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Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, Dipl.-Soziologin Evangelische Hochschule RWL, Bochum Fachtag „Die Würde des Menschen ist unantastbar – Freiheit und (oder) Sicherheit – ein Widerspruch?“ Essen , 7. November 2018 Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden Hintergründe der Anwendung und Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen

Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

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Page 1: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, Dipl.-Soziologin

Evangelische Hochschule RWL, Bochum

Fachtag „Die Würde des Menschen ist unantastbar –

Freiheit und (oder) Sicherheit – ein Widerspruch?“

Essen , 7. November 2018

Für Sicherheit sorgen ohne zu schadenHintergründe der Anwendung und Vermeidung

freiheitsentziehender Maßnahmen

Page 2: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Gliederung

• Freiheit oder (?) Sicherheit?

• FEM - Worum geht es?

• Kontexte und Haltungen

• Alternative Programme

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 2

Page 3: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Freiheit oder(?) Sicherheit

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 37. November 2018

„(…) 33. Der Ausschuss ist tief besorgt darüber, dass der Vertragsstaat die Verwendung körperlicher und chemischer Freiheitseinschränkungen, die Absonderung und andere schädliche Praktiken nicht als Folterhandlungen anerkennt. Er ist fernerhin besorgt über die Verwendung körperlicher und chemischer Freiheitseinschränkungen, insbesondere bei Personen mit psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“(Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung, 17. April 2015)

„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

(Benjamin Franklin)

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Freiheit oder(?) Sicherheit

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 4

Der ICN-Ethikkodex (2012) verpflichtet Pflegende auf ihre professionelle Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte.

Die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen

(2005) betont in Artikel 2 das Recht auf „Körperliche und Seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit“

7. November 2018

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Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 57. November 2018

„FEM“ - Worum geht es ?

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Fachliche Definition: Alle Maßnahmen, die die körperliche Bewegungsfreiheit einschränken und die nicht vom Betroffenen selbständig entfernt werden können und/oder den Zugriff auf den eigenen Körper verhindern. (n. Evans 2002, Joanna Briggs Institute, Australia)

• Körpernahe FEM (Fixierungen i.e.S.), z.B.:• Gurte (Rumpf, Fuß/Arm)• Tischsteckbrett• Leibchen, Bandagen, Bettlaken, Schlafsäcke

• Bettgitter

• Verschlossene Türen, „Trick“schlösser

• nicht erreichbare Rollstuhlbremse

• Wegnahme von Kleidung / Gehhilfen

• Verbale Aufforderung oder Drohung

• „Chemische Fixierung“ (Medikamente)

„FEM“ - Worum geht es ?

Bildquellen: segufix.de; ReduFix ambulant

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Sturzbedingte Verletzungsgefahr

Fordernde Verhaltensweisen

FeM, z.B. Fixierung

Psychischer Stress,

Gegenwehr →

Direkte Verletzungen

Indirekte Schäden:

Mobilität ↓

Verhaltensauffälligkeiten ↑

Psychopharmaka

werden gegeben bzw.

erhöht

Sturzgefährdung↑

Nahrungs-,Flüssigkeitsaufnahme ↓

Kontrakturen, Dekubitus, Pneumonie

Allgemeinzustand ↓

Lebensqualität ↓

Tod

Angehörige, Pflegeperson:

Schuldgefühle ↑

Arbeitszufriedenheit ↓

Psychosomatische Erkrank.

„Burn-Out“

Sind FEM wirksam? Indirekte Folgen

Bredthauer 2002

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 77. November 2018

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• Keine Studie weltweit belegt bisher einen positiven Effekt von FEM, dagegen …

• … sind die Daten über negative Auswirkungen alarmierend:

– Untersuchung von 26 Todesfällen in Gurtfixierungen von 1997 - 2010 am Institut für Rechtsmedizin München: 22 mal ist die Todesursache die Fixierung selbst!

– davon: 15 Menschen mit Demenz; Ø-Alter: 75,8 Jahre

Berzlanovich et al. 2012

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 87. November 2018

Sind FEM wirksam? Direkte Folgen

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Wie häufig sind FEM? (stationär)

Große Unterschiede im Anteil von Betroffenen:5 bis zu 65 %!

-> dabei: Unterschiede zwischen den Einrichtungen gewichtet in Bezug auf: • Ausstattung• Personaleinsatz• Sturzrate• Bewohnermerkmalen

Bettgitter: 38,5%Gurt: 8,9%Stecktisch: 9,9% Meyer et al.: 2009;

http://www.leitlinie-fem.de/werdenfelser-weg/materialien/

• 30 Heime mit 2.367 Bewohnern • 3 x täglich Beobachtung:

FEM / Art der FEM / Einwilligung in FEM• 12-monatige Dokumentation

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 9

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Prävalenz Art der FeM

3,8 – 21 % Medikamentöse Freiheitseinschränkung

0,7 – 25 % Einschränkung der Bewegungsfreiheit

1,2 – 9,6 % Mechanische Freiheitseinschränkung (Fixierung)

• Systematische Literaturrecherche: nur 7(!) nationale und internationale Studien (Karner 2009)

• Erhebung bei Pflegegutachten MDK Ba-Wü (Klie, Schuhmacher 2012)

Befragte … FeM heute oder in der letzten Nacht?

Ja Nein

gesamt

… sind orientiert 14 / 1,2% 688 / 57,3% 702 / 58,5%

… sind P. m. e. A. 102 / 8,5% 397 /33,1% 499 / 41,5%

gesamt 116 / 9,7% 1085 / 90,3% 1201 / 100%

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 107. November 2018

Wie häufig sind FEM? (ambulant)

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Formen von FEM (ambulant)

Quelle: Borgloh 2012

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 117. November 2018

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FEM – Kontexte und Haltungen

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 12

Page 13: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Beweggründe, Risiken (stationär)

• Anlässe und Begründung:− primär: Sturzprävention− Prädiktor: Sturzrisiko nach Einschätzung der Pflegenden− KH: Sicherstellung der medizinischen Behandlung− Vorbeugung und Kontrolle von Wandern oder

„herausforderndem“ Verhalten− Unterstützung der Positionierung

• Bewohnermerkmale:− eingeschränkte Mobilität− hoher Unterstützungsbedarf− eingeschränkte Kognition

Hamers 2005; Meyer et al.: 2009

Quelle: redufix.de

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 13

Page 14: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Medikamente(8)

psych. überfordert (10)

Angst (8)

Beweggründe, Risiken (ambulant)

Sturzgefahr(3)

Sorge um Sicherheit (3)

Bettgitter (3)

Lauftendenz(26)

Sorge um Sicherheit (20)

Tür abschließen (13)

Unruhe (29)psych. /phys.

überfordert (23)Medikamente

(13)

Aggression(19)

= Auslöser = (Haupt-)

Belastungsfaktor= FEM

Schuhmacher et al. 2013Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 147. November 2018

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FEM in der häuslichen Alltagslogik

„BP: Ja, das kann schon passieren, dass ich ihm die rechte

Hand festbinde. (Ja?)

BP: Ja, wegen dem Spielen.

Int: Im Bett dann?

BP: Ja.

Int: So am Seitenteil?

BP: Ja. Da nehme ich so eine Stoffwindel, damit er sich die

Haut nicht aufschürft, aber er kann nicht raus. (lacht)“(Fall 1b_BP+SP: 593-599)

„BP: Das mache ich noch nicht lange. (…)

Int: So ein Jahr vielleicht, ein halbes?

BP: Nein, nein, so lange ist es noch nicht. Da habe ich immer

studiert, was könnte ich machen, was könnte ich

machen?“ (Fall 1b_BP+SP 673-677)

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 15

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Begriff der Sorge

Sorgen um:Vorausschau auf bedrohliche, zukünftige Entwicklungen

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher

Sorgen für:tätige Vor-/Fürsorge als Reaktion auf die Bedrohung

16Hahn 2015, 207f.

Die Fähigkeit zur Sorge und Mitverantwortunggehört grundlegend zum Menschsein

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum

Risiko � dem (eigenen) Verhalten zuzurechnen� potenziell beeinflussbar� Antriebskraft für Vorsorge

� von außen kommend („Schicksalsschlag“)� nicht beeinflussbar� Anlass für Fürsorge, Pflege („cura“)

Gefahr

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Begriff der Sorge

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher 17

„ … Sorge … als vorausschauende anteilnehmende

Verantwortungsübernahme für sich selbst und andere.“(Klie 2014, 13)

Sorge ist eine Beziehung

zwischen der Sorge und dem „Worum“ der Sorge:� Ich selbst: Reflexion und Entwurf des Selbst in die Zukunft

� Andere: grundsätzliche Verwiesenheit der Menschen aufeinander;

Wechselseitigkeit der Sorge, Ziel ist das Wohl des Anderen

� (Dinge bzw. die Umwelt)

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FEM – Alternative Programme

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 187. November 2018

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Hilfsmittel / Technik

Raum / Wohnung Umgebung

Pflegende / Organisation, Familie

Person mit Demenz und

Sturzgefährdung/ fordernden

Verhaltensweisen

Alternativen: Einflussgrößen

eigene Darstellung nachProjektgruppe ReduFix (2007) 7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 19

Page 20: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

• Die Leitlinie fasst für 24 mögliche Maßnahmen den weltweit verfügbarenStand des Wissens zusammen zur Vermeidungvon FEM zusammen.

• Eindeutige Empfehlung: Schulungsprogramme für Pflegende sind wirksam!

• 7 weitere Maßnahmen können in Erwägung gezogen werden:

− Beschäftigungsprogramme− Tierkontakte− musizieren und Musik hören− spezifische Betreuung für Menschen mit Demenz

−personenzentrierte Pflege −Alarm- oder Signalsysteme (Sensormatten)−spezielle Umgebungsgestaltung

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 20

FEM – Leitlinie (www.fem-leitlinie.de)

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Werdenfelser Weg

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 21

Antrag auf

FEM

Begutachtung und

Stellungnahme

Gesetzliche/r Betreuer/inoder Bevollmächtigte/r

Arzt, Ärtzin

Begutachtung vor

Ort und Bericht

Verfahrenspfleger/in

Anhörung

vor Ort

Amtsrichter/in undVerfahrenspfleger/in

Beschluss

FEM ja/nein

Amtsrichter/in

Quelle: studentisches Projekt

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Die ReduFix-Projekte

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 22

ReduFix

– 2004 bis 2006

– RB-KH Stuttgart / AGP

– Kontrollgruppen-Studie

– Fixierung reduziert ohne negative Konsequenzen

ReduFix Praxis

– 2007 bis 2009

– RB-KH und AGP

– Schulungskonzept

– Ausbildung von Multiplikatoren

– www.redufix.de

ReduFix ambulant

– 2009 bis 2012

– AGP und FH Frankfurt

– Erforschung der häuslichen Situation

– Erprobung von Alternativen

2014-2016ReduFix ambulant Südbaden

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Die ReduFix-Schulung

• Ganztägig (6 Std.), durch Mentoren

• Inhalte/ Methoden:

– Interaktiv in Plenum und Kleingruppen

– Praxisübung, Einweisung in Hilfsmittel

– Kurzvorträge: Stand des Wissens,

Alternativen

– Prozess der Entscheidungsfindung

– Fallbeispiele

– Rechtsfragen

• Ziel: Handlungssicherheit gewinnen!

www.redufix.de 7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 23

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Entscheidungsfindung

(Interindividueller, interdisziplinärer Prozess)

Analyse der Situation und Zielefestlegung

Ursachenabklärung

Einschätzung der Alternativen

Maßnahmeplan

Treffen der Entscheidung (optimal: Fallkonferenz)

Durchführung der Maßnahme

Beobachtung und Evaluation

www.redufix.de

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 24

Page 25: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 25

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7. November 2018 Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 26

Page 27: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden...psychosozialen Behinderungen in Einrichtungen und älteren Menschen in Pflegeheimen. (…)“ (Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung,

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 27

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Literatur

• Berzlanovich AM, Schöpfer J, Keil W: Deaths due to physical restraint. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(3): 27–32. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0027

• Boitz-Gläßel I, Klie T, Schuhmacher B (2016): Prozessablauf zur Reduzierung von Freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM). Download unter http://agp-freiburg.de/downloads.htm (letzter Abruf: 3.10.2017)

• Bredthauer D, Becker C, Eichner B, Koczy P, Nikolaus T (2005): Factors relating to the use of physical restraints in psychogeriatric care: A paradigm for elder abuse. Z Gerontol Geriat 38:10-19

• Bredthauer, Doris (2006): Können Fixierungen bei dementen Altenheimbewohnern vermieden werden? In: Betreuungsmanagement (4), S. 185–191.

• Evans D, Wood J, Lambert L, FitzGerald M (2002a): Physical Restraint in Acute and Residential Care. A Systematic Review. The Joanna Briggs Institute, Adelaide, Australia. Best Practice Infos herunterzuladen unter: www.joannabriggs.edu.au/pdf/BPISEng_6_3.pdf (...und 6_4.pdf)

• Freiheit. Ausgabe 10/2011 von demenz. Das Magazin. Mit Bausteine.demenz: Freiheitsentziehende Maßnahmen. Und demenz.Leben: Freiheit. Vincentz-Verlag.

• Hamers, J. P. H.; Huizing, A. R. (2005): Why do we use physical restraints in the elderly? In: Z Gerontol Geriatr 38 (1), S. 19–25.

• Hahn, Alois (2015): Sorge und Selbstsorge. Eine Beitrag der empirischen Soziologie zu einem nicht nur philosophischen Problem. In: Gert Melville, Gregor Vogt-Spira und Mirko Breitenstein (Hg.): Sorge. Köln: Böhlau. S. 207–223.

• Henkel, Anna; Karle, Isolde; Lindemann, Gesa; Werner, Micha H. (2016): Drei Dimensionen der Sorge. In: Anna Henkel, Isolde Karle, Gesa Lindemann und Micha H. Werner (Hg.): Dimensionen der Sorge. Soziologische, philosophische und theologische Perspektiven. Baden-Baden: Nomos. S. 21–34.

• Hindrichs, Sabine (2016): Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen. Pflegefachliche und rechtliche Grundlagen zur Fixierungsvermeidung. Bearbeitungsstand: Oktober 2016. Regensburg: Walhalla u. Praetoria-Verl.

• Hoffmann, Birgit; Klie, Thomas (2012): Freiheitsentziehende Maßnahmen im Betreuungs- und Kindschaftsrecht. Voraussetzungen, Verfahren, Praxis. 2. Auflage, C.F. Müller, Heidelberg.

• Klie, Thomas; Bredthauer, Doris (2013): Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben ReduFix ambulant – Sicherheit und Lebensqualität in der häuslichen Versorgung von älteren Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf. URL: agp-freiburg.de

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 287. November 2018

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Literatur

• Klie, Thomas (2009): Mythos „Aufsichtspflicht“ – Kinder haften für ihre Eltern? In Bausteine demenz. Beilage zu: Demenz. Das Magazin. H.2, S. 4-7

• Klie, Thomas: ReduFix ambulant: Freiheitseinschränkende und –entziehende Maßnahmen in der häuslichen Pflege. in: BtPrax 4/2011

• Klie, Thomas: Das Recht der Pflege alter Menschen. Kap. III, 6: Das Unterbringungsrecht. 9. Aufl. 2009, Hannover• Klie, Thomas; Roß, Paul-Stefan (2005): Wie viel Bürger darf`s denn sein!? Bürgerschaftliches Engagement im

Wohlfahrtsmix - eine Standortbestimmung in acht Thesen. In: Dieter Döring (Hg.): Bürgerschaftliches Engagement. Unbegrenzte Möglichkeiten? Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit 36 (4). Berlin: Verlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, S. 20–43.

• Klie, Thomas; Schuhmacher, Birgit (2007): Wohngruppen in geteilter Verantwortung für Menschen mit Demenz. Forschungsbericht. Das Freiburger Modell. Unter Mitarbeit von Andreas Hils, Kerstin Goll und Markus Strauch. Berlin, zuletzt geprüft am 25.12.2014.

• Meyer, Gabriele; Köpke, Sascha; Haastert, Burkhard; Mühlhauser, Ingrid (2009): Restraint use among nursing homeresidents: cross-sectional study and prospective cohort study. In: Journal of Clinical Nursing 18 (7), S. 981–990.

• Projektgruppe ReduFix (2007): ReduFix. Alternativen zu Fixierungsmassnahmen oder: Mit Recht fixiert? Hannover: Vincentz Network (Altenpflege-Bibliothek).

• Schuhmacher, Birgit; Becker, Clemens; Koczy, Petra; Viol, Madeleine; Klie, Thomas (2010): Beispiele für eine gute Praxis bei der Vermeidung von körpernahen Fixierungen in Einrichtungen der stationären Altenpflege. Online verfügbar unter http://agp-freiburg.de/downloads/ReduFix_Leitfaden_Vermeidung_koerpernaher_Fixierungen_2010.pdf, zuletzt geprüft am 03.01.2015.

• Schuhmacher, Birgit (2014): Freiheit oder Sicherheit. Freiheitsentziehende Maßnahmen bei Menschen mit Demenz.

• Schuhmacher, Birgit (2011): Ordnung, Freiheit und Pflege. In: Bausteine.demenz. Beilage von demenz - Das Magazin (10), S. 10–11.

• Schuhmacher, Birgit: Für Sicherheit sorgen ohne zu schaden. Freiheitsentziehende Maßnahmen im häuslichen Bereich. In: Demenz. Das Magazin (34), S. 16–17.

Prof. Dr. Birgit Schuhmacher, EvH Bochum 297. November 2018