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10 Norddeutsches Handwerk | 20. Mai 2020 Regionales Maler- und Lackierermeister Gerhard Struß aus Cuxhaven ist am 17. April 2020 im Alter von 85 Jahren verstorben. Gerhard Struß hat sich von 1974 bis 1999 als Mitglied der Vollversammlung, davon fünfzehn Jahre als Vor- standsmitglied der Arbeitgeberseite, bei der ehemaligen Handwerkskammer Lüneburg-Stade engagiert. Dar- über hinaus war er viele Jahre parallel unter anderem im Bauausschuss Stade sowie im Rechnungsprüfungs- ausschuss der Handwerkskammer tätig. In diesen Funktionen hat er sich mit seinem Sachverstand erfolgreich und nachhaltig für die Belange des Handwerks eingesetzt. Aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit wurde er mit der Goldenen Ehrennadel mit Brillant der Handwerkskammer ausgezeichnet. Mit dem Verstorbenen hat die Handwerkskammer eine Persönlichkeit verloren, die wesentlich an der hand- werklichen Selbstverwaltung mitgewirkt hat. In Trauer und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Gerhard Struß. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Detlef Bade Eckhard Sudmeyer Präsident Hauptgeschäftsführer Kooperieren statt Konkurrieren Handwerker unterstützen sich gegenseitig auch in der Krise mit der Homepage Checkandwork.de: Eine gemeinsame, kostenfreie Plattform zu effektivem Auftrags- management im Handwerk Auf einer neuen Plattform organisieren sich Handwerker und erreichen so ein effektives Auftragsmanagement. Auf „checkandwork.de“ unterstützt sich das Handwerk einfach selbst: schnell und digital. Hinter der Idee stecken drei junge Handwerker: Die Brüder Martin und Markus Holl haben gemeinsam mit Wirtschaftsingenieur Marcel Jäger aus Rheinland-Pfalz das Portal entwickelt. Dem interessierten Betrieb bietet sich nach erfolgter Anmeldung der große Vorteil, flexibel auf Veränderungen in der Auslastung reagieren zu können. So werden, je nach eigener Auftragslage, untereinander freie Kapazitäten oder Aufträge per Werkvertrag angeboten. André Plagemann vom SHK-Betrieb Team Plagemann aus Braunschweig ist ebenfalls Mitglied bei checkandwork.de: „Ich denke, es ist jetzt mehr denn je Zeit, im Handwerk zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen.“ Die Plattform von Handwerkern für Handwerker solle unter Kollegen die Suche nach freien Handwerkerkapazitäten bei Auftragsspitzen ver- einfachen. „Mehr als 570 Betriebe sind schon dabei“, sagt Plagemann. Im Gegensatz zu bestehenden Plattformen ist diese Plattform laut Entwickler eine Initiative, die direkt von der Basis aus und damit von und für Handwerksunternehmer ins Leben gerufen wurde. Damit würden sich auf check- andwork.de authentische, innovative und qualitativ gute Handwerksunternehmen zusammenfinden, die besonders in Zeiten des Fachkräftemangels zusammenhalten und kooperieren statt konkurrieren, heißt es auf der Homepage. Weitere Informationen und Anmeldung: www.checkandwork.de Wie konnten Sie bisher den Handwerksbe- trieben in dieser Krise besonders zur Seite stehen? » Unser Tätigkeitsbereich hat sich in den letzten Wochen sehr gewandelt. Die Betriebe können uns via Telefon und Email mit allen Fragen rund um das Thema Corona erreichen. Wir haben sehr viele Telefonate zu den Themen Betriebsöff- nung, Arbeitsschutz, Kurzarbeit, Fördermittel und weiteren Hilfsangeboten geführt. Jedes Mal, wenn auf Landes- oder Bundesebene etwas neu veröffentlicht wurde, sind die Telefone in den Folgetagen heiß gelaufen. Wir wollen uns um jedes Anliegen kümmern, und wenn wir ein- mal selbst die Antwort nicht wissen, verweisen wir auf den zuständigen Kontakt. Eine weitere wichtige Hilfestellung war die Beratung zu den Corona-Hilfen der NBank, die Corona-Soforthilfe. Die Ungewissheit bleibt Betriebsberaterin der Handwerkskammer, Jennifer Ullrich, hat in den vergangenen Wochen Handwerkern in allen Fragen rund um die Corona-Krise begleitet. Foto: HWK Betriebsberaterin am Kammerstandort Stade: Jennifer Ullrich. Hier bestand anfangs doch viel Verwirrung zwi- schen Landes- und Bundeshilfe. Wir begleiten die Betriebe hier vor, während und auch nach der Beantragung. Für die Betriebe war und ist es eine Zeit mit vielen Unsicherheiten und Unwäg- barkeiten und extrem vielen Informationen von verschiedensten Quellen. Jemanden anrufen zu können, der einem zielgerichtet einen Überblick über die aktuelle Informationslage gibt, wird sehr dankbar angenommen. Welche Gewerke waren besonders von den Einschränkungen betroffen und benötigten Hilfestellungen? » Das waren überwiegend die sogenannten körpernahen Dienstleistungen, wie Friseure, Kosmetiker und Fußpfleger. Daneben noch die Mischbetriebe, d.h. Handwerk und Handel, wie der Kfz- und Zweiradbereich. Aber auch Gewerke wie Fotograf, Schneider und Zahntechniker sind betroffen. Die vorgenannten Berufsbilder hatten alle ganz oder teilweise mit dem Thema Betriebs- schließung zu kämpfen. Auch das Thema der unterbrochenen Lieferketten hat bei einigen Branchen zu Umsatzeinbußen geführt. Welche Sorgen haben die Betriebe aktuell? Stellt sich bereits Normalität ein? » Die Herausforderungen aktuell sind ganz klar die hohen Anforderungen an den Arbeitsschutz sowie die Ungewissheit, wie es die nächsten Wochen und Monate weitergeht. Die Situation und somit auch die wirtschaftliche Entwicklung des einzelnen Betriebes sind schwer planbar. Arbeitnehmende melden sich vermehrt krank. Kunden sagen Aufträge ab. Die Auslastung liegt teilweise weit unter hundert Prozent. Was tut speziell die Betriebsberatung der Handwerkskammer in den kommenden Wochen für die Betriebe, um die Auswir- kungen der Krise zu meistern? » Bei uns in der Kammer gibt es Lockerungen, sodass wir unter Einhaltung der Hygieneaufla- gen und Abstandsregeln auch wieder persön- lich Termine wahrnehmen können. Neben der Aufnahme unseres originären Beratungsge- schäftes werden wir für Fragestellungen rund um Corona und Beantragung von Corona-För- dermitteln weiterhin zur Verfügung stehen. Für uns bedeutet das, dass wir uns täglich mit aktuellen Informationen versorgen müssen, um so auch aussagefähig zu bleiben. Weiterhin wer- den wir das Beratungsangebot per Video-Chat ausbauen, sodass Betriebe diese Möglichkeit ver- mehrt in Anspruch nehmen können. Aufgrund der aktuellen Situation werden voraussichtlich Fragen zur Optimierung der Kostenstruktur, zum Liquiditätsmanagement, zur Krisenberatung und Finanzierungs- bzw. Fördermittelberatung in den Fokus geraten. Für all diese Aspekte stehen wir den Betrieben zur Seite. Kontakt: in Braunschweig - Tel. 0531 1201-288 in Lüneburg - Tel. 04131 712-185 in Stade - 04141 6062-47 per Mail - [email protected] Wir unter- stützen unsere Betriebe in dieser Zeit mit aller Kraft. Thomas Warntjen, Geschäftsbereichsleiter Betriebsberatung Wie ist angesichts der Lockerungen die Stimmung bei den Handwerkern? » Die Lockerungen werden überwiegend als ein wichtiges Signal angesehen. Vor allem bei den kleinen Betrieben und Soloselbstständigen, die ihre Existenz wirklich bedroht sahen. Die Friseure und Friseurinnen, Fußpflegende, Kosmetiker und Kosmetikerinnen konnten kaum mehr dem Druck ihrer Kundschaft standhalten, welche alle drin- gend eine Behandlung erbaten. Aber es gibt auch vereinzelte Stimmen beziehungsweise Inhaber, welche ein wenig Angst und Respekt vor der Situ- ation und um ihre eigene Gesundheit haben. Im Großen und Ganzen sind die meisten Handwer- ker jedoch über die Lockerungen sehr froh, auch wenn sie durch die teils strengen Arbeitsschutz- standards weiterhin mit Umsatz- und Gewinnein- bußen rechnen müssen. … bringt es auf den Punkt. Überall erhältlich, wo es Bücher gibt und auf … www.humboldt.de 272 Seiten, Softcover ISBN 978-3-86910-090-6 26,99 [D] · € 27,80 [A] 248 Seiten, Softcover ISBN 978-3-86910-096-8 26,99 [D] · € 27,80 [A] 240 Seiten, Softcover ISBN 978-3-86910-093-7 26,99 [D] · € 27,80 [A] • Fotoratgeber voller Profi-Wissen, praktischer Workshops und anfängertauglichen Schritt-für-Schritt- Anleitungen • Für alle, die mit ihren Foto-Ergebnissen begeistern wollen Foto- grafie entdecken

Foto- g r a fi e · Foto: HWK Betriebsberaterin am Kammerstandort Stade Jennifer Ullrich˝ Hier bestand anfangs doch viel Verwirrung zwi˛ schen Landes˛ und Bundeshilfe˙ Wir begleiten

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Page 1: Foto- g r a fi e · Foto: HWK Betriebsberaterin am Kammerstandort Stade Jennifer Ullrich˝ Hier bestand anfangs doch viel Verwirrung zwi˛ schen Landes˛ und Bundeshilfe˙ Wir begleiten

10 Norddeutsches Handwerk | 20. Mai 2020 Regionales

Maler- und Lackierermeister Gerhard Struß aus Cuxhavenist am 17. April 2020

im Alter von 85 Jahren verstorben.

Gerhard Struß hat sich von 1974 bis 1999 als Mitglied der Vollversammlung, davon fünfzehn Jahre als Vor-standsmitglied der Arbeitgeberseite, bei der ehemaligen Handwerkskammer Lüneburg-Stade engagiert. Dar-über hinaus war er viele Jahre parallel unter anderem im Bauausschuss Stade sowie im Rechnungsprüfungs-ausschuss der Handwerkskammer tätig. In diesen Funktionen hat er sich mit seinem Sachverstand erfolgreich und nachhaltig für die Belange des Handwerks eingesetzt. Aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit wurde er mit der Goldenen Ehrennadel mit Brillant der Handwerkskammer ausgezeichnet.

Mit dem Verstorbenen hat die Handwerkskammer eine Persönlichkeit verloren, die wesentlich an der hand-werklichen Selbstverwaltung mitgewirkt hat.

In Trauer und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Gerhard Struß. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade

Detlef Bade Eckhard SudmeyerPräsident Hauptgeschäftsführer

Kooperieren statt KonkurrierenHandwerker unterstützen sich gegenseitig auch in der Krise mit der Homepage Checkandwork.de: Eine gemeinsame, kostenfreie Plattform zu eff ektivem Auftrags-management im Handwerk

Auf einer neuen Plattform organisieren sich Handwerker und erreichen so ein eff ektives Auftragsmanagement. Auf „checkandwork.de“ unterstützt sich das Handwerk einfach selbst: schnell und digital.

Hinter der Idee stecken drei junge Handwerker: Die Brüder Martin und Markus Holl haben gemeinsam mit Wirtschaftsingenieur Marcel Jäger aus Rheinland-Pfalz das Portal entwickelt.

Dem interessierten Betrieb bietet sich nach erfolgter Anmeldung der große Vorteil, fl exibel auf Veränderungen in der Auslastung reagieren zu können. So werden, je nach eigener Auftragslage, untereinander freie Kapazitäten oder Aufträge per Werkvertrag angeboten. André Plagemann vom SHK-Betrieb Team Plagemann aus Braunschweig ist ebenfalls Mitglied bei checkandwork.de: „Ich denke, es ist jetzt mehr denn je Zeit, im Handwerk zusammenzuhalten

und sich gegenseitig zu unterstützen.“ Die Plattform von Handwerkern für Handwerker solle unter Kollegen die Suche nach freien Handwerkerkapazitäten bei Auftragsspitzen ver-einfachen. „Mehr als 570 Betriebe sind schon dabei“, sagt Plagemann.

Im Gegensatz zu bestehenden Plattformen ist diese Plattform laut Entwickler eine Initiative, die direkt von der Basis aus und damit von und für Handwerksunternehmer ins Leben gerufen wurde. Damit würden sich auf check-andwork.de authentische, innovative und qualitativ gute Handwerksunternehmen zusammenfi nden, die besonders in Zeiten des Fachkräftemangels zusammenhalten und kooperieren statt konkurrieren, heißt es auf der Homepage.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.checkandwork.de

Wie konnten Sie bisher den Handwerksbe-trieben in dieser Krise besonders zur Seite stehen?

» Unser Tätigkeitsbereich hat sich in den letzten Wochen sehr gewandelt. Die Betriebe können uns via Telefon und Email mit allen Fragen rund um das Thema Corona erreichen. Wir haben sehr viele Telefonate zu den Themen Betriebsöff-nung, Arbeitsschutz, Kurzarbeit, Fördermittel und weiteren Hilfsangeboten geführt. Jedes Mal, wenn auf Landes- oder Bundesebene etwas neu veröffentlicht wurde, sind die Telefone in den Folgetagen heiß gelaufen. Wir wollen uns um jedes Anliegen kümmern, und wenn wir ein-mal selbst die Antwort nicht wissen, verweisen wir auf den zuständigen Kontakt. Eine weitere wichtige Hilfestellung war die Beratung zu den Corona-Hilfen der NBank, die Corona-Soforthilfe.

Die Ungewissheit bleibt

Betriebsberaterin der Handwerkskammer, Jennifer Ullrich, hat in den vergangenen Wochen Handwerkern in allen Fragen rund um die Corona-Krise begleitet.

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Betriebsberaterin am Kammerstandort Stade: Jennifer Ullrich.

Hier bestand anfangs doch viel Verwirrung zwi-schen Landes- und Bundeshilfe. Wir begleiten die Betriebe hier vor, während und auch nach der Beantragung. Für die Betriebe war und ist es eine Zeit mit vielen Unsicherheiten und Unwäg-barkeiten und extrem vielen Informationen von verschiedensten Quellen. Jemanden anrufen zu können, der einem zielgerichtet einen Überblick über die aktuelle Informationslage gibt, wird sehr dankbar angenommen.

Welche Gewerke waren besonders von den Einschränkungen betroff en und benötigten Hilfestellungen?

» Das waren überwiegend die sogenannten körpernahen Dienstleistungen, wie Friseure, Kosmetiker und Fußpfleger. Daneben noch die Mischbetriebe, d.h. Handwerk und Handel, wie

der Kfz- und Zweiradbereich. Aber auch Gewerke wie Fotograf, Schneider und Zahntechniker sind betroffen. Die vorgenannten Berufsbilder hatten alle ganz oder teilweise mit dem Thema Betriebs-schließung zu kämpfen. Auch das Thema der unterbrochenen Lieferketten hat bei einigen Branchen zu Umsatzeinbußen geführt.

Welche Sorgen haben die Betriebe aktuell? Stellt sich bereits Normalität ein?

» Die Herausforderungen aktuell sind ganz klar die hohen Anforderungen an den Arbeitsschutz sowie die Ungewissheit, wie es die nächsten Wochen und Monate weitergeht. Die Situation und somit auch die wirtschaftliche Entwicklung des einzelnen Betriebes sind schwer planbar. Arbeitnehmende melden sich vermehrt krank. Kunden sagen Aufträge ab. Die Auslastung liegt teilweise weit unter hundert Prozent.

Was tut speziell die Betriebsberatung der Handwerkskammer in den kommenden Wochen für die Betriebe, um die Auswir-kungen der Krise zu meistern?

» Bei uns in der Kammer gibt es Lockerungen, sodass wir unter Einhaltung der Hygieneaufla-gen und Abstandsregeln auch wieder persön-lich Termine wahrnehmen können. Neben der Aufnahme unseres originären Beratungsge-schäftes werden wir für Fragestellungen rund um Corona und Beantragung von Corona-För-dermitteln weiterhin zur Verfügung stehen. Für uns bedeutet das, dass wir uns täglich mit aktuellen Informationen versorgen müssen, um so auch aussagefähig zu bleiben. Weiterhin wer-den wir das Beratungsangebot per Video-Chat ausbauen, sodass Betriebe diese Möglichkeit ver-mehrt in Anspruch nehmen können. Aufgrund der aktuellen Situation werden voraussichtlich Fragen zur Optimierung der Kostenstruktur, zum Liquiditätsmanagement, zur Krisenberatung und Finanzierungs- bzw. Fördermittelberatung in den Fokus geraten. Für all diese Aspekte stehen wir den Betrieben zur Seite.

Kontakt:in Braunschweig - Tel. 0531 1201-288in Lüneburg - Tel. 04131 712-185in Stade - 04141 6062-47per Mail - [email protected]

Wir unter-stützen unsere

Betriebe in dieser Zeit

mit aller Kraft.

Thomas Warntjen, Geschäftsbereichsleiter

Betriebsberatung

Wie ist angesichts der Lockerungen die Stimmung bei den Handwerkern?

» Die Lockerungen werden überwiegend als ein wichtiges Signal angesehen. Vor allem bei den kleinen Betrieben und Soloselbstständigen, die ihre Existenz wirklich bedroht sahen. Die Friseure und Friseurinnen, Fußpflegende, Kosmetiker und Kosmetikerinnen konnten kaum mehr dem Druck ihrer Kundschaft standhalten, welche alle drin-gend eine Behandlung erbaten. Aber es gibt auch vereinzelte Stimmen beziehungsweise Inhaber, welche ein wenig Angst und Respekt vor der Situ-ation und um ihre eigene Gesundheit haben. Im Großen und Ganzen sind die meisten Handwer-ker jedoch über die Lockerungen sehr froh, auch wenn sie durch die teils strengen Arbeitsschutz-standards weiterhin mit Umsatz- und Gewinnein-bußen rechnen müssen.

…bringt es auf den Punkt.Überall erhältlich, wo es Bücher gibt und auf …www.humboldt.de

272 Seiten, SoftcoverISBN 978-3-86910-090-6 € 26,99 [D] · € 27,80 [A]

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11| Norddeutsches Handwerk 20. Mai 2020 Regionales

Carmen Schirmer von Schirmer & Spanuth

Inneneinrichtungen – Meinersen

„Wir haben eine gute Auftragslage und halten uns viel in unserer

Werkstatt auf, denn wir haben viel zu polstern. Das sind allerdings alles

Aufträge, die wir vor der Corona-Zeit entgegengenommen haben. Es ist

nun aber merklich ruhiger geworden. Die Kunden kommen nicht mehr

wie gewohnt ins Geschäft. Aktuell haben wir noch einen Stapel selbst

hergestellter Masken hier liegen. Gerade in der Anfangszeit haben wir

sehr viele Masken verschickt. Seit der Lockerung vom 27. April dürfen

wir unsere off ene Werkstatt wieder öff nen und hier merken wir nun, dass

jetzt der ein oder andere Kunde wiederkommt. Da unsere Kunden jetzt

auch viel zuhause sein mussten, hoff en wir darauf, dass sie Mut fassen

und nach der Corona-Zeit ihre Wohnung neu einrichten wollen.“

Mit Lebensmittelautomat und Drive-In durch die KriseEinige Betriebe aus dem Bezirk der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade stecken tief in der Krise, andere hatten glückliche Chancen oder wurden kreativ.

und nach der Corona-Zeit ihre Wohnung neu einrichten wollen.“

Bianca Knoche von Roßschlachterei Knoche & Sohn Pferdehandlung – Gastwirtschaft e.K. – Helmstedt„Bei uns ist es nicht so, dass wir einen Einbruch der Verkaufszahlen hatten. Ich habe Plakate mit Verhaltensregeln entwickelt. In der großen Filiale dürfen drei Kunden und in unserer Zweigstelle zwei Kunden gleichzeitig in den Laden. Das ist das einzige, was sich für uns geändert hat. Auch vor dem Laden halten die Kunden Abstand, falls sich hier eine Schlange bildet. Das ist wirklich ganz toll. Somit ist das Arbeiten für uns dann auch einfacher. Es hat uns aber sehr in die Karten gespielt, dass unser Lebensmittelautomat in dieser Corona-Zeit in Betrieb genommen werden konnte.

Viele denken, dass der Automat aufgrund der Corona-Krise aufgestellt wurde. Das ist aber nicht der Fall. Als der Automat in Betrieb genommen werden konnte, hatten wir eine große Resonanz. Anhand einer App können wir verfolgen, wann was aus dem Automaten gekauft wird und tatsächlich kommen hier nachts um zwei Uhr Kunden und kaufen sich einen Fleischsalat. Der Automat läuft so super und eigentlich besser als wir es erwartet hätten. Dagegen wird unser Lieferdienst eher verhalten angenommen. Das Angebot wird nur von denen genutzt, die es wirklich brauchen und das freut uns.“

Anette Leifert von Bäckerei Leifert GmbH – Gifhorn„In unseren großen Cafés haben wir im Durch-schnitt 30 Prozent weniger Umsatz. Die Coro-na-Krise hat uns im März Umsatzverluste von zehn Prozent gekostet. Ich fürchte, das wird noch so bleiben und rechne damit, dass es erst im August oder September besser werden wird. Für Kollegen, die ein reines Café betreiben, ist es jetzt gerade besonders schwer. Viele Geschäfte stehen dadurch auf dem Prüfstand, auch bei uns. Wir sind in Kurzarbeit, wollen das aber großfl ächig verteilen. Wir geben uns sehr viel Mühe, dass niemand benachteiligt wird. Dafür müssen wir gut durchkalkulie-ren: Das Sortiment straff en, Öff nungszeiten anpassen und Café-Filialen schließen. Das sind Maßnahmen, die wir getroff en haben. Unser Drive-In-Bäcker in Isenbüttel hingegen läuft super. Es macht Spaß und das Konzept wird sehr gut angenommen. Sonntags stehen bis zu zwölf Autos in der Schlange - hier stimmt eigentlich alles.“

Sara Hoff mann von Autohaus Werner Johannes GmbH – Dorfmark

„Die Phase des Shutdowns war eine Katastro-

phe. Bei unserer angeschlossenen Tankstelle

sind die Umsätze um 40 Prozent eingebro-

chen. Mittlerweile läuft die Tankstelle aber

fast wieder so gut wie vor der Krise. Den

persönlichen Fahrzeugverkauf mussten wir

ebenfalls einstellen. Der Onlineverkauf wurde so gut wie nicht

angenommen und erst seitdem die ersten

Lockerungen in Kraft getreten sind und wir

den Verkauf unter Sicherheitsmaßnahmen

wieder durchführen dürfen, ist der Zulauf

der Kunden wieder ganz gut. Das brach aber

sofort in dem Moment wieder ein, als die Dis-

kussion um irgendwelche Förderprämien für

Neufahrzeuge startete. Die Auftragslage für

Werkstattarbeiten war aber normal. Inzwi-

schen haben wir hier auch tatsächlich wieder

zwei Wochen Vorlauf. Die Kun-

den wollen jetzt hersteller-

bedingt ihre Inspektionen machen oder aber die Rei-fen wechseln lassen.“

Hans-Peter Möck von Das Radhaus - Stade„Die Leute haben viel Zeit und dürfen Fahrradfah-ren. Ich traue es mich fast gar nicht zu sagen, aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben wir rund 30 Prozent mehr Umsatz. Als die Geschäftsschließun-gen beschlossen wurden, habe ich mir natürlich auch große Sorgen gemacht. Gerade im März beginnt unsere Saison. Während der Schließungen hatten wir nur die Werkstatt geöff net und hier war relativ viel Resonanz. Und als die Geschäfte wieder geöff net werden durften, waren wir in der ersten Woche am Limit. Für unsere vier Mitarbeiter war das der Wahnsinn. Beklagen können wir uns nicht und wir sind zufrieden. In unserem Fall ist es glücklicherweise so, dass die Menschen die ganze Zeit über Radfahren durften. Viele haben das genutzt, um sich auszu-statten und machen jetzt Ausfl üge und Sport mit dem Fahrrad. Auch der Fahrradurlaub wurde ganz häufi g angesprochen.“

fen wechseln lassen.“

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im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben wir rund 30 Prozent mehr Umsatz. Als die Geschäftsschließun-gen beschlossen wurden, habe ich mir natürlich auch große

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Foto: uido Roesen - fotolia.com

Dank der App „Handwerk“ habe ich jederzeit Zugriff auf

wichtige Tipps und News für meinen Betrieb, sei es mit dem Smartphone oder Tablet.

Dirk Evers, Evers-Bau-Tischlerei GmbH, Braunschweig

handwerk.com/app

Update – jetzt aktualisieren!

So geht es:Aktivieren Sie auf Ihrem iPhone oder Ihrem Android-Gerät die automatischen Updates

Oder:Aktualisieren Sie Ihre App „Hand-werk“ in Ihrem App-Store oder Playstore, indem Sie diese neu herunterladen!

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Z E I T S C H R I F T . . . P R I N T & D I G I TA L . . . E - P A P E R . . . N E W S L E T T E R . . . A B O . . .

A K T U E L L E N E W S U N D W I S S E N S W E R T E S A U S D E R B R A N C H E :

[E n e r g i e & L e b e n]

www.erneuerbareenergien.de

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| Norddeutsches Handwerk 20. Mai 2020 11bRegionales

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ck Ausbildung trotz Corona-KriseDie Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade appelliert an die Betriebe: „Trotz Corona an Ausbildung denken und schon jetzt die Weichen stellen für die Zeit nach der Pandemie.“

D ie Handwerkskammer Braunschweig-Lü-neburg-Stade ruft dazu auf, trotz der Corona-Krise an die Ausbildung junger Menschen zu denken.

„Die vorübergehende Schließung der Schulen sowie die coronabedingte Absage von Ausbildungs-börsen und Veranstaltungen zur Berufsorientierung haben das Thema Ausbildung in den Hintergrund rücken lassen“, sagt der stellvertretende Haupt-geschäftsführer der Handwerkskammer, Matthias Steff en. Es sei daher sowohl im Interesse der Unter-nehmen als auch der Schulabgänger, dass mit den Lockerungen des öff entlichen Lebens das Thema Ausbildung wieder stärker in den Fokus rücke.

„Wir appellieren an die Betriebe, in ihrer Ausbil-dungsleistung nicht nachzulassen“, so Steff en. Denn die betriebliche Ausbildung sei gerade im Handwerk der Schlüssel für die zukünftige Fachkräftesicherung. Es zahle sich aus, wenn Betriebe trotz der aktuellen Lage in die Ausbildung investierten. „Auszubildende sind schließlich die Fachkräfte von morgen“, erklärt Steff en.

Vorsicht und ZurückhaltungLaut einer aktuellen Umfrage der Handwerks-

kammer planen immerhin 43 Prozent der befragten Betriebe, mindestens genauso viele Ausbildungsstel-len anzubieten wie im Vorjahr. „Das ist ein positives Signal“, freut sich Steff en.

28 Prozent gaben an, in diesem Ausbildungsjahr weniger Lehrlinge einstellen zu wollen. Diese Zahl

sei aber nach Ansicht des stellvertretenden Haupt-geschäftsführers eine Momentaufnahme und geprägt von der derzeitigen Corona-Krise. „Viele Unterneh-men sind derzeit verunsichert. Umsatzeinbußen und Auftragsrückgänge führen deshalb zu Vorsicht und Zurückhaltung“, erklärt Steff en.

Mit zunehmender Rückkehr zur Normalität und der Öff nung bisher behördlich geschlossener Betriebe wie zum Beispiel der ausbildungsstarken Friseurbe-triebe hoff e er aber, dass die Ausbildungsbereitschaft noch steige.

Es käme aber auch vor, dass bei einer mehrjähri-gen dualen Ausbildung gerade kleinere Handwerks-betriebe nicht in jedem Jahr neue Lehrlinge einstellen würden.

Signal aus der Politik erforderlichHilfreich könne ein klares Signal aus der Politik an

die Ausbildungsbetriebe sein. So fordert der Zentral-verband des Deutschen Handwerks auch fi nanzielle Anreize. „Wir unterstützen die Forderung, Ausbil-dungsbetriebe zu unterstützen“, sagt Steff en.

Wie diese Unterstützung konkret aussehen könne, darüber müsse mit Bund und Land geredet werden. „Wir müssen auch beim Thema Ausbildung schon jetzt die Weichen für die Zeit nach Corona stellen“, sagt Steff en. SANDRA JUTSCH W

Informationen: Aktuelles mit passendem Ansprech-partner bei der Handwerkskammer gibt es unter www.hwk-bls.de/corona

Knapp die Hälfte aller teilnehmenden Betriebe einer Umfrage der Handwerkskammer möchte trotz Corona-Krise mindestens genauso viele Auszubil-dende einstellen wie im Vorjahr.

Diese Seminarestarten im SommerIn den Technologiezentren der Handwerkskam-mer beginnen wieder neue Kurse:

� Ausbildung der Ausbilder am Standort Braun-schweig: 31. August

� Meistervorbereitung im Kraftfahrzeugtechniker-handwerk, Teile I und II (Teilzeit) am Standort Braunschweig: 7. September

� Meistervorbereitung Steinmetz und Steinbild-hauer I und II in Vollzeit oder berufsbegleitend am Standort Königslutter: 21. September/ 8. Oktober

� Technische Regeln für die Gasinstallation - TRGI am Standort Lüneburg: 14. Oktober

� Sicherheitsüberprüfung SP für Nutzfahrzeuge und Landmaschinen am Standort Lüneburg: 31. August

� Ausbildung der Ausbilder (AdA) in Teilzeit am Standort Stade: 29. August

Web: www.hwk-bls.de/seminare

Wettbewerb in vier KategorienFo

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Handwerker aus Lüneburg können sich ab sofort für den Lünale Handwerks-preis bewerben.

Handwerksbetriebe aus der Region Lüneburg können sich in diesem Jahr in vier Kategorien für den mit 1.500 Euro dotierten Handwerkspreis bewerben: Zur Auswahl stehen die Bereiche Innovation, Ausbildung oder Weiterbildung, Digitalisierung und Gestaltung. Wer also ein neues Produkt oder eine neue Dienst-leistung entwickelt hat oder neue Konzepte gegen den Fachkräftemangel gefunden hat, wer Vorbild für andere ist bei der Qualität der Ausbildung oder bei der Mitarbeiterbindung an den Betrieb, hat gute Chancen auf den Handwerkspreis. Ein Thema, das ebenfalls viele Branchen betriff t, ist die Digitalisie-rung im Handwerk. Dazu gehören die Schaff ung von besonderem Mehrwert für Kunden oder die Digi-talisierung von Prozessen. Von der Ausschreibung angesprochen fühlen sollen sich auch gestaltende Handwerker, die Produkte für ihre Kunden produzie-ren, die die Besonderheit der handwerklichen Arbeit

herausstellen. In das Bewerbungskonzept einfl ießen sollte die Beantwortung folgender Fragen: Was war der Anlass für Ihre Aktivität? Was hat die Aktivität für Ihr Unternehmen gebracht und was macht Sie einzigartig im Vergleich zu anderen Handwerksun-ternehmen? Wer hat Sie unterstützt und wodurch? Was waren die größten Glücksmomente und wie haben Ihre Kunden und Partner auf Ihr Engagement reagiert? Was waren die größten Herausforderun-gen, die zu lösen waren? Auf der Internetseite der Handwerkskammer stehen neben dem Bewerbungs-formular auch ein Leitfaden und die Teilnahmebedin-gungen zur Verfügung. Die besten Konzepte erhalten eine Einladung zur Preisverleihung im November in Lüneburg sowie die Chance, den Handwerkspreis zu gewinnen. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli.

Infos: www.hwk-bls.de/handwerkspreis

Handwerkskammer sucht DozentenDa der Lehrlingsunterweisung eine wichtige Rolle im Ausbildungssystem zukommt, sollen die durch Corona ausgefallenen Lehrgänge parallel zum norma-len Lehrbetrieb nachgeholt werden. Hierfür suchen wir engagierte Meisterinnen und Meister, die ihr Wissen und Können an den Handwerksnachwuchs weitergeben möchten. Die Einsatzzeiten können individuell abgestimmt werden.

Ansprechpartnerin: Cornelia Weber, Tel. 0531 1201-500, Mail [email protected]

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Telefon: 089-92 13 00 530  www.sdh.de

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