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Forum neurologicum der Deutschen Gesellschaft für Neurologie Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0042-101115 Akt Neurol 2016; 43: 5571 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0302-4350 Korrespondenzadresse Prof. Dr. Gereon Nelles Schriftführer der DGN Neuromed-Campus Hohenlind Neurologische Gemeinschaftspraxis Werthmannstr. 1c 50935 Köln [email protected] Forum neurologicum 55 Palliativmedizin: Neurologen dringend gesucht! ! Rund 80 % aller Menschen, die ihrem Leben bei Dignitas ein Ende setzen, sind Patienten mit neu- rologischen oder psychiatrischen Erkrankungen. Die Palliativmedizin in den vergangenen Mona- ten ein Thema von hoher politischer Aktualität hat zwar einen hohen Anteil neurologischer Pa- tienten, aber zu wenig neurologische Kompeten- zen. Im Frühjahr 2015 hat die DGN daher eine ge- meinsame Kommission Neurologie und Palliativ- medizinmit der Deutschen Gesellschaft für Pal- liativmedizin (DGP) unter Vorsitz von Prof. Stefan Lorenzl ins Leben gerufen. Auf dem DGN-Kon- gress in Düsseldorf erörterten beide Gesellschaf- ten im Rahmen des DGN(forum erstmals unter Be- teiligung der Fachöffentlichkeit mit der Diskus- sionsveranstaltung Das letzte Lebensjahr: Wie viel Palliativmedizin benötigen neurologische Pa- tienten?die aktuelle Situation aus verschiede- nen Perspektiven und lieferten eine Bestandsauf- nahme. Der Umgang mit Patienten, deren Lebenszeit be- grenzt ist, ist für viele Neurologen eine große He- rausforderung fachlich, strukturell und ethisch. Wie können sie den Patienten in diesem letzten Lebensabschnitt helfen? Welche ambulanten und stationären Versorgungsmöglichkeiten gibt es? Wie verändert sich die Therapie? Wer kommt für die Kosten auf? Und: Gibt es Alternativen, wenn der Patient eine aktive Sterbehilfe anstrebt? Im Rahmen einer Veranstaltung im DGN(forum auf dem DGN-Kongress 2015 wurden am 23. Septem- ber 2015 wichtige Punkte der palliativmedizini- schen Versorgung neurologischer Patienten aller Krankheitsbilder diskutiert. Die Teilnehmer soll- ten ihre Erfahrungen, ihre speziellen Probleme und Lösungsansätze einbringen und mit den Ex- perten auf dem Podium diskutieren. Gereon Nelles (o. l.) in der Diskussion mit Teilnehmern (o. r.) des DGN(forums zum Thema Palliativmedizin; auf dem Po- dium v. l. n. r: Thomas Joist, Stefan Lorenzl, Gereon Nelles, Raymond Voltz, Markus Ebke; Thomas Joist (u. r.) berichtet von seinen Erfahrungen als Hausarzt mit Palliativpatienten. © DGN/T. Rosenthal Forum neurologicum Akt Neurol 2016; 43: 5571

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Forum neurologicumder Deutschen Gesellschaft für Neurologie

BibliografieDOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0042-101115Akt Neurol 2016; 43: 55–71© Georg Thieme Verlag KGStuttgart · New YorkISSN 0302-4350

KorrespondenzadresseProf. Dr. Gereon NellesSchriftführer der DGNNeuromed-Campus HohenlindNeurologischeGemeinschaftspraxisWerthmannstr. 1c50935 Kö[email protected]

Forum neurologicum 55

Palliativmedizin: Neurologen dringend gesucht!!

Rund 80% aller Menschen, die ihrem Leben beiDignitas ein Ende setzen, sind Patienten mit neu-rologischen oder psychiatrischen Erkrankungen.Die Palliativmedizin – in den vergangenen Mona-ten ein Thema von hoher politischer Aktualität –hat zwar einen hohen Anteil neurologischer Pa-tienten, aber zu wenig neurologische Kompeten-zen. Im Frühjahr 2015 hat die DGN daher eine ge-meinsame Kommission „Neurologie und Palliativ-medizin“ mit der Deutschen Gesellschaft für Pal-liativmedizin (DGP) unter Vorsitz von Prof. StefanLorenzl ins Leben gerufen. Auf dem DGN-Kon-gress in Düsseldorf erörterten beide Gesellschaf-ten im Rahmen des DGN(forum erstmals unter Be-teiligung der Fachöffentlichkeit mit der Diskus-sionsveranstaltung „Das letzte Lebensjahr: Wieviel Palliativmedizin benötigen neurologische Pa-tienten?“ die aktuelle Situation aus verschiede-nen Perspektiven und lieferten eine Bestandsauf-nahme.

Der Umgang mit Patienten, deren Lebenszeit be-grenzt ist, ist für viele Neurologen eine große He-rausforderung – fachlich, strukturell und ethisch.Wie können sie den Patienten in diesem letztenLebensabschnitt helfen? Welche ambulanten undstationären Versorgungsmöglichkeiten gibt es?Wie verändert sich die Therapie? Wer kommt fürdie Kosten auf? Und: Gibt es Alternativen, wennder Patient eine aktive Sterbehilfe anstrebt? ImRahmen einer Veranstaltung im DGN(forum aufdemDGN-Kongress 2015wurden am 23. Septem-ber 2015 wichtige Punkte der palliativmedizini-schen Versorgung neurologischer Patienten allerKrankheitsbilder diskutiert. Die Teilnehmer soll-ten ihre Erfahrungen, ihre speziellen Problemeund Lösungsansätze einbringen und mit den Ex-perten auf dem Podium diskutieren.

Gereon Nelles (o. l.) in der Diskussion mit Teilnehmern (o. r.) des DGN(forums zum Thema Palliativmedizin; auf dem Po-dium v. l. n. r: Thomas Joist, Stefan Lorenzl, Gereon Nelles, Raymond Voltz, Markus Ebke; Thomas Joist (u. r.) berichtet vonseinen Erfahrungen als Hausarzt mit Palliativpatienten. © DGN/T. Rosenthal

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Neuregelung der Sterbehilfe im Novem-ber beschlossenDie aktuelle gesetzliche Entwicklung ver-leiht dem Thema Hospiz- und Palliativver-sorgung und der Diskussion im DGN(fo-rum eine besondere Bedeutung: Am 5.November 2015 verabschiedete der Deut-sche Bundestag das Gesetz zur Verbesse-rung der Hospiz- und Palliativversorgung(Hospiz- und Palliativgesetz, HPG).Gleichzeitig sprach sich der Bundestagam 6. November 2015 für ein Verbot dergeschäftsmäßigen Sterbehilfe aus. Vereineoder Einzelpersonen dürfen künftig keineBeihilfe zum Suizid mehr als geschäfts-mäßige Dienstleistung anbieten. Einzel-fallentscheidungen von Ärzten sollenaber weiterhin nicht sanktioniert werden.Der Abstimmung war eine emotionaleDebatte vorangegangen. Ethiker, Medizi-ner, Verbände und Abgeordnete hattenmonatelang diskutiert, kritisiert und anEntwürfen gefeilt. Durch diese Entschei-dung des Bundestags lastet auf dem ein-zelnen Arzt weiterhin eine große Verant-wortung. Er hat keine neue Rechtssicher-heit erhalten. Der Austausch von Erfah-rungen und Meinungen im DGN(forumist damit wichtiger denn je.

Palliativmedizin – die neurologischeExpertise wird vermisstEin wichtiges Ergebnis der Diskussions-runde war die Erkenntnis, dass es in derPalliativmedizin bislang noch zu wenigneurologische Expertise gibt. Eine kurzeUmfrage per Handzeichen im Publikumder Veranstaltung ergab, dass bisher nursehr wenige Teilnehmer in der Palliativ-medizin engagiert sind. Vor allem Dr. Tho-mas Joist, niedergelassener Hausarzt inKöln, warb dafür, dass sich mehr Neurolo-gen in der Palliativmedizin einsetzen. Joistist seit vielen Jahren in einem Team zurspezialisierten ambulanten palliativmedi-

zinischen Versorgung und in einem Hos-piz tätig. „In der täglichen praktischenVersorgung gibt es einen Notstand“, sagtJoist. Im ambulanten Bereich sei neurolo-gische Kompetenz dringend nötig. In derPalliativmedizin existieren neben ver-schiedenen onkologischen Erkrankungenauch viele neurologische Krankheitsbil-der. Beispiele sind ALS, Demenz, Parkin-son und Hirntumore sowie neurologischeKomplikationen wie Epilepsien oderSchmerzzustände. In der Praxis sei es bis-lang relativ schwierig gewesen, Neurolo-gen zu gewinnen, um die Patienten mitvernetzter Fachkompetenz zu betreuenund zum Beispiel Hausbesuche zu organi-sieren. In ganz Köln gebe es nur einenNeurologen, der auch gleichzeitig Pallia-tivmediziner ist, und der mit Joists Teamzusammenarbeitet. „Als Hausarzt erlebeich es so, dass der Neurologe andere The-rapieansätze hat und mit ALS- oder Par-kinson-Patienten ganz andere Gesprächeführt, was sehr viel Druck aus der Situati-on herausnimmt“, sagt Joist.In der spezialisierten Palliativmedizinsind Schmerzen ein wichtiges Thema. Al-lerdings steht der Schmerz bei 80% derPalliativpatienten nicht im Vordergrund,sondern Probleme wie Schluckstörungen,Unruhezustände oder die Unfähigkeit, zukommunizieren. „Manchmal bin ich rela-tiv unsicher, ob ich zum Beispiel bei Unru-he Medikamente mit der bestehendenneurologischen Medikation kombinierenkann. Dann ist es wirklich hilfreich, wennman einen Neurologen anrufen kann“, er-klärt Joist.Neurologen sind aber nicht nur für dieTherapie wichtig, sondern zum Beispielauch für die Organisation von Hilfsmittelnfür die Patienten. Wenn es bei einem ALS-Patienten ein halbes Jahr dauert, um ei-nen Sprachcomputer zu organisieren,dann sei das viel zu lang, betont Joist.

„Für die Krankenkassen brauchen wireinen Neurologen, der ein Attestschreibt.“ Das erleichtere vieles in der täg-lichen Versorgung und erhöhe die Lebens-qualität der Betroffenen und ihrer Famili-en.Bei Demenzpatienten im fortgeschritte-nen Stadium ist das Gespräch mit einemNeurologen wichtig, um besser einschät-zen zu können, wie viele Lebensmonateder Patient noch hat, und entsprechenddie Betreuung zu intensivieren. Zu einerguten Palliativversorgung gehört es auch,die Angehörigen während der Erkran-kung, in der Sterbesituation und danachzu begleiten.

Die Säulen der PalliativmedizinDie Palliativmedizin gliedert sich in eineallgemeine Basisversorgung und eine spe-zialisierte Versorgung. Die Basisversor-gung ist Bestandteil der allgemeinen Ge-sundheitsversorgung von schwerstkran-ken und sterbenden Patienten. Die Haupt-beteiligten sind die Hausärzteschaft, am-bulante Pflegedienste, Krankenhäuser so-wie Alten- und Pflegeheime. Die speziali-sierte ambulante Palliativversorgung(SAPV) durch sogenannte SAPV-Teams isteine Ergänzung zur allgemeinen ambu-lanten Versorgung. Sie steht jenen Patien-ten offen, die eine über die Basisversor-gung hinausgehende Versorgung benöti-gen. Kennzeichnend ist, dass Ärzte unter-schiedlicher Disziplinen zusammenarbei-ten, eine 24-stündige Erreichbarkeit ga-rantiert wird und die Leistungserbringerüber einen Spezialistenstatus verfügen,den sie durch Weiterbildung und Erfah-rung gewonnen haben.Der Begleittext des SAPV-Gesetzes besagt,dass 90% aller Patienten mit neurologi-schen Erkrankungen, die im Sterben lie-gen, optimal versorgt sein sollten, davonetwa 10% durch SAPV-Teams. „Wir müs-

Moderation: Prof. Dr. Gereon Nelles(Köln), DGN-VorstandsmitgliedProf. Dr. Raymond Voltz (Köln)Neurologe und Palliativmediziner, Lehr-stuhlinhaber für Palliativmedizin an derUniklinik Köln; Mitglied der Steuerungs-gruppe nationale Strategie Palliativver-sorgung; Gründungsmitglied und lang-jähriges Vorstandsmitglied der Deut-schen Gesellschaft für Palliativmedizin;aktiv in Forschung und Politik, auch po-litische Rahmenbedingungen zum Hos-piz- und Palliativgesetz.

Dr. Markus Ebke (Nümbrecht)Neurologe und Rehabilitationsmedizi-ner, Chefarzt der Neurologischen Klinikder Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, einergroßen Rehabilitationsklinik in Nüm-brecht bei Köln, von der Deutschen Ge-sellschaft für Neurologische Rehabilita-tion (DGNR) in der Diskussionsteilnah-me unterstützt.Dr. Thomas Joist (Köln)Niedergelassener Hausarzt in Köln, seitvielen Jahren in der Palliativmedizin en-gagiert; einer der Gründer eines Teamszur speziellen ambulanten palliativme-

dizinischen Versorgung in Köln undlangjähriger mitverantwortlicher Arzteines Hospizes im Kölner Süden.Prof. Dr. Stefan Lorenzl (Hausham)Chefarzt der Klinik für Neurologie undPalliativmedizin am Krankenhaus Aga-tharied, Forschungsmitarbeiter an derLudwig-Maximilians-Universität inMünchen für den Bereich Palliativmedi-zin und Stiftungsprofessor für PalliativeCare des Instituts für Pflegewissenschaftund Praxis der medizinischen Privatuni-versität in Salzburg.

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sen uns aber fragen, ob derzeit alle Men-schen, die an einer neurologischen Er-krankung sterben, im Regelsystem opti-mal versorgt sind“, sagt Prof. RaymondVoltz. Die Palliativmedizin sei ein wichti-ges Thema für die Neurologie, aber so-wohl in stationären als auch ambulantenPalliativstrukturen mangle es an Neurolo-gen. Umgekehrt fehle Neurologen oft diepalliativmedizinische Kompetenz. Pallia-tivmedizinische Kenntnisse zählten imRahmen der Basisversorgung zu denKernkompetenzen von Neurologen. Umdiese zu erwerben, werden aber entspre-chende Rahmenstrukturen benötigt.Auch die spezialisierte Palliativmedizinsteht Neurologen offen: „SAPV ist etwassehr Spezialisiertes“, räumt Voltz ein,„deshalb erwarte ich nicht, dass vieleNeurologen da hineinwachsen, aber ihreExpertise wird dort gebraucht.“Als „Palliative Care“ geht die Palliativme-dizin über die rein ärztliche Tätigkeit hi-naus. SAPV-Teams übernehmen zum Bei-spiel pflegerische und sozialpädagogischeTätigkeiten. Patienten mit neurologischenErkrankungen haben in der Regel einelängere Palliativphase als onkologischePatienten. Das Zusammenwirken ver-schiedener Professionen ist auch in derRehabilitationsklinik wichtig. Wenn dasletzte Lebensjahr beginnt, schätzen Ärztedie Gesamtprognose des Patienten ab, be-reiten die Integration in sein häuslichesUmfeld vor und versuchen verstärkt, pal-liativmedizinische Dienste in diese Ver-sorgung einzubeziehen. „Daran wird

deutlich, dass es sowohl bei Ärzten alsauch bei Pflegenden extrem wichtig ist,hierbei palliativmedizinische Kompetenzüber die Symptomkontrolle hinaus zu ge-winnen“, betont Dr. Markus Ebke.Das neue Hospiz- und Palliativgesetz solldie allgemeine Palliativversorgung stär-ken – jeder Neurologe sei ein wichtigerFaktor zum Erreichen dieses Ziels, soVoltzʼ Fazit.

Palliativmedizin ist mehr als Onkologieund SterbebegleitungDie Palliativmedizin und Sterbebegleitungbeginnt schon sehr früh – bei neurologi-schen Patienten häufig schon mit derDiagnose. Neurologen müssen befähigtwerden, frühzeitig deutlich mehr pallia-tivmedizinische Kompetenz in die neuro-logische Behandlung zu integrieren.Wichtig ist die Unterscheidung zwischender Begleitung mit palliativmedizini-schem Gedankengut, das bereits sehrfrüh im Krankheitsverlauf zur Sprachekommen sollte, und der tatsächlichen pal-liativmedizinischen Versorgung.

Ein Patient, bei dem eine neurologischeErkrankung diagnostiziert wird, erfährtheute aus dem Internet Dinge zu seinerErkrankung, die ihm Angst machen. Erspricht das Thema Palliativmedizin oftvon sich aus an. Auch Neurologen solltenoffen mit dem Patienten reden. „Vielleichtnicht beim ersten Termin, aber wenn esgünstig ist“, sagt Prof. Stefan Lorenzl. „Ichhabe es bei den Patienten als sehr entlas-tend erlebt, palliativmedizinisches Ge-dankengut früh einzubringen“, sagt derChefarzt der Klinik für Neurologie undPalliativmedizin am Krankenhaus Agatha-ried.Neben der Diagnose sei auch das Sprechenüber das Thema Vollmachten wichtig.„Die Menschen müssen ihr Leben mit derneurologischen Erkrankung auch planen.Sie brauchen Aufklärung undmüssenwis-sen, was sie erwartet“, weiß Lorenzl. Die-se Erfahrung bestätigt auch Joist: „Geradebei neurologischen Erkrankungen sollteder Arzt eine Tür aufmachen und einfacheinmal fragen – auch das ist schon Pallia-tivmedizin.“

„Neurologen sollten mitihren Patienten offen überPalliativmedizin reden“,findet Prof. Stefan Lorenzl.© DGN/T. Rosenthal

Prof. Raymond Voltz: „Jeder Neurologe ist einwichtiger Teil, um die Palliativversorgung zustärken.“ © DGN/T. Rosenthal

Ausblick: Was müssen wir bis 2020 in jedem Fall erreicht haben?

In einem Abschlussstatement blickendie Diskussionsteilnehmer nochmals indie Zukunft und fassen zusammen, wel-che Ziele aus ihrer Sicht in der Palliativ-medizin bis 2020 erreicht werden soll-ten.Dr. Markus Ebke: „Akut-, Rehabilita-tions- und Palliativmedizin verbindetdie gemeinsame Aufgabe der Symptom-kontrolle. Gerade bei neurologischenLangzeiterkrankungen sollte in allenBehandlungsphasen ein Neurologe be-teiligt und die Einbeziehung palliativ-medizinischer Kompetenz neben derRehabilitation anerkannt sein. Eine ent-sprechende Vergütung muss diesemUmstand zukünftig Rechnung tragen.“

Dr. Thomas Joist: „Die Kommunikationunter den Professionen sollte verbessertwerden, damit ich es als Hausarzt undPalliativmediziner leichter habe, zuneurologischen Erkrankungen mit ei-nem in der Palliativmedizin erfahrenenneurologischen Kollegen zu sprechen.“Prof. Dr. Stefan Lorenzl: „Wir brauchenmehr Neurologen mit palliativmedizini-scher Expertise undmehr Palliativmedi-ziner, die sich neurologische Expertisehinzuholen.“Prof. Dr. Raymond Voltz: „Die DGN soll-te Palliativmedizin als wesentlichen Be-standteil ihrer Aktivitäten begreifen, so-dass jeder Neurologe weiß: ‚Ich bin zu-mindest ein kleiner Palliativmediziner‘.“

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Palliativmedizin stärker in der Facharzt-ausbildung verankernWie aber können Neurologen die Kompe-tenz für die Palliativmedizin erwerben?Im Kammerbereich Nordrhein gibt es bei-spielsweise berufsbegleitende Kurse, umdie Zusatzbezeichnung zu erwerben.Wenn aber Neurologen auch teilweisePalliativmediziner sind, muss die Pallia-tivmedizin stärker in der fachärztlichenAusbildung verankert werden.In der Medizinerausbildung wurde derQuerschnittsbereich 13 bereits als ver-pflichtendes Lehr- und Prüfungsfach indie Approbationsordnung integriert. DieFakultäten setzen dies aber sehr unter-schiedlich um. Manchmal lehre ein Anäs-thesist nur eine Stunde Schmerztherapieund damit sei die Palliativmedizin abge-hakt, so Voltz. In anderen Fakultäten istdie Palliativmedizin dagegen mit eigenemLehrstuhl vertreten. Ziel müsse es sein,dass ein neurologischer Facharzt die Zu-satzbezeichnung erwerben, sich in NRWals niedergelassener Neurologe und quali-fizierter Palliativarzt betätigen und auchin SAPV-Teams mitarbeiten könne.Neurologen können ihre palliativmedizi-nische Kompetenz Schritt für Schritt auf-bauen. Aber: „Ein Palliativmediziner istnur so gut wie seine Ausbildung und seinTeam“, sagt Voltz. Nötig seien entspre-chende Pflegekräfte, psychosoziale Kräftesowie die Zusammenarbeit mit den Hos-pizen und den Freiwilligen. „Neurologenmüssen auch wissen, wo sie wen dazu-holen können.“ Eine Möglichkeit sei einBasiskurs Palliativmedizin für Neurolo-gen, den eventuell auch die DGN anbietenkönne.

Palliativmedizin – eine interessante Auf-gabe, auch aus ökonomischer SichtDie Palliativmedizin kann für NeurologeneineBereicherung sein. Joist sagt: „Manch-mal denke ich, dass ich einmal Medizinstudiert habe, um Patienten auch am Le-bensende versorgen zu können.“Natürlichmuss sich das Engagement in der Palliativ-medizin ökonomisch fürdenArzt rechnen.Und da sind Zweifel angebracht, wie einBeitrag aus dem Publikum zeigt. Bei 55Euro pro Quartal und Patient sei man froh,wennman einmal im Quartal mit dem Pa-tienten eine Stunde reden könne. Sobaldder Patient es nicht mehr in die Praxisschaffe, seien Hausbesuche wirtschaftlichnicht mehr möglich. Das sei bitter für denArzt und für den Patienten: „Ich weiß, ichsehe ihn niewieder, undmeist verabschie-det man sich nicht einmal“, so die Wort-meldung aus dem Publikum.

Ein gutes Beispiel ist Nordrhein, wo essehr viele Palliativverträge oberhalb dernormalen Regelversorgung gibt. AuchNeurologen mit entsprechender Qualifi-kation könnten sich daran beteiligen, er-klärt Joist. Die Vergütung sei lukrativ undrechne sich auch für einen niedergelasse-nen Arzt mit einer anderen Kostenstruk-tur als ein Honorararzt. „Die Betreuungvon hausbesuchspflichtigen Patienten,zum Beispiel bei Parkinson, MS oder ALS,erfordert bestimmte Schritte“, so Joist.Entscheidend sei die Qualifikation: Esgibt Sonderzahlungen für Neurologen,wenn sie eine Basisqualifikation miteinem 40-Stunden-Kurs absolvieren.Dann werden Routinehausbesuche mitbis zu 80 bis 90 Euro vergütet, Notfallein-sätze sogar mit 130 Euro. „Für eine gutlaufende Praxis mit einem vollen Warte-zimmer ist das nicht sehr attraktiv“, sagtJoist. „Aber nach der Sprechstunde dürfenSie auch noch abrechnen, und Sie habenIhre Patienten weiter in Betreuung.“Denn viele Patienten würden den Ärztenüber die Jahre ans Herz wachsen. Aberdie Betreuung müsse für die Ärzte „wirt-schaftlich sinnvoll“ sein.Allgemein gilt: Die Behandlung neurologi-scher Palliativpatienten ist wegen der län-geren mittleren Betreuungszeit sowie dermeist schwereren körperlichen und ko-gnitiven Defiziten aufwendiger als die on-kologischer Palliativpatienten.Wer sich mit einem 160-Stunden-Kursund der Prüfung zum Palliativmedizinerweiterbildet, kommt in einen anderenHonorarbereich. Pro Patient und Quartalerhält der Arzt dann eine Betreuungspau-schale von 100 Euro und darf auch in denspezialisierten SAPV-Teams mitarbeiten –

was wiederum gesondert honoriert wird.„Sie verhindern die Einweisung der Pa-tienten und verbessern die Betreuung“,macht Joist Mut. „Das ist ein solcher Se-gen, wenn wir da tätig werden. Und beiweiterer Qualifikationwirdman auch ver-nünftig bezahlt.“

Neurologische Patienten brauchen in derPalliativmedizin spezielle StrukturenPatienten mit neurologischen Erkrankun-gen, die palliativmedizinisch versorgtwerden müssen, sind für die Pflegendenin den Akut- und Rehabilitationshäuserneine ganz besondere Herausforderung.Oft sind sie schwer bettlägerig und pfle-gebedürftig, und der pflegerische Auf-wand ist sehr hoch. Anders als bei onkolo-gischen Patienten ist häufig die Kommu-nikations- und Entscheidungsfähigkeiteingeschränkt, zum Beispiel nach einem

akuten Schlaganfall. Manchmal liegenzwar Patientenverfügung und Vorsorge-vollmacht vor, doch die Dokumente sindfür den Arzt schwierig zu werten, weilsich der akute Wille des Patienten schwereruieren lässt. Neurologisch palliativ zuversorgende Patienten benötigen daherandere Strukturen.Einewichtige Rolle spielen die Reha-Klini-ken etwa bei rezidivierenden Schlaganfäl-len. Beim Langzeitverlauf der Erkrankungsind neben der Akutmedizin auch die Re-habilitation und Palliativmedizin geradefür die Symptomkontrolle enorm wichtig.International wird mit dem Konzept Neu-ropalliative Rehabilitation deutlich, dassRehabilitation und Palliativmedizin sichim Langzeitbehandlungsverlauf unter-stützen und eben nicht ausschließen. „Sokönnen wir den Verlauf gestützt durchpalliativmedizinische Kompetenz imTeam mit dem Patienten gestalten“, sagtEbke.Schwierigkeiten gibt es oft in denpalliativ-medizinischen Strukturen. Ein Beispielsind Patienten, die beatmet werden müs-sen und häufig unter vielen und schwerenSymptomen leiden. Palliativstationen undHospize nehmen diese Patienten nichtauf. Das betrifft Patienten mit komplexenKrankheitsbildernwieALS,Muskelerkran-kungen und Muskeldystrophien, bei de-nen viel neurologischer Sachverstand ge-fragt ist. Vor allem bei ALS-Patienten stel-len sich zahlreiche komplexe ethische Fra-gen. Das reicht bis zum Wunsch, die Beat-mung abzustellen. Die Palliativ- und Hos-pizstrukturen sind mit diesen Patientenvielfach überfordert. Man brauche aberkeine spezialisierten Hospize oder Pallia-tivstationen für neurologische Patienten,sondern müsse die neurologische Exper-tise dort hineinbringen, so die Experten.

Palliativ tätige Neurologen und Palliativ-teams als Alternative zu Sterbehilfeorga-nisationenWie erkennt ein Arzt, ob ein Patient einenTodeswunsch hat? „Fragen Sie ihn“, rätVoltz. Studien mit schwerstkranken MS-Patienten hätten gezeigt, dass sich 30%wünschen, dass der Arzt mit ihnen undden Angehörigen über Fragen von Lebenund Tod rede. Ärzte sollten ihre Patientenunbedingt fragen, ob sie sich mit ihremLebensende beschäftigen und welche Fak-toren ihrem Leben Sinn geben. Voltz emp-fiehlt: „Warten Sie nicht, dass Patientenauf Sie zukommen, sondern schaffen Siedie Grundlage, um offen darüber zu spre-chen.“ Lorenzl bestätigt dies: „Viele unse-rer Patienten denken schon zum Zeit-

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punkt der Diagnosestellung über Suizidnach – dessen muss man sich bewusstsein.“ Es sei sinnvoll, den möglichen Ster-bewunsch klar anzusprechen. Oft stecktdahinter weniger das Leiden an der Er-krankung, sondern vielmehr die Angst,den Angehörigen zur Last zu fallen. „Dassind emotionale, finanzielle und altruisti-sche Gründe“, so Lorenzls Erfahrung.80% der Menschen, die bei Dignitas ster-ben, haben laut Aktenlage neurologischeoder neurologisch-psychiatrische Erkran-kungen. „Bei solchen Erkrankungen gibtes viel Hoffnungslosigkeit bei den Patien-ten“, weiß Lorenzl. Die Begründung fürden Wunsch nach Sterbehilfe sei oft: „DerArzt hat mich aufgegeben.“ Viele Patien-ten hätten das Gefühl, zu Beginn der Er-krankung interessant gewesen zu sein –

auch für die Pharmafirmen im Rahmenvon Studien. Aber mit fortschreitender Er-krankung und immer größerer Belastung,sinke das Interesse an ihnen. „Vielleichthaben Pharmafirmen auch eine ethischeVerantwortung, nämlich nicht nur in Stu-dien zu investieren, sondern auch die Be-treuung oder Forschung in der Palliativ-medizin zu fördern“, sagt Lorenzl.Die Aufgaben eines Neurologen erschöpf-ten sich nicht in der Stellung der Diagnoseund der Therapie. Ärzte sollten ihre Pa-tienten in den zur Verfügung stehendenStrukturen begleiten, wenn sie sterben.„Am wichtigsten ist es, dass wir dranblei-ben an unseren Patienten.“ Ein gutes Ge-spräch sei extrem hilfreich für die Patien-ten. „Das unterschätzen wir oft“, so Lo-renzl.Doch manchmal stoßen Ärzte auch anihre Grenzen, wenn sie einen Patientenüber Monate betreut haben und feststel-len, dass sie selbst als erfahrene Palliativ-mediziner nicht mehr zur Leidenslinde-rung beitragen können. Die Situationenseien individuell sehr unterschiedlich, be-tont Joist, und erzählt von einem lebens-frohen Patienten mit einem hohen Quer-

schnitt. Er war wach, brauchte aber eineBeatmung und hatte den Wunsch geäuß-ert, die Maschine abzustellen. Nach einemethischen Konsil mit 20 Beteiligten, indem der Neurologe eine wichtige Rolleeinnahm, und mit juristischem Beistand,wurde ihm dies ermöglicht. Dagegenwollte ein anderer Patient mit ALS, derim Pflegeheim betreut wurde, immerschlechter schlucken konnte, aber keinepassierte Kost wollte, auf keinen Fall ster-ben. Er litt unter Erstickungsanfällen, abertrotz seiner enorm schwierigen Situationhatte er Lebensmut und Lebensqualität.Es dauerte ein halbes Jahr, bis ein Sprach-computer organisiert werden konnte.„Die Situation war extrem belastend“, er-zählt Joist. „Ich hätte mir einen Neurolo-gen gewünscht, um schneller zu erfahren,obman nicht etwasmachen kann.“Die of-fene Aufklärung und die Gespräche mitden Patienten seien das Wichtigste, damitkönne schon viel Leid gelindert werden.Palliativ tätige Neurologen und ein pallia-tiv tätiges Team seien definitiv eine Alter-native zu Dignitas. Man müsse unbedingtauch andere Professionenmit ins Boot ho-len und als multiprofessionelles Team ar-beiten.

Gereon Nelles, Köln

Rückblick 88. DGN-Kongress 2015in Düsseldorf!

Mensch im Blick – Gehirn im Fokus„Mensch im Blick – Gehirn im Fokus“ lau-tete das Motto des 88. Kongresses derDeutschen Gesellschaft für Neurologie,der vom 23.–26. September 2015 im Con-gress Center Düsseldorf stattfand. Erneutkonnte das jährliche Treffen als einer dergrößten Neurologenkongresse Europasrund 6000 Besucher verzeichnen, die vierTage lang die aktuellen wissenschaftli-chen Erkenntnisse zur Diagnose und The-

rapie von neurologischen Erkrankungendiskutierten. Die KongresspräsidentenProf. Ralf Gold (Bochum) und Prof. Hans-Peter Hartung (Düsseldorf) stellten ge-meinsam mit der Programmkommissionund dem Organisationskomitee ein span-nendes und hochaktuelles wissenschaftli-ches Programm mit 91 Symposien, mehrals 500 Vorträgen und 320 wissenschaftli-chen Postern aus allen Bereichen der Neu-rologie zusammen. Die industrieunab-hängige DGN-Fortbildungsakademie bot45 CME-Kurse mit 270 Vorträgen an. Er-gänzt wurde das Programm durch die be-rufspolitischen Diskussionsrunden imDGN(forum, eine Ausstellung von rund20 Non-Profit-Organisationen sowie dieFachausstellung mit 80 Unternehmenund 23 Industriesymposien.„Der Kongress vermittelte ein aktuellesund umfassendes Bild der modernen Neu-rologie – von der Versorgungsebene überpolitische und berufspolitische Diskussio-nen bis hin zu einem umfassenden, her-vorragend nachgefragten Fortbildungsan-gebot auf hohem Niveau“, fasst Hartungzusammen. „Er leistet wieder einen ent-scheidenden Beitrag, um aktuelles Fach-wissen in die Kliniken und Praxen zutransferieren. Ziel ist es ja, dass unsere Pa-tienten möglichst schnell von neuen Er-kenntnissen und Therapien in der Neuro-logie profitieren“, betont Gold.Auch das Interesse des Nachwuchses undder Öffentlichkeit war hoch: Rund 350Medizinstudierende und mehrere 100Weiterbildungsassistenten – so viele wienoch nie – nutzten das umfangreicheNachwuchsprogramm der Jungen Neuro-logen, um sich über die Neurologie zu in-formieren und wichtige Kontakte zuknüpfen. Rund 150 interessierte Düssel-dorfer besuchten die öffentliche Informa-tionsveranstaltung der DGN zur Zukunftder Neurowissenschaften. 160 Journalis-ten recherchierten auf dem Kongress vorOrt, berichteten in Fach- und Tagesme-dien vom Kongress und führten Radio-und TV-Interviews mit den Experten.

Eröffnungsveranstaltung: Neurologie aufder ÜberholspurDen festlichen Auftakt zum Kongress bil-dete die Eröffnungsveranstaltung mit denbeiden Kongresspräsidenten und denGastgebern von Rhein und Ruhr. Die Ver-anstaltung stieß bei den Besuchern aufbesonderes Interesse: Aufgrund des gro-ßen Andrangs musste der mehr als 1000Sitzplätze umfassende Saal sogar zeitwei-se geschlossen werden –wer keinen Platzmehr fand, konnte Videos der Vorträge in

Die KongresspräsidentenProf. Ralf Gold (l.) undProf. Hans-Peter Hartung (r.)bei der Auftaktveranstal-tung des DGN-Kongresses.© DGN/T. Rosenthal

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einem Nebenraum oder per Live-Strea-ming auf der DGN-Website verfolgen.DGN-Mitglieder können die Reden derEröffnungsveranstaltung auch nachträg-lich als Video über die DGN-Websitewww.dgnkongress.org abrufen.Das große Interesse am DGN-Kongressspiegelt die rasante Entwicklung und dasereignisreiche und erfolgreiche Jahr wi-der. „Die Neurologie befindet sich auf derÜberholspur“, so Gold in seiner Auftakt-rede zur Eröffnung des Kongresses. DieFachärztezahlen steigen um jährlich 6%.„Damit sind wir die wachstumsstärksteFachdisziplin in der Medizin – und wirwachsen weiter“, sagt Gold. Auch derFrauenanteil steigt kontinuierlich an undliegt derzeit bei 42%. Unter den Facharzt-zulassungen im Jahr liegt der Frauenanteilmittlerweile bei fast zwei Dritteln. Zudemseien die Neurologen „ein junges Team“,betont Gold. Zwei Drittel sind jünger als50 Jahre. „Die Nachwuchsarbeit besitzthohe Priorität. Nur deshalb sind wir sojung geblieben, nur deshalb geht es so gutweiter.“Die Zahl der Fachkollegen überschrittEnde 2014 erstmals die 6000er-Grenze.Auch beim Nachwuchs gibt es einen

Höchststand mit erstmals mehr als 500Neuzulassungen zum Facharzt. Die DGNkonntewährend des Kongresses das 8000.Mitglied begrüßen.„Trotz steigender Facharztzahlen mussdasWachstum der Neurologie noch dyna-mischer werden, damit wir die Versor-gung der Bevölkerung gewährleisten kön-nen“, fordert Gold in seiner Auftaktrede.Auch werde die Neurologie bisweilen zuwenig wahrgenommen: Eine Studie derDGN zeigt, dass Neurologen bis zu 3,5-mal so viele Patienten behandeln wie inder ICD-10-Statistik registriert – nämlichinsgesamt bis zu 2,8 Millionen pro Jahr.Eine neue Herausforderung sei der Schul-terschluss mit den Neuroradiologen, wel-che die Thrombektomie durchführten, er-klärt Gold. „Davon gibt es bislang zuweni-ge.“ Neben der Hirntoddiagnostik spieleauch die Palliativversorgung eine beson-dere Rolle für die Neurologen. „Aus Süd-deutschland gibt es sehr gute Zahlen, wieviele Menschen den Weg zu Dignitas su-chen – ein Weg ohne Wiederkehr, wiewir wissen“, sagt Gold. „Das Thema müs-sen wir aktiv angehen.“ (siehe auch Bei-trag „Palliativmedizin: Neurologen drin-gend gesucht!“, S. 55)

Auch das Thema Leitlinien besitzt großeBedeutung. Die DGN hat mehr als 100Leitlinien – dies sei die höchste Anzahlunter allen Fachgesellschaften, weiß Gold.Alle Leitlinien werden in den nächstenzwei Jahren überarbeitet, die Aktuali-sierung erfolgt nur noch online, weil sichdie Verlage aus juristischen Gründen zu-rückgezogen haben. „Wir wissen, dasswir uns im Umgang mit der Industrie ineiner gesunden, beiderseitig förderlichenDistanz halten müssen“, sagt Gold. Ange-strebt werde, dass mindestens 50% derAutoren keine Interessenkonflikte hätten.Dafür gebe es auch einen Conflict-of-interest-Beauftragten im Rahmen einerCompliance-Kommission. Jedes 10. der8000 DGN-Mitglieder arbeitet an denLeitlinien mit. „Die Leitlinien sind einwertvolles Gut, das es zu verteidigen gilt“,betont Gold.

Pioniere der NeuroforschungWeitere Höhepunkte der Eröffnung wa-ren die Preise und Ehrungen für außerge-wöhnliche Leistungen herausragenderNeurologen und Nachwuchswissen-schaftler sowie die Vorträge der beidenrenommierten Keynote-Speaker: Prof.Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Insti-tut für Neurobiologie (München) präsen-tierte aktuelle Erkenntnisse zur Bedeu-tung der bakteriellen Besiedelung desDarms für die Gesundheit des Gehirns.„Wir alle haben einen Bioreaktor in unsselbst, der Krankheiten auslösen kann,nicht nur im Bereich des Darms, sondernauch des Nervensystems – etwa bei derMultiplen Sklerose“, sagtWekerle im Rah-men der Eröffnung. Bekannt seien 150–200 Genvarianten, welche als Risikogenefür die Multiple Sklerose anzusehen seien.„Die meisten davon haben etwas mit derImmunreaktion zu tun“, so Wekerle. In

Prof. Ralf Gold zur aktuellenEntwicklung in der Neurolo-gie: „Wir sind die wachs-tumsstärkste Fachdisziplinin der Medizin – und wirwachsen weiter.“ © DGN/T. Rosenthal

Prof. Hartmut Wekerle (l.) und Prof. Klaus-Armin Nave (r.) berichten Neues aus der Welt der Darmflora und der Gliazellen. © DGN/T. Rosenthal

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Tierstudien hatte er nachgewiesen, dassdie normale Darmflora eine Hirnauto-immunentzündung auslösen kann. „DenMikrobiota kommt eine entscheidendeBedeutung als Trigger der Multiplen Skle-rose zu“, so Wekerle.Prof. Klaus-Armin Nave vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (Göt-tingen) erläuterte seine Forschungsergeb-nisse zur Rolle von Gliazellen bei der Ent-stehung und Therapie neurologischer Er-krankungen. In ihren Experimenten mitMäusen gelangten Nave und Team zuneuen Erkenntnissen: Oligodendrozytenunterstützen Axone metabolisch. Der Bo-tenstoff Glutamat dient als Informant, umfestzustellen, wie aktiv das Axon ist undwie viel Energie es verbraucht. „Mancheneurologischen Erkrankungen haben da-mit zu tun, dass nicht aktive Axone nichtnur schlecht myelinisiert sind, sondernauch keine ausreichende energetischeUnterstützung durch die Gliazelle bekom-men“, erklärt Nave in seinem Festvortrag.Oligodendrozyten seien also für das Über-leben von Axonen entscheidend – undzwar unabhängig vom Myelin selbst. „Diemetabolischen Funktionen von Oligoden-drozyten sind vermutlich wichtig für eineReihe von Erkrankungen, etwa MultipleSklerose, und bei allen Erkrankungen, beidenen Axone degenerieren.“

Präsidentensymposium mit zweiSchwerpunktthemenDas Präsidentensymposium widmete sichin diesem Jahr zwei Schwerpunktthemen.Unter dem Titel „Neurologie in der NS-Zeit – eine Bestandsaufnahme“ präsen-tierten Experten vom Institut für Ge-schichte und Ethik der Medizin der Uni-versität zu Köln erste Ergebnisse einerwissenschaftshistorischen Untersuchungzur Rolle der Neurologie im Nationalso-zialismus; sie wurde von der DGN im De-zember 2014 beauftragt. „Wir sind denJungen, den Fragenden und vor allem denOpfern dieser Zeit noch Antworten schul-dig“, sagte Prof. Martin Grond, DGN-Past-Präsident und Vorsitzender der Veranstal-tung. „Es ist höchste Zeit, dass wir diesenTeil der Geschichte unseres Fachs wissen-schaftlich kompetent, systematisch, um-fassend und unvoreingenommen aufar-beiten lassen.“ Der zweite Teil der Analysewird auf dem kommenden DGN-Kongress2016 in Mannheim präsentiert. Die Er-gebnisse dienen der DGN als Grundlagefür weitere Entscheidungen und sollen ineiner Sonderpublikation veröffentlichtwerden.

Das zweite Schwerpunktthema des Präsi-dentensymposiums war die „Neurologieim Spannungsfeld zwischen Inflammati-on und Degeneration“ unter Vorsitz derbeiden Kongresspräsidenten. Fortschritteim Bereich der molekularen und zellulä-ren Forschung brachten die Immunologieund die Neurodegeneration – 2 auf denersten Blick konträr erscheinende Berei-che – einander näher. Therapeutisch gibtes interessante Schnittmengen. Prof. LarsFugger, Neuroimmunologe an der Univer-sität Oxford, sprach über die neuesten Er-kenntnisse im Bereich der Immungenetikder Multiplen Sklerose.

Wissenschaftliches Programm:Von der Forschung in die PraxisEiner der aktuellen und viel diskutierteninhaltlichen Schwerpunkte des Kongres-ses waren das Mikrobiom und der Ein-fluss der bakteriellen Besiedelung desDarms auf den Verlauf komplexer Auto-immunerkrankungen – das Thema istderzeit Gegenstand moderner neurologi-scher Forschung. Prof. Hartmut Wekerlehatte in Tierstudien gezeigt, dass die nor-male Darmflora eine Autoimmunentzün-dung des Gehirns verursachen kann. DieMikrobiota spielten eine wichtige Rolleals Trigger der Multiplen Sklerose. AuchProf. Ralf Gold und Dr. Aiden Haghikiavon der Ruhr-Universität Bochum for-schen gemeinsam mit Neurologen ausErlangen an der Verbindung zwischenMS, Ernährung und Darmflora. Sie stelltenauf dem Kongress ihre aktuellen Studien-ergebnisse vor, die im Oktober veröffent-licht wurden. Diese belegen, dass vor al-lem die Zusammensetzung verschiedenerFettsäuren in der Nahrung die Entwick-lung solcher Autoimmunerkrankungenbeeinflussen kann. Welche Rolle dieDarmflora bei Patienten nach einemSchlaganfall spielt, präsentierte Prof. Ul-rich Dirnagl von der Charité – Universi-tätsmedizin Berlin auf dem DGN-Kon-

gress. „Der Schlaganfall ist kein reines Ge-fäß- oder Gehirnproblem“, so der Neuro-loge. Er fand heraus, dass sich nach einemSchlaganfall, der das autonome Nerven-system moduliert, auch das Immunsys-tem, die Zusammensetzung der bakteriel-len Gemeinschaft im Darm und die Darm-durchlässigkeit verändern – vorstellbarsei eine mögliche Therapie mit Probiotika.Ein weiterer Schwerpunkt des wissen-schaftlichen Programms war die endovas-kuläre Therapie – eine Revolution in derTherapie des akuten Schlaganfalls, die vie-leMenschen vor Tod und Behinderung be-wahren kann. Dies haben zahlreiche Stu-dien gezeigt. Die Experten diskutiertenauf dem Kongress, wie sich diese Behand-lungsoption möglichst schnell im Alltagder Stroke Units umsetzen lässt.Ebenso brisant für die klinische Praxis: dieaktuelle Entwicklung in der Hirntoddiag-nostik. Die Bundesärztekammer hatteaufgrund der Forderungen der DGN undanderer neurologischer Fachgesellschaf-ten im Juli 2015 beschlossen, dass einerder beiden den Hirntod feststellendenÄrzte ein Neurologe oder Neurochirurgsein muss. Das große Interesse an der ent-sprechenden Veranstaltung im DGN(fo-rum „Die neue Richtlinie zur Hirntoddiag-nostik – was muss nun passieren“ zeigtedie Brisanz des Themas, das viele neueFragen aufwarf. Auch die DGN-Fortbil-dungsakademie bot erstmals einen Kurs„Hirntoddiagnostik“ an.

Der DGN-Kongress: transparent undunabhängigDie DGN trägt seit vielen Jahren dafür Sor-ge, dass die Fachbesucher den fachlichenDiskurs ohne Beeinflussung von ökono-mischen Interessen führen können. Sowerden DGN-Veranstaltungen von denender Industrieunternehmen getrennt, diesich zudem einem verbindlichen Verhal-tenskodex unterworfen haben. DGN-Mit-glieder dürfen den Industriesymposien

Düsseldorf im September2015: Der 88. DGN-Kon-gress bringt Fachleute undPublikum nah zusammen.© DGN/T. Rosenthal

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nur begrenzt als Referenten zur Verfü-gung stehen. Alle Referenten müssenmögliche Interessenkonflikte offenlegen.Auf Industriewerbung außerhalb derFachausstellung verzichtet die DGN gänz-lich, ebenso wie auf das Sponsoring vonNamensschildern, Kongresstaschen undder Kongress-App. Die DGN informiertüber die finanzielle Unterstützung desKongresses durch Industrieunternehmenunter www.dgnkongress.org und imHauptprogramm.

Planung und Organisation eines dergrößten deutschsprachigen Mediziner-kongresseDer DGN-Kongress wird seit vielen Jahrenmit großem ehrenamtlichem Engagementvieler DGN-Mitglieder, des DGN-Vorstan-des und der Programmkommission, derDGN-Pressestelle und seit 2014 auch miteinem festangestellten Mitarbeiterstabvon der DGN veranstaltet, geplant und or-ganisiert. „Das große Engagement vielerDGN-Mitglieder, die sich ehrenamtlich alsReferenten für das wissenschaftliche Pro-gramm und die Fortbildungsakademieengagieren, macht den Kongress in dieserForm erst möglich. Ich möchte mich aus-drücklich bei allen bedanken, die ihn all-jährlich zum zentralen Wissenschafts-,Fortbildungs- und Diskussionsforum der

neurologischen Medizin in Deutschlandmachen“, sagt Kongresspräsident Prof.Ralf Gold.Ingrid Müller, Pressestelle der DGN

FortbildungsakademieGut besucht und hoch aktuell:Die DGN-Fortbildungsakademieauf dem Kongress 2015Auf dem DGN-Kongress 2015 in Düssel-dorf veranstaltete die Fortbildungsakade-mie 45 CME-Kurse mit mehr als 270 Vor-trägen. Alle Fortbildungskurse der DGNsind frei von Industriesponsoring undwerden allein aus den moderaten Bu-chungsgebühren und aus DGN-Mittelnfinanziert. Die zahlreichen Referentenarbeiten ehrenamtlich. Nur mit dieser so-lidarischen Leistung vieler DGN-Aktivenist es möglich, dass die DGN-Fortbil-dungsakademie heute zu den größten An-bietern unabhängiger ärztlicher Fortbil-dungen in Deutschland zählt und einenwichtigen Beitrag zum Fortschritt undzur Qualitätssicherung in der neurologi-schen Versorgung leistet.

Wissen auf dem neuesten Stand:aktuell und unabhängigDie Buchungszahlen der DGN-Fortbil-dungsakademie repräsentieren den fach-lichen Bedarf und die Interessen der Teil-

nehmer. Neben festen Themen, die sichwiederholen und damit regelmäßig denWissensstand auffrischen, reagiert dieDGN-Fortbildungsakademie mit neuenKursen auch auf aktuelle Entwicklungen.Besonders gut besucht waren in diesemJahr die Ganztageskurse „Therapiekurs“mit 607 Teilnehmern und „Aktuelle Neu-rologie“ mit 242 Teilnehmern sowie derHalbtageskurs „Muskelerkrankungen,Leitpfade für Diagnostik und Therapie“mit 263 Teilnehmern. Mit je 166 Teilneh-mern komplett ausgebucht waren dieKurse „Fallseminar Polyneuropathien“,„Differenzialdiagnostik und Therapie de-menzieller Erkrankungen“ und „Ambu-lante Notfälle: Red Flags in Praxis undNotaufnahme“.Neu im Angebot und besonders schnellausgebucht war der Hands-on-Workshop„Schwindel und Augenbewegungsstörun-gen – Diagnose und Therapie“ mit einerbegrenzten Teilnehmerzahl von 60 sowiedas dreitägige Basisseminar zur „Vermitt-lung theoretischer Grundlagen und prak-tischer Fähigkeiten der flexiblen Endosko-pischen Evaluation des Schluckakts (FEES)bei neurogener Dysphagie“. Ebenfalls neu,hoch aktuell und mit 116 Besuchern gutbesucht: der CME-Kurs „Hirntoddiagnos-tik“ anlässlich der neuen Richtlinie derBundesärztekammer, nach der seit Juli2015 ein Facharzt für Neurologie oderNeurochirurgie beteiligt sein muss.

Teilnehmer-Evaluation und Video-RückschauDer Erfolg der Fortbildungsakademie istdem großen Engagement der ehrenamt-lichen Referenten zu verdanken. Die Aus-wahl der Themen und Referenten erfolgtaufgrund einer regelmäßigen Evaluationder Kurse durch die Teilnehmer – auf die-se Weise sichert die DGN den Kursbesu-chern gleichbleibend hohe Qualität.Die Fortbildungsakademie bietet einenbesonderen Service: Registrierte Kon-gressteilnehmer können Videos der Fort-bildungskurse mit Zustimmung der Refe-renten online ansehen. Sie müssen sichdazu lediglich auf www.dgnkongress.orgim Bereich der Online-Programmüber-sicht (Virtual Meeting) mit dem Benutzer-namen und dem Passwort einloggen, dieauch zur Online-Kongressanmeldung ver-wendet wurden.Gerne nimmt die Fortbildungsakademieauch Vorschläge für Ablauf und Themender Veranstaltungen auf – per E-Mail [email protected].

Neu und schnell ausgebuchtauf dem DGN-Kongress2015: Basisseminar FEESund …

… Hands-on-Workshop„Schwindel und Augenbe-wegungsstörungen“. © bei-de Fotos: DGN/T. Rosenthal

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Junge NeurologenDGN-Kongress – Speed-Dating mitForschernDie Jungen Neurologen bieten seit mehre-ren Jahren auf den Jahreskongressen derDeutschen Gesellschaft für Neurologieein eigenes Programm für Medizinstudie-rende und junge Assistenten an. Das JuNo-Programm ist dabei immer ein Mix ausbewährten Klassikern und neuen Forma-ten und Veranstaltungen – so auch beimDGN-Kongress 2015 in Düsseldorf.

Speed-Dating und Workshop mitForschernErstmals veranstalteten die JuNos hier ge-meinsam mit der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) ein „Scientific Speed-Dating“. Studierende und junge Assistenz-ärzte hatten so die Möglichkeit, renom-mierte Forscher kennenzulernen und inkurzen Gesprächen (Speed-Dating!) Fra-gen zu Forschung und Klinik zu stellen.Ebenfalls neu: der Workshop „Von derIdee zur Studie“. Hier trafen sich bis zu15 Teilnehmer mit hochkarätigen Refe-renten und bearbeiteten gemeinsam Fra-gen zu Forschungsanträgen und zur Publi-kation von Forschungsergebnissen.Damit schufen die Jungen Neurologenauch in diesem Jahr 2 neue Programm-punkte, die vor allem junge Kollegen aufdem Weg in die neurologische Forschungunterstützen sollen. Im Jahr 2015 gab esaußerdem das erste JuNo-Update: Der Ex-perte Prof. Michael Strupp aus Münchenstellte das Thema Schwindel umfassenddar. Das kam an – nicht nur bei jungenNeurologen!

State-of-the-Art-Seminare – Tipps fürBerufseinsteigerZu den bewährten Angeboten der JuNosgehörten die beiden „State-of-the-Art-Se-minare für Berufseinsteiger“. ErfahreneKliniker gaben Studierenden und Berufs-einsteigern praktische Anleitungen undTipps, wie sie mit häufigen neurologi-schen Erkrankungen auf der Station undin der Notfallambulanz am besten umge-hen. „Die State-of-the-Art-Seminare ge-hören inzwischen fest zu unserem Reper-toire“, freut sich die neue Sprecherin derJungen Neurologen, Anne-Sophie Biesals-ki. „Durch die jährliche Evaluation könnenwir inzwischen ganz gezielt Themen undReferenten einplanen, die für Berufsein-steiger besonders relevant sind. So bleibtdas Format zwar gleich, aber die Themensind jedes Jahr individuell abgestimmt“,erklärt Biesalski.

Work-Life-Balance und JuNo-Social-ClubZu intensiven Diskussionen kam es aufder Veranstaltung beim Thema der Ver-einbarkeit von Beruf und Familie. Chefärz-te, niedergelassene Ärzte und Assistentendiskutierten, wie die Work-Life-Balancein der Neurologie gelingen kann (sieheausführlicher Bericht „Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf“). Ein Dauerbrenner imbesten Sinne waren auch die beliebten Ju-No-Postersessions, bei der erfahrene Pos-terautoren aktuelle Poster vorstellten undmit den Teilnehmern diskutierten.Ein besonderes Highlight für die rund 100Kongressstipendiaten war der JuNo-Soci-al-Club am ersten Kongresstag. Der neu-rologische Nachwuchs traf sich in gemüt-licher Atmosphäre in einem der ältestenDüsseldorfer Brauhäuser – zum Kennen-lernen, Austausch und Einstimmen aufden Kongress.

Arne Hillienhof, Köln

Vereinbarkeit von Familie und Beruf –eine DiskussionGemeinsam mit der Deutschen Gesell-schaft für Neurologie haben die JungenNeurologen auf dem 88. DGN-Kongress inDüsseldorf die Veranstaltung „Treffen derGenerationen – Vereinbarkeit von Familieund Beruf“ organisiert. Die Vereinbarkeit

von beruflichem Werdegang und Familieist für viele junge Neurologen ein relevan-tes Thema. Zum einen durch den erhöh-ten Frauenanteil in der Medizin, der lautDGN im Jahr 2014 bei 42% in der Neurolo-gie lag, zum anderen durch die zuneh-mende Bereitschaft der Männer, sich inder Kindererziehung zu engagieren. Da-durch stellt sich die Frage nach zukunfts-trächtigen Arbeitsmodellen, die eine Ver-einbarkeit von Beruf und Familie für jungeÄrzte und Ärztinnen gewährleisten. Zielder Veranstaltung war es nicht, Lösungenzu präsentieren, sondern einen Erfah-rungsaustausch zu veranlassen.Vorsitzende der Veranstaltung waren PDDr. Jan Jungehülsing, Chefarzt der Klinikfür Neurologie am Jüdischen Kranken-haus Berlin und DGN-Vorstandsmitglied,sowie von den Jungen Neurologen Dr.Sophie Aschenberg (Köln), Dr. ChristopherDoppler (Jülich/Köln) und Dr. Linda Wil-bers (Köln). Als Referenten beteiligtensich Chefarzt PD Dr. Lothar Burghaus (Hei-lig-Geist-Krankenhaus, Köln), die nieder-gelassene Neurologin Dr. Elisabeth Reh-kopf (Osnabrück) sowie zwei Fachärztin-nen, Frau Dr. Karin Gering (KrankenhausGummersbach) und Frau Dr. AmandePauls (Uniklinik Köln).Folgende Kernthemen wurden rege dis-kutiert: Ist die Kinderplanung vor oder

Orientierung für den Tag:DGN-Kongress-Guide derJungen Neurologen am frü-hen Morgen. © DGN/T. Ro-senthal

Postersession mit Prof.Günther Deuschl undProf. Daniela Berg (3. v. l.).© DGN/T. Rosenthal

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nach dem Facharzt sinnvoller? WelchesArbeitszeitmodell passt am besten zurFamilienplanung? Macht die Wissen-schaft es leichter oder schwerer, alles un-ter einen Hut zu bekommen? Bin ich aneiner Uniklinik besser aufgehoben oderan einem peripheren Haus? Was sindeigentlich die Ansichten und Wünscheder Chefärzte zu diesem Thema? WelcheStrukturen in einer Klinik müssen ge-schaffen werden, und wie sieht es in derNiederlassung aus?

Das sagten unsere Referenten zu diesenFragen!Jan Jungehülsing argumentierte, dass dieVereinbarkeit von Beruf und Familie nichthundertprozentig möglich sei. Mit demGlauben, wir können alles vereinbaren,setzten wir uns nur unnötig unter Druck,letztendlich bleibe es ein Nebeneinandervon Familie und Beruf. Alles unter einenHut zu bringen sei oft ein harter Weg undein ständiger Prozess, der mit vielen Kom-promissen verbunden sei. Auch gehörtenSelbstzweifel und Ängste dazu. Aber wiebewerkstelligt man das am besten? Istdie 50%-Stelle eine gute Lösung? Vonsei-ten der Fachärztinnen hörten wir, dassdiese Stellen oft dazu führen, dass man inder Klinik als „Lückenbüßer“ eingesetztwerde und immer dort aushelfen müsse,wo Not am Mann herrsche. Befriedigendsei das nicht immer, berichtet Dr. KarinGering, aber sie habe zusammenmit ihrenKollegen einen Weg gefunden. Zwei Tagepro Woche arbeite sie Vollzeit – und dasmit viel Energie. In dieser Zeit versuchtsie, ihre Kollegen zu entlasten. Dafür wur-de die Regelung vereinbart, dass sie zeit-weise von den Diensten befreit ist.Die Diskussion über die Umsetzbarkeitvon verschiedenen Teilzeitmodellen ist

komplex, und so scheint es, dass die50-%-Stelle organisatorisch noch amleichtesten umzusetzen ist. Aber warumist das so? Würden nicht auch Modellemit 70 oder 80% funktionieren? Die Refe-renten meinen, es sei möglich, erfordereaber ein hohes Maß an Flexibilität vonbeiden Seiten. Jungehülsing berichtet ausseiner Klinik, dass er Teilzeitmodelle um-setze. Für akute Lücken in der Personalbe-setzung habe er mit der Personalabteilungeinen Konsens gefunden, dass er in Rück-sprache mit den Teilzeitkräften diese fürkurze Zeit aufstocken kann. Letztendlichsind all dieseModelle eine Frage der Flexi-bilität vonseiten der Klinik und Personal-abteilung, aber auch vonseiten der Assis-tenten und Fachärzte.Natürlich ist eine solche Flexibilität in derArbeitszeit mit Kindern nicht mehr unbe-dingt möglich, da man langfristig die Be-treuung für die entsprechenden Tage pla-nen muss. Somit müssten also Kollegenohne Kinder diese Flexibilität aufbringen,da sie vielleicht wenige Jahre später selbstin der Situation sein könnten und Unter-stützung bei der Vereinbarkeit von Berufund Familie bräuchten.Eine andere Möglichkeit einer Umsetzungvon Teilzeitmöglichkeiten ist die Nieder-lassung. Dr. Elisabeth Rehkopf schildert,dass immer mehr Assistenten einen Teilihrer Weiterbildung in Praxen niederge-lassener Nervenärzte/Neurologen absol-vieren. Die Arbeitszeiten sind in der Regelindividuell planbar, die Arbeitsbelastungkalkulierbar. Von großem Vorteil ist, dassBereitschaftsdienste nachts, an Wochen-enden und an Feiertagen nicht anfallen,was die Lebensqualität im Allgemeinenerheblich steigert. Unter fachlich-medizi-nischen Aspekten ist hervorzuheben,dass man noch mal ein ganz anderes

Spektrum neurologischer Krankheitsbil-der sieht, mit denen man im stationärenBereich üblicherweise nicht konfrontiertwird. Nicht zuletzt betreut und begleitetman einen Patienten im niedergelassenenBereich oft über viele Jahre, woraus eineganz besondere Arzt-Patienten-Bezie-hung entsteht.Wenn man sich jedoch für die Uniklinikentscheidet – macht es die Wissenschaftdann leichter oder nicht? Dr. AmandePauls aus der Uniklinik Köln erzählt, dasssie, nachdem sie ihr Kind bekommen hat,nochmals einige Monate für die Wissen-schaft freigestellt war. Dies sei eine tolleErfahrung gewesen, weil man sich denTag frei habe einteilen können.Der wichtigste Punkt, der sich im Laufeder Diskussionwiederholt herauskristalli-sierte, war, dass die Kommunikation überdieses Thema in der Klinik amwichtigstensei. Dazu gehört aber auch, das Thema an-zusprechen, bevor es überhaupt zu einemProblem wird. Deshalb hat Dr. LotharBurghaus in seiner Klinik mit den Assis-tenten besprochen, wie man zum Beispiel50-%-Stellen umsetzen könnte und wieder Plan aussähe, wenn jemand schwan-ger werden würde. So ist die Situationschon im Vorfeld besprochen und trans-parent, wenn eine Kollegin schwangerwird.Zusammenfassend lässt sich sagen, dasssich alle einig waren: Es gibt weder denrichtigen Zeitpunkt für die Familienpla-nung noch den einen richtigen Weg. Esmuss immer ein individueller Weg gefun-den werden. Aber eine offene Kommuni-kation unter den Assistenten und mit derFührungsebene erleichtert diese Umset-zung erheblich und ist essenziell.Linda Meyer und Sophie Aschenberg, JungeNeurologen

Diskussion um Teilzeitmodelle in der Neurologie: Die Niederlassung ist eine Möglichkeit. Dr. Linda Wilbers (l. im Bild) und Dr. Sophie Aschenberg (r.). © DGN/T. Rosenthal

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Vorschau DGN-Kongress 2016 inMannheim!

Interview mit dem Kongresspräsi-denten – die wissenschaftlichenSchwerpunkte 2016Der 89. DGN-Kongress findet vom 21.–24.September 2016 in Mannheim statt. DieEröffnungsveranstaltung wirft unter an-derem einen Blick auf die Neuroökonomieund die Verbindung von Hirnforschungund IT. Welche weiteren wissenschaftli-chen Highlights auf dem Kongress präsen-tiert werden, verrät KongresspräsidentProf. Stefan Schwab im Interview.Herr Prof. Schwab, ein Schwerpunkt desDGN-Kongresses 2016 ist die Schlaganfall-therapie. Welche Neuigkeiten erwartenSie?

Natürlich ist die Thrombektomie immernoch ein bedeutendes Thema, wie schonauf dem DGN-Kongress 2015. Wir be-leuchten diesmal, wie die Strukturen inDeutschland angepasst werden müssen.Brauchen wir zum Beispiel eher viele in-terventionelle oder besser wenige gutausgestattete Zentren? Das eine bedeuteteine flächendeckende Versorgung, das an-

dere eine Zentralisierung mit einer spe-ziellen Patientenlogistik. Die Thrombek-tomie wird von Neuroradiologen durch-geführt – und diese gibt es nicht an jederKlinik. Wir werden diskutieren, wie wireine Rund-um-die-Uhr-Versorgung derSchlaganfallpatienten gewährleisten kön-nen.

Auch in der Diagnostik und Therapie vonPatienten mit Epilepsie gibt es einigeNeuerungen.Ja, hier geht es vor allem um die derzeitviel diskutierten chirurgischen Eingriffe,die Patienten mit Epilepsie endgültig hei-len können. Ein Schwerpunkt des Kon-gresses liegt auf der invasiven Diagnostikund Maßnahmen, die für eine Operationder Epilepsiepatienten notwendig sind.Ein Beispiel sind die Tiefenelektroden –

das stereotaktische Verfahren, um jeneZentren im Gehirn genauer zu lokalisie-ren, in denen die Epilepsie generiert wird.Neben verschiedenen anderen Zentren inDeutschland arbeiten auch wir in Erlan-gen an diesem Verfahren.

Stammzelltransplantationen werden beiimmunologischen und neurodegenerati-ven Krankheiten eingesetzt. Wie weitsind wir hier?Die Stammzelltransplantation wird zumBeispiel experimentell bei Parkinson ein-gesetzt. Aber es gibt nur wenige Datenmit wissenschaftlicher Aussagekraft. InDeutschland kann die Stammzelltrans-plantation deshalb bislang nicht empfoh-len werden. Die Klinik in Düsseldorf, dieja geschlossen wurde, hatte fragwürdigeMethoden angewendet. Wir werden dis-kutieren, wie die Stammzelltransplanta-tion in Zukunft hierzulande durchführbarsein wird. Und wir wollen sie wissen-

schaftlich einordnen: Welche Zellen sol-len wie implantiert werden? Das ist einspannendes Thema. Mit den ersten Thera-piestudien rechne ich allerdings erst Endedieses Jahrzehnts.

Das Thema Hirntod und das neue Gesetzzur Diagnostik werdenweiter intensiv dis-kutiert.Das ist nicht nur für Ärzte ein wichtigesThema, sondern es besitzt auch gesell-schaftliche Relevanz.Wir wollen verschie-dene Fragen beantworten, zum Beispiel:Gibt es Fallstricke, und wenn ja, welche?Können Fehler in speziellen Situationenauftreten, und welche sind das? Wir wol-len diskutieren, wo Unsicherheiten beste-hen. Und wir wollen Kurse anbieten, diebestimmte Situationen beleuchten. Dabeigeht es weniger um die technische Quali-tät der Diagnostik, sondern vielmehr umdie Einschätzung der Gesamtsituationeines Patienten.

Die DGN setzt die in Düsseldorf begonne-ne Diskussion über die Rolle der Neurolo-gie in der NS-Zeit in Mannheim fort. Wiewichtig ist die Vergangenheitsbewälti-gung?Sehr wichtig – das zeigen allein schon dieTeilnehmerzahlen auf dem vergangenenKongress. Der größte Saal in Düsseldorfwar bei der ersten wissenschaftshistori-schen Analyse durch Forscher der KölnerUniversität überfüllt. Es hat sehr viele Kol-leginnen und Kollegen interessiert undauch emotional bewegt. Diesmal zeigenwir 3 exemplarische Lebensläufe vonNeurologen und versuchen eine Erklä-rung dafür, wie solche Brüche entstehenkonnten.Wir schreiben die Geschichte so-zusagen fort.

Prof. Dr. med. Dr. h. c.Stefan Schwab ist Di-rektor der Neurologieam Universitätsklini-kum Erlangen. Er istKongresspräsident des89. Kongresses derDeutschen Gesellschaftfür Neurologie (DGN)vom 21. bis 24. Sep-tember 2016 in Mann-

heim, unterstützt von Kongresssekretär Prof.Hagen Huttner, ebenfalls Erlangen. © privat

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Welche Neuheit präsentieren Sie auf demnächsten DGN-Kongress?Das Thema Traumatologie wird einegroße Rolle spielen. Bislang haben wirNeurologen das Schädel-Hirn-Traumaeher vernachlässigt. Und es wird ein Tref-fen deutscher und französischer Neurolo-gen zum Gedankenaustausch geben. Esfand 2015 in Paris statt – in Mannheim2016 wird nun die Gegeneinladung reali-siert.

Neue Kongress-Website onlineAuf der komplett überarbeiteten Online-Präsenz des kommenden 89. DGN-Kon-gresses in Mannheim können Interessier-te bereits Anmeldedetails und wichtigeTermine einsehen. Der aktuelle Newslet-ter hält Besucher und Referenten immerauf dem neuesten Stand.Auf der Webseite finden Leser zudem In-formationen zu Anreise und Unterkunftin Mannheim. Wie auch in den vergange-nen Jahren bietet die DGN in Kooperationmit der Deutschen Bahn und der Lufthan-sa Group Ermäßigungen bei der Anreisean. Ihre passende Unterkunft finden Siein der übersichtlichen Hotelauswahl.

Die neue Kongress-Webseite bietet zudemRückblicke auf die Kongresse 2011 bis2015 mit Fotos, Videos, Programmen undAbstracts, die im zentralen Archiv abruf-bar sind. Im interaktiven Hauptprogrammkönnen Sie sich mit Ihrem Zugang für dieKongressregistrierung ausgewählte Vi-deos der letzten Fortbildungsakademieansehen.Mehr unter www.dgnkongress.org

Aktuelles aus der DGN!

Der DGN-Mitgliedsbeitrag sinktGute Nachricht für Mitglieder der Deut-schen Gesellschaft für Neurologie undalle, die es werden wollen: Zum 1. Januar2016 reduziert sich – bei unverändertenGrundbeiträgen – der obligatorische Zeit-schriftenanteil von vormals 91,90€ um28,52€ auf nun 63,38€.So bezahlen beispielsweise Vollzahlerjährlich nur noch 311,48€ statt wie bisher340,00€ für die umfangreichen Vorteileeiner DGN-Mitgliedschaft. Auch Ärzte inWeiterbildung/Teilzeit oder Studierendeder Humanmedizin profitieren im glei-

chen Maße von den mit den Verlagen neuausgehandelten Zeitschriftenpreisen. Indiesen sind weiterhin die Abonnementsder Fachzeitschriften „Der Nervenarzt“,„Aktuelle Neurologie“ und „InFo Neurolo-gie & Psychiatrie“ enthalten.Mehr unter www.dgn.org

Neue DGN-Satzung ist rechtskräftigDie DGN hat eine neue Satzung. DasAmtsgericht Charlottenburg hat am 9. De-zember die von der Mitgliederversamm-lung am 25. September verabschiedeteSatzung bestätigt. Mit der Veröffentli-chung am 15. Dezember 2015 ist die Sat-zung damit gültig.Mehr unter www.dgn.org

Mitgliederhöchststand bei der DGN– der AufwärtstrendDie DGN wächst kontinuierlich weiter:Mit 8082 Mitgliedern zum 31.12.2015 istdie Gesellschaft wieder um 290 neue Mit-glieder gewachsen.

DGN-Fortbildung in TravemündeEnde April 2016 findet wieder die beliebteFortbildung an der Ostseeküste statt. An-meldungen bis 15. Februar erhalten einenRabatt von 10%. Der Kurs wird ohne Un-terstützung der Pharmaindustrie von derDGN-Fortbildungsakademie angeboten.Mehr zum Programm 2016 (29.–30.4.2016) finden Sie unter www.dgn.org.

Clinical Summer School der JungenNeurologen stark nachgefragtZum wiederholten Male veranstalten inden kommenden Semesterferien die Jun-gen Neurologen in Zusammenarbeit mit

Kongress-Website in neuen„Gewand“: www.dgnkongress.org. © DGN

1993 1998

10581141

12791608

20162582

31373537

38334202

45785019 5333 5649

58696061 6408 6583

68117370

75817792

8082

2003 2007 2011 2015

Entwicklung der Mitgliederzahlen der DGN 8082 Mitglieder

Erfreulicher Trend: Die Mitgliederzahlen der DGN erreichten auch zum Stichtag 31.12.2015 mit einem Zuwachs von 290 wieder einen Höchststand. © DGN

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Page 13: Forum neurologicum der Deutschen Gesellschaft für … › statics › dokumente › thieme › final › de › ...zen. Im Frühjahr 2015 hat die DGN daher eine ge-meinsame Kommission

Kliniken in Nord- und Westdeutschlandund der Deutschen Gesellschaft für Neu-rologie (DGN) die Clinical Summer Schoolin Lüneburg. Schon kurz nach der Aus-schreibung war der Kurs ausgebucht. Ge-boten wird in der Woche vom 29. Februarbis 4. März 2016 zunächst in der Hanse-stadt Lüneburg und in der zweiten Wo-chenhälfte an weiteren Standorten eineextrauniversitäre Summer School mit ei-nemwirklich unschlagbaren Lehrer-Schü-ler-Verhältnis an, bei der jeder Teilneh-mer nicht nur theoretische Hintergründezu den Krankheitsbildern erlernt, sondernauch praktische ärztliche Fähigkeiten.Diese werden ihm von erfahrenen Neuro-logie-Professoren aus NRW vermittelt, diesich dafür viel Zeit nehmen. Mehr zurSummer School der Jungen Neurologenunter www.junge-neurologen.de.

Ausschreibungen der DGN!

Ausschreibung Deutscher Journalis-tenpreis Neurologie 2016Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie(DGN) schreibt für das Jahr 2016 bereitszum neunten Mal den Deutschen Journa-listenpreis Neurologie aus. Bewerbungs-frist ist der 29. April 2016 – 2 Monate frü-her als bisher. Der Preis ist mit 5000€ do-tiert und verteilt sich auf 2 Kategorien:„Elektronische Medien“ und „Wort“. DiePreisverleihung findet auf dem 89. DGN-Kongress unter dem Motto „Mensch imBlick – Gehirn im Fokus“ vom 21. bis 24.September 2016 in Mannheim statt.Vollständige Ausschreibung unter www.dgn.org

Nachwuchsstipendien für denDGN-Kongress 2016Studierende der Medizin, bevorzugt im PJ,können sich ab sofort bis 30. Juni 2016 füreines der 100 durch die DGN zu vergeben-den Stipendien für den kommendenDGN-Kongress in Mannheim bewerben.Darin enthalten sind u.a. Eintritt, Anreise,Übernachtung und Verpflegung.Mehr Bewerbungsinformationen unterwww.dgnkongress.org

Neues zu den Leitlinien der DGN!

Ausschreibung Koordinatoren fürDGN-LeitlinienDie Kommission Leitlinien der DeutschenGesellschaft für Neurologie schreibt dieAutorenschaft für folgende Leitlinien (Evi-denzlevel S1) neu aus:

▶ Morbus Wilson▶ Neurorehabilitation: Technische Hilfs-

mittel▶ Zerebrale arteriovenöse Gefäßmalfor-

mationen▶ Diagnostik und Therapie der erektilen

Dysfunktion▶ Narkolepsie▶ Intrakranieller Druck (ICP)Gesucht wird jeweils ein ehrenamtlicherLeitlinienkoordinator (m/w). Dieser arbei-tet als federführender Autor und über-nimmt die Steuerung der Expertengruppebzw. der beteiligten Fachgesellschaften.Das Redaktionskomitee (Mitautoren)kann nach den gültigen Empfehlungender Arbeitsgemeinschaft der Wissen-schaftlichen Medizinischen Fachgesell-schaften (AWMF) und den Vorgaben derDGN (z.B. zu Interessenkonflikten) vomKoordinator zusammengestellt werden.Unterstützung in organisatorischen Ange-legenheiten (Interessenkonflikt-Erklärun-gen, redaktionelle Fragen, Formalia mitder AWMF u.a.) erhalten Koordinatorenjederzeit vom Editorial Office Leitliniender DGN. Die Arbeit der Autoren erfolgtauf der modernen Leitlinien-Entwick-lungsplattform der CGS-Group (www.guideline-service.de). Hierzu bietet unserPartner, die UserGroup – Clinical Guide-line Services e.V. gemeinsam mit demAWMF-Institut für Medizinisches Wis-sensmanagement spezielle Einführungs-seminare an, die DGN-Leitlinienkoordina-toren bei Bedarf nutzen können.Die betreffenden Leitlinien (siehe: www.dgn.org/leitlinien) sind in ihrer jetzigenForm noch bis Ende 2017 gültig und müs-sen bis spätestens 1. September 2017 inder überarbeiteten Form vorliegen. Inte-ressenten wenden sich bitte per [email protected] an den Leitlinien-Be-auftragten der DGN, Herrn ProfessorChristian Weimar, Essen, bzw. an das Edi-torial Office.

S3-Leitlinie DemenzFünf Jahre lang haben 25 Organisationen,die an der Diagnostik und Therapie vonDemenzerkrankungen beteiligt sind, dieS3-Leitlinien zu Prävention, Diagnoseund Behandlung von Demenzerkrankun-gen überarbeitet. Die gemeinsame Steue-rung erfolgte durch die Deutsche Gesell-schaft für Neurologie unter Leitung vonProf. Günther Deuschl und die DeutscheGesellschaft für Psychiatrie und Psycho-therapie, Psychosomatik und Nervenheil-kunde (DGPPN), Leitung: Prof. WolfgangMaier. Die neue Leitlinie besitzt die Evi-denzstufe S3 und erfüllt somit die höch-

sten Qualitätsansprüche für derartige Do-kumente, wie sie von der AWMF vorgege-ben wurden. Orientierung bietet die neueLeitlinie nicht nur Ärzten, sondern auchPsychologen und Ergotherapeuten, Phy-siotherapeuten, Musik‐, Kunst‐ und Tanz-therapeuten, Logopäden, Pflegekräftenund Sozialarbeitern. Ende Januar wurdedie Leitlinie auf einer gemeinsamen Pres-sekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.Abrufbar ist die Leitlinie auch auf derWebsite der DGN.Mehr unter www.dgn.org

S3-Leitlinie IdiopathischesParkinson-Syndrom„Die neue S3-Leitlinie zum IdiopathischenParkinson-Syndrom steht nach 4-jährigerArbeit kurz vor ihrer Fertigstellung. EineVersion zur Kommentierung und Bewer-tung durch die Öffentlichkeit stand bereitsim September für mehrere Wochen aufder Internetseite der Deutschen Gesell-schaft für Neurologie zur Verfügung. DerSchwerpunkt liegt auf der ärztlichen Be-handlung, erstmals wurden aber auchVerfahren der Logotherapie, Ergotherapieoder Verhaltenstherapie sowie alternativeBehandlungsansätze bewertet“, sagt Pro-fessor Richard Dodel, der die Leitlinie ko-ordiniert hat.Mehr unter www.dgn.org

S2k-Leitlinie Rekanalisation/UpdateAkuttherapie des IschämischenInsultsNach den zahlreichen positiven Studienzur mechanischen Rekanalisation wurdedie S2k-Leitlinie Akuttherapie des Ischä-mischen Insults als Ergänzung schnellst-möglich aktualisiert. Die Leitlinie wird inder März-Ausgabe der „Aktuellen Neuro-logie“ veröffentlicht. Außerdem ist sie absofort auch auf www.dgn.org abzurufen.

Außerdem aktualisiertIn der S1-Leitlinie Zerebrale Gefäßmalfor-mationen wurde das Kapitel „Was gibt esNeues?“ vollständig überarbeitet unddurch die Ergebnisse der im Februar 2014publizierten ARUBA-Studie ergänzt. On-line seit 3. Dezember 2015 auf www.dgn.org.

Unterstützung für LeitlinienautorenDerzeit werden die annähernd 100 Leitli-nien der Deutschen Gesellschaft für Neu-rologie sukzessive überarbeitet. Autorensteht für künftige Überarbeitungen undNeufassungen das Online-Tool www.guideline-service.de der CGS GmbH zurVerfügung, ein Partner der DGN. Auf der

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Website der DGN unter www.dgn.org/leitlinien finden Leitlinien-Autoren inzwi-schen eine umfangreiche Rubrik zu denLeitlinien mit aktuellen Beiträgen undHilfestellungen. Das Editorial Office unter-stützt gerne bei weiteren Fragen unter derE-Mail [email protected].

Save the date! Seminar für Autorenvon DGN-Leitlinien am 22. März inBerlinWie melde ich eine Leitlinie an, was gibtes bei der Darlegung von möglichen Inte-ressenkonflikten zu beachten, welchePortal-Funktionen erleichtern mir dieArbeit bei der Erstellung oder Aktualisie-rung meiner Leitlinie? Der Kooperations-partner der DGN und Betreiber des Leit-linien-Entwicklungsportals www.guideline-service.de laden Koordinatoren undMitarbeiter am 22. März 2016 nach Berlinund am 13. September 2016 nach Müns-ter auf ein gemeinsames Einführungsse-minar der Usergroup – e.V. und desAWMF-Instituts für Medizinisches Wis-sensmanagement (IMWi) ein.Erfahrene Referenten, u.a. Dr. MonikaNothacker, Marburg (AWMF), und TorstenKarge, Berlin (CGS Usergroup), vermittelnmethodisches Grundwissen, das für dieErstellung von Leitlinien nach AWMF-Me-thodik unverzichtbar ist. Die Teilnehmererhalten praktische Tipps in Bezug auf dieOrganisation, Struktur und Terminierungeines Leitlinienprojekts, von der Anmel-dung bis zum konstituierenden Treffen.Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, dieVergabe erfolgt nach Eingangsdatum derAnmeldungen.Einführungsseminar zur Leitlinienerstel-lung: „Portalfunktionen nach der AWMFMethodik“Dienstag, den 22. März 2016, 10–16.45Uhr, Berlin TMF | Dorotheenstraße 33Dienstag, den 13. September 2016, 10–16.45 Uhr, Münster, im Mövenpick HotelMünster

Die Teilnahmegebühr von 310€ beinhal-tet Seminarunterlagen, Testzugang in dasLeitlinien-Entwicklungsportal und Ver-pflegung. Informationen und Anmeldung:www.guideline-service.de.

Pressemeldungen der DGN!

Folgende Meldungen wurden von derDGN als Pressemitteilungen für die Me-dienarbeit aufbereitet. Die vollständigenArtikel können Sie auf www.dgn.org le-sen.

„Jugendlicher“ Blutdruck im Alterschützt auch vor SchlaganfallDie meisten Menschen, die einen Schlag-anfall erleiden, hatten zuvor über vieleJahre einen erhöhten Blutdruck. Eine kon-sequente Blutdruckkontrolle ist deshalbdie beste Präventivmaßnahme, um Behin-derungen zu reduzieren oder einen vor-zeitigen Tod durch einen Schlaganfall zuverhindern, empfehlen die DeutscheSchlaganfall-Gesellschaft (DSG) und dieDeutsche Gesellschaft für Neurologie(DGN). Die jetzt veröffentlichten Ergeb-nisse der US-amerikanischen SPRINT-Stu-die zeigen, dass auch ältere Menscheneinen „jugendlichen“ Blutdruck anstrebensollten. „Die konsequente Normalisierungder Blutdruckwerte wird langfristig auchdie Zahl der Schlaganfälle senken“, ver-mutet Prof. Dr. med. Hans-Christoph Die-ner, Direktor der Klinik für Neurologieam Uniklinikum Essen.Mehr unter www.dgn.org

Tumortherapiefelder: Mit Stromgegen das Glioblastom?Ein neuartiges Konzept zur Behandlungbösartiger Hirntumoren ist kürzlich inden USA zugelassen worden und darf ge-mäß EU-Bestimmungen auch in Deutsch-land eingesetzt werden. Einer ersten posi-tiven Studie zufolge könnte das haubenar-

tige Gerät, das auf der Kopfhaut getragenwird und Wechselstromfelder erzeugt,das Überleben von Patienten mit Glioblas-tom verbessern. „Von einem Durchbruchzu sprechen wäre allerdings übertrieben“,urteilt Professor Wolfgang Wick von derDeutschen Gesellschaft für Neurologie.Die bislang vorliegenden Daten seienzwar prinzipiell erfreulich, sie müsstenaber in weiteren Studien bestätigt wer-den.Mehr unter www.dgn.org

Nachrichten aus der Neurologie!

Innovationen aus den Neurowissen-schaftenDer renommierte Galenus-von-Perga-mon-Preis für herausragende Arzneimit-tel- und Grundlagenforschung inDeutschland kennt 4 Kategorien: PrimaryCare, Specialist Care, Orphan Drugs undGrundlagenforschung. In 3 Kategoriensiegten neurowissenschaftliche Projekte:ein beachtlicher Hinweis auf die Innova-tion in diesem Forschungsfeld, auch 15Jahre nach dem Ende der „Decade of theBrain“. Eine unabhängige Jury von Spezia-listen aus verschiedenen medizinischenFächern und der Pharmakologie hatte am15. Oktober in Berlin unter der Leitungdes Jury-Präsidenten Prof. Erland Erd-mann nach eingehender Diskussion dieGewinner der 4 Kategorien dieses vonder Springer Medizin „Ärzte Zeitung“ aus-gelobten nationalen Galenus-von-Perga-mon-Preises ermittelt.

Schmerz: Modulation von überempfindli-chen NervenfasernVon den 5 in die Endauswahl gelangtenKandidaten der Kategorie „Grundlagen-forschung“ hat Prof. Jan Erik Siemensvom Pharmakologischen Institut der Ru-precht-Karls-Universität Heidelberg mitseiner Arbeitsgruppe gewonnen mit einerArbeit zu den „Signalwegen überempfind-licher Schmerzfasern“, die Anfang diesesJahres in der Fachzeitschrift „Cell“ erschie-nen ist. Seine Arbeitsgruppe konnte zei-gen, dass Entzündungen, traumatischeSchäden oder Veränderungen wie z.B. Tu-more zu einer pathologischen Sensibili-sierung von Schmerzfasern in Haut undBindegewebe mit einer gesteigerten Emp-findlichkeit gegenüber Schmerzsignalenführen können. Er hat die Sensibilisierungvon Schmerzfasern durch den Capsaicin-Rezeptor TRPV1 untersucht und zum ers-tenMal einen Mechanismus entdeckt, mitdem die erhöhte Sensibilität von TRPV1

Die Gewinner in der Katego-rie „Orphan Drugs“: Dr. Gui-do Schopen, Vice Presidentund General Manager DACHvon PTC Pharmaceuticals,Joachim Krieger, Vorsitzen-der der GeschäftsleitungSpringer Medizin, Modera-torin Anna Planken, Jury-Präsident Professor ErlandErdmann und ChefredakteurWolfgang van den Bergh vonder „Ärzte Zeitung“ (v. l. n. r.).© Stefan Maria Rother

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spezifisch wieder heruntergefahren wer-den kann. Dieser neu entdeckte Signalwegkönnte ein Ansatz für eine Therapie sein,gezielt die Schmerzüberempfindlichkeitauf der Ebene der Nervenenden zu dämp-fen, ohne dass es dabei gleichzeitig zu Stö-rungen im zentralen Nervensystem odervon Regulationsprozessen im Körperkommt.

Sucht: Medikament bremst Verlangennach AlkoholUnter den 13 Bewerbern zu herausragen-den Arzneimittelinnovationen hat in derKategorie „Primary Care“ ein Präparat zurReduktion des Alkoholkonsums bei Pa-tienten mit Alkoholabhängigkeit gewon-nen. Nalmefen (Firma Lundbeck) ist einselektiver Opioid-Rezeptor-Modulator,der antagonistisch an den µ- und δ-Opio-id-Rezeptoren und partiell agonistisch anden κ-Opioid-Rezeptoren wirkt. Alkohol-konsum löst eine Ausschüttung von kör-pereigenen Endorphinen aus, die hem-mende Mechanismen in Kraft setzen, diedas dopaminerge Belohnungssystemdämpfen, sodass die Endorphinwirkunggeschwächt wird. Letztlich wird im Nu-cleus accumbens weniger Dopamin frei-gesetzt, sodass der verstärkende Effektdes Alkohols auf das dopaminerge Beloh-nungssystem gedämpft und dadurch dasVerlangen des Patienten nach Alkohol ver-ringert wird.

Translation: erste kausale Therapie bei derDuchenne-MuskeldystrophieIn der Kategorie „Orphan Drugs“ konntesich ein Medikament durchsetzen, dasdie erste kausale Therapie bei der Du-chenne-Muskeldystrophie darstellt. Ata-luren (PTC Therapeutics) ist das erste Me-dikament, das bei einer Nonsense-Muta-tion der Duchenne-Muskeldystrophie indie gestörte Bildung eines Muskelproteinseingreift und auf diese Weise das Fort-schreiten der Krankheit verzögern kann.Dystrophin ist ein Membranprotein desZytoskeletts von Muskelzellen mit ent-scheidender Bedeutung für die Stabilitätquer gestreifter Muskelzellen und Herz-muskelzellen mit Verbindung zu kontrak-tilen Elementen der Zellen. Die fehlerhafteDystrophin-Bildung bei der Duchenne-Muskeldystrophie ist bei 10–15% aufeine Nonsense-Mutation im Dystrophin-Gen zurückzuführen, die dazu führt, dassin die korrespondierende Messenger-RNAein frühzeitiges Stopp-Codon eingebautwird, das den Translationsprozess been-det, bevor das Protein vollständig synthe-tisiert worden ist. Dadurch ist die Dystro-

phinbildung bei den erkrankten Patientenquantitativ und qualitativ ungenügend.Durch Ataluren wird das Stopp-Codonüberbrückt, sodass die Zelle wieder einfunktionelles Dystrophin-Molekül erstel-len kann und der Translationsprozess kor-rigiert wird.Prof. Dr. Marianne Dieterich, FANA, FEANMitglied der Jury

Ausschreibung: Förderung eineswissenschaftlichen Forschungs-projekts zur SchizophrenieDer Vorstand der Ingeborg-Ständer-Stif-tung mit Sitz in Essen schreibt einmaligein grundlagenorientiertes wissenschaft-liches Forschungsprojekt aus, das sich ge-mäß des Stiftungszwecks mit den Ursa-chen und der Entstehung des schizophre-nen Formenkreises befasst. Das Fördervo-lumen beträgt für die Jahre 2016 bis 2018jeweils 60000€ pro Jahr, insgesamt maxi-mal 180000€.Anträge mit einer ausführlichen Projekt-beschreibung nach BMBF-Standards so-wieweiteren aussagekräftigen Unterlagenwie Lebenslauf und Publikationsliste des/der Antragsstellers/in sind bis zum 29.Februar 2016 zu richten an den Vorsitzen-den der Ingeborg-Ständer-Stiftung: Kanz-lei Ohletz, Herrn Notar Reinhard Tekath,Postfach 103454, 45034 Essen.

Parkinson und Alzheimer – Initiativefördert ForschungDie Deutsche Parkinson Gesellschaft(DPG) weist auf eine Förderung zum The-ma „Identification of druggable targetsmodulating misfolded proteins in Alzhei-mer’s and Parkinson’s diseases“ hin. DieFörderung erfolgt durch die InnovativeMedicines Initiative 2 (IMI2).Mehr Informationen zu den Anträgen unterwww.imi.europa.eu/content/imi-2-call-7-0

US-Stiftung unterstützt Forschungan seltener neurologischer Krank-heitDie US-amerikanische „Pablove Founda-tion“ unterstützt den Chefarzt des Neuro-logie-Klinikums Oberberg, ProfessorFranz Blaes, mit 50000€ bei seiner For-schung über Kinder mit dem seltenen Op-soklonus-Myoklonus-Syndrom (OMS). Beider neurologischen Erkrankung handeltes sich um eine Kombination von Augen-bewegungsstörungen, Muskelzuckungenund Koordinationsstörungen.Mehr unter www.dgn.org

Multiple Sklerose: Sobek-For-schungspreis für Prof. Heinz WiendlDer Direktor der Klinik für AllgemeineNeurologie an der UniversitätsklinikMünster erhält den mit 100000€ dotier-ten Sobek-Forschungspreis für seine MS-Forschung mit dem Schwerpunkt auf ent-zündlichen Erkrankungen des Nervensys-tems. Die 2 Nachwuchspreise der Sobek-Stiftung gehen an Prof. Christian Geis(Uniklinik Jena) sowie an Dr. ClemensWarnke (Uniklinik Düsseldorf).Mehr unter www.dgn.org

Übersetzungshelfer: Deutsch-arabisches Handbuch für ÄrzteDie Behandlung von Flüchtlingen, die we-der Deutsch noch Englisch sprechen, stelltviele Kliniken vor eine Herausforderung.Der syrische Assistenzarzt Eyad Rajab,der seit 2014 in der Klinik für Neurologiean der Klinik Bosse in Lutherstadt Witten-berg arbeitet, hat daher ein deutsch-ara-bisches Handbuch entwickelt, das Ärzten,Pflegern und Patienten die Verständigungerleichtert.Mehr unter www.dgn.org

Termine!

Clinical Summer School 2016 der JungenNeurologen: Praktische Neurologie fürStudierende, 29. Februar–4. März 2016.Lüneburg, Deutschland, www.junge-neurologen.de

Sobek-Preisträger Prof.Heinz Wiendl. © privat

Eyad Rajab, Assistenzarzt aus Syrien und Autordes Handbuches. © Alexianer Klinik Bosse Wit-tenberg

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Page 16: Forum neurologicum der Deutschen Gesellschaft für … › statics › dokumente › thieme › final › de › ...zen. Im Frühjahr 2015 hat die DGN daher eine ge-meinsame Kommission

53. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Epileptologie e.V., 2.–5. März2016. Jena, Deutschland. www.epilepsie2016.deEssener Neurologie-Tag 2016, 12. März2016. Essen, Deutschland, www.dgn.org60. Wissenschaftliche Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Klinische Neu-rophysiologie und Funktionelle Bildge-bung (DGKN), 16.–19. März 2016. Düssel-dorf, Deutschland, www.uni-duesseldorf.deThe 10th World Congress on Controver-sies in Neurology (CONy) 2016, 17.–20.März 2016. Lisboa, Portugal, www.com-tecmed.comTomWahlig Stiftung TWS: Towards thera-peutic strategies in the hereditary spasticparaplegias (HSPs) by unravelling theirgenetic and pathomechanistic basis, 18.März 2016. Düsseldorf, Deutschland,www.hsp-info.de122. Kongress der Deutschen Gesellschaftfür Innere Medizin, 9.–12. April 2016.Mannheim, Deutschland, http://dgim2016.de42. Jahrestagung der Gesellschaft für Neu-ropädiatrie, 21.–24. April 2016. Bochum,Deutschland, www.neuropaediatrie.comDGN-Fortbildung, 29.–30. April 2016,Travemünde, Deutschland, www.dgn.org18. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Neurowissenschaftliche Begut-achtung e.V., DGNB, 6.–7. Mai 2016.Nürnberg, Deutschland, www.klinikum-nuernberg.de29. Jahrestagung der DeutschsprachigenMedizinischen Gesellschaft für Paraplegiee.V., 25.–28. Mai 2016. Hamburg,Deutschland, www.dmgp-kongress.de2nd Congress of the European Academy ofNeurology 2016, 28.–31. Mai 2016. Kø-benhavn, Dänemark, www.eaneurology.org67. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Neurochirurgie (DGNC), 12.–15. Juni 2016. Frankfurt am Main,Deutschland, www.dgnc.de/201689. Kongress der Deutschen Gesellschaftfür Neurologie (DGN), 21.–24. September2016. Mannheim, Deutschland, www.dgnkongress.org

Personalia!

Haben Sie eine Leitungsposition über-nommen oder eine Praxis gegründet?Wollen Sie, dass Kolleginnen und Kolle-gen von Ihrer beruflichen Veränderungerfahren? Dann informieren Sie die Ge-

schäftsstelle der DGN unter der E-Mail-Adresse: [email protected].

GlückwünscheProf. Dr. Michael R. Haupts wurde mitWirkung vom 28.9.2015 zum außerplan-mäßigen Professor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für das Fach Neu-rologie bestellt. Seit 2010 ist Haupts Ärzt-licher Direktor am Augustahospital An-holt. Seine Umhabilitation an die Hein-rich-Heine-Universität erfolgte 2013.Prof. Dr. Juraj Kukolja ist seit 1.12.2015 dererste Stiftungsprofessor für Alterserkran-kungen der Marga und Walter Boll-Stif-tung. Kukolja wirkt als Oberarzt an derKlinik und Poliklinik für Neurologie derUniklinik Köln.

Berufliche VeränderungenDie Leitung der Klinik für NeurologischeRehabilitation am Uniklinikum Regens-burg (UKR, medbo) wurde neu geordnet:Seit 1.1.2016 leitet als Chefarzt das Zen-trum 1 (Rehabilitationsphasen B bis F) Dr.Fried Eckart Seier. Das Zentrum 2 (Inten-sivmedizinische Frührehabilitation/PhaseB) leitet als Chefarzt Prof. Dr. Felix Schla-chetzki. Beide Chefärzte folgen Dr. Ger-hard Weber, der sich seit 31.12.2015 imRuhestand befindet.Dr. Martin Peller ist neuer Chefarzt derNeurologischen Abteilung an der HELIOSRehaklinik in Damp. Er folgt auf Dr.Andreas Conrad, der am 30.11.2015 inden Ruhestand verabschiedet wurde.Prof. Dr. Stefan Bittner hat den Ruf auf dieW2-Professur für Neuroimmunologie andie Klinik und Poliklinik für Neurologiean der Universitätsmedizin Mainz ange-nommen und trat seinen Dienst am1.10.2015 dort an. Er wirkte zuvor inMünster.Seit 1.10.2015 gibt es als 17. Klinik desCarl-von-Basedow-Klinikums die Neuro-logie in Merseburg. Chefarzt der neuenKlinik ist Dr. Carsten Hobohm. Hobohmwar bisher als Oberarzt der Klinik und Po-liklinik für Neurologie am Universitätskli-nikum Leipzig tätig.Zum 1.7.2015 beendete Dr. Anne-Rose Sei-zinger-Geysel ihre Tätigkeit als niederge-lassene Fachärztin in Stuttgart.Prof. Dr. Michael Hennerici, Lehrstuhlin-haber für Neurologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Direktor derNeurologischen Universitätsklinik derUniversitätsmedizin Mannheim, befindetsich seit 1.10.2015 im Ruhestand.

TodesfälleIm Alter von 93 Jahren verstarb am21.12.2015 Ltd. Med.-Dir. a.D. Dr. Hans-Walter Grünewald. Er war bis zu seinerPensionierung an der Klinik für Neurolo-gie & Klinische Neurophysiologie am Kli-nikum in Wuppertal tätig. Er gehörte derDGN seit 1974 an.Prof. Dr. Rudolf Manfred Schmidt, ehem.Kommissarischer Direktor der Neurologi-schen Universitätsklinik in Halle, verstarb89-jährig. Er gehörte der DGN seit 1990an.Im Alter von 62 Jahren verstarb am4.10.2015 Dr. Andreas Arlt. Er war seit1.1.1993 Ärztlicher Direktor an der Klinikfür Neurologische Rehabilitation in BadBramstedt. Er gehörte der DGN seit 1987an.

Aktuelle Stellenausschreibungen!

Diese Stellenangebote in der Neurologiesind derzeit im Online-Stellenmarkt derDGN unter der Webadresse www.stellenmarkt-neurologie.de ausgeschrieben(nach PLZ gelistet, Redaktionsschluss:12.1.2016, neuere Ausschreibungen on-line).

Assistenzärzte10365: Epilepsie-Zentrum Berlin-Bran-denburg – Evangelisches Krankenhaus Kö-nigin Elisabeth Herzberge: Assistenzarzt(m/w)21339: Klinikum Lüneburg: Assistenzarzt(m/w)28177: Gesundheit Nord-Klinikum Bre-men Mitte: Assistenzarzt (m/w)35789: Vitos Klinikum Weilmünster: As-sistenzärzte (m/w)37242: Wicker-Klinik Hoher Meißner inBad Sooden-Allendorf: Assistenzarzt (m/w)

Stelle anzubieten oder gesucht? Der Stellen-markt-Tower auf dem DGN-Kongress 2015.Mehr unter www.stellenmarkt-neurologie.de.© DGN/T. Rosenthal

Forum neurologicum… Akt Neurol 2016; 43: 55–71

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40479: Verbund Katholischer KlinikenDüsseldorf – St. Mauritius Therapieklinikin Meerbusch: Arzt in Weiterbildung zumFacharzt für Neurologie (w/m)41063: Kliniken Maria Hilf Mönchenglad-bach: Assistenzarzt (m/w)44791: Katholisches Klinikum Bochum –

St. Josef-Hospital: Assistenzarzt (m/w)45525: Evangelisches Krankenhaus inHattingen – Verbund der EvangelischenStiftung Augusta Bochum/Hattingen: As-sistenzärzte (m/w)47055: Sana Kliniken Duisburg: Assistenz-arzt in Weiterbildung für die Klinik fürNeurologie und Neurologische Frühreha-bilitation (w/m)47441: St. Josef Krankenhaus Moers: As-sistenzarzt (m/w)49401: Krankenhaus St. Elisabeth in Dam-me: Assistenzarzt (m/w)66740: Krankenhaus Saarlouis vom DRK:Assistenzarzt (m/w)67063: Klinikum Ludwigshafen: Assis-tenzarzt (m/w) zur Weiterbildung zumFacharzt Neurologie71364: Asklepios Kliniken SchildautalSeesen: Assistenzarzt (m/w) für die Klinikfür Neurologie71631: Klinikum Ludwigsburg: Assistenz-arzt (m/w)73008: Neurologische Klinik im Chris-tophsbad Göppingen: Assistenzärzte (m/w)73230: Kreiskliniken Esslingen in Kirch-heim/Teck: Assistenzarzt (m/w)74177: SLK Kliniken in Heilbronn: Assis-tenzarzt (m/w) Neurologie in einem hochmotivierten Team74523: Diakonie-Klinikum SchwäbischHall: Assistenzarzt (m/w)77787: Rehabilitationszentrum Klausen-bach: Assistenzarzt (m/w) zur Weiterbil-dung Neurologie78746: Kliniken Schmieder Heidelberg:Assistenzarzt (m/w)79539: Kreiskrankenhaus Lörrach: Assis-tenzarzt (m/w) in fortgeschrittener WB94469: Bezirksklinikum Mainkofen inDeggendorf: Assistenzarzt (m/w) für Neu-rologie oder innere Medizin95929: Klinikum Frankfurt Höchst: Assis-tenzärzte (m/w) Neurologie befristet fürdie volleWeiterbildung sowie zur Mutter-schutz- und Elternzeitvertretung97421: Leopoldina Krankenhaus Schwein-furt: Assistenzarzt (m/w) zur Weiterbil-dung in jungem, aufgeschlossenem TeamA-4020: Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz (A): Assistenzarzt (m/w)

A-6830: Landeskrankenhaus Rankweil(A): Assistenzärzte (m/w) für NeurologieA-9020: Landeskrankenanstalten-Be-triebsgesellschaft – KABEG in Villach (A):Assistenzarzt (m/w)CH-8588: Rehaklinik Zihlschlacht (CH):Assistenzarzt 100% (m/w)

Fachärzte10365: Epilepsie-Zentrum Berlin-Bran-denburg – Evangelisches Krankenhaus Kö-nigin Elisabeth Herzberge: Facharzt (m/w)22419: Asklepios Klinik Nord in Hamburg:Oberarzt (m/w) Neurologie23560: Sana Kliniken Lübeck: Oberarzt(m/w)25421: Sana Kliniken Pinneberg: Oberarzt(m/w)25524: Klinikum Itzehoe: Leitender Ober-arzt (m/w)35789: Vitos Klinikum Weilmünster:Fachärzte (m/w)36643: Klinikum Fulda: Oberarzt (m/w)37242: Wicker-Klinik Hoher Meißner inBad Sooden-Allendorf: Oberarzt (m/w)44425: Johanniter-Klinik am Romberg-park in Dortmund: Facharzt für Neurolo-gie oder Neurochirurgie oder physikali-sche und rehabilitative Medizin (w/m) alsOberarzt in Vollzeit45525: Evangelisches Krankenhaus inHattingen – Verbund der EvangelischenStiftung Augusta Bochum/Hattingen:Fachärzte (m/w)47441: St. Josef KrankenhausMoers: Fach-arzt (m/w) Neurologie und Nervenheil-kunde50259: Agaplesion Ev. Klinikum Schaum-burg – Mylius Consulting: Ltd. Oberarzt(m/w)50259: Neurologisches Rehabilitations-zentrum Friedehorst in Bremen – MyliusConsulting: Oberarzt (m/w)55131: DRK Schmerz-Zentrum Mainz:Facharzt (m/w) als Oberarzt Neurologie59227: St. Franziskus-Hospital Ahlen:Oberarzt (m/w)63739: Klinikum Aschaffenburg-Alzenau:Facharzt (m/w) für Neurologie zum1.5.201666740: Krankenhaus Saarlouis vom DRK:Oberarzt (m/w)71346: Rems-Murr-Kliniken Schorndorf:Facharzt (m/w)71364: Rems-Murr-Kliniken Winnenden:Facharzt (m/w)74523: Diakonie-Klinikum SchwäbischHall: Facharzt (m/w)

76337: Acura Kliniken in Waldbronn –

Waldklinik Dobel: Facharzt (m/w) alsOberarzt76593: MediClin Reha-Zentrum Gerns-bach: Ltd. Oberarzt (m/w)77709: Parkinson Klinik Wolfach: Ober-arzt (m/w)77787: Rehabilitationszentrum Klausen-bach: Facharzt (m/w) zur Neurologieoder Orthopädie79189: Parkklinik Bad Krozingen: Fach-arzt (m/w) als Funktionsoberarzt Neuro-logie85276: Ilmtalkliniken in Pfaffenhofen ander Ilm: Oberarzt (m/w)85435: Klinikum Landkreis Erding: Fach-arzt (m/w)94469: Bezirksklinikum Mainkofen inDeggendorf: Facharzt (m/w) für Neurolo-gie oder innere Medizin95326: Klinikum Kulmbach: Oberarzt (m/w)95445: Klinikum Bayreuth: Fachärztin/-arzt für Anästhesiologie, idealerweise mitZusatzbezeichnung Intensivmedizin95445: Klinikum Bayreuth: Oberarzt (m/w) Neurologie mit eigenen klinischenSchwerpunktenKlinikum nahe Leipzig: Ltd. Oberarzt (m/w)Neurologisch-psychiatrische Praxis NäheHeidelberg: Praxisnachfolger (m/w)

Österreich/Schweiz/Belgien/NorwegenA-3300: Landesklinikum Amstetten (A-Niederösterreich): Facharzt (m/w)A-4020: Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz (A): Facharzt (m/w)A-6830: Landeskrankenhaus Rankweil(A): Fachärzte (m/w) für NeurologieA-9020: Landeskrankenanstalten-Be-triebsgesellschaft – KABEG in Villach (A):Facharzt (m/w)B-3290: Allgemeines Krankenhaus DiestBelgien: Fachärzte Neurologie (m/w) mitMöglichkeit zur NeurophysiologieCH-6000: Kantonspital Luzern (CH): Ober-arzt (m/w) für Zentrum für Neurologieund Neurorehabilitation (ZNN)CH-8008: Klinik Lengg – SchweizerischeEpilepsie-Klinik in Zürich (CH): Oberarzt(m/w) für Neurologie mit weitreichendenKenntnissen im Teilgebiet der Epileptolo-gieCH-8596: Kantonspital Münsterlingen(CH): Oberarzt (m/w)NO-1712: Sykehuset Østfold (NO): Fach-arzt (m/w)

Forum neurologicum… Akt Neurol 2016; 43: 55–71

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