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Formen von freiheitseinschränkenden Maßnahmen - Fallstudien: Sedierende Medikamente Bettgitter Wohnungs-, Haustür abschließen Gekippter Sessel bzw. Beine im Sitzen hochlagern Fixierung im Sitzen durch Bauchgurt Festbinden eines Armes Tisch vor dem Stuhl verhindert aufstehen Quelle: Schuhmacher, Göhner, Karner, Walther 2010 Experten ergänzen: Fixiergurte (sitzen, liegen) Fixierung im Sitzen: (Therapie-)tisch, Bauchgurte, Festbinden Laufleine Verbale „Fixierung“ (Anweisungen) Entzug von Gegenständen (Geld, Schuhe, Mantel, Essen und Trinken) Türen „verstecken“ Quelle: Schuhmacher, Pflegehaar 2010 Kontextfaktoren und Risikogruppen Sturzgefahr >>> Sorge um Sicherheit >>> Bettgitter Lauftendenz >>> Sorge im Sicherheit >>> Tür abschließem Unruhe >>> psychisch/physisch überfordert >>> Medikamente Aggression >>> psychisch überfordert / Angst >>> Medikamente Handout zum Vortrag „Perspektivwechsel“ auf der Tagung „Alltag zwischen Lebensrisiko und Sicherheit in Wohn-Pflege-Gemeinschaften“ am 06. Mai 2014 in Flintbek Nicole Osterholz, Altonaer Straße 66, 20357 Hamburg, Telefon 040 / 881 77 400 ReduFix ambulant Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden www.redufix.de > ambulant Forschungsprojekt zur Sicherheit und Lebensqualität von älteren Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf in der häuslichen Versorgung 2009 bis 2012

Formen von freiheitseinschr nkenden Ma§nahmen - Fallstudien · 2014. 5. 26. · Formen von freiheitseinschr nkenden Ma§nahmen - Fallstudien: Sedierende Medikamente Bettgitter Wohnungs-,

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  • Formen von freiheitseinschränkenden Maßnahmen - Fallstudien:

    Sedierende Medikamente

    Bettgitter

    Wohnungs-, Haustür abschließen

    Gekippter Sessel bzw. Beine im Sitzen hochlagern

    Fixierung im Sitzen durch Bauchgurt

    Festbinden eines Armes

    Tisch vor dem Stuhl verhindert aufstehen

    Quelle: Schuhmacher, Göhner, Karner, Walther 2010

    Experten ergänzen:

    Fixiergurte (sitzen, liegen)

    Fixierung im Sitzen: (Therapie-)tisch, Bauchgurte, Festbinden

    Laufleine

    Verbale „Fixierung“ (Anweisungen)

    Entzug von Gegenständen (Geld, Schuhe, Mantel, Essen und Trinken)

    Türen „verstecken“

    Quelle: Schuhmacher, Pflegehaar 2010

    Kontextfaktoren und Risikogruppen

    Sturzgefahr >>> Sorge um Sicherheit >>> Bettgitter

    Lauftendenz >>> Sorge im Sicherheit >>> Tür abschließem

    Unruhe >>> psychisch/physisch überfordert >>> Medikamente

    Aggression >>> psychisch überfordert / Angst >>> Medikamente

    Handout zum Vortrag „Perspektivwechsel“

    auf der Tagung „Alltag zwischen Lebensrisiko und

    Sicherheit in Wohn-Pflege-Gemeinschaften“

    am 06. Mai 2014 in Flintbek

    Nicole Osterholz, Altonaer Straße 66, 20357 Hamburg, Telefon 040 / 881 77 400

    ReduFix ambulantFür Sicherheit sorgen ohne zu schadenwww.redufix.de > ambulant

    Forschungsprojekt zur Sicherheit und Lebensqualität von älteren Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf in der häuslichen Versorgung 2009 bis 2012

  • Menschen, die von Fixierungsmaßnahmen betroffen sind,

    leiden häufig an einer demenziellen Erkrankung

    und können ihre Mobilitätseinschränkung selbst schlecht einschätzen.

    Fachliche Vorgaben:

    ✓ Freiheitsentziehende Maßnahmen müssen erforderlich und geeignet sein, um die erhebliche Gesundheitsgefährdung abzuwenden.

    ✓ Pflege- und medizinische Fachkräfte müssen ihre Entscheidungen am „Stand des Wissens“ (Standards, Leitlinien, Studien) orientieren.

    „Stand des Wissens“

    1. Fixierte Menschen: Stürze ! (") Ernsthafte sturzbedingte Verletzungen "

    Verhaltensauffälligkeiten "

    2. Fixierungsreduktion: Sturzbedingtes Verletzungsrisiko #

    Verhaltensauffälligkeiten !# Psychopharmaka !# Personalschlüssel !

    3. Keine Studie weltweit zeigt positiven Effekt von FeM !

    4. Daten über negative Folgen (Verletzungen, Stress) sind dagegen alarmierend

    Der ReduFix-Ansatz:

    Was sind die Gründe für die Fixierung? Was befürchten Sie?

    Worin bestehen die individuellen Risiken? Neugier zeigen und ins Gespräch kommen!

    Selbst wenn es rechtlich legitimiert ist: Ist es fachlich richtig? --> Aufklären

    Welche (behandelbaren?) Ursachen kann die Sturzgefahr, das Verhalten, etc. mitbedingen?

    Grundbedürfnisse (Schmerzen, Unwohlsein, Ausscheidung, Hunger/Durst, Bewegung/

    Autonomie, Geborgenheit/Zugehörigkeit)

    Medizinische Ursachen (z.B. Schilddrüsenfunktionsstörung, Exsikkose, Medikamente,

    Infekt, Depression, Delir) --> gezielt entschärfen

    Einstellungen / Haltungen der Pflegeperson hinterfragen: Ist die freiheitseinschränkende

    Maßnahme wirklich im Sinne des Betroffenen? Was könnte der Pflegeperson helfen?

    Auf dieser Grundlage Alternativen entwickeln, mit denen es allen Beteiligten besser geht.

    Nicole Osterholz, Altonaer Straße 66, 20357 Hamburg, Telefon 040 / 881 77 400

    handout zum vortrag „Perspektivwechsel“ am 06. Mai 2014, seite 2/4

  • Wir können das Verhalten von Menschen mit Demenz nicht kontrollieren.

    Höchstens beeinflussen.

    Nicole Osterholz, Altonaer Straße 66, 20357 Hamburg, Telefon 040 / 881 77 400

    handout zum vortrag „Perspektivwechsel“ am 06. Mai 2014, seite 3/4

  • Verantwortungsübernahme: „Die Pflege“ setzt sich den

    Hut auf und moderiert den Prozess.

    > „Zugehörige“ aktivst einbeziehen.

    > Informationen und Wissen weitergeben, verständlich reden

    > Sich die Zeit nehmen - Weglaufen kostet auf Dauer mehr Zeit.

    Tipp: Zeitrahmen vorgeben

    Energie reinbringen: Sehen und benennen, was gut läuft.

    Neugier zeigen und ins Gespräch kommen!

    > Gemeinsame Ziele stecken: Es geht uns allen

    um das Wohl des Betroffenen.

    > Offen sein, aber mit „Fingerspitzengefühl“. Bei

    Entscheidungen unterstützen.

    Ängste wahrnehmen, ernst nehmen und damit umgehen

    Ermutigen! Bei der Findung begleitender Angebote unterstüt-

    zen (z.B. Selbsthilfegruppen, Tagespflege, Kurzzeitpflege, Einbin-

    dung weiterer Angehörige, Freunde, Verwandte)

    Nicole Osterholz, Altonaer Straße 66, 20357 Hamburg, Telefon 040 / 881 77 400

    handout zum vortrag „Perspektivwechsel“ am 06. Mai 2014, seite 4/4