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Forum Romanum Der Saturntempel: Der Saturntempel wurde zwischen 501 und 498 v. Chr. errichtet, ging aber vermutlich auf ein Bauvorhaben des Tarquinius Superbus zurück. Er gilt als zweitältester Tempel des antiken Rom. Der Jahrestag der Tempelweihe war einer der höchsten römischen Feiertage und wurde um den 17. Dezember in einem mehrtägigen Fest, den Saturnalien begangen. Neben der religiösen Bedeutung für das antike Rom spielte der Tempel auch eine wichtige weltliche Rolle in der Römischen Republik: Im Vorbau des Tempels war der Aufbewahrungsort des römischen Staatsschatzes, der deswegen auch aerarium Saturni genannt wurde. Hier wurden auch Gesetzestafeln und Senatsbeschlüsse aufbewahrt. An der Ostseite des Podiums sind noch heute Löcher von Tafeln zu sehen, auf denen die acta diurna, die öffentlichen Bekanntmachungen, angeschlagen wurden. Das Heiligtum der Venus Cloacina: Das erstmals bei Plautus erwähnte Heiligtum könnte auf die Anlage der Cloaca Maxima zurückgehen. Laut Plinius dem Älteren stammt das Heiligtum aus der Gründungszeit Roms. Denn nachdem die Auseinandersetzung um den Raub der Sabinerinnen beendet waren, sollen Römer und Sabiner ihre Waffen in dem Heiligtum niedergelegt und an dieser Stelle eine Reinigungszeremonie durchgeführt haben. Cloacina wurde als Göttin der Reinheit oder Sauberkeit verehrt. Heute ist nur noch das Marmorfundament erhalten.

Forum Romanum - Zusammenfassung

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Forum Romanum

Der Saturntempel:

Der Saturntempel wurde zwischen 501 und 498 v. Chr. errichtet, ging aber vermutlich auf ein Bauvorhaben des Tarquinius Superbus zurück. Er gilt als zweitältester Tempel des antiken Rom. Der Jahrestag der Tempelweihe war einer der höchsten römischen Feiertage und wurde um den 17. Dezember in einem mehrtägigen Fest, den Saturnalien begangen. Neben der religiösen Bedeutung für das antike Rom spielte der Tempel auch eine wichtige weltliche Rolle in der Römischen Republik: Im Vorbau des Tempels war der Aufbewahrungsort des römischen Staatsschatzes, der deswegen auch aerarium Saturni genannt wurde. Hier wurden auch Gesetzestafeln und Senatsbeschlüsse aufbewahrt. An der Ostseite des Podiums sind noch heute Löcher von Tafeln zu sehen, auf denen die acta diurna, die öffentlichen Bekanntmachungen, angeschlagen wurden.

Das Heiligtum der Venus Cloacina:

Das erstmals bei Plautus erwähnte Heiligtum könnte auf die Anlage der Cloaca Maxima zurückgehen. Laut Plinius dem Älteren stammt das Heiligtum aus der Gründungszeit Roms. Denn nachdem die Auseinandersetzung um den Raub der Sabinerinnen beendet waren, sollen Römer und Sabiner ihre Waffen in dem Heiligtum niedergelegt und an dieser Stelle eine Reinigungszeremonie durchgeführt haben. Cloacina wurde als Göttin der Reinheit oder Sauberkeit verehrt. Heute ist nur noch das Marmorfundament erhalten.

Der Janustempel:

Der Janustempel im antiken Rom war ein Doppelbogen. Die Türen des Janustempels blieben geöffnet, so lange sich Rom im Krieg befand und wurden geschlossen, wenn in allen Teilen des Reiches Friede herrschte. Voraussetzung für seine Schließung war, dass der vorhergehende Krieg mit einem römischen Sieg geendet hatte, da die Römer einen diktierten Frieden nach ihrem Herrschaftsverständnis nicht akzeptieren konnten. Vor dem Tempel befand sich ein Stück Land, das symbolisch zu "Feindesland" deklariert werden konnte, um dem entsprechenden Volk in traditioneller Form den Krieg erklären zu können,

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da die römische Tradition vorschrieb, den Krieg durch den Speerwurf auf Feindesland zu erklären. Heute ist von dem Doppelbogen nichts mehr erhalten.

Der Umbilicus Urbis:

Der Umbilicus Urbis befindet sich auf dem Forum Romanum in Rom. Der kleine Tempel galt als Nabel der Stadt und Mittelpunkt des Imperium Romanum. Von hier aus wurden die Meilen der römischen Heerstraßen gezählt. Zugleich galt er als Mundus, als Stelle, an der sich Oberwelt und Unterwelt berühren. Hier wurden den Göttern der Unterwelt Opfer dargebracht.

Der Concordia-Tempel:

Als Tempel der Eintracht (lateinisch: concordia) sollte er das Ende der Ständekämpfe zwischen den Patriziern und den Plebejern symbolisieren. Diese Auseinandersetzungen, die in dem berühmten Auszug der Plebejer aus der Stadt auf den Aventin gegipfelt hatten, wurden 367 v. Chr. abgeschlossen. Ergebnis war die weitgehende politische Gleichberechtigung der beiden Stände. Lediglich bestimmte Priesterämter sollten den Plebejern aus kultischen Gründen verschlossen bleiben. Baureste aus dieser frühen Phase sind nicht erhalten. Während der Republik tagte zeitweise hier der Senat und Marcus Tullius Cicero hielt seine berühmte vierte Rede gegen Catilina. Heute ist vom Tempel mit Ausnahme des Podiums nichts mehr erhalten.

Der Dioskuren-Tempel:

Die Aedes Castoris ist ein Tempel auf dem Forum Romanum in Rom, der den Dioskuren Castor und Pollux, Söhnen des Gottes Zeus, geweiht war. Er ist einer der ältesten Tempel auf dem Forum. Er soll 484 v. Chr. eingeweiht worden sein. Der Tempel diente in der späten Republik mehrmals als Ort für Sitzungen des Senats.

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Der Tempel der Vesta:

Der Tempel der Vesta (lat. aedes Vestae) war das zentrale Heiligtum Roms auf dem Forum Romanum. Er befand sich hinter dem Caesar- und Dioskurentempel. In ihm brannte das Heilige Feuer der Vesta, das von den sechs Vestalinnen bewacht wurde. Der Tempel ging der Überlieferung nach auf den zweiten König Roms, Numa Pompilius, zurück und hatte die Form einer runden Hütte, was an die ersten römischen Behausungen erinnern sollte. In der Mitte seines Dachs befand sich eine Öffnung für den Rauchabzug des Feuers. Im Inneren des Tempels wurden die Penaten des Staates aufbewahrt, verschiedene Gegenstände, die Aeneas angeblich aus Troja gerettet haben sollte, darunter das Palladion, eine alte Statue der Göttin Pallas Athene (Minerva). Aufgrund seiner Unantastbarkeit war er auch ein beliebter Aufbewahrungsort für Testamente und Verträge. Ansonsten war der Tempel der Öffentlichkeit zugänglich, nur nachts war Männern das Betreten des Tempels untersagt, vermutlich, um die Keuschheit der Vestalinnen zu sichern. Am 1. März eines jeden Jahres, dem alten Jahresanfang, wurde das Feuer neu entzündet, was mit einem Hohlspiegel oder durch Bohren in das Holz eines fruchttragenden Baumes geschehen musste. Erlosch das Feuer von selbst, galt dies als großes Unglück für die Stadt. In seiner gegenwärtigen Gestalt wurde der Tempel 1930 aus den vorhandenen Trümmern rekonstruiert. Erhalten sind drei Säulen mit dem dazugehörigen Sektor der Innenwand und des Gebälks sowie das stark beschädigte Podium.

Der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina:

Kaiser Antoninus Pius ließ den Tempel im Jahr 141 n. Chr. für seine verstorbene und vergöttlichte Frau Faustina erbauen. Nach seinem Tod 161 wurde der Tempel auch ihm gewidmet. Im 11. Jahrhundert wurde der Tempel in die Kirche San Lorenzo in Miranda umgebaut, wodurch der Tempel erhalten blieb.

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Der Tempel des Romulus:

Der Ziegelrundbau, seine Kuppel und seine beiden Seitenräume wurden im 6. Jahrhundert zu einer Kirche zusammengefasst und als Vestibül dieser Kirche integriert. Dies erklärt den guten Erhaltungszustand. Der Tempel ist durch die original erhaltene, antike Bronzetür verschlossen, deren Schloss immer noch funktioniert. Es wird angenommen, dass der Tempel für Iupiter Stator errichtet wurde. Einem Mythos zufolge haben die flüchtenden Truppen des Romulus im Kampf gegen die Sabiner an dieser Stelle kehrt gemacht, nachdem sich Romulus flehend an Iuppiter gewandt hatte.

Der Tempel der Venus und der Roma:

Der Tempel der Venus und der Roma ist ein Doppeltempel. Die dem Forum Romanum zugewandte Cella war der römischen Stadtgöttin Roma geweiht, in der anderen wurde der Venuskult praktiziert, der von Kaiser Hadrian neu belebt wurde. Er war der größte Tempel Roms. Die Architektur des Tempels war eher an den griechischen als den römischen Bauregeln orientiert. So besaß er auch kein hohes Podium, das für römische Tempel obligatorisch war.

Weitere Gebäude:

Comitium (Ort der Volksversammlung) Rostra (Rednerpult) Curia Iulia (Versammlungsort des Senats) Carcer Tullianus (Staatsgefängnis) Triumphbogen des Septimius Severus Prätorianerwache Titusbogen Basilica Aemilia Basilica Iulia Maxentius-/Konstantins-Basilika