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5 | 14 21. Jahrgang | 7,– $ Forschung & Lehre alles was die wissenschaft bewegt www.forschung-und-lehre.de Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 393 GRADUIERTEN- SCHULEN Ergebnisse einer Studie | ab Seite 368 CITIZEN SCIENCE Die Wissenschaft der Bürger | ab Seite 372 HOCHSCHUL- ZUGANG Flächendeckend zulassungsbeschränkt | ab Seite 366 MOOCs und Co. Virtuelle Lernwelten in der Universität | ab Seite 348

Forschung & Lehre 5/2014 - uni-wuerzburg.de · 2014-05-27 · 360 Virtuelle Lernwelten 4.0 Trends und Zukunftsszenarien für die Universität NUMERUS CLAUSUS 366 Jeder zweite Bachelorstudiengang

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5 |1421. Jahrgang | 7,– $

Forschung & Lehrealles was die wissenschaft bewegt

www.forschung-und-lehre.de

Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 393

GR ADUIERTEN-SCHULEN Ergebnisse einer Studie| ab Seite 368

CITIZEN SCIENCE Die Wissenschaft der Bürger | ab Seite 372

HOCHSCHUL-ZUGANGFlächendeckendzulassungs be schrän kt| ab Seite 366

MOOCsund Co.Virtuelle Lernwelten in der Universität | ab Seite 348

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LeitungThomas Stieglitz

ReferentenJens Clausen Christopher CoenenBernhard GraimannAnke Lesinski-SchiedatReinhard Merkel Thomas Metzinger Volker Sturm

AbendvortragGundolf S. Freyermuth

„Übermenschenbilder: Cyborgs und andere Visionen transhumanen Lebens“

18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung4. Juni 2014

www.daimler-benz-stiftung.de

Technik, die unter die Haut gehtMenschMaschine-Visionen

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5|14 Forschung & Lehre S T A N D P U N K T 341

„Wir publizieren soviel“, beklagte sich einÖkonom, „aber dieKollegen lesen das garnicht mehr.“ Wiekönnten sie auch, siesind ja mit Schreibenbeschäftigt. Das knap-pe Gut ist die Zeit.Ökonomen solltenüber eine Theorie ver-fügen, die das Phäno-men erklärt: Inflation.

Jede Literaturlistedokumentiert den For-schungsstand, den derAutor rezipiert hat.

Aber wann ist ein Text „gelesen“? Ist es legitim,nur das Abstract anzuschauen, und dann darfman einen Aufsatz zitieren? Bei Monographienden Klappentext? Oder müssen es mindestens In-haltsverzeichnis, Einleitung und Schlussteil sein?

Um das Problem zu veranschaulichen, habeich mir die Literaturliste eines Artikels vorgenom-men. Sie umfasst 81 Titel, insgesamt 3 241 Seiten.Dann ein Selbstversuch: Ich habe einen Aufsatzvom ersten bis zum letzten Wort gelesen, mit Ex-zerpt. Für die 28 Textseiten habe ich exakt1 Stunde und 18 Minuten gebraucht. Ich habe indieser Zeit keine Email beantwortet, keinen Teegemacht, das Telefon abgestellt, nur einmal Holzim Kaminofen nachgelegt.

Wenn ich dieses Zeitbudget hochrechne, dannwürde ich für die 3 241 Textseiten 9 028 Minutenbenötigen, also rund 150 Stunden Lektüre. Dabeiorganisiert eine Hilfskraft die Texte, ich habe

keine Lehrveranstaltungen, bin von Gremiensit-zungen befreit, muss keine Tagungen besuchenoder Korrespondenzen unterhalten.

Jeder prüfe einmal realistisch, wie viele Tage erbenötigt, um sich eine solche Literaturliste zu „er-lesen“. Dann zähle man die Zeit hinzu, die benö-tigt wird, um einen Aufsatz zu verfassen – undman hat die wissenschaftliche Arbeitsfähigkeit er-rechnet. Wer mehr schreibt oder in seinen Litera-turlisten angibt, als diese Kennzahl ausweist, ar-beitet folglich unseriös.

Aber erarbeitet man sich nicht einen Fundus?Sicher, aber das ist der zweite Mechanismus, derdie Textmengen aufbläht: die Sekundärverwertung.Wer zum wiederholten Mal einen Text zitiert,frage sich, ob das, was er gerade schreibt, nichtSelbstzitat aus einer älteren Arbeit ist.

Die Zweitverwertung hat sich heute zu Publi-kationsstrategien ausgeweitet, die jenseits derGrenze zum unsittlichen Verhalten liegen. Das istnicht das Ergebnis eines wunderbaren Wachstumsder Wissenschaft, sondern nicht-intendierte Folgeeiner Bewertungspraxis, die auf quantitative Fak-toren setzt.

Wir brauchen dringend Regeln, die Lesen undForschen in ein angemessenes Verhältnis zumSchreiben setzen. Gegenwärtig gewinnt die Pro-duktion, weil alle Anreizsysteme auf sie eingestelltsind. Wir sind Chinesen und überschwemmen dieMärkte mit billigen Texten. Die Umweltkostensind hoch: die Fortschrittsfähigkeit unserer Dis-ziplinen steht auf dem Spiel; denn wer ohneKenntnis der vorausgehenden Literatur schreibt,ist, mit Nietzsche formuliert, nur „später“, abernicht „weiter“.

Nachhaltiges Publizieren

Clemens Albrechtist Univ.-Professor und lehrt

Allgemeine Soziologie an

der Universität Koblenz-

Landau.

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342 I N H A L T Forschung & Lehre 5|14

Inhalt

S TA N D P U N K T

Clemens Albrecht

341 Nachhaltiges Publizieren

N A C H R I C H T E N

344 NRW: Umstrittener Gesetzentwurf verabschiedet

V I R T U E L L E L E R N W E LT E N I N D E R U N I V E R S I TÄT

Bernhard Kempen

348 Pragmatismus statt EuphorieVirtuelle Lernwelten in der Universität

Caja Thimm

350 Mediatisierte Gesellschaft – Mediatisierte Wissenschaft?Wie Facebook, Twitter und Co. die Hochschulen verändern

Jochen Hörisch

354 „Ein bezaubernd sturer Anachronismus“Über die Universität in Zeiten von MOOCs und Co.

Jürgen Handke

356 MOOCsVom „Lousy Product“ zum Erfolgsmodell

Umfrage

358 „Keine kopernikanische Wende“Ergebnisse einer Umfrage über MOOCs

Sabina Jeschke

360 Virtuelle Lernwelten 4.0Trends und Zukunftsszenarien für die Universität

N U M E R U S C L A U S U S

366 Jeder zweite Bachelorstudiengang zulassungsbeschränktErgebnisse einer CHE-Studie

W I S S E N S C H A F T L I C H E R N A C H W U C H S

Ute Schulze

368 Halten Graduiertenschulen, was sie versprechen?Ein Beispiel

Numerus Clausus

Immer mehr junge Menschen strebenein Studium an. Die Hochschulbildungscheint zum Normalfall zu werden.Doch welche Chancen haben die jungenMenschen, ihr Wunschstudium auch be-ginnen zu können? Wie hoch ist derAnteil der Numerus Clausus-Fächer anden Hochschulen? Ergebnisse einerCHE-Studie.Zulassungsbeschränkung . . . . . . . 366

An den Hochschulen gibt es neben derklassischen Hörsaal- und Seminarlehrezunehmend virtuelle Lernwelten. Inten-siv erörtert werden in den letzten Jah-ren die sog. Massive Open Online Cour-ses (MOOCs). Sind diese eine Modeer-scheinung, ein erfolgversprechendesGeschäftsmodell oder die Zukunft derLehre an den Hochschulen? Beiträgezu einem Zeitphänomen.MOOCs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348

Virtuelle Lernweltenin der Universität

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5|14 Forschung & Lehre I N H A L T 343

W- B E S O L D U N G

370 Niveauunterschiede

Sonderzuwendungen (sogenanntes Weihnachtsgeld)in den Ländern

C I T I Z E N S C I E N C E

Peter Finke

372 Die Wissenschaft der Bürger und ihre Gespenster

Über einige Fehldeutungen in der gegenwärtigenCitizen Science-Debatte

K L A R T E X T

Franziska Matthäus

375 Schneeflockiges

Über Anpassung im wissenschaftlichen Betrieb

WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ?

Thomas Körzdorfer

376 Was ist eigentlich Computerchemie?

Computer statt Kittel: Chemie geht auch anders

K A R R I E R E - P R A X I S

Matthias Sutter

384 Die Entdeckung der Geduld

Warum Ausdauer in der Forschung wichtig ist

R U B R I K E N

378 Forschung: Ergründet und entdeckt

380 Zustimmung und Widerspruch

381 Lesen und lesen lassen

382 Entscheidungen aus der Rechtsprechung

383 Steuerrecht

386 Preise/Habilitationen und Berufungen

392 Impressum und Informationsservice

393 Akademischer Stellenmarkt

414 Exkursion

415 Enigma

416 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Sibylle Baumbach

Karriere-Praxis

Was ist eigentlich...?Der Einsatz von Großrechnern undmoderner Software erlaubt es Wissen-schaftlern, die Eigenschaften neuartigerMoleküle und Materialien auf demComputer vorherzusagen und zu opti-mieren. Einblicke in ein interdisziplinä-res Fachgebiet. Computerchemie?. . . . . . . . . . . . . . 376

Eine mögliche und in Teilen existieren-de „Wissenschaft der Laien“ („CitizenScience“) wird gegenwärtig kontroverserörtert. Dabei kursieren neben begrün-deter Kritik auch Fehldeutungen undVorurteile. Ein Versuch, die „CitizenScience“ als Chance zu verstehen.Die Wissenschaft der Bürger . . . . . 372

Citizen Science

Nicht nur Intelligenz oder der familiäreHintergrund spielen eine große Rolle,wenn ein Mensch sich gut entwickelnsoll. Experimentelle Studien zeigen, dassauch Geduld und Ausdauer wesentlicheFaktoren für den späteren Erfolg sind. Die Entdeckung der Geduld. . . . . . 384

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344 N A C H R I C H T E N Forschung & Lehre 5|14

Nachrichten

D as nordrhein-westfäli-sche Landeskabinett

hat den Entwurf eines Hoch-schulzukunftsgesetzes verab-

schiedet. Wissenschaftsminis-terin Svenja Schulze hattezuvor mit Korrekturen amGesetzentwurf auf den mas-siven Widerstand aus Wis-senschaft und Wirtschaft rea-giert, ohne von den Pläneneiner strikteren Personal- undFinanzaufsicht abzurücken.So sollen nach dem überar-beiteten Entwurf Hochschu-len erst nach Abschluss einesForschungsprojekts offenle-gen müssen, woher die For-schungsgelder stammen. EineInformationspflicht bleibt je-doch bestehen, „wenn die

Allgemeinheit ein überwie-gendes Interesse an der Ge-währung der Information hatund der Schaden nur gering-fügig wäre“. Aufgegeben wur-de dagegen das Vorhaben,einzelnen Fachbereichen dasRecht zur Verleihung vonDoktorgraden entziehen zukönnen. Stattdessen müssendie Hochschulen ein Systemfür Qualitätsmanagement ein-führen. Veränderungen gibtes auch bei den zum Jahres-ende nicht verbrauchten Lan-desgeldern. Klargestellt wird,dass die übrig gebliebenen

Mittel durch das Land fürdie Hochschule verwahrtwerden und dieser weiterhinals Rücklage zur Verfügungstehen sollen.

Die Hochschulrektoren-konferenz und die nord-rhein-westfälische Landesrek-torenkonferenz halten dieÄnderungen am Entwurf desHochschulzukunftsgesetzesnach wie vor für unzurei-chend. Hohe Regelungsdichteund überbordende Bürokra-tisierung blieben bestehen.

NRW: Umstrittener Gesetzentwurf verabschiedet

ZAHL DES MONATS

247,4Milliarden Euro

wurden im Jahr 2012 in

Deutschland für Bildung,

Forschung und Wissen-

schaft ausgegeben.

Quelle: StatistischesBundesamt

Die ehemalige Bundesbil-dungsministerin Annette

Schavan will keine Berufunggegen das Urteil des Verwal-tungsgerichts in Düsseldorfeinlegen und damit die juris-tische Auseinandersetzungbeenden. Sie begründete denVerzicht damit, dass im Fallihrer Zulassung eine Beru-fung gegen die Entscheidungbedeuten würde, auch eineweitere gerichtliche Überprü-fung der Aberkennungsent-scheidung der Philosophi-

schen Fakultät der UniversitätDüsseldorf nach den Regelndes Verwaltungsrechts erfolgeund „nicht nach den Grund-regeln der Wissenschaftsethik,die zur Überprüfung u.a. dasMehraugenprinzip, die Tren-nung von Begutachtung, Be-werten und Entscheiden so-wie die angemessene Berück-sichtigung des Entstehungs-kontextes vorsieht“. Das Ge-richt hatte laut Medienbe-richten die Beweisanträgevon Schavans Anwalt als un-

erheblich abgelehnt. Die Vor-sitzende Richterin SimoneFeuerstein sagte in ihrer Ur-teilsbegründung laut Spiegel,die Überprüfung des Beschei-des der Universität zur Rück-nahme des Doktorgrades seirechtmäßig ergangen. Scha-van habe vorgetäuscht, dasses sich bei ihrer Dissertationum eine in jeder Hinsicht ei-genständige Leistung handelt.

Die Heinrich-Heine-Uni-versität hatte Schavan denTitel vor einem Jahr wegen

vorsätzlicher Täuschung aber-kannt. Dagegen hatte Scha vangeklagt und verloren. Unter-dessen hat die Ludwig-Maxi-milians-Universität in Mün-chen Schavan in dieser Wochezum Rücktritt aus dem Hoch-schulrat gezwungen. Die Uni-versität Lübeck hat ihr demge-genüber einen Ehrendoktorfür ihren Einsatz für das Medi-zinstudium ver lie hen. Scha -van hat die FU Berlin um„Entpflichtung“ von ihrer Ho-norarprofessur gebeten.

Schavan verzichtet auf Berufung

D ie Allianz der Wissen-schaftsorganisationen

hat an die politisch Verant-wortlichen in Bund und Län-dern appelliert, die zukünftige

Ausgestaltung des Wissen-schaftssystems in Deutschlandrasch in die Wege zu leiten.Ein entsprechendes Schreibenhabe die Allianz an die Bun-deskanzlerin, die Bundesmi-nisterin für Bildung und For-schung, die Partei- und Frak-tionsvorsitzenden der Regie-rungsparteien im Bund sowiean die Ministerpräsidentender Länder gerichtet. In demBrief wird betont, dass Wis-senschaft und Forschung mit-telfristige Planungssicherheit

benötigten. Über die Leitlini-en der zukünftigen Ausgestal-tung des Wissenschaftssys-tems – nachhaltige Verbesse-rung der Grundfinanzierungder Hochschulen, Weiterent-wicklung des Hochschulpak-tes, des Paktes für Forschungund Innovation sowie derFörderfunktionen der Exzel-lenzinitiative – herrsche einbreiter Konsens. Diesen geltees jetzt zu nutzen, um ein insich abgestimmtes Bündelentsprechender Maßnahmen

umzusetzen und die rechtli-che und finanzielle Ausgestal-tung der ja auch im Koaliti-onsvertrag einvernehmlichformulierten Zielvorstellun-gen zügig vorzunehmen. An-gesichts des Beratungsstandesund der Dringlichkeit der Ent-scheidungen appellieren diein der Allianz der Wissen-schaftsorganisationen verbun-denen Einrichtungen, die er-forderlichen Schritte jetzt indie Wege zu leiten bezie-hungsweise zu unterstützen.

LINK DES MONATS

Unter

www.deutsche-digitale-bibliothek.desind künftig die digitalen

Angebote aller deutschen

Kultur- und Wissenschafts -

einrichtungen zu finden.

Allianz fordert Politik zu raschem Handeln auf

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5|14 Forschung & Lehre N A C H R I C H T E N 345

K O M M E N TA R

Freiheit undGleichheitSind die neuesten Emp-fehlungen des Wissen-schaftsrates ein bildungs-politischer Ein- oderDurchbruch? Das kommtganz darauf an, ob mandas Verhältnis von beruf-licher und akademischerBildung pragmatisch odergrundsätzlich definiert.Wer fürchtet, dass die Ge-winnung beruflicher Fach-kräfte immer schwierigerwerden wird, tut gut da-ran, die Attraktivität derberuflichen Bildung durchdas Versprechen von Gleich-wertigkeit und Durchläs-sigkeit zu erhöhen. Aberkann der ausgebildete Me-chatroniker tatsächlichPhilosophie, Jurisprudenzoder Medizin studieren?Der Einwand der Pragma-tikerfraktion lautet, dassdies gedachte, real kaumvorkommende Fälle seien.Ist das aber nicht das Ein-geständnis, dass Permea-bilität nur vorgespiegeltwird? Und welches bil-dungspolitische Signal gibtdie im Mantel des Prag-matismus daherkommen-de Gleichheitsideologie fürden Wert schulischer Bil-dung und für die Anforde-rungen an ein akademi-sches Studium?

Dahinter lauert eineganz und gar unangeneh-me Frage, um die sich diegesamte Bildungspolitikgeflissentlich herumdrückt:Schulden die Hochschulendas Glück des individuel-len Ausbildungserfolges, indem Scheitern kein per-sönliches, sondern syste-misches Versagen ist, oderschulden sie der Gesell-schaft ein Qualifikations-kontrollsystem?

Michael Hartmer

D er Wissenschaftsrat for-dert, dass Berufs- und

Hochschulbildung künftiggleichwertig bewertet werdensollen. Jugendliche solltengezielt zur Wahl eines Aus-bildungsweges angeleitet wer-den, der ihren Fähigkeitenund Interessen möglichst op-timal entspreche. „Vermiedenwerden muss, dass sich dieBerufs- bzw. Studienwahl aufVorurteile oder vordergrün-dige Image- und Prestigege-sichtspunkte stützt“, sagteder Vorsitzende des Rates,Professor Wolfgang Mar-quardt. „Vor allem bei dergrundlegenden Entscheidungzwischen einer Berufsausbil-dung und einem Hochschul-studium benötigen die Schü-lerinnen und Schüler gezielteUnterstützung.“ Der Wissen-schaftsrat fordere daher einesystematische Berufs- undStudienorientierung in derSekundarstufe II. Diese müs-se berufliche und akademi-

sche Ausbildungswege gleich-berechtigt vorstellen und je-weils eingehend über die ent-sprechenden Anforderungen,Beschäftigungsperspektivenund Weiterentwicklungsmög-lichkeiten informieren. Dievielen, öffentlich finanziertenAngebote im Internet solltensystematisiert und zu einemeinzigen, umfassenden Portal„Bildungsnavigator“ zusam-mengeführt werden.

Um möglichst alle gesell-schaftlichen Talente zu er-schließen, spricht sich derWissenschaftsrat dafür aus,die Durchlässigkeit zwischenBerufs- und Hochschulbil-dung in beide Richtungen zuerhöhen. Er schlägt vor, beider Hochschulzulassung be-ruflich Qualifizierter ohneAbitur auf die Fachbindungund den Nachweis von Be-rufserfahrung zu verzichten.Zudem sollte verstärkt eineAnrechnung beruflich erwor-bener Kompetenzen auf Stu-

dienleistungen ermöglichtwerden, um Redundanzen inden Ausbildungsinhalten zuvermeiden und Zeitverlustegering zu halten. In gleicherWeise sind Übergänge vonder akademischen in die be-rufliche Bildung zu erleich-tern und stärker auszugestal-ten. Die Empfehlungen un-terstreichen, dass die Kombi-nation berufsbildender undhochschulischer Ausbildun-gen zu attraktiven Qualifika-tionsprofilen führe. Entspre-chend plädieren sie für einendeutlichen Ausbau der Aus-bildungsangebote, die berufs-praktische und wissenschaft-liche Inhalte verbinden. „DieBerufswelt befindet sich ineinem Wandel“, erklärt Mar-quardt. „Fachkräfte mit so-wohl beruflichem als auchakademischem Bildungshin-tergrund sind mit ihrem Pro-fil besonders gut auf die zu-künftigen Anforderungenvorbereitet.“

Wissenschaftsrat: Berufs- undHochschulbildung gleichwertig

Nach dem Eklat um denRückzug des designier-

ten Gründungspräsidentender BTU Cottbus hofft Wis-senschaftsministerin SabineKunst laut einer Meldungdes Berliner Tagesspiegels,dass möglichst schnell einneuer Kandidat oder eineneue Kandidatin gefundenwird. Erste Kandidaten hät-ten sich bereits gemeldet, dieFindungskommission werdedirekt nach Ostern zu einerersten Sitzung zusammen-kommen. Ein schneller Ab-schluss der Suche wäre auchein Zeichen für die Studien-bewerber, die sich im Som-mer an der Brandenburgi-schen Technischen Universi-tät bewerben wollten, sagteKunst.

Der designierte Präsident,der Bremer Wirtschaftswis-senschaftler Jochen Zimmer-

mann, hatte zuvor endgültigseinen Rückzug noch vorAmtsantritt erklärt und in ei-nem offenen Brief schwereVorwürfe gegen Kunst erho-ben. Die Ministerin habeeine „Raffke-Kampagne“ ge-gen ihn inszeniert, indem ausihrem Haus fälschlicherweiselanciert worden sei, er habewegen nicht erfüllbarer Wün-sche im Zusammenhang mitseinem Dienstwagen abge-sagt. Damit habe die Ministe-rin davon ablenken wollen,dass sie inhaltlich den vonZimmermann erarbeitetenPlan zur Ausgestaltung derfusionierten BTU ablehne.

Die Vorwürfe Zimmer-manns wies Kunst gegenüberdem Tagesspiegel zurück.„Die inhaltlichen Leitvorga-ben, die in der Zuständigkeitdes Ministeriums und Parla-ments stehen, waren niemals

zwischen uns strittig.“ Zim-mermanns Idee, anwen-dungsorientierte und for-schungsorientierte Bereichegetrennt zu entwickeln undzu profilieren, trage sie „involler Gänze“. Wie die„neue“ BTU im Detail struk-turiert werde, müsse ohnehindie Universität entscheiden.Die Leitlinien für das Profilhabe auch der BTU-Senatmit großer Mehrheit verab-schiedet. Dass das Ministeri-um Details aus der Vertrags-gestaltung an die Öffentlich-keit weitergegeben habe, be-streitet Kunst laut Zeitungs-bericht: Die Forderungen sei-en an der Uni bereits bekanntgewesen.

Eklat in Brandenburg

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346 N A C H R I C H T E N Forschung & Lehre 5|14

In ungewöhnlich scharferReform hat der Rektor der

Universität Bremen, ProfessorBernd Scholz-Reiter, die Pu-blikation von Anzeigen einesVereins „TierversuchsgegnerBundesrepublik Deutschalnd“in einigen Zeitungen kritisiert.In Die Zeit, der FrankfurterAllgemeinen Zeitung, demBerliner Tagesspiegel und Bre-mer Tageszeitungen warenganzseitige Anzeigen unterder Überschrift „Kreiter machteiskalt weiter“ erschienen.„Als Rektor der UniversitätBremen möchte ich Ihnenmein Unverständnis und mei-ne Empörung über den Ab-druck dieser Anzeige zumAusdruck bringen,“ heißt esin einem Offenen Brief. Erstkürzlich sei nach jahrelangem

Rechtsstreit ein höchstrichter-liches Urteil ergangen, das dieim Rahmen der Forschungenvon Professor Kreiter, Mitgliedder Universität Bremen,durchgeführten Tierversuchean Makaken als erforderlichund gemäß ethischer Stan-dards durchgeführt ausweise.Es handele sich mithin in derFortsetzung der Forschungs-tätigkeit von Professor Kreiternicht um ein „Eiskaltes Wei-termachen“, sondern um dierichterlich überprüfte Fortset-zung von Forschung, die Teildes gesetzlichen Auftrags ei-ner Universität sei.

Scholz-Reiter sagte weiter,in der Anzeige werde eineFülle unwahrer Behauptungenaufgestellt. So würden die an-erkannten und im wissen-

schaftlichen Wettbewerb umForschungsmittel ständigüberprüften und begutachte-ten Methoden von ProfessorKreiter als antiquiert undpseudowissenschaftlich diffa-miert. „Die Universität Bre-men verwehrt sich nach-drücklich gegen diese Unter-stellungen.“

Es werde aber in dieserAnzeige vor allem auch einAngehöriger der Bremer Uni-versität in seiner Menschen-würde angegriffen. Die Anzei-ge suggeriere, als Durchfüh-render von Tierversuchen seiProfessor Kreiter das Mensch-sein abzusprechen. Mit dieserAusgrenzung und Entmensch-lichung einer Person sei dieGrenze zulässiger öffentlicherMeinungsbildung und -äuße-

rung überschritten. Die Ver-antwortung für diesen Angriffauf die Menschenwürde seinicht nur eine Frage an denim Sinne des PresserechtsVerantwortlichen, also denAuftraggeber der Anzeige. DieFrage nach der ethischen Ver-antwortung gehe auch an dieVerleger als Verantwortliche,die diese Anzeige angenom-men und veröffentlicht haben.Die Wahrung der Menschen-würde sei unteilbar. Ein sol-cher Angriff auf die Men-schenwürde einer Person soll-te in einem demokratischenRechtsstaat nicht publiziertwerden. Der Bremer Landes-verband des Deutschen Hoch-schulverbandes begrüßte diedezidierte Stellungnahme desRektors.

Bremer Rektor: Angriff auf die Menschenwürde eines Forschers

D er Rat der Philosophi-schen Fakultät der Uni-

versität Rostock hat am 9.April 2014 mit 17 von 21Stimmen entschieden, einVerfahren zur Verleihung derEhrendoktorwürde an denehemaligen amerikanischenGeheimdienstmitarbeiter Ed-ward Snowden zu eröffnen.Sieben internationale Gut-achter hätten bestätigt, dassSnowdens Enthüllungen überdie Abhörpraktiken der NSAauch von wissenschaftlicherBedeutung seien.

Der Whistleblower sollmit der Ehrendoktorwürdevor allem als Aufklärer ge-würdigt werden, der seine ei-gene bürgerliche Existenz ge-opfert habe, um auf gravie-rende gesellschaftliche Miss-stände aufmerksam zu ma-chen, hieß es zur Begrün-dung. Damit stehe er in dergroßen Tradition amerikani-scher Bürgerrechtler, die sichim Dienst einer höheren Mo-ral auch für den zivilen Un-gehorsam gegenüber der ei-genen Regierung entschieden

hätten. Die Fakultät wollezudem die „Zivilcourage“Snowdens und seinen „sub-stanziellen Beitrag zu einemneuen globalen Diskurs überFreiheit, Demokratie, Kos-mopolitismus und die Rechtedes Individuums in einer glo-bal vernetzten digitalen Welt“würdigen, hieß es weiter.

Nach den Regeln derPromotionsordnung folgtdem Beschluss über die Er-öffnung eines Verfahrens einweiterer Beschluss der Fa-kultät über die Verleihungder Ehrendoktorwürde. Soll-te die Abstimmung positivausfallen, haben weder Senatnoch der Rektor ein Veto-recht. Derweil will die Fakul-tät versuchen, mit SnowdenKontakt aufzunehmen, umzu erfahren, „ob er mit derVerleihung einer Ehrendok-torwürde einverstanden ist“.

Rostock: Ehrenpromotions -verfahren für Snowden eröffnet

ST U D I U M

Mehr Studienanfängerohne Abitur

Die Zahl der Studienanfänger ohne schulische Hoch-

schulzugangsberechtigung ist erneut gestiegen.

Insgesamt 12 400 Anfänger ohne Abitur oder Fachhoch-

schulreife haben sich 2012 erstmals für ein Studium an

einer Universität oder Fachhochschule eingeschrieben.

Dies sind fast doppelt so viele wie noch vor dem Öff-

nungsbeschluss der Kultusministerkonferenz von 2009.

Das geht aus einer Analyse des Centrums für Hochschul-

entwicklung (CHE) hervor. Spitzenreiter im Bundeslän-

dervergleich sind mit einem Anteil von 4,5 Prozent Ham-

burg und Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Berlin mit

3,8 Prozent. Gleichwohl ist die Zahl der Nicht-Abiturien-

ten unter den Studienanfängern immer noch gering. Bei

rund 500 000 Erstsemestern machen die 12 400 Nicht-

Abiturienten gerade einmal 2,5 Prozent aus.

Deutschlands größteHochschule, die Fern-

universität in Hagen, ziehtnach jahrelangem ungebrems-ten StudierendenzuwachsKonsequenzen: Zum Som-mersemester soll die Zahl derStudierenden um zehn Pro-zent sinken. Statt 88 000 wer-den dann nur noch 80 000

Studierende eingeschriebensein. Wegen der wachsendenÜberlastung habe die Fern-universität die Einschreibe-fristen verkürzt. Das habe zuweniger Neueinschreibungenund Rückmeldungen geführt.Die Zahl der Studierendenhabe sich innerhalb von sie-ben Jahren verdoppelt.

Überlastung: FernuniversitätHagen zieht Konsequenzen

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5|14 Forschung & Lehre F U N D S A C H E N 347

Fundsachen

Image

„Noch gilt in Deutschland im Zweifel:lieber arbeitsloser Architekt als gefrag-ter, gut bezahlter Heizungstechniker.“

Barbara Gillmann; zitiert nach Handels-

blatt vom 25. April 2014

Macht

„Es ist dringend an der Zeit, die Machtder OECD in der Bildungspolitik zuhinterfragen. Wollen wir – wie dieOECD – individuelle Fähigkeiten alseine ,Form des Kapitals’ und Kompe-tenz als ,Anpassungsleistung an dieökonomischen Erfordernisse’ betrach-ten? Wollen wir, dass Bildung sich anden Regeln eines Wirtschaftssystemsorientiert, welches sich in der Haupt -sache der Gewinnmaximierung ver-schreibt? (...) Unser Schulen müssennicht nur die kognitiven Fähigkeitenunserer Kinder fördern, sondern auchdie sozialen, ethischen, kreativen, kör-perlichen und spirituellen Dimensio-nen, damit die jungen Menschen zurMündigkeit und Verantwortung für dasGemeinwohl befähigt werden.“

Marie-Theres Kastner, MDL a.D., Bundes-

vorsitzende der Katholischen Elternschaft

Deutschlands; zitiert nach Frankfurter

Allgemeine Zeitung vom 12./13. April 2014

Nachdenklichkeit

„Eine Schule (nicht nur das Gymnasi-um), die um der Effektivität ihrer Vor-bereitung auf ein Leben in der Wettbe-werbsgesellschaft willen auf (das) ,del-phische’ Element ganz oder weitgehendverzichtet, ist eine inhumane Schule. Eskann auch nicht in ,Nebenfächer’ wieReligion beziehungsweise Ethik oder indie musischen Fächer ausgelagert wer-den. Es muss alle Fächer durchdringen– das Lernziel hieße, vorsichtig formu-liert, ein Zuwachs an Nachdenklich-keit.“

Albert von Schirnding; zitiert nach

Süd deutsche Zeitung vom 14. April 2014

Studienabbruch

„In diesen Tagen beginnt an den Uni-versitäten die Vorlesungszeit. Blickt einStudienanfänger dort zum Sitznach-barn links und rechts, dann wird statis-tisch gesehen einer von den beidenoder er selbst sein Studium hinwerfen.Denn bei Bachelorstudenten an Uni-versitäten bricht jeder dritte wieder ab.“

Johann Osel/Roland Preuss; zitiert nach

Süddeutsche Zeitung vom 14. April 2014

Planungsfreiheit

„Der Wissenschaftsrat empfiehlt daherden Ländern eine zusätzliche formaleÖffnung der Hochschulen für beruflichQualifizierte ohne Abitur oder Fach-hochschulreife. Da im Rahmen einerBerufsausbildung Studierfähigkeit er-worben werden kann, sieht er keineNotwendigkeit, zusätzlich mehrjährigeBerufserfahrung zu verlangen, um denHochschulzugang zu gewähren. Erspricht sich zudem dafür aus, die Fach-bindung der Hochschulzugangsberech-

tigung aufzuheben, um den Studienbe-werberinnen und -bewerbern zu er-möglichen, die fachliche Nähe vonAusbildung und Studium selbst zu defi-nieren und ihre Bildungsbiographie freizu planen.“

Zitiert nach Empfehlungen des Wissen-

schaftsrates zur Gestaltung des Verhältnisses

von beruflicher und akademischer Bildung,

11. April 2014

Headhunter

„Bei mir rufen regelmäßig Headhunteran und versuchen, Studenten abzuwer-ben. Ich muss die jungen Leute regel-recht überzeugen, dass sie zu Ende stu-dieren.“

Norbert Pohlmann, Institut für Internet -

sicherheit, Gelsenkirchen; zitiert nach

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom

12./13. April 2014

Zerstörung

„Durch die Abschaffung des klassischen einphasigen Studiums,das in Deutschland und anderen kontinentalteuropäischenLändern mit einem Diplom, Lizenziat, Magister oder einemStaatsexamen endete, sowie durch ein zweiphasiges Bachelor-Master-System nach angloamerikanischem Vorbild wurde derBildungsauftrag der Universität und damit das kontinentaleuro-päische Konzept zerstört.“

Professor Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg; zitiert nach Die Welt

vom 13. April 2014

Schauseite

„(Durch die Akkreditierung) haben die Hochschulen eine neueKompetenz erworben, die man bisher eher in Großunternehmenvorfinden konnte – den Aufbau einer Schauseite für die Außen-darstellung.“

Professor Stefan Kühl; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. April 2014

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348 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Als vor Jahren in den USA –wo sonst – die ersten massiveopen online courses an den

Start gingen, war die Euphorie groß. Von einer neuen Qualität des Leh-

rens und Lernens war die Rede, vonbesseren Bildungschancen für sozial Be-nachteiligte, von hunderttausenden undMillionen Studienteilneh-mern in aller Welt, kurz-um: von einer neuen Epo-che.

Einige Präsidenten vonUS-Spitzenuniversitätenglaubten und glauben, dass kosten-pflichtige MOOCs eine lukrative Ein-nahmequelle bilden, einige von der Di-gitalisierung gebeutelte Wissenschafts-verlage hofften und hoffen auf ein neuesGeschäftsfeld, und die Finanzministerwitterten schon, dass in den neuen For-maten riesige Einsparpotentiale schlum-mern.

Warum soll die Vorlesung „Statistik“für Erstsemester in jeder Universität vonjeweils einem Professor gelesen werden,wenn das doch genau so gut, wennnicht besser ein einziger Professor einerhochgerankten Spitzen-Elite-For-schungsuniversität online für alle Stu-dierenden erledigen kann? Es dauertenicht lange, da fühlten sich die ersten

Professorinnen und Professoren wie dieDroschkengäule bei der Erfindung desAutomobils.

Heute ist in den USA, wenn ich ver-schiedene Beiträge im amerikanischenChronicle of Higher Education lese, ei-ne gewisse Ermattung eingetreten.Nicht, dass die MOOCs tot wären, aber

es ist ruhiger um sie geworden. Und dasbietet uns eine gute Gelegenheit, sichmit den Chancen und Risiken virtuellerLernwelten auseinander zu setzen.

Virtualität, Realität undMaterialität

Viele meinen, das Gegenstück zu Vir-tualität sei Realität. Aber das ist wohlnicht richtig.

Wenn wir unter Virtualität die funk-tional äquivalente Entfaltung von Mög-lichkeiten verstehen, die den Eigen-schaften einer Sache innewohnen, dannist das Gegenstück zu Virtualität nichtRealität, sondern Materialität.

Tatsächlich sind virtuelle Welten inihrer Virtualität ganz real: Wir erleben

die virtuelle Welt der täglichen E-Mail-Flut als reale Heimsuchung, die virtuelleWelt eines Romans als reale Leseoaseund die virtuelle Welt von Börsenkursenals reales Glück oder Unglück, je nach-dem.

Wenn ich unterwegs bin, telefoniertmein fast zweijähriges Söhnlein manch-mal via Skype mit mir. Diese virtuelleBegegnung ist dann auf ihre Art sehrreal, wobei zu dieser Realität auch dieEnttäuschung meines Sohnes gehört,mich nicht berühren zu können, wenner nach dem Bildschirm greift.

Unsere Alltagswelt istvoller Virtualitäten, diewir in pragmatischer Ab-wägung der Vor- undNachteile gutheißen. Wirunternehmen am heimi-

schen PC einen virtuellen Video-Rund-gang durch die von einem Makler ange-botene Mietwohnung und nehmen da-bei in Kauf, dass uns gewisse Mängelder Mietsache – die streitsüchtigenWohnungsnachbarn, der strenge Kat-zengeruch – verborgen bleiben, weil wirden Vorteil genießen, den weiten Wegzum Mietobjekt nicht antreten zu müs-sen.

Wir glauben, dass in der virtuellenDiskurswelt eines Parlaments die politi-schen Ansichten der Bürger abgebildetsind, und akzeptieren dabei, dass es inder maßstabsgerechten Abbildung derMeinungsvielfalt zu erheblichen Verzer-rungen und Verkürzungen kommt, weilwir in der Alternative einer plebiszitärenDemokratie, nicht zuletzt mit Blick aufdie Schweiz, noch größere Nachteile ah-nen.

Vor- und NachteileVirtualität – das ist die Schlussfolgerungzu meinem ersten Gedanken – ist alsonur mit Pragmatismus zu meistern. Das

Pragmatismus statt EuphorieVirtuelle Lernwelten in der Universität

»Es dauerte nicht lange, da fühlten sich dieersten Professoren wie die Droschken gäulebei der Erfindung des Automobils.«

| B E R N H A R D K E M P E N | Für die Einen ist es ein viel-versprechendes Zukunftsmodell, für die Anderen ein „Hype“, der bald wiedervorüber geht. Was ist dran an den Massive Online Courses (MOOCs)? Was bedeu-tet eine verstärkte Nutzung der virtuellen Online-Welten für die Beziehung vonLehrenden und Lernenden an der Universität? Eine Positionsbestimmung.

A U T O R

Bernhard Kempen lehrt Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht an

der Universität zu Köln und ist Präsident des Deutschen Hochschulverbandes.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Völkerrecht, Europarecht, öffentli-

chen Recht und Wissenschaftsrecht.

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erfordert ein sorgfältiges Abwägen allerVor- und Nachteile.

Auf der Nachteilsseite steht dabeiunter anderem, dass in virtuellen Lern-welten die interkommunikativen verba-len und non-verbalen Lernerlebnisse,die nun einmal nur die individuelle, per-sönliche Begegnung von Lernendemund Lehrendem vermittelt, zu einem er-heblichen Teil auf der Strecke bleiben.

Auf der Vorteilsseite dürfte nebenvielem anderen stehen, dass in virtuellenLernwelten der Lernhunger auch vonsolchen Lernhungrigen jedenfalls an-satzweise gestillt werden kann, deneneine persönliche Präsenz im Hörsaalnicht möglich ist. Wie das Gesamtsaldobei Abwägung aller Vor- und Nachteileaussieht, kann ich noch gar nicht sagen.

Und der zweite Gedanke ist: Es gibtnicht-virtualisierbare Kategorien. Schön-heit und Gerechtigkeit sind als Katego-rien nicht virtualisierbar, Wahrheit auchnicht. Eine virtuelle Wahrheit gibt esnicht einmal im Strafprozess. Auch dortgibt es nur eine Wahrheit.

Oft genug kennt sie nur der Ange-klagte. In seinem Bemühen um Wahr-heitserkenntnis bleibt das Gericht

manchmal und nicht nur in bayerischenSteuerstrafverfahren hinter der Wahr-heit zurück, aber das bedeutet nicht,dass im Gerichtssaal eine virtuelleWahrheit entstünde.

Genau so wenig gibt es eine virtuellewissenschaftliche Erkenntnis. Es gibtnur das ewige, mal erfreuliche, mal er-müdende Streben nach der einen Wahr-heit. Virtuelle Wahrheit wäre nichts an-deres als ein Geschwister der Halbwahr-

heit, des Irrtums und der Ideologie, diemit vollem Namen Unwahrheit heißen.

Darin liegt für unseren Berufsstandetwas ungemein Beruhigendes: Jetzt undin ferner Zukunft wird wissenschaftlicheErkenntnis ein nicht virtualisierbarer, au-thentischer, nicht verfälschbarer Prozessbleiben, der auf Personen angewiesen ist,die dazu in der Lage sind, einen solchenProzess erfolgreich durchzuführen.

Der „virtuelle Forscher“ gehört insReich der nicht lesenswerten Drei-Gro-

schen, pardon, 15 Cent-Science-Fiction-Romane. Sprechen wir uns einmal aufdem 164. Hochschulverbandstag wieder.

Dann allerdings werden uns die 10erJahre des 21. Jahrhunderts mit ihrempolitischen Auf und Ab von Qualitätssi-cherung, Evaluation, Zielvereinbarun-gen und Akkreditierungen, mit ihremHin und Her von Kooperationsverbot,Bundes- und Landeszuschüssen, Dritt-mitteln und Studienbeiträgen möglicher-

weise irgendwieklein und unbedeu-tend vorkommen.Was nicht heißensoll, dass alles diesnicht in heutiger

Sicht dringend einer politischen Ant-wort bedürfte.

Christian Morgenstern hat übrigensals erster und einziger erkannt, dass dieDroschkengäule die wahren Wissen-schaftler unter den Tieren sind, wenn erden Droschkengaul in dem gleichnami-gen Gedicht sagen lässt: „... es frisst imWeisheitsfuttersack wohl jeglich Maulein Weilchen, doch nie erreichts – oSchabernack – die letzten Bodenteil-chen.“

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 349

»Jetzt und in ferner Zukunft wirdwissenschaftliche Erkenntnis ein nichtvirtualisierbarer Prozess bleiben.«

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350 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Wie nur wenige technischeInnovationen in der Ge-schichte hat das Internet

individuelle, soziale und politischeKommunikations- und Handlungsfor-men verändert. Besonders aber die Ent-wicklung des Internets zum dynamisch-partizipativen Medium, dem als„Web2.0“ benannten Netzwerk aususer-generated content, hat im Hinblick

auf gesellschaftliche Strukturen durch-greifende Wandelprozesse nach sich ge-zogen. Aktuell sind es besonders die So-zialen Medien („Social Media“) wie Fa-cebook, Twitter oder YouTube, die zudiesen Veränderungen beitragen. Wäh-rend anfänglich vor allem informations-bezogene Aspekte als Motive für dieNutzung des Internets vorherrschendwaren, so basiert das digitale Netzwerkim Zeitalter von Social Media vermehrtauf sozial und kommunikativ bedingtenNutzungsmotiven. Im Mittelpunkt ste-hen dabei interpersonale Kontakte und

die aus diesen Kontakten resultierendenNetzwerke, die sich auch als virtuelleGemeinschaften konstituieren können.

All diese durch das Social Web be-dingten Veränderungen werden auch imalltäglichen Leben der Hochschulenspürbar. Forschen, Lehren und Verwal-ten hat sich in Bezug auf viele Prozessedeutlich verändert, denn auch die Hoch-schulen sind „mediatisiert“.

„Mediatisierung“hat sich als Theoriean-satz in der deutschenMedienforschung (wieim SPP 1505 der DFGzum Thema Mediati-sierte Welten, http://

www.mediatisiertewelten.de), aber auchzunehmend in der britischen und skan-dinavischen Medienwissenschaft als me-diatization of society etabliert. Bezeich-net wird damit ein ähnlich übergreifen-der Entwicklungsprozess wie Industria-lisierung oder Globalisierung, nämlichdie zunehmende Prägung von Struktu-ren und Prozessen durch Medienkom-munikation. Diese auf Medien basieren-den Veränderungen werden im Sinne ei-nes „Metaprozesses“ konzipiert, der alleTeilbereiche von Gesellschaft erfasst.Auch Hochschulen sind daher, als Teil

der Gesellschaft, als mediatisiert zu ver-stehen und können sich den mit demTechnikwandel einhergehenden Prozes-sen nicht entziehen.

Was bedeutet dieser skizzierte Pro-zess der Mediatisierung nun für dieHochschulen genauer? Aus dieser sehrumfassenden Fragestellung sollen hierin aller Kürze drei Perspektiven heraus-gegriffen werden:1. Der technologische Wandel aus der

Sicht der Institution Hochschule2. Der technologische Wandel aus der

Sicht der Lehre3. Der technologische Wandel aus der

Sicht der Forschung

Die Institution Universitätim Wandel: Social MediaMarketing

Die Universität als kommunizierendeInstitution hat sich auf Social Mediaerst langsam eingestellt. Zwar hat heutejede Universität eine Webpräsenz, aucherkennen immer mehr Hochschulen dieChancen, die Social Media als Kommu-nikationsplattformen bieten. Währendallerdings längst fast alle US-Universitä-ten twittern und posten, tun sich diedeutschen Hochschulen schwerer. Sonutzen über 20 Prozent aller deutschenHochschulen bisher keine Social Me-dia-Plattformen.

Wenn Social Media genutzt werden,so werden sie insbesondere für dasHochschulmarketing eingesetzt. Dasführt beispielsweise dazu, dass heute ei-gene YouTube-Kanäle für die visuellePräsentation des Hochschullebens ver-wendet werden: von Filmen über uni-versitäre Ereignisse (Preisverleihungen,Absolventenfeiern) bis zur filmischenAufarbeitung und Präsentation von For-schungsergebnissen und Studiengangs-informationen findet sich eine großeBandbreite an Themen.

Mediatisierte Gesellschaft –Mediatisierte Wissenschaft?Wie Facebook, Twitter und Co. die Hochschulen verändern

»Während fast alle US-Universitätentwittern und posten, tun sich diedeutschen Hochschulen schwerer.«

| C A J A T H I M M | Die Technik wandelt sich derart rapide,dass dem Beobachter durchaus der Atem stocken kann. Umso wichtiger ist, dasssich die Hochschulen als Institutionen sowie die Hochschullehrer in Lehre undForschung mit diesen Entwicklungen befassen. Was kann die Lehre und die For-schung fördern? Gibt es fruchtbare Entwicklungen oder auch solche, denen mannicht folgen sollte? Eine Analyse der gegenwärtigen Situation.

A U T O R I N

Caja Thimm ist Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität

am Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft der Universität

Bonn.

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Auch Twitter erfreut sich zunehmen-der Beliebtheit. Twitter hat sich vor al-lem als Diffusionskanal etabliert undkann für alle an der Wissenschaft undan spezifischen Hochschulen Interes-sierten (Follower) von hohem Nachrich-tenwert sein. Das Twittern wird zwarzumeist der Presseabteilung überlassen,aber gerade an den großen Hochschulenbetreiben auch einzelne Fakultäten, Stu-diengänge oder Einrichtungen wie Men-sen oder Bibliotheken einen eigenenfach- und themenspezifischen Twitter-kanal, um ihre Nachrichten zu verbrei-ten. Die Tweets werden zudem für dieexterne Kommunikation genutzt unddafür eingesetzt, um mit diversen Ziel-gruppen, besonders den Journalistinnenund Journalisten, zu kommunizierenund diese mit aktuellen Informationenzu versorgen. Ähnlich wie Twitter dientauch Facebook diversen Zielgruppen.Die Facebook-Ziele der Hochschulenliegen zumeist eher im informativen Be-reich, z.B. wird zu Serviceleistungenund allgemeinen Informationen über

den Studienstandort gepostet. Wenigergenutzt werden die Social Media aller-dings in ihrer eigentlichen Funktion alsVernetzungsplattformen, hier ist man

vonseiten der Hochschulen noch zu-rückhaltend.

Auch bereits dieser kleine Einblickverdeutlicht, dass die Hochschulen,ebenso wie Wirtschaftsunternehmen,zunehmend auf die Kommunikationska-näle der Social Media für ihre eigenenZwecke setzen und entsprechend adap-tierte Strategien des Online-Marketingentwickeln müssen. Voraussetzungenund Konsequenzen für die Hochschulensind dabei vergleichbar mit denen ande-rer Institutionen – Aktualisierungs-druck, hohe Transparenz anforderungen,möglichst optimale Gestaltung und,

nicht zu vergessen, die Risiken von ne-gativen Öffentlichkeiten („Shitstorms“).Die Umsetzung solcher Anforderungenist allerdings für viele Mitglieder der

Hochschulen, ob aus Ver-waltung oder Wissenschaft,kaum zu bewältigen, da ho-he Medienkompetenz undentsprechender Zeitaufwandfür eine gute Social Media-Präsenz gefordert sind.

Lehre 2.0? Von Wikis, Twitter-Hausaufgaben und „MassiveOpen Online Courses“

Als zentraler Aspekt der mediatisiertenHochschule darf ohne Frage die Lehregelten. Seit Jahren schon werden ver-mehrt Online-Angebote entwickelt – obdies ganze Hochschulen sind (wie z.B.die Virtuelle Hochschule Bayern,http://www.vhb.org/) oder MOOCs,die „Massive Open Online Courses“,die sich als neueste Variante der virtuel-len Lehrstrategien gerade etablieren.Wie so häufig haben es uns die Ameri-

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 351

»Die Facebook-Ziele der Hoch -schulen liegen zumeist eher iminformativen Bereich.«

is being conferred at the University of Vechta.

The Höffmann Academic Award for Inter-cultural Competence, sponsored by the Vechta-based travel company Höffmann Reisen GmbH, is conferred annually by the University of Vechta. The award comes with a cash prize of € 10,000.00.

The Höffmann Academic Award is part of a long-term programme aimed at promo-ting intercultural skills, which are the key to peaceful and constructive cooperation between people of various ethnic, cultural and religious backgrounds. Intercultural competence enables us to identify com-mon ground and to learn from our diffe-rences. In many ways, intercultural issues are an integral element of academic re-search for numerous disciplines.

The aim of the Höffmann Academic Award is to support the endeavours of an out-

standing academic by awarding a prize to groundbreaking work carried out on topics of intercultural competence. Such work can concentrate on exploring the topic from the perspective of a single discipline or it may be interdisciplinary in nature. Nominations are made by proposals put forward by universities or research insti-tutions. Candidates are not permitted to nominate themselves.

Nominations should contain the following:Detailed grounds for the proposalTwo expert opinions, each by proven university lecturersA curriculum vitae in tabular form with a photograph of the nominee A list of his/her previous publica-tions.

Nominations and documents can be sub-mitted in English or German.

The guidelines on the conferring of the award and other information are publis-hed on the University of Vechta’s home-page (www.uni-vechta.de).

A panel of judges decides on the confer-ring of the award. Its decision is final.

The academic award is presented at a pu-blic award ceremony at the University of Vechta.

Nominations are to be sent by the end of June 2014 to the President of the Univer-sity of Vechta (please address queries to the academic director of the programme, Prof. Dr. Egon Spiegel: [email protected]):

Universität Vechta Höffmann-Wissenschaftspreis für Inter-

kulturelle Kompetenz Postfach 1553 - 49364 Vechta

Germany

The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence 2014

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kaner vorgemacht – hier gibt es seit ei-nigen Jahren MOOCs, teilweise mitTausenden von Teilnehmerinnen undTeilnehmern. Waren diese Angebote zu-nächst kostenlos, so etablieren sich nundoch zusehends auch Kommerzialisie-rungsformen, die die Teilnehmer zurKasse bitten. Aber man sollte diese Va-riante des Lehrens im Netz mit ähnli-cher Vorsicht betrachten wieden frühen Boom des E-lear-nings. Erinnert sei daran, dassnach der ersten Welle von digi-talen Lernangeboten Ende der90er-Jahre schnell Ernüchte-rung einsetzte, da die Realitätdie euphorischen Vorstellungenrasch einholte. Unternehmenhofften damals auf praktikable, multilo-kale und vor allem kostensparende Pro-gramme, die Hochschulen auf schnelle-ren Wissenstransfer und mehr interna-tionalen Wissensexport – und natürlichebenfalls auf kostengünstigere Lehr-und Lernformen. Schnell war man so-gar so weit, eine Revolution des Bil-dungswesens auszurufen. Aber wirklichradikale Veränderungen fanden an denHochschulen nicht statt, da der Wertder persönlichen Lehr-/Lernsituationvon Lehrenden wie Lernenden hoch ge-schätzt wird.

Nach 20 Jahren E-learning bietennunmehr aber die Sozialen Medien unddie damit einhergehende Netzkultur derdigitalen Sozialität einen neuen Ansatz-punkt, der stärker auf die (digitale) In-teraktion und die persönliche Bezie-hung zwischen Lehrenden und Lernen-den setzt. Dabei ist die Ausgestaltungdieser Lehr-Lernbeziehungen durch So-ziale Medien sehr individuell. Nutzeneinige Lehrende für Seminarinformatio-nen oder Vorlesungsunterlagen die imE-Campus angebotenen Optionen, sindandere individueller und setzen auf Wi-kis, twittern Hausaufgaben, diskutierenErgebnisse auf Facebook oder haltenSprechstunden über Skype ab. DieReichhaltigkeit der Optionen erscheint

dabei als Stärke und Problem gleicher-maßen, denn auch hier halten sich Auf-wand und Ertrag nicht immer die Waa-ge. Lebhafte Social Media basierte Dis-kussionen, das zeigt der universitäre All-tag, bleiben doch eher die Ausnahme.Es darf jedoch ohne Zweifel als Berei-

cherung angesehen werden, dass vielfäl-tige Optionen genutzt werden können,die auch der Beziehung zwischen Stu-dierenden und Lehrenden dienen.

Forschung – Algorithmen alsneuer Machtfaktor

Die neuen Technologien stellen auchdie Forschung vor große Herausforde-

rungen. Die Wissenschaft steht unterhohem Druck – so erwarten Politik,Wirtschaft und Bevölkerung Antwortenauf Fragen, die täglich neu formuliertwerden. Viele Entwicklungen sind sorasant, dass wir als Forschende kaumSchritt halten können. Aber die Wissen-schaft reagiert und entwickelt beispiels-weise neue Kooperationen zwischenFächern, die bisher kaum eine gemein-same Sprache fanden – erinnert sei hiernur an die Herausbildung der „DigitalHumanities“.

Aber Forschung wird auch durchneue Faktoren beeinflusst, die gravieren-de Folgen für demokratische Wissen-schaftsstrukturen haben können. DieFrage nämlich, wer Zugang zu den „bigdata“ hat, die von den großen Medien-konzernen der digitalen Welt, allen vo-ran Google, Amazon und Facebook,mittels ihrer unternehmenseigenen Al-gorithmen erstellt werden, wird mit im-mer kritischerem Unterton gestellt. Da-bei geht es nicht nur um Datenbesitz,

sondern auch umWahrnehmungs-steuerung. Schon1993 sprach Ho-ward Rheingoldvon den cyber tri-

bes, von geschlossenen, an übereinstim-menden Werten orientierten Gruppenim Netz, die den Kontakt mit andersDenkenden auch aufgrund von Such-funktionen, die sich nur an Überein-stimmungen orientieren, nicht finden.Das Problem der Kontrolle über die Al-

gorithmen der Suche, die den Zugangzu Wissen steuern, steht heute im Zen-trum kritischer Perspektiven auf die ak-tuellen Entwicklungen. Nicht nur diemassive Nutzung privater Daten, als Ge-schäftsmodell von Facebook perfektio-niert, sondern auch die Steuerung vonWissensprozessen durch die Algorithmi-sierung der sozialen Umwelt ist Element

einer neuen Macht-struktur der Internet-ökonomie und des di-gital capitalism (DanSchiller). BesondersEli Parisers Buch zurFilter Bubble warf einscharfes Licht auf Rol-le und Funktion der

Algorithmen für die Steuerungsmecha-nismen unserer digitalen Umwelt. Damitstanden nunmehr nicht nur die techni-schen Rahmenbedingungen, sondernauch politische und ethische Fragen aufder Agenda. Was bedeutet es beispiels-weise für die Konstruktion sozialer Rea-lität, wenn diese schon im Prozess derWahrnehmung durch Filterprozesse ge-steuert wird, die wir nicht dekodierenkönnen? Was heißt es für unsere Mei-nungsbildung, wenn wir in einer mei-nungskonformen Umwelt nur noch

konfirmierende In-formationen erhal-ten und das Wider-ständige außen vorbleibt?

Daten, die ausanderen Daten er-

zeugt sind, werden besonders für Unter-nehmen nützlich, wenn Konsumentin-nen und Konsumenten Produktvor-schläge gemacht werden, die auf dem ei-genen Konsumverhalten und/oder demKauf- bzw. Surfverhalten Dritter beru-hen. Aber für die Forschung kann diesheißen, dass von Kapitalinteressen ge-steuerte Suchprozesse auf ForschungEinfluss nehmen – und spätestens hierstellen sich über die Wissenschaft hi-nausgehende politische Fragen in allerSchärfe.

352 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

»Die Frage, wer Zugang zu den ›massivedata‹ hat, die von großen Unternehmenmittels ihrer eigenen Algorithmen erstelltwerden, wird immer kritischer gestellt.«

»Lebhafte Social Media basierteDiskussionen bleiben im universitärenAlltag eher die Ausnahme.«

»Nach der ersten Welle von digitalenLernangeboten Ende der 90er-Jahresetzte schnell Ernüchterung ein.«

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Aktuelle SeminartermineWISSENSCHAFTSENGLISCH SCHREIBEN

DIE W-BESOLDUNG – CHANCEN UND RISIKEN

Akademie Franz-Hitze-Haus Münster,Montag, 2. Juni 2014, 10:00-18:00 Uhr

Referenten:Prof. Dr. Dirk Siepmann, Universität Osnabrück,Institut für Anglistik und Amerikanistik Robert John Murphy, M.A., Universität Osnabrück,Institut für Anglistik und Amerikanistik

Themen:• Lexiko-Grammatik• Satz- und Absatzstruktur• Stilistische Fragen und formale Aspekte

HOCHSCHULBESTEUERUNG

Geschäftsstelle des DHV Bonn,Dienstag, 17. Juni 2014, 10:00-16:00 Uhr

Referenten:RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Hochschul-und Steuerrecht im DHVProf. Dr. Rainer Hüttemann, Universität Bonn,Institut für Steuerrecht; Sachverständiger fürSteuerfragen im DHV

Prof. Dr. Johanna Hey, Universität zu Köln,Institut für Steuerrecht

Themen:• Ertrags- und umsatzsteuerliche Aspekte • Steuerliche Fragen bei Forschungskooperationen • Konkrete Fragen des Steuerrechts unter Einbeziehung

des EU-Rechts

Universität Mannheim,Donnerstag, 5. Juni 2014, 10:00-17:00 Uhr

Referenten:RA Dr. Ulrike Preißler, Justitiarin für Hochschul- undBeamtenrecht im DHVRA Dr. Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und Leiterder Abteilung Recht und Beratung im DHV

RA Dr. Sven Hendricks, Justitiar für Hochschul- undBeamtenrecht im DHV

Themen:• Die Ausgangssituation: „W“ ist nicht gleich „W“• Optimale Verhandlungen in der W-Besoldung • Besoldungschancen für W-Professoren

Informationen und Anmeldung:Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn

Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected]

Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de

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354 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Forschung & Lehre: Sie betonen, dassdie Universität eine „unzeitgemäße“ In-stitution sein soll. Was meinen Sie da-mit? Was gehört dazu?

Jochen Hörisch: Die gängige Wendung,dass sich alles ständig ändert, ist ein we-nig zu offensichtlich, um ganz zuzutref-fen. Sie blendet nämlich Kontinuitätenaus, die häufig noch erstaunlicher sindals der stetige Wandel. So ist es zugleichfrappierend und faszinierend zu beob-achten, wie wenig sich die Universitätseit 2500 Jahren verändert hat. Seit derplatonischen Akademie über die mittel-alterliche societas magistrorum et disci-pulorum, die frühneuzeitlichen Univer-sitätsneugründungen und die Hum-boldt-Universität bis hin zur Bologna-Reform-Hochschule ist die Universität

ihrem Grundschema treu geblieben: Äl-tere und Jüngere treffen in Hörsälen, Se-minarräumen und Laboratorien aufei-nander, um gemeinsam herauszufinden,welche Aussagen wahr und welchefalsch sind. Wenn sie zu großer und pro-blematischer Form auflaufen, wollen siegar die Wahrheit selbst ergründen undbenennen. Diese Grundkonstellationhat sich durchgehalten, unabhängig da-von, ob Papyri oder Bücher, Wachs-oder Kreidetafeln, Dias oder Beamer(übrigens auch: ob nur Männer oderauch Frauen) mit anwesend waren. Indiesem Sinne ist die Universität ein be-zaubernd sturer Anachronismus. Starkist sie, wenn sie sich zu dieser ihrer Un-zeitgemäßheit bekennt.

F&L: Frönen die Befürworter derMOOCs zu sehr dem Zeitgeist? Fallensie auf einen „Hype“ herein oder habensie im Gegenteil die Zeichen der Zeitrichtig gedeutet?

Jochen Hörisch: Es gibt nicht den einenZeitgeist, sondern konkurrierende Zeit-geister. Und der heitere, der enthusiasti-sche akademische Zeitgeist kokettiertanders als der Wissenschaftsmanager-Zeitgeist nicht mit dem neusten Standder Medientechnik, sondern mit der Un-zeitgemäßheit der Universität. Um Miss-verständnisse zu vermeiden: ich bin In-tensivnutzer neuer Medien und von ih-ren Möglichkeiten dauerhaft fasziniert;ich bin auch mit einigen Theorieäuße-rungen auf Youtube präsent. Als Philo-loge weiß ich zumal die Vorteile riesigerelektronischer Textcorpora zu schätzen.

Zugleich habe ich vielfach erfahren (et-wa bei Ferienakademien der Studienstif-tung), wie verblüffend anregend undproduktiv das Unzeitgemäße schlecht-hin sein kann – z.B. eine mehrstündigegemeinsame Wanderung voll intensiverGespräche. Sich müßig, scheinbar ziel-los zu bewegen, zu flanieren, mit offe-nen Ohren und mitunter geöffnetemMund mit dieser oder jener Idee anzu-bandeln – das macht seit jeher das uni-versitäre Leben aus. Universitäten wur-den immer unfreiwillig komisch, wennsie besonders avanciert sein wollten. Icherinnere mich, dass Universitäten mitdem Argument um Studenten warben,bei ihnen gäbe es eine E-Mail-Adresseumsonst. Abenteuerlich hohe Studienge-bühren zahlen US-Studenten ja nichtfür eine Mail-Adresse oder für Zugangzu MOOCs, sondern um mit berühmtenGeistern face-to-face-communicationpflegen zu können. MOOCs sindMOOCs, und man kann sie einsetzenwie Beamer für Power Point-Präsenta-tionen, auf denen man lesen kann „Vie-len Dank für Ihre Aufmerksamkeit“ justdann (oder schlimmer: mit irritierenderVor- oder Nachzeitigkeit), wenn derVortragende genau das sagt. Gleich-schwebende Aufmerksamkeit auch fürdas abseitig Scheinende ist die besteRessource der Universität; sie fügt sichnicht ins MOOC-Schema.

F&L: In einem alten Konzept der Vorle-sung heißt es: „Der Lehrer muss alles,was er sagt, vor den Zuhörern entstehenlassen; er muss nicht erzählen, was erweiß, sondern, sein eignes Erkennen,die Tat selbst, reproduzieren“. Denn dieStudenten sollten nicht nur Kenntnissesammeln, sondern denken lernen. Kön-nen die MOOCs dieses Ziel der Univer-sität unterstützen oder verhindern sie eseher?

„Ein bezaubernd sturerAnachronismus“Über die Universität in Zeiten von MOOCs und Co.

| J O C H E N H Ö R I S C H | Die Universität ist eine der äl-testen Institutionen der Geschichte. Dabei ist faszinierend, dass sie sich in ihremKern der akademischen Lehre und der Suche nach der Wahrheit treu gebliebenist. Welche Folgen hat für sie der rapide Medienwandel der Gegenwart? Anmer-kungen aus medienanalytischer Sicht.

Jochen Hörisch ist Professor für Neueredeutsche Literatur und Medienanalyse ander Universität Mannheim.

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Jochen Hörisch: Ihre Frage verweist zuRecht auf die performative Dimensionuniversitärer Lehre. Und die hat einenEreignischarakter und eine Präsenzqua-lität, die MOOCs nicht erreichen kön-nen. Romantiker sind häufig die besse-

ren Realisten. Dass ein neuer Gedankeaufblitzt, irritiert, verworfen wird, voneinigen zäh verteidigt, von anderen ver-lacht wird, durchdacht sein will, bis zurnächsten Sitzung (gerne mit Rekurs aufMOOCs zum diskutierten Thema) aus-giebig durchdekliniert werden muss –das ist keine Unimythologie, sicherlichauch keine Uni-Alltagserfahrung, aberdoch die Leitidee der Universität. Wennsie Gestalt wird, dann geschieht das inaller Regel weit weg von Power Pointund MOOCs. Das Akrostichon MOOC(massive open online course) spielt jamit offenen Karten. Es kennt keine pro-duktive Abwesenheit und Einsamkeit, esöffnet sich massiv dem Mainstream, es

mag keinen Zickzackkurs. Mit einemWort: es passt nur in dem Sinn zur Uni-versität, dass es das Andere der Univer-sität markiert. Um Konzessionen zu ma-chen: MOOCs sind unter neuen Unime-dienbedingungen (bestenfalls!) das, was

Repetitoren imFach Jura warenund sind – dasAndere der Uni-versität innerhalbder Universität.

F&L: Worin liegen die Chancen derMOOCs, worin die Nachteile?

Jochen Hörisch: Alle Chancen vonMOOC können mit Nachteilen vonMOOC zusammenfallen. MOOCs kön-nen kanonisches Grundlagenwissenmassiv bereithalten – es kann das fal-sche, gegen Neues immunisierendeWissen sein. MOOCs können preiswer-te Formen der Wissensvermittlung an-bieten – und sie schreien danach, durch-kommerzialisiert zu werden. MOOCsmachen (Stichwort Klickzahlen) akade-mischen Erfolg messbar – wie die Sum-men eingeworbener Drittmittel, die da-

zu führen, im akademischen Geschäft(selbst und gerade bei Berufungen) aufdiese Kennziffer zu achten und nicht aufdie Qualität und den Überraschungs-wert der Ergebnisse. MOOCs fügen sichdem individuellen Zeitmanagement –und rauben die Erfahrung, dass es Kai-ros, Überzeitlichkeit und Unzeitgemäß-heit gibt. MOOCs sind dosierter Auf-merksamkeit zugänglich, ich kann einerVorlesung mit beliebig viel Unterbre-chungen und Wiederholungen folgen –Unilehre verlangt die überlebenswichti-ge Kultur einer 90 Minuten lang durch-gehaltenen Aufmerksamkeit. MOOCspflegen das heute massenhaft anzutref-fende Paradox der individualisiertenKollektive – und sie lassen die Erfah-rung erodieren, als Mitglied einerGruppe auch im Bild darüber zu sein,was für ein Bild sich andere über meineBildung machen. Die Universität hatneue Medien wie das Buch dankbar auf-gegriffen, sie wird sicherlich und aus gu-ten Gründen weiterhin auf E-Publishingumstellen – und in anderen Bereichenalten Medien die Treue halten. MOOCsaber muss sie anerkennen, indem sie siebekämpft und zeigt, dass sie besser ist.

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 355

»MOOCs kennen keine produktiveAbwesenheit und Einsamkeit undöffnen sich massiv dem Mainstream.«

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356 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

„We <the MOOC producers> were on the frontpages of newspapers and magazines, and at thesame time, I was realizing, we don’t educatepeople as others wished, or as I wished. We have a lousy product.“

(Sebastian Thrun, November 2013)

Seit 2012 werden Massive OpenOnline Courses nicht nur alsTreiber einer voranschreiten-

den Digitalisierung der Lehre betrachtet,sondern vielfach gar als Lösung für zahl-reiche Probleme der Hochschullehre,wie z.B. fehlende Transparenz, mangel-hafte Qualitätssicherung, hohe Studie-rendenzahlen, Lifelong-Learning uvam.Dabei sind MOOCs doch nichtsanderes als aus digitalen Lehr-/Lernbestandteilen – oft nochnicht einmal besonders gut – zu-sammengestrickte Online-Kurse,für die es weder Leistungspunkte gibt(und auch gar nicht geben kann), nochdas anspruchsvolle Ziel erreicht wurde,Bildung für alle unabhängig vom eigenenBildungshintergrund zu ermöglichen.Zugegeben, es ist ein wunderbarer An-spruch, der Schülerin aus Vietnam oderdem Rentner in Usbekistan den Zugangzu hochqualitativen Inhalten zu ermög-lichen. Doch um den Inhalten von Kur-sen wie z.B. dem edX-MOOC „The Che-

mistry of Life“ oder unserem eigenenVLC-MOOC Linguistics 102 „SpeechScience“ folgen zu können, sind in derRegel nicht nur exzellente Englisch-kenntnisse, sondern auch ein gehörigesMaß an Hintergrundwissen erforderlich.So nimmt es nicht Wunder, dass dieKlientel von MOOCs zu einem hohenTeil aus der akademischen Welt stammt(vgl. Abb. 1).

Die Probleme von MOOCs sindaber noch vielschichtiger und bestätigendie oben aufgeführte Aussage von Se-bastian Thrun, dem Gründer derMOOC-Plattform Udacity. MOOCs ha-ben nicht nur erschreckend geringe Ab-

solventenquoten, sondern sie lassenvielfach auch jegliches didaktischesKonzepte vermissen. Mit MOOCs zulernen, heißt in der Regel, sich einige Vi-deos anzuschauen, dazu ausgewählteMultiple-Choice-Quizzes zu machenund möglicherweise in einem dazugehö-rigen Forum Ideen untereinander auszu-tauschen. Dass ein solches Konzept vielzu einfach ist und nur geringen Einflussauf die traditionelle Hochschullehre ha-

ben kann, liegt auf der Hand. „Learningis not just watching videos“ war eineder zentralen Aussagen unserer nord-amerikanischen Kollegen während derersten Inverted Classroom Konferenz2012 in Marburg. Und so ist es auchnicht überraschend, dass viele MOOCsso enorm geringe „Mitmachquoten“ ha-ben. Man schaut einmal kurz hinein, istoft enttäuscht – das war’s.

Offenbar wurden die jahrelang dis-kutierten Erkenntnisse über erfolgreicheOnline-Lehre großflächig ignoriert, um– ohne jegliche Vorerfahrungen – mitein paar zum Kursformat zusammenge-stellten Videos schnell auf den Markt zukommen. Es war vorherzusehen, dassdas so nicht funktionieren kann unddass die investierten Gelder weder sinn-voll angelegt, geschweige denn refinan-zierbar wären.

Was ist also zu tun, um das „LousyProduct“ zum Erfolgsmodellzu machen?

Ausgehend vom großenErfolg des gerade beendetenVLC-MOOC „Linguistics

201 – The Structure of English“, der imRahmen der Abschlussevaluation nichtnur von den Teilnehmern exzellent be-wertet wurde, sondern auch bisher nichtfür möglich gehaltene Abschlussquoten(Abb. 2) vorweisen kann, erscheinenmir folgende Rahmendaten für den Er-folg eines MOOCs unverzichtbar:

Klare ZielvorgabenDer Anspruch „MOOC = Bildung füralle“ funktioniert nur in Ausnahme -fällen. Daher sollte von dem sicherlichlobenswerten Ziel, Bildung auch in dieentlegensten Winkel unseres Planetenohne Kenntnis der Zielgruppe zu expor-tieren, Abstand genommen werden.Stattdessen sollten, wie in jeder gutdurchdachten Lehrveranstaltung üb-

Vom „Lousy Product“zum ErfolgsmodellWie sollten MOOCs gestaltet werden?

»MOOCs lassen vielfach auch jeglichedidaktische Konzepte vermissen.«

| J Ü R G E N H A N D K E | Die Massive Open Online Cour-ses sind in aller Munde und werden als erfolgversprechende Lehr- und Lernformgefeiert. Insbesondere sollen auf diese Weise auch bildungsferne Schichten bes-ser erreicht werden. Doch halten heutige MOOCs diese Versprechen? WelchenAnsprüchen muss professionelle Online-Lehre in dieser Form genügen?

A U T O R

Professor Jürgen Handke, Philipps-Universität Marburg bietet MOOCs

im Virtual Linguistic Campus zu sprachwissenschaftlichen Themen an

(www.linguistics-online.com).

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lich, klare Zielgruppendefinitionen undeindeutige Lernziele definiert werden.

Didaktisches KonzeptEin entscheidender Faktor für den Er-folg jedes Online-Kurses, egal ob „mas-sive“ oder nicht, ist dessen Einbettungin ein didaktisches Konzept. Im VLC istdies das mittlerweile mit dem hessi-schen Hochschullehrpreis ausgezeich-nete Konzept des Inverted Classroom inseiner Mastery-Variante. Das bedeutet,dass die digitalen Elemente eines On-line-Kurses auch On-Campus eingesetztwerden können und Grundlage für einePräsenzlehre neuen Typs sind, die pri-mär dem Üben, Vertiefen und kollabo-rativen Erarbeiten des Lehrstoffs vorOrt gewidmet ist. An die Stelle der Prä-senzphase tritt in einem Online-Kursdann speziell aufbereitetes interaktivesÜbungsmaterial mit zeitlich getaktetenMusterlösungen. Dadurch entsteht fürdie Entwickler eine größtmögliche Ein-satzflexibilität: On-Campus (mit oderohne Präsenzphasen) oder Online (mitoder ohne Teilnahmebeschränkungen).

Multimediale InhalteWie bereits erwähnt, genügt es nicht,mit einigen Videos das Publikum zu be-rieseln. Erst wenn die Videos in ein Ge-samtkonzept eingebettet und von zu-sätzlichen Materialien, wie z.B. zu er-gänzenden Tafelbildern oder interakti-ven Elementen, flankiert werden, ent-steht ein Gesamtpaket, bei dem zwarimmer noch keine Garantie für denLernerfolg übernommen werden kann,der Lerner allerdings in hohem Maßean den Inhalt gefesselt wird und, so zei-gen unsere Zugriffszahlen, diesen auchdurcharbeitet.

In den VLC-MOOCs sind diese In-halte Kombinationen aus Lehrvideos,Videoscribes sowie Pen- und Screen-casts. Diese sind mit den multimedialen„Virtual Sessions“ verzahnt, könnenaber auch separat, wenn es didaktischsinnvoll ist, über YouTube abgerufenwerden. Zusätzlich stehen integrierteTutorials und weiterführende Übungs-materialien mit Musterlösungen bereit,um das Gelernte vertiefen zu können.

E-AssessmentEin entscheidender Erfolgsfaktor vonMOOCs sind aus unserer Sicht die inte-grierten elektronischen Tests. Dabeimachen Multiple-Choice-Übungen, diebei den meisten MOOCs die einzigeTestvariante bilden, im VLC mit ca. 50Prozent zwar noch die Mehrheit aller E-

Tests aus, werden aber verstärkt durchandere fachspezifische Testformen, wiez.B. Segmentierungsaufgaben, Tran-skriptionsübungen mit Audiounterstüt-zung, Analyseaufgaben, Zuordnungs-und Zeigeaufgaben sowie Texteingabe-formate ergänzt bzw. ersetzt.

Zugegeben, die Realisierung vonMOOCs, die alle genannten Kriterienerfüllen, ist für viele potenzielle MOOC-Produzenten viel zu aufwändig. Hinzukommt, dass derzeit kaum Aussicht aufRefinanzierung der Produktionskostenbesteht. Warum also soll man sich dieMühe machen, MOOCs zu produzie-ren? Die standardmäßige und sicherlichauch richtige Antwort lautet: aus Werbe-gründen. Mit guten MOOCs könnenLehrende auf sich aufmerksam machenund für sich und ihre Institution wer-ben. So hat sich seit Beginn unseresMOOC-Angebots im April 2013 sowohldie Abonnentenzahl im VLC-YouTube-Kanal als auch die Zahl der im VLC re-gistrierten Nutzer mit stark steigenderTendenz auf jeweils fast 10.000 erhöht.Darüber hinaus ist das Interesse an derüber den VLC abgewickelten Hoch-

schullehre, z.B. an den Masterstudien-gängen, enorm gestiegen und wird na-hezu täglich in den sozialen Netzwer-ken weiter verbreitet.

Neben den Werbeeffekten, die imZeitalter des „Social Webs“ gar nichthoch genug eingeschätzt werden kön-nen, gibt es aber einen aus unserer Sichtviel wichtigeren Grund. Die im VLCaufgebauten digitalen Lerneinheitensind wie in einem Baukastensystem un-terschiedlich verwendbar: Sie könnenzu reinen Online-Kursen zusammenge-stellt, aber auch als Grundlage der „In-verted Classroom“-Szenarien vor Ortgenutzt werden. Dadurch sind wir nichtnur zum regelmäßigen MOOC-Anbietergeworden, sondern haben in der Prä-senzlehre bisher nicht für möglich ge-haltene Freiräume geschaffen, die zu ei-ner immensen Qualitätsverbesserungder Lehre geführt haben und unsererneuen Klientel der „Digital Natives“ ge-recht wird.

Vom Autor ist jüngst erschienen: Patient Hoch-schullehre – Vorschläge für eine zeitgemäßeLehre im 21. Jahrhundert. Marburg: Tectum Ver-lag 2014 (auch als E-Book erhältlich).

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 357

Abb. 1 Der akademische Hintergrund der 530 Teilnehmer aus 68 Nationen im VLC-MOOC The

Structure of English

Abb. 2 Aktivitäten und Zertifikate im VLC-MOOC The Structure of English (530 Teilnehmer)

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358 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Massive Open Online Coru-ses (MOOCs) werden Stu-dium und Lehre verän-

dern, langfristig die klassische „Hörsaal-lehre“ aber nicht verdrängen. Dies istein Ergebnis einer kleinen Umfrage desDeutschen Hochschulverbandes beiWissenschaftsministern und Vorsitzen-den von Wissenschaftsorganisationenzum Thema „Virtuelle Lernwelten in derUniversität“. Nach Ansicht der Kultus-ministerkonferenz (KMK) sei eine „völ-lig Verdrängung der Präsenzveranstal-tungen nicht nur eher unwahrscheinlich,sondern vor allem auch nicht wün-schenswert“. Der Sinn eines Studiums

beschränke sich nicht auf Wissensver-mittlung. Vielmehr gehe es auch um dieAneignung von Kompetenzen, die per-sonale und soziale Bildung des Einzel-nen und die Entfaltung der Gesamtper-sönlichkeit. Dabei sei der kontinuierli-che persönliche Kontakt zwischen Leh-renden und Lernenden im Lernprozesssowie zwischen Lernenden untereinan-der von herausragender Bedeutung. DerPräsident der Helmholtz-GemeinschaftDeutscher Forschungszentren, ProfessorDr. Jürgen Mlynek, sagte, MOOCs seiennicht die „kopernikanische Wende inder Hochschullehre“, zu der der sienoch vor ein oder zwei Jahren von eini-gen Experten erklärt worden seien.MOOCs würden Studium und Lehre

nicht verändern, sondern sie seien einZeichen dafür, wie stark sich Studiumund Lehre bereits verändert hätten. Sieseien keineswegs Ursache, sondern nureine unter mehrerern Begleiterscheinun-gen der Umwälzungen, denen sich dieHochschulen durch die Digitalisierungvon Wissen und Kommunikation gegen-über sähen. Neue Formen der multime-dialen, digital über Distanzen vermittel-ten interaktiven Lehre werden, so Mly-nek, neben die traditionelle Hörsaal-und Seminarraumlehre treten, diese er-gänzen, aber ganz sicher nicht ersetzen.Ohne ergänzende Präsenzveranstaltun-gen seien sie kaum geeignet, einen ähn-

lichen sozialen Ver-bindlichkeitsgrad zuerzeugen wie inter-personale Kommuni-kationsformen in derLehre. MOOCs sei-en ein „Hype, der

seinen Höhepunkt bereits überschritten“habe. Sie seien allerdings eine Bereiche-rung und ein aber nicht das Zukunfts-modell.

Die Präsidentin des Deutschen Aka-demischen Austauschdienstes (DAAD),Professor Margret Wintermantel, merktean, dass der mediale MOOC-Diskurs inkeinem adäquaten Verhältnis zur tat-sächlichen, nämlich eher geringen Be-deutung von MOOCs in den weltweitenBildungssystemen stehe. Auch sei es garnicht sicher, ob sich die diversen, mithohen Sponsorengeldern angeschobe-nen Plattformen, auf denen die MOOCsangeboten werden, überhaupt mit nach-haltigen Geschäftsmodellen werden hal-ten können. Ein großes Potential könn-

ten MOOCs laut DAAD für den Weiter-bildungssektor haben. Bereits heute sei-en die Teilnehmer, die im Schnitt 30Jahre alt seien, sehr viel stärker an An-geboten lebenslangen Lernens als anweiteren akademischen Abschlüssen in-teressiert. Durch die von Zeit und Ortgelöste Art des Lehrens könnten virtuel-le Bildungsangebote wesentlich besserauf dei Lernbedürfnisse insbesonderevon Berufstätigen eingehen. Diese Un-abhängigkeit von Ort und Zeit könnenach Ansicht des DAAD auch die Inter-nationalisierung von Hochschulen un-terstützen.

Die Antwortenden vertreten fastausnahmslos die gleiche vorsichtig prag-matische Einschätzung der MOOCs undheben zugleich hervor, dass sich derSinn eines Studiums nicht auf Wissens-vermittlung beschränke. Die personaleund soziale Bildung des Einzelnen unddamit die Entfaltung der Gesamtpersön-lichkeit spielten eine ebenso wichtigeRolle. Dafür sei der persönliche Kontaktzwischen Lehrenden und Lernendenund der Studenten untereinander vonherausragender Bedeutung. Die klassi-sche „Hörsaallehre (Vorlesungen, Semi-nare, Übungen) könne auf eine langeErfolgsgeschichte verweisen. Mithin ha-be sich das System bewährt und einevollständige oder überwiegende Ver-drängung sei nicht angezeigt, brachteder Wissenschaftsminister Mecklen-burg-Vorpommerns, Mathias Brodkorb,die Diskussion auf den Punkt. (F.G.)

Die ausführlichen Antworten auf die Umfragekönnen bei der Redaktion von Forschung &Lehre angefordert werden.

„Keine kopernikanische Wende“Ergebnisse einer Umfrage über MOOCs

»Eine völlige Verdrängung derPräsenzveranstaltungen ist eherunwahrscheinlich.«

Wie beurteilen Wissenschaftsminister und Wissenschafts -organisationen den Einsatz von MOOCs in der Hochschullehre? Einige Ant -worten einer kleinen Umfrage des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) zumThema „Virtuelle Lernwelten in der Universität“.

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Wissen ist zu begreifen,

dass jede Antwort neue

Fragen hervor-bringt

Prof. Dr. Friederike Pannewick Philipps-Universität Marburg.

Moderne arabische Literatur im Centrum für Nah- und Mitteloststudien.

Trägerin des Leibniz-Preises 2012. DHV-Mitglied seit 2004.

Köpfe die Wissen schaffen

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360 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Im Jahr 2011 begeisterte einer derrenommiertesten Wissenschaftlerder Künstlichen Intelligenz, Sebas-

tian Thrun, gebürtiger Deutscher und zudiesem Zeitpunkt Full Professor an derUniversität Stanford, gemeinsam mitseinem amerikanischen Kollegen PeterNorvig durch seinen Online-Kurs „Introto Artificial Intelligence“ über 160.000Hörer und schuf damit den größten je-mals realisierten akademischen Online-Kurs. Seitdem haben die „MOOCs“ –die „Massive Open Online Courses“ –erneut eine intensive Debatte über denEinsatz Neuer Medien in der akademi-schen Lehre, und hier insbesondere Mo-delle der Distanz-Lehre mit geringenoder sogar komplett fehlenden Präsenz-anteilen, weltweit und insbesondereauch an deutschen Hochschulen ange-facht.

Geschichte und Verbreitungvon MOOCs

Tatsächlich erblickten die MOOCs be-reits vor 2012 „das Licht der Welt“: Alseiner der wichtigsten unmittelbarenVorläufer ist die „Kahn-Academy“ (un-ter diesem Namen seit 2009) des Ame-rikaners Salman Khan zu nennen, de-ren Genese auf die Unterstützung eineshilfesuchenden Familienmitglieds via

eines „geographisch verteilten Mathe-matiknachhilfeunterrichts“ im Jahr2004 zurückgeht. In Kooperation mitverschiedenen Non-Profit-Organisatio-nen ist daraus heute eine weltweit ver-breitete, nicht-kommerzielle Online-Plattform entstanden – mit Lehrmate-rialen und -filmen aus unterschiedlichs-ten Bereichen, personalisierten Übungs-

systemen und einem hochaktiven You-tube-Kanal. Diese Entwicklungen wie-derum finden ihre Vorläufer in den„Web-based Trainings“ der 90er Jahre,die ihrerseits die „Computer-based Trai-nings“ der 60er bis 80er Jahre um dieKomponenten der Onlinekommunika-tion und -interaktion erweiterten und inengem Zusammenhang zum Aufstrebender „Social Media“ stehen. Noch weiterlassen sich frühe Entwicklungen einer„Distanz-Lehre“ bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts zurückverfolgen.

So geht auch der Begriff „MOOC“nicht originär auf den Thrun/Norvig-Kurs zurück, sondern hat seine Wurzeln

um 2008 im Kontext des Konnektivis-mus als einer neuen, stark community-orientierten Lehrmethode im Digital-zeitalter mit ausgeprägten Peer-Review-Komponenten – die „cMOOCs“(Downes & Siemens). Sebastian Thrunist vielmehr erfolgreichster und sicht-barster Vorreiter der sogenannten„xMOOCs“, die ihren Ursprung in regu-lären Hochschullehrveranstaltungen ha-ben und sich an klassischen Kurskon-zepten orientieren, dabei aber so umge-baut und umgestaltet werden, dass sieals Online-Kurs einer großen Anzahlvon (hochschulinternen und -externen)

Teilnehmendenzur Verfügunggestellt werdenkönnen. Inzwi-schen kommtes hier zu ei-nem „Blend“

von MOOCs und ihren originären Prä-senzveranstaltungen, was zunehmendmehr eingeschriebenen Studierenden er-laubt, Credit Points in MOOCs ihrer ei-genen Hochschule zu erwerben. Die ak-tuell stark in der Presse beachteten gro-ßen MOOCs – mehrheitlich amerikani-scher Universitäten (vorwiegend auf denPlattformen Udacity, Coursera, edX.org)– sind dabei alle dem Bereich derxMOOCs zuzurechnen.

Die von Sebastian Thrun begründe-tet Plattform Udacity wird mit rund 20Mio. Dollar Risikokapital vorangetrie-ben, die von Stanford, Princeton, Michi-gan und UPenn gemeinsam betriebenePlattform Udacity ebenso. Die von MITund Harvard lancierte Plattform edXverfügt sogar über eine Investitionssum-me von rund 60 Mio. Dollar – und zwaraus eigenen Mitteln der beiden Univer-sitäten! Der Grund ist klar: MOOCswerden als Geschäftsmodell gesehen.Sie sind Aushängeschild, sie machen die

Virtuelle Lernwelten 4.0Trends und Zukunftsszenarien für die Universität

»Frühe Entwicklungen einer ›Distanz-Lehre‹ lassen sich bis in die Mitte des19. Jahrhunderts zurückverfolgen.«

| S A B I N A J E S C H K E | Die Welt der MOOCs ist vielfältigund besteht keinesfalls einfach darin, eine Vorlesung nur zu filmen und ins Inter-net zu stellen. Eine kleine Einführung über Geschichte und Verbreitung, überTrends und Zukunftsszenarien eines wichtigen neuen Elements der universitä-ren Lehre.

A U T O R I N

Professor Dr. rer. nat Sabina Jeschke ist Direktorin des Institutsclusters

IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen University und Prodekanin der Fakultät für

Maschinenwesen. Sie ist Vorstandvorsitzende des VDI Aachen, Gesellschafte-

rin der Nets ‘n’ Clouds GmbH, Alumna der Studienstiftung des Deutschen

Volkes, RWTH Fellow und IEEE Senior.

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Exzellenz der Lehre einer wissenschaft-lichen Einrichtung nach außen sichtbar.Die beste Lehre zieht die besten Studie-renden an – und nicht nur diese: VieleUniversitäten sehen daher inzwischendie Investition in MOOCs und ver-gleichbare, nach außen transparenteLehrformate nicht nur als Chance zurVerbesserung der wissenschaftlichenQualität der Lehre, sondern auch als ei-ne wichtige PR-Maßnahme im Kampfum die besten Köpfe – Studierende,Lehrende, Forschende.

Klar ist auch, dass das neue Unter-richtsmodell mehr und mehr auf ein ver-ändertes Bild der neuen Studierendenge-neration trifft: Der vielzitierte „DigitalNative“ – seit vielen Jahren umfassenddiskutiert als eine Generation, die seitfrühester Kindheit von digitalen Techno-logien umgeben ist – betritt nämlich ge-nau jetzt „die universitäre Bühne“. Dabeikann als „Definitionsversuch“ zugrundegelegt werden, dass ein Digital Native(oft auch: „Digital Resident“) etwa abdem Grundschulalter umfassend und in-dividuell von der Nutzung von Mobilte-lefonen, Rechnern im persönlichen Zu-gangsbereich, Laptops an Schulen, On-line-Spiele-Zugängen etc. umgeben seinmuss. Das trifft in Deutschland etwa aufdie ab der Jahrtausendwende eingeschul-ten Kinder zu, und sie sind heute ca. 19bis 20 Jahre alt. Die Affinität zu digitalenMedien, die dem Digital Native seinenNamen beschert hat, legt die konsequen-te Nutzung des virtuellen Raumes als er-weiterten Handlungsraum einer Univer-sität nahe.

Erste systematische Erhebungen wei-sen darauf hin, dass schon heute jederdritte amerikanische Student mindes-tens einen „MOOC-artigen“ Onlinekursbelegt. Gleichzeitig zeigen sie, dass mehrals zwei Drittel aller Kurse von Studie-renden aus aller Welt belegt werden –angeführt von Indien und weiter überBrasilien und China, aber auch aus Spa-nien, England, Deutschland und vielenweiteren Nationen. MOOCs entwickelnsich zu einem umfassenden globalisier-ten Lehrformat.

Eine hitzige Debatte richtet sich andieser Stelle stets auf die vermeintlich„hohen Abbrecherquoten“ der MOOC-Nutzer. In einer ersten Analyse vonHarvard- und MIT-Kursen 2012/2013etwa (Ho, A. et al. 2014) schlossen nurrund fünf Prozent der Kursteilnehmerden Kurs mit einem Zertifikat ab, weite-re rund fünf Prozent blieben immerhin

über eine weite Strecke „bei der Stan-ge“. Hier muss allerdings berücksichtigtwerden, dass vermutlich längst nicht alle– nach ersten Untersuchungen nichteinmal die Mehrheit – der registriertenTeilnehmer eine Kursanmeldung mitdem Vorsatz verbinden, diesen auch miteinem Zertifikat abzuschließen: Jeden-falls noch nicht. Die Intentionen derNutzer sind mannigfach, und sie sindverschieden von traditionellen Kursen:Zum einen lockt die Möglichkeit des(meist kostenfreien) Downloads attrak-tiven Lernmaterials, etwa als Sekundär-material zum eigenen Präsenz-Studium– Fernuniversitäten kennen dieses Phä-

nomen aus der Vergangenheit umfas-send. Zum zweiten registrieren sich vie-le Studierende – und auch viele Kolle-gen, Wissenschaftler, Nachrichtenredak-teure, Eltern, Lehrer und viele andereGruppen – auf MOOC-Plattformenschlicht aus Neugierde, um ein spannen-des Experiment näher betrachten zukönnen, um sich einen persönlichenEindruck einer MOOC-Durchführungzu verschaffen, ja oft um von der Reali-sierung für die eigenen Lehrveranstal-tung zu lernen. Schließlich, drittens,führen die derzeit unübersichtlichenund ungeregelten Anerkennungsfragenvon in externen MOOCs erbrachtenLernleistungen dazu, dass Studierendederzeit MOOCs eher noch begleitendals „primär“ besuchen. Diese Liste ließesich wahrscheinlich noch fortsetzen.Unter dem Strich bleibt: Aus der hohen„Nicht-Beendigungs-Quote“ auf man-gelnde Akzeptanz, schlechte Qualitätoder gar pauschales „Nicht-Funktionie-ren des MOOC-Gedankens“ zu schlie-ßen wäre verfrüht – und vermutlichmehrheitlich falsch.

Realisierung von MOOCsWeil die Majorität der aktuellenMOOCs ihre Wurzeln in „OFFLINE-Lehrveranstaltungen“ hat, lässt sich de-ren Umsetzung zu einem MOOC zwarmit „Ecken und Kanten“, dafür aberschnell und strukturiert entlang der ty-pischen Komponenten einer klassi-schen Lehrveranstaltung beschreiben:

Vorlesungen werden in MOOCsmehrheitlich als Screencast mit Audio-oder Videoaufzeichnungen zur Verfü-gung gestellt, wobei viele Dozenten ei-

ner speziellenStudioauf-zeichnung ausQualitätsgrün-den den Vor-rang vor dem

Abfilmen einer realen Veranstaltung ge-ben. Die Inhalte entsprechen weitge-hend der ursprünglichen Vorlesung,werden aber oft als kürzere Module vonbis zu 15 Minuten aufgezeichnet – einVorteil für den Datentransfer, der denHörern gleichzeitig das sehr gezielteAuswählen spezifischer Inhalte ermög-licht, etwa zur Wiederholung eines un-verstandenen Abschnitts. Bisweilen fin-den die Teilnehmenden kurze Quizzezwischen den einzelnen Lernmodulen,um selbstständig ihren bisherigen Lern-erfolg zu überprüfen. Als eine neue Ver-wendungsform der „Vorlesungsschnip-sel“ – und gleichzeitig als ein neues

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 361

Bild 1: Der Digital Native (David

Hopkins Technology Enhanced

Learning Blog, 13. Oktober 2009)

© Jerry King

»Eine hitzige Debatte richtet sich stets aufdie vermeintlich ›hohen Abbrecherquoten‹der MOOC-Nutzer.«

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Lehrmodell für die Präsenzlehre (hierbeobachten wir also eine Art „Rück-wärtsbefruchtung“) – sorgt derzeit der„Flipped Classroom“, auch „InvertedClassroom“, für Furore: Hier wird diePräsenzvorlesung für eine interaktive,diskussionsbefördernde Präsenzveran-staltung genutzt, während der aufge-zeichnete Lehrinhalt den Studierendenim Vorfeld zur Verfügung gestellt wird.

Alle Kursmaterialien (inkl. studien-organisatorischer Dokumente) werdenin MOOCs online zur Verfügung ge-stellt. Zusätzlich zu Skripten, Übungs-aufgaben, Probeklausuren und vielfälti-ge Dokumenten wie Textaufzeichnun-gen, Transkriptionen der Vorlesung etc.umfassen diese vor allem auch visuelleMaterialen, etwa Bildsammlungen, Vi-deos, Animationen oder Applets. Eineweitere Kategorie bilden Download-möglichkeiten interaktiver Materialenwie etwa Software virtueller Labore,Umgebungen zum Erlernen von Pro-grammiersprachen, Computeralgebra-systemen und kooperationsorientiertenFormaten wie „Serious Games“.

Traditionelle Lehrveranstaltungenwerden typischerweise von verschiede-nen „Übungsformaten“, Groß- oderKleingruppen-Übungen, letztere auchals Tutorien bezeichnet, begleitet. InMOOCs werden sie in der Regel durchOnline-Übungsumgebungen abgelöst, indenen individuell oder in Gruppen gear-beitet werden kann. WeitreichendeÜbungsumgebungen erlauben eine voll-ständige elektronische Bearbeitung der

Aufgaben sowie eine automatische Kor-rektur und Punktevergabe. Jedoch stel-len nach wie vor automatische Korrek-turen solcher Tools eine der größten He-rausforderungen für eine qualitativhochwertige Lehre dar: Nur ein kleinerTeil der von Studierenden erwartetenKenntnisse und Kompetenzen – einerhochwertigen Lehre jedenfalls – lässtsich über Single/Multiple Choice, einfa-che String-Vergleiche oder ähnliche Me-chanismen überhaupt sinnvoll prüfen.In der Entwicklung dieser Übungsplatt-formen liegt eines der größten Potentia-le online-basierter Lernformen – undgleichzeitig die vielleicht größte Heraus-forderung anspruchsvoller Online-Leh-re: Das Potential von Online-Übungs-umgebungen liegt in ihrer grundsätzli-chen Fähigkeit zur „Personalisierung“,also darin, sich individuellen Vorkennt-nissen, Anforderungen, Lerntempi undHerangehensweisen anpassen zu kön-nen. Vor diesem Hintergrund kommtmodernen Entwicklungen aus derkünstlichen Intelligenz, insbesondere„Intelligenten Tutoring Systemen“ und„Recommendation Systemen“, eine im-mer größere Bedeutung zu.

Insbesondere in naturwissenschaftli-chen, technologischen und medizini-schen Studiengängen spielen Laboreund Experimente eine zentrale Rolle zurEntwicklung der Fachkultur. IhreDurchführung ist in der Hochschullehrejedoch durch zahlreiche Einschränkun-gen gekennzeichnet, die vor allem in derfinanziellen Ausstattung der Einrichtun-gen, in räumlichen wie auch Betreu-ungskapazitäten begründet liegen. Virtu-elle und remote-gestützte Experimentebilden deshalb eine besonders zentraleUnterklasse intelligenter Übungsumge-

bungen. Virtuelle Labore sind Simulati-onsumgebung zur Durchführung vonExperimenten am Computer. Sie kön-nen – durch geeignete Instanzenbildung– von beliebig vielen Gruppen gleichzei-tig genutzt werden. Da die Experimentevollständig im virtuellen Raum stattfin-den, sind Versuche möglich, die im rea-len Leben – etwa aus Sicherheitsgrün-den – niemals zur Verfügung stehenkönnen. Im Gegensatz dazu sind Remo-te-Experimente reale Experimente, dievon einem Standort außerhalb einesrealen Labors kontrolliert werden. Siebestehen aus zwei zentralen Kompo-nenten, dem eigentlichen (realen) Ver-suchsaufbau und einer webbasiertenTechnologie, die den Zugriff von außenauf Basis geeigneter Visualisierungs-und Steuerungsmaßnahmen zulässt. Re-mote-Experimente ermöglichen einezeit- und ortsunabhängige Nutzung rea-ler natur- und ingenieurwissenschaftli-cher Versuchsaufbauten. Aktuell zeich-net sich zudem eine verstärkte Verfüg-barkeit leichtgewichtiger 3D-Simulati-onsumgebungen ab.

Zu den eher informellen Kompo-nenten einer Lehrveranstaltung zähleninsbesondere kommunikationsorientier-te Formate wie Sprechstunden oder in-formelle zusätzliche Gruppentreffen, et-wa zur Bearbeitung von Übungszetteln.In MOOCs werden diese Szenarien vorallem durch Chats, Foren, Blogs undWikis realisiert. Durch die Kopplungverschiedener dieser Formate entstehtein einziger großer, vielfältiger und ver-netzter Kommunikationsraum, der vonseiner heterogenen Nutzercommunityvorangetrieben wird. Dabei erweitert,verändert und durchmischt er sich stän-dig, und er umfasst neben rein fachli-chen Komponenten vielfach auch weite-re studiennahe aber nicht unmittelbarzum Curriculum der Veranstaltung ge-hörenden Themen („wie baue ich güns-tig einen Roboter“, „welches Studenten-wohnheim ist das beste“, „wie kriege icheinen Job beim Institut XY“, „wurde derWeiterbau am Audimoritz gestoppt?“ …(RWTH MaschBoard, 5.4.2014)).

Die finale Komponente einer Lehr-veranstaltung stellt typischerweise diePrüfung über ihren Inhalt dar. InMOOCs werden hier derzeit drei Wegebeschritten: Erstens, die Prüfung wirddigital abgelegt und auch automatisiertkorrigiert. Dieser Weg steht offensicht-lich nur für Prüfungsleistungen offen,die sich auf diese Weise – also derzeitmit Multiple Choice und weiteren ver-gleichsweise einfachen Methoden – prü-

362 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Bild 2: Auszug aus der Online-Vorlesung

(non-flipped) „Informatik im Maschinen-

bau“, RWTH Aachen University, Sommer-

semester 2013

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fen lassen. Zweitens, die Prüfung wirdzwar digital abgelegt, aber nicht odernur teilweise automatisiert korrigiert,sondern vorwiegend manuell. Hier ent-steht bei einem tatsächlich vollständig„offenen“ MOOC ein Kapazitätspro-blem. Drittens, die Examen stellen dieeinzige Präsenzkomponente in einemansonsten strikten MOOC-Konzept dar,die Studierenden reisen zur Prüfung anoder gehen in ein geeignetes Prüfungs-zentrum an ihrem Heimatort. Auch hierentstehen offensichtlich Skalierungspro-bleme bei großen Hörerzahlen. Dazukommen bei digitalen Prüfungen unge-löste Schwierigkeiten bei der Identitäts-feststellung des Prüflings, ebenso wie dieSchwierigkeit der Garantie von „Trans-

aktionssicherheit“: was passiert wennein Server mitten in der Prüfung zusam-menbricht, der Student schon weite Tei-le der Leistung erbracht hat, dieses abernicht mehr beweisen kann? Zusammen-fassend lässt sich hier feststellen, dassdie Realisierung großer, belastbarer und„intelligenter“ Prüfungsumgebungen zuden größten Herausforderungen „echt-offener“ MOOCs zählt.

Abschließend bleibt festzuhalten,dass die einzelnen Komponenten oftweniger „holzschnittartig“ aufeinandersitzen als es dieser modul-orientierte Be-schreibungsansatz suggeriert. Vielmehrsind die Übergänge zwischen den ein-zelnen skizzierten Komponenten in

MOOCs stark fließend: Chats, Foren,Blogs und Wikis greifen oft die Inhaltevon Vorlesungen oder Übungsaufgabenauf, teilweise verlinken sie direkt auf diediskutierten Fachinhalte. InteraktiveKursmaterialien wie virtuelle Laboreoder Computeralgebrasysteme könnendas Herzstück einer Übungsplattformbilden, und sie bilden oft Kern oderKomponenten webbasierter Laborum-setzungen. Und weit entwickelteÜbungsumgebungen kommen „bau-gleich“ typischerweise auch zur Prü-fungsvorbereitung und schließlich beider Prüfung zum Einsatz.

Das „Ja – aber…“Wann immer und wo immer das ThemaMOOC fällt: Es führt entweder zu Be-geisterung und Faszination („welchePlattform verwendest Du und wie kann

ich mitmachen“) –oder zu reflexhaf-ten Abwehrstrate-gien, letztere ger-ne von K.O.-Argu-menten begleitet.

Ziel der folgenden Reflektion ist keines-falls eine „abschließende Antwort“, diezum jetzigen Zeitpunkt niemand seriösgeben kann, wohl aber das beherzteHinterfragen der Reflexe:1. „Wird alles MOOC?“: Die Geschich-

te der Menschheit, und speziell dieTechnikgeschichte, deuten eher in ei-ne andere Richtung: Wir trennen unsselten kurzfristig von etwas komplett,das wir jahrzehnte- oder jahrhunder-telang – und das aus guten Gründenund mit hohem Erfolg – kultiviert ha-ben. Naheliegend ist deshalb für dieZukunft eher „das Nebeneinander“:Dass Unis komplett ins Netz wan-dern, wird vermutlich in naher Zu-

kunft ebenso wenig geschehen, wiedas Kino das Theater verdrängt hat.Gleichsam wird man nicht umhinkönnen, die konkurrenzhafte Situati-on der Formate zu realisieren. Dasbedeutet in der Konsequenz, dasssich nicht nur das „neue angreifendeFormat“, die MOOCs, weiter opti-mieren wird, um dem „Platzinhaberdie Pfründe abzujagen“ – es musssich auch die universitäre Präsensleh-re verändern, modernisieren, neueFormate aufbieten und vieles mehr,um der Konkurrenz des Angreifersstandzuhalten.

2. „Virtualität kann physische Realitätnicht ersetzen.“ Sind wir sicher? Überdie „Grenze“ zwischen Virtualitätund Realität haben Kant, Hegel, Hei-senberg und viele andere Gelehrteüber Jahrhunderte faszinierende Ge-danken entwickelt, auf deren Darstel-lung hier sicher verzichtet werdenmuss. Ergebnis dieses Diskurses istjedenfalls, dass physische Realitätund Virtualität weit weniger Antony-me bilden, als die Alltagssprache esnahelegt, sondern dass es sich viel-mehr um einen fließenden Überganghandelt. Schon die Tatsache, dass wirzur Wahrnehmung einer virtuellenRealität keine anderen Sinnesorganebenutzen als zur Wahrnehmung vonEreignissen in der physischen Reali-tät, weist sanft darauf hin, dass essich bei dieser strengen Abgrenzungmöglicherweise nur um eine Verle-genheitsunterscheidung handelnkönnte. Deutliche Hinweise auf diefließende Natur des Übergangs kom-men darüber hinaus aus den Beob-achtungen und Erkenntnissen überSpielewelten in den letzten vier Jahr-zehnten. Allein die Betrachtung desstilisierten Tennisspiels „Pong“ ausden 70ern bis zum Tennis der Ninten-do Wii 2006 erzählt seine eigene Ge-schichte (vergl. Slavova, M. 2008):Während „Pong“ mit einer Graphikaus einfarbigen Punkten und Stri-chen daherkam und nur die Tastatur-Bewegungsbefehle auf/ab kannte,führt „Wii Tennis“ heute versehent-lich zum Tennisarm – weil die Befeh-le durch körperliche Bewegung imRaum an den Computer gesendetwerden. Ähnliche eindrückliche Kon-traste liefert der Vergleich der erstenTelefonkonferenzen etwa in den 70erJahren mit modernen, hoch-immersi-ven Videokonferenz-Systemen wieetwa das „VirtuaLive Telepresence“System von Teliris. In die gleiche „Re-

5|14 Forschung & Lehre V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T 363

»Die Übergänge zwischen deneinzelnen Komponenten der MOOCssind stark fließend.«

Bild 3: MOOC-Plattformen erobern die

Welt

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flexkategorie“ fallen Aussagen wie„ein MOOC kann einen realen Leh-rer nicht ersetzen“ oder „eine Univer-sität muss ein realer Begegnungsortsein“. Muss? Wir mögen Schwierig-keiten haben, uns die weitere Ent-wicklung solcher oben skizzierterVeränderungen vorzustellen – dassind aber vielleicht einfach nur unse-re Denkbarrieren, ein Beweis für dieNicht-Existenz solcher Entwicklun-gen ist das sicher nicht.

3. „(One) MOOC fits it all?” Ein weite-rer Reflex ist der fachdisziplinäre:„Klar, für die Fächer vom Typ xy lässtsich das vorstellen, aber für meins –nie. Das funktioniert ganz anders…“.Einen interessanten Beitrag zu dieserDebatte lieferte der Dekan der Geis-teswissenschaften von Stanford 2013(er war übrigens gerade dabei,MOOCs einzuführen, das folgendeist also keineswegs als Abwehrhal-tung zu verstehen): „MOOCS facechallenges in teaching humanities.The humanities have to deal with am-biguity [and] with multiple answers.The humanities benefit hugely fromthe exchange of different points ofview [and] different arguments.” –Natürlich, mit einer weiteren Vorle-sungsaufzeichnung oder einem virtu-ellen Labor wird man hier nicht wei-terkommen. Vielmehr müssen diszip-linspezifische Wege gefunden wer-den, die noch stärker eine intensiveKommunikation, auch über Distanzhinweg, und deutlich oberhalb vonSkype und anderen Online-Confe-

rence-Tools ermöglichen. Es steht si-cher vollständig außer Frage, dass esnicht ein MOOC-Realisierungskon-zept gibt, das gleichermaßen für alleFächer gilt – ebenso wenig wie das inder Präsenzlehre der Fall ist. Aberwas (wenn wir streng sind) haben wiraußer unserem Bias, also was habenwir als Beweis dafür anzuführen, dassein bestimmtes Fach nicht auch alsvirtuelles Lehrformat transportierbarist? Gibt es reale Grenzen – oder sindes wieder nur Grenzen unseres Mind-sets und unserer Vorstellungskraft?

4. Schließlich – die Anerkennungsfrage:Gerne wird als Vermeidungstaktikder folgende „Winkelzug“ versucht.Schließlich sei doch eine UniversitätHerr ihrer Studiengestaltung und ih-rer Anerkennungsregeln. So könnesie dann ja schlicht dem (Un-)Wesender MOOCs Einhalt gebieten, indemsie die in MOOCs erbrachten Leis-tungen auch in der Zukunft nicht an-erkenne. Und dann würden die Stu-dierenden ganz automatisch den be-stehenden Lehrformaten „treu blei-ben“. – Ganz offen, das ist naiv. Be-gründen dürfen wir so etwas doch le-gitimerweise nur über das Argumentder Qualität. Im Rahmen von Bolog-na akzeptieren wir aber Studienleis-tungen von x-beliebigen Hochschu-len, und dabei sind die Prüfungsaus-schüsse überhaupt nicht in der Lage,in jedem Einzelfall eine ernsthafteQualitätskontrolle durchzuführen.

Vor diesem Hintergrund wollen wirZertifikate über Studienleistungennicht anerkennen, die in einemMOOC-basierten Kurs an einer US-Spitzenuniversität erbracht wurden,auch dann wenn sie perfekt zum Stu-dienplan passen? Und obwohl wirhier eine ganz andere Möglichkeit ei-nes qualitätssichernden Einblicks ha-ben – denn auch für den Prüfungs-ausschuss ist die MOOC ja imGrundsatz „offen“. Es ist langfristigkaum vernünftig vorstellbar, dass sichUniversitäten solchen Möglichkeitenverweigern können. Es bestünde viel-mehr die Gefahr, dass Studierendesich in der Zukunft gleich vollständigfür neue Universitätsmodelle ent-scheiden (s.u.), bei denen derartigeBeschränkungen nicht bestehen.Inzwischen zeichnen sich bereits

Tendenzen ab, ganz neue Geschäftsmo-delle im Bereich der universitären Aus-bildung zu etablieren: So plant etwa dasambitionierte Minerva Project in SanFrancisco, benannt nach der römischenGöttin der Weisheit, den Aufbau einerUniversität mit Studierenden, die ringsum den Erdball verteilt leben, sich alleinoder in kleinen Gemeinschaften, undsich nur online zu Seminaren treffen(DIE ZEIT Nº 12/2013). Hier wird dieSkalierbarkeit der Onlinebildung mitder Idee des klassischen Colleges – und

der Herausforde-rung einer sichimmer mehr glo-balisierenden Welt– verbunden. Inden Ausschüssen

sitzen hocherfahrene Wissenschaftslen-ker, und alleine 2012 konnten 25 Mio. $Risikokapital eingeworben werden. DieZielgruppe (Zitat des Minerva GründersBen Nelson): „Not only are we lookingat students who are intellectually brilli-ant, we are looking for students who ha-ve a deep intellectual thought, deep in-tegrative thought, worldliness, excite-ment about seeing the world, and matu-rity.“ – Liebe Kolleginnen und Kollegen,lassen Sie uns die Ärmel hochkrempeln,„We have work to do!“

364 V I R T U E L L E L E R N W E L T E N I N D E R U N I V E R S I T Ä T Forschung & Lehre 5|14

Bild 4: Das immersive Telepräsenzsys-

tem „VirtuaLive Telepresence“ von Teliris

(© Fuelrefuel/Wikimedia Commons)

»›Virtualität kann physische Realitätnicht ersetzen.‹ Sind wir sicher?«

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Verehrte Leserinnen und Leser,

begleiten Sie uns im November auf eine Studienreise nach Israel undJordanien. In mehr als 5000 Jahren entwickelte sich beiderseits desJordans, an einem Schnittpunkt von Orient und Okzident, eine Vielzahlbedeutender Hochkulturen. Entdecken Sie auf dieser kontrastreichenLeserreise die Wurzeln der abendländischen Menschheitsgeschichteund das Erbe der drei großen Weltreligionen.

Zum Auftakt unserer 12-tägigen Studienreise fahren wir entlang derKüste in den Norden Israels. Wir besuchen die antiken Ausgrabungenvon Caesarea, sehen in Haifa mit dem Bahai-Schrein ein UNESCO-Weltkulturerbe und genießen das orientalische Flair in der einstigenKreuzfahrerstadt Akko. Anschließend fahren wir zum See Genezarethund besuchen mit Tabgha, Kapernaum und dem Berg der Seligpreisungenbedeutende Stätten der biblischen Überlieferungen. Durch das Jordantal

und vorbei an den Ausgra-bungen der römisch-byzan-tinischen Stadt Bet She’anüberqueren wir die Grenzezu Jordanien.

Auf unserem Weg nachAmman, der Hauptstadt deshaschemitischen König -reichs, erkunden wir dieislamische Festung Qala’at

ar-Rabad und besuchen die Ruinen der spätantiken Provinzstadt Gerasa. Ein Besuch der omayyadischen Wüstenschlösser vermittelteinen Einblick in die fremdartige Welt orientalischer Herrscher. Beein-druckend ist auch der Besuch von Petra, der alten Hauptstadt derNabatäer, die ihre Schätze in den Schluchten eines mächtigen Gebirgesverbirgt. Bei einem Jeepausflug erleben wir im Wadi Rum die Faszina-tion der Wüste.

Zurückgekehrt nach Israel bietet sich vom Berg Masada ein weiterBlick über das Tote Meer. Höhepunkt unserer Studienreise ist der aus-führliche Besuch der Stadt Jerusalem, in der Glaube und Geschichteuntrennbar miteinander verbunden sind.

Forschung & Lehre -Leserreisen

STUDIENREISE VOM 6. BIS 17. NOVEMBER 2014

Kulturschätze auf beiden Seiten des Jordans

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.

REISELEISTUNGEN

Flug mit Lufthansa, Air Berlin oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft nach Tel AvivROTALA Studien-ReiseleitungUmfangreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm inklusive EintrittsgeldernRundreise, Ausflüge und Besichtigungen im modernen, klimatisierten ReisebusJeepausflug ins Wadi Rum mit Mittagessen in einem BeduinenzeltSeilbahnfahrt auf den Berg MasadaUnterbringung in guten MittelklassehotelsDoppel- und gegen Zuschlag EinzelzimmerZimmer mit Bad und/oder Dusche, WCHalbpension mit Frühstücksbuffet und AbendessenVisumgebühren für JordanienAusführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur

REISEPREISE PRO PERSON IN EURO

Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.959,–Köln und Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.288,–Stuttgart und München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.288,–Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .429,–Weitere Abflughäfen auf Anfrage.

LESERREISEN-VORSCHAU 2014

Baltikum | Studienreise vom 21. bis 29. Juni 2014Südpolen | Studienreise vom 26. Juli bis 2. August 2014Peloponnes | Studienreise vom 16. bis 23. September 2014

Israel & Jordanien

INFORMATIONS-COUPONIch bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen

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Bitte einsenden an: „Forschung & Lehre“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: [email protected]

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Südpolen PeloponnesIsrael & Jordanien Baltikum

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366 N U M E R U S C L A U S U S Forschung & Lehre 5|14

Immer mehr Abiturienten strebenein Studium an, aber auch immermehr Personen ohne die Hoch-

schulzugangsberechtigung einer Schuleund Berufstätige wollen studieren –Hochschulbildung wird in Deutschlandzunehmend zum Normalfall. Doch wel-che Chancen auf den Wunschstudien-gang haben junge Menschen derzeitangesichts der angespann-ten Finanzlage der Bun-desländer (Schuldenbrem-se, Kooperationsverbot fürden Bund)? Es gibt einenRechtsanspruch auf einen(Wunsch-) Studienplatz,den das Bundesverfas-sungsgericht in seinem Ur-teil von 1972 aus demGrundrecht auf freie Be-rufswahl (Art. 12 GG) ab-geleitet hat. Der Anspruchkann allerdings dadurcheingeschränkt werden,dass Hochschulen, vor-rangig aus Qualitätsgrün-den, nicht dauerhaft dieAufnahme von mehr Stu-dierenden zugemutet wer-den kann, als die, für dieKapazitäten vorhandensind. In diesem Fall kanndie Hochschule beim Mi-nisterium einen NumerusClausus (NC) für den ent-sprechenden Studiengangbeantragen. Ob Chancenbestehen, das Interesse amWunschstudium zu ver-wirklichen, hängt daherim Wesentlichen von denfolgenden Faktoren ab:

– Der Nachfrage nach Studienplät-zen: Das Centrum für Hochschulent-wicklung (CHE) hat dazu Modellrech-nungen zu Studienanfängern in grund-ständigen Studiengängen und auch imMasterbereich durchgeführt. Dabei wur-de festgestellt, dass die Studiennachfra-ge voraussichtlich sowohl im Bachelor-als auch im Masterbereich in den

nächsten Jahren auf einem konstanthohen Niveau verbleiben wird.

– Der Anzahl der Studienplätze:Aktuell ist laut CHE allerdings nichtbekannt, wie hoch die Kapazitäten anHochschulen tatsächlich sind, wie vieleStudienplätze es also tatsächlich gibt.Ein wesentlicher Grund dafür sei, dassdie Kapazitäten für den einzelnen Stu-diengang erst dann festgestellt werdenmüssen, wenn ein NC eingeführt wer-den soll. Insofern seien die Kapazitätenfür die zulassungsbeschränkten Studi-

engänge berechnet aber nichtveröffentlicht, für die zulas-sungsfreien werde eine solcheBerechnung jedoch nichtdurchgeführt. Dieser Zustandwird sich nach Ansicht derHochschulforscher in absehba-rer Zeit auch nicht ändern. Umjedoch zumindest Aussagen da-rüber treffen zu können, inwie-fern Studiengänge (also nichtdie Plätze) ausgelastet seien,könne man sich anschauen,welche Studiengänge mit einemNumerus Clausus belegt sind.

– Zulassungsbeschränkun-gen für die einzelnen Studien-gänge: Dieser Punkt beziehtsich auf die Frage, ob es fürden jeweiligen Wunschstudien-gang einen Numerus Clausus(NC) gibt. Der Suchbegriff„NC“ wird bei Google 823 000Mal pro Monat eingegeben,das ist immerhin fast halb soviel wie die Eingaben desSuchbegriffs „studieren“(1 830 000 Mal pro Monat)Dies spiegelt laut CHE wider,wie intensiv sich Studieninte-ressierte mit dem NumerusClausus befassen. Gleichzeitigdeutet das häufige Suchen nach

Jeder zweite Bachelorstudien-gang zulassungsbeschränktErgebnisse einer CHE-Studie

| S T U D I E | Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)hat in einer Studie die Numerus Clausus-Quoten für Studien fächer und die Ver-teilung über die Bundesländer untersucht. Einige Ergebnisse.

NC-Quote nach Bundesländern. Angaben in Prozent.

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dem Begriff NC auf einen hohen Infor-mationsbedarf hin.

Ergebnisse der StudieAn deutschen Hochschulen sind knappdie Hälfte (45,5 Prozent) der Studien-gänge mit einem Numerus Clausus(NC) belegt. Dabei gibt es deutliche Un-terschiede zwischen den Bundeslän-dern. Während in Thüringen geradeeinmal 26,2 Prozent der Studiengänge

mit einem NC belegt sind, sind es in dendrei Stadtstaaten Berlin (64,8 Prozent),Hamburg (68,2 Prozent) und Bremen(69,5 Prozent) deutlich über 60 Prozentder Studiengänge. Das geht aus eineraktuellen Studie des Centrums fürHochschulentwicklung (CHE) hervor.

Darin zeigt sich ein signifikanterZusammenhang zwischen der NC-Quo-te und der Zunahme der Studienanfän-gerzahlen im Vergleich WS 2005/06 zuWS 2012/13. Länder mit einem stärke-ren Zuwachs an Studienanfängern ha-

ben tendenziell einen größeren Anteilan NC-Studiengängen. Auch die umge-kehrte Interpretation des Zusammen-hangs ist möglich. An Fachhochschulen(49,5 Prozent) gibt es insgesamt einenhöheren Anteil von NCStudiengängenals an Universitäten (43,7 Prozent). Inden Rechts-, Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften liegt allerdings die NC-Quote an Universitäten (56,5 Prozent)etwas höher als an Fachhochschulen

(51,7 Prozent)Insgesamt gibt es im

Bereich der Bachelorstu-diengänge (51,5 Prozent)einen deutlich höheren An-teil von NCs als bei Mas-

terstudiengängen (37,7 Prozent). DerVergleich der Fächergruppen zeigt, dassNCs in den Rechts-, Wirtschafts- undSozialwissenschaften (53,7 Prozent) amhäufigsten sind. Das gilt sowohl für Ba-chelorstudiengänge (59,4 Prozent) alsauch für Masterstudiengänge (48,2 Pro-zent), für Universitäten (56,5 Prozent)genauso wie für Fachhochschulen (51,7Prozent).

Die NC-Quoten der einzelnen Län-der in den verschiedenen Fächergrup-pen hängen verhältnismäßig stark zu-

sammen. Tendenziell haben Länder mitniedriger Gesamt-NC-Quote auch inden einzelnen Fächergruppen verhält-nismäßig geringe NC-Quoten. Die al-lerhöchste Quote (knapp 91,7 ProzentNC-Studiengänge) ist in der mathema-tisch-naturwissenschaftlichen Fächer-gruppe in Hamburg zu finden. Dieniedrigste NC-Quote gibt es in den In-genieurwissenschaften in Thüringen (7,3Prozent).

Quelle: Gunvald Herdin/Cort-Denis Hachmeis-ter: Der CHE Numerus Clausus-Check 2013/14: Eine Analyse des Anteils von NC-Studien-gängen in den einzelnen Bundesländern, April2014.

5|14 Forschung & Lehre N U M E R U S C L A U S U S 367

»Die niedrigste NC-Quote gibt esin den Ingenieurwissenschaftenin Thüringen.«

NC-Quote nach Bundesländern und Hochschultyp in Prozent.

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368 W I S S E N S C H A F T L I C H E R N A C H W U C H S Forschung & Lehre 5|14

Eine Promotion im Rahmen einerstrukturierten Doktorandenaus-bildung nach US-amerikani-

schem Vorbild soll eine bessere Hinfüh-rung der Promovenden zu aktuellenForschungsfragen ermöglichen. Als wei-tere Ziele werden häufig genannt: diefrühe, stärkere Integration der Nach-wuchswissenschaftler in die „ScientificCommunity“ und ihre Einbindung ineine Gruppe von Nachwuchswissen-schaftlern, die Betreuungdurch mehrere Professo-ren sowie die Vermitt-lung allgemeiner Qualifi-kationen, die über dieArbeit an der eigentli-chen Dissertation hi-nausgehen. Erfüllen dieGraduiertenschulen aus Sicht der Be-troffenen die an sie gestellten Erwar-tungen? Wie hat sich der Promotions-prozess durch die Einführung von Dok-torandenprogrammen im Vergleich zutraditionellen Formen des Promovierensverändert? Dies wird exemplarisch amBeispiel einer Graduiertenschule imFach Linguistik analysiert.

Die „Hermann Paul School of Lin-guistics“ (HPSL) wurde 2008 an derAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg ge-gründet und stellt für die dortigen Pro-

movenden ein Dach für die strukturierteDoktorandenausbildung in der Linguis-tik dar. Im Rahmen eines interdiszipli-nären Forschungsprojektes am Lehr-stuhl für Empirische Wirtschaftsfor-schung und Ökonometrie (Prof. BerndFitzenberger, Ph.D.) und dem Romani-schen Seminar (Prof. Dr. Stefan Pfän-der) an der Universität Freiburg wurdenDaten für eine empirische Analyse er-hoben. Befragt wurden 130 Promoven-

den im strukturierten Doktorandenpro-gramm der HPSL sowie 138 ehemaligePromovenden, die vor Einführung derGraduiertenschule ihre Promotion imFach Linguistik in Freiburg erfolgreichabgeschlossen hatten.

Ergebnisse der StudieIm Vergleich zu traditionellen Formender Promotion (Individualpromotion)kennzeichnet die Promotion im Rah-men der HPSL ein hoher Anteil vonStipendien (54 Prozent), eine Infra-

struktur von Arbeitsplätzen sowie in-tensive Möglichkeiten des Netzwer-kens, die Zusammenarbeit unter Nach-wuchswissenschaftlern und der Besuchund die Gestaltung wissenschaftlicherVeranstaltungen. Abbildung 1 veran-schaulicht, dass die Promovenden denPromotionsprozess unterstützendenAngeboten des Doktorandenpro-gramms einen hohen Stellenwert bei-messen. 79 Prozent der Befragten beur-teilen die methodologischen Kurse alsnützlich oder sehr nützlich und für über70 Prozent der Promovenden ist derNutzen von Workshops, Vorlesungenund Präsentationen unbestritten. Nebender Nützlichkeit wird auch die Qualitätder angebotenen Aktivitäten sehr gutbewertet. Vor allem das Niveau der vonProfessoren organisierten Workshopswird von über 90 Prozent der Promo-venden mit gut oder sehr gut benotet.Der regelmäßige und intensive wissen-schaftliche Austausch spiegelt sich da-rin wider, dass 74 Prozent der Promo-venden mehrmals im Semester Veran-staltungen der HPSL besuchen und 69Prozent während ihrer Promotionszeitan der Organisation einer Konferenzund/oder eines Workshops beteiligt wa-ren. Außerdem haben 61 Prozent derBefragten bereits während des Promoti-onsprozesses einen Zweitbetreuer, mitdessen akademischer Unterstützung diemeisten Promovenden (73 Prozent) zu-frieden sind. Eine inzwischen existie-rende Kooperation mit der UniversitätBasel ermöglicht zudem einen interna-tionalen wissenschaftlichen Austausch

Halten Graduiertenschulen,was sie versprechen?Ein Beispiel

| U T E S C H U L Z E | V A L E N T I N K L O T Z B Ü C H E R |Die Doktorandenaus bildung wandelt sich. Strukturierte Doktorandenprogram-me im Rahmen von Graduiertenschulen nehmen in der hochschulpolitischenDiskussion seit Jahren einen festen Platz ein. Ergebnisse einer empirischen Stu-die über die Aus wirkungen des Doktorandenprogramms auf den Promotions -prozess.

A U T O R E N

Ute Schulze ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Valentin Klotzbücher ist wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für

Empirische Wirtschaftsforschung und Ökonometrie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

»61 Prozent der Befragten habenbereits während des Promotions -prozesses einen Zweitbetreuer.«

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und erweitert das Angebot an Kursenund Weiterbildungsaktivitäten. Insge-samt werden die besonderen Angebotedes Doktorandenprogramms sehr gutbeurteilt und stark wahrgenommen.

Der Vergleich zwischen den Promo-venden im Doktorandenprogramm mitden Graduierten, die ihre Promotionim Fach Linguistik vor Einführung derGraduiertenschule an der UniversitätFreiburg beendet haben, zeigt weiterepositive Effekte des Doktorandenpro-gramms auf den Promotionsprozess.Die Häufigkeit von Besprechungen mitdem Erstbetreuer sowie die Mög-lichkeit die eigene Arbeit zu prä-sentieren ist bei den gegenwärti-gen Promovenden deutlich höherals bei den früheren Promoven-den. Vor der Einführung desDoktorandenprogramms hatten43 Prozent der Befragten mindestenseinmal im Monat die Möglichkeit, mitihrem Erstbetreuer über ihre Dissertati-on zu sprechen; inzwischen trifft diesfür 61 Prozent der Promovenden zu.Zudem wird die eigene Arbeit häufigerin einer Gruppe mit anderen Wissen-schaftlern vorgestellt: 87 Prozent derPromovenden an der HSPL präsentie-ren Teile ihrer Dissertation mehrmalsim Jahr während dies nur für 58 Pro-zent der früheren Promovenden zutraf.Die Vernetzung sowie der wissenschaft-liche Austausch über die eigene Univer-sität hinaus haben zugenommen: Deruntere Teil von Abbildung 2 verdeutlichtdie stärkere Einbindung der Promoven-den des Doktorandenprogramms in dieScientific Community. Vor allem die

Teilnahme und Präsentation auf Konfe-renzen sowie die (Mit)Herausgabe vonBüchern und das Schreiben von Beiträ-gen zu Sammelbänden oder Anmer-kungen zu Büchern werden von aktuel-len Promovenden weitaus häufiger ge-nannt als von ehemaligen. Bei der In-terpretation der Unterschiede muss al-lerdings beachtet werden, dass die Ver-besserung der Promotionsbedingungenim Trend liegen, also auch bei gegen-wärtigen Individualpromotionen einehöhere Betreuungsintensität zu erwar-ten ist als beispielsweise vor 25 Jahren.

Die Zufriedenheit mit den angebo-tenen Veranstaltungen des Doktoran-denprogramms, die gute Betreuungdurch die beteiligten Professoren unddie Austauschmöglichkeiten im akade-mischen Netzwerk schaffen für dieNachwuchswissenschaftler hervorragen-de Voraussetzungen für exzellente For-schung. Die erwartete hohe Forschungs-motivation wird in unserer Umfrage be-stätigt: 75 Prozent der Befragten desDoktorandenprogramms beschreibenihre Motivation für akademische For-schung als stark oder sehr stark undfast drei Viertel der Promovenden stre-ben eine Stelle in der akademischenForschung an, für welchen sich 82 Pro-zent der Befragten durch das Dokto-randenprogramm gut vorbereitet fühlen.

Reorganisation des Universi-tätsbetriebs

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen,dass ein strukturiertes Doktoranden-programm den Promotionsprozesssinnvoll unterstützen und beste Voraus-setzungen für gute wissenschaftlicheForschung schaffen kann. Entscheidensich zukünftig die guten Nachwuchs-wissenschaftler gegen eine traditionellePromotion an einem Lehrstuhl, erfor-dert dies vermutlich eine weitergehendeReorganisation des Universitätsbetrie-bes. Hochschulpolitische Reformen, die

sinnvollerweise eine Stär-kung der strukturierten Dok-torandenausbildung zum Zielhaben, müssen in Einklangmit den vorherrschenden uni-versitären Strukturen ge-bracht oder in umfassendere

Reformen des Universitätssystems ein-gebettet werden.

Der Beitrag basiert auf Ergebnissen des For-schungsprojektes "Ausbildungs- und Karriere-wege Hermann Paul School of Linguistics", dasvom Ministerium für Wissenschaft, Forschungund Kunst in Baden-Württemberg gefördertwurde.

5|14 Forschung & Lehre W I S S E N S C H A F T L I C H E R N A C H W U C H S 369

»75 Prozent beschreiben ihreMotivation für akademische For -schung als stark oder sehr stark.«

Mehrmalsim Monat

Einmalim Monat

Alle zweiMonateSeltener

10%

20%

30%

40%

Besprechung der Dissertationmit dem Erstbetreuer

JedenMonat

Mehrmalsim Jahr

Einmalim Jahr

Einmaloder nie

20%

40%

60%

Präsentation & Diskussion derDissertation in einer Gruppe

Konferenzteilnahmen

Präsentationen auf Konferenzen

Forschungsaufenthalte anInstituten/Universitäten

Peer Reviews, Gutachten fürBücher/Zeitschriften

Beiträge in Sammelbänden,Anmerkungen zu Büchern

(Mit)Herausgabe eines Buches

Quelle: Eigene Berechnungen10% 30% 50% 70% 90%

Einbindung in die Scientific Community

Doktoranden−programm Individual−promotion

2Vergleich von Individualpromotion undPromotion im Doktorandenprogramm

Nicht nützlich Sehr nützlich

Von Doktoranden/Postdocsorganisierte Workshops

Nicht nützlich Sehr nützlich

10%

30%

50%

Von Professorenorganisierte Workshops

Nicht nützlich Sehr nützlich

Quelle: Eigene Berechnungen

Vorlesungen & Präsentationen

Nicht nützlich Sehr nützlich

10%

30%

50%

Methodologische Kurse

1Nützlichkeit ausgewählter Veranstaltungen ausSicht der Teilnehmer eines Doktorandenprogramms

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370 W - B E S O L D U N G Forschung & Lehre 5|14

Seit dem Jahr 2003 können die Länder eigene Bestimmungen über die Zahlung einer Sonderzuwen-dung (das sogenannte Weihnachtsgeld) erlassen. Nach Einführung dieser Öffnungsklausel haben die Länder und auch derBund Regelungen über die Zahlung der Sonderzuwendung verabschiedet. Diese Ausformung des Föderalismus führt zu er-heblich differierenden Regelungen im Bundesgebiet, sie reichen von der Streichung des Weihnachtsgeldes, Verringerung inunterschiedlich ausgeprägter prozentualer Höhe bis hin zur Integration des Weihnachtsgeldes in das monatliche Grund -gehalt. Dadurch ergeben sich bei Betrachtung der Jahresgrundgehälter ganz unterschiedliche Besoldungsniveaus. Dienachfolgenden Tabellen zeigen diese Unterschiede für die W1-, W2- und W3-Grundgehälter auf.

NiveauunterschiedeSonderzuwendungen (sogenanntes Weihnachtsgeld)in den Ländern

Besoldung inkl.Sonderzahlung in € W 1 W 2 W 3 Regelung der Sonderzahlung

Bund1 49.852,44 61.934,40 69.220,80 Integration in das Grundgehalt

Baden-Württemberg 49.032,722 57.175,44 68.997,48 Integration in das Grundgehalt

Bayern1 52.771,88 65.504,61 77.536,02 65% von 1/12 der für das Kalenderjahr zustehenden Bezüge

Berlin 44.655,76 50.920,72 61.695,04 Grds. 640 €

Brandenburg 46.537,92 53.058,36 64.272,48 Keine

Bremen3 45.795,72 59.448,24 70.545,00 Keine, lediglich Sonderbeitrag für jedes Kind

Hamburg 48.874,56 55.600,92 67.168,80 Keine, lediglich Sonderbeitrag für jedes Kind

Hessen1 50.500,29 63.400,55 70.297,66 5% eines Monatsbezugs als monatliche Auszahlung

Mecklenburg-Vorpommern 49.244,98 56.139,17 67.995,71 32,36% eines Monatsbezugs

Niedersachsen 47.054,64 53.684,28 65.086,32 Keine, lediglich Sonderbeitrag für jedes Kind

Nordrhein-Westfalen 46.940,61 62.041,45 68.618,63 30% eines Monatsbezugs

Rheinland-Pfalz 48.698,04 59.299,56 66.622,92 Integration in das Grundgehalt

Saarland 47.055,724 53.559,24 64.743,48 Integration in das Grundgehalt

Sachsen1 48.669,36 59.662,56 67.215,24 Keine

Sachsen-Anhalt 47.274,72 62.202,00 69.050,04 Keine, lediglich Sonderbeitrag für jedes Kind

Schleswig-Holstein 47.090,40 61.741,32 69.912,12 Keine, lediglich Sonderbeitrag für jedes Kind

Thüringen 47.879,64 54.376,80 65.703,24 Integration in das Grundgehalt

W 1 W 2 W 3

Bund1 49.852,44 61.934,40 69.220,80

Baden-Württemberg 49.032,722 57.175,44 68.997,48

Bayern1 50.060,28 62.138,76 73.551,96

Berlin 44.015,76 50.280,72 61.055,04

Brandenburg 46.537,92 53.058,36 64.272,48

Bremen3 45.795,72 59.448,24 70.545,00

Hamburg 48.874,56 55.600,92 67.168,80

Hessen1 48.095,52 60.381,48 66.950,16

Mecklenburg-Vorpommern 47.951,88 54.665,04 66.210,24

Niedersachsen 47.054,64 53.684,28 65.086,32

Nordrhein-Westfalen 45.795,72 60.528,24 66.945,00

Rheinland-Pfalz 48.698,04 59.299,56 66.622,92

Saarland 47.055,724 53.559,24 64.743,48

Sachsen1 48.669,36 59.662,56 67.215,24

Sachsen-Anhalt 47.274,72 62.202,00 69.050,04

Schleswig-Holstein 47.090,40 61.741,32 69.912,12

Thüringen 47.879,64 54.376,80 65.703,24

Mit „Weihnachtsgeld“

Jahresbesoldung der Hochschullehrer beim Bund und in den Ländern aufgrund der W-Grundgehälter

Ohne „Weihnachtsgeld“

Stand: April 2014 – Alle Angaben ohne Gewähr

1 Bei der Berechnung der Jahresbeträge in den Besoldungsgruppen W2 und W3 (in Sachsen auch in der Besoldungsgruppe W1) wurde jeweils die Erfahrungsstufe 1 zugrunde gelegt.

2 Bei Beamten der Besoldungsgruppe W 1 ist gemäß § 23 Besoldungsgesetz BW für die Dauer von drei Jahren nach Entstehen des Anspruchs das Grundgehalt um 4 Prozent abzusen-

ken. Diese Besoldungsabsenkung gilt nicht für Beamte, denen spätestens am 31. Dezember 2004 Dienstbezüge im Geltungsbereich des Besoldungsgesetzes BW zugestanden haben

oder denen bis zur Entstehung des Anspruchs auf Dienstbezüge die Dienstbezüge aus einem anderen Amt im Geltungsbereich des Besoldungsgesetzes BW zugestanden haben.

3 Grundgehälter plus Berücksichtigung der Gewährung eines Grundleistungsbezuges von monatlich 600 Euro.

4 Für nach dem 31.12.2010 neu berufene Juniorprofessorinnen/-professoren vermindert sich das Grundgehalt grundsätzlich um 370 Euro pro Monat für die Dauer von 2 Jahren; Aus-

nahmen hiervon sind allerdings möglich bei einem Mangel an geeigneten Bewerbern. Die Vergütungsabsenkung gilt ferner nicht für Beamte, denen aus einem vor dem 1.1.2011 über-

tragenen Eingangsamt der Besoldungsgruppe A 9 – A 13 ein Anspruch auf Dienstbezüge zustand (vgl. § 3 b Abs. 1 Haushaltsbegleitgesetz 2011).

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RWTH Aachen

FernUni Hagen

TU Kaiserslautern

Universität zu Köln

„Das wichtigste ist Transparenzund dass man davon absieht, eineSituation von Überlegenheitbzw. Unterlegenheit auszunutzen.“

Manfred NettekovenKanzler der RWTH Aachen

GÜTESIEGEL DES DHVFaire und transparente Berufungsverhandlungen

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372 C I T I Z E N S C I E N C E Forschung & Lehre 5|14

Der große René Descartes stell-te sich die Seele eines Men-schen als eine Art kleinen

Körper vor, der im großen Körperwohnt. Schon vor Jahrzehnten hat derenglische Philosoph Gilbert Ryle in sei-nem berühmten Buch „The Concept ofMind“ diesen Dualismus als „ghost inthe machine“ taktvoll verunglimpft. Jetzttauchen neue wissenschaftliche Irrtü-mer, Illusionen und Gespenster auf,zwar von geringerer Bedeutung, abermit dem Potenzial zur Popu-larität. Anlass ist die Debat-te, die seit anderthalb Jahrenin Deutschland über „Citi-zen Science“ geführt wird,eine Art Wissenschaft derLaien, die es neben der an-geblich einzig „richtigen“ Wissenschaftder Profis tatsächlich gibt. Ihre bei unsnoch ungewohnte Bezeichnung ist zwarmehrdeutig, aber dieses Schicksal teiltsie mit vielen interessanten wissen-schaftlichen Begriffen; sie sind halt um-kämpft. Meist ist dies nur ein Hinweisdarauf, dass sie wirklich interessant sindund Potenziale für neue Erkenntnisseund Perspektiven enthalten. Schlecht istfreilich, wenn oberflächliche Darstellun-gen klare Irrtümer und Fehldeutungenverbreiten, die die weitere Debatte nurbelasten können.

Das Konkurrenz-GespenstDer erste Irrtum in diesem Falle ist das-jenige, was ich das „Konkurrenz-Ge-spenst“ nenne: die Vorstellung, Laienwürden, bloß weil sie Lust dazu hätten,auf bestimmten Gebieten mit den Wis-senschaftsprofis in eine Art Wettbewerbum Erkenntnisse eintreten. Genährtdurch erschreckende Berichte, wonachdie ersten „Bio-Hacker“ mit bei eBayzusammengekaufter Hobby-Gentech-nik-Ausrüstung mal eben gefährliche

Genspielchen in ihrer Garage praktizie-ren, wird die ganze Bürgerwissenschaftals Konkurrenzunternehmen zu denProfis dämonisiert. Dabei ist sie nichtsweniger als das. Citizen Science er-wächst nicht aus Wettbewerbsambitio-nen, sondern hauptsächlich dort, woProfiwissenschaft das Feld räumt oderRelevanz und Lebensnähe vermissenlässt.

Sie ergänzt die Berufswissenschaftdort, wo diese inzwischen aus Kosten-gründen und anderweitiger Überforde-rung vielfache Wissenslücken lässt: beim

Einfachen, Grundlegenden, Anschauli-chen, Praxisnahen, dem lokal oder re-gional Interessanten. Zum Beispiel aufdem Felde der Orts- und Heimatge-schichte, heute oft mit oralen und nichtnur schriftlichen Methoden, aber auchder Kenntnis der Landschaften und ih-rer Veränderung, der Artenkenntnisse,die zu vermitteln die Universitäten, jaSchulen längst eingestellt haben. Bür-gerwissenschaftler kümmern sich aberauch um ganz wichtige andere Zu-kunftsfragen der Gesellschaft: die Ent-wicklung neuer Lebensformen, etwa desZusammenlebens von Jung und Alt, dieteilweise Befreiung von einem Einheits-geld mit seinen Zinskapriolen oder vom

allgemeinen, scheinbar endlosenWachstumswahn. Dorthin, wo eshochtheoretisch und abstrakt,material- und geräteaufwendigund demzufolge sehr teuer wird,anders gesagt: auf umfangreicheFelder der heutigen Wissenschaf-

ten, begeben sie sich nicht. Ihnen gehtes um elementare, regional greifbare,aber für unsere Lebenszukunft wichtigeDinge. Jegliche Spitzenforschung kön-nen die Berufswissenschaftler besser.Das Konkurrenz-Gespenst ist deshalbeine ziemlich unwirkliche Figur.

Das Neuheits-GespenstNeben ihm gibt es das „Neuheits-Ge-spenst“: Citizen Science sei etwas voll-kommen Neues. Natürlich ist dies nichtder Fall. Seit der Aufklärung, seit KantsWeckruf „Sapere aude! Habe Mut, dichdeines eigenen Verstandes zu be die -nen!“ gibt es Bürger, die sich aus per-sönlichem Interesse oder gesellschaftli-cher Verantwortung in bestimmte Wis-sensgebiete einarbeiten, oft auch ohnedafür eine förmliche Ausbildung durch-laufen zu haben. Wir finden sie seit lan-gem zum Beispiel in historischen, kul-

Die Wissenschaft der Bürgerund ihre GespensterÜber einige Fehldeutungen in der gegenwärtigenCitizen Science-Debatte

»Citizen Science erwächst dort, woProfiwissenschaft das Feld räumtoder Relevanz und Lebensnähevermissen lässt.«

| P E T E R F I N K E | Seit einiger Zeit wird intensiv übereine „Wissenschaft der Laien“ („Citizen Science“) debattiert. Dabei kursieren neben begründeter Kritik auch Fehldeutungen und Vorurteile. Ein Versuch, die„Citizen Science“ als Chance zu verstehen.

A U T O R

Peter Finke war von 1982 bis 2005 als Professor für Wissenschaftstheorie an

der Universität Bielefeld tätig. Er ist damals aus Protest gegen die europaweit

politisch durchgesetzte Bologna-Reform vorzeitig aus dem aktiven Dienst aus-

geschieden. Vor wenigen Wochen ist von ihm erschienen: Citizen Science. Das

unterschätzte Wissen der Laien. München: oekom 2014.

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turpflegenden oder naturwissenschaftli-chen Vereinen, die oft auch eigene Pu-blikationsreihen herausgeben. Aberauch anderswo, mitten in der Gesell-schaft, in moderneren und flexiblerenGruppen wie Bürgerinitiativen undNetzwerken vielerlei Art. Nicht seltensind auch wissenschaftliche Profis da-runter, die gern ihre vom wirklichen Le-ben abgeschotteten in-groups verlassen,um sich dort praktisch nützlich zu ma-

chen. Neu ist nur der Name „CitizenScience“, freilich auch der große Ein-fluss des Internets, das neben vielSchrott auch gutes Wissen zum leichterwerbbaren Allgemeingut gemacht hat.Das Internet ist aber nur ein Hilfsmittel;es ist nicht das Citizen Science-Mediumschlechthin, auch wenn einige Darstel-lungen gerade hierdurch besonders fas-ziniert sind (s.u.).

Ziemlich neu ist aber auch eine Vari-ante, die insbesondere in den USA

schon viele Anhänger unter den Wissen-schaftsprofis gefunden hat. Dort denkensich inzwischen ganze ForscherteamsProjekte aus, die gezielt so konstruiertsind, dass möglichst viele in einemSachgebiet kompetente Bürger gern da-zu bereit sind, hierfür Mühen auf sichzu nehmen, Beobachtungen zu machenund zu notieren, diese einzusenden undso der Wissenschaft kostenlos große Da-tenmengen bereitzustellen, etwa bei

Kartierungen der Vogelweltoder des Landschaftswan-dels. Die Cornell-Universityin New York ist führend aufdiesem Gebiet. Hier gehen

Hobbys in bürgerschaftliches Engage-ment über.

Das Spar-GespenstSo gut es freilich ist, dass die Berufswis-senschaftler die Laien wieder als einefür die Forschung wichtige Größe ent-decken, so schnell und gern erliegen sieoffenbar einem weiteren Gespenst: dem„Spar-Gespenst“. Viele Wissenschaftlerglauben nämlich wie in dem zitiertenMuster, auf diese Weise ein Kostenpro-

blem der Wissenschaft lösen zu können.Dieses hat sie heute fast überall. Fastüberall gehen Privatinteressen vor öf-fentlichen, und überall sind den Politi-kern die Sicherung von Wohlstand undSicherheit mehr wert als Bildung undAusbildung. Bei uns wehren sich inzwi-schen viele ehrenamtlich forschendeSachkenner dagegen, dass Ämter undBehörden auch hierzulande von ihnendie kostenlose Abgabe ihrer aufwendiggesammelten Daten erwarten. Diesesind zunächst ein persönlicher Besitzihrer Beschaffer. Man darf Ehrenamt-lichkeit nicht mit Kostenlosigkeit ver-wechseln. Wenn man es tut, erliegt mandem Spar-Gespenst. Es kann erhebli-chen Druck ausüben, aber es bleibt den-noch ein falscher Geist, der sich schnellausbreitet.

Das Top-down-GespenstEine weitere Fehlwahrnehmung, vor al-lem bei Berufswissenschaftlern hierzu-

5|14 Forschung & Lehre C I T I Z E N S C I E N C E 373

»Hobbys gehen in bürger schaft -liches Engagement über.«

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Schmetterlinge: Beliebtes Forschungs-

objekt von Bürgerforschern.

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lande, schließt sich dem amerikani-schen Vorbild an: Man könne odermüsse Bürgerwissenschaft grundsätz-lich von oben organisieren: das „top-down-Gespenst“. Es entstammt demökonomischen Effizienzdenken, nachdem man in einer Hierarchie nur denobersten Verantwortlichen kennenmuss, wenn man die ganze Hierarchiedarunter erreichen will. So wird tradi-tionellerweise der Druck des Wissen-schaftsministers über die Rektorate unddie Fakultäten zu den ein-zelnen Wissenschaftlernweitergegeben. Nur ist Citi-zen Science nicht auf dieseWeise organisiert. Dies istnur bei jener Variante derFall, bei der die Projektideen und auchdie abschließende Auswertung bei denProfis liegen („Citizen Science light“).Dort geht es nicht anders. In allen ande-ren Fällen aber, in denen die Bürgerselbst entscheiden, was und wie sie esuntersuchen wollen, kann die Entwick-lung von Citizen Science nur umge-kehrt, „bottom-up“ verlaufen („CitizenScience proper“). Laien bilden keineökonomischen Hierarchien, und so freiwie sie ist ihre Forschung. Das top-down-Gespenst verkennt dies und ver-sucht es dennoch immer wieder.

Es ist sehr wichtig, dass diese Ein-sicht nicht verlorengeht. Nur frei, unab-hängig und selbstorganisiert kann dieWissenschaft der Bürger auch bis zu ei-

nem gewissen Grade zu einem Korrek-tiv für die Profiwissenschaft werden, dieWissenslust, Lebens- und Menschennä-he nun wirklich nicht immer auf ihreFahnen geschrieben hat. Mancher kriti-sche Anstoß von außen tut ihr gut, siebraucht dies, denn von ihrer früherenFreiheit ist ihr viel verloren gegangen.Citizen Science könnte solche Anstößeliefern, nämlich dort, wo sie ihre For-schung bottom-up selbst organisiert. Derkenntnisreiche, auf bestimmten Gebie-ten, die ihn interessieren, bisweilen sehrsachkundige Laie kann ein wichtigerGesprächspartner des Wissenschaftspro-fis auf Augenhöhe sein, wenn man ihndenn wahr- und ernstnimmt. Dies istaber häufig nicht der Fall.

Das Dumme-Laien-GespenstEs gibt nämlich in unserer von Berufs-wissenschaftlern und Experten domi-

nierten Welt eine weitere verbreitete Il-lusion, die als eine Art modernes Ge-spenst daherkommt; es ist besondersabwegig: das „Dumme-Laien-Gespenst“.Die friedliche deutsche Revolution von1990 mit ihrer Fehleinschätzung desWissens der Bürger durch die damalsherrschenden DDR-Lenker kann unsnoch heute eine Lehre sein. Auch dieAKW-Bewegung hat eine späte Recht-fertigung erfahren. „Stuttgart 21“ botdas letzte Anschauungsbeispiel für die

Hybris der Planer und Politiker, siebräuchten das Wissen der Betroffenennicht rechtzeitig in Erfahrung zu brin-gen, weil es vernachlässigbar gering sei.Der Wutbürger ist meistens zuallererstein Wissensbürger, der sich mit seinenKenntnissen und berechtigten Warnun-gen, Wünschen und Visionen nichternst genommen fühlt.

Der Irrtum der Verantwortlichen,der normale Laie sei dumm, übersieht,dass die sogenannten Fachleute auchselbst Laien auf den allermeisten Gebie-ten jenseits ihres Expertentums sind.Wir alle sind in Bezug auf das MeisteLaien. Laien sind nicht dumm, bloß weilsie Laien sind. Die allgemeine Lebenser-fahrung nötigt uns zum Erwerb vielerlei

Kompetenzen auf vielen Ge-bieten, auf denen wir nie ei-nen geordneten Ausbildungs-gang durchlaufen. Dies ist einklassischer selbstbestimmter

Nebenerwerb, auf den jeder Mensch an-gewiesen ist: der Nebenerwerb von Wis-sen und Fähigkeiten, der sich aus denErfordernissen des Alltags speist unddabei immer auch spezielle, persönlicheWissensblüten hervorbringt. Es sind dieLaien, die letztlich die Experten kon-trollieren müssen und können, weil sieeher den Überblick haben als jene.

Das Rationality-of-the-Crowds-Gespenst

Bleibt noch eine letzte Illusion aufzu-spießen, die insbesondere einige Ver-fechter von Citizen Science light infi-ziert hat: das „Rationality-of-the-Crowds-Gespenst“. Manche gehen so-gar so weit, von einer neuen „CrowdScience“ zu sprechen. Doch was beiStarenschwärmen und Heringen funk-tioniert, die Schwarmintelligenz, „thewisdom of the crowds“ ist – angewandt

auf unsere Rationalität – wohl docheher ein „ghost of the crowds“. Wie an-ders wäre es zu erklären, dass intelli-gente Menschen, wenn sie als Masseauftreten, plötzlich auch unklug han-deln, ja von Massenpsychosen befallenwerden können? Nur so hat Goebbelsden „totalen Krieg“ ausrufen können,und Tausende sind ihm wie ein Manngefolgt. Computer kann man zu einemSupergehirn zusammenschalten, aber„minds“ sind eben doch andere Größen

als „brains“. Wenn Hun-derttausende mit demgleichen Ziel im Internetsurfen (beispielsweise aufder Suche nach fernenastronomischen Objek-

ten im online-Astronomie-Projekt „Ga-laxy Zoo“: www.galaxyzoo oder beimFalten von Proteinen im game-science-Projekt „Solve puzzles for science“:www.fold.it, zwei „Stars“ der computer-gestützten internationalen Citizen Sci-ence-Szene) mag die Gefahr des Miss-brauchs gering sein. Dafür wird aber et-was anderes verwechselt: Forschungmit Unterhaltung. Es ist schön, wennbeides einmal zusammengeht. DochCrowd Science verbündet sich gern mitGame Science, lebt von dieser Gleich-setzung und vermittelt damit ein schie-fes Wissenschaftsbild.

Die Debatte über Citizen Science,die wir zurzeit erleben, beinhaltet dieChance, unser einseitig auf die profes-sionelle, institutionalisierte Forschungmit ihren Spitzenleistungen beschränk-tes Wissenschaftsbild wieder mit Boden-haftung zu versehen, indem wir die Wis-senslust, das Wissensbedürfnis und dieWissensfähigkeit auch der Laien – vonuns allen – wieder wahrnehmen. Sie be-inhaltet aber leider auch die Gefahr, unsvon einigen Gespenstern erneut in dieIrre führen zu lassen, so wie uns zu ein-fache Erklärungen zu allen Zeiten aufUm- und Abwege geführt haben.

Es ist fast so, als ob René Descarteswiederauferstanden wäre. Oder ist esdoch nur sein Entlarver Gilbert Ryle?Wahrscheinlich noch nicht einmal die-ser, sondern nur die gewöhnliche, unsallen vertraute Oberflächlichkeit, die lei-der die gegenwärtige Citizen Science-Debatte mit Fehldeutungen belastet.Das Problem ist, dass sie populär sind.

374 C I T I Z E N S C I E N C E Forschung & Lehre 5|14

»Der Wutbürger ist meistens zuallererstein Wissensbürger, der sich nicht ernstgenommen fühlt.«

»Mancher kritische Anstoß vonaußen tut gut.«

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5|14 Forschung & Lehre K L A R T E X T 375

Es macht uns das Leben leichter,andere in Schubladen zu ste-cken. Deshalb hat in der Wis-

senschaft jeder gefälligst in eine davonzu passen, und zwar in genau eine.Wenn dem jungen Dr. rer. nat. derSchubladen-Konformismus nicht ge-lingt, ist er selber Schuld.Vielleicht ist er ja Auslän-der, und für seinen Studi-enabschluß in Stanfordgibt es hier in Deutschland leider nichtdie richtige Schublade. Na, dann musser sich eben noch etwas umorientieren.Oder der talentierte deutsche Student istseinen Interessen gefolgt und hat nichtfrüh genug begonnen, seine Interessens-gebiete durch allgemein akzeptierteSchubladen-Begrenzungs-Schabloneneinzuschränken. Das hat er nun davon.Ein gravierender Fehler, den er dochleicht hatte vermeiden können, hätte ersich weniger mit Wissenschaft, undmehr mit der akkuraten Gestaltung sei-nes Lebenslaufes beschäftigt. Noch dazuist ihm vorzuwerfen, den Ratschlägenseiner Lehrer nicht genügend Aufmerk-samkeit gezollt zu haben, die ihn dochunermüdlich darauf hinwiesen, gängigeSchubladengrößen einzuhalten, undsich auch bei den Formen an klassi-schen Formaten zu orientieren. Zu

klein? Naja, er muß halt noch ein wenigwachsen. Zu groß? Pech gehabt. Vier-eckig ist immer gut. Rund weniger, dableibt immer Luft an den Ecken. Drei-eckig? Gerne. Zwei davon und das Fachist ideal abgedeckt. Aber schneeflockig?Der schwebt wohl in den Wolken!

Und zwei Schubladen? Tut uns leid,aber nein, das geht gar nicht. Man kanndoch von der durch Forschung undLehre stark beanspruchten akademi-schen Elite des Landes nicht erwarten,dass sie sich zu einer neuen Bekannt-schaft außer deren Namen (und voll-ständigem akademischen Titel) zusätz-lich auch noch mehr als ein Fachgebietmerken soll! Also bitte Herr Einstein,entweder Photoelektrischer Effekt oderBrownsche Molekularbewegung. Beidesist nun wirklich zuviel des Guten!

Zum Glück unterliegt auch das aka-demische Leben den Gesetzen der Evo-lution. Wer sich nicht anpasst, stirbt aus.Die nächste Generation wird wieder einStückchen näher am Optimum der Fit-nessfunktion sein. Sie kennt sich aus mitSchablonengrößen und -formen. Le-benslauf 1A. Ideale Anzahl an Aus-

landsaufenthalten in den (zum jeweili-gen Moment) angesagtesten internatio-nalen Labs, und das noch in perfekterReihenfolge! Das kann sich sehen las-sen. Sie tragen weiße Hemden und Kra-watten, und organisieren Symposien, indenen über die Vorteile rationaler Win-kelrelationen und die Nachteile abge-rundeter Kanten diskutiert wird. Dabeikristallisiert sich immer mehr heraus,dass das Viereckige doch den anderenFormen vorzuziehen ist. Größe ist ehnormiert, und vielleicht läßt sich ja auch

bei den Farben was tun.Apropos aussterben: Auch zie-

hen unangemessene Krümmungslini-en oder nicht senkrecht zueinander

stehende Symmetrieachsen heute nichtmehr dieselben gravierenden Konse-quenzen nach sich, wie noch vor eini-gen Jahren. Man denke nur an de La-voisier, dessen relative Anpassungsträg-heit (relativ im Verhältnis zur Ge-schwindigkeit mit der sich seine Fitness-funktion bedingt durch die Ereignisseder Französischen Revolution veränder-te) mit der Guillotine endete.

In unserer zivilisierten Welt drohtden Dicken und den langen Dünnen,denjenigen mit herausstehenden Teilen,den Gebogenen, den aus zwei Teilen be-stehenden, und, ja, auch den Schneeflo-ckigen, lediglich ein Arbeitsplatzwechselin die Industrie. Im allerschlimmstenFall Hartz 4. Aber zumindest bleibt derKopf dran.

Also Kopf hoch!

SchneeflockigesÜber Anpassung im wissenschaftlichen Betrieb

»Wer sich nicht anpasst, stirbt aus.«

| F R A N Z I S K A M A T T H Ä U S | Es gibt viele Beispielevon Wissenschaftlern, die als Exzentriker oder Typen mit Ecken und Kanten einegewisse Berühmtheit in der Wissenschaftsgeschichte erreicht haben. Doch istdas die Regel? Produziert und fordert der wissenschaftliche „Betrieb“ nicht docheher die Stromlinienform, den angepassten Charakter?

A U T O R I N

Franziska Matthäus leitet die BIOMS Arbeitsgruppe „Complexe Biologische Systeme“ am Interdisziplinären Zentrum

für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg.

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376 W A S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre 5|14

Die Computerchemie (engl.Computational Chemistry) istein Teilgebiet der Theoreti-

schen Chemie und wird häufig als An-gewandte Theoretische Chemie ver-standen. Ihr Ziel ist die Beantwortungvon chemischen, physikalischen undmaterialwissenschaftlichen Fragestellun-gen mit Hilfe von Computersimulatio-nen. Die Grundlage für diese Berech-nungen bildet die Kombination vonMethoden aus der Theoretischen Che-mie und Physik mit effizienten und leis-tungsfähigen Computerprogrammen.Neben der Verbesserung dervorhandenen Methoden gehö-ren auch die Entwicklung derSoftware sowie die Anwen-dung auf konkrete chemisch-physikalische Fragestellungenzu den Kernaufgaben des Fachgebietes.Bedingt durch die verwendete Methodikund die zugrunde liegenden Problem-stellungen besteht eine große fachlicheNähe zur theoretischen Physik konden-sierter Materie sowie zu den Material-wissenschaften, in Teilen auch zur Bio-chemie, Biologie und Informatik. Dabeiist die Computerchemie insbesonderevon der Chemoinformatik zu unter-scheiden, welche sich vorwiegend mitder digitalen Darstellung von Molekül-strukturen beschäftigt.

ZieleBereits seit der Entwicklung der erstenleistungsfähigen Computer in den1950er Jahren nutzen Wissenschaftlerihre Rechenleistung für die quantenche-mische Analyse der strukturellen, che-mischen und elektronischen Eigen-schaften von Molekülen und Festkör-pern. Chemische und physikalische Be-rechnungen stellen auch heute noch dieHauptanwendungen einiger der größ-ten zivilen Superrechner der Welt dar,wie etwa dem chinesischen TIANHE-2oder dem Jülich Blue Gene. Die Ziele

dieser Rechnungen sind dabei so vielfäl-tig wie die untersuchten Materialienund die verwendeten Methoden. Sowerden computerbasierte Rechnungenunter anderem dazu verwendet, experi-mentell erhaltene Ergebnisse zu erklä-ren, gefundene Zusammenhänge theo-retisch zu untermauern, Vorhersagenfür noch ausstehende Experimente zutreffen oder das Potential neuer Mate-rialien, Katalysatoren, oder medizini-scher Wirkstoffe zu erkunden.

MethodenDie unterschiedlichen Herausforderun-gen an theoretische Methoden in denverschiedenen Teilbereichen der Che-mie, Biochemie, Physik und den Materi-alwissenschaften haben zur Entwick-lung einer großen Vielfalt an optimier-ten und spezialisierten Methoden ge-

führt. So wird beispielsweise die klassi-sche Molekülmechanik häufig verwen-det, um die vor allem in der medizini-schen Wirkstoffforschung essentiellenProtein-Ligand Wechselwirkungen zuuntersuchen. Mit Hilfe ähnlicher Rech-nungen gelang es vor Kurzem einemForscherteam der amerikanischen Uni-versity of Illinois, die Struktur der ge-samten Schutzhülle des HI-Virus, beste-hend aus rund 64 Millionen Atomen,am Computer aufzuklären. ÄhnlicheMethoden liefern Forschern entschei-dende Hinweise für das Design verbes-serter heterogener Katalysatoren odermedizinischer Wirkstoffe. Quantenche-mische Berechnungen dagegen findenhäufig Anwendung bei der Untersu-chung der elektronischen und optischen

Eigenschaften von Mole-külen oder Festkörpern.Eine Vielzahl verschiede-ner Hybridmethoden ver-sucht, die Vorteile der un-terschiedlichen klassi-

schen und quantenmechanischen Zu-gänge zu vereinen und damit für be-stimmte Fragestellungen zu optimieren.Ein Beispiel für solche Hybridmetho-den sind die sog. Multiskalenmodelle,deren Entwicklung und Anwendung mitdem Chemie-Nobelpreis 2013 ausge-zeichnet wurde.

AufgabenZum Aufgabengebiet der Computerche-mie zählen die technische Umsetzung,die Weiterentwicklung und das Testenneuer theoretischer Methoden. Nichtselten benötigen anspruchsvolle com-puterchemische Rechnungen die Re-chenleistung von einigen hundert bis ei-nigen tausend paralleler Prozessoren,zum Teil über mehrere Wochen odergar Monate hinweg. Dies verdeutlicht,warum die Entwicklung möglichst effi-

Was ist eigentlichComputerchemie?Computer statt Kittel: Chemie geht auch anders

| T H O M A S K Ö R Z D Ö R F E R | Der Einsatz von Groß-rechnern und moderner Software erlaubt es Wissenschaftlern, die Eigenschaftenneuartiger Moleküle und Materialien auf dem Computer vorherzusagen und zuoptimieren. Einblicke in ein interdisziplinäres Fachgebiet.

A U T O R

Thomas Körzdörfer ist Junior -

professor für Computerchemie an

der Universität Potsdam.

»Es besteht eine große fachliche Nähezur theoretischen Physik kondensierterMaterie.«

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zienter und ressourcenoptimierterComputeralgorithmen eine zentrale Be-deutung in der Computerchemie ein-nimmt. Ein solides Verständnis der zuuntersuchenden chemischen, biologi-schen oder physikalischen Prozesse, dertheoretischen Methoden und der ver-wendeten Computerprogramme ist da-bei unerlässlich. Das Anforderungspro-fil an einen Computer-chemiker beinhaltet da-her neben einer fun-dierten Ausbildung inChemie und/oder Phy-sik auch eine Affinitätzu theoretisch-mathematischen Frage-stellungen, Programmierung und Com-puteranwendungen.

AnwendungsgebieteDie typischen Anwendungsgebiete voncomputerchemischen Rechnungen lie-gen im Bereich der Grundlagenfor-schung. Häufig arbeiten Computerche-miker in engen Kollaborationen oderForschungsverbünden mit experimen-tellen Arbeitsgruppen aus der Chemie,Physik oder den Materialwissenschaf-ten an gemeinsamen Projekten. Die en-ge Zusammenarbeit von Theorie undExperiment führt zu positiven Synergie-

effekten und ermöglicht so häufig einverbessertes und fundiertes Verständnisder erhaltenen Resultate.

Neben Universitäten und anderenöffentlichen Forschungseinrichtungenunterhalten auch einige größere Unter-nehmen der chemischen und pharma-zeutischen Industrie eigene Theorie-Abteilungen, welche die interne Grund-

lagenforschung durch computerchemi-sche Rechnungen unterstützen. Tat-sächlich gleicht die Entwicklung vonneuartigen Materialien oder medizini-schen Wirkstoffen häufig der Suchenach einer Nadel im Heuhaufen. Com-puterchemische Methoden können hierbeispielsweise durch sog. Data-MiningVerfahren, in welchen die Eigenschaftenvieler Millionen verschiedener Mole-külstrukturen mit Hilfe von computer-chemischen Verfahren berechnet, ge-speichert und mit Hilfe statistischerMethoden ausgewertet werden, einenwertvollen Beitrag leisten. Mit einemrelativ geringen Aufwand an Kapital,

Zeit und Personal können auf dieseWeise vielversprechende Materialienoder Wirkstoffe identifiziert werden.

AusblickDie Weiterentwicklung theoretischerMethoden und der anhaltend rasanteFortschritt in der Entwicklung verbes-serter Computerhardware tragen dazu

bei, dass die Computer-chemie auch in denkommenden Jahren wei-ter an Bedeutung gewin-nen wird. Bereits heutezeichnet sich ab, dass et-

wa Data-Mining Projekte in Zukunft ei-nen essentiellen Beitrag leisten können,z.B. bei der Entwicklung verbessertermedizinischer Wirkstoffe, Katalysato-ren oder neuartigen Materialien für dieOptoelektronik. In der nahen Zukunftbesteht eine der größten Herausforde-rungen für die Computerchemie darin,Methoden und Algorithmen zu entwi-ckeln, welche die Möglichkeiten derneuen und sehr leistungsstarken Gra-phikprozessoren (GPUs) optimal nut-zen.

5|14 Forschung & Lehre W A S I S T E I G E N T L I C H … ? 377

»Die typischen Anwendungsgebiete voncomputerchemischen Rechnungen liegen inder Grundlagenforschung.«

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378 F O R S C H U N G Forschung & Lehre 5|14

Hochbetagt und sesshaft

Anders als oft vermutetsind die globalen Migra-

tionsströme zwischen ver-schiedenen Ländern seit Jahr-zehnten weitgehend konstant.Zu diesem Schluss kommenWissenschaftler des WienerInstituts für Demographie derÖsterreichischen Akademieder Wissenschaften aufGrundlage neuer Daten derVereinten Nationen. Die For-scher hatten die Wanderungs-bewegungen für 196 Länderseit 1990 in Fünf-Jahres-Schritten geschätzt. Demnachgab es zwischen 2005 und2010 rund 41,5 MillionenMigranten – 0,61 Prozent der

Weltbevölkerung. Von 1990bis 1995 lag der Wert den For-schern zufolge bei 0,75 Pro-zent, seitdem bei rund 0,6 Pro-zent. Die größten Migrations-ströme beobachteten die Wis-senschaftler in drei Regionen:von Süd- nach West-Asien,von Latein- nach Nordameri-ka und innerhalb Afrikas.Auch hier widerlegen die Be-rechnungen manche Vorurtei-le: Aus Afrika wandert nur eingeringer Anteil der Menschenauf einen anderen Kontinentaus – etwa nach Europa. Dieallermeisten Menschen su-chen eine neue Heimat in ei-nem anderen afrikanischen

Staat. Gewaltige Migrations-ströme sahen die Forscherauch zwischen Südasien undden arabischen LändernWestasiens. Aus Indien, Pakis-tan und Bangladesch zogenzwischen 2005 und 2010 etwa2,3 Millionen Menschen al-lein in die Vereinigten Arabi-schen Emirate. Auswandereraus Lateinamerika gingen fastausschließlich nach Nord-amerika und in geringeremMaße nach Südeuropa. NachDeutschland kamen in demZeitraum gut eine MillionMenschen, etwa 490 000 ver-ließen das Land. Um die Ein-und Auswanderung seit 1990

zu ermitteln, entwickelten dieForscher ein eigenes Schätz-modell und nutzten neu auf-bereitete Daten der VereintenNationen. Sie gleichen damitnach eigenen Angaben dieNachteile bisheriger Daten-sätze aus – beispielsweise ausVolkszählungen. Die Statisti-ken der einzelnen Länderüber Migrationsströme seienhingegen meist nicht ver-gleichbar. Auch Geburten undTodesfälle sowie Daten zuFlüchtlingen wurden in derneuen Methode berücksich-tigt (Nikola Sander/Guy Abel,DOI: 10.1126/science.1248676; dpa 28.3.14).

Konstante Migrationsströme

Ergründet und entdeckt

S esshaftigkeit und einegute Versorgung in frü-

hester Kindheit gehören zuden hervorstechenden Merk-malen eines langen Lebens.Wie Wissenschaftler des MPIfür demographische For-schung herausfanden, habenes vor allem Menschen inden Ballungszentren Berlinund Hamburg sowie imNordwesten Deutschlandsgeschafft, 105 Jahre und älterzu werden. Dort liege der An-teil dieser Höchstaltrigen ummehr als 50 Prozent überdem Bundesdurchschnitt.Insgesamt die Hälfte der ana-lysierten Uralten habe ihrenLebensabend am Geburtsortoder im Umkreis von 25 Ki-lometern verbracht. Metro-polen böten wegen des gutenZugangs zu medizinischerVersorgung besonders für

sehr alte Menschen höhereÜberlebenschancen. Mögli-cherweise seien auch geneti-sche Faktoren für die positi-ven Zahlen im Norden mit-verantwortlich. Die Kinder,die dort seinerzeit geborenwurden, seien meist größerund schwerer als die im Sü-den. Deutlich unter dem Mit-telwert der Höchstaltrigen lä-gen neben Bayern auch Sach-sen und Teile von Thüringen.Die Studie basiert den For-schern zufolge auf Daten ausdem Bundespräsidialamt fürdie Jahre 1990 bis 2002. FürGlückwunschschreiben desBundespräsidenten werdendort Angaben zu den Men-schen gesammelt, die 105Jahre und älter werden. Indiesem Zeitraum traf das aufrund 1 300 Menschen zu (Se-bastian Klüsener et al.).

Prozentabweichung vom Durchschnitt

über +50+33 bis +50+17 bis +330 bis +17-17 bis 0-33 bis -17-50 bis -33unter -50

Berlin+59%

Hamburg+72%

München-6%

Oberbayern-53%

Schleswig-Holstein+52%

Brandenburg-28%

Köln Stadt+15%

Köln(Umland)

+20%

r Forschung | www.demogr.mpg.de

Hotspots der Höchstaltrigen in Deutschland

Hannover+53%

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5|14 Forschung & Lehre F O R S C H U N G 379

Vera Müller

S chon die Formulierungder Stellenausschrei-

bung kann entscheidend sein,ob eine Frau oder ein Mannden Job bekommt – weil sichFrauen im Zweifel gar nichterst bewerben. Das geht auseinem Forschungsprojekthervor, bei dem Wissen-schaftlerinnen der TU Mün-chen die Auswahl und Beur-teilung von Führungskräftenuntersucht haben. Die For-scherinnen zeigten rund 260Testpersonen fiktive Anzei-gen. Waren in den Ausschrei-bungen viele Eigenschaften

genannt, die mit Männern inVerbindung gebracht werden,fühlten sich Frauen wenigerangesprochen und wolltensich seltener bewerben. Zudiesen Eigenschaften zählenetwa durchsetzungsstark,selbstständig, offensiv undanalytisch. Stärker angespro-chen fühlten sich Frauen vonWörtern wie engagiert, ver-antwortungsvoll, gewissen-haft und kontaktfreudig. Fürmännliche Testpersonenmachte der Ausschreibungs-text dagegen keinen Unter-schied (Claudia Peus et al.).

„Zielstrebig“ oder „engagiert“?

S tress ist ansteckend. Eskann ausreichen, eine

andere Person in einer stres-sigen Situation zu beobach-ten, damit der eigene Körperdas Stresshormon Kortisolausschüttet. Zu diesen Ergeb-nissen kommen Wissen-schaftler des MPI für Kogni-tions- und Neurowissen-schaften und der TU Dres-den. Empathischer Stress tratbesonders häufig auf, wennBeobachter in einer Paarbe-ziehung zu der gestresstenPerson standen und das Ge-schehen direkt über eine

Glasscheibe verfolgen konn-ten. Aber auch wenn fremdePersonen lediglich auf einemBildschirm zu sehen waren,versetzte das einige Men-schen in Alarmbereitschaft.Mit einem Vorurteil konntendie Ergebnisse aufräumen:Männer und Frauen reagier-ten gleich häufig mit empa-thischem Stress (VeronikaEngert et al.).

Stress

Eine Billion Gerüche

Die Nase kann weitausmehr Sinneseindrücke

wahrnehmen als Augen oderOhren zusammen. Wie US-amerikanische Wissenschaft-ler herausgefunden haben,kann der Geruchsinn desMenschen über eine Billionverschiedener Düfte ausei-nanderhalten. Bisher gingenForscher davon aus, dass dieNase nur 10 000 Gerüche un-terscheiden könne. Bei ihrerUntersuchung mischten dieWissenschaftler nun Ge-ruchs-Cocktails aus 10, 20oder 30 unterschiedlichenBestandteilen und testeten,wie gut Menschen die Mixtu-ren unterscheiden konnten.Aus jeweils drei Proben soll-ten 26 Teilnehmer jenen Ge-ruch auswählen, der von den

anderen beiden identischenMixturen abwich – oft nur inwenigen Bestandteilen. ImErgebnis konnten über 50Prozent der Teilnehmer dieMixturen zuverlässig unter-scheiden, wenn bis zu 75 Pro-zent der Bestandteile über-einstimmten. Einige konntensogar Duftcocktails auseinan-derhalten, die zu 75 bis 90Prozent übereinstimmten.Die Wissenschaftler rechne-ten ihre Ergebnisse hoch undkamen zu dem Schluss, dassdie Nase mindestens eine Bil-lion Gerüche unterscheidenkönne. Diese Schätzung be-zeichneten die Wissenschaft-ler noch als konservativ.Denn wie viele Geruchsmole-küle es insgesamt gebe, seibisher nicht bekannt – und

somit auch nicht, wie vieledavon die Nase erkennenkann. Und jeder Geruch be-steht aus vielen verschiede-nen Geruchsmolekülen – Ro-senduft zum Beispiel aus 275Bestandteilen. Für Augen undOhren lasse sich das einfa-cher bestimmen: durch dasSpektrum der vom Menschensichtbaren Wellenlängen desLichts und der hörbaren Ton-frequenzen. Das Gehör er-kenne Schätzungen zufolgeetwa 340 000 unterschiedli-che Töne, und die Augenkönnten 2,3 bis 7,5 MillionenFarben unterscheiden (An-dreas Keller et al., DOI:10.1038/nature.2014.14904;dpa 21.3.14).

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Warten auf Nobelpreis

Zwischen Entdeckungund Nobelpreisverlei-

hung vergehen immer mehrJahre – in der Regel mehr als20. Das haben Wissenschaft-ler der finnischen Aalto-Uni-versität herausgefunden. Vor1940 seien Nobelpreise inPhysik, Chemie und Medizin

nur in 11, 15 und 24 Prozentder Fälle über 20 Jahre nachder Entdeckung vergebenworden, berichten die Wis-senschaftler. 1985 hatte sichder Anteil bereits verviel-facht: Da mussten 60, 52 und45 Prozent der Laureaten inPhysik, Chemie und Medizin

mehr als zwei Jahrzehnte aufdie begehrte Auszeichnungwarten. Bis zum Ende desJahrhunderts könnte dem-nach das statistisch berech-nete durchschnittliche Alterbei der Preisvergabe die Le-benserwartung der Forscherübersteigen. Posthum dürfe

der Preis aber nicht vergebenwerden (Santo Fortunato etal., DOI:10.1038/508186a;science.ORF/dpa).

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380 L E S E R F O R U M Forschung & Lehre 5|14

Heft 3/14: Hochschuleals entmilitarisierteZone

Verantwortung fürdie MenschheitEs ist beeindruckend,mit welcher Vehemenzdie Freiheit von For-schung und Lehre be-müht wird, wenn Rüs-tungsforschung undmöglicher Dual Use

als „normaler“ Beitrag zu einer Demo-kratie legitimiert werden sollen. Bei derDebatte um die Einführung von Zivil-klauseln geht es allerdings um mehr alsquantifizierbare Drittmittelforschungoder rüstungsfinanzierte Stiftungspro-fessuren. Im Zentrum steht die Fragenach Verantwortung in Frieden, um dasgrundgesetzliche Gebot der Freiheitvon Forschung und Lehre zu erhalten.Anders formuliert: Ein Cent für rüs-tungs- und damit kriegsrelevante For-schung ist ein Cent zu viel für eine Re-Militarisierung der Gesellschaft und dieMöglichkeit des Krieges, in der Univer-sitäten und Hochschulen zu verlänger-ten Werkbänken einer damit verbunde-nen Ideologie umfunktioniert werden.Die Tatsache, dass Universitäten undHochschulen in steigendem Maße aufDrittmittel angewiesen sind, macht sieanfällig für spezifische Interessen, undihr Auftrag als Stätten öffentlichen Dis-kurses ist ernsthaft in Gefahr.

Insofern braucht es eine umfassendeöffentliche Stärkung von Universitätenund Hochschulen, die sich von Dritt-mittelzwängen lösen können, um eineFreiheit zurück zu erlangen, derenGrenzen in der Verantwortung für dieMenschheit liegen. Es hat gute Gründe,warum in Deutschland nicht alles er-forscht werden darf, was zu erforschenmöglich wäre; das Verbot von Men-schen- und die Einschränkung von Tier-versuchen sind zwei prominente Bei-spiele. Warum soll es für die Rüstunganders sein, die in der Geschichte derMenschheit noch nie einen Beitrag zumFrieden leisten konnte? 100 Jahre nachBeginn des Ersten Weltkrieges, 75 Jahre

nach dem Überfall auf Polen und 25Jahre nach Ende des Kalten Krieges istes an der Zeit, aufrichtig über eine neueRolle Deutschlands nachzudenken, diesich von alten Logiken und von derDysfunktionalität rüstungsorientierterSicherheit verabschiedet. Es gibt keinennachhaltigen Frieden durch Krieg, unddeshalb ist Frieden auch etwas anderesals das Streben nach Sicherheit. Friedenbeginnt mit dem verantwortungsvollenDenken und Handeln der Menschen,nicht mit einer verantwortungslosenSuche nach immer präziseren Waffen-systemen zur Belehrung, Bedrohungoder Vernichtung eines wie auch immerkonstruierten Feindes. Zivilklauselnsind eine symbolische Möglichkeit, dieDebatte um den Wahnsinn des Kriegesim öffentlichen Raum der Universitätenund Hochschulen immer wieder ins Ge-dächtnis zu holen und aktiv für Alterna-tiven in demokratischer Verantwortungeinzutreten.

Professor Dr. Gregor Lang-Wojtasik, PHWeingarten

Heft 3/14: Hochschuleals entmilitarisierteZone

MilitärforschunghinterfragenWarum sollten sichHochschulen nicht Zi-vilklauseln geben?Darf man Kriegsfor-schung, auch wenn esum Grundlagenfo-schung geht, nicht an

einer Hochschule in Frage stellen? Undwenn die militärischen Forschungsauf-träge nur vernachlässigbare Größenord-nungen im Forschungsetat der Hoch-schulen erreichen, wäre es dann nichtein Leichtes, darauf ganz zu verzich-ten? Ist das Argument der Freiheit vonForschung und Lehre nicht genausovorgeschoben, wie der Vorwurf derGängelung durch linke Gruppierun-gen?

Militärforschung gerade an Hoch-schulen muss immer hinterfragt werden

dürfen. Oft geht es heute auch bei mili-tärischen Aufträgen in erster Linie umdas Geld für die eigene Foschung. DieFolgen dieser Forschung werden zu we-nig in Betracht gezogen. Wir sollten unshüten, derartige Forschung als etwasganz Normales anzusehen, das, wennwir es nicht erforschen, ja von anderenaufgegriffen werden wird.

Martin Pilgram, Gilching

Heft 4/14: Enigma

Etwas andereDenkmusterVielen Dank für die in-teressanten Testfragen!Der Ordnung halbermöchte ich aber an-merken, dass bei derIntelligenztest-Aufga-be 12 („Finde das

Wort, das nicht zu den anderen passt...“) die Frage (d) nicht eindeutig zu be-antworten ist:

„Berlin, Nürnberg, Stuttgart, Salz-burg“:

Salzburg fällt heraus, weil es die ein-zige nicht-deutsche Stadt ist. Aber Ber-lin wäre auch akzeptabel, denn es ist dieeinzige Staatshauptstadt. Nürnberg wä-re doppelt richtig, denn es ist die einzigeStadt in der Liste, die keine Landes-hauptstadt ist und die keine eigene Uni-versität hat (bzw. nur eine, die sie sichmit Erlangen teilt). Vermutlich würdeeinem Stuttgarter auch etwas einfallen,was seine Stadt von den anderen ab-hebt.

Man kann nur hoffen, dass die Aus-werter solcher Intelligenztests vorsich-tig sind und nicht Probanden als unin-telligent abstempeln, die in Wirklichkeitnur etwas andere Denkmuster als dieAuswerter haben.

Professor Dr. Ulrich K. Deiters, Universität zuKöln

Zustimmungund Widerspruch

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5|14 Forschung & Lehre B Ü C H E R 381

B Ü C H E R Ü B E R

W I S S E N S C H A F T

Monika Dommann: Autorenund ApparateDie Geschichte des Copyrights im

Medienwandel. S. Fischer Verlag,

Frankfurt a.M. 2014, 432 Seiten,

24,99 €.

Ludwig Huber u.a. (Hg.): For-schendes Lehren im eigenenFachScholarship of Teaching and Lear-

ning in Beispielen. W. Bertels-

mann Verlag, Bielefeld 2014,

284 Seiten, 34,90 €.

Diana E. Krause (Hg.): Kreativität,Innovation, EntrepreneurshipSpringer Gabler, Heidelberg

2014, 395 Seiten, 26,99 €.

Reinhard Kreckel / Karin Zimmer-

mann: Hasard oder LaufbahnAkademische Karrierestrukturen

im internationalen Vergleich. Aka-

demische Verlagsanstalt, Leipzig

2014, 277 Seiten, 26,- €.

Dieter Lenzen: Bildung stattBologna!Ullstein Buchverlage, Berlin 2014,

109 Seiten, 9,99 €.

Christian Meier: Der Historikerund der ZeitgenosseEine Zwischenbilanz. Siedler Ver-

lag, München 2014, 224 Seiten,

16,99 €.

Marcus Twellmann (Hg.): Nicht-wissen als RessourceNomos Verlag, Baden-Baden

2014, 179 Seiten, 29,- €.

Jochen Hörisch, Uwe Kammann

(Hg.): Organisierte PhantasieMedienwelten im 21. Jahrhundert

– 30 Positionen. Wilhelm Fink Ver-

lag, Paderborn 2014, 302 Seiten,

24,90 €.

Ute Symanski: Uni, wie tickstDu?Eine exemplarische Erhebung von

organisationskulturellen Merkma-

len an Universitäten im Zeitalter

der Hochschulreform. Rainer

Hampp Verlag, München und Me-

ring 2013, 296 Seiten, 29,80 €.

Lesen undlesen lassen

Diese herausgegriffenen Beispielezeigen recht typisch die Herangehens-weise Flashars, von der gerade ideen -

geschichtlich orientierteLeser einen großen Ge-winn haben. Hellmut Flashar: Aristoteles.

Lehrer des Abendlandes. Ver-

lag C.H. Beck, München

2013, 416 Seiten, 26,95 €.

Professor Dr. Christoph Horn,

Universität Bonn

Ambivalent

Nach Web 2.0 oder Social Media istBig Data zu einem neuen Trend-

begriff geworden, dessen Definition al-lerdings vage ist. Die Dimensionen, diehinter diesem kulturellen, technologi-schen und wissenschaftlichen Phäno-men stecken, sind gewaltig. In Beiträgenund Interviews verschiedener Wissen-schaftler, Journalisten und Big Data-Praktikern wird im vorliegenden Buchein Eindruck davon vermittelt, was mitBig Data alles machbar ist. In vielen An-wendungsbereichen vom Konsumver-halten bis hin zur Forschung werdengigantische Datensammlungen mit Soft-ware nach Mustern durchsucht, um da-raus neue Schlüsse zu ziehen. In derWissenschaft vollzieht sich dadurch eingrundlegender Wandel, etwa wenn Geis-teswissenschaften zu Digital Humanitieswerden. Im Buch werden jedoch nichtnur die Möglichkeiten von Big Data auf-gezeigt, sondern auch ethische Heraus-forderungen, Risiken und Auswirkungendiskutiert. Es sind u.a. Fragen des Zu-gangs, der Rechte des Einzelnen, derKosten und nicht zuletzt des „Wissens,ohne zu verstehen“, die kritisch beleuch-tet werden, so dass die Ambivalenz vonBig Data deutlich wird. Die Beiträgespiegeln in vielfältigen Facetten das Fürund Wider im aktuellen Big-Data-Dis-

kurs. Big Data. Das neue Verspre-

chen der Allwissenheit, Redak-

tion: H. Geiselberger und T.

Moorstedt, Suhrkamp Verlag,

Berlin 2013, 309 Seiten, 14,- €.

Ina Lohaus

Höchst gelehrt undbestens lesbar

In der Aristoteles-Forschung ist Hell-mut Flashar, emeritierter Gräzist aus

München, besonders für die Herausgabedes Bandes in der Ueberweg-Reihe (Äl-tere Akademie—Aristoteles—Peripatos:1983/22004) in Erscheinung getreten.Nun legt er mit seiner Monographie eineebenso gelehrte, aber weitaus lesbarereGesamtdarstellung des Aristoteles vor.Das glänzend geschriebene Buch setztseine Akzente komplementär zu denvorhandenen Einführungen (besondersvon O. Höffe und von Ch. Rapp). Wäh-rend diese Aristoteles eher aus einer sys-tematisch-philosophischen Perspektivebetrachten, gibt Flashar der Biographieund den Kontextbedingungen des Aris-toteles breiteren Raum und ordnet seineepochalen Leistungen – in Ethik, Politik,Rhetorik, Poetik, Logik, Metaphysik,Kosmologie, Psychologie und Biologie –eher in einen kultur- und geistesge-schichtlichen Rahmen ein. Auch dieTextüberlieferung und die Wirkungsge-schichte erhalten eine größere Aufmerk-samkeit.

Einige Beispiele für die Besonderhei-ten von Flashars Darstellung: In derFrage des Lehrer-Schüler-Verhältnissesvon Aristoteles und Alexander dem Gro-ßen vermeidet er sowohl eine stilisie-rende Ausgestaltung als auch einenMinimalismus und betont den zentralenWert der Homer-Lektüre. Mit Blick aufdie Textüberlieferung hält er die be-rühmte „Keller-Anekdote“ (wonach dieesoterischen Schriften halb vergessen ineinem Keller in Skepsis gelegen habensollen) für grundsätzlich plausibel. Vonder aristotelischen Freundschaftsideeaus schlägt Flashar etwa einen Bogen zuCiceros Laelius, um so den wirkungsge-schichtlichen Kontext zu beleuchten. Beiseiner Darstellung der öffentlichen Er-ziehung beschreibt Flashar auch die Be-deutung der Musik und schlägt von dortaus eine Brücke zur Psychoanalyse beiBreuer und Freud. Und am Beispiel des„glatten Hais“ sowie am Interesse fürTiercharaktere zeigt Flashar Aristoteles’erstaunliche Empirienähe auf.

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382 R E C H T Forschung & Lehre 5|14

AußerplanmäßigerProfessor

O hne Erfolg blieb vor dem OVGNordrhein-Westfalen der Antrag

eines außerplanmäßigen Professors aufZulassung der Berufung. Zuvor wardieser bereits mit seiner Klage gegen dieRücknahme der ihm verliehenen Be-zeichnung „außerplanmäßiger Professor“vor dem VG Köln gescheitert. Aufgrundder Annahme von Geld für die Über-nahme von Promotionskandidaten warder Kläger in der Vergangenheit rechts-kräftig zu einer zur Bewährung ausge-setzten Freiheitsstrafe von 11 Monatenwegen Bestechlichkeit verurteilt worden.Daraufhin wurde dem Kläger die ur-sprünglich durch die medizinische Fa-kultät der beklagten Hochschule verlie-hene Bezeichnung „außerplanmäßigerProfessor“ nach Beschluss des Fachbe-reichsrats durch eine entsprechende Ver-fügung des Dekans der medizinischenFakultät wieder entzogen. Das Gerichtmacht in seiner Entscheidung deutlich,dass die auf Grundlage der geltendenFakultätsordnung vorgenommene Rück-nahme wegen Unwürdigkeit keinen Be-denken begegnet. Das abgeurteilte Ver-gehen der Bestechlichkeit stehe in einemunmittelbaren Zusammenhang mit demWirken des Klägers bei der Beklagtenund stelle eine nachhaltige Störung desWissenschaftsbetriebes der Beklagtendar. Die Rücknahmeentscheidung sei in-sofern ermessensfehlerfrei getroffen wor-den. Ohne Erfolg blieb zudem die vomKläger geltend gemachte Unzuständigkeitdes Fachbereichs für die Rücknahme.Nach nordrhein-westfälischem Hoch-schulgesetz erfülle der Fachbereich alsorganisatorische Grundeinheit für seinGebiet die Aufgaben der Hochschule,so das Gericht. Dabei handle er durchseine Organe, nämlich den Dekan undden Fachbereichsrat. Die Beschlussfas-sung über die Entziehung der Bezeich-nung „außerplanmäßiger Professor“ habehier folglich dem Fachbereichsrat alsactus contrarius zu dessen Zuständigkeitfür die Verleihung oblegen.

OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom

27.02.2014, Az.: 6 A 274/12

Bewerbungsverfahren

M it Erfolg hat sich eine Bewerbe-rin um eine Professorenstelle in

Berlin gegen die verwaltungsgerichtlicheVersagung von Eilrechtsschutz vor demBVerfG gewehrt. Das VG Berlin hattezuvor entschieden, dass ein Bewerberum eine Professorenstelle, der über die

endgültige Ablehnung seiner Bewerbungdurch die Hochschule informiert wor-den sei, diese Entscheidung spätestensbinnen Jahresfrist anzufechten habe,selbst wenn das Berufungsverfahrennoch nicht abgeschlossen sei und dengegen die Stellenbesetzung gerichtetenAntrag der Mitkonkurrentin deshalbabgelehnt. Die Antragstellerin hattesich Mitte 2011 um eine Professoren-stelle an einer Berliner Universität be-worben und erhielt bereits im Dezember2011 die Mitteilung durch die Universi-tät, dass ihre Bewerbung im weiterenVerfahren leider nicht mehr berück-sichtigt werden könne. Ende Oktober2012 legte die Antragstellerin gegen dasSchreiben Widerspruch ein, über dendie Universität allerdings nicht ent-schied. Nachdem eine andere Kandida-tin zwischenzeitlich auf die ausge-

schriebene Stelle berufen worden war,stellte die Antragstellerin im April 2013einen Eilantrag beim VG Berlin mitdem Ziel, eine Stellenbesetzung vorläu-fig zu untersagen. Das Gericht lehnteden Antrag mit der Begründung als un-zulässig ab, der Antragstellerin fehledas erforderliche Rechtschutzbedürfnis,da ihre Bewerbung bereits bestands-kräftig abgelehnt worden sei. Die sei-nerzeitige Mitteilung der Universitätvom Dezember 2011 sei aus Sicht einesobjektiven Empfängers als endgültigablehnende Entscheidung zu verstehengewesen, die mangels Rechtsbehelfsbe-lehrung innerhalb eines Jahres anzu-fechten gewesen sei. Dies gelte unab-

hängig davon, ob das Be-werbungsverfahren mögli-cherweise erst zu einemdeutlich späteren Zeitpunktendgültig abgeschlossenworden sei. Die Entschei-dung wurde zunächst durchdas OVG Berlin-Branden-burg bestätigt. Das BVerfGtrat dieser Auffassung nunentgegen. Die angegriffenenEntscheidungen verstoßendanach durch ihre Ausle-gung der Mitteilung vomDezember 2011 als unan-fechtbarer Verwaltungsaktgegen die effektive Rechts-schutzgarantie. Es sei nichtersichtlich, wieso sich dieBewerberin nicht auf denGrundsatz verlassen durfte,wonach Rechtschutz erstnach vollständigem Ab-schluss des Verfahrensdurch die Mitteilung über

die Erteilung des Rufes an die unterle-genen Mitbewerber zu erwirken sei.Das BVerfG hat die Sache zur erneutenEntscheidung an das Verwaltungsgerichtzurückverwiesen.

BVerfG, Beschluss vom 12.01.2014, Az.: 1 BvR

3606/13

Sven Hendricks

Entscheidungen

L E S E R S E RV I C E

Die Entscheidungen der Rubrik

„Recht“ können in vollem

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Forschung & Lehre,

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5|14 Forschung & Lehre S T E U E R R E C H T 383

Entfernungspauschale

Nach § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 EStGkönnen Aufwendungen des Ar-

beitnehmers für Wege zwischen Woh-nung und Arbeitsstätte als Werbungs-kosten bei den Einkünften aus nicht-selbstständiger Tätigkeit abgezogen wer-den, wobei für jeden Arbeitstag, andem der Arbeitnehmer die Arbeitsstätteaufsucht, eine Entfernungspauschalefür jeden vollen Kilometer von 30Cent angesetzt werden kann. Für dieEntfernungspauschale ist die kürzesteStraßenverbindung zwischen Wohnungund Arbeitsstätte maßgebend. Eine an-dere als die kürzeste Straßenverbindungkann allerdings dann zugrunde gelegtwerden, wenn diese offensichtlich ver-kehrsgünstiger ist und vom Arbeitneh-mer regelmäßig benutzt wird. Dies giltauch dann, wenn eine solche kürzereStrecke über eine Bundesstraße führt,die nur von Fahrzeugen befahren wer-den kann, deren durch die Bauart be-stimmte Höchstgeschwindigkeit mehrals 60 km/h beträgt. Denn die kürzesteStraßenverbindung ist unabhängig vomtatsächlich benutzten Verkehrsmittelfür alle Fahrzeuge einheitlich zu be-stimmen.

Die Konsequenz ist, dass bei solchenStraßenverbindungen wie im vorliegen-den Fall der Steuerpflichtige mit demMoped diese Straße nicht nutzen konn-te und daher eine Strecke zwischenWohnung und Arbeitsstätte von 27 kmbenötigte, da der mautpflichtige Tunnel,der nur 9 km Strecke betrug, ebennicht für das Moped zugelassen war.Doch auch in einem solchen Fall mussdas Finanzamt nur die 9 km als diekürzeste Straßenverbindung anerken-nen. Diese Auslegung entspricht auchdem Vereinfachungsgedanken, der jeg-licher Pauschalierung innewohnt. Wür-de man den Begriff der „Straßenverbin-dung“ zwischen Wohnung und Arbeits-stätte von dem vom Steuerpflichtigenbenutzten Verkehrsmittel abhängig ma-chen, so hätte dies umfangreiche Er-mittlungen der Finanzbehörde bzw. derFinanzgerichte zur Folge. Die vom Ar-beitnehmer tatsächlich benutzte Stra-ßenverbindung ist nur dann verkehrs-

günstiger als die kürzeste Straßenver-bindung, wenn mit ihrer Benutzung ei-ne Zeitersparnis oder sonstige Vorteileaufgrund von Streckenführung, Schal-tung von Ampeln usw. verbunden sind.

Bundesfinanzhof, Urteil vom 24.9.2013

– VI R 20/13

Gewinnerzielungs -absicht

B ei der Ermittlung des Gesamtbe-trags der Einkünfte im Sinne des

§ 2 Abs. 3 EStG sind positive und ne-gative Einkünfte nur dann anzusetzen,wenn im Rahmen der jeweiligen Ein-kunftsart die Absicht besteht, auf Dauergesehen nachhaltige Überschüsse zu er-zielen. Die Erzielung von Einkünftenbei selbstständiger Tätigkeit gemäß § 18EStG setzt eine auf Vermögensmehrunggerichtete freiberufliche oder sonstigeselbstständige Tätigkeit voraus (z.B. Tä-tigkeit eines Wissenschaftlers oderKünstlers). Die Tätigkeit muss auf dieErzielung positiver Einkünfte gerichtetsein und von einer entsprechenden Ab-sicht begleitet sein. Nach Rechtspre-chung des Bundesfinanzhofs können in

einer Anfangszeit entsprechende Ver-luste eingebracht werden, wobei von ei-ner Anlaufzeit von ca. fünf Jahren aus-gegangen werden kann. Dieser Grund-satz gilt auch bei der Tätigkeit einesKünstlers oder Schriftstellers. Auch beidiesen ist bei der Totalgewinnprognosedavon auszugehen, dass sich positiveEinkünfte erst nach einer längeren An-laufzeit erzielen lassen. Die Gewinn -erzielungsabsicht ist also eine innereTatsache. Dauernde Verluste sind zwarein Indiz gegen eine solche Gewinner-zielungsabsicht. Es ist allerdings zu be-denken, dass bei künstlerischer Tätigkeit

die Grundsätze, die für ge-werbliche Betriebe gelten,nicht ohne weiteres übertragenwerden können. Hier ist daspersönliche Motiv der Betäti-gung allgegenwärtig. Zu denBesonderheiten gehört, dasseine planmäßige Betriebsfüh-rung, Marktpreise und einenachprüfbare Kalkulationnicht wesensmäßig sind. Inso-fern hat eine Gesamtwürdi-gung im Einzelfall zu erfolgen.Im vorliegenden Fall verneintedas Gericht die Gewinnerzie-lungsabsicht, da die Steuer-pflichtige über die Jahre regel-mäßig zwar an Ausstellungenteilgenommen hatte, über einAtelier verfügte und laufendneue Kunstwerke schaffte,aber trotz jahrelanger Verlustekeine ausreichenden Vermark-tungsbemühungen ersichtlichwaren. Trotz der Verlustenahm die Klägerin durch-

schnittlich an ein bis zwei Ausstellungenjährlich teil, wies aber lediglich aufihrer Website auf ihre Bilder hin. Au-ßerdem kam dazu, dass nicht diekünstlerische Tätigkeit, sondern die be-rufliche Tätigkeit als angestellte Ärztindie Existenzgrundlage der Familie bil-dete.

Für die Praxis bedeutet dies, dassbei der Darlegung der Gewinnerzie-lungsabsicht bei Künstlern Schwierig-keiten darin bestehen, wenn die künst-lerische Tätigkeit neben einem nichtkünstlerischen Beruf ausgeübt wird undderen Existenz anderweitig gesichertist.

Thüringer Finanzgericht, Urteil vom

21.11.2013 – 2 K 728/11 – rechtskräftig

Birgit Ufermann

Steuerrechtaktuell

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384 K A R R I E R E - P R A X I S Forschung & Lehre 5|14

W alter Mischel, Pro-fessor für Psycholo-

gie in Harvard, Stanford undan der Columbia-Universitätin New York, interessiertesich in den späten 1960erund frühen 1970er Jahren fürdie Frage, ob Kinder im Vor-schulalter und frühen Schul-alter fähig sind, auf Beloh-nungen zu warten. Dazuführte er eine große Serievon experimentellen Studiendurch, die heute als„Marshmallow-Experimente“berühmt sind.

Marshmallow- Experiment

In einem typischen Marsh -mallow-Experiment wurden

Kinder im Alter von vier bissechs Jahren mit folgenderEntscheidungssituation kon-frontiert: Vor dem Kind lagauf einem Tisch einMarshmallow. Der Versuchs-leiter teilte dem Kind mit,dass er für eine andere Auf-gabe den Raum verlassenmüsse. Sollte das Kind dasMarshmallow essen wollen,dann solle es mit einer Klin-gel nach dem Versuchsleiterklingeln. Der Versuchsleiterkäme dann sofort zurück,und das Kind könnte dasMarshmallow essen. Sollteder Versuchsleiter aber zu-rückkommen, bevor das Kindklingelt, dann würde dasKind vom Versuchsleiter

noch ein zweites Marshmal-low bekommen.

Selbstkontrolle undWillenskraft

Walter Mischel wollte mitdieser Versuchsanordnungprüfen, in welchem Alter Kin-der lernen, die Zukunft inihre Handlungen einzukalku-lieren und auf eine erstre-benswerte Belohnung in derZukunft zu warten. Letztlichist das die Frage, wann KinderStrategien für ein in die Zu-kunft gerichtetes Handeln ent-wickeln können, was eineGrundvoraussetzung für Ge-duld ist. Ein solches Handelnsetzt Selbstkontrolle und Wil-lenskraft voraus. Weil Selbst-kontrolle und Willenskraftaber an sich schwer zu mes-sen sind, suchte Mischel nacheiner Aufgabe, in der ein Nä-herungsmaß dafür gefundenwerden konnte. Das Marsh -mallow-Experiment ermög-lichte ein solches Maß, näm-lich den Zeitraum, den einKind warten konnte, bevor esdie Klingel betätigte, um daserste Marshmallow zu essen.Die unterschiedlichen Warte-zeiten wurden von Mischelals Maß für Geduld undSelbstkontrolle interpretiert.Nachfolgeuntersuchungen mitdenselben Kindern mehrereJahre und teilweise Jahrzehntespäter brachten dann einenZusammenhang zwischendem Verhalten eines Kindesund seiner Entwicklung imJugend- und Erwachsenenal-ter ans Licht. In den Studienvon Walter Mischel und inanderen Längsschnittstudienzeigte sich, dass das Ausmaßan Geduld und Selbstkontrol-le in der Kindheit eine be-merkenswerte Vorhersage-kraft für den weiteren Le-bensweg hat. Demnach treffenauf Kinder, die im Alter vonvier oder fünf Jahren geduldigauf eine zweite Belohnung(wie ein zweites Marshmal-low) warten können, anstattnur eine Belohnung sofort zunehmen, im Erwachsenenalterim Durchschnitt folgendeAus sa gen zu:

– Sie sind besser ausgebildetaufgrund besserer Noten inder Schule und einem län-geren Durchhaltevermögenin langjährigen Ausbil-dungsprogrammen.

– Sie haben bessere Berufs-chancen und damit ein hö-heres Einkommen, was sieseltener in finanzielleSchwierigkeiten bringt.

– Sie bekommen seltener un-gewollt Kinder und sind imErwachsenenalter wenigerhäufig Alleinerzieher.

– Sie kommen mit geringererWahrscheinlichkeit mit demGesetz in Konflikt.

– Sie leiden seltener unterSuchtverhalten, wie Spiel-sucht, Alkoholismus oderDrogenabhängigkeit.

– Sie haben allgemein einenbesseren Gesundheitszu-stand.

Natürlich treffen dieseAussagen nicht notwendiger-weise in jedem einzelnenFall zu, sondern es handeltsich hier um Aussagen, ob ei-ne bestimmte Eigenschaftoder ein bestimmtes Verhal-ten im Erwachsenenaltermehr oder weniger wahr-scheinlich anzutreffen ist,wenn ein Mensch als Kindgeduldig warten konnte.Selbstverständlich sind nebender Geduld noch andereFaktoren, wie die Intelligenzoder der familiäre Hinter-grund, für den Lebensweg ei-nes Menschen und eine guteEntwicklung sehr bedeutsam.Jedoch spielt Geduld eine er-staunlich große Rolle, undsie kann Intelligenz oder un-günstige familiäre Rahmen-bedingungen teilweise erset-zen. Ausdauer führt also häu-fig zum Ziel. Oder wie einpersisches Sprichwort sagt:„Geduld ist ein Baum mitbitteren Wurzeln, der süßeFrüchte trägt.“ Warten zukönnen und ausdauernd eingrößeres Ziel (etwa eine grö-ßere Belohnung) in der Zu-kunft anzustreben, bedeutetzuallererst (bitteren) Verzichtauf die schnelle Befriedigungmit einer kleineren Beloh-nung. Nur daraus kann der

Die Entdeckungder GeduldWarum Ausdauer in derForschung wichtig ist

| M A T T H I A S S U T T E R | Ob der Menschsich selbst und seine Impulse unter Kontrolle hat, kann fürden Erfolg im Beruf von großer Bedeutung sein. Ist es bes-ser, heute zu verzichten, um morgen mehr zu bekommen?Ein Verhaltensökonom gibt Antworten.

AU TO R

Matthias Sutter, Professor für Experimentelle Wirt-

schaftsforschung, European University Institute Florenz,

Universität zu Köln und Universität Innsbruck

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langfristige (süße) Erfolg er-wachsen. In einem Experi-ment in Tiroler Schulen ma-ßen wir Geduld, indem dieJugendlichen zwischen zehnund 18 Jahren etwa zwischeneinem Betrag von zehn Euroheute und elf Euro in dreiWochen wählen konnten. Ju-gendliche, die auf den größe-ren Betrag warteten, warenweniger häufig Raucher, spar-ten mehr Geld von ihremverfügbaren Taschengeld, hat-ten bessere Schulnoten undwaren eher gewillt, nach derMatura (=Abitur) eine Hoch-schulausbildung zu beginnen.Der letztere Zusammenhangführt uns direkt in den aka-demischen Bereich.

Ausdauer in der Wissenschaft

Geduld ist auch für Karrierenim akademischen Bereichwichtig. Walter Mischel selbstliefert ein gutes Beispiel da-für. Wenn er nicht die Geduldund Ausdauer gehabt hätte,seine ursprünglichen Proban-den – die vierjährigen Kinder– über mehrere Jahre undJahrzehnte zu begleiten undihre Entwicklung in schuli-scher, gesundheitlicher undspäter beruflicher Hinsicht

zu verfolgen, dann wärenuns die oben beschriebenenZusammenhänge möglicher-weise bis heute nicht be-kannt. Es liegt auf der Hand,dass ein solches Forschungs-programm Geduld und Aus-dauer benötigt, also nicht fürden schnellen (Publikations-)Erfolg geeignet ist. Es ist na-türlich so, dass für ein lang-fristig ausgerichtetes For-schungsprogramm, das diesüßen Früchte in der Zukunfttragen soll, auch die notwen-digen Rahmenbedingungenvorliegen müssen. Dazu ge-hört in erster Linie ein lang-fristiger Vertrag an einer For-schungseinrichtung und einesolide Grundausstattung, umdie langfristigen Projekte fi-nanzieren und damit durch-führen zu können. An bei-dem mangelt es den jungenForschern heute sehr häufig,was einen großen Nachteilfür die Verfolgung langfristi-ger Forschungsprojekte dar-stellt. Für eine gute Karrierein der akademischen Weltmuss man nicht nur guteIdeen für gute Projekte ha-ben, sondern auch einenlangfristigen Vertrag, um mit-tel- und langfristige For-schungsprogramme über

mehrere Jahre überhaupt er-folgversprechend angehen zukönnen.

Ganz allgemein gespro-chen befinden sich jungeForscher deshalb häufig ineinem Dilemma, wie man beider „Jagd“ von einem befris-teten Vertrag zum nächstenein langfristiges Forschungs-programm überhaupt auf dieBeine stellen kann undgleichzeitig kurzfristig die ei-genen Projekte publizierenkann, um den nächsten Ver-trag zu bekommen. Das kannim Zweifelsfall dazu führen,dass gute Ideen, die mehrZeit bräuchten, gar nicht erstverfolgt werden. Dass das ei-nen großen Verlust an Wis-sen für unsere Gesellschaftdarstellen kann – und auchdie individuellen Kosten derUngeduld sehr hoch seinkönnen –, lässt sich vielleichteinfach dadurch veranschau-lichen, wenn man sich vor-stellt, dass Walter Mischelein Doktorand gewesen wäre

zu Beginn seiner Arbeit, derdanach keine akademischeStelle gefunden und deshalbdie eingangs beschriebenenZusammenhänge nie gefun-den hätte.

Die Voraussetzungen,auch langfristige Forschungs-programme in einem frühenStadium der Karriere verfol-gen zu können, sind dannrelativ günstig, wenn jungeForscher in bestehenden,langfristig eingerichteten For-schungseinheiten mitarbeitenkönnen. Unter solchen Be-dingungen ist es nämlichleichter möglich, die langfris-tigen Ideen und Projekteumzusetzen, selbst wennman nach einigen Jahren sei-nen Arbeitsplatz wechselt.Wenn am alten Ort die For-schungseinheit weiter be-steht, kann man in vielenFällen dort noch gemeinsamweiter arbeiten, währendman an seinem neuen Orteine neue Infrastruktur auf-bauen kann, die die Bearbei-tung langfristiger Forschungs-programme erlaubt. Wennman dann am neuen Ortauch noch einen unbefriste-ten Vertrag hat, dann kannman mit noch mehr Geduldund Ausdauer die eigenenProjekte verfolgen und ver-bessern, was sich in der Re-gel auszahlt. Viele Kollegenhaben nach dem Erlangeneines unbefristeten Vertragsihre Forschungsprogrammestärker auf jene Fragen aus-gerichtet, die einen größerenAufwand zu ihrer Beantwor-tung erfordern und nicht ineinigen wenigen Monaten zubearbeiten sind. Das bedeutetalso nicht, dass man sich ineiner solchen Situation ent-spannt zurücklehnt, sondernmit Ausdauer und Geduldden Baum mit den bitterenWurzeln gießt, damit er süßeFrüchte trägt.

5|14 Forschung & Lehre K A R R I E R E - P R A X I S 385

L I T E R AT U RT I P P

Matthias Sutter. Die Entdeckung der Geduld –Ausdauer schlägt Talent. Ecowin, Salzburg. 2014.

ISBN: 978-3-7110-0054-5.

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Habilitationenund Berufungen

386 K A R R I E R E Forschung & Lehre 5|14

Communicator-Preis

Professor Dr. Onur Güntür-kün, Universität Bochum

Millennium-Technologie-preis

Professor Stuart Parkin,Max-Planck-Institut für Mi-krostrukturphysik in Halleund Universität Halle-Wit-tenberg

Abelpreis

Professor Jakow Grigorje-witsch Sinai, Princeton Uni-versity und Landau Institutfür theoretische Physik derrussischen Akademie derWissenschaften bei Moskau

Theodor-Frings-Preis

Dr. Christine Ganslmayer,Universität Nürnberg-Erlan-gen

Kurt-Schwabe-Preis

Professor Dr. Winfried Vo-nau, Dipl. Chem. KristinaAhlborn, Dipl.-Ing. FrankGerlach, Kurt-Schwabe-In-stitut für Mess- und Sensor-technik MeinsbergDr. Wolfgang Triller, Berg-mann Gruppe

Otto-Warburg-Medaille

Professor Rudolf Jaenisch,Whitehead Institut für Biolo-gische Forschung und Mas-sachusetts Institute of Tech-nology (MIT)

Heidelberger Förderpreisfür klassisch-philologischeTheoriebildung

Dr. Sebastian Matzner, Uni-versity of Oxford

Hessischer Hochschulpreisfür Exzellenz in der Lehre

Professor Dr. Maud Zitel-mann, FachhochschuleFrankfurt am Main

Wissenschaftspreis derDeutschen Phytomedizini-schen Gesellschaft e.V.

Professor Dr. Uwe Conrath,RWTH Aachen

All European AcademiesMadame de Staël Prize forCultural Values

Professor Luisa Passerini,Universität Turin

Deutscher Förderpreis fürSchmerzmedizin

Professor Dr. Harmut Göbel,Schmerzklinik Kiel

Erasmus Medaille derAcademia Europaea

Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. KurtMehlhorn, Max-Planck-In-stitut für Informatik, Saar-brücken

Ernst-Jünger-Preis fürEntomolo gie

Professor Dr. Konrad Dett-ner, Universität Bayreuth

Martin Warnke-Medaille

Professor Dr. Michael Hag-ner, ETH Zürich

Dr. Leopold Lucas-Preis

Professor Dr. Dr. h. c. mult.Peter Schäfer, PrincetonUniversity

Philosophie undGeschichte

Prof. Dr. Christoph Horn,Universität Bonn, hat einenRuf an die Universität Tübin-gen auf eine W3-Professurfür Philosophie der Antikeerhalten.

Dr. Frank Jacob, UniversitätWürzburg, hat einen Ruf andie City University of NewYork/USA auf eine tenure-track Professur für Geschich-te mit dem SchwerpunktWelt- und Globalgeschichteab 1500 angenommen.

Dr. Yvonne Kleinmann, Uni-versität Halle-Wittenberg,wurde zur Professorin fürOsteuropäische Geschichteernannt.

Prof. Dr. Marcus Popplow,Universität Augsburg (Vertre-tungsprofessur), hat einenRuf an die Technische Uni-versität Braunschweig auf ei-ne W2-Professur für NeuereGeschichte/Wissenschafts-und Technikgeschichte abge-lehnt und einen Ruf an dieTechnische Universität Ber-lin auf eine W2- Professurfür Technikgeschichte ange-nommen.

Prof. Dr. Roland Wenzlhue-mer, Universität Innsbruck/Österreich, hat einen Ruf andie Universität Heidelbergauf eine W3-Professur fürNeuere Geschichte mit demSchwerpunkt des 19. und 20.Jahrhunderts angenommen.

Gesellschafts -wissenschaften

Dr. Michael Häfner, Univer-sität Utrecht/Niederlande,hat einen Ruf an die Univer-sität der Künste Berlin auf

eine W2-Professur für Psy-chologie/Kommunikations-psychologie angenommen.

Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber, HochschuleRhein-Waal, hat einen Rufan die Universität Hamburgauf eine W2-Professur fürErziehungswissenschaft un-ter besonderer Berücksichti-gung der Pädagogik bei Be-einträchtigung des Hörenserhalten.

Prof. Dr. Betina Hollstein,Universität Hamburg, hatden Ruf an die UniversitätBremen auf eine W3-Profes-sur für Soziologie (Qualitati-ve Methoden empirischerSozialforschung und Mikro-soziologie) angenommen.

Prof. Dr. Kerstin Mayrber-ger, Universität Augsburg,hat einen Ruf an die Univer-sität Hamburg auf eine W2-Professur für Lehren undLernen an der Hochschuleerhalten.

PD Dr. Heinz-Günter Mi-cheel, Universität Münster,wurde zum W2-Universitäts-professor für Erziehungswis-senschaft ernannt.

Jun.-Prof. Dr. Kathia Serra-no-Velarde, Universität Hei-delberg, hat einen Ruf an dieUniversität Heidelberg auf ei-ne W3-Professur für Politi-sche Soziologie mit demSchwerpunkt Kultur-, Insti-tutionen- und Organisations-soziologie des Dritten Sek-tors erhalten.

Prof. Dr. Andreas Vasilache,Universität Bielefeld, hat ei-nen Ruf an die UniversitätHeidelberg auf eine W3-Pro-fessur auf Zeit für Transcul-tural Studies with a focus on

Preise

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5|14 Forschung & Lehre K A R R I E R E 387

Prof. Dr. Daniel Mark Eber-hard, Universität Augsburg,hat ab dem Sommersemester2014 eine Gastprofessur fürMusikpädagogik an der Uni-versität der Künste in Berlininne.

PD Dr. Jochen Griesbach,Universität Würzburg, wurdedie Lehrbefugnis für dasFachgebiet Klassische Ar-chäologie erteilt.

PD Dr. Oliver Hahn, Bun-desanstalt für Materialfor-schung und -prüfung (BAM)Berlin und Technische Uni-versität Berlin, hat einen Rufan die Universität Hamburgauf eine W2-Professur fürNaturwissenschaftliche Ma-terialanalyse mit demSchwerpunkt auf Manuskrip-ten angenommen.

Prof. Dr. Christine Hanke,BTK Hamburg – Hochschulefür Gestaltung, hat einen Ruf

an die Universität Bayreuthauf eine W3-Professur fürDigitale und audiovisuelleMedien angenommen undwird mit Wirkung zum1. April 2014 zur Universi-tätsprofessorin ernannt.

Dr. Elahe Haschemi Yekani,Leopold-Franzens-UniversitätGraz/Österreich, hat einenRuf an die Universität Flens-burg auf eine Junior-Profes-sur für Englische Literatur-wissenschaft angenommen.

Dr. Lars Koch, UniversitätSiegen, hat einen Ruf an dieUniversität Siegen auf eineW2-Professur auf Zeit fürNeuere Deutsche Literatur-wissenschaft/Medien abge-lehnt und einen Ruf auf eineOpen Topic Tenure TrackProfessur der TechnischenUniversität Dresden mit derDenomination Medienwis-senschaft und Neuere Deut-sche Literatur angenommen.

Asia and Europe sowie einenRuf an die Universität Biele-feld auf eine W2-Professurauf Zeit für Sozialwissen-schaftliche Europaforschungerhalten und den Ruf an dieUniversität Bielefeld ange-nommen.

Dr. Andrea Zoyke, Universi-tät Paderborn (z.Zt. Lehr-stuhlvertretung an der TUDortmund), hat einen Ruf andie Universität Hamburg aufeine Junior-Professur fürLehren und Lernen an derHochschule erhalten.

Philologie undKulturwissen-schaften

Dr. Ruth Bartholomä, Uni-versität Gießen, hat einenRuf an die Universität Frei-burg auf eine Junior-Profes-sur für Islamwissen schaft/Turkologie erhalten.

Dr. Ulrike Beisel, LancasterUniversity, hat einen Ruf andie Universität Bayreuth aufeine Junior-Professur fürKultur und Technik in Afrikaangenommen und wird mitWirkung zum 1. April 2014zur Juniorprofessorin er-nannt.

Dr. Thomas Boyken, Univer-sität Oldenburg, hat einenRuf auf eine Juniordozenturam Deutschen Seminar derUniversität Tübingen ange-nommen.

Dr. Katharina Brizi , Univer-sität Wien/Österreich (z.Zt.Berkeley Language Center,University of California/USA), hat einen Ruf an dieUniversität Freiburg auf eineProfessur für Mehrsprachig-keitsforschung aus linguisti-scher und soziolinguistischerPerspektive erhalten.

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388 K A R R I E R E Forschung & Lehre 5|14

Jun.-Prof. Dr. Genia Kostka,Frankfurt School of Finance& Management, hat einenRuf an die Universität Hei-delberg auf eine W3-Profes-sur für Transkulturelle Studi-en (Sinologie) – Wirtschaftund Gesellschaft Chinas undOstasiens abgelehnt.

Prof. Dr. Eckhard Leusch -ner, Universität Erfurt, hateinen Ruf an die UniversitätWürzburg auf eine W3-Pro-fessur für Neuere und Neues-te Kunstgeschichte erhalten.

Prof. Dr. Cornelia Ortlieb,Universität München, hat ei-nen Ruf an die UniversitätErlangen-Nürnberg auf eineW3-Professur für Verglei-chende Literaturwissenschaftin Verbindung mit NeuererDeutscher Literaturgeschich-te angenommen.

PD Dr. Sigrid Ruby, Univer-sität Gießen, hat einen Rufan die Universität des Saar-landes auf die W3-Professurfür Kunstgeschichte ange-nommen.

PD Dr. Petra Schierl, Uni-versität Basel/Schweiz, habi-litierte sich, und es wurde ihrdie Lehrbefugnis für dasFach Klassische Philologieerteilt.

Prof. Dr. Guido Seiler, Uni-versität Freiburg, hat einenRuf an die Ludwig-Maximili-ans-Universität München aufeine Professur für Germanis-tische Linguistik angenom-men.

Dr. Anja Senz, UniversitätDuisburg-Essen, hat einenRuf an die Universität Hei-delberg auf eine Junior-Pro-fessur für TranskulturelleStudien (Sinologie) – Wirt-schaft und Gesellschaft Chi-nas und Ostasiens (mit Tenu-re Track) erhalten.

PD Dr. Susanne Tittlbach,Universität Bayreuth, hat ei-nen Ruf an die UniversitätBayreuth auf eine W3-Pro-

fessur für Sportwissenschaftangenommen und wird mitWirkung zum 1. April 2014zur Universitätsprofessorinernannt.

Rechts -wissenschaft

Univ.-Prof. Dr. Heike Jo-chum, Mag.rer.publ., Univer-sität Osnabrück, hat einenRuf an die Universität Trierauf eine Professur für Öffent-liches Recht, deutsches undinternationales Finanz- undSteuerrecht erhalten.

Prof. Dr. Hanno Kube, Uni-versität Mainz, hat einen Rufan die Universität Heidelbergauf eine W3-Professur fürÖffentliches Recht unter be-sonderer Berücksichtigung

des Finanz- und Steuerrechtsangenommen.

Prof. Dr. Michael Linde-mann, Universität Augsburg,hat einen Ruf an die Univer-sität Bielefeld auf eine W3-Professur für Strafrecht,Strafprozessrecht und Krimi-nologie angenommen.

PD Dr. Nina Nestler, Uni-versität Würzburg, hat einenRuf an die Universität Bay-reuth auf eine W3-Professurfür Strafrecht und Strafpro-zessrecht angenommen undwird mit Wirkung zum1. April 2014 zur Universi-tätsprofessorin ernannt.

PD Dr. Hannes Rösler,LL.M. (Harvard), Max-Planck-Institut für ausländi-

sches und internationalesPrivatrecht Hamburg, hat ei-nen Ruf an die UniversitätSiegen auf eine Professur fürBürgerliches Recht, Interna-tionales Privatrecht undRechtsvergleichung ange-nommen.

PD Dr. Stephanie Schieder-mair, Universität Leipzig,wurde zur Universitätspro-fessorin für Europarecht,Völkerrecht und ÖffentlichesRecht ernannt.

Prof. Dr. Jens M. Schubert,apl. Professor an der Leu-phana Universität Lüneburghat sich ergänzend an derUniversität Oldenburg habili-tiert und es wurde ihm dieLehrbefugnis für die FächerBürgerliches Recht, Arbeits-recht, Europäisches Rechtund Wirtschaftsrecht erteil

PD Dr. Katharina Uffmann,Universität Bayreuth, hat ei-nen Ruf an die UniversitätWitten/Herdecke auf eineWIFU-Stiftungsprofessur fürWirtschaftsrecht, Arbeits-recht und Recht der Famili-enunternehmen angenom-men.

Prof. Dr. Marc-Philippe Wel-ler, Universität Freiburg, hateinen Ruf an die UniversitätHeidelberg auf eine W3-Pro-fessur für Bürgerliches Recht,Handelsrecht, Internationa-les Privatrecht und Rechts-vergleichung angenommen.

Wirtschafts -wissenschaften

Gian Luca Gardini, Ph.D.,University of Bath/Großbri-tannien, hat einen Ruf an dieUniversität Erlangen-Nürn-berg auf eine W3-Professurfür International Businessand Society Relations mitSchwerpunkt Südamerikaangenommen.

Dr. Christoph Ihl, RWTHAachen, hat einen Ruf an dieTechnische Universität Ham-burg-Harburg auf eine W3-

FAQ K A R R I E R E

Kann ich meine Expertise auch im Ruhestand an der Hochschule einbringen?

Mit dem Eintritt in den Ruhestand bzw. mit der Emeri-tierung fallen die Dienstleistungsverpflichtungen desProfessors fort. Mithin sind der Professor im Ruhestandsowie der Emeritus nicht mehr verpflichtet, zu lehren,zu prüfen, zu forschen oder sich an den Selbstverwal-tungsaufgaben ihrer Hochschule zu beteiligen. Sie kön-nen aber von entsprechenden akademischen RechtenGebrauch machen. Insbesondere ist das Recht, Lehreanzubieten, weiterhin gewährleistet. Auch besteht prin-zipiell eine Prüfungsberechtigung, soweit die einschlägi-gen Prüfungsordnungen dies erlauben. Gleiches gilt fürdie Doktorandenbetreuung. Im Rahmen der Forschungkann auf die allgemein zugänglichen Einrichtungen derHochschule zurückgegriffen werden. Selbstverständlichist auch eine darüber hinausreichende Ressourcennut-zung in Absprache mit der Fakultät und/oder der Hoch-schule denkbar. Nicht selten ist ein Professor nach derZurruhesetzung auf dieser Basis verantwortlicher Trägereines Drittmittelprojektes. In diesem Falle erfolgt dieNutzung von Ressourcen sowie der Zugriff auf Finanz-mittel idealiter auf der Grundlage einer schriftlich fixier-ten Vereinbarung. Schließlich ist auch die Übernahmeeiner Lehrstuhlvertretung, etwa bis zur Wiederbesetzungder eigenen Stelle, oder – in einigen Ländern – die Be-kleidung einer so genannten „Seniorprofessur“ denkbar.Insgesamt bestehen mithin – und in der Praxis wird diesin vielen Fällen entsprechend gelebt – vielfältige Mög-lichkeiten, auch im Ruhestand fachliche Expertise zu-mindest unterstützend oder weiterhin voll verantwortlichan der Hochschule einzubringen.

Martin Hellfeier

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5|14 Forschung & Lehre K A R R I E R E 389

Professur für Unternehmer-tum angenommen.

Dr. Annette Kämpf-Dern,Technische UniversitätDarmstadt, hat einen Ruf andie HafenCity UniversitätHamburg auf eine W2-Pro-fessur für Projektentwicklungund Immobilienmanagementangenommen.

Prof. Dr. habil. Jürgen Karla,Hochschule Niederrhein, hateinen Ruf an die Jade Hoch-schule Wilhelmshaven aufeine Professur für Wirt-schaftsinformatik, insbeson-dere Digitale Medien, abge-lehnt und ein Bleibeangebotder Hochschule Niederrheinangenommen.

Dr. Menusch Khadjavi, Uni-versität Hamburg, hat einenRuf an die Universität zuKiel auf eine W1-Professurfür Wirtschaftsethik ange-nommen.

Dr. Florian Kunze, Universi-tät St. Gallen/Schweiz, hateinen Ruf an die UniversitätKonstanz auf eine W3-Pro-fessur für OrganisationalStudies angenommen.

Prof. Dr. Mario Larch, Uni-versität Bayreuth, hat einenRuf an die Universität Not-tingham/Großbritannien aufeine Professur für Internatio-nale Ökonomie (Chair in In-ternational Economics) ab-gelehnt und das Bleibeange-bot der Universität Bayreuthangenommen.

Prof. Dr. Dirk Neumann,Universität Freiburg, hat ei-nen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf ei-ne Professur für Wirtschafts-informatik abgelehnt.

Prof. Dr. Lars Norden, Eras-mus University, RotterdamSchool of Management/Nie-derlande, wurde mit Wir-kung zum 01.04.2014 zumFull Professor berufen undhat den Lehrstuhl für Ban-king und Finance an der

Rotterdam School of Ma-nagement (RSM), ErasmusUniversity erhalten. Er warvon März 2010 bis März2014 Associate Professor ander RSM und hat sich 2009an der Universität Mann-heim habilitiert.

Prof. Dr. Stefan Süß, Hein-rich-Heine-Universität Düs-seldorf, hat einen Ruf an dieMartin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg auf eineW3-Professur für Betriebs-wirtschaftslehre, insbesonde-re Personalwirtschaft undBusiness Governance, abge-lehnt.

Mathematik,Physik undInformatik

Prof. Dr. Moritz Diehl, Uni-versität Leuven/Belgien,wurde zum Professor für Sys-temtheorie an der Universi-tät Freiburg ernannt.

Prof. Dr. Nicolas Gauger,RWTH Aachen, hat einenRuf an die Technische Uni-versität Kaiserslautern aufeine W3-Professur für Scien-tific Computing angenom-men.

Dr. Olaf Ippisch, UniversitätHeidelberg, hat einen Ruf andie Technische UniversitätClausthal auf eine W2-Pro-fessur für WissenschaftlichesRechnen angenommen.

Prof. Dr. Christian D. Ott,California Institute of Tech-nology, Pasadena/USA, hateinen Ruf an die UniversitätHeidelberg auf eine W3-Pro-fessur für Theoretische As-trophysik abgelehnt.

Dr. Benjamin Rott, Pädago-gische Hochschule Freiburg,hat einen Ruf an die Univer-sität Duisburg-Essen auf ei-ne W1-Professur für Mathe-matik-Didaktik erhalten.

Prof. Dr. Christian Schroer,Technische Universität Dres-den, hat einen Ruf an die

Universität Hamburg auf ei-ne W3-Professur für X-rayNanoscience and X-ray Op-tics angenommen.

Prof. Dr. Michael Stingl,Universität Erlangen-Nürn-berg, hat einen Ruf an dieUniversität Erlangen-Nürn-

berg auf eine W3-Professurfür Mathematische Optimie-rung angenommen.

Prof. Dr. Tilo Wettig, Univer-sität Regensburg, hat einenRuf an die Universität Hei-delberg auf eine W3-Profes-

D R E I F R AG E N A N :

Dr. Hermann Cuntz,Bernstein Preis für Computational

Neuroscience 2013

Der Bernstein Preis ist einer der bestdotierten Nach-wuchsauszeichnungen in Deutschland. Was planen Siemit der Summe von 1,25 Mio. Euro?

Ich möchte mit meiner Gruppe Computermodelle entwi-ckeln, die die Struktur – also die Anatomie – von ausge-wählten neuronalen Schaltkreisen anhand von einfachenRegeln vorhersagt. Ich bin davon überzeugt, dass wirdann die Verschaltungsprinzipien – also wie einzelneNervenzellen miteinander verschaltet sind – und dieVerrechnungen, die in diesen Schaltkreisen stattfinden,besser verstehen werden.

Sie beschäftigen sich mit der Frage, welche Auswirkun-gen die Gestalt von Nervenzellen auf neuronale Schalt-kreise hat. Was bedeutet das konkret?

Die Gestalt der Nervenzellen spiegelt die Umsetzung desVerschaltungsplans wider. Die dünnen Verästelungen, an-hand derer einzelne Nervenzellen sich Signale von ande-ren Zellen verschaffen und sie an wieder andere Zellenweiterleiten, sind von der Evolution so gestaltet, dass sieihre Aufgaben auf bestmögliche Weise umsetzen. Zu die-sen Aufgaben gehören natürlich die korrekte Verschaltungim Schaltkreis und die Verrechnungen der Signale darin.Außerdem muss bei der Wahl der idealen Gestalt von Ner-venzellen auch z.B. die Kompaktheit des Schaltkreises be-rücksichtigt werden, um Platz und zelluläres Material zusparen. Diese Relationen können nur in entsprechendenComputermodellen ausgerechnet werden.

Welche Bedeutung hat digitales Handwerkszeug für IhreArbeit?

Im Laboralltag zeichnen wir anatomische Strukturenmit dem Computer nach, um sie in digitaler Form zu be-schreiben. Daraufhin entwickeln wir Algorithmen, dieunsere Vorstellung der Prinzipien umsetzen, von denenwir denken, dass sie für die Struktur im Schaltkreis rele-vant sind. Diese Computermodelle werden dann mit denursprünglichen anatomischen Daten verglichen und da-ran angepasst. Digitales Handwerkszeug ist also essentiellin der gesamten Durchführung des Projektes.

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390 K A R R I E R E Forschung & Lehre 5|14

sur für Technische Informa-tik abgelehnt.

Biologie, Chemie,Geowissen -schaften undPharmazie

Dr. Sonja-Verena Albers,Max-Planck-Institut für ter-restrische MikrobiologieMarburg, hat einen Ruf andie Universität Freiburg aufeine Professur für Mikrobio-logie angenommen.

PD Dr. Britta Brügger, Uni-versität Heidelberg, hat einenRuf an die Universität Hei-delberg auf eine W3-Profes-sur für Biochemie/Chemi-sche Biologie erhalten.

Dr. Kay Grünewald, Univer-sity of Oxford/Großbritan-nien, hat einen Ruf an dieUniversität Hamburg auf ei-ne W3-Professur für Struk-turbiologie der Viren (CSSB)angenommen.

Dr. Andrea Holzschuh, Uni-versität Würzburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Zoologie erteilt.

Dr. Johannes Kirchmair,University of Cambridge/Großbritannien und Eidge-nössische Technische Hoch-schule Zürich/Schweiz, hateinen Ruf an die UniversitätHamburg auf eine Junior-Professur für AngewandteBioinformatik angenommen.

PD Dr. Ottmar Kullmer,Universität Frankfurt amMain, habilitierte sich indem Fach Zoologie.

Dr. Michaela Müller-McNi-coll, Max-Planck-Institut fürmolekulare Zellbiologie undGenetik Dresden, hat einenRuf an die Universität Frank-furt am Main auf eine Ju-nior-Professur für RNA Re-gulation in Higher Eukaryo-tes angenommen.

Dr. Thomas Müller, Univer-sity of Maryland/USA, hat

Dr. Richard Splivallo, Uni-versität Göttingen, hat einenRuf an die Universität Frank-furt am Main auf eine Junior-Professur für Biochemie undBiotechnologie der Pilze –IPF (LOEWE) angenommen.

Dr. Stephan Wolf, Max-Planck-Institut für Polymer-forschung Mainz, hat einenRuf an die Universität Erlan-gen-Nürnberg auf eine Ju-nior-Professur für Werkstoff-wissenschaften (Biomimeti-sche Materialien und Prozes-se) angenommen.

Ingenieur -wissenschaften

Dr.-Ing. Steffen Bug, SMASolar Technology AG, hat ei-nen Ruf an die HessischeHochschule für Polizei undVerwaltung, Kassel, auf eineW2-Professur für Informati-onstechnik angenommen.

Dr. Christoph Eberl, Karlsru-her Institut für Technologie(KIT), hat einen Ruf an dieUniversität Freiburg auf eineProfessur für Mikro- undWerkstoffmechanik ange-nommen.

Dr.-Ing. Dietmar Kissinger,Universität Erlangen-Nürn-berg, hat einen Ruf an dieTechnische Universität Ber-lin auf eine Professur für In-tegrierte Breitband- undHöchstfrequenzschaltungenerhalten. Mit dem Aufgaben-gebiet verbunden ist die Lei-tung der Abteilung „CircuitDesign“ am Leibniz-Institutfür innovative Mikroelektro-nik (IHP)

Agrarwissen-schaften,Ernährungs -wissenschaften,Veterinärmedizin

Prof. Dr. Marc Hanewinkel,Eidgenössische Forschungs-anstalt Wald, Schnee undLandschaft Birmendorf/Schweiz, hat einen Ruf andie Universität Freiburg aufeine Professur für Forstöko-nomie und Forstplanung an-genommen.

Dr. rer. forest. Jochen Schön-gart, Universität Freiburg,wurde die Lehrbefugnis fürdas Fachgebiet Waldwachs-tum erteilt.

Humanmedizin

Prof. Dr. Thomas Brabletz,Universität Freiburg, hat ei-nen Ruf an die UniversitätErlangen-Nürnberg auf eine

einen Ruf an die UniversitätFrankfurt am Main auf eineRobert-Bosch-Junior-Profes-sur für Bewegungsökologieund Biodiversitätsschutz an-genommen.

Dr. Martina Schrallhammer,Universität Freiburg, wurdemit Wirkung zum 1. März2014 für die Dauer von vierJahren zur Junior-Professorinfür Mikrobiologie ernannt.

Dr. Judy Simon (PhD), Uni-versität Freiburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Ökosystemphysiologieerteilt.

FAQ R E C H T

Haben wissenschaftliche Mitarbeiter einenAnspruch auf Sonderurlaub?

Wissenschaftliche Mitarbeiter können nach Maßgabedes Tarifvertrags der Länder (TV-L) auf ihren Antrag hinaus dem Arbeitsverhältnis beurlaubt werden. Vorausset-zung hierfür ist, dass ein „wichtiger Grund“ die Beurlau-bung rechtfertigt und auf die Fortzahlung des monatli-chen Gehalts verzichtet wird. In der Praxis wird ein„wichtiger Grund“ regelmäßig bejaht, wenn z.B. eineVertretungsprofessur übernommen, ein vorübergehenderwissenschaftlicher Forschungsaufenthalt an einer aus-ländischen Universität absolviert oder eine vorüberge-hende Tätigkeit an einer in- oder ausländischen außer-universitären Forschungseinrichtung durchgeführt wer-den soll. Diese Tätigkeiten dienen der weiteren wissen-schaftlichen Qualifizierung des wissenschaftlichen Mit-arbeiters und sind daher prinzipiell berücksichtigungsfä-hig. Allerdings ist zu bedenken, dass ein Sonderurlaubnur dann gewährt werden wird, wenn dienstlicheGründe nicht entgegenstehen. Daher sollten wissen-schaftliche Mitarbeiter im Vorfeld eines Beurlaubungs-antrags rechtzeitig mit der vorgesetzten Professorin bzw.dem vorgesetzten Professor den Zeitpunkt und dieDauer der Beurlaubung besprechen sowie klären, inwie-weit eine Vertretung notwendig und möglich ist. Diesbetrifft insbesondere eine etwaige Vertretung der Aufga-ben in der Lehre. Ferner sollte darauf geachtet werden,dass die Universität schriftlich ein dienstliches Interesseam Sonderurlaub anerkennt. Dies ist ratsam, da nachMaßgabe des TV-L so gesichert werden kann, dass einetwaig anstehender Aufstieg in die nächst höhere Ge-haltsstufe nach der Wiederaufnahme des Arbeitsverhält-nisses nicht verzögert wird. Die Anerkennung desdienstlichen Interesses führt regelmäßig dazu, dass derZeitraum des Sonderurlaubs einer „ununterbrochenenTätigkeit“ im Arbeitsverhältnis gleichgestellt und damitals reguläre Stufenlaufzeit gewertet wird.

Wiltrud Christine Radau

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5|14 Forschung & Lehre K A R R I E R E 391

Prof. Dr. Tobias Moser, Uni-versität Göttingen, hat einenRuf an die Universität Frei-burg auf eine Professur fürPhysiologie erhalten

Dr. med. Tobias Müller, Uni-versität Freiburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Innere Medizin erteilt.

Dr. rer. nat. Irina Nazaren-ko, Universität Freiburg,wurde die Lehrbefugnis fürdas Fachgebiet MolekulareMedizin erteilt.

Prof. Dr. Franz-Josef Neu-mann, Universitäts-Herzzen-trum Freiburg/Bad Krozin-gen, hat einen Ruf an dieUniversität Freiburg auf dieBenedikt Kreutz Stiftungs-professur für Innere Medi-zin/Herz- und Kreislaufer-krankungen (SchwerpunktVersorgungsforschung) ange-nommen.

Dr. rer. nat. Panagiotis Papa-theodorou, Universität Frei-burg, wurde die Lehrbefugnisfür das Fachgebiet Pharma-kologie erteilt.

Dr. med. Torsten Prietzel,Universitätsklinikum LeipzigAöR, habilitierte sich, und eswurde ihm die Lehrbefugnisfür das Fach Orthopädie zu-erkannt.

Dr. med. Siegbert RichardRieg, Universität Freiburg,wurde die Lehrbefugnis fürdas Fachgebiet Innere Medi-zin erteilt.

PD Dr. med. Juri Ruf, Uni-versität Freiburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Nuklearmedizin erteilt.

Dr. Claudia Scholl, UniversitätUlm, hat einen Ruf an die Uni-versität Heidelberg (Medizini-sche Fakultät Heidelberg, ge-meinsame Berufung mit demDeutschen Krebsforschungs-zentrum) auf eine W3-Profes-sur für Angewandte Funktio-nelle Genomik erhalten.

Dr. phil. Dr.med. Kai Spie-gelhalder, Universität Frei-burg, wurde die Lehrbefugnisfür das Fachgebiet Psycholo-gie erteilt.

Dr. Antje Timmer, BIPS – In-stitut für Epidemiologie undPräventionsforschung Bre-men, hat einen Ruf an dieUniversität Oldenburg auf ei-ne W3-Professur für Epide-miologie und Biometrie ange-nommen.

Dr. Heinrich Vogel, Universi-tät Würzburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Medizinische Psycholo-gie erteilt.

PD Dr. med. Gerhard Wolf,Akademisches Lehrkranken-haus der LMU München, ha-bilitierte sich, und es wurdeihm die Lehrbefugnis für dasFachgebiet Pädiatrie erteilt.

Zahnheilkunde

PD Dr. med. dent. HenrikDommisch, UniversitätBonn, hat einen Ruf an dieCharité Berlin, Zentrum fürZahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde, auf eine Professurfür Parodontologie und dieLeitung der Abteilung für Pa-rodontologie und Synopti-sche Zahnmedizin sowie ei-nen weiteren Ruf an die Uni-versität Ulm in der Poliklinikfür Zahnerhaltung und Paro-dontologie auf eine Professurfür Parodontologie erhalten.

W3-Professur für Experimen-telle Medizin I mit demSchwerpunkt Molekulare Pa-thogeneseforschung ange-nommen.

Dr. med. Tonio Ball, Univer-sität Freiburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Experimentelle Neuro-chirurgie erteilt.

PD Dr. med. Paul MartinBansmann, Universität Wit-ten/Herdecke, habilitiertesich, und es wurde ihm dieLehrbefugnis für das FachRadiologie erteilt.

Dr. med. Astrid Bertsche,Universitätsklinikum LeipzigAöR, habilitierte sich, und eswurde ihr die Lehrbefugnisfür das Fach Kinderheilkun-de und Jugendmedizin zuer-kannt.

PD Dr. rer. nat. PhilippeCoulon, Universität Müns-ter, habilitierte sich in demFach Physiologie.

Dr. med. Daniela Föll, Uni-versität Freiburg, wurde dieLehrbefugnis für das Fachge-biet Innere Medizin erteilt.

Prof. Dr. rer. nat. HendrikFuchs, Charité – Universi-tätsmedizin Berlin, hat einenRuf an die Charité auf eineW2-Professur für Zielzellge-richtete Tumortherapie ange-nommen.

Prof. Dr. med. Dipl.-Phys.Dirk Hellwig, Universitäts-klinikum des Saarlandes, hateinen Ruf an die UniversitätRegensburg auf eine W2-Pro-fessur für Nuklearmedizinangenommen.

Dr. med. Anja NicoleHirschmüller, UniversitätFreiburg, wurde die Lehrbe-fugnis für das Fachgebiet Or-thopädie und Unfallchirurgieund Sportmedizin erteilt.

Dr. med. Willibald Hochhol-zer, Universität Freiburg,wurde die Lehrbefugnis für

das Fachgebiet Innere Medi-zin erteilt.

Dr. med. Gian Klaus JürgenKayser, Universität Freiburg,wurde die Lehrbefugnis fürdas Fachgebiet Pathologie er-teilt.

PD Dr. med. Beate ChristineKlimm, Krankenhaus Düren,Akad. Lehrkrankenhaus derRWTH Aachen, habilitiertesich an der Universität zuKöln, und es wurde ihr dieLehrbefugnis für das FachInnere Medizin und Häma-tologie und Onkologie er-teilt.

Prof. Dr. Peter Kohl, Imperi-al College London/Großbri-tannien, hat einen Ruf an dieUniversität Freiburg auf eineProfessur für ExperimentelleKardíovaskuläre Medizin er-halten.

Dr. med. Hasan Kulaksiz,Universität Freiburg, wurdedie Lehrbefugnis für dasFachgebiet Innere Medizinerteilt.

Prof. Dr. Angelika Lampert,Uniklinik RWTH Aachen,wurde zur W2-Universitäts-professorin für Neurophysio-logie ernannt.

PD Dr. Tsvetomir Loukanov,Sektion Kinderherzchirurgie,Klinik für Herzchirurgie,Universiätsklinikum Heidel-berg, wurde zum außerplan-mäßigen Professor ernannt.

PD Dr. med. Corinna Lud-wig, Universität Witten/Her-decke, habilitierte sich, undes wurde ihr die Lehrbefug-nis für das Fach Chirurgie er-teilt.

Prof. Dr. med. Lars Maier,Universität Göttingen, hat ei-nen Ruf an die UniversitätRegensburg auf eine W3-Pro-fessur für Innere Medizin(Kardiologie, Nephrologie,Pneumologie, InternistischeIntensivmedizin) angenom-men.

Ihre Meldung über Habilita-tionen und Berufungenkönnen Sie auch perE-Mail an Marita Burkhardtsenden:

[email protected]

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392 K A R R I E R E Forschung & Lehre 5|14

Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informations-quellen erschließen und übersendet gegen eine Kosten-pauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen:(Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680,E-Mail: [email protected])

Die Gesetze zur Reform derW-Besoldung des Bundesund der Länder Bayern, BrandenburgBremen,Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen,Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holsteinstehen zusammen mit Infor-mationen des DHV als pdfzur Verfügung unter www. hoch schul ver band.de – Infocenter – W-Portal.

A 314 | Drittes Hochschul-rechtsänderungsgesetz Ba-den-Württemberg (Entwurf,Stand: 15.10.2013) u. Stel-lungnahme des DHV, 280Seiten, 12,- €.

A 312 | Gesetzentwurf fürein Drittes Gesetz zur Ände-rung des BrandenburgischenHochschulgesetzes (Stand:26.8.2013) und Stellungnahmedes DHV, 63 Seiten, 6,50 €.

A 305 | Gesetzentwurf zurÄnderung dienstrechtlicherVorschriften Bremen (Stand:Dezember 2013) und Stel-lungnahme des DHV, 13 Sei-ten, 3,- €.

A 308 | Gesetzentwurf zurÄnderung der Besoldung vonProfessorinnen und Professo-ren Hamburg (Stand: Juli2013) und Stellungnahmedes DHV, 22 Seiten, 3,- €.

A 313 | Gesetzentwurf fürein Zweites Gesetz zur Ände-rung personalvertretungs-

rechtlicher und richterrechtli-cher Vorschriften Hamburgund Stellungnahme desDHV, 71 Seiten, 6,50 €.

A 316 | Ressortentwurf desvierten Landesbesoldungs-Änderungsgesetzes Mecklen-burg-Vorpommern (Stand:10.12.2013) und Stellung-nahme des DHV, 76 Seiten,6,50,- €.

A 309 | Gesetzentwurf zurReform der Professorenbesol-dung Niedersachsen (Stand:14.01.2014) und Stellung -nahme des DHV, 31 Seiten,4,50 €.

A 315 | Entwurf eines Hoch-schulzukunftsgesetzes NRWnebst Begründung (Stand:12.11.2013) und Stellung -nahme des DHV, 372 Seiten,15,- €.

A 310 | Gesetzentwurf zurÄnderung des Thüringer Be-soldungsgesetzes und andererdienstrechtlicher Vorschriften(Stand: 13.01.2014) und Stel-lungnahme des DHV, 82 Sei-ten, 6,50 €.

A 311 | Gesetzentwurf zurVerbesserung der Perspekti-ven für den wissenschaftli-chen Nachwuchs sowie zurÄnderung hochschulrechtli-cher Vorschriften Thüringer(Stand: 4.6.2013) und Stel-lungnahme des DHV, 31 Sei-ten, 4,50 €.

Informations-service

Impressum

21. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes(43 Jahrgänge)Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen HochschulverbandesISSN: 0945-5604; erscheint monatlich

Deutscher Hochschulverband

Präsident:Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.Vizepräsidenten:Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident)Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.

Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.

Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.

Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80E-Mail: [email protected]: www.hochschulverband.de

Forschung & Lehre

Kuratorium:Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.;Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.; Steffie Lamers; Reinhard Lutz, Dr.;Johannes Neyses, Dr.; Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.; Joachim Hermann Scharf, Prof.Dr., Dr., Dr. h.c.; Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.; Andreas Schlüter, Professor,Dr.; Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.; Werner Siebeck;Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.

Redaktion:Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.

Design-Konzept: Agentur 42, Mainz

Titelbilder: fotolia, Montage: Agentur 42

Grafik und Layout: Robert Welker

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen HochschulverbandSven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen HochschulverbandWiltrud Christine Radau, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen HochschulverbandBirgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nichtin jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangteingesandte Manu skripte kann keine Haftung übernommen werden.

»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)

Zitierweise: Forschung & Lehre

Verlag und Redaktion:Rheinallee 18-20, 53173 BonnTel.: (02 28) 902 66-15Fax: (02 28) 902 66-90E-Mail: [email protected]: www.forschung-und-lehre.de

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Preisliste Nr. 43 vom 1.1.2014Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.

Druckauflage:31.300 Exemplare (IVW 1/2014)

Beilage:DHV-Jahresbericht 2013

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 393

StellenmarktVeranstaltungenStiftungen |Preise

Professuren

Geistes- und SozialwissenschaftenBildende Kunst und ihre Didaktik – Vertretungsprofessur

(Universität Siegen) .....................................................................................................401

Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht(Stiftung Europa-Universität Viadrina)...................................................................408

BWL, insb. Supply Chain Management und betriebswirtschaftliche Logistik (Fachhochschule Dortmund)..........402

Erziehungswissenschaft, insb. Ideen- und Diskursgeschichte der Bildung und Erziehung (Universität der Bundeswehr Hamburg).................................................................395

Game Design (50 %) (Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg) .......................403

Gesundheitspsychologie (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................403

Kommunikationsdesign (50 %) (Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg) .......................403

Medieninformatik (100 %) (Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg) .......................403

Ökonometrie (W3) (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ...408

Ökonometrie (W2) (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ...408

Pädagogik mit dem Schwerpunkt Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...........410

Philosophie (Universität Koblenz-Landau – Campus Landau).......................409

Politikwissenschaft, insb. Internationale Beziehungen und Regional Governance (Universität der Bundeswehr Hamburg) ............401

Präsidentin und Professorin/Präsident und Professorfür das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bundesministerium für Gesundheit) ...........................396

Psychologie und Counseling (100 %) (Internationale Hochschule Liebenzell) .................................................................398

Psychologische Methodenlehre und Evaluation(Universität der Bundeswehr München) ................................................................399

Soziale Arbeit (50 %) (Internationale Hochschule Liebenzell)...................398

Strafrecht und Strafprozessrecht (Universität Potsdam) ........................408

Volkswirtschaftslehre (Fachhochschule Dortmund).....................................402

Wirtschaftsingenieurwesen – Allgemeine Logistik undGeschäftsprozesse (Hochschule der Bayerischen Wirtschaft) .................409

Wirtschaftsingenieurwesen – Produktmanagement undTechnologie (Hochschule der Bayerischen Wirtschaft)................................409

Naturwissenschaften | MedizinAngewandte Mathematik (Wissenschaftliches Rechnen)

(Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................398

Autonome Systeme in der Meerestechnik(Jade Hochschule – Studienort Wilhelmshaven)..................................................407

Biochemie (Technische Universität Kaiserslautern) ...........................................398

Biochemistry of Infection (Tierärztliche Hochschule Hannover).............397

Bioorganische Chemie (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)...................401

Computational Biology (Technische Universität München).......................404

Energieeinsatzoptimierung (Technische Universität Ilmenau) ................399

Fluidenergiemaschinen (Jade Hochschule – Studienort Wilhelmshaven)..................................................407

Foodborne Pathogens (Tierärztliche Hochschule Hannover) .....................397

Genomics and Bioinformatics of Infectious Diseases (Tierärztliche Hochschule Hannover) .....................................................................397

Infection Immunology (Tierärztliche Hochschule Hannover) ....................397

IT-Sicherheit von Software und Daten(Universität der Bundeswehr München) ................................................................405

Maschinenelemente (Jade Hochschule – Studienort Wilhelmshaven) ......407

Materialien und Komponenten elektrischer Energieverteilsysteme (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................405

Molekulare/Organische Funktionsmaterialien (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) ....................................................................409

Perioperative Pathophysiologie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................399

Produktionstechnik (Jade Hochschule – Studienort Wilhelmshaven).......407

Sichere Integrierte Halbleiterbauelemente (Universität der Bundeswehr München) ................................................................400

Vector-borne Diseases (Tierärztliche Hochschule Hannover)....................397

Viral Zoonoses/Influenza (Tierärztliche Hochschule Hannover) ............397

Visual Analytics (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)...........402

Werkstoffwissenschaften (Funktionskeramik)(Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................403

Juniorprofessuren: Geistes- und SozialwissenschaftenDeutsche Philologie/Sprachwissenschaft mit den

Schwerpunkten historische Grammatik und Korpuslinguistik (Georg-August-Universität Göttingen)............................400

Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | MedizinStatistik (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) .............................394

Theorie magnetischer Materialien (Technische Universität Darmstadt)........................................................................396

Virology (Tierärztliche Hochschule Hannover) ....................................................403

Verwaltung | Management | Fachkräfte

Senior Software Entwickler/inSoftwareentwickler/inSoftwareentwickler/in WebtechnologienMitarbeiter/in für Betreuung von Itemautoren

(Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung – DIPF)............410

Universitätslektorat – Senior Lecturer (Universität Bremen)....................411

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394 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

P R O F E S S U R E N

S T E L L E N A N Z E I G E N | P R E I S E

Bewerbungsfrist läuft noch bis:

Forschung & Lehre 4 | 2014

Allgemeine Psychologie: Lernen, Motivation, Emotion (FernUniversität in Hagen)................................................11.05.14

Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln (FernUniversität in Hagen) ...............................................11.05.14

Cyber-Mechanical Systems (Ruhr-Universität Bochum) ........15.05.14

Economics: Behavior & Design (Universität zu Köln) .........02.05.14

Entrepreneurship und Familienunternehmen(German Graduate School of Management & Law – Heilbronn) ....31.05.14

Erziehungswissenschaft (Universität Siegen) ..............................11.05.14

Facharzt (w/m) für Laboratoriumsmedizin (Universitätsmedizin Rostock).......................................................................04.05.14

Finanzmanagement und Corporate Venturing(German Graduate School of Management & Law – Heilbronn) ....31.05.14

Operations Management und Prozessinnovation(German Graduate School of Management & Law – Heilbronn) ....31.05.14

Persönlichkeitspsychologie, Diagnostik und Beratung (FernUniversität in Hagen) ............................................11.015.14

Personal- und Talentmanagement(German Graduate School of Management & Law – Heilbronn) ....31.05.14

PhD candidates (Universität Bayreuth/BIGSAS)...............................15.05.14

Post-Doc/Assistant-Professor (w/m) (German Graduate School of Management & Law – Heilbronn) ....31.05.14

Präsidentin/Präsident (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)..........................................10.05.14

Psychologische Methodenlehre und Evaluation(FernUniversität in Hagen) .....................................................................11.05.14

Psychosomatische Therapie- und Versorgungs-forschung (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) ................09.05.14

Siedlungswasserwirtschaft (Karlsruher Institut für Technologie) ....................................................12.05.14

Verwaltungsrecht, insb. Wirtschaftsverwaltungsrecht und ein Grundlagenfach (FernUniversität in Hagen)...........12.05.14

Volkswirtschaftslehre, insb. internationale und regionale Wirtschaftsbeziehungen (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................04.05.14

Alexander von Humboldt-Professur(Alexander von Humboldt-Stiftung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15.10.14

Programm zur Förderung der Rückkehr des hochqualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen) .....................................15.06.14

Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs

Senior Research Faculty positions in Dementia ResearchSenior Research Fallowship in Traumatic Brain Injury (TBI)

(The University of Queensland – Queensland Brain Institute).........................413

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in als PostDoc (50 %)am Geographischen Institut (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................412

Wissenschaftliche/-r Mitarbeiter/-in am Institut fürPolitikwissenschaft (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt)..412

Forschungsförderung | Preise

go out! Forschungsaufenthalte im Ausland(Bundesministerium für Bildung und Forschung und DAAD) ..........................U4

Harkness Fellowships in Health Care Policy and Practice(The Commonwealth Fund) ......................................................................................395

Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissen-schaftliche Forschung – Ausschreibung 2014 „Klassische Archäologie“ (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) ....U3

The Höffmann Academic Award for Intercultural Competence 2014 (Universität Vechta) ........................................................351

Veranstaltungen

6. NRW Nano-Konferenz, Call for Presentations(Stadt Dortmund Wirtschaftsförderung und Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW) ...........................355

MenschMaschine-Visionen – Technik, die unter die Haut geht (18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung).........U2

In der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:

Juniorprofessur (W1) für StatistikGesucht werden Persönlichkeiten mit abgeschlossenem Hochschulstudium, die ihre besondere wissenschaftliche Eignung über die herausragende Qualität ihrer Promotion im Fachgebiet der Statistik nachgewiesen haben.Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG NRW. Erwartet wird außer einem einschlägigen abgeschlossenen Hochschulstudium der Nach-weis der besonderen wissenschaftlichen Eignung, die in der Regel durch eine überdurchschnittliche Promotion nachgewiesen wird. Wünschenswert sind Auslandserfahrungen, wissenschaftliche Publikationsaktivitäten sowie Lehrer-fahrung. Pädagogische Eignung wird vorausgesetzt. Der/Die Stelleninhaber/ -in soll sich durch selbstständige Wahrnehmung von Aufgaben in Forschung und Lehre in ihrem/seinem Fachgebiet für die Tätigkeit eines Hochschullehrers

-

Juniorprofessorinnen und -professoren werden für die Dauer von drei Jahren

werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Paper und ggf. Ergebnissen von Lehrevaluationen werden online erbeten unter:http://www.mee.uni-bonn.de/jobs-and-vacancies/W1-EconomicsZusätzlich bitten Sie zwei bis drei Gutachter, je ein Empfehlungsschreiben an die Adresse [email protected] zu senden.

31. Mai 2014 berücksichtigt. Für zusätzliche Informationen können Sie sich gerne unter [email protected]

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 395

The Commonwealth Fund invites promising

mid-career professionals – academic researchers,

government policymakers, clinical leaders, senior

hospital and insurance managers, and journalists

– from Australia, Canada, France, Germany, the

Netherlands, New Zealand, Norway, Sweden, and the

United Kingdom to apply for a unique opportunity

to spend up to 12 months in the U.S. as a Harkness

Fellow in Health Care Policy and Practice.

Fellows work with leading experts to study health

care delivery system reforms (e.g. bundled payments,

accountable care organizations, innovative approaches

to care for high need high cost patients) and critical

issues on the health policy agenda in both the U.S. and

their home countries. The Fellowship awards up to U.S.

$119,000 in support.

For more details about eligibility, the project, or

the application process, please visit

www.commonwealthfund.org/fellowships.

CALL FOR APPLICATIONS

NOVEMBER 17, 2014 FOR APPLICATIONS FROM GERMANY

APPLICATION DEADLINE

2015–16 HARKNESS FELLOWSHIPS in HEALTH CARE POLICY and PRACTICE

Forschung & Lehre 3 | 2014

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Rohstoff-management Technische Universität Bergakademie Freiberg) ...28.05.14

Hans-Kilian-Preis für die Erforschung und Förderung der „metakulturellen Humanisation“ (Köhler-Stiftung)........................................................................................15.06.14

Forschung & Lehre 1 | 2014

Gründungswettbewerb start2grow (Stadt Dortmund, dortmund-project) ......................................................03.07.14

Internationaler Melanchthonpreis der Stadt Bretten(Europäische Melanchthon-Akademie Bretten).................................01.06.14

www.hsu-hh.de

An der Helmut-Schmidt-Universität/Universi-tät der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissen-schaften die

Professur W 2Erziehungswissenschaft,insbesondere Ideen- undDiskursgeschichte der Bildung und Erziehungzum 01.10.2015 zu besetzen.

Der/Die Stelleninhaber/-in soll im Rahmen des Bachelor-/Master-Studien-ganges Bildungs- und Erziehungswissenschaft die Professur in Forschung und Lehre vertreten. Er/Sie soll wissenschaftlich besonders ausgewiesen sein für den Bereich der Ideen- und/oder der Diskursgeschichte der Bil-dung und Erziehung. Dieser Bereich soll insbesondere in internationaler Perspektive bearbeitet werden.Wünschenswert ist die Bearbeitung der Ideen- und Diskursgeschichte auch in ihrer zeitgeschichtlichen Dimension.

wissenschaftliches Studium mit Bachelor- und Masterabschlüssen an, das mit verkürzten Regelstudienzeiten nach dem Trimestersystem durch-geführt und durch interdisziplinäre Studienanteile (ISA) ergänzt wird.

Es wird erwartet, dass der/die Stelleninhaber/-in die Studierenden auf

die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfor-dern, vorbereitet und darüber hinaus Aufgaben auf dem Gebiet der Weiterbildung sowie Lehrangebote im Bereich ISA übernimmt.

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamten-gesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Jeder Dienstposten steht weiblichen und männlichen Bewerbern gleicher-

Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form unter Angabe der Kennziffer (GeiSo 62) bis zum 06.06.2014 an:

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr HamburgPersonaldezernatPostfach 70 08 22, 22008 Hamburg([email protected])

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396 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

Das Bundesministerium für Gesundheit sucht die/den

Präsidentin und Professorin/Präsidenten und Professor für das Bundesinstitut für Arzneimittel

und MedizinprodukteDas Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundes-ministeriums für Gesundheit (BMG). Im BfArM arbeiten ca. 1.100 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter an der Zulassung und der Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln, der Risikoerfassung und -bewertung von Medizinprodukten und der Überwachung des Betäubungsmittel- und Grundstoffverkehrs. Oberstes Ziel aller Maßnahmen ist die Erhö-hung der Arzneimittel- und Medizinproduktesicherheit und damit der Patientensicherheit. Auf diese Weise leistet das BfArM einen wich-tigen Beitrag zur Abwehr von Gesundheitsgefahren für die Bürgerin-nen und Bürger. Die Forschung des BfArM fokussiert auf wichtige und thematisch aktuelle Forschungsschwerpunkte im Zusammenhang mit der Zulassung und der Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln sowie der Risikoerfassung und -bewertung bei Medizinprodukten.

www.bfarm.de

Ihre wesentlichen Aufgaben werden sein:• Organisatorische und fachliche Leitung und Vertretung des Instituts nach innen und außen • Sicherstellung der verantwortlichen Erfüllung der dem Institut über- tragenen Aufgaben • Strategische Weiterentwicklung des Instituts

Unsere Erwartungen an Sie sind:• Führungs-/Managementerfahrungen in herausgehobener Funktion• Ein hohes Maß an Koordinationsfähigkeit und Organisationsgeschick• Ein team- und sachorientierter, von offener und transparenter Kommunikation geprägter Führungsstil• Fähigkeit, komplexe medizinische und pharmazeutische Fragestel- lungen in wissenschaftlicher, ethischer und politischer Hinsicht ver- ständlich aufzubereiten, zu vertreten und im Sinne einer leistungsfä- higen Politikberatung Empfehlungen zu kommunizieren• Umfassende, international anerkannte hohe medizinische/natur- wissenschaftliche Kompetenz• Akademischer Abschluss und vorzugsweise Approbation als Ärztin/ Arzt, Apothekerin/Apotheker oder vergleichbar• Promotion sowie möglichst Habilitation oder gleichwertige wissen- schaftliche Leistungen• Aufgeschlossenheit für Gender-Aspekte• Verhandlungssicheres Englisch

Es werden hervorragende Arbeitsbedingungen geboten. Die Besoldung erfolgt nach B 7 (Bundesbesoldungsgesetz). Die Neubesetzung der Stelle ist möglichst zum 1. August 2014, ggf. aber auch zu einem späte-ren Zeitpunkt vorgesehen.

-nern zum Ziel gesetzt. Deshalb sind wir besonders an der Bewerbung

Frauen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz, schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe des SGB IX besonders berücksichtigt.

Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen wird bis zum 12. Mai 2014

Bundesministerium für Gesundheit- Referat Z 12 -, 53107 Bonn

Bundesministeriumfür Gesundheit

Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunktes RESPONSE „Ressourcen -

schonende Permanentmagnete durch optimierte Nutzung seltener

Erden“ ist eine dem Fachbereich Material- und Geowissenschaften

zugeordnete

Juniorprofessur (W1) für „Theorie

magnetischer Materialien“ (Kenn.-Nr. 130)

ab sofort zu besetzen.

Gesucht wird eine herausragende Persönlichkeit, die auf dem Gebietder Theorie magnetischer Materialien ausgewiesen ist. InhaltlicherSchwerpunkt der Professur ist die Modellierung von Struktur-Eigen-schafts-Beziehungen neuer seltenerdfreier oder seltenerdreduzierterPermanentmagnete durch Elektronenstrukturrechnungen, die überMean-Field-Ansätze (Dichtefunktionaltheorie) hinausgehen. Expertiseim Einsatz von High-Throughput-Verfahren ist ebenfalls erwünscht.

Die Juniorprofessur soll das Schwerpunktthema ressourcenschonendePermanentmagnete inhaltlich ergänzen und zur Fortentwicklung desThemas an der Technischen Universität in Forschung und Lehre beitragen.

Neben einer hervorragenden Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeitwird auch eine entsprechende pädagogische Eignung vorausgesetzt.

Die Promotionszeit und die Beschäftigungsphase als wissenschaft -liche/r Mitarbeiterin/Mitarbeiter soll insgesamt sechs Jahre nicht überschreiten. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen des § 64 Hessisches Hochschulgesetz.

Die Einstellung erfolgt in einem Beamten- oder Angestelltenverhältnisauf Zeit nach W1 HBesG. Das Beschäftigungsverhältnis ist zunächst aufdrei Jahre befristet. Nach erfolgreicher Zwischenevaluation über dieBewährung als Hochschullehrer/in kann es um weitere drei Jahre verlängert werden. „Tenure-track” ist vorgesehen. Das Vorliegen entsprechender Leistungen in Forschung und Lehre wird im Rahmendes Verfahrens überprüft.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteilsder Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad derBehinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden beigleicher Eignung bevorzugt.

Weitere Information sind bei Prof. Dr. O. Gutfleisch, [email protected], zu erhalten. Bewerbungen sind mitden üblichen Unterlagen, Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Angabe bisheriger Lehrtätigkeit und Kopien dreier wissenschaftlicher Arbeitenunter Angabe der Kenn-Nummer an den Dekan des Fachbereichs Mate-rial- und Geowissenschaften, Alarich-Weiss-Str. 2, 64287 Darmstadt zusenden. Parallel wird um Zusendung in elektronischer Form an [email protected] gebeten.

Bewerbungsfrist: 30. Mai 2014

Telefon: 0228 / 902 66-23 bzw. -59

Fax: 0228 / 902 66-90

[email protected]

www.forschung-und-lehre.de

Forschung& LehreAlles was die Wissenschaft bewegt

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 397

W2 Professorship for „Biochemistry of Infection”

W2 Professorship for „Infection Immunology”

W2 Professorship for „Foodborne Pathogens”

W2 Professorship for „Vector-borne Diseases”

W2 Professorship for „Genomics and Bioinformatics of Infectious Diseases”

joint Helmholtz Centre for Infection Research TiHo

W2 Research Professorship for „Viral oonoses In uen a”

Please send applications with the usual documents in written and electronic ([email protected]) form by 31.05.2014 to the President of the University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, Postfach 71 11 80, 30545 Hannover, Germany. www.tiho-hannover.de

uali cations

Stiftung Tierärztliche Hochschule HannoverUniversity of Veterinary Medicine HannoverThe University of Veterinary Medicine Hannover (TiHo) is s e he i i s i e i e i i e sis ese h i i ies

is he e e see i i 6 new fulltime W2 professors i he i is i i es i h e i e ese h

e hese ess s i e he i i e is i i shi e he se he e e e i i ies i ies i e s i ies i h si s e e e s The sh i s e he he i i e i e i

sis ese h i i e i e i he T e he Ti e si i isi e i i

he he e e e his s e i ese h i i

s i s ie i e h i e e ise i i ei e i e i he e hi h i i i e

ese h hes The i e s i e i ese h i e i e i h he e i h i hes

i e i s ise ses i is e e e i h he Ti i s i es i i s i e e i i e is i i ese h e s

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398 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

Die Internationale Hochschule Liebenzell ist eineprivate Hochschule in der Tradition der lutherischenReformation, des württembergischen Pietismus undder Weltmission. In ihrer Bekenntnisbindung ist sie derHeiligen Schrift als „einer wahrhaftigen, gewissenPredigt des Heiligen Geistes“ (Confessio Virtembergica von 1552), den Bekennt-nissen der Alten Kirche und der lutherischen Reformation, sowie der LausannerVerpflichtung zur Weltmission verpflichtet.

Sie vermittelt durch wissenschaftlich fundierte und anwendungsbezogene Lehreeine umfassende Ausbildung. Ein starker Akzent liegt auf der Bildung von Persön-lichkeiten, die in der Lage sind, das Evangelium theologisch verantwortet, missiona-risch einladend, kulturell sensibel und glaubwürdig in unterschiedlichsten Kontextenim In- und Ausland zu verkündigen. Entsprechend versteht sich die IHL als eineGlaubens-, Lebens- und Lerngemeinschaft von Studierenden und Dozierenden.

Die IHL will folgende Professuren besetzen:

Zum Wintersemester 2014/15 ist eine

Professur für Psychologie und Counseling (100%)

zu besetzen. Der/die Bewerber/in hat Lehrveranstaltungen (Vorlesungen,[Block]Seminare) in den Bereichen der Psychologie, der (v.a. systemi-schen) Beratung und der christlichen Seelsorge zu halten, er/sie soll Er-fahrungen in eigenständiger Forschung mit Bezug zur Hochschule nach-weisen und die Psychologie, Beratung und Seelsorge als angewandteWissenschaft kommunizieren. Die IHL erwartet dabei Kenntnisse in allenwesentlichen Fachbereichen der Psychologie und ein theologischesGrundverständnis der biblischen Anthropologie. Voraussetzung für die Be-werbung sind außer der Promotion im Bereich der Psychologie eine lang-jährige berufliche Praxis in der psychologischen Beratung und Therapie,Erfahrungen in der christlichen Seelsorgearbeit, v.a. in der gemeindena-hen Seelsorgearbeit, mehrjährige praktische Erfahrungen im interkulturel-len Kontext, die fließende Beherrschung des Englischen in Wort undSchrift sowie der Nachweis der pädagogischen und didaktischen Eignung.

Bei dieser Professur ist mit der internen Bewerbung des bisherigen Stel-leninhabers der 50%-Professur zu rechnen. Die Bewerbungsfrist endet am31.05.2014.

Zum Wintersemester 2015/2016 ist eine

Professur für Soziale Arbeit (50%)

mit dem Schwerpunkt Lebens- und Sozialberatung

zu besetzen. Der/die Bewerber/in hat Lehrveranstaltungen (Vorlesungen,[Block]Seminare) v.a. im Rahmen des M.A.-Studiengangs SystemischeBeratung und in geringerem Maße im Rahmen des B.A.-Studiengangs„Theologie/Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext“ zu halten. Die IHL er-wartet dabei Kenntnisse und Erfahrungen in systemischer Beratung, sowieKompetenzen und Erfahrungen in speziellen Beratungsfeldern (z.B. Kon-fliktmediation, Supervision oder Team-Coaching). Auch Erfahrungen in an-deren Feldern in der Breite der Sozialen Arbeit sind willkommen. Ein Ver-ständnis interkultureller Perspektiven wäre ebenso wünschenswert wieKenntnisse und Erfahrungen in der Darstellung und Diagnostik von Syste-men/Gruppen/Organisationen, Paar- und Familienberatung, sowie der Ar-beit mit Teams und Gruppen. Unbedingt erforderlich sind ein theologi-sches Grundverständnis der christlichen Anthropologie und die Reflexiondes Verhältnisses von fachlicher Beratungsarbeit und christlichem Glau-ben. Voraussetzung für die Bewerbung sind außer der Promotion im Be-reich der Sozialwissenschaften eine mind. 5-jährige berufliche Praxis so-wie der Nachweis der pädagogischen und didaktischen Eignung.

Erwartet wird zudem, sich auch mit eigenen Forschungsvorhaben und -beiträgen in die interdisziplinäre Kultur unserer Hochschule einzubringenund sich für die Gesamtkonzeption der IHL engagieren zu können.

Die Bewerbungsfrist endet am 31.10.2014.

Bei beiden neu zu besetzenden Professuren gelten die Berufungsvoraus-setzungen nach §47 LHG Baden-Württemberg. Außerdem wünschen wiruns als Ausbildungsstätte für die Weltmission für alle Professuren einen in-terkulturellen Horizont. Erwartet werden ebenso ein Coaching der Studie-renden in praktischen Handlungsfeldern der Beratung und Seelsorge unddie Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung. Neben der wissen-schaftlichen Qualifikation ist auch die Zustimmung zur Bekenntnisgrundla-ge und zur Präambel der Grundordnung der IHL (siehe www.ihl.eu) unddie Mitgliedschaft in einer evangelischen Kirche Voraussetzung.

Die Vergütung erfolgt jeweils nach Haustarif. Bei gleicher Qualifikation ha-ben schwerbehinderte Bewerberinnen/Bewerber Vorrang.

Informationen unter: Internationale Hochschule Liebenzell, Prof. Dr. Vol-ker Gäckle, Rektor, Heinrich-Coerper-Weg 11, 75378 Bad Liebenzell,Tel.: 07052 17-298, E-Mail: [email protected]

Die Naturwissenschaftliche Fakultät besetzt im Department Mathematik zum frühest-möglichen Zeitpunkt eine

W2-Professur für Angewandte Mathematik (Wissenschaftliches Rechnen)(Nachfolge Herr Prof. Dr. D. Kuzmin)

Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in Forschung und Lehre angemessen zu vertreten. Bewerberinnen und Bewerber sollen durch hervorragende Forschungs-leistungen auf dem Gebiet des Wissenschaftlichen Rechnens mit fachlicher Aus-richtung Numerik partieller Differentialgleichungen ausgewiesen sein. Anwendungen in Technik und Naturwissenschaften sowie Erfahrungen mit dem Einwerben und der Bearbeitung von Drittmittelprojekten wird großes Gewicht beigemessen. Schwer-punkt der Lehrtätigkeit sind Veranstaltungen für Studierende der Ingenieurwissen-schaften. Überdurchschnittliche pädagogische Eignung gehört deshalb zum Anfor-derungsprofil.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, päda-gogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Letztere werden durch Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen nach-gewiesen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können.

Die FAU besitzt das Berufungsrecht. Die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für eine Ernennung richten sich nach Art. 10 BayHSchPG.

Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Enga-gement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden.

Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt.

Die FAU trägt das Zertifikat ‚audit familiengerechte hochschule‘ und bietet Unter-stützung für Dual-Career-Paare an.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (CV, Schriftenverzeichnis, Lehrerfahrung, Drittmitteleinwerbungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden, jedoch keine Sonderdrucke) werden bis zum 30. 5. 2014 an den Dekan der Naturwissen-schaftlichen Fakultät der FAU, Universitätsstraße 40, 91054 Erlangen, und zusätzlich elektronisch an [email protected] erbeten.

www.fau.de

Im Fachbereich Chemie der Technischen Universität Kaiserslautern ist eine

W2-Professur für Biochemie voraussichtlich ab 01.04.2015 zu besetzen.

Im Bereich der Lehre ist das Fach Biochemie in voller Breite in der Haupt- und Neben-fachausbildung zu vertreten. Die Forschung soll auf einem aktuellen Gebiet der Biochemie liegen, bevorzugt mit deutlichem Bezug zu einem der u. g. Forschungsfelder.Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Fachrichtungen des Fach-bereichs Chemie sowie mit den Fachbereichen Biologie und/oder Physik wird erwartet. Am Fachbereich Chemie bestehen folgende für die Biochemie relevanten Forschungsfelder: Katalyse, Molekulare Ernährungsforschung, Spektroskopie und Toxikologie. Fachbe-reichsübergreifend sind Kooperationen mit den Forschungsverbünden „BioComp“, dem SFB/TRR 88 „3MET“, „NanoKat“ und „Optimas“ möglich. Näheres ist der Internetseite http://www.chemie.uni-kl.de zu entnehmen.

Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden, neben entsprechender wissenschaftlicher

Die Bereitschaft, an der Verwaltung der Hochschule mitzuwirken, wird vorausgesetzt.

Neben den allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen gelten die in § 49 des Hoch-schulgesetzes Rheinland-Pfalz geregelten Einstellungsvoraussetzungen (Details unter: http://www.uni-kl.de/universitaet/verwaltung/ha-1/ha1-rechtsvorschrift). Das Land Rheinland-Pfalz und die Technische Universität Kaiserslautern vertreten ein Betreuungskonzept, bei dem eine hohe Präsenz der Lehrenden am Hochschulort erwartet wird.

lich, sich zu bewerben. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen. Schwer-behinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt (bitte Nachweis beifügen).

Die Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Sonderdrucke der fünf wichtigsten Arbeiten, kurze Darstellung der bisherigen Tätigkeiten in Forschung und Lehre sowie geplante Forschungsvorhaben) bis zum 30.06.2014 an den Dekan des Fachbereichs Chemie der Technischen Universität Kaiserslautern, Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern, zu richten.

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 399

An der TU Ilmenau ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

Forschungsprofessur (W3) „Energieeinsatzoptimierung“

zu besetzen.Der/Die Professor/in soll das Fachgebiet mit dem Schwerpunkt Energieeinsatzoptimierung in Versorgungs- und Verbrauchersystemen unter besonderer Berücksichtigung der Erneu-erbaren Energien in Forschung und Lehre vertreten.Mit der Professur ist eine leitende Funktion am Fraunhofer-Institut für Optronik, System-technik und Bildauswertung, Institutsteil Angewandte Systemtechnik IOSB-AST verbunden.In der Lehre setzen wir die Beteiligung am Pflicht- und Wahlpflichtangebot der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, vornehmlich in den Bachelor- und Masterpro-grammen der Studiengänge „Elektrotechnik und Informationstechnik“, „Electrical Power and Control Engineering“, „Regenerative Energietechnik“ und weiterer fakultätsübergrei-fender Lehrangebote voraus. In der Forschung erwarten wir eine vertiefte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den angrenzenden Fachgebieten sowie regionalen und überregiona-len Forschungseinrichtungen.Wir suchen eine Persönlichkeit, die auf folgenden Themengebieten mehrjährige Erfah-rungen sowie eine hohe wissenschaftliche Qualifikation nachweisen kann:

Optimale Planung des Energieressourceneinsatzes in Energiesystemen, insbesondere unter Berücksichtigung Erneuerbarer Energien, auch für unterschiedliche Energieträger wie z. B. Strom, Gas, Wärme/Kälte (Spartenverbundoptimierung)Modellierung und Prognose der Energiebedarfe und fluktuierender Einspeisungen (Wind, PV)Modellierung energetischer Prozesse unter Berücksichtigung der Kopplung energie-technischer und energiewirtschaftlicher ProzesseMethoden für Energiedatenmanagement

Die Einstellungsvoraussetzungen nach § 77 ThürHG sind zu erfüllen. Die Persönlichkeit sollte darüber hinaus eine mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder der Industrie – idealerweise in leitender Position – vorweisen. Die Einstellung erfolgt zunächst auf 5 Jahre, nach positiver Evaluierung erfolgt eine Weiterführung.Die Technische Universität Ilmenau ist Trägerin des TOTAL E-Quality-Prädikats. Sie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Lehre und Forschung an und fordert qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.Schwerbehinderte Bewerber/innen haben bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation Vorrang bei der Einstellung.Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungs-möglichkeiten und der Verlegung des Lebensmittelpunktes in die Nähe des Dienstortes. Sie informiert über Arbeitgeber in der Technologieregion Ilmenau-Erfurt-Jena im Zusam-menhang mit beruflichen Wünschen des familiären Partners.Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Publikati-onsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrucke und Verzeichnisse der gehaltenen Lehr-veranstaltungen sowie eine Zusammenstellung der bearbeiteten Projekte) sind bis zum 30. Mai 2014 zu richten an die Technische Universität Ilmenau, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau.

An der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Uni-versität Bonn ist eine

W2-Universitätsprofessur für Perioperative Pathophysiologie

zu besetzen.Die Bewerberin/Der Bewerber soll auf dem Gebiet der viszeralchirurgischen perioperativen Pathophysiologie hervorragend ausgewiesen sein. Die Zusammen-arbeit mit den existierenden Forschungsverbünden der Medizinischen Fakultät insbesondere mit den Forschungsschwerpunkten Immunologie/Infektiologie und Neurowissenschaften wird erwartet. Die Professur ist verbunden mit der Leitung der Kerngruppe der ursprünglichen KFO 115 „Molekulare und zelluläre Grundlagen der intestinalen postoperativen Pathophysiologie“, die nach Auslaufen der DFG-Förderung von der Fakultät übernommen wurde und organisatorisch in der Klinik und Poliklinik für Allge-mein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie angesiedelt ist. Schwerpunkte der Forschung liegen in der Rolle des intestinalen Immunsystems und des enterischen Nervensystems in der perioperativen Phase. Translationale For-schungsaspekte mit Einbindung der grundlagenwissenschaftlichen Erkennt-nisse in die klinisch-chirurgische Praxis sind gewünscht.Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Faches in Forschung und Lehre.Einstellungsvoraussetzungen sind gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Naturwissenschaften, pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissen-schaftliche Leistungen sowie Erfahrungen in der Lehre.Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.Bewerberinnen/Bewerber werden gebeten, die üblichen Unterlagen (Lebens-lauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis und max. 5 Sonderdrucke) bis zum 23. Mai 2014 an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Rheini-schen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. Max P. Baur, Haus 372, Sigmund-Freud-Straße 25, 53127 Bonn, zu senden.

Der zukünftige Stelleninhaber/Die zukünftige Stelleninhaberin solldas Fach in Lehre und Forschung in der gesamten Breite im bereitslaufenden B.Sc.-Studiengang Psychologie und im geplanten M.Sc.-Studiengang Psychologie mit klinischer Schwerpunktsetzung vertre-ten. Vorausgesetzt werden exzellente Forschung und Lehre im Bereich der quantitativen Methoden und Evaluationsverfahren. Ebenso wird die Entwicklung anspruchsgerechter Lehrveranstaltungen für die in der Fakultät vorhandenen und geplanten Studiengänge erwartet. Die zu besetzende Professur wird zudem eine methodenbezogene Quer-schnittsfunktion im geplanten Forschungsschwerpunkt Psychologie im Einsatz, Trauma-, Stress- und Krisenbewältigung einnehmen. In diesem Kontext sind Kompetenzen und Erfahrungen in der Anwen-dung komplexer Forschungs- und Analysemethoden erforderlich, die z. B. Designs zur Evaluation von Präventions-, Interventions- und Rehabilitationsmaßnahmen betreffen.

Vorausgesetzt werden eine Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen, einschlägige Publikationen in Fachzeitschriften sowie eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln. Die Beteiligung an interna-tionalen Forschungskooperationen ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung sowie beim Aufbau der neuen Studiengänge wird erwartet.

Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimes-tersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung vonProfessorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamten-gesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.

Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.

Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum11. Juni 2014 als vertrauliche Personalsache an die

Dekanin der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.

W3-Universitätsprofessur für Psychologische Methodenlehre und Evaluation

An der Universität der Bundeswehr München wurde die Fakultät für Humanwissenschaften um einen Studiengang Psychologie erweitert (B.Sc. Psychologie sowie M.Sc.-Psychologie mit klinischer Schwer-punktsetzung). Zwischen den bereits bestehenden Studiengängen für Bildungswissenschaft sowie Sportwissenschaft und dem seit 2013 angelaufenen Studiengang Psychologie werden interdisziplinäre Vernetzungen hergestellt und gegenseitige ECTS-Transferleistungen ermöglicht. Zudem wird ein neuer Forschungsschwerpunkt zu den bundeswehrbezogenen Themenkreisen Psychologie im Einsatz sowie Trauma-, Stress- und Krisenbewältigung installiert. Vor diesem Hinter-grund ist in der Fakultät für Humanwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:

Die nächsten

Erscheinungstermine:Forschung& LehreAlles was die Wissenschaft bewegt

Ausgabe 6/2014 30. Mai 2014

Ausgabe 7/2014 30. Juni 2014

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400 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

An der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen ist eine

W1-Professur mit Tenure Track (W2) für „Deutsche Philologie/Sprachwissenschaft“

mit den Schwerpunkten historische Grammatik und Korpuslinguistik

zum 01.10.2014 zu besetzen.Die Einstellung erfolgt zunächst für die Dauer von drei Jahren. Bei positiver Zwischenevaluation wird das Beschäftigungsverhältnis um drei Jahre verlängert. Nach erfolgreichem Gesamtevaluations-verfahren im 6. Jahr (tenure track) kann eine Einstellung als Uni-versitätsprofessorin/Universitätsprofessor auf einer unbefristeten Professur nach BesGr. W2 BBesO erfolgen.Die künftige Stelleninhaberin/Der künftige Stelleninhaber soll das Fach Sprachwissenschaft des Deutschen mit den Schwerpunkten historische Grammatik und Korpuslinguistik in angemessener historischer und systematischer Breite in Forschung und Lehre vertreten. Erwartet werden ein Arbeitsgebiet in der empirischen Sprachforschung nach modernen Standards oder der sprachtechno-logischen Korpusverarbeitung sowie die Anschlussfähigkeit an die synchron ausgerichtete theoretische Sprachwissenschaft.Voraussetzung für die Bewerbung sind eine thematisch einschlä-gige, herausragende Dissertation sowie Erfahrung in der Lehre. Erwartet wird eine interdisziplinäre Orientierung, die eine aktive Beteiligung an bestehenden und künftigen sprachwissenschaftlichen Forschungsverbünden im Bereich „Schnittstellen (interfaces)“ an der Fakultät gewährleistet und mittelfristig eine Beteiligung an Ko-operationen mit dem Courant Forschungszentrum „Textstrukturen“ ermöglicht. Wünschenswert ist die Bereitschaft zur Kooperation mit dem Göttingen Center for Digital Humanities.Die künftige Stelleninhaberin/Der künftige Stelleninhaber wirkt gestaltend bei seminarinternen und seminarübergreifenden Studien- gängen mit. Engagement in der universitären Selbstverwaltung wird erwartet.

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 30 des Nieder-sächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Sofern vor oder nach der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter oder als wissenschaftliche Hilfs-kraft erfolgt ist, sollen Promotions- und Beschäftigungsphase zusam-men nicht mehr als sechs Jahre betragen haben. Das Tenure-Verfah-ren ist durch die „Ordnung über die Gewährung einer Professur auf Lebenszeit an der Georg-August-Universität Göttingen“ geregelt

Einzelheiten werden auf Nachfrage erläutert.Die Universität Göttingen strebt in Bereichen, in denen Frauen unter-repräsentiert sind, die Erhöhung des Frauenanteils an und fordert

-beschäftigung kann unter Umständen ermöglicht werden. Bei glei-cher Eignung werden bei der Auswahl schwerbehinderte Menschen bevorzugt.Bewerbungen mit einem Lebenslauf, einer Darstellung des wissen- schaftlichen Werdegangs einschl. der Lehrtätigkeit und einem Schriftenverzeichnis werden bis zum 11. Juni 2014 an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, Humboldtallee 17, 37073 Göttingen, gern auch per E-Mail (als PDF) an die zuständige Sachbearbeiterin, Frau Glemnitz, unter [email protected], erbeten.

W3-Universitätsprofessur für Sichere Integrierte Halbleiterbauelemente

In der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik ist zum 1. Januar 2015 folgende Professur zu besetzen:

Persönlichkeiten mit exzellenten akademischen, wissenschaftlichen sowie didaktischen Qualifikationen sind eingeladen, sich zu bewerben.Die zukünftige Stelleninhaberin/Der zukünftige Stelleninhaber soll auf mehreren der folgenden Themengebiete im Bereich Hardware für Cyber Physical Systems fachlich hervorragend ausgewiesen sein:

• Entwurf von sicheren Integrierten Schaltkreisen (ICs)• Herstellung und elektrische Charakterisierung von sicheren Bauelementen• Sicherstellung von Physical Unclonable Functions (z. B. Hardware Fingerabdruck)• Robustheitsbewertung (Zuverlässigkeit)

Der Stelleninhaber/Die Stelleninhaberin vertritt das Fach umfassend in Forschung und Lehre.Der Forschungsschwerpunkt der Professur soll auf der Entwicklung von sicheren integrierten Bauelementen liegen. Die Sicherheitsanfor-derungen beziehen sich auf stör- und fälschungssichere Bauelemente in Geräten und Systemen der modernen Kommunikationstechnik und Informationstechnologie. Insbesondere die Methoden der Zuverlässig-keit und Sicherheit sollen weiter ausgebaut werden.Ein zertifizierter Reinraum zur Herstellung von Bauelementen und bestens ausgestattete Labore für die elektrische und physikalische Charakterisierung von elektronischen Bauelementen stehen zur Verfügung.Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber übernimmt in Abstimmung mit den anderen Professuren neben den Grundlagenvorlesungen in Physik auch die Betreuung von Praktika sowie die Entwicklung von Lehrveranstaltungen aus dem Fachgebiet.

Eine enge Zusammenarbeit innerhalb des Instituts für Physik und mit den benachbarten Fachgebieten sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Selbstverwaltungsgremien der Universität sind ebenso Voraus-setzungen wie hohes Engagement und Erfolge in der Einwerbung von Drittmitteln.

Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation oder durch gleichwertige wissen-schaftliche Leistungen nachgewiesen werden.

Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieran- wärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimestersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundes-beamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.

Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 11. Juni 2014 als vertrauliche Personalsache an den Dekan der Fakultät EITder Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.

Die nächsten

Anzeigenschlusstermine:Forschung& LehreAlles was die Wissenschaft bewegt

Ausgabe 6/2014 20. Mai 2014

Ausgabe 7/2014 18. Juni 2014

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 401

www.hsu-hh.de

An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissen-schaften die gemeinsam mit dem German Institute of Global and Area Studies (GIGA) eingerichtete

Professur W 3Politikwissenschaft, insbesondereInternationale Beziehungen und Regional Governancezum 01.10.2014 zu besetzen.

Die künftige Stelleninhaberin bzw. der künftige Stelleninhaber soll in deninternationalen Beziehungen und der Regionalismusforschung ausge-wiesen sein. Sie/Er sollten einen Forschungsschwerpunkt in mindestenseinem der folgenden Themenbereiche haben: Politische Ökonomie in regionaler Perspektive; Prozesse regionaler Integration und Sicherheits-kooperation; Interne und externe Faktoren des Aufbaus stabiler Post-

-politik; Interne und externe Faktoren der Stabilisierung autoritärer und/

Subsahara-Afrika, Lateinamerika oder Südasien wird vorausgesetzt.

Sie/Er soll das Fach in Forschung und Lehre in den politikwissenschaft-

und Sozialwissenschaften sowie interdisziplinären Studienanteilen (ISA) vertreten.

Neben einer hervorragenden Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, ausgewiesen durch einschlägige Publikationen, wird auf die didaktische Eignung besonderer Wert gelegt.

mit verkürzten Regelstudienzeiten nach dem Trimestersystem durch-geführt und durch interdisziplinäre Studienanteile (ISA) ergänzt wird.

Es wird erwartet, dass der/die Stelleninhaber/-in die Studierenden auf

-dern, vorbereitet und darüber hinaus Aufgaben auf dem Gebiet der Weiterbildung sowie Lehrangebote im Bereich ISA übernimmt.

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamten-gesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Jeder Dienstposten steht weiblichen und männlichen Bewerbern gleicher-

Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen

berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form unter Angabe der Kennziffer (WiSo 73) bis zum 06.06.2014 an:

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr HamburgPersonaldezernatPostfach 70 08 22, 22008 Hamburg([email protected])

Die Universität Siegen ist mit ca. 18.500 Studierenden, 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davonca. 1.100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine innovative und interdisziplinär ausgerichteteUniversität. Sie bietet mit einem breiten Fächerspektrum von den Geistes- und Sozialwissenschaftenüber die Wirtschaftswissenschaften bis zu den Natur- und Ingenieurwissenschaften ein hervorragendesLehr- und Forschungsumfeld mit zahlreichen inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten. Die Universität Siegen bietet vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie ist des-

Musik eine

Vertretungsprofessur (Bes.-Gr. W2 ÜBesG NRW)

Jahre befristet.

-schwerpunkt bilden. Zu den weiteren Dienstaufgaben gehören die Organisation und Durchführung von Prüfungen und die Mitwirkung in Forschungsprojekten. Die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in kunst-pädagogischen Forschungsfeldern ausgewiesen ist und über mehrjährige Unterrichtserfahrungen

die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, zusätzliche wissenschaftliche

wissenschaftlichen Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer sonstigen wis-senschaftlichen Tätigkeit erbracht.

Frauen werden um Ihre Bewerbung gebeten.Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugnisse, Übersicht über praktische Tätigkeiten) richten Sie bitte bis zum 10.06.2014 an die Dekanin der Fakultät II, Universität Siegen, 57068 Siegen. [email protected].

An der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist am Institut für Organische Chemie zum 01.04.2015 eine

W3 Professurfür Bioorganische Chemiezu besetzen.

Von dem künftigen Stelleninhaber/der künftigen Stelleninhaberin wirderwartet, dass er/sie die vorhandenen Forschungsrichtungen sinnvollergänzt, z.B. auf dem Gebiet der Chemischen Biologie. Darüber hi-naus wird eine aktive Beteiligung an der Lehre in der Haupt- und Ne-benfachausbildung erwartet, insbesondere bei der Chemieausbildungder Studenten der Human- und Zahnmedizin. Eine Mitarbeit in den vonder Fakultät gegenwärtig vorangetriebenen Verbundforschungsprojek-ten wird erwartet.Einstellungsvoraussetzungen für Professoren bzw. Professorinnen sindneben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abge-schlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine he-rausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende wissen-schaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation nachge-wiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)).Die Albert-Ludwigs-Universität fördert Frauen und fordert sie deshalbausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität bekennt sich nach-drücklich zu dem Ziel einer familiengerechten Hochschule. Schwerbe-hinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung inkl. Lebenslauf, Zusammenfassungder bisherigen und geplanten Forschung sowie Kompetenzportfoliozur Bewertung der Lehrbefähigung und der Lehrpersönlichkeit (Diehierfür zu verwendende Vorlage finden Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc) ineiner elektronischen Version bis zum 15.06.2014 an: Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie:[email protected].

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402 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

An der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik ist eine

Universitätsprofessur (BesGr. W 2 BBesO) für Visual Analyticszum 15.01.2015 zu besetzen, vorerst befristet auf fünf Jahre.

Mit der Professur ist die Leitung des Bereichs Forschung in der Technischen Informationsbibliothek (TIB) verbunden.

Der/Die Bewerber/in sollte im Bereich Visual Analytics in einem oder mehreren der Schwerpunkte

und im Web

Datensätzen

Digitale Bibliotheken

sowie zu Semantik-Visualisierungin Forschung und Lehre hervorragend ausgewiesen sein.

Das Fachgebiet Visual Analytics spielt im Rahmen des Forschungs-konzepts der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB), einem Mitglied der Leibniz Gemeinschaft, eine tragende Rolle. Eine

-

Die Bereitschaft zur fachübergreifenden Zusammenarbeit und zur Einwerbung von Drittmitteln wird vorausgesetzt. In der Lehre ist eine Mitarbeit in den Masterstudiengängen Informatik sowie Internet Technologies and Information Systems erwünscht.

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG).

Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), der auch die zu besetzende Professur zugeordnet ist. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich in

Niedersachsen, insbesondere im Rahmen der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH), in Forschung und Lehre einzubringen. Weitere Informationen zur NTH finden Sie unter www.nth-online.org.

Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.

gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftle-rinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht.

intensiven Beratung und Betreuung der Studierenden und der

der internationalen Orientierung von Lehre und Forschung einen hervorragenden Wert bei. Deshalb erwartet sie von den Professorin-nen und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.

Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.

Für Auskünfte steht Ihnen Herr Prof. Wolfgang Nejdl (Tel. 0511 762-19710, E-Mail: [email protected]) gern zur Verfügung.

zum 30.05.2014 an die

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und InformatikAppelstr. 11, 30167 Hannoverwww.uni-hannover.de/jobs

Die Ruhr tickt anders.

Der Fachbereich Wirtschaft

sucht

eine Professorin/einen Professor

für das Lehrgebiet BWL,

insbesondere Supply Chain

Management und betriebswirt-

schaftliche Logistik sowie

eine Vertretungsprofessorin/

einen Vertretungsprofessor

für das Lehrgebiet

Volkswirtschaftslehre

www.fh-dortmund.de/stellen

„Der Hochschulleitungs-Workshop von DHV-Funds-Consultwar der entscheidende Kick-Off für die Implementierung unseres Fundraisings. Die Teilnahme ist ein „must“, wenn man sich strukturiert mit Fund raising beschäftigen und gleich von Anfang an erfolgreich starten möchte.“

Prof. Dr. Insa Sjurts

Geschäftsführerin Hamburg Media School

DHV-Funds-Consultwww.dhv-funds-consult.de

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 403

In der Fakultät Kunst und Designder Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg sind zum Wintersemester 2014/15 folgende Stellen zu besetzen:

Professur Medieninformatik (100%)Professur Game Design (50%)Professur Kommunikationsdesign (50%)

Bewerbungsschluss: 15.05.2014

Nähere Informationen:http://www.hkdm.de/hkdm/jobs-praktika/

Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik FreiburgHaslacher Straße 1579115 FreiburgE-Mail: [email protected].: 0761-442266

The University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, intends to make an appointment at the earliest possible opportunity for a

in the Institute for Virology. The appointment will be based on either a civil service or an employee contract on the basis of a W 1 pay grade, and on the basis of a 3 year temporary employment contract. The appointment may be extended for a further three years following a successful intermediate evaluation.

The duties of the appointee are carrying out research and teach-ing in the discipline of virology, and in particular on the identi ca-tion and characterisation of new viral pathogens.

Close cooperation with other establishments at the University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, is expected, especially with the Centre for Infection Medicine, and the working groups of established research networks. Participation in pan-university research associations is also explicitly desired.

uali cations are a degree in veterinary medicine, a doctorate, a specialised veterinary medicine uali cation, and several years of experience in virology and research into viral pathogens.The applicants should also be able to demonstrate that they have taken part in internationally recognised research activities by way of publications and the acquisition of third part funding.

The other appointment quali cations required are stipulated in ection 3 H iedersachsen University ct .

The University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, endeavours to increase the number of female professors. Women are therefore expressly encouraged to submit an application ection 1 Para. 3 H .

everely handicapped applicants with identical quali cations will be given priori ty consideration. pplications from foreign scientists are expressly encouraged.

Please send applications with the usual documents in written and electronic praesident tiho-hannover.de form by 31. . 1 to the President of the

University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, Postfach 1 11 , 3 Hannover, ermany. www.tiho-hannover.de

Junior Professorship for „Virology”

1. Die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie besetzt im Department Psychologie und Sportwissenschaft am Institut für Psychologie zum frühest-möglichen Zeitpunkt eine

W3-Professur (Lehrstuhl) für Gesundheitspsychologie

Der / Die künftige Stelleninhaber/in soll im Bereich Gesundheitspsychologie mög-lichst mit einem biopsychologischen Schwerpunkt durch exzellente Forschungs- und Publikationsleistungen international ausgewiesen sein. Neben den Aufgaben in der Masterausbildung (Psychologie im Arbeitsleben; entwicklungsorientierte Klinische Psychologie) soll der / die künftige Stelleninhaber/in im Bachelorstudi-engang das Gebiet der Allgemeinen Psychologie I vertreten. Der / Die künftige Stelleninhaber/in sollte eine Passung zum Schwerpunkt „Gesundheit im Lebens-lauf“ des Departments aufweisen.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Psycho logie), pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftli-che Leistungen. Letztere werden durch Habilitation oder gleichwertige wissen-schaftliche Leistungen nachgewiesen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschul bereichs oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Verzeichnis der Schriften, Vorträge und Lehrveranstaltungen sowie Kopien von Zeugnissen und Urkunden) werden in gedruckter und elektronischer Form bis zum 23. 5. 2014 an den Dekan der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theolo-gie der Universität Erlangen-Nürnberg, Herrn Prof. Dr. Rainer Trinczek, Hinden-burgstraße 34, 91054 Erlangen, E-Mail: [email protected], erbeten.

2. Die Technische Fakultät besetzt im Department Werkstoffwissenschaften zum 1. 4. 2015 eine

W2-Professur für Werkstoffwissenschaften (Funktionskeramik)

(Nachfolge Herr Prof. Dr. Andreas Roosen)

Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in Forschung und Lehre angemessen zu vertreten. Schwerpunkte der Forschung sollten die Herstellung, Strukturierung und Eigenschaftsanalyse von keramischen Funktionsmaterialien mit spezifischen elek trischen, magnetischen oder optischen Eigenschaften, insbesondere für Anwendungen in den Bereichen Energietechnik, Elektronik, Sensorik und Aktorik, umfassen. Eine Mitwirkung in den Studiengängen der Werkstoffwissenschaften sowie benachbarter Studiengänge der Technischen Fakultät wird erwartet. Ferner wird die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Energiecampus Nürnberg sowie dem Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“, erwartet.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium auf dem Gebiet der Werkstoffwissenschaften oder benachbarter Disziplinen, eine päda-gogische Eignung, eine Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Letztere werden durch Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistun-gen nach gewiesen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (CV, Schriftenverzeichnis, Lehrerfah-rung, Drittmitteleinwerbungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden) werden bis zum 31. 5. 2014 an die Dekanin der Technischen Fakultät der FAU, Martensstraße 5 a, 91058 Erlangen, erbeten. Bitte reichen Sie ebenfalls eine elektronische Version der Bewerbung unter [email protected] ein.

Die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) besitzt das Berufungsrecht. Die beamten-rechtlichen Voraussetzungen für eine Ernennung richten sich nach Art. 10 BayHSchPG.Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Enga-gement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden.Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt.Die FAU trägt das Zertifikat ,audit familiengerechte hochschule‘ und bietet Unter-stützung für Dual-Career-Paare an.

www.fau.de

Forschung& LehreAlles was die Wissenschaft bewegt

IVW geprüft – 1. Quartal 2014

Verbreitete Auflage: 31.053

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404 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

Forschung& LehreA L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E GT

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TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track sys-tem. Based on best international standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURETRACK offers merit-based academic career options for high-potential young scientists, from the appointmentas Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor.

The TUM Informatics invites applications for a

Tenure Track Assistant Professorship»Computational Biology«Initially pay-scale grade W2, to be appointed as soon as possible.

We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for developing an internationally recogni-zed research agenda in the field of Computational Biology. The successful candidate is expected to conductresearch and teaching in Computational Biology.

Applicants will have a substantial track record of comprehensive knowledge and experience in the field andwill have developed methods in collaboration with experimental biologists. Important research contributions incomputational biology are expected, for example for methods that support high-throughput experiments(NextGen Sequencing, Proteomics, Genomics, personalized health, and studies about variations in humanand related species), as well as, computational biology methods based on machine learning, data mining, andthe modeling of complex systems.

The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, the candidate will be tenu-red on an Associate Professor level. In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a mini-mum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate andwhen the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations according to“TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply.

Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate peda-gogical and personal aptitude as well as substantial international experience. Family leave will be taken intoconsideration.

Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigo-rous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/gra-duate teaching and in supervising PhD students. Teaching assignments include courses in the subject areaand the basic courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments.The scholar will contribute to teaching on the Bachelor and Master level of the Bioinformatics study sectionrealized by BioInformatics Munich, a network bringing together the expertise in bioinformatics at several re -search institutions in Munich (TUM, LMU, GSF, MPI). The active desire for interdisciplinary work within thedifferent departments and centers of the TUM and its clinics is a decisive selection criterion.

Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, andadditional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 III BayHSchPG). The ability to teach inEnglish is a prerequisite for TUM Professors.

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing thestrategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative ac-tion employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all ot-hers who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Pre-ference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich DualCareer Office provides support for dual career couples and families.

Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publi-cations, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters about their impact on yourresearch profile, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy andteaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) shouldbe submitted by May 28, 2014 to:

Dean, Department of Informatics (http://www.in.tum.de/)Technische Universität München Boltzmannstr. 3, D-85748 Garching (Germany)E-Mail: [email protected]

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 405

In der Fakultät für Informatik ist zum 1. Januar 2015 folgende Professur zu besetzen:

Die Komplexität vernetzter Systeme mit immer weitreichenderen Funktionalitäten erfordert die Entwicklung neuartiger und innovativer Ansätze auf der Ebene der Sicherheit von Software und Daten. Es wird eine exzellente, international ausgerichtete Persönlichkeit gesucht, die im Themengebiet der Entwicklung sicherer Software und Systeme sowieder Analyse von Schwachstellen auf der Software- und Systemebene in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen ist. Darüber hinaus werdenangesichts immer ausgereifterer Angriffsszenarien Erfahrungen in der Erforschung neuer Ansätze für Schutz- und Detektionsverfahren sowie der Entwicklung neuartiger Konzepte zur Datensicherheit in unsicherenBereichen vorausgesetzt.

Mit dem kürzlich etablierten Forschungszentrum CODE(CyberDefence@UniBw) hat die Universität der Bundeswehr München ihr Profil im Bereich der Cyber- bzw. IT-Sicherheit geschärft. Damit will die Universität die durchgängige Betrachtung von Fragestellungen in diesem Themengebiet auf den Ebenen der Hardware, der (eingebetteten)Systeme und der Anwendungen intensivieren. In Forschung und Lehre soll dieses Themengebiet nun durch die Besetzung weiterer Professurengestärkt werden.

Eine Beteiligung des Stelleninhabers/der Stelleninhaberin am Forschungs-zentrum CODE, die enge Zusammenarbeit mit den anderen daran beteiligten Professuren und den benachbarten Fachgebieten sowie die Mitwirkung an der akademischen Selbstverwaltung der Universität werden ebenso erwartet wie Erfahrungen und hohes Engagement in der Einwerbung von Drittmitteln.

In der Lehre sind eine Grundvorlesung im Bereich der Praktischen oder Technischen Informatik sowie spezielle Wahlveranstaltungen im Vertiefungsbereich Cyber Defence des Masterstudiums Informatik zu übernehmen. Dies schließt auch das Angebot von Übungen, Seminaren und Praktika ein.

Voraussetzung für eine Bewerbung sind exzellente wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation oder durch gleichwertige wissen-schaftliche Leistungen nachzuweisen sind.

Die Universität der Bundeswehr München bietet für Offizieranwärter/-innen und Offiziere ein wissenschaftliches Studium an, das im Trimes-tersystem zu Bachelor- und Masterabschlüssen führt. Das Studium wird durch fächerübergreifende, berufsqualifizierende Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.

Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung vonProfessorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamten-gesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf.

Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.

Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum11. Juni 2014 als vertrauliche Personalsache an denDekan der Fakultät für Informatik der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.

W3-Universitätsprofessur fürIT-Sicherheit von Software und Daten

Die Technische Fakultät besetzt im Department Elektrotechnik-Elektronik-Informa-tions technik zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W2-Professur für Materialien und Komponenten elektrischer EnergieverteilsystemeDie Professur ist mit der Leitung einer Nachwuchsgruppe am Energie-Campus Nürnberg (EnCN) verbunden und komplettiert die Forschung und Lehre der Univer-sität entlang der elektrischen Energiekette. Die Professur ist zunächst auf fünf Jahre im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Eine Verstetigung ist angestrebt.Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in Forschung und Lehre angemessen zu vertreten. Die Aufgabenschwerpunkte liegen auf der Erforschung, Analyse und Bewertung von Werkstoffen und Komponenten elektrischer Energieverteilsysteme, beispielsweise:

-mitteln, Komponenten und Anlagen mit neuartigen Materialien

Sensorik, Mess- und Diagnoseverfahren zur Zustandsbewertung von Komponenten und MaterialienModellierung des Alterungsverhaltens und Untersuchung von Ausfallmechanismen

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die möglichst auf mehreren der genannten Themengebiete fachlich und wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen ist.Eine attraktive Ausstattung mit modernen Versuchseinrichtungen (Mittelspannungs-Leistungsprüffeld, Echtzeitsimulator) befindet sich mit dem Laboratorium für Elek-trische Energiesystemtechnik am EnCN im Aufbau. Zusätzlich wird angestrebt, die

-systeme kooperativ zu nutzen.Im Rahmen der Energieforschung wird eine vertiefte, interdisziplinäre Zusammen-arbeit mit den angrenzenden Lehrstühlen, Fachgebieten und Forschungseinrich tun-gen erwartet. Insbesondere ist eine enge Kooperation mit den Erlanger Fraunhofer-Instituten möglich. Erfahrungen und Referenzen bei der Einwerbung von Forschungsförderungsmitteln werden vorausgesetzt.Eine Beteiligung in der Lehre, insbesondere an den Studiengängen Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik, Mechatronik und Energietechnik, wird erwartet.

-gogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Letz-

im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können. Die FAU besitzt das Berufungsrecht. Die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für

Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Enga-gement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden.Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt. Die FAU trägt das Zertifikat ,audit familiengerechte hochschule‘ und bietet Unterstützung für Dual-Career-Paare an.Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, wissenschaft-licher und beruflicher Werdegang, Publikations- und Vortragsverzeichnis, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden) sowie ein Konzeptvorschlag zu den ange-strebten Forschungsschwerpunkten werden in schriftlicher und elektronischer Form bis zum 28. 5. 2014 an die Dekanin der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, Martensstraße 5, 91058 Erlangen, [email protected], erbeten.

www.fau.de

E N E R G I EC AMPU SNÜ RNB E R G

Forschung& LehreA L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E GT

STANDARDFORMATE

10|13 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 867

An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester2014/2015 (01.09.2014) eine

Professur für Angewandte Mathematik (Bes. Gr. W2) Kennziffer 533

zu besetzen.

Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihrenSchwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelor- und Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungs-richtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie Finanz- und Versicherungsmathematik.

Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grund-studiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genanntenVertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausge-setzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteili-gung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und dieÜbernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sindfür uns selbstverständlich.

Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungensowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professo-ren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraus-setzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013.

Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhaltenSie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Mas-ter-Studiengangs Mathematik ([email protected]. [email protected], Telefon Sekretariat:+49 (0)711 8926-2526).

6|13 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 507

Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.

An der Universitätsmedizin Rostock ist eine

W3-Professur für Neurologie (Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke)

an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notauf-nahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/-in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Kranken-versorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissen-schaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungs-befugnis müssen gegeben sein. ������������� ����������������������������������������������������� ������-�������� ���������������!������"� � ���� �����������������������������#����$�Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll.Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen-���%����������������������%����������&�����������'����� ���*�������%�+�0�2�3�4����Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben.Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung ����7���������������������9���������3�Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem struktu-rierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf ������������ :�������������� ����� �����2�;������ ����� ������������ ���� ������sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universi-tätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter ����<==���3 ��3���>�����3��=����� ��=�� �����=%��������=����?��=��%��3����heruntergeladen werden kann, beizufügen. Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen werden.

8|13 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 685

Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der

TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine

Professur (W3) „Energieinformationsnetze

und -systeme“ (Kenn.-Nr. 271)

zu besetzen.

Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach inForschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemesseneBeteiligung an der Grundlagenausbildung.

Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der folgenden Gebiete liegen:• Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und

-nutzung• Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration

Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung• Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netz -

komponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte• Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energie -

informationssysteme• Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte• Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze

und -systeme

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eineausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente wissenschaftliche Arbeitsergebnisse.

Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem deroben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Einemehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energie -versorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht.Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik undInformationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesonderemuss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnikund der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Infor -mationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüberhinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung.

Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitungverhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigtwerden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61und 62 Hessisches Hochschulgesetz.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteilsder Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad derBehinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden beigleicher Eignung bevorzugt.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlagfür drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an denDekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik,Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected],zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungs-kommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150, E-Mail: [email protected]

Bewerbungsfrist: 30.09.2013

2|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 153

Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:--

LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE!

Dr. habil. Elmar SchreiberFriedrich-Paffrath-Straße 10126389 Wilhelmshavenwww.jade-hs.de

Präsidentender Jade Hochschule

Studienort Wilhelmshaven im zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen:

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveran-staltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studien-ort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten.

Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließ-lich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt.

Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienan-gebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Ferti-gungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltun-gen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden.

zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226.

bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum an den

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Universität Stuttgart – Leben Forschen Lehren

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- internationale Spitzenforschung

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der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, des Deutschen

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Textilforschung, der Materialprüfungsanstalt und des Instituts für

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Page 69: Forschung & Lehre 5/2014 - uni-wuerzburg.de · 2014-05-27 · 360 Virtuelle Lernwelten 4.0 Trends und Zukunftsszenarien für die Universität NUMERUS CLAUSUS 366 Jeder zweite Bachelorstudiengang

5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 407

Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:In Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren derzeit rund 7000 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben. 180 Professorinnen und Professoren betreuen sie dabei persön-lich und individuell. Die Jade Hochschule fördert eigenverant-wortliches und praxisorientiertes Lernen, kritisches Denken und die Entwicklung unkonventioneller Lösungen. Akademi-sche Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von Schlüs-selqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule engagiert sich aktiv für Chancengleichheit.

LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE!

Dr. habil. Elmar SchreiberFriedrich-Paffrath-Straße 10126389 Wilhelmshavenwww.jade-hs.de

Präsidentender Jade HochschuleWilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth

An der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth sind am Studienort Wilhelmshaven im Fachbereich Ingenieurwissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen:

Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden.

Die Jade Hochschule tritt aktiv für Gleichstellung und personelle Vielfalt in der Wissenschaft ein. Wir haben uns das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre deutlich zu erhöhen. Entsprechend freuen wir uns über Bewerbungen qualifizierter Frauen. Das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226, gibt auf Anfrage weitere Auskünfte.

Die Stellen sind teilzeitgeeignet.

Die Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei sonst gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Richten Sie Ihre Bewerbung bitte mit den vollständigen Unterlagen unter Angabe der jeweiligen Kennziffer bis zum 30.05.2014 an den

Professur (Bes.-Gr. W 2) für das Gebiet

Maschinenelemente (Kennziffer I 12 FL1)

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftli-chen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfachs sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenele-mente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewer-bern werden Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Tech-nologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprach-kenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Professur (Bes.-Gr. W 2) für das Gebiet

Produktionstechnik (Kennziffer I 17 FL1)

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftli-chen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveran-staltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzuneh-men. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Professur (Bes.-Gr. W 2) für das Gebiet

Autonome Systeme in der Meerestechnik (Kennziffer I 20 FL1)

Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studien-

ort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelor-studiengang „Meerestechnik“ angeboten.

Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlich-keit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium ein-schließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt.

Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studi-enangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivi-täten und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Professur (Bes.-Gr. W2) für das Gebiet

Fluidenergiemaschinen (Kennziffer I 22-FL)

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftli-chen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Fluidenergiemaschinen. Wünschenswerte Schwerpunkte sind die Turbomaschinen und/oder die Verbrennungsmotoren. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfachs sind Vorlesungen und Übun-gen in der Grundlagenausbildung, wie Strömungstechnik, Technische Thermodynamik oder Wärmetechnik, wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten beim Technologie-transfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkennt-nisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.

Page 70: Forschung & Lehre 5/2014 - uni-wuerzburg.de · 2014-05-27 · 360 Virtuelle Lernwelten 4.0 Trends und Zukunftsszenarien für die Universität NUMERUS CLAUSUS 366 Jeder zweite Bachelorstudiengang

408 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

An der Juristischen Fakultät der Stif-tung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ist zum Sommer-semester 2015 eine

W3-Professur für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrechtzu besetzen.Der/Die Stelleninhaber/-in soll das Fach in Forschung und Lehre breit vertreten.

werden folgende besondere Erwartungen an den/die Stelleninhaber/-in gestellt:Mitwirkung in den privatrechtlichen Schwerpunktbereichen (u. a. mit Interessen

im Familien-, Arbeits- oder Gesellschaftsrecht)Einbeziehung der internationalen und speziell der europarechtlichen Aspekte

Europa-Universität Viadrina sowie einschlägige Fremdsprachenkenntnisse werden vorausgesetzt.Die Professur ist unbefristet. Gemäß § 41 Abs. 1 BbgHG werden Professorinnen und Professoren im Falle einer Erstberufung in ein befristetes Dienstverhältnis

Die allgemeinen Voraussetzungen richten sich nach § 39 BbgHG. Nähere Infor-mationen erhalten Sie unter: http://www.europa-uni.de/Stellenausschreibungen.

-wohl in schriftlicher als auch in elektronischer Form (auf CD) einreichen, richten Sie bitte unter Angabe der Kenn-Nr. 1103-14-01 bis zum 2. Juni 2014 an die Stiftung Europa-Universi-tät Viadrina, Dekan der Juristischen Fakultät, Herrn Prof. Dr. Pechstein, Postfach 1786, 15207 Frankfurt (Oder).

Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Rechts- und Staatswissen-schaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum Wintersemester 2014 jeweils eine

W3-Professur in Ökonometrie (unbefristet)sowie

W2-Professur in Ökonometrie (unbefristet)zu besetzen. Bewerberinnen und Bewerber sollen das Fach Ökonometrie in Forschung und Lehre vertreten. Sie sollen durch einschlägige Publikationen in hochrangigen internationalen Zeitschriften ausgewiesen sein.Die aktive Beteiligung an der Bonn Graduate School of Economics wird er-wartet. Teile des Lehrangebots in den Studiengängen (Bachelor, Master) sind in englischer Sprache zu erbringen. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW).Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.Bewerbungen mit Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, zwei Schriften, Ergebnissen von Lehrevaluationen und Zeugniskopien werden bis zum 31. Mai 2014 an den Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, Adenauerallee 24-42, 53113 Bonn, erbeten.

An der Universität Potsdam, Juristische Fakultät ist möglichst zum Sommer-semester 2015 eine

W 3-Professur für Strafrecht und Strafprozessrecht

zu besetzen.Der/Die Stelleninhaber/-in soll die strafrechtlichen Kernfächer (Strafrecht Allge-meiner und Besonderer Teil, Strafprozessrecht) in ihrer ganzen Breite in For-schung und Lehre vertreten sowie am Schwerpunktbereich „Wirtschafts-, Steuer- und Umweltstrafrecht“ - gegebenenfalls auch in anderen Schwerpunktbereichen - in

einem strafrechtlichen Nebenfach (Wirtschaftsstrafrecht, Steuerstrafrecht, Umwelt-strafrecht, Medienstrafrecht) oder einem Grundlagenfach (Rechtsphilosophie, Rechtsmethodologie, Rechtssoziologie, Kriminologie). Bewerbungen sind innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung per Post an den Präsidenten der Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam oder per E-Mail an [email protected] zu richten.Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 39 des Hochschulgesetzes des Landes Brandenburg vom 18.12.2008, zuletzt geändert durch Gesetz vom 15.12.2013.

www.uni-potsdam.de/verwaltung/dezernat3/stellen/

Die vollständige Stellen-ausschreibung findenSie unter:

academics.de

9 |1320. Jahrgang | 7,– $

Forschung & Lehrealles was die wissenschaft bewegt

www.forschung-und-lehre.de

Großer Akademischer

Stellenmarkt

| ab Seite 767

BERUFUNGS-

VER FAHR EN

Zuverlässig und fair

| ab Seite 728

GHOSTWRITER

Lektoren als kollektive Krücke?

| ab Seite 724

W-BESOLDUNG

Negative Gewinngrenzen

| ab Seite 734

Studenten2013

Ziele, Pläne, Lebensgefühl

| ab Seite 708

23.08.13 1

9|13 Forschung & Lehre

A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T

789

Technische Universität Chemnitz · Zentrum für Mikrotechnologien · 09107 Chemnitz · Telefon 0371/531-24060 · [email protected]

Technische Universität ChemnitzFakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

Zentrum für MikrotechnologienAUSSCHREIBUNGDer Smart Systems Campus in Chemnitz ist ein innovatives Netzwerk im Bereich der Mikro- und Na-

notechnologien sowie der Smart Systems Integration. Die Technische Universität Chemnitz ist durch

das Zentrum für Mikrotechnologien als anerkannter Partner für die Grundlagenforschung auf dem

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für Elektronische Nanosysteme ENAS überführt das Zentrum für Mikrotechnologien die Ergebnisse

der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung in Prototypen für die Industrie.

In diesem hoch innovativen Umfeld ist zum 01.01.2014 eine zunächst bis 31.12.2014

befristete Stelle alsABTEILUNGSLEITER/IN FÜR SCHICHTABSCHEIDUNG

Entgeltgruppe 14 TV-Lam Zentrum für Mikrotechnologien zu besetzen.

Die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung wird in Aussicht gestellt.

Die Einstellung erfolgt gemäß den Regelungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG)

und des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes (SächsHSFG) in der jeweils geltenden Fassung.

Voraussetzungen: �� Abschluss eines wissenschaftlichen Hochschulstudiums auf dem Gebiet Halblei-

tertechnik / Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik, Physik oder in einer verwand-

ten Fachrichtung, welches zur Zulassung zum höheren Dienst berechtigt

�� Promotion in einem der o.g. Fachgebiete

�� sehr gute Kenntnisse im Bereich Halbleitertechnik insbesondere der Schichtab-

scheidung durch PVD / CVD / Wärmebehandlungsverfahren einschließlich der

prozessbegleitenden Messtechnik

�� Erfahrungen auf dem Gebiet der Silizium-Technologie

�� Führungserfahrung�� sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie die Fähigkeit der Präsen-

tation von wissenschaftlichen Ergebnissen

Arbeitsaufgaben:�� Organisatorische Leitung der Abteilung Schichtabscheidung am Zentrum für

Mikrotechnologien einschließlich der Koordination der Zusammenarbeit mit dem

Fraunhofer ENAS�� Eigenständige Einwerbung von Drittmitteln auf dem Gebiet der Schichtabschei-

dung für MEMS / NEMS�� Selbständige Planung, Durchführung und Charakterisierung von Prozessen der

Physikalischen Schichtabscheidung

�� ���� ��� ������������!�������� �"#����� �$�%�� �$�&��'��'�*

Die Bewerberinnen / Bewerber müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 71 SächsHSFG er-

�+�� ��5��6 �����8��������� ���� �9 ����� ����� �� �������� ��� ��!���� ��;����������

Frauen sind deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Bewerbungen schwerbehinderter

Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen bis 01.10.2013 zu richten an:

Technische Universität ChemnitzFakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

Zentrum für MikrotechnologienProf. Dr.-Ing. habil. T. Geßner

09107 Chemnitz

Akademischer Stellenmarkt

Forschung& LehreA L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E GT

+

Page 71: Forschung & Lehre 5/2014 - uni-wuerzburg.de · 2014-05-27 · 360 Virtuelle Lernwelten 4.0 Trends und Zukunftsszenarien für die Universität NUMERUS CLAUSUS 366 Jeder zweite Bachelorstudiengang

5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 409

An der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist am Institut für Organische Chemie zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W3 Professur für Molekulare / Organische Funktionsmaterialienzu besetzen. Die Professur eignet sich insbesondere als Einstiegspositi-on für hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Professurvertritt den Bereich "Molekulare / Organische Funktionsmaterialien" inForschung und Lehre. Neben der Ergänzung der vorhandenen For-schungsrichtungen des Instituts und der Fakultät kommt der Schnittstellezu den anderen Fakultäten, dem FMF (Freiburger Materialforschungs-zentrum), dem FIT (Freiburger Zentrum für Interaktive Werkstoffe undBioinspirierte Technologien) und den Freiburger Fraunhofer-lnstituten ei-ne zentrale Bedeutung zu. Die Professur beteiligt sich an den Lehraufga-ben des Instituts bei der Chemieausbildung im Haupt- und Nebenfach.Von besonderer Bedeutung ist dabei der neu einzurichtende M.Sc.-Zug"Functional Materials" des M.Sc. Studienganges "Sustainable Materials“. Einstellungsvoraussetzungen für Professoren bzw. Professorinnen sindneben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abge-schlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine heraus-ragende Promotion.Über die Promotion hinausgehende wissenschaftliche Leistungen, die inder Regel durch eine Habilitation nachgewiesen werden, werden erwartet(§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)). Die Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg fördert Frauen und fordert sie deshalb ausdrücklich zur Bewer-bung auf. Die Universität bekennt sich nachdrücklich zu dem Ziel einerfamiliengerechten Hochschule. Schwerbehinderte werden bei gleicherEignung bevorzugt berücksichtigt. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung inkl. Lebenslauf, Zusammenfassungder bisherigen und geplanten Forschung sowie Kompetenzportfolio zurBewertung der Lehrbefähigung und der Lehrpersönlichkeit (Die hierfür zuverwendende Vorlage finden Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc) in einer elektronischenVersion bis zum 15.05.2014 an: Dekan der Fakultät für Chemie undPharmazie, [email protected].

Im am

ist am ab 1. April 2015 eine

zu besetzen.

Die/Der zukünftige Stelleninhaber/in soll das Fach in Forschung

und Lehre historisch und systematisch breit vertreten. Außerdem

wird ein Forschungsschwerpunkt mit Bezug zur Praktischen Philo-

sophie sowie die Mitarbeit in dem BA/MA-Studiengang Ethik/Phi-

losophie für Lehrämter erwartet. Von den Bewerberinnen und Be-

werbern wird die Bereitschaft erwartet, sich im Rahmen des For-

schungsschwerpunktes „Kulturelle Orientierung und normative

Bindung“ in drittmittelrelevanter Forschung zu engagieren. Er-

wünscht ist eine Mitarbeit im Kontext der Forschungsprofillinie

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des Hochschulge-

setzes (HochSchG) des Landes Rheinland-Pfalz. Vorausgesetzt

werden ein erfolgreich abgeschlossenes Studium an einer Univer-

sität oder vergleichbaren Hochschule, (ausgenommen mit einem

Bachelorgrad) oder ein Masterabschluss, eine qualifizierte Promo-

tion in Philosophie, pädagogische Eignung sowie zusätzliche

wissenschaftliche Leistungen (§ 49 Abs. 2 HochSchG). Weitere

Voraussetzung für Professuren in Lehramtsstudiengängen ist in

der Regel der Nachweis einer mindestens dreijährigen

Den vollständigen Ausschreibungstext entnehmen Sie bitte unter

der der Homepage der Universität Koblenz-

Landau. Bewerber/-innen senden ihre Bewerbung mit den Unter-

lagen bis zum unter Angabe der Kennziffer an den

Fachbereich 5: Erziehungswissenschaften Campus LandauInstitut für Philosophie

Kennziffer 37/2014

16.05.2014

Präsidenten der Universität Koblenz-Landau55118 Mainz

des Fachbereichs 5 „Normativität in Wissenschaft und Lebenswelt“.

Schulpraxis.

Präsidialamt • Rhabanusstraße 3 •

Professur (W2) für Philosophie

Aufgabenschwerpunkte:

Einstellungsvoraussetzungen:

www.uni-koblenz-landau.de/uni/stellen

Die HDBW ist eine private Hochschule mit Fokus auf Wirtschaft und Technik mit einem starken industriellen Netzwerk. Sie arbeitet in enger Kooperation mit nationalen und internationalen Unternehmen und versteht sich als Partnerin der bayerischen Wirtschaft. Wir besetzen zum nächstmöglichen Termin folgende Professuren:

Professur für WirtschaftsingenieurwesenAllgemeine Logistik und Geschäftsprozessesowie

Professur für WirtschaftsingenieurwesenProduktionsmanagement und Technologie

Gesucht werden Persönlichkeiten, welche die Lehrgebiete im Bereich Produkti-on und Logistik ganzheitlich abdecken können. Ergänzend zu den Vertiefungs-fächern werden Sie auch Vorlesungen in den Grundlagen des Wirtschafts-ingenieurwesens halten. Erwartet werden daher exzellente Spezialisierung

-steuerung, Logistik, Arbeitsvorbereitung, Einkauf, SCM, Industrial Engineering o. ä. Unternehmensbereichen.Für die jeweilige Professur wird ein überdurchschnittliches Engagement in ange-wandter Forschung sowie beim Transfer in die Wirtschaft im jeweiligen Fachgebiet erwartet. Darüber hinaus werden Sie an der Gestaltung und Weiterentwicklung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen mitwirken.

www.hdbw-hochschule.deBitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an die:

Hochschule der Bayerischen Wirtschaft gGmbH Gründungspräsident, Prof. Dr.-Ing. Lars Frormann Konrad-Zuse-Platz 8, 81829 München

Bewerbungsschluss: 10.05.2014 Die Anstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis.Unsere Hochschule strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

Karriereund

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410 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

V E R W A L T U N GM A N A G E M E N TF A C H K R Ä F T E

Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frank-furt am Main, ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, ist ein von Bund und Ländern gefördertes nationales Zentrum für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Seit dem Jahr 2007 ist am DIPF eine Forschungs- und Servicestruktur für „Technology Based Assessment“ (TBA) beheimatet. Der TBA-Arbeitsbereich ist abteilungsüber-greifend organisiert (Bildungsqualität und Evaluation, Informationszentrum Bildung) und dient als Servicestruktur für die empirische Bildungsforschung in ganz Deutsch-land. Darüber hinaus ist er direkt in nationale und internationale Forschungs- und An-wendungsprojekte aus dem Bereich der technologiegestützten Kompetenzerfassung eingebunden.

Das DIPF sucht für den Bereich zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Dienstort Frankfurt am Main vorbehaltlich der Mittelbewilligung:

Eine/n Senior Software Entwickler/in (befristet bis 31.12.2016, Vollzeit, Vergütung nach EG 14 TV-H1)

Referenz-Nr. TBA 2014-01

Eine/n Softwareentwickler/in(befristet bis 31.12.2016, 100% mit der Möglichkeit einer Teilzeit-

beschäftigung, Vergütung nach EG 12 TV-H1) Referenz-Nr. TBA 2014-02

Eine/n Softwareentwickler/in Webtechnologien

(befristet bis 31.12.2016, 100% mit der Möglichkeit einer Teilzeit-beschäftigung, Vergütung nach EG 12 TV-H1)

Referenz-Nr. TBA 2014-03

Eine/n Mitarbeiter/in für Betreuung von Itemautoren

(50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, Vergütung nach EG 12 TV-H1)Referenz-Nr. BiQua 2014-01

Die ausführlichen Stellenbeschreibungen mit Aufgaben und Anforderungen fin-den Sie im Internet unter: http://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/stellenangebote/ausschreibungen

Bewerbungen von Frauen sind besonders erwünscht. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt.

Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte in elekt-ronischer Form bis zum 21.05.2014 unter Angabe der Referenz-Nr. an Prof. Frank Goldhammer ([email protected]), DIPF, Schloßstraße 29, 60486 Frankfurt am Main. Allgemeine Informationen finden Sie auf der Web-seite des Arbeitsbereichs TBA (http://tba.dipf.de/); nähere Auskünfte erteilt Dr. Ulf Kröhne ([email protected]).

* Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Landes Hessen.

Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für Professuren gewinnen.

Am Institut für Pädagogik der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist im Rahmen des Lehr- und Forschungs-schwerpunkts „Bildung und Erziehung in der Lebensspanne sowie Transformationsprozesse im Bildungssystem“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen:

W 2-Professur für Pädagogik mit dem Schwerpunkt

Berufs- und WirtschaftspädagogikDer/Die zukünftige Stelleninhaber/-in soll das Fachgebiet Pädagogik mit Schwerpunkt Berufs- und Wirtschaftspädagogik in Forschung und Lehre vertreten. In der Forschung ist eine Fokussierung auf die Themenbereiche Organisationsentwicklung, Bildungsnetzwerke, beruf-liche Weiterbildung und/oder auf das Verhältnis beruflicher Bildung zur allgemeinen Bildung gewünscht.

Die zukünftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber soll im Institut für Pädagogik – mit Hilfe ihrer/seiner jeweiligen Schwerpunktthemen den gemein- samen Lehr- und Forschungsschwerpunkt weiterentwickeln,– Lehraufgaben in den Bachelor- und Masterstudiengängen des Fachs Pädagogik und in den Bachelor- und Masterstudiengängen mit den Profilen „Lehramt an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen“ sowie „Handelslehrer“ übernehmen,– mit eigenständigen und gemeinsamen Forschungsanstrengungen am internationalen Diskussionsstand anknüpfen und entsprechende Drittmittel einwerben und– an der Entwicklung forschungsorientierter und ergebnisoffener Lehr- und Lernformen mitwirken.

Die Bewerberinnen und Bewerber sollen über breite nationale und inter-nationale Forschungs- und Publikationserfahrungen in den angegebenen Schwerpunktbereichen verfügen.

Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden erwartet: wissenschaft-liche Leistungen im Fach Erziehungswissenschaft, einschließlich der Wirtschaftspädagogik, Nachweise einschlägig publizierter nationaler und internationaler Forschungsarbeiten, Lehrerfahrungen sowie Erfah-rungen in der Einwerbung von Drittmitteln.

Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort „Berufungsverfahren“.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.

Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwer behinderter Menschen ein. Daher werden schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften-verzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer Zeugnisse) werden unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis zum 11. Juni 2014 erbeten an das

Dekanat der Philosophischen Fakultätder Christian-Albrechts-Universität zu KielOlshausenstraße 4024098 Kiel

INDIVIDUALCOACHINGfür Berufungs- und Bleibeverhandlungen

„Das Coaching sowie

die damit

verbundenen

Ratschläge

waren Gold

wert!“

Weitere Informationen und Kontakt:

www.hochschulverband.de | [email protected]

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 411

Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000 Studierenden hat sich die Universität Bremen als eine von elf Universitäten im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt. Sie überzeugte mit einem ambitionierten Zukunftskonzept und gehört nun zu den Exzellenzuniversitäten.

An der Universität Bremen, im Fachbereich 3 (Mathematik und Informatik), ist vorbehaltlich der Stellenfreigabe zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein

UniversitätslektoratSenior Lecturergem. § 24 a BremHGEntgeltgruppe TV-L 15Kennziffer: LK 149/14

für den Aufgabenbereich Reine Mathematik unbefristet zu besetzen.

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll mit voller Arbeitszeit die Aufgaben einer/eines Universi-tätslektorin/Universitätslektors gemäß § 24a des Bremischen Hochschulgesetzes (BremHG) wahrnehmen. In diesem Rahmen obliegen ihr/ihm selbstständige Aufgaben in Lehre und Forschung. Gesucht wird eine Wissenschaftlerin/ein Wissenschaftler mit selbständiger Lehrerfahrung in der Reinen Mathematik und internationalen Forschungserfahrungen mit Schwerpunkten in einem Fachgebiet der Analysis. Wir bieten die Möglichkeit zur Einbindung in international renommierte Forschungsgruppen am Fachbereich. Es wird erwartet, dass das Lektorat in Forschungs- und Drittmitteleinwerbeprojekten am Fachbereich und dessen Umfeld mitwirkt.

Die Lektorin/der Lektor soll die überwiegend auf Deutsch abzuhaltende Lehre in den mathemati-schen Studiengängen vertreten sowie Service-Lehrveranstaltungen für andere Fachbereiche, insbesondere in den Ingenieurwissenschaften, durchführen. Bereitschaft zu hochschuldidaktischer Weiterbildung, Beteiligung an englischsprachigen Studiengängen, Initiativen und Experimentierfreude in der Lehre sowie Beiträge zur Internationalisierung der Universität Bremen werden erwartet.

Die Lehrverpflichtung wird bei einschlägiger wissenschaftlicher Forschung bzw. Übernahme von Aufgaben in der Selbstverwaltung auf 12 SWS reduziert.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Diplom- oder Masterstudium an einer wissenschaftlichen Hochschule, herausragende Promotion im Fachgebiet Mathematik und eine mindestens dreijährige hauptberufliche wissenschaftliche Tätigkeit nach Abschluss der Promotion, Nachweis der pädagogischen Eignung sowie didaktisches Engagement und nachgewiesene Lehrerfahrung von mindestens 2 Jahren.

Es besteht die Möglichkeit zur Habilitation.

Die Universität Bremen beabsichtigt, den Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich zu erhöhen und fordert deshalb Frauen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Personen mit Migrationshintergrund sind ebenfalls ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben.

Weitere Informationen erteilt der Prodekan des Fachbereichs 3, Prof. Dr. A. Schmidt, unter [email protected] oder 0421/218-63 851 oder 0421/218-63840.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind unter Angabe der o.g. Kennziffer bis zum 18.05.2014 in elektronischer Form (pdf-Format) zu richten an: [email protected].

Universität BremenFachbereich 3 - Mathematik und InformatikHerrn GiesenhagenPostfach 330 44028334 Bremen

Die richtigen Kandidaten finden.Beim ersten Versuch.

www.leaders-in-science.de

DHV-NewsletterDer DHV-Newsletter, der Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen steht, erscheint monatlich. Er informiert unter anderem

über Aktuelles aus Hochschulpolitik und Hochschulrecht sowie über Termine und Neuerscheinungen im Internet und auf dem Buchmarkt.

Das Abonnement des DHV-Newsletters ist kostenlos. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsstelle Ihre E-Mail-Adresse bekannt ist.

Zur Bestellung genügt eine formlose E-Mail mit dem Stichwort „Bestellung“ an:

[email protected] oder ein Eintrag über den Link http://www.hochschulverband.de/newsletter

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412 A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T Forschung & Lehre 5|14

W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T A R B E I T E RP O S T D O K T O R A N D E ND O K T O R A N D E N

Am Institut für Politikwissenschaft des Fachbereichs Gesell-

schaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Uni-

versität Frankfurt am Main sind von Prof. Dr. Thomas Zittel

und Dr. Annika Hennl zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei

Stellen einer/eines

wissenschaftlichen Mitarbeiterin/wissenschaftlichen Mitarbeiters

(EG 13 TV-G-U, 65 %)

zunächst jeweils befristet auf zwei Jahre zu besetzen. Eine

Verlängerung von einer der beiden Stellen ist möglich; alter-

stufe des/der Bewerbers/-in. Für die Befristung des Vertrages

sind die Regelungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes in

Verbindung mit dem Hessischen Hochschulgesetz maßgeblich.

Aufgabengebiet:Die Aufgaben der Stelleninhaber/-innen liegen vornehmlich

im Bereich der Forschung im Rahmen des von der DFG geför-

derten Projektes „Individualisierte Politische Repräsentation

und ihre Grundlagen“. Das Projekt untersucht mit qualitativen

und quantitativen Methoden die Handlungsstrategien von

Kandidaten und Abgeordneten bezüglich der Frage nach ihrer

parteipolitischen Verankerung. Je nach Stelle sind Sie entweder

für die Durchführung, die Aufbereitung und die Analyse semi-

strukturierter Interviews verantwortlich oder für die Vercodung,

die Aufbereitung und die statistische Analyse von parlamen-

tarischen Drucksachen. Beide Stelleninhaber/-innen arbeiten

an der Entwicklung aller Erhebungsinstrumente mit sowie an

der Abfassung des Abschlussberichts.

Einstellungsvoraussetzungen:Sie haben Ihr Studium der Politikwissenschaft (Diplom, Magister,

Master oder vergleichbarer Abschluss) oder anderer sozial-

wissenschaftlicher Studiengänge mit politikwissenschaftlichem

Schwerpunkt (mind. 8 Semester) überdurchschnittlich gut

abgeschlossen. Sie haben nachgewiesene Kenntnisse im

Bereich der empirischen Demokratie- und/oder Repräsen-

tationsforschung. Darüber hinaus verfügen Sie über nach-

gewiesene methodische Kenntnisse im Bereich der quantitativen

Sozialforschung und/oder im Bereich der systematischen

theoriegeleiteten qualitativen Sozialforschung.

Die Universität tritt für die Gleichberechtigung von Frauen

und Männern ein und fordert deshalb nachdrücklich Frauen

zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen werden

bungen mit den üblichen Unterlagen (aussagekräftiges

-

verzeichnis) richten Sie bitte in elektronischer Form unter

Angabe der Kennziffer 13/2014 bis zum 28.05.2014 an die

Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften der J. W. Goethe-Universität, E-Mailadresse: [email protected]. Bei Nachfragen

zu den Stellen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Thomas

Zittel ([email protected]) oder Dr. Annika Hennl

([email protected]).

Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht für das Geo-graphische Institut, Arbeitsgruppe Öko-Hydrologie und Wasserressourcen-management, zum nächstmöglichen Zeitpunkt zunächst befristet auf 2 Jahre einen

Wissenschaftlichen Mitarbeiter (m/w) als Post Doc (50 %)

Es besteht die Option der Aufstockung auf 75 % und der Verlänge-rung um weitere vier Jahre.

Unterstützung bei der Forschungskonzeption, der Ent-wicklung innovativer Lehrkonzepte und der Drittmitteleinwerbung sowie Lehrtätigkeit im Umfang von 2 Semesterwochenstunden.

planung oder vergleichbaren Fachgebiet mit Schwerpunkt Wasser- ressourcenmanagement oder Öko-Hydrologie / Gewässerökologie, Hoch- wasserrisikomanagement u. ä.

Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehin-derte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

vollstän-digen und aussagekräftigen -

bis zum 29.05.2014 an Prof. Dr. Mariele Evers, Geographisches Institut der Universität Bonn, Meckenheimer Allee 166, D-53115 Bonn, Kennziffer 09/14/3.13.Die Bewerbung hat ausschließlich auf schriftlichem Wege zu erfolgen. E-Mail-Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden. Bewer-bungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist.

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5|14 Forschung & Lehre A K A D E M I S C H E R S T E L L E N M A R K T 413

Multiple Senior Research PositionsQueensland Brain Institute (QBI)Established in 2003, QBI (www.qbi.uq.edu.au) is housed on the St Lucia campus of The University of Queensland (UQ). It is home to more than 250 neuroscientists, working across a range of disciplines, focused on discovering the fundamental mechanisms that regulate brain development and function in health and disease. QBI has state-of-the-art core facilities for super resolution microscopy, flow cytometry, molecular genetics, histochemistry and cognitive testing.

Over the past decade QBI has positioned itself as one of the world’s leading neuroscience research institutes. It played a key role in contributing to UQ attaining the highest possible score of 5 for neuroscience, in both the 2010 and 2012 Excellence in Research for Australia (ERA) reviews, one of only two universities in Australia to achieve this.

Senior Research Faculty positions in Dementia ResearchThe Clem Jones Centre for Ageing Dementia Research (CJCADR), was established in 2011 within QBI and focuses on understanding the molecular mechanisms involved in dementia, and on the development of novel therapeutic strategies (www.qbi.uq.edu.au/cjcadr).

CJCADR is seeking outstanding candidates for Faculty positions in the field of Dementia Research. Appointments will be made at levels ranging from Senior Research Fellow (equivalent to Assistant Professor) to Professorial Research Fellow (Professor).

Candidates should have a research focus on neurodegeneration and functional impairment in the mammalian nervous system, using molecular, cellular, biochemical, and electrophysiological approaches, combined with the ability to extend this work to strategies to counteract human brain disorders. Applications are particularly invited from researchers whose area of interest lies e.g. in: neuroinflammation, the role of non-neuronal cells in neurodegeneration, lipids and ApoE, and the blood-brain barrier. The successful candidate will have an academic appointment within the QBI and is expected to develop an independent cutting edge research program.

Senior Research Fellowship in Traumatic Brain Injury (TBI)In partnership with The Motor Accident Insurance Commission (MAIC) of Queensland, QBI seeks to appoint an academic leader in the field of Traumatic Brain Injury (TBI) with the establishment of a $1.5 million Senior Research Fellowship.

QBI is seeking a leading researcher in the field of TBI who is working with animal models, and using them to develop imaging tools and identify biomarkers (such as in CSF and plasma) to assess TBI. It is expected that the successful applicant will take steps to validate the findings from animal models in humans, with the ultimate goal of having imaging and diagnostic tools that are available for use in a clinical setting.

Applications are invited from researchers with a strong background in experimental research in TBI, preferably in the rodent system.

RemunerationThese are full-time appointments for an initial period of five years (renewal subject to funding and performance) at Research Academic Level C – E, with a competitive start-up package, including support staff, equipment, and consumables. The base remuneration will be in the range of $102,782 - $118,514 p.a. (Level C), $123,758 - $136,344 (Level D), $159,417 (Level E), plus employer superannuation contributions of up to 17%. Level of appointment will be commensurate with qualifications, experience, and academic achievements.

EnquiriesTo discuss these roles please contact Professor Jürgen Götz, by phone: +61 7 334 66329 or email: [email protected] or contact QBI Human Resources at [email protected].

All applicants must supply the following documents: Cover letter, curriculum vitae, research plan (three pages) and 3-5 reference letters (applicants are not required to provide a written response to selection criteria).

Applications closeMonday 16 June 2014

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414 E X K U R S I O N Forschung & Lehre 5|14

Exkursion

In einer aktuellen Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Titel„Was tun? Sprachhandeln aber wie? W_ortungen statt Tatenlosigkeit!“ werden Anregungen zum „antidiskriminierendenSprachhandeln“ vorgestellt. So soll im Rahmen einer „herausfordernden, stärkeren Frauisierung von Sprache“ mit männ-lich geprägten Assoziationen gebrochen werden. Ein Beispiel ist der Gebrauch der a-Form, mit der verschiedenste Wörterund Phrasen durch ‘a-’-Endungen umgestaltet und dadurch Wahrnehmungen irritiert und neu belebt werden sollen, z.B.:„Unsa Lautsprecha ist permanent auf Demos unterwegs. Ea erfreut sich hoher Beliebtheit.“ Das hier zitierte Beispiel des Titelgebrauchs gehört ebenso dazu.

„Im universitären Kontext werden in Dokumenten und imSchriftverkehr häufig akademische Titel, meistens in Form vonAbkürzungen, verwendet. Personen werden außerdem oftmalsmit der Nennung ihres akademischen Titels direkt angespro-chen. Deshalb ist die Frage naheliegend, wie auch diese Titelund ihre Abkürzungen antidiskriminierend verwendet werdenkönnen. Warum wird z.B. ein ganzen Studienprogramm imdeutschsprachigen Raum (M.A.-Studiengänge) in der Lang-form mit einem Begriff bezeichnet und benannt, der mit denBedeutungen ‚etwas zu meistern’ oder ‚Herr über etwas zu

sein’ starke kolonialistische Konnotationen aufweist? Wassagt das über akademische Wissensproduktion aus und das,was in dieser kritisch reflektiert und was einfach nur weiter re-produziert wird? Die neuen Bachelor- und M.A.-Abschlüssekönnen z.B. ganz einfach mit B.A. und M.A. bezeichnet wer-den, ohne dabei die konventionalisiert männliche Form derausgeschriebenen Varianten sowie die kolonial-rassistischenAssoziationen und Kontinuitäten im Falle von M.A. zu wie-derholen. Die unten stehende Tabelle bietet weitere Variantenan:

„Doktox“ und „Professx“ Zur „Frauisierung von Sprache“

Sprach-Formen Akademische Titel Abkürzungen

x-Form Doktox, Professx Drx, Profx

*-Form I Dokto*, Profess* Dr*, Prof*

Dynamischer Unterstrich Dok_torin, Profes_sorin D-rin, P-rofin

Wortstamm-Unterstrich Dokt_orin, Profess_orin D_rin, Pro_fin

*-Form II Doktor*in, Professor*in Dr*in, Prof*in

Statischer Unterstrich Doktor_in, Professor_in Dr_in, Prof_in

Generisches Femininum Doktorin, Professorin Dr.in, Prof.in

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5|14 Forschung & Lehre E N I G M A 415

Enigma

LogicalZebra-Rätsel – Wer trinkt Wasser? Wem gehört das Zebra?

1. Es gibt fünf Häuser.

2. Der Engländer wohnt im roten Haus.

3. Der Spanier hat einen Hund.

4. Kaffee wird im grünen Haus getrunken.

5. Der Ukrainer trinkt Tee.

6. Das grüne Haus ist direkt rechts vom weißen Haus.

7. Der Raucher von Altem-Gold-Zigaretten hält Schnecken als Haustiere.

8. Die Zigaretten der Marke Kools werden im gelben Haus geraucht.

9. Milch wird im mittleren Haus getrunken.

10. Der Norweger wohnt im ersten Haus.

11. Der Mann, der Chesterfields raucht, wohnt neben dem Mann mit dem Fuchs.

12. Die Marke Kools wird geraucht im Haus neben dem Haus mit dem Pferd.

13. Der Lucky-Strike-Raucher trinkt am liebsten Orangensaft.

14. Der Japaner raucht Zigaretten der Marke Parliament.

15. Der Norweger wohnt neben dem blauen Haus.

Wer trinkt Wasser? Wem gehört das Zebra?

Das Zebrarätsel ist ein oft wiedergegebenes Rätsel aus derGruppe der Logicals, das also durch logische Schlüsse gelöstwerden kann.

Die Veröffentlichung erfolgt oft variiert als Einsteins Rät-sel mit dem angeblich von Albert Einstein stammenden Ver-merk, lediglich 2 Prozent der Weltbevölkerung könnten die-ses Rätsel lösen. Tatsächlich existiert jedoch keinerlei Hinweisauf die Autorschaft und insbesondere eine Involvierung Ein-steins. Solcherart vermarktet, handelt es sich wohl um das be-

rühmteste Logical überhaupt, wiewohl es keinerlei herausra-gende Merkmale gegenüber anderen Logicals aufweist.

Es sind mehrere Versionen dieser Logelei vorhanden. Dieursprüngliche Knobelversion wurde zuerst im Life Internatio-nal Magazine am 17. Dezember 1962 abgedruckt. Erst am 25.März des Folgejahres erfolgte die Lösung an gleicher Stelle,mit der Bekanntgabe der Namen mehrerer Hundert richtigenLöser aus der ganzen Welt. Das Rätsel selbst lautet in derÜbersetzung des Originals folgendermaßen:

Zum Zweck der genaueren Klärung muss hinzugefügt wer-den, dass jedes der Häuser in einer anderen Farbe gestrichenist und jeder Bewohner eine andere Nationalität hat, ein an-deres Haustier besitzt, ein unterschiedliches Getränk trinkt

und eine andere Sorte amerikanischer Zigaretten raucht.Noch etwas: In Hinweis 6 bedeutet rechts, dass das Haus vomBetrachter aus gesehen rechts ist.

Lösung: Der NOrweger trinkt Wasser und der Japaner hat ein Zebra.

Quelle: Wikipedia

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416 Z U E N D E G E D A C H T Forschung & Lehre 5|14

Freude an meinem Beruf …habe ich, wenn der Funke überspringtund über das Ende eines Seminars, ei-ner Tagung, eines Tages hinaus die Dis-kussionen weitergehen – nicht so sehrim stillen Forschungskämmerlein.

Die Zeit meines Studiums …war von vielen Zufällen geprägt undeindeutig zu kurz – und das war nochein „alter“ Studiengang.

Wissenschaftler sind Menschen, …die sich immer auch etwas treiben las-sen – von der Leidenschaft zu forschen,neuen Ideen, aber auch von (versäum-ten) Deadlines, vom Gutachtertum undvom nächsten Drittmittelantrag.

Wenn ich Wissenschaftsministerinwäre, …würde ich trotz Bologna mehr Mobili-tät fordern, die von der Jungen Akade-mie vorgeschlagenen Reformen ansto-ßen, durch Umwandlung von Qualifi-kationsstellen mehr Professuren schaf-fen und im deutschen Bildungsdschun-gel mehr Bund als Länder walten las-sen, um Transparenz zu ermöglichen:nicht nur für Forscher aus dem Aus-land ist die deutsche Universitätsland-schaft ein Buch mit sieben Siegeln.

Der Fortschritt von Wissenschaft undTechnik …braucht Freiräume und muss sich auch„Rückschritte“ und Umwege leistenkönnen.

Zu Ende gedacht

Ich beginne meinen Tag …mit einem dreifachen Espresso.

Meine besten Einfälle habe ich …meist dann, wenn der Computer weitweg ist – beim Wandern, Joggen oderdirekt nach einem gut gelaufenen Se-minar.

Wenn ich einen Rat brauche, …zögere ich oft viel zu lang, bevor ichenge Freunde frage.

Am meisten ärgere ich mich …über Arroganz, Heuchelei und eigeneSchreibblockaden.

Das nächste Buch, das ich lesenwill, …liegt hoffentlich bald auf meinemTisch: Haruki Murakamis „Die Pilger-jahre des farblosen Herrn Tazaki“.

Wenn ich das Fernsehen anschalte, …dann bin ich an dem Punkt angelangt,an dem ich nichts Gedrucktes mehr se-hen kann.

Energie tanke ich …beim Bergsteigen, bei Gesprächen mitFreunden und spontanen Wochenend-ausflügen.

Wenn ich mehr Zeit hätte, …würde ich verkümmerte Fremdsprachen-kenntnisse auffrischen, mehr musizie-ren, wieder rudern und öfters dieFreunde besuchen, die mich schon wieder auf einem anderen Kontinentwähnen.

Mit einer unverhofften Million würdeich …mir von Zeit zu Zeit ein „sabbatical“gönnen, aber sonst meinen Lebensstilnicht wesentlich ändern.

Ich frage mich manchmal, …ob ich immer die richtige Abzweigunggenommen habe und ob wir bald nurnoch online lehren werden.

Die Wahrheit zu finden …ist niemals einfach und nicht immerangenehm.

Das Bewusstsein von der eigenenVergänglichkeit …wie das der eigenen Ersetzbarkeitmahnt, nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit zu leben.

Kreativität entsteht …dann, wenn sie nicht eingefordert wird.

ST E C K B R I E F

Juniorprofessorin Dr. Sibylle Baumbach

Alter: 35 Jahre

Familiäres: ledig

Berufliches: Studium der Anglistik,

Germanistik und Komparatistik in

Heidelberg, Cambridge und an

der UC Santa Barbara; Promotion

in München, Habilitation in Gie-

ßen; dazwischen DAAD-Lektorin

in Warwick, Forschungskoordina-

torin am GCSC/Gießen, Visiting

Professor in Cornell und Stanford

(als Lynen-Stipendiatin der AvH);

seit 2011 Juniorprofessorin für

Englische Literatur- und Kulturwis-

senschaft in Mainz; Mitglied und

Sprecherin der Jungen Akademie.

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Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissen-schaftliche Forschung

Ausschreibung 2014

„Klassische Archäologie“

Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und hat die Ausschreibung ihres mit 20.000 Euro dotierten Preises der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über-tragen. Er wird jährlich zu wechselnden Themen vergeben.

Die bisherigen Preisträger waren: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Prof. Dr. Shmuel Feiner, Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Weinrich, Prof. Dr. Herfried Münkler, Prof. Dr. Horst Bredekamp, Prof. Dr. Jan-Dirk Müller, Prof. Dr. Ursula Wolf, Prof. Dr. Sir Ian Kershaw

In diesem Jahr werden Forschungsleistungen im Themen-feld „Klassische Archäologie“ ausgezeichnet, die über Fach-grenzen hinaus wirken.

Die Fakultät wendet sich an kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissen -schaftler und fordert sie auf, geeignete Persönlichkeiten zu benennen. Eigenbewerbungen oder Bewerbungen aus der Heinrich-Heine-Universität sind ausgeschlossen.

Nominierungsvorschläge: Formulare unter www.phil.uni-duesseldorf.de

Dem Vorschlag sind beizufügen:• eine kurze Begründung• ein wissenschaftlicher Lebenslauf der/des Nominierten

Einsendeschluss 30. Mai 2014 an:Dekan der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-UniversitätUniv.-Prof. Dr. Bruno BleckmannStichwort: Meyer-Struckmann-Preis 2014Universitätsstraße 140225 Düsseldorf

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