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BACH AKADEMIE FORUM August 2016 01-09 11-09 »Reichtum« Sonderausgabe Musikfest Stuttgart 2016

Forum Bachakademie Sonderausgabe MUSIKFEST 2016

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BACHAKADEMIEFORUM

Aug

ust 2

016

01-09    –11-09 »Reichtum«

Sonderausgabe Musikfest Stuttgart

2016

Willkommen zum Musikfest Stuttgart 2016!

14»Unternehmen Musik«

08»Das Herzstück eines

neuen Klangs«

Inhalt

01Editorial

16»Grenzüberschreitungen«

BACH.LAB I bis III

20 Musikfest Stuttgart

Veranstaltungskalender

18»Bach ist für mich...«

02»Musik von gestern

für ein Publikum von heute«

Liebe Musikfreunde, verehrtes Publikum,

»Reichtum« ist das Thema, dem sich unser Musikfest Stuttgart 2016 widmen wird. »So ein Thema – gerade in diesen unruhigen Zeiten, in denen zahllose Menschen ihr Hab und Gut zurücklassen und auf die Flucht gehen?«, mögen nun vielleicht einige von Ihnen fragen. Doch gerade vor diesem aktuellen Hintergrund möchten wir Ihnen an elf durchkomponierten Musikfesttagen im September anregende und anrührende Geschichten erzählen, die von ei-nem anderen als dem alltäglichen Reichtum und seinen Problemen handeln.

Es gibt viele Perspektiven auf dieses Thema, die sich künstlerisch abbilden lassen: Barocke Klangpracht aus der Zeit Claudio Monteverdis im Eröff-nungskonzert und die im Sinne der Aufklärung des 18. Jahrhunderts diskutierte Frage nach dem richtigen Maß im Leben im Abschlusskonzert. Himmlischer Reichtum, der im Zentrum unserer Sichten auf Bach und des Konzerts mit Christian Gerhaher steht. Regionaler Reichtum, der sich eben-so auf den Erfindungsreichtum örtlicher Unternehmen (Unternehmen Musik) beziehen kann wie auf die Weinregion Stuttgart (Wandelkonzerte zum Wein) oder auf die reichhaltige Musikgeschichte Baden-Württembergs (Mannheimer Schule). Selbstverständlich darf auch das Experimentelle als ungewöhnliche Bereicherung nicht fehlen: Dafür steht das BACH.LAB.

Die vorliegende Sonderausgabe vom Forum Bachakademie zum Musikfest Stuttgart 2016 widmet sich einigen »Geschichten hinter den Geschichten«. An erster Stelle stehen dabei zwei in eigener Sache, auf die wir selbst sehr

gespannt sind: das Klangbild unser neu formierten Ensembles und der originalgetreue Nachbau einer erst kürzlich entdeckten Truhenorgel vom legendären Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann als Herz-stück dieses neuen Klangs. Aber natürlich gibt es noch viel mehr zu erzählen…

Es wird wieder spannend im Musikfest!

Ihr

Prof. Hans-Christoph Rademann Gernot Rehrl Akademieleiter Intendant

24Karten und

allgemeine Informationen

1

Hans-Christoph Rademann setzt auf die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis und wird mit den Ensembles der neuen Gaechinger Cantorey künftig konsequent die Werke des 17., 18. und frühen 19. Jahrhunderts im Originalklang umsetzen. von Götz Thieme

f ü r e i n P u b l i k u m v o n h e u t e

M u s i k v o n g e s t e r n

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Der Tod von Nikolaus Harnoncourt im März hat bewusst gemacht, wie folgenreich das Nachdenken über Musik und die Musi-zierpraxis dieses großen Dirigenten gewe-sen sind. Harnoncourts »Ad fontes«-Weck-ruf, seine unermüdliche Quellenkunde und Forderung nach den Werken angemessenen Stimmen und Instrumenten setzte in den vergangenen sechzig Jahren Maßstäbe in der Alten-Musik-Bewegung – und darüber hinaus. Entscheidend war aber, dass Har-noncourt weniger den Bruch mit einer ro-mantischen Auffassung des Barocks suchte, wie ihn die Neusachlichkeit der zwanziger Jahre betrieben hatte, sondern auf die Kon-tinuität der Tradition setzte: Klangrede statt der angeblichen Objektivität eines Origi-nalklangs. Angeregt von Harnoncourts Beispiel galt fortan als Ideal vieler Bemü-hungen eine »Gegenwart der musikalischen Vergangenheit im Spiegel der historisch orientierten Aufführungspraxis«, wie es der große Bachforscher Christoph Wolff zusam-menfasste.

Als Hans-Christoph Rademann, der 35 Jahre nach Nikolaus Harnoncourt 1965 geboren wurde, 2013 sein Amt als künstlerischer Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart (IBA) antrat, ließ er keinen Zweifel, dass er sich in

dieser Tradition sieht:

»Ich komme aus der histori-schen Aufführungspraxis und das prägt natürlich mein Klangideal«, bekundete Rademann in einer seiner ersten Stellungnahmen.

Klug aber riskierte er nicht gleich den Bruch mit Gepflogenheiten und Bräuchen der Bachakademie. Das Engagement seines Vorgängers Helmuth Rilling, des Gründers der IBA, für das Gesamtschaffen Johann Sebastian Bachs fand seine Be-wunderung. Andererseits hatte der neue Akademieleiter deutlich als Ziel gesetzt, da weitergehen zu wollen, wo Rilling sich nicht entschließen konnte, einen konse-quenten Schritt zu machen:

Bachs Passionen und Kanta-ten mit Traversflöten, Barock- oboen, Streichern, die Darmsaiten verwenden, in historisch korrekter Stimmung und adäquater Besetzungs-stärke zu präsentieren.

All das, was unter den Hilfsbegriff historisch informierte Aufführungspraxis fällt. Hans- Christoph Rademann sieht darin die Einlö-sung heute selbstverständlicher Standards. »Wir müssen unser Wissen über die Auffüh-rungsbedingungen zur Zeit der Entstehung der Werke von Bach und Händel aufs Heute, für ein Publikum unserer Zeit übertragen«, formuliert er sein Credo.

Dem in Dresden geborenen Dirigenten ist klar, dass er im 21. Jahrhundert musiziert. Das heißt auch, dass es Grenzen der Historizität gibt. Wie in unseren Tagen nicht der Schein von Wachskerzen die Notenblät-ter erhellt, so muss man akzeptieren, dass eine Matthäus-Passion im Beethoven-Saal der Stuttgarter Liederhalle zur Aufführung kommt. Auch mit skrupulös gewählten Mitteln der Aufführungspraxis bleiben alle

fr 02-09

so11-09

EröffnungskonzertMonteverdi

Marienvesper

Abschlusskonzert

Realisierungen Annäherungsversuche – auch das übrigens eine Erkenntnis, die Nikolaus Harnoncourt allen Alte-Musik-Eiferern ent-gegenhielt. Anfangs setzte Rademann in Stuttgart nicht auf radikale Umbrüche, er baute auf die jahrzehntelang bewährten, zentralen Ensembles der Bachakademie, die Gächinger Kantorei Stuttgart und das mo-derne Instrumente nutzende Bach-Collegium Stuttgart. Sein Antrittskonzert im August 2013 in der Stuttgarter Stiftskirche mit Händels Oratorium Israel in Egypt deutete an, worauf der Neue aus war:

Rhetorisch durchgeformte Phrasierung, Auflichtung des Klangbildes, Plastizität, Agilität, sprechende Arti- kulation auch im Instrumen-talen: energisch betriebene Annäherungsversuche also.

Im zweiten Jahr seiner Stuttgarter Tätigkeit sah Rademann, der als Chefdirigent des RIAS-Kammerchors Berlin von 2007 bis 2015 viel mit der Akademie für Alte Musik Berlin zusammengearbeitet hatte, den Punkt gekommen, dem Bachakademie-Publikum zu demonstrieren, in welche Dimensionen

HändelL’Allegro, il Penseroso ed il Moderato

Vom richtigen Maß im Leben

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man mit Originalinstrumenten vordringen kann. Für das Musikfest 2014 wurde eines der führenden deutschen Originalklangen-sembles, das Freiburger Barockorchester (FBO), als Orchestra in Residence gewon-nen. Erneut mit einem Händel-Werk, dem Oratorium Solomon, setzte Rademann einen markanten Akzent, denn, wie er erklärte, »mit alten Instrumenten lässt sich eben mit wenig Mühe der Sprachgestus der Partituren herausarbeiten, wir gewinnen Elastizität, andere Klangfarben, und die Balancen sind stimmiger«.Die Rauheit als Grundfarbe des FBO blieb zwar hörbar, doch Rademann versah sie mit einer seidigen Politur. Die Phrasen erhielten eine silbrige Lineatur, die Holzbläser artikulierten elegant, homo-gen, und detailreich agierten die Streicher:

Wie mit eisspitzen Nadeln punktierten sie etwa den c-Moll-Beginn des Chors With pious heart. Eine Fülle von Artikulationen und Farben waren zu bewundern, bei Taktschwerpunk-ten schnellten die Skalen wie von einem Trampolin empor, Kontrapunkte glichen rhetorischen Dialogen. Zugleich war Rade-mann als Temperamentsmusiker zu erleben, der sich grundsätzlich dazu bekennt, dass es ihm im Augenblick des Konzerts eher darauf ankommt, den emotionalen Kern eines Werks zu treffen als absolute Präzision. Und so war er im Sturm-Chor Shake the Dome and pierce the Sky als Derwisch auf dem Podium zu erleben, der die Elemente in Aufruhr versetzte: die Sechzehntel ga-loppierten, das Bassblut pochte, und die Trompeten wüteten.

An dem Abend offenbarte sich für den, der den Musiker Rademann nicht näher kannte,

bis in den körperlichen Gestus – nämlich eine frei schwingende, recht offene Dirigier-gestik, die weniger Diktat als Angebot an die Musiker darstellt – ein beinahe romanti-scher Zugriff: »Aufführungspraxis heißt ja nicht klein und säuselnd«, so Hans-Christoph Rademann. In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass er durchaus von dem Zugriff eines Karl Richter fasziniert ist – obgleich ihm bewusst ist, dass die aufführungsprak-tischen Setzungen des 1981 gestorbenen Münchner Bach-Papsts, die in den sechzi-ger und siebziger Jahren breite Resonanz fanden, jetzt nicht mehr akzeptabel sind. Es gibt eben für Hans-Christoph Rademann zugleich ein ideelles Motiv, das sein Musi-zieren bewegt: in Bachs Werk beispielsweise sieht er »immer auch die Dinge des Lebens im weitesten Sinn« verhandelt. Diese Musik bietet »Orientierung«, indem sie den Hörer darauf zurückführt, »was unser Leben aus-macht«. Für Rademann steht die Stuttgarter Bachakademie mit ihren Aktivitäten nicht allein für Musik, sondern »Inhalte«, für die Reflexion existenzieller Fragen wie »Woher kommen wir, wohin gehen wir?«.

Um diese kanonischen Werke der abend-ländischen Musik – bis hin zu denen von Robert Schumann, ein Repertoire-Fernziel des Akademieleiters – so zum Sprechen zu bringen, dass sie ihre Botschaften prägnant offenbaren, hat er nun in letzter Konsequenz eine folgenreiche Entscheidung getroffen.

Künftig wird Rademann bei der Aufführung des barocken und klassischen Chorreper- toires, bei Bach, Händel, Mozart, Haydn und Beethoven mit einem eigenen Orchester arbeiten, das auf historischen Instrumenten, respektive Nachbauten von Originalen, musizieren wird.

Einher geht diese Neuausrichtung mit einer Namensänderung. Der Chor der Bachaka-demie, die 1954 von Helmuth Rilling ge-gründete Gächinger Kantorei Stuttgart, und das neue Originalklangensemble werden unter dem gemeinsamen Namen Gaechinger Cantorey auftreten. Die historisierende Schreibweise verweist darauf, dass zu Bachs Zeit, im 18. Jahrhundert, der Begriff Chor nicht allein synonym mit einem Sänger- ensemble verstanden wurde, sondern eben-so für einen Instrumentalchor, ein Orchester stehen konnte.

Hans-Christoph Rademann ist sich bewusst, dass das für die Internationale Bachaka- demie einen gewaltigen Umbau bedeutet, doch in seiner leisen, bedächtigen Weise argumentiert er, dass künstlerische Vorhaben ohne Wagnis und Risiko nicht zu bekommen sind. Ein zuversichtliches Lächeln umspielt dabei seinen Mund.

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Eine neue Truhenorgel der Werkstatt Wegscheider für die Gaechinger Cantorey von Markus Zepf

D a s

e i n e s

K l a n g s

H e r z s t ü c k

n e u e n 98

Diesem unsignierten Zeugnis mitteldeut-schen Orgelbaus haben die Zeitläufte schwer zugesetzt. Von den ehemals drei Registern Gedeckt 8', Rohrflöte 4' und Oktave 2' sind lediglich je eine Zinn- und Holzpfeife erhalten – die wenigen Zinn-pfeifen mussten 1917 der gefräßigen Kriegsmaschinerie geopfert werden. Auch die Klaviatur hat gelitten, Lindner konnte nur noch eine Taste sicherstellen. Seerhausens einstige »Königin der Instrumente« macht auf den Betrachter einen traurigen Eindruck.

Solche Problemfälle sind das Metier von Orgelbaumeister Kristian Wegscheider und seinen Mitarbeitern. Die 1989 gegründete Dresdner Werkstatt hat sich auf mittel- und norddeutsche Orgeln des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts spezialisiert. Für den Stuttgar-ter Nachbau des ruinösen Instruments ist dieser Erfahrungsschatz ein Glücksfall. Mit großer Sorgfalt und detektivischem Spür-sinn nahm sich Orgelbauer Hartmut Schütz im April 2014 des Seerhausener Torsos an.

Er entdeckte u.a., dass die Verzierung an der Stirnkante der erhaltenen Taste mit jenen an der 1722 von Gottfried Silbermann in der Marienkirche zu Rötha er-bauten Orgel identisch ist.

Daher überrascht auch nicht, dass sich an der erhaltenen Zinnpfeife (Ton c0 der Okta-ve 2') ebenfalls starke Übereinstimmungen zu 1720 – 22 gebauten Pfeifen aus der Werkstatt Silbermanns zeigen. Durch seine akribischen Recherchen am Instrument und in Archiven konnte Schütz ausreichend Hin-weise für den Nachbau zusammentragen.

Im Sommer 2016 herrscht in der Orgelwerk-statt Wegscheider rege Betriebsamkeit. Aus bestem Material entsteht allmählich der Nachbau für die Stuttgarter Bachakademie. Hans-Christoph Rademann freut sich, im September 2016 das neue Instrument mit dem kernig-konsonantenreichen Klang vorzu-stellen, wie er für Gottfried Silbermanns Orgeln typisch ist. Auf die Frage, ob es eine exakte Kopie oder ein modifizierter Nachbau sein wird, verweist der Orgelbauer auf die Anforderungen der heutigen Alte-Musik- Praxis. Um den Musikern z.B. das Spiel in unterschiedlichen Stimmtonhöhen zu ermög- lichen, hat er eine verschiebbare Klaviatur konzipiert. Auch klanglich gibt es eine Abwei-chung zur Vorlage, denn die drei Register hat er aus musikalischen Gründen um eine ge-teilte Klangkrone ergänzt. Eine solche Stim-me war in Seerhausen wohl vorgesehen, war aber nicht gebaut worden. Im Nachbau er-klingt auf den Tönen C–h eine Oktave 1', ab Ton c1 bringt eine Quinte 11/3 Farbe ins Spiel.

Johann Sebastian Bach hat die Seerhause-ner Orgel wohl nicht gekannt. Eine Truhen-orgel mit drei Registern hatte aber sein Leipziger Amtsvorgänger Johann Kuhnau 1720 anschaffen lassen, »um bey denen Haußtrauungen zu gebrauchen«. In der Gaechinger Cantorey wird künftig Kristian Wegscheiders Nachbau sicherlich zu manch »musikalischer Hochzeit« beitragen.

Die Wahl des passenden Instrumentariums beschäftigt seit nunmehr über einhundert Jahren Forscher und Musiker gleichermaßen. Zwar spürt die »historisch informierte Auf-führungspraxis« auf unterschiedlichen Wegen dem histori-schen Klangbild nach, doch leider wissen wir weder, wie die Musikinstrumente zu Bachs Zeit geklungen haben, noch kennen wir Details derjenigen Musikinstrumente, die er z.B. als Thomaskantor in Leipzig zur Verfügung hatte (von den erhaltenen Streichinstrumenten der Thomaskirche einmal abgesehen). Folglich hält die Beschäftigung mit Bachs Instrumentarium einigen Spielraum bereit.

Für die klangliche Neuausrichtung der Gaechinger Cantorey wünschte sich Akademieleiter Hans-Christoph Rademann ein Barockensemble, dessen klangliches Fundament eine transportable und zugleich klangschöne Orgel mit »mittel-deutschem Akzent« bilden soll. Zwar ist aus Bachs direktem Umfeld kein entsprechendes Vorbild erhalten, doch ein sächsischer Zufallsfund kam dem Wunsch des Akademie- leiters zupass:

2013 entdeckte Orgelbauer Johannes Lindner in der Kirche von Seerhausen, etwa 50 Kilometer nordwestlich von Dresden, die Reste einer in Truhenform gebauten Kleinorgel.

Johann Sebastian Bach war vielen seiner Zeitgenossen als virtuoser Organist und profunder Kenner des Orgelbaus be-kannt. Als es beispielsweise im September 1732 in der rund 250 km von Leipzig ent-fernten Residenzstadt Cassel galt, die abgeschlossenen Umbauarbeiten an der Orgel der Martinikirche zu prüfen, wurde diese Aufgabe »auff Hohen Obrigkeitlichen Befehl« gemeinsam dem »Berühmten Orga-nisten und Music Directorem Herr Bach von Leipzig« und Hoforganist Carl Möller übertragen. Wann und wo Bach diese tech-nischen Kenntnisse erworben hatte, liegt ebenso im Dunkeln wie seine klanglichen Vorstellungen einer »recht großen und recht schönen« Orgel. Heute, mehr als 260 Jahre nach seinem Tod, lassen uns seine Orgel-werke diese verklungene Kunst erahnen. Vor allem die Dispositionen seiner Dienst- instrumente aus Arnstadt, Mühlhausen und Weimar verdeutlichen, dass es die Bach- Orgel nicht gibt. So stellt sich für die Wiedergabe seiner anspruchsvollen Orgel- und Vokalwerke stets aufs Neue die Frage einer adäquaten Besetzung.

KLANGATELIER

Montag 05-09-2016 10:00 Klangatelier I Staatsgalerie StuttgartDas restaurierte Klangbild

Dienstag 06-09-2016 10:00 Klangatelier II Hospitalhof StuttgartPräsentation: Das neue Barockorchester der Bachakademie

Mittwoch 07-09-2016 10:00 Klangatelier IIIFruchtkasten Stuttgart Die Orgel: Exponat barocker Klangvorstellungen

05-09–07-09

Mit großer Sorgfalt und detektivischem

Spürsinn nahm sich Orgelbauer Hartmut Schütz

im April 2014 des Seerhausener Torsos an.

1110

Auf zu neuen Ufern!

Erleben Sie den musikalischen Neuaufbruch der Bachakademie in der Saison 2016–17: Mit der Gaechinger Cantorey, den hauseigenen Ensembles aus neu gegründetem Barockorchester und neu formiertem Chor. Mit dem SWR Sympho-nieorchester, der Deutschen Radio Philharmonie, dem Stuttgarter Kammer-orchester und mit ausgewählten Solisten. Mit einer programmatischen Band-breite von Thomas Tallis bis Frank Martin. Mit einer getanzten Matthäus-Passion im Reformationsjahr. Dirigiert von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann.

AKADEMIEKONZERT VSchubert und MozartWerke von Fr. Schubert und W.A. Mozartsa 13 & so 14-05-2017 Jeweils 19:00Liederhalle, Beethoven-Saal

KONZERT ZU BACHS 332. GEBURTSTAGJ.S. Bach, Messe in h-Moll BWV 232di 21-03-2017 19:00Stiftskirche

AKADEMIEKONZERT III»Jauchzet, frohlocket!«J.S. Bach Weihnachtsoratoriumsa 03 & so 04-12-2016 Jeweils 19:00Liederhalle, Beethoven-Saal

AKADEMIEKONZERT IIGipfel des ChorgesangsWerke von T. Tallis und Fr. Martinsa 05 & so 06-11-2016 Jeweils 19:00Liederhalle, Beethoven-Saal

AKADEMIEKONZERT I Bach und die ReformationWerke von J.S. Bachsa 08 & so 09-10-2016 Jeweils 19:00Liederhalle, Beethoven-Saal

BACHBEWEGT! SINGEN!Auszüge aus Bachs Weihnachtsoratoriummit 250 Grundschülernfr 02-12-2016 15:30Liederhalle, Hegel-Saal

BACHBEWEGT! TANZ!J.S. Bach Matthäus-Passion BWV 244mit 100 Schülern weiterführender Schulensa 04-03-2017 17:00so 05-03-2017 15:00Forum am Schlosspark, Ludwigsburg

AKADEMIEKONZERT IVBrahms und BrucknerWerke von J. Brahms und A. Brucknersa 04 & so 05-02-2017 Jeweils 19:00Liederhalle, Beethoven-Saal

GOTT UND DIE WELT IPassionsmusikenWerke von H. Schütz und D. Buxtehudefr 31-03-2017 19:00Johanneskirche am Feuersee

GOTT UND DIE WELT IIRomantische FrühlingsgesängeWerke von J. Brahms und F. Mendelssohnfr 26-05-2017 19:00Kursaal Bad Cannstatt

Weitere Informationen unter www.bachakademie.de

oder Tel. 0711 61 921 61

1312

fr 09-09 Keller Quartett Auditorium Alfred Kärcher GmbH & Co. KG Gefördert von: Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller TRUMPF GmbH + Co. KGVorsitzende der Geschäftsleitung

Unternehmen Musik: Zugegeben, dieses Wortspiel hat mich beim ersten Hören und Lesen mit einigen Fragen zurückgelassen. Und doch kann man kaum besser in zwei Worte legen, was das Ziel dieses Projekts ist: Unternehmen in der viel zitierten Mitte der Gesellschaft zu verorten, zu der auch die Musik gehört. Beides charakteri-siert Stuttgart und Baden-Württemberg ja wie kaum eine andere Region in Deutsch-land. Neben einer herausragenden Hoch-schul- und Kulturlandschaft stehen viele kleine und große Unternehmen von Rang.

Zugleich schwingt in diesem Wortspiel eine (anfangs vielleicht nicht intendierte) Dimen-sion mit, dass die Musik ohne eine wirt-schaftliche Grundlage auf Dauer keine Zukunft hat. Die Musik ist wie die Kunst im Allgemeinen nicht erst seit heute den Ge-setzen des Marktes unterworfen. Und ange-sichts der fortschreitenden Digitalisierung gilt für sie mehr denn je, was Walter Benja-min vor rund 80 Jahren in »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzier-barkeit« vorweggenommen hat: Die Mög-lichkeiten eines Kunst-Erlebnisses, ja des »Kunst-Konsumierens«, sind dank der Medi-en mannigfach geworden. Wir können uns den Konzertsaal in das eigene Wohnzimmer holen, obwohl auch das schon antiquiert klingt. Dank Sound-Clouds und Streaming-Diensten ist es Routine geworden, für einen schmalen Beitrag täglich aus Abermillionen von Musikstücken auszuwählen.

Man könnte angesichts dieser Entwicklung nun vorschnell pessimistisch werden und die Frage stellen, ob das Erlebnis »Musik« im herkömmlichen Sinne eine Perspektive hat. Doch zeitgleich erfreuen sich Konzerte nicht trotz, sondern dank der Digitalisierung großer Beliebtheit. Nur im räumlichen Miteinander, so erfahren es viele Men-schen offenbar, kann die Musik ihren Zauber, ihre Aura im Benjaminschen Sinne verströmen. Auch für mich persön-lich gilt, dass es eben einen Unterschied macht, ob wir den Künstlern live beiwohnen, ihre Regungen verfolgen, mit anderen im selben Augenblick etwas teilen – oder Ein-spielungen auf YouTube anschauen.

Orchester und Festivals sind darum nicht anders als das Schauspiel oder die Bilden-den Künste darauf angewiesen, Neuem auch jenseits kalkulierbarer Markterfolge eine Chance geben zu können. Man mag das bedauern. Im Grunde spiegelt sich darin jedoch ein Stück gelebte Gesellschaft, die allen Seiten nützt.

Unternehmen Musik

Auch für TRUMPF ist die Unterstützung der Internationalen Bachakademie Stuttgart darum schon seit langem mehr als nur eine »Liaison« innerhalb unseres gesellschaft- lichen Engagements. Sie kann mittlerweile auf eine eigene kleine Tradition zurück- blicken. So haben wir diese Förderung sogar in der Satzung der Berthold Leibinger Stiftung festgeschrieben.

Lebhaft erinnere ich mich in diesem Zusam-menhang an ein Konzert im Rahmen des Musikfestes Stuttgart im September 2015, bei dem wir gewissermaßen »Pioniere« der neuen Konzeptidee Unternehmen Musik waren. Damals konnten wir am Firmensitz in Ditzingen mit Ragna Schirmer eine Pianistin begrüßen, die vor allem aufgrund ihrer klassischen Einspielungen von Bach und Brahms bekannt ist. Und mit ihr ein Ensemble ganz herausragender Musiker.

»Unmusikwissenschaftlich« ausgedrückt, bereitete uns ihre »jazzige« Variante von Händel nicht nur einen großartigen musika-lischen Abend. Sie passte in ihrer Moderni-tät auch zum architektonischen Ambiente des Blautopfs, wie wir unser Betriebsrestau-rant nennen. Und damit zu jenen Dingen, für die TRUMPF ebenso wie andere Unter-nehmen in Baden-Württemberg steht: Technik, Innovationen, das Miteinander von Materialien und Umwelt. Genau darum geht es bei Unternehmen Musik ja: bewusst an Orte zu gehen, die das Publikum sonst nicht so häufig erlebt. Raus aus dem »Tradi-tionsgeschäft« der klassischen Konzerte.

Und so holten wir die Musik in den Alltag unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – eine letzte, mir besonders wichtige Seite des Projektes. Wo sonst Bestecke und Teller klirren oder auch schon mal ein Glas zu Bruch geht (was bisweilen eine ziemliche Kakophonie erzeugt) erklang auf einmal Händel. Eine wunderbare Metaphorik. Freuen Sie sich darum auf das Musikfest Stuttgart im September 2016, das sich in diesem Jahr das Motto »Reichtum« gegeben hat. Dieses ist, darin möchte ich Sie zum Abschluss beruhigen, keine versteckte An-spielung auf die ökonomische Komponente von Unternehmen Musik.

Es geht einzig und allein um den imma-teriellen, künstlerischen Reichtum!

sa 03-09 Terem Quartet Klett Arealgefördert von: KLETT GRUPPE

do 08-09 Gershwin Piano Quartet Mercedes-Benz Museum gefördert von: DAIMLER AG, Mercedes-Benz Museum

do 08-09

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des MarktesGesetzen

unterworfen.«

Die

ist wie dieim Allgemeinen KUNST

Musik

nicht erst seit heute den

»

14 15

Man schmaucht sein Pfeifchen und schlürft seinen Mokka, die einen gehen, die anderen kommen. Im Zimmermann’schen Kaffeehaus in Leipzig – der Stadt der Messen, Wissenschaften und Künste – geht es zwanglos zu, wenn die Studenten dort jede Woche drinnen oder im Garten beherzt zu ihren Instrumenten greifen und die Saiten zum Qualmen, die Trompeten zu Höhenflügen und die Flöten zum Tirilieren bringen. Und immer wieder hört man am Cembalo ganz neue solistisch sprudelnde Töne. Oft sitzt Johann Sebastian Bach höchstpersönlich an den Tasten. Schließ-lich ist er jetzt – neben seinem Amt als Thomaskantor – auch Leiter des hervorra-genden Ensembles Collegium Musicum, das gerade Bachs fünftes Brandenburgisches Konzert zum Besten gibt. Bach fühlt sich hier freier als in der Thomaskirche, kann hier viel mutiger experimentieren. Schließ-lich ist das Komponieren für ihn nicht nur ein Handwerk, sondern vor allem auch eine Wissenschaft, und damit Forschung und Lehre. Bach unterrichtet viel, verfasst zu diesem Zweck eigene

Studienwerke. Und die Konzerte des Collegium Musicum werden für seine Ambi-tionen in Sachen Instrumentalmusik zum Laboratorium. Auch seine Violinkonzerte werden hier aufgeführt, und er arbeitet eigene und vor allem auch Vivaldis Violin-konzerte zu Cembalokonzerten um und begründet damit eine ganz neue Gattung. Er testet wie immer die Grenzen der altbewährten Gattungen aus, um sie dann zu überschreiten.

Von daher war es eigentlich zwingend, dass die Bachakademie 2014 diesem Expe- rimentier-Geist ihres Namensgebers im Musikfest einen Raum gab, der mittlerweile zum festen Bestandteil geworden ist: das BACH.LAB, die spätabendliche »Club-schiene« des Musikfestes mit drei Konzer-ten, die sich nicht nur an junge Menschen richtet, sondern an jeden, der offen ist für Neues. Ein musikalisches Laboratorium, ein Versuchs- und Arbeitsraum, in dem mit dem Überlieferten gespielt werden kann – abseits aller Vorgaben, die ein »norma-les« Konzert stellt. So wie es Bach selbst ja

auch oft gemacht hat: sich Werke anderer einzuverleiben und daraus Neues entstehen zu lassen. Ob man nun barocke Formen annektiert, um sie von innen heraus anar-chisch mit Jazz-, Folk- oder Pop-Elementen zu infiltrieren. Ob ein Barock- auf ein Jazz-Trio trifft. Oder ob Bach-Werke als thematischer Steinbruch für hippe Laptop- Klangspielereien und Soundscapes dienen: Anything goes!

Freilich, so unterstreicht Bachakademie- Dramaturg Henning Bey, gehe es dabei nicht völlig wahllos zu, etwa nach dem Motto: Hauptsache Bach und modern. »Nein, ich möchte das BACH.LAB auch pro-grammatisch eingebunden haben. Es soll sich inhaltlich immer im Konzept des Musikfestes wiederfinden und dessen musikalisches Tagesgeschehen kreativ brechen.« Das be-deutet für das Musikfest 2016 zuallererst, dessen besonderes Novum aufzugreifen.

BACH.LAB

mi 07-09-2016 22:00Born to be mildHille Perl & Co

fr 09-09-2016 22:00Chattin’ with BachDaniel Schmahl Quartett

sa 10-09-2016 22:00Samling BaroqueMusica Sequenza

Erstmals präsentieren sich hier ja die neuen Klangkörper der Bachakademie: die Gae-chinger Cantorey mit ihrem Barockorchester auf alten Instrumenten und einer original-getreu nachgebauten Orgel. Im BACH.LAB, so Bey, solle dementsprechend »das Instru-mentarium der Bach-Zeit unter experimen-tellen Bedingungen diskutiert werden«.

In der Leonhardskirche trifft deshalb das Jazzensemble Daniel-Schmahl- Quartett auf eine große Kirchenorgel. Chattin’ with Bach heißt das Programm. »Hier wird nicht Bach illustrativ verjazzt«, so Henning Bey, »sondern es soll ein Dialog entstehen zwischen dem Jazzquartett und dem Alten Meister. Das fängt ›ganz normal‹ an, indem die Orgel zunächst mit einer Bach- Toccata einsetzt. Aber dann spielt Daniel Schmahl mit dem Flügelhorn eine Schneise, einen Liegeton da hinein, und dann kippt das Ganze um ins Kommunikative«.

Wenn die erfolgreiche Gambenvirtuosin Hille Perl, Star der Alte-Musik-Szene, in den Wagenhallen auftritt, treffen

Originalinstrumente auf Elektronik. Perls Kniegeige wird genauso verstärkt und mit rockigen Effektgeräten ausgestattet wie jene ihrer Tochter Marthe. Und Perls Gatte und Lautenist Lee Santana wird zur E-Gitarre greifen, wenn es heißt: Born to be mild. Alte Musik erklingt dann im Sound von Rockballaden: Ein Programm, in dem das Familientrio einen Bogen schlagen will vom Barock zur Folklore bis hin zum Jazz.

Mit elektroakustischer Musik wird Bach dagegen im Konzert von Musica Sequenza konfrontiert, einer Gruppe junger Musiker, die sich 2008 in der New Yorker Juilliard School als Barock- und Originalklang- ensemble gegründet hat, aber von Anfang an Genregrenzen wie Klassik, Elektronik, Neue Musik, Jazz nicht akzeptieren wollte. Kopf der Truppe ist der Fagottist und Komponist Burak Özdemir, der neben barocken Klängen vor allem auch den mo-dernen Elektrosound liebt. Er kennt sich aus in den unbegrenzten Möglichkeiten des Samplings, des Aufnehmens, Mischens und Verfremdens von Klängen. Und so wird Bachs Musik in den Wagenhallen wohl auf-gehen in spektakulären live-elektronischen Improvisationen. Schließlich lautet das Motto dieses Abends: Sampling Baroque.

Die Wagenhallen am Stuttgarter Nord-bahnhof seien der ideale Ort für die BACH.LABs, erklärt Henning Bey. Im Falle der roten Backsteingebäude mit ihrem shabby-chicen Industriecharme assoziiere man zwangsläufig, »dass dort Ungewöhn- liches zu erleben ist«. Ohnehin verlangen Events wie das BACH.LAB nach einer entspannteren Atmosphäre, als sie das strenge Konzerthaus-Ritual bereithält. Eine so zwanglose eben wie sie damals in Leipzig herrschte: im Zimmermann’schen Kaffeehaus.

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Im BACH.LAB I bis III darf wieder experimentiert werden

Von Verena Großkreutz

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...  praktizierter Glaube.

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Die Mus ik von Bach i s t fü r m ich…

Dorothee Mields kann man am 2.9. im Eröffnungs-konzert und am 6.9. in Sichten auf Bach II erleben.»

«

Julia

Str

öbel

-Bän

sch

... die Verbindung von Himmel und Erde. Sie enthält alle Empfindungen, alle Zustände und auch Gegensätze des menschlichen Denkens und Fühlens. Sozusagen das vollendete Zu- sammenspiel von Körper, Geist und Seele. Ich fühle mich tief verwurzelt in dieser Musik, in ihr steckt alles, was ich glaube und liebe.

Julia Ströbel-Bänsch ist als Oboistin der Gaechinger Cantorey am 6.9. in den Sichten auf Bach II und am 11.9. im Abschlusskonzert zu hören.

»... unentbehrlich als Kraft- und Freuden- quelle meines Lebens.«

»Es kann sein, dass ein Komponist nicht an Gott glaubt, an Bach glauben sie alle«. Man muss kein Komponist sein, wie Maurizio Kagel, von dem dieser Satz stammt, um sich in tiefer Überzeu-gung der Bach-Glaubensgemeinschaft anzuschließen. Ich selbst bin zwar weit davon entfernt, ein Bach-Kenner zu sein, doch seine Musik erreicht und berührt mein Innerstes. Was ist das für eine Magie, die von seinen Messen, Passionen, Fugen ausgeht? Aus heuti-ger Sicht ist es fast unvorstellbar, dass seine Werke nach seinem Tod erst ein-mal in Vergessenheit gerieten. Wenn heute die Bedeutung seiner wegwei-senden Kreativität Millionen präsent ist, dann hat die Internationale Bach-akademie Stuttgart erheblich dazu beigetragen.

Bach, das ist ein nimmerversiegender Quell musikalischen Reichtums. Was Mozart schon wusste, ist für die Musik-welt von heute eine unumstrittene Erkenntnis: »Bach ist der Vater, wir sind die Buben. Wer von uns was Rechtes kann, hat es von ihm gelernt.«

Wie

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Hans-Christoph Rademann dirigert am 2.9. das Eröffnungs- konzert, am 4.9. den Musikfest-Gottesdienst, am 6.9. die Sichten auf Bach II und am 11.9. das Abschlusskonzert.

Wieland Backes moderiert die Gesprächsrunde am 6.9. in der L-Bank.»In den Canonischen Veränderungen

über Vom Himmel Hoch (BWV 679) kommt es zu einer schier unbe-greiflichen Klimax: Alle Choralzei-len erklingen »alla stretta« gleich-zeitig, und zwar nicht nur in ihrer Grundgestalt, sondern auch in der Umkehrung. Niemand hätte sol-che Möglichkeiten diesem einfa-chen Choral je zugetraut. Mir scheint, als hätte Bach in diesen wenigen Takte die Quintessenz seines Begriffes von Komposition gegeben: er nimmt sich das scheinbar Unmögliche vor – und findet Lösungen, die einem den Atem verschlagen.«

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Andreas Staier präsentiert Werke von Bach, d'Anglebert und Couperin am 5.9. in Sichten auf Bach I.

1918

Impressum: Akademieleiter: Prof. Hans-Christoph Rademann · Intendant: Gernot Rehrl · Redaktion: Caroline Lazarou, Dr. Henning Bey · Texte: Dr. Henning Bey, Verena Großkreutz, Dr. Nicola Kammüller-Leibinger, Götz Thieme, Markus Zepf · Fotos: S. 2 – 13, S. 19: Holger Schneider; S. 19 Salome Klein/Bilderschmiede, S. 20 Jim Rakete; Immanuel Giel/wikipe-dia; Wilhelm Betz/Speisemeisterei. Alle Rechte vorbehalten. · Gestaltung: Parole GmbH · Druck: Druckhaus Main-Echo, Aschaffenburg · Redaktionsschluss: 20. Juli – Änderungen vorbehalten. Internationale Bachakademie Stuttgart Stiftung Bürgerlichen Rechts Vorsitzender des Vorstandes: Helmut Nanz · Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes: Dr. Frank Heintzeler · Ehrenvorsitzender des Vorstandes: Prof. Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger · Schatzmeister: Thomas Rosenfeld · Vorsitzender des Kuratoriums: Dr. Manfred Gentz · 1. Vorsitzende des Förderkreises Internationale Bachakademie Stuttgart e.V.: Kirsten Baus · Das Team der Internationalen Bachakademie Stuttgart Akademieleiter: Prof. Hans-Christoph Rademann · Intendant: Gernot Rehrl · Assistenz Sponsoring & Fundraising: Sebastian Ebling · Chefdramaturg: Dr. Henning Bey · Programmheft-Redaktion: Dr. Christiane Plank-Baldauf, Dr. Henning Bey · Musikvermittlung: Katharina Gerhard · Online-Redaktion/Forum: Holger Schneider · Presse- & Öffentlichkeitsarbeit/Marketing: Caroline Lazarou · Assistenz Presse- & Öffentlichkeitsarbeit/Marketing: Maria Delova · Kaufmännischer Leiter: Peter Greulich · Buchhaltung: Brigitte Mehwald-Schlosser, Kevin Schlosser · Künstlerisches Betriebsbüro: Dieter Bernhardt, Elisabeth Janku, Susanne Timmer, Stefan Weiler · Notenbibliothek: Philipp Unger · Bibliothek/Stiftungswesen: Jutta Schneider · Gremienarbeit: Rita Rupp · Sekretariat: Veronica Oltmann · Karten- und Besucherservice: Michaela Schnaufer, Saba Koller, Selina Möhrle, Theresa Reich · Förderkreis: Rosemarie Trautmann · Datenbank: Dagmar Kölle · Hausmeister: Michael Papavergos. Das Musikfest Stuttgart dankt zahlreichen Helferinnen und Helfern: Einlass/Programmheftverkauf: Maja Degel, Franziska Detering, Carina Engel · Technik: Philipp Fernholz, Jonas Kivikoski, Thomas Michallek, Adriano Walser · Fahrdienste: Charlotte Zech · Betreuung Tasteninstru-mente: Reiner Thiemann · Tontechnik: Alex Papavergou · Kartenservice: Charlotte Lindner, Yuka Manabe

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ – Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Akademieleiter Hans-Christoph Rademann Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

19:00 bis 22:00 WANDELKONZERTE ZUM WEINI. Wilhelm Hauffs »Phantasien im Bremer Ratskeller« und romantische Gitarrenmusik aus dem 19. Jahr- hundert – Henning Westphal Lesung, Andreas Arend Gitarre und Theorbe · II. Trinklied, Besinnliches und Vogelhochzeit – Vokalensemble Quartonal · III. »Golden Horn Impressions« – Musikalischer Reichtum am Bosporus – ensemble FisFüz · Gefördert von: Bankhaus Ellwanger & Geiger KG

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ – Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Dr. Uwe Wolf (Carus-Verlag Stuttgart)Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

19:00 ERÖFFNUNGSKONZERT Dorothee Mields Sopran · Gerlinde Sämann Sopran · Georg Poplutz Tenor · Jakob Pilgram Tenor · Tobias Mäthger Tenor · Julián Millán Bass · Martin Schicketanz Bass · Gaechinger Cantorey · Hans-Christoph Rademann Leitung – Claudio Monteverdi Marienvesper (Vespro della beata vergine) · Gefördert von: BW Bank

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

10:30 KINDERWORKSHOP Rhythmus... ... ist Leben, Rhythmus verbindet, Rhythmus ist eine Sprache, die jeder versteht. Katharina Gerhard Konzeption und Leitung · In Kooperation mit dem Buchhaus Wittwer · Für Kinder ab 5 Jahren

12:00 STUTTGART SINGT!chor:werk baden-württemberg · Fabienne Schwarz-Loy Leitung Stuttgart ist eine Chorstadt mit einer großen Zahl weltlicher und kirchlicher Gesangvereine. Auch in der pro- fessionellen Musikszene ist Chorgesang ein fester Bestandteil des Konzertlebens. Singen prägt die Stadt, und diesem unverwechselbaren Charakterzug Stuttgarts trägt das Musikfest Stuttgart auch 2016 wieder Rechnung. Schauen Sie vorbei und singen Sie mit!

15:00 FAMILIENKONZERT – Geschichten aus 1000 und einem RhythmusMurat Coskun Percussion – Murat Coskun präsentiert mit seinen beiden Kindern kleinen und großen Zuhörern die faszinierende Trommelwelt der verschiedenen Länder des Orients. Gefördert von: DAIMLER AG · Mercedes-Benz Museum

19:00 UNTERNEHMEN MUSIK I – »My Bach«Terem Quartet – Bachs Musik trifft auf russische Seele: Bajan (Akkordeon), zwei winzige Domras (russische Lauten), eine furchteinflößende Bassbalalaika und unfassbare Virtuosität machen die vertraute Musik des Thomaskantors zu einem Abenteuer in der Fremde. · Gefördert von: KLETT GRUPPE

10:00 MUSIKFEST-GOTTESDIENST I Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein Predigt · Matthias Vosseler Liturgie · Marie-Sophie Pollak Sopran · Gaechinger Cantorey · Hans-Christoph Rademann Leitung – Johann Sebastian Bach Ich bin vergnügt mit meinem Glücke BWV 84

11:30 bis 17:30 PIANOMARATHON INTERNATIONALER MEISTERAMATEURE11:30 Valentin Blomer · 13:00 Caroline Kirchhoff · 14:30 Abel Sanchez-Aguilera · 16:00 Geoffroy Vauthier – Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Frédéric Chopin u.a. Zwischen den Auftritten besteht die Möglichkeit zu kommen und zu gehen, zu flanieren und die Gastronomie vor Ort zu besuchen. · Gefördert von: Ehepaar Eike und Wolfram Freudenberg, Ehepaar Erika und Frank Heintzeler

19:00 HIMMLISCHER REICHTUM Christian Bariton · Gustav Mahler Jugendorchester · Philippe Jordan Leitung – Johann Sebastian Bach Ich habe genug BWV 82 · Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Andreas Staier Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

10:00 bis 12:00 KLANGATELIER I – Das restaurierte KlangbildDas »Klangatelier« flankiert im Musikfest Stuttgart die erstmaligen Auftritte des neuen, auf historischen Instrumenten musizierenden Orchesters der Bachakademie. · In Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart

13:00 NACHGEDACHT I – Vom Umgang mit Reichtum Kay Johannsen Orgel · Johannes Kärcher Sprecher – NachGedacht kombiniert nach Art einer Meditation ein halbstündiges Orgelrecital (ausschließlich Musik von Johann Sebastian Bach) mit anschließendem Kurzvortrag eines Unternehmers bzw. einer öffentlichen Person aus der Region.

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Café im Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

I. Kelter Uhlbach des Collegium Wirtemberg II. Andreaskirche UhlbachIII. Weinbaumuseum Stuttgart 49 € (inkl. Verkostung von drei Weinen) *

Café im Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

Liederhalle, Beethoven-Saal84 68 52 38 25 € **

Café im Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

Buchhaus Wittwer Stuttgart, Kinderbuchabteilung Ohne Voranmeldung, Teilnahme kostenfrei

Musikpavillon auf dem SchlossplatzWeitere Informationen zum Programm und zum Projekt »Stuttgart singt!« unter www.musikfest.de

Mercedes-Benz Museum 16 € Familien: Eltern & Kinder je 8 €

Klett Areal, Innenhof (Open-Air) 24 € Zugang zum Gelände über Eingang Augustenstraße 34

Stiftskirche

Neues Schloss, Weißer Saal Eintritt frei

Liederhalle, Beethoven-Saal 84 68 52 38 25 €**

Café im Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

Staatsgalerie Stuttgart, VortragssaalEintritt frei

Stiftskirche 16 €**

* Weitere Getränke (Mineralwasser bzw. weitere Weine) sind nicht im Kartenpreis inbegriffen und können gegen Aufpreis erworben werden. Ebenso erwartet Sie vor Ort ein kleines kulinarisches Angebot zur Stärkung in den Pausen zwischen den Konzerten.

** 20% Ermäßigung mit SWR2 Kulturkarte

MUSIKFESTUTTGART »Reichtum«01-09  –11-092016

0711 61 921 61 – www.musikfest.de

Himmlischer Reichtum mit Christian GerhaherGustav Mahler Jugendorchester · Philippe Jordan Leitung

In Bachs beliebter Solokantate wie in Bruckners letzter, unvollendeter Sinfonie äußert sich ein klanglicher Blick aufs Jenseits, der mit einer solchen inneren Ruhe und Zufriedenheit daher-kommt, dass man nur von himmlischem Reichtum sprechen kann, den beide Tondichter mit dieser herrlichen Musik ersehnt haben dürften. »Dem lieben Gott gewidmet« soll Anton Bruckner die 9. Sinfonie laut seinem Arzt haben, und daraus spricht ebenso viel Gottvertrauen wie aus der Höherschätzung des Jenseits über das Diesseits in der Kantate. »Der Abschied ist gemacht, Welt, gute Nacht!« Schöner, himmlischer kann man das nicht in Töne fassen als Bach. Und eindrucksvoller singen als Christian Gerhaher auch nicht. Regionaler Reichtum

Im 18. Jahrhundert galt das Mannheimer Orchester am Hof Carl Theodors von der Pfalz als die Verkörperung musikalischer Avantgarde. An jedem Pult saßen komponierende Virtuosen, deren Werke die Zeitgenossen ebenso in ihren Bann zogen wie ihr perfektes Orchesterspiel mit eigens entwickelten »special effects«. Der Historiker Charles Burney schwärmte nach seinem Mannheim-Besuch von einer »Army of Generals«, und der junge Mozart, eigentlich auf der Durchreise nach Paris, träumte davon, ein Teil dieser legendären Truppe zu werden. Reinhard Goebel und das Mannheimer Mozart- orchester widmen diesem »regionalen Reich-tum« ein mitreißendes Programm mit einer Prise Mozart: der »Pariser« Sinfonie KV 297.

Musikfest-Café

Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern. In diesem kommu-nikativen Zentrum des Musikfests treffen Sie Musiker in ihren Probenpausen, können Sie in Ruhe bereits Erlebtem nachsinnen oder sich auf künftige Veranstaltungen freuen und mit anderen Musikfestbesuchern austauschen. Darüber hinaus finden um 15:00 Gespräche, Signierstunden, Begegnungen mit Künstlern und anderen interessanten Gästen statt.

Um 15:00: Intendant Gernot Rehrl im Gespräch mit Frank Oehler (Sternekoch)

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Eine Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stuttgart · [email protected] · 0711 61 921 0

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Neues Schloss, Weißer Saal 38 30 23 16 €**Abo »Mittags« 75 60 48 37,50 €Abo »Mittags & Abends« 130 103 78,50 62,50 €

Café im Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

Hospitalhof Stuttgart Eintritt frei

Stiftskirche 32 26 20 16 €**Abo »Mittags« 75 60 48 37,50 €Abo »Mittags & Abends« 130 103 78,50 62,50 €

L-Bank Rotunde, StuttgartEintritt frei

Café im Hospitalhof StuttgartEintritt frei

FruchtkastenEintritt frei

Musikpavillon am Schlossplatz Weitere Informationen zum Programm und zum Projekt »Stuttgart singt!« unter www.musikfest.de

Stiftskirche 32 26 20 16 €**Abo »Mittags« 75 60 48 37,50 €Abo »Mittags & Abends« 130 103 78,50 62,50 €

Theaterhaus Stuttgart, T232 24 16 €

Wagenhallen 24 € 3 Konzerte im Abo 57 €

Café im Hospitalhof StuttgartEintritt frei

Staatsgalerie Stuttgart 16 €(Kein Kartenverkauf in der Staatsgalerie)

Stiftskirche 32 26 20 16 €**Abo »Mittags« 75 60 48 37,50 €Abo »Mittags & Abends« 130 103 78,50 62,50 €

Mercedes-Benz Museum 42 29 16 €**

19:00 SICHTEN AUF BACH I – Bach und Frankreich Andreas Staier Cembalo – Werke von Johann Sebastian Bach, Jean-Henri d’Anglebert, Nicolas de Grigny und François Couperin Erstmalig gibt es nun eine Abendschiene der Sichten auf Bach-Reihe im Musikfest. Während sich die Mittagskonzerte mit »Bach pur« beschäftigen, widmen sich die Abendprogramme der Konstellation »Bach plus X«. Den Auftakt macht Star-Cembalist Andreas Staier.

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Thomas Rosenfeld (Vorstand BW-Bank) Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

10:00 bis 12:00 KLANGATELIER II – Präsentation: Das neue Barockorchester der Bachakademie Das »Klangatelier« flankiert im Musikfest Stuttgart die erstmaligen Auftritte des neuen, auf historischen Instrumenten musizierenden Orchesters der Bachakademie.

13:00 SICHTEN AUF BACH II – Vom Reichtum irdischen Lebens zum himmlischen Reichtum Dorothee Mields Sopran · Terry Wey Countertenor · Sebastian Kohlhepp Tenor · Andreas Wolf Bass · Gaechinger Cantorey · Hans-Christoph Rademann Leitung Johann Sebastian Bach Tue Rechnung! Donnerwort BWV 168 · Was frag ich nach der Welt und allen ihren Schätzen BWV 94 · Herr Jesu Christ, du höchstes Gut BWV 113

19:00 GESPRÄCHSRUNDE – Vom Umgang mit Reichtum Anselm Bilgri ehem. Benediktinermönch sowie Cellerar der Abtei St. Bonifaz in München · Bernd Riexinger Vorsitzender der Partei »Die Linke« · Renata Jungo Brüngger Vorstandsmitglied DAIMLER AG · Prof. Dr. Christiane Lange Direktorin Staatsgalerie Stuttgart · Prof. Dr. Wieland Backes Moderation Unternehmer, Geisteswissenschaftler, Politiker, Mäzene beleuchten das Phänomen »Reichtum« aus unterschied- lichen Perspektiven. Unterstützt von: L-Bank

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Thomas Zehetmair Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern

10:00 bis 12:00 KLANGATELIER III – Die Orgel: Exponat barocker KlangvorstellungenDas dritte »Klangatelier« widmet sich einer revolutionären Entdeckung, die den Kern des neuen Barock- orchesters der Bachakademie verkörpern wird: dem Nachbau einer vor kurzem entdeckten Truhenorgel aus der Werkstatt des Orgelbauers Gottfried Silbermann. Der international angesehene Orgelbauer Kristian Wegscheider wird das Instrument vorstellen.

12:00 STUTTGART SINGT!Vocalensemble Ebersbach · Wolfgang Proksch LeitungPassend zum Motto des diesjährigen Musikfests laden wir Sie ein, mit einem ausgewählten Stuttgarter Chor den Reichtum des Singens zu teilen. Seien Sie neugierig, schauen Sie vorbei – und singen Sie mit!

13:00 SICHTEN AUF BACH III – Polyphoner Reichtum auf vier Saiten Thomas Zehetmair Violine – Johann Sebastian Bach Sonate g-Moll BWV 1001 · Partita E-Dur BWV 1006 · Partita d-Moll BWV 1004 – Bachs Sonaten und Partiten gelten mit Recht als virtuose Enzyklopädie des Violinspiels. Jede von ihnen verkörpert einen musikalischen Kosmos, in dem sich Präludium, Fuge, Konzert, Arie, Variation und Tanz ein Stelldichein geben. Hier ist die Violine Solo- und Begleitinstrument zugleich, spaltet sich manchmal sogar auf in ein mehrstimmiges Ensemble.

19:00 »GOLDEN TWENTIES« Music for a while · Tora Augestad Gesang – Tora Augestad hat ein mitreißendes Programm aus Balladen, Jazzsongs und Moritaten im Gepäck, das um die Dreigroschenoper und Die belebende Wirkung des Geldes kreist.

22:00 BACH.LAB I – Born to be mildHille & Marthe Perl Viola da Gamba · Lee Santana E-Gitarre · Gefördert von: Dr. Peter Leibinger

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Frank Oehler (Sternekoch) Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

11:00 FÜHRUNG I – »Voltaire in Holland – der Reichtum einer jungen Künstlerrepublik«Catharina V. Wittig Führung · Rudolf Guckelsberger Sprecher · In Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart

13:00 SICHTEN AUF BACH IV – »Ach wie flüchtig, ach wie nichtig« Gli Angeli Genève · Stephan MacLeod Leitung – Johann Sebastian Bach Ärgre dich, o Seele, nicht BWV 186 · Ach wie flüchtig, ach wie nichtig BWV 26 · Die Elenden sollen essen BWV 75 – In diesem Kantaten- programm geht es um die Schattenseiten des Reichtums (BWV 186), seine Vergänglichkeit (BWV 26) und um die Anweisung, sich mehr um seinen Nächsten zu kümmern (BWV 75). So warnt z.B. die Kantate BWV 26 vor einer übermäßigen Fixierung auf Konsum.

19:00 UNTERNEHMEN MUSIK II – Regionaler ReichtumGershwin Piano Quartet – Werke von Pjotr Tschaikowski, Richard Wagner, George Gershwin, Cole Porter, Leonard Bernstein u.a. · Gefördert von: DAIMLER AG · Mercedes-Benz Museum

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09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Gernot Rehrl Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

11:00 FÜHRUNG II – »Palimpseste an weißen Ufern antikisch – Cy Twombly & James McNeill Whistler«Catharina V. Wittig Führung · Rudolf Guckelsberger Sprecher · In Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart

13:00 NACHGEDACHT II – Vom Umgang mit Reichtum Jörg-Hannes Hahn Orgel · Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Sprecherin – NachGedacht kombiniert nach Art einer Meditation ein halbstündiges Orgelrecital (ausschließlich Musik von Johann Sebastian Bach) mit anschlie- ßendem Kurzvortrag eines Unternehmers bzw. einer öffentlichen Person aus der Region.

17:00 KINDERWORKSHOP – Rhythmus... ... ist Leben, Rhythmus verbindet, Rhythmus ist eine Sprache, die jeder versteht. Katharina Gerhard Konzeption und Leitung · In Kooperation mit dem Buchhaus Wittwer

19:00 UNTERNEHMEN MUSIK III – SICHTEN AUF BACH V – Reichtum der PerspektiveKeller Quartett – Werke von Johann Sebastian Bach und György KurtágIn diesem Konzert kombiniert das legendäre Keller Quartett Teile von Bachs Kunst der Fuge BWV 1080 mit einzelnen Miniaturen des ungarischen Großmeisters György Kurtág, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. Das Resultat ist eine Vielfalt der Stile, die sich im Dialog zwischen Alt und Neu herausschält und dabei subtil die Vorzeichen verkehrt. · Gefördert von: Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

22:00 BACH.LAB II – Chattin’ with BachDaniel Schmahl Quartett Jazzige Musik im Geiste von Johann Sebastian Bach, mit Flügelhorn, Percussion, E-Bass und großer Kirchenorgel: Ein Chat der besonderen Art als inspiriertes Gespräch über Stile und Zeiten hinweg.

09:30 bis 17:00 MUSIKFEST-CAFÉ– Um 15:00 Uhr: Im Gespräch mit Prof. Reinhard Goebel Das Musikfest-Café in der Stadt: Täglich von 9:30 bis 17:00 können Sie im Café des Hospitalhofs (neben frischem Kaffee) Festivalatmosphäre schnuppern.

11:00 FÜHRUNG III – Weil er eben reich ist – der Hofmann von Baldassare CastiglioneCatharina V. Wittig Führung · Rudolf Guckelsberger Sprecher · In Kooperation mit der Staatsgalerie Stuttgart

12:00 STUTTGART SINGT!Chorgemeinschaft Kai Müller e.V. · Kai Müller LeitungPassend zum Motto des diesjährigen Musikfests laden wir Sie ein, mit einem ausgewählten Stuttgarter Chor den Reichtum des Singens zu teilen. Seien Sie neugierig, schauen Sie vorbei – und singen Sie mit!

19:00 REGIONALER REICHTUM Nemorino Scheliga Klarinette · Mannheimer Mozartorchester · Reinhard Goebel Leitung Werke der Mannheimer Schule von Johann Christian Bach, Christian Cannabich, Johann Stamitz, Georg Joseph Vogler und Wolfgang Amadé Mozart

22:00 BACH.LAB III – Sampling BaroqueMusica Sequenza · Burak Özdemir Leitung · Gefördert von: Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg

10:00 MUSIKFEST-GOTTESDIENST II – Klangpracht und das Gleichnis vom verlorenen SohnMonsignore Dr. Christian Hermes Predigt · Sahar-Percussion-Trio · Klaus Dreher Schlagzeug · Johannes Mayr Orgel

19:00 ABSCHLUSSKONZERT – Vom richtigen Maß im LebenGillian Webster Sopran · Gerlinde Sämann Sopran · James Gilchrist Tenor · Andreas Wolf Bass · Gaechinger Cantorey · Hans-Christoph Rademann Leitung Georg Friedrich Händel L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato HWV 55 · Gefördert von: Förderkreis Bachakademie

Café im Hospitalhof StuttgartEintritt frei

Staatsgalerie, Graphische Sammlung 16 € (Kein Kartenverkauf in der Staatsgalerie)

Stiftskirche 16 €

Buchhaus Wittwer, KinderbuchabteilungOhne Voranmeldung. Teilnahme kostenlos.

Auditorium Alfred Kärcher GmbH &Co. KG, Winnenden32 24 16 €**Abo »Mittags« 75 60 48 37,50 €Abo »Mittags & Abends« 130 103 78,50 62,50 €

Leonhardskirche, Stuttgart 24 €**3 Konzerte im Abo 57 €

Café im Hospitalhof StuttgartEintritt frei

Staatsgalerie Stuttgart 16 € (Kein Kartenverkauf in der Staatsgalerie)

Musikpavillon am SchlossplatzWeitere Informationen zum Programm und zum Projekt »Stuttgart singt!« unter www.musikfest.de

Liederhalle, Mozart-Saal 52 42 32 24 18 €**

Wagenhallen 24 €3 Konzerte im Abo 57 €

Domkirche St. Eberhard

Liederhalle, Beethoven-Saal 84 68 52 38 25 €

MUSIKFESTUTTGART »Reichtum«01-09  –11-092016

0711 61 921 61 – www.musikfest.de

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ensemble Fisfüz Tora Augestad

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Wir dankenService Karten und allgemeine Informationen

Ermäßigungen

Für Schwerbehinderte sind die Kar-ten um 20% ermäßigt. Begleitper-sonen erhalten Karten zu 8 €. Für Schüler und Studenten (bis 30 Jahre) gibt es im Vorverkauf für jede Veranstaltung ein Kontingent von Karten für 8 €. An den Kon-zertkassen sind außerdem alle Rest-karten zum Preis von 8 € erhältlich. Rollstuhlfahrer buchen bitte direkt bei der Bachakademie.

Der Ermäßigungsnachweis ist so-wohl beim Kauf der Karten als auch beim Einlass zum Konzert unaufge-fordert vorzuzeigen. Onlineverkauf ermäßigter Karten ist nicht möglich. Es kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden.

Die Bachakademie Flatrate-Card

Mit der Flatrate-Card können Schü-ler und Studenten bis 30 Jahre zu besonderen Konditionen alle Kon-zerte der Internationalen Bachaka-demie Stuttgart besuchen: Dazu zählen das Musikfest Stuttgart mit rund 40 Veranstaltungen im Som-mer und 15 Saisonkonzerten über das ganze Jahr hinweg. Gegen Vorlage der Flatrate-Card erhalten Sie an der Abendkasse kostenlos eine Eintrittskarte in der noch bes-ten verfügbaren Kategorie. Die Flatrate-Card kostet 50 € und gilt ab Kaufdatum für ein Jahr Sie ist nicht übertragbar und nur in Ver-bindung mit einem Schüler- oder Studentenausweis gültig.

Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist nur durch die Identifikation und großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren, Partner und Förderer möglich. Wir danken ihnen allen sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musikalische Erlebnisse!

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K L E T T G R U P P ELechler

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Wählen Sie Ihr individuelles Konzert-Abo aus über 150 Konzerten.

Telefon 0711 22477-20 · www.kulturgemeinschaft.de

WIR MACHEN KEIN TRARA.Wir bringen Sie hin!

Mitte Juli erscheint

das neue JAHRESPROGRAMM

2016/2017

ZUWENDUNGSGEBER

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BESONDERER DANK AN MEDIENPARTNER

ORGANISAT IONS- & VERANSTALTUNGSPARTNER

Kartenverkauf bei der Internationalen Bachakademie Stuttgart

0711 61 921 61 Mo – Fr 10:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr

Während des Musikfests: 8:30 – 17:00 Uhr Onlineverkauf www.musikfest.de

Außerhalb unserer Bürozeiten werden die Anrufe vom Easy Ticket Service entgegengenommen:

0711 2555 555Mo – Fr 8:30 – 20:00, Sa 9:00 – 16:00 Uhr

Kartenverkauf zudem bei allen Easy Ticket Service Vorverkaufsstellen und für die Veranstaltung »Wandelkonzerte zum Wein« am 1. September außerdem im Weinbaumuseum und beim Collegium Wirtemberg. Weitere Informationen erhalten Sie unter: 0711 61 921 61 · www.musikfest.de

Musikfest-Abonnements

Mit einem Themen-Abonnement erhalten Sie eine Ermäßigung von 20 % gegenüber Einzelkarten.

Abo »Sichten auf Bach« (mittags) 75 60 48 37,50 € Konzerte Nr. 19, 24, 29

Abo »Sichten auf Bach« (mittags & abends) 130 103 78,50 62,50 € Konzerte Nr. 16, 19, 24, 29, 35

Abo »BACH.LAB« 57 €Konzerte Nr. 26, 36, 41

Wahl-Abo Konzerte Nr. 12 (Himmlischer Reichtum), Nr. 43 (Abschlusskonzert) plus ein Konzert dieser Auswahl:

Konzert Nr. 16 (Sichten auf Bach I) 164 132 100 72,50 52,50 €

Konzert Nr. Nr. 25 (Golden Twenties) 159 127 94,50 72,50 52,50 €

Konzert Nr. 30 (Unternehmen Musik II) 167 131 94,50 72,50 52,20 €

Konzert Nr. Nr. 40 (Regionaler Reichtum) 175 141 107 79 54 €

Musikfest-Pass

Mit dem Musikfest-Pass können Sie für alle Konzerte Plätze in der je nach Verfügbarkeit besten Kategorie erwerben, bezahlen aber den Preis der niedrigsten Kategorie! Darüber hinaus gilt er als Fahrkarte im ge-samten VVS-Gebiet in der Zeit vom 1. bis 11. September. Der Musik-fest-Pass kostet 120 € (für Förder-kreismitglieder 100 €) und ist direkt bei der Bachakademie erhältlich. Er ist nicht übertragbar. Die ermäßig-ten Eintrittskarten erhalten Sie ge-gen Vorlage des Musikfest-Passes bei der Bachakademie sowie an den Vorverkaufsstellen und Konzertkas-sen. Die Konzertkarten sind nur zu-sammen mit dem Musikfest-Pass gültig, der bei jeder Einlasskontrolle vorzuzeigen ist. Bei ausverkauften Konzerten entsteht durch den Mu-sikfest-Pass kein Anspruch auf eine Konzertkarte.

Ausnahmen: Bei Konzerten zum Preis von 16 € kostet die Karte für Musik-fest-Pass-Inhaber 12 €. Die Muse-umsführungen und die »Wandelkon-zerte zum Wein« sind nicht ermäßigt.

VVS

Die Eintrittskarte ist gleichzeitig KombiTicket im gesamten VVS-Netz und gilt ab 3 Stunden vor Veran-staltungsbeginn für die Hinfahrt zum Veranstaltungsort und für die Rückfahrt bis Betriebsschluss (2. Klasse), an Freitagen, Samstagen und Tagen vor gesetzlichen Feierta-gen bis 6:00 Uhr des Folgetages.

SWR2 Kulturservice

Die Internationale Bachakademie Stuttgart ist Partner des SWR2 Kul-turservice. Inhaber der SWR2 Kul-turcard erhalten gegen Vorlage der Karte auf ausgewählte Konzerte 20% Ermäßigung (mit * im Veran-staltungskalender gekennzeichnet).

Der SWR informiert in seinen Pro-grammen mit Reportagen, musikali-schen Highlights und Gesprächen aktuell über das Musikfest Stuttgart. Zahlreiche Konzertprogramme wer-den vom SWR mitgeschnitten (mit dem SWR2-Logo gekennzeichnet).

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SCHÖN, DASS ES NICHT NUR MARKTWIRTSCHAFT-LICHE INSTRUMENTE GIBT@ Weil der Himmel nicht voller Geigen hängt, unterstützt die L-Bank die Internationale Bachakademie Stuttgart. Wir tragen dazu bei, musikalische und kulturelle Highlights auf die Bühne zu bringen. Was wir sonst noch fördern, lesen Sie auf: www.l-bank.de

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Johann-Sebastian-Bach-Platz · 70178 Stuttgart

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