutschen Beschäftigtenarbeitet. Dieser Trend wird sich weiter fort-setzen, denn automatische Intralogistikanla-gen stellen hochkomplexe Systeme dar, dieimmer weniger Kunden selbst betreuen wol-len. Bei Auftraggebern, wie Bosch, die übereine gute eigene Technikermannschaft verfü-gen, erfüllen wir natürlich auch ganz konven-tionelle Wartungsaufgaben. Des Weiterenwird bei uns das Retrofit, die Anlagenmoder-nisierung, dem Bereich Kundenservice zu -geordnet.

FM: Sind die Mitarbeiter dieser Dienstleis-tungssparte allen drei Technologien zuge-ordnet, oder gibt es den spezialisierten Ser-vicetechniker für automatische Läger?Kramm: Die Königsdisziplin im Service istdie Lager-Automatisierung. Wer diese Auf-gabe beherrscht, eignet sich auch für andereBereiche, wie ‚Post & Parcel‘. Andererseits

haben wir Spezialisten, die sich bei Gepäck-förderanlagen besonders gut auskennen. DieMitarbeiter werden unter praktischen Ge-sichtspunkten eingesetzt. Unsere Kundenkönnen sich immer darauf verlassen, dass sievon Fachleuten betreut werden.

FM:Vanderlande erfreut sich als Arbeitge-ber großer Beliebtheit. Ist das eine neueEntwicklung oder stellt diese mitarbeiter-freundliche Firmenpolitik eine eher grund-sätzliche Haltung zu den Beschäftigten dar?Kramm: Bei Vanderlande ist die sehr mitar-beiterfreundliche Grundeinstellung schlichtund einfach ein originärer Bestandteil derUnternehmenskultur, auf die ein äußerst gro-ßer Wert gelegt wird. Das ist wirklich so. Ichdenke, dies erklärt sich sehr wesentlich aus

der sehr angenehmen, familienfreundlichenniederländischen Mentalität heraus. Bei Van-derlande sagen wir, dass man nur erfolgreichsein kann, wenn man auch Spaß an der Arbeithat. Sicherlich spielt auch eine Rolle, dassdas Vanderlande-Management, ich bin übri-gens der einzige Nicht-Niederländer im Ge-sellschafterkreis des Managements, in einemnicht börsennotierten Unternehmen langfris-tig und nachhaltig planen und agieren kann.Ein so gutes Firmenklima, gerade auch beimUmgang der Mitarbeiter untereinander, habeich noch nirgendwo angetroffen.

Interview: Hans-Martin Piazza

Weitere Informationen

www.vanderlande.de

Eine dieser Paletten wird zum falschen Kunden geschickt. Nur welche?

Akzeptieren Sie keine Fehler. Erfassen Sie alle Warenbewegungen. Steuern Sie Ihr Lager höchst effizient.

EFFIZIENTE LOGISTICS EXECUTION FÜR IHR LAGER WWW.ZETES.DE/LAGER

15:55

Regalbediengeräte Quickstore 4.4 bei einem großen Lebensmittelhändler

Im Nutzfahrzeugteilehandel istdie Lieferfähigkeit Vorausset-zung für den Erfolg. Deshalboptimiert die Unternehmens-gruppe Winkler mit Hauptsitzin Stuttgart die Intralogistik inden Zentrallägern in Ulm undKassel kontinuierlich. „Die rei-bungslose Belieferung unsererKunden dauerhaft zu sichern,ist das Ziel der Zentrallager -erweiterung in Ulm“, betontHerbert Skala, Geschäftslei-tung Logistik bei Winkler. „DieTeileverfügbarkeit und unsereSchnelligkeit sind entscheiden-de Wettbewerbsvorteile, diewir dadurch weiter ausbauen.“ Partnerfür die Fördertechnik und die Material-flusssteuerung war die KlinkhammerGroup aus Nürnberg.

Von Ulm aus erfolgt die Belieferung der Kun-den und Vor-Ort-Lager der Winkler-Betriebeim gesamten süddeutschen Raum, in Öster-

reich und der Schweiz sowie die weltweiteExport- und Zollabwicklung. 500 Fachbera-ter sorgen in 37 Winkler-Betrieben für eineindividuelle Betreuung von Nutzfahrzeug-haltern, Werkstätten, Omnibusunternehmenund Agrar be trieben. Über 100000 Nutzfahr-zeugersatzteile können binnen kürzester Zeitausgeliefert werden. Durch den Ausbau des

Ulmer Zentrallagers gewinntWinkler über 60 Prozent zusätzli-che Lagerfläche.Der Neubau in Ulm zeichnet sichnicht nur durch eine hocheffizien-te Bauweise auf Basis von Fertig-teilen aus. Es wurden auch ökolo-gische Aspekte in besonderemMaß berücksichtigt. Ein Fernwär-meanschluss und eine energiespa-rende Fußbodenheizung sorgen –in Kombination mit geothermi-scher Energie, die mittels einerGrundwasser-Erdwärmepumpegewonnen wird – für eine nachhal-tige Wärmeversorgung. Den Auftrag für die neue Förder-technik, einschließlich Material-

flussrechner, erhielt die Klinkhammer Groupaus Nürnberg. Neben den Neubauten legteman beim gemeinsamen Planungsteam vonWinkler und Klinkhammer auf die Anbin-dung und Optimierung der bestehenden An-lage einen besonderen Fokus. In einem de-taillierten Zeitplan wurden die Eingriffe mitden intralogistischen Abläufen abgeglichen,

um die laufenden Bestellprozessemöglichst wenig zu beeinträchti-gen. Kein leichtes Unterfangen an-gesichts des hohen Durchsatzesdes Zentrallagers in Ulm. „Es gibtpraktisch kaum Leerlaufzeiten“,erläutert Thomas Sander, Projekt-leiter bei Klinkhammer. „So muss-ten wir meist die Wochenendennutzen, um zum Beispiel die neuePaketabführung zu ergänzen oderzwei zusätzliche Arbeitsplätze indie Altanlage zu integrieren. Damusste alles bis ins Kleinste sau-ber geplant und vorbereitet sein.“Für einen optimalen Materialflusswurde die vorhandene Packereium zwei Packplätze ergänzt undder bestehende Leerbehälterspei-cher mit einer neuen Logik verse-hen: Aufgabe und Abnahme vonLeerbehälterstapeln sind jetzt ge-trennt. Auch der Wareneingangwurde erweitert. Zudem wurden

Erweiterung des Winkler-Zentrallagers in Ulm mit Klinkhammer

„Spielraum für die nächsten 10 Jahre“

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14 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2014

EXKLUSIV INFMDAS LOGISTIK-MAGAZIN

Auch in der Übergabestation für die Kunststoffbehälter ist fürdie Staplerfahrer alles in optimaler Arbeitshöhe angebracht

Versandzone bei Winkler. Im Hintergrund das Shuttle-Lager für die Auftragszusammen -führung. Partner für Fördertechnik und Materialflussteuerung war die Klinkhammer Group

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oberhalb der Wareneingangsstrecken Puffermit Stapel- und Entstapelmaschinen einge-baut, um die Wareneingangsplätze optimalmit Leerbehältern zu versorgen.

Same-Day-Delivery als Ziel der Umgestaltung der IntralogistikEin zentrales Ziel von Winkler ist die pass-und zeitgenaue Belieferung der Niederlas-sungen und Kunden. Dazu müssen natürlichdie Voraussetzungen geschaffen werden. Sowurde das Lager zum einen mit unterschied-lichen Erweiterungen optimiert. Neben dreineuen Hallen mit verschiedenen Lagerberei-chen für großvolumige Teile als auch kleineZubehörteile, wurden der Wareneingang, diePackerei, ein Auftragszusammenführungs-puffer und die Fördertechnik komplett neugebaut. Hier können jetzt sowohl Behälter inder Größe 600 x 800 mm, die im neuen Teildes Lagers verwendet werden, als auch dieBehälter der Altanlage in der Größe von 600

x 400 mm gefahrenwerden. „Wir habendas Zentrallager inUlm jedoch nicht nurerweitert, wir habenein neues Konzeptumgesetzt“, erläutertHerbert Skala. „Bei ei-ner durchschnittlichenAuftragssteigerung inden letzten Jahren von10 bis 15 Prozent peranno musste die Effi-zienz der Anlage deut-lich erhöht werden.“Nicht alleine die Auf-tragssteigerung ist ei-

ne Herausforderung, auch die kontinuierlicheZunahme an Artikeln. „Wir nehmen zwarjedes Jahr zwischen 1200 und 1500 Teile ausdem Sortiment, allerdings stehen dem 4500Neuaufnahmen gegenüber. Wir brauchten al-so auf der einen Seite mehr Fläche und aufder anderen Seite eine reibungslose Verzah-nung und optimale Logik vom Auftragsein-gang bis zum Warenausgang“, unterstreichtSkala. Während im Altbereich noch mit Be-legen gearbeitet wird, kommt der Neubereichganz ohne Belege aus. Über ein Informati-onsdisplay wird dem Mitarbeiter etwa beiden großvolumigen, manuell zu greifendenTeilen mitgeteilt, welche Ware er aus wel-chem Lagerbereich kommissionieren muss.Über die SAP-Software, die bei Winklerdurchgängig eingesetzt wird, erhält der Ma-terialflussrechner von Klinkhammer alle re-levanten Informationen. Er übernimmt dieZielführung durch Routendefinitionen undMeldepunkte. Durch Kommunikation mit der

Anlagensteuerungwerden dabei nichtnur Vollzugsmeldun-gen und Aufträge aus-getauscht, auch Eigen-schaften, zum Beispielder Lastaufnahmemit-tel und Zustandsmel-dungen von Anlagen-teilen und Geräten,werden übermittelt.So wird der Material-fluss aktiv kontrol-liert.In einem Zentrallagerfür Nutzfahrzeugzu-behör gibt es auch be-sonders große undsperrige Teile. Das

Aus Ideen werden Lösungen

fehr ist führend in Lagerlo-gistik. Seit 1968 sind wir auf hoch-qualitative und hocheffiziente Lager-lösungen spezialisiert. Mit typisch Schweizer Know-how, Präzision und Weltoffenheit entwickeln wir inno-vative Logistikkonzepte. Modernste Technik und durchgängige Lager- und Handlingskonzepte sichern den perfekten Materialfluss von der Ein-lagerung bis zum Abtransport, vom Produzenten bis zum Verbraucher. Was können wir für Sie tun?

Fehr Lagerlogistik AGIn der Au 5, CH-8406 WinterthurT +41 (0) 52 260 56 [email protected]

Nach der Abgabe der Kommissionierwanne kann sofort dieLeerwanne unterhalb des Speichers aufgenommen werden

• circa 2,0 km Behälterfördertechnik (Behälter 8 x 6, 6 x 4; Kartonagen)• einschließlich 21 Vertikalförderer (16 S-/C-Förderer, 5 Gerüstschachtheber)• 5 zusätzliche Behälterstapler-/entstapler• Shuttle-Lager mit 3 Gassen mit je 3 Shuttles• 2 Druckspendesysteme • Fördertechnik für Sperrgut (Gliederkettenförderer)• einschließlich 2 Vertikalförderer (Gerüstschachtheber)• 8 Förderanlagenabschlüsse • 8 Fördermittelsteuerungen• Ablösung Serversysteme• Diverse Hilfsstahlbau und Deckenabhängungen

Die wichtigsten Daten und Fakten zur Anlage:

können Tanks ebenso wie Wind-schutzscheiben, Druckkompresso-ren oder Schneeräumschilder sein.Diese müssen eingelagert und imFalle einer Bestellung schnell undeinfach in den Warenausgangtransportiert werden können –auch über verschiedene Ebenenwie bei Winkler. Gelöst wurde die-se Aufgabe mit reversierbaren Ver-tikalförderern auf Grundlage derModulbandfördertechnik. DieSperrigteile werden im Falle einerEinlagerung aus dem Lkw vomStapler direkt auf die Bänder ge-stellt und gleiten mit Hilfe der Mo-dulbänder zum Förderer. Dort wer-den sie vertikal und weiterführendüber Modulbänder zum nächstenÜbergabepunkt transportiert. DerProzess funktioniert bidirektional,für eine reibungslose Abwicklungwerden die Mitarbeiter durch zu-sätzliche, optische Anzeigen un-terstützt. Allein schon durch die Größe des Zentral -lagers von 45000 m² sind besondere Anfor-derungen an Schnelligkeit und Konsolidie-rung gegeben. Acht bis zehn Minuten dauertes heute maximal, bis ein Teil aus dem Zen-trallager in den Warenausgang befördertwird. Neben der Auslegung der einzelnenKomponenten und der Konzeption hat dieneue Behälterförderstrecke von Halle 8 bisHalle 11 einen entscheidenden Anteil daran.Transportgeschwindigkeiten bis 1,2 m/s er-möglichen eine sehr schnelle Verbindung undÜberwindung der Strecken. Bei Winkler wirdsie der ‚ICE‘ genannt. Die neue Fördertech-nik wurde auf einen Durchsatz von 2000 Be-hältern pro Stunde ausgelegt. „Heute fahrenwir je nach Auslastung mit einem Stunden -durchsatz von 1000 bis 1200 Behälter“, er-läutert Skala. „Wir haben also bewusst noch

Luft nach oben gelassen, damit wir einenSpielraum für die nächsten acht bis zehn Jah-re haben.“ Schon heute werden bei Winklerstatt früher 8000 knapp 11000 Positionenpro Tag bewegt.

Shuttle-Lager mit der Funktion der Auftragszusammenführung Da die Wege und die Lagerorte sehr unter-schiedlich sind – Behälterlager für Kleinteile,Palettenlager für Großteile – wurde das Kon-zept der Auftragszusammenführung in einemShuttlelager im Warenausgang realisiert. Hierkönnen die Mitarbeiter an 12 speziell konzi-pierten Packplätzen die Aufträge für den Ver-sand fertigstellen. Und Ware, die erst im Lau-fe der nächsten Tage versendet wird, kann imneugestalteten Verpackungsbereich ebensokonsolidiert werden. „So werden Leer lauf -

zeiten vermieden und eine gleichmäßige Aus-lastung erreicht“, unterstreicht Skala. Ein Beispiel wie bei Winkler Arbeitsplätzefür reibungslose und effiziente Prozesse rea-lisiert wurden, sind die Übergabestationenfür Stapler im Hochregallager (HRL). DieKommissionierstapler fahren ihre Behälteraus dem Hochregal direkt zum Packplatz undübergeben diese auf der untersten Förderstre-cke. Ohne weitere Fahrzeugbewegung kön-nen sie mit der Gabel zur oberen Ebene fah-ren und einen weiteren, vom System zur Ver-fügung gestellten Behälter aus dem darüberliegenden Leerbehälterpuffer aufnehmen.„Das erfolgt ohne Unterbrechung“, erklärtThomas Sander. Auch die Etikettendruckerund Arbeitsstationen sind in optimaler Höhefür die Staplerfahrer angebracht. „Die Stap-lerfahrer müssen nicht mehr absteigen undzum Beispiel den Behältercode einscannen.Alle Arbeitsschritte werden arbeitsergono-misch auf der Bedienebene des Staplersdurchgeführt“, sagt Sander. Mit berücksichtigt wurde auch die Einbin-dung des Shops. In Ulm haben Kunden dieMöglichkeit, direkt im Winkler-Shop vorbei-zukommen, sich von den Nutzfahrzeugespe-zialisten beraten zu lassen und alle benötigtenErsatzteile gleich mitzunehmen. Die Warte-zeit beträgt in der Regel nicht mehr als 15 bis20 Minuten. Skala: „Mit den Umbaumaßnah-men, Erweiterungen und der neuen Konzep-tion haben wir unsere Kernforderung – kür-zester und schnellster Weg in den Versand –optimal umgesetzt. So können wir unsereKunden und Partner auch in Zukunft perfektversorgen. Das leistet die von Klinkhammerrealisierte Lösung hier in Ulm auf sehr guteWeise.“

fm

Weitere Informationen

www.klinkhammer.com

INTERNE LOGISTIKLAGERTECHNIK

16 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2014

Reversierbarer Vertikalförderer auf Grundlage derModulbandfördertechnik mit optischer Anzeige

Die Unternehmensgruppe Winkler ist einer der führenden Groß-händler für Nutzfahrzeugersatzteile in Europa. Über 1300 Mitar-beiter erwirtschafteten 2013 in Deutschland, Österreich, Lettland,Polen, Tschechien und der Schweiz einen Umsatz von 340 Millio-nen Euro. Im letzten Jahr expandierte das Unternehmen in die Slo-wakei. Damit sorgen heute insgesamt 500 Fachberater in 37 Wink-ler-Betrieben in sieben Ländern für eine individuelle Betreuungvon Nutzfahrzeughaltern, Werkstätten, Omnibus- und Agrarunter-nehmen. Von zwei der größten Zentralläger für Nfz-Teile in Europamit mehr als 100000 Ersatzteilen gelangt die Ware zum Kunden.

Nutzfahrzeugteile von Winkler

Die Klinkhammer Group mt Sitz in Nürnberg versteht sich als Life-time-Partner von der Analyse und Planung über die Softwa-reentwicklung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe – einschließ-lich Rundumversorgung durch ein ausgefeiltes Servicekonzept.Softwarelösungen wie das Warehouse-Management-System DC21und das Visualisierungsprogramm Convis ermöglichen den Kundenvon Klinkhammer ein effizientes und einfaches Arbeiten. Der Intra-logistikspezialist hat Lösungen für alle Branchen und Unterneh-mensgrößen realisiert und ist seit über 40 Jahren einer der führen-den Anbieter in Deutschland.

Klinkhammer Group

Am 27. Juni 2014 feierte dieAberle GmbH, Leingarten, ihr30-jähriges Firmenjubiläum.In der Wirsol Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim, dem Heim-stadion des Fußball-Bundesli-gisten TSG 1899 Hoffenheim,empfingen FirmengründerWilfried Aberle sowie die Ge-schäftsführer Andreas Ebertund Dirk-André Schenk rund150 geladene Gäste. Das bunteRahmenprogramm spannte ei-nen Bogen von den Anfängenals kleines Ein-Mann-Unter-nehmen bis zu einem der füh-renden deutschen Lösungsan-bieter und Systemintegratorenfür automatisierte Intra -logistik und Generalunterneh-mer für hochkomplexe Auto-matisierungsprojekte.

„Eine klassisch schwäbische Firmenge-schichte“, würdigte Andreas Ebert in seinerEröffnungsrede die rasante Entwicklung desUnternehmens, das heute Teil des Geschäfts-feldes Intralogistik des internationalen Tech-nologiekonzerns Körber AG, Hamburg, ist.„Was vor 30 Jahren im Hobbyraum eines

Wohnhauses seinen Anfang nahm, ist heuteein international im Markt erfolgreiches Un-ternehmen mit 260 Mitarbeitern“, fasst Hilde-mar Böhm, Mitglied im Konzernvorstand derKörber AG, Hamburg, den rasanten Aufstiegzusammen. Böhm betonte das Engagementvon Körber im Geschäftsfeld Intralogistik.

Die Aberle GmbH zählt inzwischen zu denbedeutenden Arbeitgebern der HeilbronnerRegion. „Unsere Erfolgsgeschichte wäre oh-ne das große Engagement unserer Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter nicht denkbar“, be-dankte sich Wilfried Aberle bei der Beleg-schaft. In seinem Rückblick reflektierte der

Aberle GmbH feiert 30-jähriges Firmenjubiläum

Vom Ein-Mann-Betrieb zum Systemintegrator

INTERNE LOGISTIKLAGERTECHNIK

18 FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN 7-8/2014

Von links: Andreas Ebert, Geschäftsführer der Aberle GmbH, Rolf Wochner, Geschäftsführerder Aberle Software GmbH, Volker Knuff, Geschäftsführer der Aberle Logistics GmbH, WilfriedAberle, Gründer der Aberle GmbH, und Dirk-André Schenk, Geschäftsführer der Aberle GmbH

Hildemar Böhm,Vorstandsmitglied derKörber AG, Hamburg

Markus Rosemann, Head ofSupply Chain Execution derSAP AG

Dr. Matthias Keller, EWM-Produkt-Manager derSAP AG

Thomas Schmid, Sales- andMarketing-Manager derAberle Software GmbH

INTERNE LOGISTIKLAGERTECHNIK

tional führenden Technologiekon-zerns wird die Aberle GmbH auchin den nächsten 30 Jahren die Ent-wicklung der Intralogistik mit In-novationen und intelligenten Lö-sungen mitgestalten.“

fm

Weitere Informationen

www.aberle-automation.de

dem Aspekt „Aufgeben giltnicht“, wie sich die Erfolgsprin-zipien des Sports im wirtschaftli-chen Umfeld nutzen lassen. „Wir blicken auf eine erfolgreicheund markante Unternehmensge-schichte zurück und nach vorn ineine spannende Zukunft“, fassteAndreas Ebert zusammen. „Ge-meinsam mit unseren Kunden undmit dem Rückhalt eines interna-

EWM Product Manager der SAPAG, am Ende ihres Impulsvortra-ges auf der Veranstaltung. Unter dem Titel ‚Logistik imWandel‘ beschrieben sie darinzuvor die Veränderungen in derLogistik-IT der vergangenen dreiDekaden. Abschließend zeigteFrank Busemann, Zehnkampf-Silbermedalliengewinner derOlympischen Spiele 1996, unter

Firmengründer den Start derAberle GmbH unter denkbar un-günstigen Bedingungen. „Ich lagdamals mit den langwierigen Fol-gen eines Ski-Unfalls im Kran-kenhaus. Aber die Kunden RolfSpäth und Max Dörr drängtenmich zur Selbstständigkeit“, soAberle. „Wenige Tage nach mei-ner Einlieferung erfolgte das ers-te Kick-off-Gespräch. Unter Pro-test der Krankenschwestern wur-de das Krankenzimmer zum Bü-ro. Der erste Auftrag für die Fir-ma Behr, Mühlacker, wurde vomKrankenbett aus angeschoben.“Auch die Agenda der Jubiläums-veranstaltung reflektierte das be-eindruckende Wachstum derAberle GmbH vom lokalen Ent-wickler zum Systemintegratorund Generalunternehmer mit in-ternationalem Auftragsportfolio.Außerdem flossen die rasantenVeränderungen im Anlagenbauund in der Informationstechnolo-gie sowie ihre Bedeutung für dieGeschäftsfelder des Körber-Kon-zerns in das Programm ein.Ein Beispiel dafür: Das Schwes-terunternehmen Aberle SoftwareGmbH, das auf derselben Ver -anstaltung sein 25-jähriges Be-stehen feierte. GeschäftsführerRolf Wochner stellte besondersdie Weitsicht heraus, mit der derKörber-Konzern den SAP-Be-reich der früheren Aldata RetailSolutions in seine strategischeZukunftsausrichtung eingebun-den hat.Für den Erfolg spricht nicht zu-letzt die Auszeichnung der Aber-le Software GmbH als SAP-Part-ner auf ‚SAP Recognized Exper-tise-Level‘ in der Kategorie Sup-ply-Chain-Management. Voraussetzung bei Aberle Soft-ware sind hierfür eine entspre-chende Anzahl SAP-zertifizierterEWM-Berater und sehr gute Be-wertungen durch Aberle-Softwa-re-Kunden aus durchgeführtenSAP EWM-Projekten. Die offi-zielle Urkunde überreichtenMarkus Rosemann, Head of Sup-ply Chain Execution der SAPAG, und Dr. Matthias Keller,

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